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Die Bundesregierung hat alle Deutschen im Libanon nochmals eindringlich aufgerufen, das Land wegen einer drohenden Eskalation zu verlassen.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 31 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 31 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 29. Juli bis 4. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sonntag, 4. August 2024

20:40 Uhr: Israel - großer Tunnel an Grenze zum Gazastreifen entdeckt

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Stadt Rafah unter der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten einen drei Meter hohen Tunnel entdeckt. Durch diese Passage habe die islamistische Hamas sogar Fahrzeuge schicken können, hieß es. Das Militär zerstöre diese Anlagen und treffe Vorkehrungen, dass sie nicht wieder neu angelegt werden könnten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Soldaten fanden den Tunnel bereits vor ein paar Tagen. Nach fast zehn Monaten Krieg hat Israel es bislang nur vermocht, einen Bruchteil der Tunnel im Gazastreifen zu zerstören. Es wird vermutet, dass sich im dichten Netz von Tunneln unter dem Gazastreifen auch der dortige Chef der Hamas, Jihia al-Sinwar, versteckt.

20.16 Uhr: Jordaniens Außenminister zu seltenem Besuch in Iran

Inmitten wachsender Sorgen vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten ist Jordaniens Außenminister Aiman al-Safadi nach Teheran gereist. Dort sprach er am Sonntag mit seinem Amtskollegen Ali Bagheri. Er werde eine Botschaft von König Abdullah II. an den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian zur Lage in der Region und den bilateralen Beziehungen übermitteln, teilte das Außenministerium in Amman mit. Es ist der erste Iran-Besuch eines jordanischen Regierungsmitglieds seit 2004.

Jordaniens König Abdullah II. hatte zuvor nach Angaben des Palastes in einem Telefongespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dazu aufgerufen, "noch mehr Chaos" im Nahen Osten zu vermeiden. Jordanien gilt als enger Verbündeter des Westens und half im April, zahlreiche Raketen und Drohnen abzufangen, die der Iran damals in Richtung Israel abfeuerte.

20.04 Uhr: Großbritannien zieht Familien von Botschafts-Personal aus Beirut ab

Großbritannien zieht die Familien des Botschaftspersonals in Beirut wegen der instabilen Sicherheitslage im Libanon ab. "Wir sind zutiefst besorgt über die hochgradig instabile Sicherheitslage im Libanon", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Zusätzliche Konsularbeamte, Grenzschutzbeamte und Militärangehörige seien in die Region entsandt worden. Erneut rief er alle britischen Staatsangehörigen auf, jetzt den Libanon zu verlassen - "solange es noch kommerzielle Routen gibt."

19.30 Uhr: Huthi beschießen erneut Frachter im Golf von Aden

Die Huthi-Rebellen haben erstmals seit zwei Wochen wieder einen Frachter mit Raketen angegriffen. Ein unter liberianischer Flagge fahrendes Containerschiff sei am Samstag im Golf von Aden von einem Geschoss getroffen worden, teilte das von der US-Marine geführte Gemeinsame Maritime Informationszentrum mit. Dabei sei leichter Schaden entstanden. Ein vorangegangener Angriff mit einer Rakete habe das Schiff verfehlt. Die Crew an Bord sei in Sicherheit, das Schiff sei in einen nahegelegenen Hafen umgeleitet worden. Das Schiff "Groton" hatte Fudschairah in den Vereinigten  Arabischen Emiraten in Richtung Dschidda in Saudi-Arabien verlassen.

Zu dem Angriff bekannten sich die Huthi. Warum sie ihre Attacken auf Schiffe in Gewässern im Roten Meer für zwei Wochen unterbrochen hatten, sagten sie nicht.

19.24 Uhr: G7-Außenminister rufen zu Mäßigung in Nahost auf

Die G7-Außenminister fordern alle im Nahost-Konflikt beteiligten Parteien auf, Handlungen zu vermeiden, die zu einer Eskalation führen könnten. "Wir rufen die betroffenen Parteien auf, von jeder Initiative Abstand zu nehmen, die den Weg des Dialogs und der Mäßigung behindern und eine neue Eskalation fördern könnte", heißt es in einer Erklärung der Gruppe. Während einer Videokonferenz, die vom italienischen Außenminister Antonio Tajani geleitet wird, äußern die G7-Minister "große Besorgnis über die jüngsten Ereignisse, die zu einer weiteren regionalen Ausbreitung der Krise führen könnten, beginnend mit dem Libanon". Italien hat die rotierende Präsidentschaft der G7 inne. In der Erklärung wird auch der Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln gefordert.

17.00 Uhr: Palästinenser - Mindestens 25 Tote bei israelischem Angriff auf Schulen im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind am Sonntag nach palästinensischen Angaben mindestens 25 Menschen bei einem israelischen Angriff auf zwei Schulen getötet worden. Der Sprecher der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von "mindestens 25 Märtyrern, hauptsächlich Kinder und Frauen, und 50 Verletzten" nach dem Angriff auf die Schulen Hassan Salameh und Al-Nasr in der Stadt Gaza.

Der Zivilschutz-Sprecher erklärte, in dem Gebäude seien im Zuge des Gaza-Kriegs vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen. Die israelische Armee bestätigte einen Angriff. Israel wirft der Hamas vor, Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen.

14.30 Uhr: Kiesewetter: Bundeswehr soll Israel schützen

Vor dem Hintergrund eines möglichen Angriffs des Iran werden Stimmen für eine Beteiligung der Bundeswehr zum Schutz Israels laut. "Angesicht der drohenden iranischen Attacke muss die Bundesregierung endlich aufwachen und Israel auch militärischen Beistand zur Abwehr anbieten", sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem "Spiegel" (Sonntag). Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hält militärische deutsche Unterstützung zumindest auf Anfrage Israels für "gerechtfertigt".

Kiesewetter ging mit seiner Forderung darüber hinaus. "Wenn Israels Sicherheit wirklich deutsche Staatsräson ist, muss die Bundesregierung, insbesondere das Bundeskanzleramt, endlich Realpolitik betreiben", sagte er. "Deswegen sollte die Bundesregierung nicht warten, bis sie von Israel um Hilfe gebeten wird, sondern diese aus eigenem Antrieb anbieten und bereits jetzt im Bundestag dafür werben." Konkret sprach sich Kiesewetter für eine Beteiligung der Bundeswehr an einer von den USA angeführten Schutzkoalition für Israel aus. "Denkbar ist die Betankung von Kampfjets befreundeter Nationen, aber auch der Einsatz von eigenen Eurofightern der Bundeswehr, zum Beispiel zur Abwehr von iranischen Drohnen."

