Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, spricht während einer Pressekonferenz zum Abschluss der Herbsynode
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Für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sind die Positionen von AfD und katholischer Kirche "unvereinbar".

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Katholische Bischöfe beenden Herbst-Vollversammlung

Katholische Bischöfe beenden Herbst-Vollversammlung

Die deutschen Bischöfe hatten viele Themen zu besprechen bei ihrer Herbstsynode in Wiesbaden. Der Reformprozess synodaler Weg gehörte dazu, der Missbrauchsskandal - und auch die aktuellen politischen Entwicklungen, vor allem das Erstarken der AfD.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Wie hältst Du es mit der AfD? Der Augsburger Bischof Bertram Meier hatte die Gretchenfrage wieder auf die Tagesordnung der Bischofskonferenz gesetzt. In einem Interview hatte er sich gegen eine Ausgrenzung von AfD-Mitgliedern ausgesprochen. Öffentlich kommentieren wollte das Meier bei der Herbstsynode in Wiesbaden nicht mehr. Es gab eine Aussprache mit dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing und der hielt danach fest: "Ich halte die AfD in ihrer Gänze für nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar."

Generell beobachten die katholischen Bischöfe mit "großer Sorge" das Erstarken der AfD. Diese vertrete zunehmend (rechts-)extreme und demokratiefeindliche Positionen. "Wir Bischöfe werben dafür, dass unser Land kein alternatives Deutschland wird", heißt es zum Abschluss der Herbstkonferenz der deutschen Bischofskonferenz.

Missbrauchs-Betroffene fordern Aufarbeitung durch Außenstehende

Auch diese Tagung in Wiesbaden wurde vom Missbrauchsskandal überschattet. Es gibt konkrete Missbrauchsvorwürfe gegen den 1991 verstorbenen Kardinal und Essener Bischof Franz Hengsbach. Davon wissen die Verantwortlichen bereits seit 2011.

Matthias Katsch, Sprecher der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch fordert, dass das Missbrauchsgeschehen in der katholischen Kirche extern aufgeklärt wird. Gutachter seien erst vor einem halben Jahr im Bistum Essen gewesen, sagte er. "Die müssen sich auch düpiert fühlen, so wie sich die Öffentlichkeit eigentlich in Deutschland hinters Licht geführt fühlen muss, wenn immer noch nicht klar ist, dass eine Aufarbeitung nur funktionieren kann, wenn sie unabhängig und von außen gesteuert wird."

Bischofskonferenz bleibt bei Einzelfall-Entschädigung

Auch mit der Entschädigung durch die katholische Kirche sind Betroffene unzufrieden. In einem Verfahren vor dem Landgericht Köln hatte ein Betroffener von Missbrauch 300.000 Euro Schmerzensgeld vom Erzbistum Köln erstritten. Der Betroffenenbeirat in der katholischen Kirche hatte eine Reform der Entschädigung gefordert und Pauschalen vorgeschlagen, die Zivilklagen von Betroffenen unnötig machten. Die Bischofskonferenz will dagegen weiter an der Einzelfallentscheidung durch die unabhängige Kommission festhalten.

"Wir bleiben beim System, das wir aufgestellt haben, einer individuellen Fallbetrachtung, die nicht nur die Schwere des Missbrauchs berücksichtigt, sondern auch Folgen abschätzt und sich orientiert an Schmerzensgeldleistungen von Gerichten", sagte Bätzing zum Abschluss des Treffens. Das Kölner Urteil, so der Limburger Bischof, werde nun auch in vergleichbaren Fällen berücksichtigt, wenn die Kirche freiwillige Anerkennungsleistungen an Betroffene zahlt. Diese werden von einer unabhängigen Kommission festgelegt und orientieren sich am oberen Rand der Schmerzensgeld-Tabellen. Dieser obere Rand wurde durch das Kölner Urteil nun neu definiert.

Bätzing unterstützt Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Unmittelbar nach der Bischofskonferenz wird Georg Bätzing weiterreisen zur Weltsynode nach Rom und sich dort auch für deutsche Reformvorschläge starkmachen. Beispielsweise für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Auch wenn dies den Vatikan und konservative Katholiken irritiert. "Viel mehr Gläubige sind irritiert, dass diese Menschen nicht so integriert sind in der Kirche, wie sie es wünschen", begründete Bätzing seine Entscheidung.

Die Theologin Angelika Fromm, die sich seit Jahrzehnten in der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" engagiert, hofft, dass die von Papst Franziskus initiierte Weltsynode Veränderung bringt. Die Äußerungen Bätzings zum Abschluss der Bischofskonferenz machen ihr Hoffnung: "Es gibt Bewegungen, und diese Bewegungen müssen am Laufen gehalten werden. Dass gerade die Reformwilligen nicht immer wieder ausgebremst werden", sagte Fromm und fügt hinzu: "Sonst habe ich kaum noch Hoffnung für das Christentum in Europa."

Alternative Finanzierung für Synodalen Weg steht

Auch der Synodale Weg in Deutschland soll fortgesetzt werden. Nachdem vier Bischöfe wegen ihrer Kritik am Reformprozess keine Mittel der Bischofskonferenz mehr zur Verfügung stellen wollen, wurde nun in Wiesbaden eine alternative Finanzierungsform gefunden.

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