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Ein übergewichtiges Kind.

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Studie: Jedes siebte Kind in Deutschland ist zu dick

Studie: Jedes siebte Kind in Deutschland ist zu dick

Viele Mädchen und Jungen in Deutschland sind übergewichtig. Das zeigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts. Demnach haben gut 15 Prozent der Kinder zwischen drei und 17 Jahren zu viel auf den Rippen. Fast sechs Prozent sind sogar fettleibig.

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Die Zahl der übergewichtigen und fettleibigen Kindern ist damit in etwa so hoch wie vor zehn Jahren, als das Institut erstmals eine großangelegte Studie durchführte. Damit ist der Anstieg von Übergewicht und Adipositas laut RKI zwar gestoppt, Entwarnung geben die Wissenschaftler aber nicht. Denn die Zahlen stabilisierten sich auf hohem Niveau.

Jungen und Mädchen sind der Studie zufolge gleich häufig von Übergewicht betroffen,einen Unterschied macht aber die soziale Herkunft. Kinder aus sozial schwachen

Familien waren viermal häufiger zu dick als Gleichaltrige aus einer Familie mit höherem sozioökonomischem Status.

Zu wenig Bewegung

Grund für die hohe Zahl an Betroffenen sehen die Fachleute darin, dass sich die Kinder in Deutschland entschieden zu wenig bewegen: Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Heranwachsenden, sich mindestens eine Stunde am Tag aktiv zu bewegen. Der RKI-Studie zufolge schaffen das aber nur etwa 22 Prozent der Mädchen und 29 Prozent der Buben. Auch der Konsum zuckerhaltiger Getränke ist noch immer viel zu hoch, auch wenn er zurückgegangen ist. Vor zehn Jahren haben rund 30 Prozent der Kinder täglich zuckergesüßte Getränke zu sich genommen. Jetzt sind es immer noch 20 Prozent von ihnen.

Frühzeitige Vorbeugung wichtig

Die Zahlen zeigen auch, dass mehr als die Hälfte der Kinder, die zwischen zwei und sechs Jahren übergewichtig sind, später auch als Jugendliche zu viel auf die Waage bringen und die Pfunde nur schwer wieder loswerden. Die Experten betonen deshalb, dass es wichtig ist, Übergewicht rechtzeitig vorzubeugen.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert von der Bundesregierung unter anderem, Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel zu beschränken, verständliche Nährwertkennzeichnungen nach dem Ampelsystem einzuführen und von den Herstellern eine Abgabe für überzuckerte Getränke zu verlangen.