13.40 Uhr: Papst fordert Ende des blutigen Konflikts in Nahost

Papst Franziskus hat sich am Sonntag besorgt über die Lage in verschiedenen Erdteilen geäußert. In seiner Ansprache zum Angelus-Gebet auf dem Petersplatz forderte er ein Ende des "blutigen und gewalttätigen Konfliktes" im Nahen Osten. Angriffe, bei denen Menschen getötet würden, könnten nie zu Frieden und Gerechtigkeit führen, sondern verursachten nur mehr Hass und Rache. "Genug Brüder und Schwestern!", rief Franziskus und forderte Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung sowie die Freilassung israelischer Geiseln.

12.59 Uhr: Palästinenser melden viele Tote bei Angriffen auf Gaza

Bei neuen israelischen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen soll es zahlreiche Tote gegeben. Das meldet das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Eine Attacke am frühen Sonntagmorgen habe ein Zeltlager für vertriebene Palästinenser im Innenhof des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses in Deir al-Balah getroffen und vier Menschen das Leben gekostet, hieß es in der Mitteilung. Das israelische Militär erklärte später, es habe einen militanten Palästinenser bei dem Angriff ins Visier genommen, wobei es zu sekundären Explosionen gekommen sei.

12.26 Uhr: Medien: Jordanischer Außenminister zur Vermittlung im Iran

Wegen eines drohenden iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel ist der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi nach Teheran gereist. Er wolle im Gespräch mit dem geschäftsführenden Außenminister des Irans, Ali Bagheri Kani, das Land von einer militärischen Aktion gegen Israel abbringen, hieß es in lokalen Medienberichten. Auch Ägyptens Außenminister Badr Abdel-Atti drängte nach offiziellen Angaben aus Kairo in einem Telefonat mit Kani darauf, dass alle Parteien Ruhe und Zurückhaltung üben müssen, damit die Lage im Nahen Osten nicht außer Kontrolle gerate. Iranischen Medienberichten zufolge lehnt der Iran bislang alle Vermittlungsversuche ab. 

12.00 Uhr: Angriff des Irans befürchtet: GPS in Israel gestört

Vor einem befürchteten iranischen Angriff auf Israel ist die GPS-Nutzung in größeren Teilen Israels gestört worden. Betroffen seien nicht mehr nur grenznahe Gebiete zum Libanon, sondern auch bevölkerungsreiche Regionen im Zentrum des Landes, berichteten die Zeitung "Times of Israel" und das Nachrichtenportal Ynet. Das Positionsbestimmungssystem dient auch Drohnen, ihr Ziel zu finden. Israel ist in höchster Alarmbereitschaft, nachdem der Iran Vergeltung für die gezielte Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija angedroht hat. Autofahrer in Israel hätten auf ihrem Bildschirm plötzlich angezeigt bekommen, sie seien in der libanesischen Hauptstadt Beirut, berichteten Medien. Schon vor dem iranischen Großangriff mit Hunderten Raketen und Drohnen im April hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass sie das satellitengestützte Positionsbestimmungssystem gezielt gestört habe. Bisher hat die Armee zur aktuellen GPS-Störung keinen Kommentar abgegeben.

11.17 Uhr: Schutzkoalition für Israel - CDU-Außenpolitiker fordert deutsche Beteiligung

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter fordert eine Beteiligung der Bundeswehr an einer von den USA angeführten Schutzkoalition für Israel. "Angesicht der drohenden iranischen Attacke muss die Bundesregierung endlich aufwachen und Israel auch militärischen Beistand zur Abwehr anbieten", sagte er dem "Spiegel". Denkbar sei die Betankung von Kampfjets befreundeter Nationen, aber auch der Einsatz von eigenen Eurofightern der Bundeswehr, zum Beispiel zur Abwehr von iranischen Drohnen, so Kiesewetter. Die USA hatten am Freitag angekündigt, ihre Militärpräsenz im Nahen Osten zu verstärken.

09.26 Uhr: Zwei Tote bei Messerattacke in Israel - Zahl der Todesopfer gestiegen

Die Zahl der Todesopfer bei der Messerattacke eines Palästinensers in der israelischen Stadt Holon ist auf zwei gestiegen. Neben einer älteren Frau sei auch ein älterer Mann bei dem Angriff getötet worden, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Die Verletzten seien an unterschiedlichen Orten in rund 500 Metern Entfernung voneinander aufgefunden worden. Der Angreifer sei von einem Polizisten erschossen worden, sagte ein Polizeisprecher.

08.37 Uhr: Palästinensischer Angreifer tötet Frau bei Messerattacke in Israel

Ein palästinensischer Angreifer hat in Israel auf offener Straße nach Angaben der Behörden eine Frau mit einem Messer erstochen und drei weitere Menschen verletzt. Der Vorfall habe sich am Morgen in der Stadt Holon bei Tel Aviv in der Nähe einer Tankstelle und eines Parks ereignet, teilte der Rettungsdienst mit. Eine 66-jährige Frau sei getötet worden. Drei Menschen seien verletzt worden, darunter zwei weitere ältere Menschen schwer. Der Angreifer sei niedergeschossen und außer Gefecht gesetzt worden, erklärt die Polizei. Ob der Angreifer dabei getötet wurde, war zunächst nicht klar.

07.25 Uhr: Frankreich ruft seine Staatsbürger zur Ausreise aus dem Libanon auf

Wegen der Gefahr einer militärischen Eskalation im Nahen Osten hat Frankreich seine Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land verlassen. Dies teilt das Außenministerium in Paris in einer neuen Reisewarnung mit. Das Ministerium bekräftigte zudem, dass es von Reisen in den Libanon abrät. Auch andere Länder wie etwa Deutschland und Großbritannien haben ihre Staatsbürger bereits zur Ausreise aus dem Libanon aufgefordert.

05.04 Uhr: Bericht: Israel rüstet sich für Krieg an allen Fronten

Das Szenario eines Flächenbrands im Nahen Osten zeichnet sich immer deutlicher ab. Israels Sicherheitskräfte sind Berichten zufolge in höchster Alarmbereitschaft. Man rechne damit, dass die vom Iran und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah angedrohten Attacken "über mehrere Fronten" erfolgen, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12. Das würde bedeuten, dass sich neben der Hisbollah auch andere bewaffnete Stellvertretergruppen Teherans an einer Aggression gegen Israel beteiligen könnten. Dazu gehören die Huthi im Jemen sowie Iran-treue Milizen im Irak und in Syrien.

