"Es ist ein besonderer Tag" für den Forschungsstandort Bayern, so Prof. Matthias Tschöp, Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums bei der Eröffnungsfeier des neuen Hochsicherheitslabors. Im Fall einer neuen Pandemie möchte man besser vorbereitet sein. Es ist ein einzigartiges Projekt in Bayern, das die Europäische Union mit 18,5 Millionen Euro fördert.
Virologen können Pandemien damit nun besser erforschen. Für Labore gebe es verschiedene Sicherheitsstufen, erklärt Prof. Ulrike Protzer. Erreger, die den menschlichen Körper gefährden können, erforderten die Sicherheitsstufe drei. Das neue Labor entspricht den dafür vorgesehenen Standards. "Wenn man Erreger wie zum Beispiel das Corona-Virus im Labor erforschen will, dann muss man das in einer entsprechend gesicherten Umgebung tun", so die Direktorin des Instituts für Virologie. Diese Möglichkeit sei nun gegeben und damit "ein Traum wahr geworden".
Tests von Impfstoffen mithilfe von Tierversuchen
So sei es zum Beispiel möglich, Labortiere gezielt mit einem Virus – beispielsweise Corona – zu infizieren, um dann etwa neue Impfstoffe oder Medikamente und deren Wirksamkeit an ihnen zu testen. "Das Besondere ist, dass wir alles, was wir bisher nicht am echten Virus untersuchen konnten, jetzt auch damit machen können."
Die Tierversuche machten natürlich "keinen Spaß" und könnten nur unter "höchsten ethischen Standards" erfolgen. Es sei aber dennoch notwendig, solche Versuche durchzuführen. Schließlich könne man einen neuen Impfstoff nicht direkt am Menschen anwenden.
Labor nimmt bereits in der kommenden Woche Arbeit auf
Insgesamt sei das Millionenprojekt "ein riesiger Fortschritt für uns alle", so Ulrike Protzer. Das am Mittwoch eröffnete Hochsicherheitslabor soll schon in der nächsten Woche seine Arbeit aufnehmen. Dann wird der Eintritt nur noch unter strengen Sicherheitsmaßnahmen und mit spezieller Schutzkleidung möglich sein. Es soll einen Beitrag leisten für mehr Sicherheit im Umgang mit Corona – aber auch mit neuen Erregern.
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