05.01 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf "neues Ziel" in Israel ab

Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge am Samstagabend Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. "Der Islamische Widerstand hat die Siedlung Beit Hillel zu seiner Liste der Ziele hinzugefügt und sie zum ersten Mal mit Dutzenden Raketen beschossen", hieß es in einer Erklärung der vom Iran unterstützten und mit der Hamas verbündeten Miliz. Es handele sich um eine Reaktion auf die israelischen Angriffe auf die Ortschaften Kfar Kela und Deir Siriane im Libanon, bei denen Zivilisten verletzt worden seien, hieß es weiter. Zuvor hatte die Miliz gemeldet, dass zwei ihrer Kämpfer getötet worden seien.

05.00 Uhr: Hamas auf der Suche nach neuer Führungsspitze

Drei Tage nach der Ermordung von Ismail Hanija, dem Gesicht der internationalen Hamas-Diplomatie, in Teheran, kündigt die radikal-islamische Hamas einen "umfassenden Konsultationsprozess" zur Wahl eines neuen Anführers an. Iran und Hamas geben Israel die Schuld am Tod von Ismail Hanija und versprechen Vergeltung. Israel hat die Verantwortung weder bestätigt noch dementiert.

01.38 Uhr: Kanada warnt vor Reisen nach Israel

Kanada warnt seine Bürger vor Reisen nach Israel. Das Außenministerium forderte Kanadierinnen und Kanadier am Samstag (Ortszeit) dazu auf, aufgrund des "anhaltenden regionalen bewaffneten Konflikts und der unvorhersehbaren Sicherheitslage" alle Reisen nach Israel zu vermeiden. Die frühere Reisewarnung des Außenministeriums für Israel riet laut dem Sender CBC lediglich von nicht unbedingt notwendigen Reisen ab. "Die Sicherheitslage kann sich ohne Vorwarnung weiter verschlechtern", hieß es in der neuen Reisewarnung weiter.

Samstag, 3. August 2024

22.51 Uhr: Proteste in der Türkei gegen Israel

Tausende haben bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Istanbul gegen Israel protestiert. Sie versammelten sich mit türkischen und palästinensischen Flaggen sowie Porträts des getöteten Politikchefs der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, vor der berühmten Hagia Sophia. Der Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Bilal Erdogan, der an der Demonstration teilnahm, sagte dem Sender CNN Türk: "Israel hat einen bedeutenden Helden auf eine Art und Weise ermordet, die ihm passt: heimtückisch." Präsident Erdogan bezeichnet die islamistische Hamas als "Befreiungsorganisation".

22.48 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Deal

Tausende haben in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und anderen israelischen Städten für ein Abkommen zur Freilassung der noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Redner auf verschiedenen Kundgebungen warfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, durch seine Blockadehaltung einen Deal zu verhindern. Auch Forderungen nach vorgezogenen Neuwahlen wurden laut.

Netanjahu regiert seit Ende 2022 in einer Koalition mit ultrareligiösen und rechtsextremen Partnern. Diese sind strikt gegen Zugeständnisse an die Hamas. Seine Gegner werfen Netanjahu vor, er klammere sich an seine Koalitionspartner, weil er bei Neuwahlen unterliegen könnte. Der Verlust des höchsten Regierungsamtes würde wiederum die strafrechtliche Verfolgung von Korruptionsfällen beschleunigen, in die Netanjahu verwickelt sein soll. Die heutige Verhandlungsrunde in Kairo zu einem möglichen Geisel-Deal brachte keine Fortschritte, berichten israelische Medien.

21.07 Uhr: Proteste im Westjordanland gegen Haftbedingungen von Palästinensern

Im Westjordanland haben Hunderte gegen die Haftbedingungen von Palästinensern in israelischen Gefängnissen protestiert. In Ramallah und Nablus hielten Angehörige Bilder von Häftlingen in die Höhe und schwenkten Palästinenserflaggen. In Ramallah riefen die Protestierenden die Parole "Auch wenn sich die ganze Welt unterwirft, werden wir Israel nie anerkennen". Am Mittwoch hatte das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) einen Bericht veröffentlicht, in dem es Israel Folter gegen eine Reihe von Häftlingen vorwirft. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hatte bei der Vorstellung des Berichts unter anderem von Waterboarding und dem Loslassen von Hunden auf Häftlinge gesprochen. Den Inhaftierten sei meist kein Grund für ihre Festnahme gegeben oder kein Zugang zu Anwälten gewährt worden.

20.40 Uhr: Kritik an Netanjahu-Kurs bei Geisel-Verhandlungen

Scharfe Kritik am Kurs des israelischen Premierministers hat der Chef der Arbeitspartei, Ex-General Yair Golan, geübt. Sollten sich die Medienberichte bewahrheiten, wonach Netanjahu die Verhandlungen über einen Geiseldeal torpediere, sei es die Pflicht der israelischen Geheimdienstchefs, dies der Öffentlichkeit unmittelbar mitzuteilen, schrieb Golan im Onlinedienst X. Andernfalls würden sie, so wörtlich, einem Premierminister, dem jegliches Vertrauen der Bevölkerung fehlt, erlaubt haben, die Entführten weiterhin im Stich zu lassen und Israel in den Untergang zu führen.

Der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad und der des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, die für Israel seit Monaten die indirekten Verhandlungen über eine Freilassung der Geisel und damit über eine Waffenruhe im Gazastreifen führen, sind nach ägyptischen Angaben in Kairo mit ihren dortigen Amtskollegen zusammengetroffen. Gestern hatten die israelische Medien, darunter die Tageszeitung Haaretz und der Fernsehsender Channel zwölf berichtet, dass es unter den israelischen Sicherheitschefs wachsende Zweifel daran gebe, ob Netanjahu tatsächlich ein Abkommen erreichen wolle. US-Präsident Biden hatte Netanjahu Ende dieser Woche aufgefordert, die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen zu einem Abschluss zu bringen, da Biden dies als Voraussetzung für eine Deeskalation der sehr angespannten Lage in der Region betrachtet.

19.29 Uhr: Air France streicht Beirut-Flüge weiterhin

Die Fluggesellschaft Air France und ihre Tochtergesellschaft Transavia wollen ihre Flüge zwischen Paris und Beirut länger als bisher geplant streichen. "Angesichts der Sicherheitslage (...) verlängert die Fluggesellschaft die Aussetzung ihrer Flüge zwischen Paris und Beirut bis einschließlich 6. August", teilt Air France mit. Die Wiederaufnahme des Flugbetriebs werde von einer neuen Bewertung der Situation vor Ort abhängen. Bisher hatte Air France geplant, die Flüge nur bis einschließlich heute zu streichen.

19.03 Uhr: Nahost-Experte erwartet iranischen Angriff auf Israel

Der Münchner Politikwissenschaftler Jan Busse geht von einem baldigen Schlag des Iran gegen Israel aus. Hintergrund ist der tödliche Anschlag auf den Hamas-Anführer Ismail Hanija in Teheran, für den der Iran Israel verantwortlich macht. "Ich halte das Risiko für eine regionale Eskalation aktuell tatsächlich für so akut wie noch nie in den letzten Jahren", sagte der Nahost-Experte im Interview mit BR24 im BR Fernsehen.

Busse erwartet eine Attacke mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen wie im April 2024, diesmal aber koordiniert mit seinen Verbündeten – der Hisbollah, pro-iranischen Milizen aus dem Irak und den jemenitischen Huthis. So könnte sie schwerer abzuwehren sein. Gleichzeitig geht Busse davon aus, dass es dem Iran vor allem darum gehe, die Abschreckung wiederherzustellen. "Mein Eindruck ist, dass auch wenn wir uns momentan in einer solchen Eskalationsspirale befinden, auf iranischer Seite kein Interesse an einem offenen Krieg besteht", so die Lageeinschätzung des Nahost-Kenners.

18.47 Uhr: Tausende Marokkaner protestieren gegen Normalisierung der Beziehung ihres Landes zu Israel

Tausende Marokkaner haben am Samstag dagegen protestiert, dass ihr Land seine Beziehung zu Israel normalisiert. Sie zogen mit palästinensischen Flaggen und Porträts des Hamas-Politikchefs Hanija, für dessen Tötung der Iran Israel verantwortlich macht, vor das Parlament in Rabat. "Das Volk verlangt das Ende der Normalisierung", skandierte die Menge. Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde mindestens eine israelische Flagge verbrannt. Marokko unterhält seit 2020 offizielle Beziehungen zu Israel. Die Regierung hatte offiziell zu einem "sofortigen, vollständigen und dauerhaften Ende des israelischen Kriegs im Gazastreifen" aufgerufen, die Normalisierung der Beziehung zu Israel aber nicht in Frage gestellt.

18.27 Uhr: Palästinenser - zehn Tote bei Angriff auf Gaza-Stadt

Die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde meldet zehn Tote und zahlreiche Verletzte durch einen Luftangriff Israels auf die Hamama-Schule in Gaza-Stadt. In dem Gebäude seien im Zuge des Gaza-Kriegs vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen. Das israelische Militär bestätigte den Angriff und erklärte, dabei sei eine Kommandozentrale getroffen worden. Die Schule wurde laut der israelischen Armee von Hamas-Kämpfern zur Waffenherstellung und als Versteck für "Terroristen" genutzt.

16.59 Uhr: USA und Großbritannien rufen ihre Staatsbürger zum Verlassen des Libanon auf

Die USA und Großbritannien haben ihre Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land wegen der angespannten Sicherheitslage so rasch wie möglich zu verlassen. Wegen der erwarteten Eskalation zwischen Israel und der Schiiten-Miliz Hisbollah sollten US-Bürger "jedes verfügbar Flugticket" nehmen, um den Libanon zu verlassen, erklärte die US-Botschaft am Samstag in Beirut. Trotz der Aussetzung und Streichung von Flügen nach Beirut stünden "weiterhin kommerzielle Transportmöglichkeiten zur Verfügung, um den Libanon zu verlassen".

Der britische Außenminister David Lammy erklärte, die Lage könne sich "rasch verschlechtern". Seine Botschaft an britische Staatsangehörige im Libanon sei klar: "Reisen Sie jetzt ab." 

16.04 Uhr: Israel - vier weitere Palästinenser bei Tulkarem getötet

Nach der Tötung von fünf Palästinensern im Westjordanland am frühen Morgen meldete das israelische Militär die Tötung von vier weiteren in dieser Gegend. Bei ihnen handelte es sich den Angaben zufolge um Extremisten. Sie hätten das Feuer auf israelische Truppen in der Gegend eröffnet, ehe sie aus der Luft getötet worden seien, hieß es. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hat auch die Gewalt im Westjordanland zugenommen.

14.32 Uhr: Iran - Hanija wurde mit Geschoss getötet

Nach Berichten über die Durchführung des Attentats auf Hamas-Auslandschef Ismail Hanija verbreiten die iranischen Revolutionsgarden eine eigene Darstellung. Demnach wurde bei dem Anschlag auf Hanija in Teheran ein Geschoss mit kurzer Reichweite eingesetzt, das mit einem etwa sieben Kilogramm schweren Sprengkopf bestückt war und von außerhalb des Gästehauses im Norden der Hauptstadt abgefeuert wurde. Dies habe die Explosion verursacht, bei der Hanija getötet wurde, heißt es in einem Bericht der Revolutionsgarden. Es ist ihr bereits dritter Bericht zu dem Anschlag. Die Ausführungen darin lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

In ihrem Bericht machen die Revolutionsgarden auch Israel für den "Terrorakt" verantwortlich, unterstützt worden sei das Land dabei von den USA. Israel hat sich bislang nicht zu dem Attentat geäußert. 

13.14 Uhr: Bericht - Israelische Gaza-Verhandler in Kairo eingetroffen

Vor dem Hintergrund einer drohenden militärischen Eskalation in Nahost ist eine israelische Delegation einem Medienbericht zufolge zu indirekten Gaza-Verhandlungen in Kairo eingetroffen. Bei den indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen vermitteln Ägypten, Katar und die USA. Der Abordnung gehörten die Chefs der Geheimdienste Mossad (Ausland), David Barnea, und Schin Bet (Inland), Ronen Bar, an, schrieb der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid im Online-Nachrichtenportal "walla.co.il". 

Die neue Gesprächsrunde steht unter keinem guten Stern. Die tödlichen Anschläge auf den Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran und auf den Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in Beirut haben die gesamte Region an den Rand eines Kriegs gebracht. Mit Hanija wurde außerdem einer der Hauptverhandler der islamistischen Organisation getötet – mit ungewissen Folgen für den Fortgang der ohnehin schwierigen Gespräche, die sich seit Monaten im Kreis drehen.

12.43 Uhr: Libanon - Ein Toter nach israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach libanesischen Angaben ein Mensch getötet worden. Die Nachrichtenagentur NNA berichtete unter Berufung auf das Gesundheitsministerium, dass bei dem Angriff auf ein Auto nahe dem Ort Basurieh auch zwei Personen verletzt wurden. 

Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Ob es sich bei dem Opfer um ein Mitglied der Hisbollah handelte, war zudem nicht direkt klar. Die Schiitenmiliz reklamierte am Morgen einen Angriff auf Nordisrael für sich. 

12.18 Uhr: Iranischer Kommandeur droht Israel mit breitem Gegenschlag

Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) droht Israel mit einem breiten Gegenschlag verbündeter Milizen in der Region. "Das kriminelle und terroristische zionistische Regime (Israel) und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen", sagte General Hussein Salami nach Angaben des Webportals der Revolutionsgarden. 

In einem Schreiben an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sprach der Kommandeur von einer harten und blutigen Rache. Israel werde für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija und Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr einen hohen Preis bezahlen müssen, schrieb Salami.

11.53 Uhr: Iran - Hisbollah wird Israel nach Tötung von Kommandeur "in der Tiefe" angreifen

Nach der Tötung von Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr wird die libanesische Miliz nach Einschätzung ihres Verbündeten Iran Israel auch "in der Tiefe" angreifen. Die Hisbollah werde sich bei ihren Angriffen in Israel "nicht auf militärische Ziele beschränken", teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen laut Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna am Samstag mit. Mit der Tötung von Schukr am Dienstag habe Israel eine Grenze überschritten, hieß es weiter.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte ebenfalls eine Reaktion seiner Miliz auf Schukrs Tod angekündigt. Der Hisbollah-Kommandeur war am Dienstag bei einem israelischen Angriff in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet worden. 

07.52 Uhr: Bericht - Dutzende Festnahmen im Iran nach Anschlag auf Hamas-Anführer

Im Iran sind nach dem tödlichen Anschlag auf den politischen Anführer der Hamas, Ismail Hanija, in der Hauptstadt Teheran einem Medienbericht zufolge mehr als zwei Dutzend Personen verhaftet worden. Wie die "New York Times" unter Berufung auf zwei mit den Ermittlungen vertraute Iraner berichtete, befinden sich unter den Festgenommen ranghohe Geheimdienstoffiziere, Militärbeamte und Mitarbeiter eines vom Militär betriebenen Gästehauses in Teheran, in dem Hanija in der Nacht zum Mittwoch einem Anschlag zum Opfer fiel.

07.43 Uhr: Bericht - Israel tötet Hamas-Kommandeur im Westjordanland

Das israelische Militär hat mit einem Luftangriff auf ein Fahrzeug im besetzten Westjordanland Hamas-Medien zufolge einen Kommandeur der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation getötet. Vier weitere Personen seien ebenfalls ums Leben gekommen, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Die Identität dieser Opfer sei zunächst nicht bekannt gewesen. Das israelische Militär teilt mit, es habe eine Extremisten-Zelle in der Nähe der Stadt Tulkarem aus der Luft angegriffen. Laut Medien der Hamas wurde ein Fahrzeug mit Kämpfern getroffen und dabei einer der Kommandeure der Tulkarem-Brigaden der Islamisten-Gruppe getötet.

07.10 Uhr: Bericht - Israel soll Tötung von Hanija beauftragt haben

Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad soll einem Medienbericht zufolge für den tödlichen Anschlag auf Hamas-Anführer Ismail Hanija in Teheran iranische Sicherheitsagenten angeheuert haben. Wie die britische konservative Tageszeitung "The Telegraph" unter Berufung auf zwei iranische Beamte berichtete, hätten die iranischen Agenten vom Mossad den Auftrag erhalten, in drei verschiedenen Räumen eines Gebäudes, in dem sich Hanija aufhielt, Sprengstoff anzubringen.

Hanija war in der Nacht zum Mittwoch Opfer eines Anschlags geworden. Hamas und der Iran beschuldigen Israel und drohen mit Vergeltung. Israel hat auf die Vorwürfe bislang nicht offiziell reagiert.

06.32 Uhr: Pistorius - Beteiligung deutscher Soldaten zum Schutz Israels "gerade völlig unvorstellbar"

Eine Beteiligung der Bundeswehr zum Schutz Israels vor einem möglichen iranischen Großangriff steht für Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht auf der Tagesordnung. Eine militärische Unterstützung durch Material in welcher Form auch immer werde dagegen zu entscheiden sein, "wenn es ansteht", sagte Pistorius am Rande eines Besuchs im Camp Bonifas an der Grenzlinie zu Nordkorea. Er sei aber in aktuelle Gespräche, die in Berlin stattfinden, nicht involviert. 

Pistorius äußerte sich auf die Frage, ob sich auch Deutschland wie die USA oder andere Partner an einer Operation zum Schutz von Israel beteiligen könnte. Jede Beteiligung von deutschen Soldaten und Soldatinnen, "die für mich gerade völlig unvorstellbar sind", würden im Übrigen auch ein Mandat des Bundestags erfordern, sagte er "Also von daher stellt sich die Frage aktuell überhaupt nicht", sagte er. 

05.05 Uhr: Bericht - Eskalation zwischen Iran und Israel erwartet

Im Nahen Osten verdichten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel. Diplomatische Versuche, eine Eskalation mit der Gefahr eines regionalen Krieges nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran zu verhindern, blockt der Iran Medienberichten zufolge ab. Während Israels Armee in höchster Alarmbereitschaft ist, verlegen die USA nach Angaben des Pentagons zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Abschreckung in die Region. Beide Verbündete bereiteten sich auf die Abwehr eines Angriffs vor, der schon an diesem Wochenende erfolgen könnte, meldete das "Wall Street Journal". Es werde befürchtet, dass ein Angriff diesmal breiter und komplexer sein wird als Irans Attacke auf Israel im April.

00.30 Uhr: Pentagon - USA schicken zusätzliche militärische Hilfe in Nahen Osten

Das US-Militär wird dem Pentagon zufolge zusätzliche Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in den Nahen Osten entsenden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe Marine-Kreuzer und Zerstörer, die ballistische Raketen abschießen könnten, in den Nahen Osten und auch nach Europa genehmigt. "Austin hat Anpassungen der US-Militärhaltung angeordnet, um den Schutz der US-Streitkräfte zu verbessern, die Unterstützung für die Verteidigung Israels zu erhöhen und sicherzustellen, dass die USA auf verschiedene Eventualitäten vorbereitet sind", so das Pentagon in einer Erklärung.

Zusätzlich würde ein Kampfjet-Geschwader entsandt. Wie das Pentagon weiter mitteilt, versuchen die USA die Verteidigung angesichts der Bedrohungen durch den Iran und seiner Verbündeten, der radikalen Palästinenserorganisation Hamas sowie der Hisbollah im Libanon, zu stärken.

Freitag, 2. August 2024

23.53 Uhr: Bericht - Iran lehnt alle Vermittlungsversuche ab

Der Iran hat nach Angaben eines Nachrichtenportals alle Vermittlungsversuche des Auslands für eine friedliche Lösung im jüngsten Konflikt mit Israel zurückgewiesen. Die Forderungen diesbezüglich "von befreundeten und nicht-befreundeten" Staaten seien für Teheran inakzeptabel, zitierte Iran Nuances informierte Quellen. Diese Vermittlungsversuche würden auch Irans Entschlossenheit zu einem Vergeltungsschlag gegen Israel wegen des tödlichen Anschlags auf Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran nicht verringern, so der Bericht auf der Platform X.

22.45 Uhr: Menschenrechtsaktivisten - Israel beschießt Hisbollah in Syrien und Libanon

Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten hat Israel im Grenzgebiet des Libanons und Syriens Ziele der Hisbollah-Miliz angegriffen. Dabei seien ein Waffenlager mit Raketen und ein Hauptquartier der Miliz getroffen worden, erklärten libanesische Aktivisten sowie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien laute Explosionen zu hören gewesen. In Videos, die die Angriffe im syrischen Ort Al-Kusseir nahe der Grenze zum Libanon zeigen sollen, leuchtete der Nachthimmel orangefarben auf. Israel kommentiert Angriffe im benachbarten Syrien in der Regel nicht. Über Syrien gelangt offenbar ein Großteil iranischer Waffen zur Hisbollah im Libanon, die sich seit Beginn des Gaza-Kriegs vor zehn Monaten fast täglichen gegenseitigen Beschuss mit Israels Armee liefert.

21.56 Uhr: Netanjahu - Israelische Delegation wird zu Verhandlungen nach Kairo reisen

Das Büro von Israels Ministerpräsident Netanjahu hat mitgeteilt, dass eine israelische Delegation in den kommenden Tagen zu Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln nach Kairo reisen wird. "Das Verhandlungsteam für ein Geiselabkommen wird am Samstagabend oder am Sonntag nach Kairo abreisen", heißt es in der Mitteilung. Der ranghohe Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri erklärt dagegen: "Netanjahu will den Krieg nicht beenden und benutzt diese leeren Erklärungen, um seine Verbrechen zu vertuschen und den Konsequenzen zu entgehen."

21.00 Uhr: Hamas-Führer Hanija beigesetzt

Nach dem tödlichen Angriff auf den Hamas-Politikchef Ismail Hanija in Teheran ist er in seiner Wahlheimat Katar beerdigt worden. Tausende Menschen nahmen an der Bestattungszeremonie in dem Golfemirat teil. Dort wurde der mit einer Palästinenserflagge bedeckte Sarg mit den sterblichen Überresten Hanijas zunächst in die Imam-Abdul-Wahhab-Moschee in Doha, das größte Gotteshaus des Golfemirats, gebracht und danach in Lusail nördlich von Doha beigesetzt. Am Begräbnis nahmen unter anderem der Vizepräsident des Iran, Mohammed Resa Aref, und der türkische Außenminister Hakan Fidan teil. Trauernde versammelten sich auch in anderen Staaten wie Iran, Türkei, Jemen, Libanon und Pakistan.

20.20 Uhr: Israel tadelt Türkei wegen Trauerbeflaggung an Botschaft

Israel hat die Türkei streng getadelt. Grund ist die Trauerbeflaggung an ihrer Botschaft in Tel Aviv zum Gedenken an den ermordeten Hamas-Führer Ismail Hanija. Der türkische Präsident Erdogan hatte den heutigen Freitag zum Staatstrauertag erklärt und angeordnet, sämtliche Flaggen zu Ehren Hanijas auf halbmast zu setzen. Israel bestellte den türkischen Vizebotschafter ein. Außenminister Katz schrieb im Online-Dienst X: "Wenn Botschaftsvertreter zu trauern wünschen, sollen sie in die Türkei fahren und neben ihrem Herrn Erdogan trauern, der die Terror-Organisation Hamas umarmt und ihre Mord- und Terrorakte unterstützt." Der türkische Außenministeriumssprecher Öncü Keceli konterte, ebenfalls auf X, Israel könne keinen Frieden erreichen, wenn es Unterhändler töte und Diplomaten bedrohe. Die Türkei betrachtet die Hamas als Freiheitsbewegung.

19.30 Uhr: Führender Imam der Jerusalemer Al-Aksa-Moschee festgenommen

Die israelische Polizei hat den führenden Imam der Jerusalemer Al-Aksa-Moschee, Scheich Ekrima Sabri, wegen Aussagen in seiner Freitagspredigt zur Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija festgenommen. Er sei zum Verhör gebracht worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Sie ermittle wegen Aufwiegelung. Sabri hatte Hanijas Tod betrauert und gebetet: "Möge sich Gott der Allmächtige seiner erbarmen und ihm einen Platz in seinen weitläufigen Gärten gewähren." Laut Polizei haben die staatlichen Behörden bereits früher Klage wegen Aufwiegelung angestrengt. Menschenrechtsgruppen werfen Israel vor, es unterdrücke seit Beginn des Gazakrieges im Oktober freie Meinungsäußerungen von Palästinensern.

18.45 Uhr: Potenzieller Hanija-Nachfolger droht "Zionisten"

Der als Nachfolger des getöteten Hamas-Anführers Ismail Hanija gehandelte Chaled Meschaal erklärt, der Tod Hanijas verstärke die Entschlossenheit der palästinensischen Gruppierung im Kampf gegen Israel. "Palästina wird vom Fluss bis zum Meer bleiben (...) und die Zionisten haben keinen Platz im Land Palästina, egal wie viele von uns sie töten", erklärt er während der Trauerfeier für Hanija in einem von Hamas veröffentlichten Video. Zwar sei der Tod Hanijas ein großer Verlust, werde aber nichts an den Zielen der Hamas ändern. "Unsere Feinde lernen die Lektion nicht", sagt er. "Wenn ein Führer in den Himmel aufsteigt, kommt ein anderer Führer."

16.43 Uhr: UN-Blauhelme im Libanon weisen Bericht zurück

Die UN-Blauhelme im Libanon haben Medienberichte zurückgewiesen, eine UN-Untersuchung habe die Verantwortung der Hisbollah für den tödlichen Raketenangriff auf Majdal Schams bestätigt. Majdal Shams liege außerhalb des Einsatzbereiches der Friedenstruppe, die deshalb nicht in der Position sei, eine Verantwortung für den Angriff zuzuweisen, sagte Andrea Tenenti, Sprecher der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (United Nations Interim Force in Lebanon, UNIFIL), auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag.

16.30 Uhr: Israel droht dem Iran mit härterer Reaktion als im April

Israel droht dem Iran im Falle eines Angriffs mit einer weitaus härteren Reaktion als im April, als Teheran den jüdischen Staat mit 330 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen attackierte. Damals habe sich Israel auf Bitten der USA und anderer Verbündeter bei der Antwort auf die Aggression zurückgehalten, sagte Israels nationaler Sicherheitsberater Zachi Hanegbi in einem Interview der "Bild" und anderer Axel-Springer-Medien. "Das ist jetzt eine neue Situation. Man kann sich einmal zurückhalten, nicht zweimal", fügte er hinzu. 

15.20 Uhr: Bericht - UN-Truppen sehen Hisbollah hinter Angriff auf Drusenort

Nach Israel kommen offenbar auch die UN-Blauhelme im Libanon zu dem Schluss, dass die libanesische Hisbollah für den Raketenangriff auf Majdal Schams verantwortlich ist. Das berichtet die israelische Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf den Sender "Sky News Arabia". Eine offizielle Stellungnahme der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (United Nations Interim Force in Lebanon, UNIFIL) lag zunächst nicht vor.

14.52 Uhr: Al-Aksa-Prediger im Visier der israelischen Polizei

Die Predigt eines Imams an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem hat am Freitag die Aufmerksamkeit der israelischen Polizei erregt. Man habe eine Untersuchung wegen möglicher Aufwiegelung eingeleitet, teilte die Polizei mit. Laut israelischen Medienberichten hatte der frühere Großmufti von Jerusalem, Scheich Ikrima Sabri, ein Trauergebet für den in Teheran ermordeten politischen Führer der Hamas, Ismail Hanija, abgehalten. In seiner Predigt bat Sabri Gott, sich des Märtyrers Hanija zu erbarmen. Die Polizei prüft nun, ob Sabri zu Gewalt aufgerufen hat.

14.24 Uhr: Libanesen bereiten sich auf mögliche Eskalation vor

In Erwartung einer möglichen weiteren Eskalation des Konflikts in Nahost bereiten sich Libanesen in den von der Hisbollah kontrollierten Gebieten im Land auf den Ernstfall vor. Augenzeugen zufolge verlassen immer mehr Menschen ihre Wohnungen in den Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es: "Die Lage ist sehr besorgniserregend." Krankenhäuser stellten sich insbesondere für die kommenden 72 Stunden auf jegliche Notfälle ein, hieß es aus informierten Kreisen im Gesundheitssektor.

12.33 Uhr: Australischer Bericht kritisiert Israel wegen Angriff auf Hilfskonvoi

Ein australischer Untersuchungsbericht hat dem israelischen Militär schwere Fehler vorgeworfen, die zum tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen im April geführt hätten. Die bewaffneten Sicherheitsleute des Konvois von World Central Kitchen seien vermutlich für Hamas-Funktionäre gehalten worden, heißt es in dem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde. Bei dem Drohnenangriff auf drei Fahrzeuge von World Central Kitchen am 1. April waren sieben Menschen getötet worden.

11.52 Uhr: Tausende Menschen bei Beerdigung von Hamas-Anführer Hanija

Tausende Menschen haben sich nach Angaben des staatlichen Fernsehens in Katar in der Hauptstadt Doha versammelt, um die Trauerfeier zur Beerdigung des getöteten Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija zu verfolgen. Die Zeremonie begann mit einem Gebet in der Imam-Abdul-Wahhab-Moschee, der Staatsmoschee von Katar. 

Hanijas Leichnam solle dann nach Angaben der Hamas auf einem Friedhof in der Stadt Lusail nördlich von Doha bestattet werden. Das katarische Staatsfernsehen berichtete von höchsten Sicherheitsvorkehrungen rund um die Zeremonie. Die tatsächliche Beerdigung findet demnach im engeren Familienkreis statt.

11.00 Uhr: Sicherheitsrat mahnt Israelis auf Reisen zu Vorsicht

Die Ermordungen ranghoher Hisbollah- und Hamasvertreter im Libanon und dem Iran hat nach Einschätzung des israelischen Nationalen Sicherheitsrats die Gefährdungslage von Israelis sowie israelischen und jüdischen Einrichtungen im Ausland erhöht. Es sei möglich, dass Iran, Hisbollah, Hamas und weitere Terrorgruppen Vergeltungsmaßnahmen durchführten, heißt es in einer neuen Reisewarnung.

Als mögliche Ziele gelten unter anderem Botschaften, jüdische Restaurants, Synagogen und Gemeindezentren. Auch die Gefahr von Anschlägen durch Einzeltäter auf Israelis sei erhöht. Reisen in Länder mit moderater oder hoher Bedrohungsstufe sollten vermieden werden. Reisende sollten davon absehen, "Zeichen ihrer israelischen oder jüdischen Identität offen zur Schau" zu stellen, sowie Großveranstaltungen meiden. Ferner sollten sie Flüge wählen, die nicht in den Luftraum feindlicher Länder führen.

09.15 Uhr: Nach Vorwurf der Zensur von Pro-Hamas-Posts - Türkei sperrt Instagram

Nach Vorwürfen eines "Zensurversuchs" von Pro-Hamas-Inhalten hat die Türkei den Zugang zum im Land enorm beliebten Online-Netzwerk Instagram gesperrt. "Instagram.com wurde aufgrund einer Entscheidung vom 2. August 2024 gesperrt", erklärte die türkische Behörde für Informationstechnologie und Kommunikation (BTK) am Freitag auf ihrer Website. Zahlreiche Nutzer erklärten im Onlinedienst X, das zum Technologiekonzern Meta gehörige Instagram nicht mehr nutzen zu können, AFP-Journalisten vor Ort bestätigten dies. Vor der Sperre hatte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Instagram wegen des Umgangs mit Botschaften zur Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija kritisiert.

07.40 Uhr: Auch ITA setzt Tel Aviv-Flüge aus

Auch die italienische Airline ITA setzt ihre Flüge von und nach Tel Aviv aus. Dies geschehe zur Sicherheit ihrer Passagiere und Besatzungen angesichts der geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten, teilt die Fluggesellschaft mit. Die Flüge würden bis zum 6. August eingestellt. Zuvor hatte bereits die Lufthansa ihre Passagier- und Frachtflüge von und zum wichtigsten und größten israelischen Flughafen bis zum 8. August ausgesetzt sowie den Stopp ihrer Flüge von und in die libanesische Hauptstadt Beirut bis zum 12. August verlängert.

07.20 Uhr: Blinken berät mit VAE über Gaza-Waffenruhe

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem Amtskollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Scheich Abdullah bin Sajed Al Nahjan, über Möglichkeiten für eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen beraten. In dem Gespräch sei es auch darum gegangen, eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der palästinensischen Extremisten zu erreichen und die humanitäre Hilfe für das umkämpfte Küstengebiet zu verstärken, teilt die US-Botschaft in dem Golfstaat mit.

06.20 Uhr: Huthi-Miliz droht mit "militärischer Antwort" auf Israels "Eskalation"

Der Anführer der jemenitischen Huthi-Miliz hat nach der Israel zugeschriebenen Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran mit einer "militärische Antwort" gedroht. Die Tötung von Hanija sei ein "eklatanter Verstoß gegen alle Normen und Prinzipien", sagte Huthi-Anführer Abdul Malik al-Huthi am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Iran und seine verbündeten Milizen machen Israel für den Tod Hanijas verantwortlich. Die israelische Regierung hat sich nicht dazu geäußert.

05.40 Uhr: Australien macht israelische Armee für Tod von Helfern verantwortlich

Die australische Regierung erklärt, dass eine Untersuchung zum Tod von Mitarbeitern der Hilfsorganisation "World Central Kitchen" (WCK) schwere Fehler der israelischen Armee (IDF) aufgedeckt habe. Die Angriffe der israelischen Streitkräfte auf die Fahrzeuge der ehrenamtlichen Helfer im April dieses Jahres seien auf schwerwiegende Versäumnisse bei der Einhaltung von Verfahren zurückzuführen, sagte Außenministerin Penny Wong am Freitag. Bei dem Vorfall waren sieben Mitarbeiter der WCK nach einem israelischen Luftangriff im Zentrum des Gazastreifens getötet worden. Unter den Getöteten waren ein Palästinenser sowie Menschen aus Polen, Australien und Großbritannien. Die Helfer waren in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit WCK-Logo und einem weiteren Fahrzeug unterwegs, um Lebensmittel in den Gazastreifen zu bringen.

05.30 Uhr: Hamas-Chef Hanija wird in Katar beigesetzt

Der im Iran getötete Hamas-Auslandschef Ismail Hanija soll heute in Katar bestattet werden. Nach einer offiziellen Trauerfeier in Teheran gestern wird er in der Hauptstadt Doha beerdigt, teilte die Hamas mit. Hanija lebte seit Jahren in dem Golfemirat Katar.

05.00 Uhr: Biden sichert Israel Unterstützung gegen den Iran zu

US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben neue militärische Verteidigungsmaßnahmen der USA zur Unterstützung Israels in einem Telefongespräch diskutiert. Biden habe Israel die Unterstützung gegen "alle Bedrohungena aus dem Iran zugesichert", so das Weiße Haus. Dazu gehörten auch die "Terrorgruppen Hamas, Hisbollah und die Huthis."

Nach dem tödlichen Angriff auf den Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran im Iran ist Israel nach den Worten Netanjahus in höchster Alarmbereitschaft. In der Regierung in Jerusalem wird es für wahrscheinlich gehalten, dass Vergeltungsmaßnahmen für die Tötung führender Mitglieder von Hamas und Hisbollah-Miliz noch in dieser Woche erfolgen werden.

Donnerstag, 1. August 2024

23.42 Uhr: Getötete Al-Dschasira-Journalisten im Gazastreifen: Laut Israel Hamas-Kämpfer "eliminiert"

Bei dem im Gazastreifen getöteten Korrespondenten des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira, Ismail al-Ghoul, handelt es sich nach Angaben der israelischen Armee um einen Hamas-Kämpfer. Kampfjets hätten al-Ghoul, ein Mitglied des militärischen Flügels der Hamas, getroffen und "eliminiert", erklärte die Armee am Donnerstag. 

Der katarische Sender Al-Dschasira hatte am Mittwoch erklärt, dass sein Korrespondent al-Ghoul und der Kameramann Rami al-Rifi während ihrer Berichterstattung über das Flüchtlingslager Al-Schati bei einem israelischen Luftangriff getötet worden seien. Den Tod der beiden bezeichnete Al-Dschasira in einer Erklärung als "kaltblütige Ermordung". Der Sender kündigte rechtliche Schritte an. 

22.25 Uhr: Huthi-Miliz kündigt militärische Reaktion auf Tötungen an

Nach der Tötung ranghoher Hamas- und Hisbollah-Führer hat die jemenitische Huthi-Miliz eine militärische Antwort an Israel angekündigt. Der Anführer der militanten Gruppe, Abdul-Malek al-Huthi, sagte am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede, eine militärische Antwort auf die schweren Verbrechen sei notwendig. Der israelische Feind habe die Lage deutlich eskaliert. Bemühungen um eine solche Reaktion liefen derzeit, erklärte er.

22.15 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israel ab

Als Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon hat die libanesische Hisbollah nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär gab an, dass fünf Raketen auf israelisches Territorium gelangt seien. Zwei seien abgefangen worden. Der Rest sei auf offenem Gelände abgefangen worden.

Nach libanesischen Angaben wurden bei dem Angriff im Shama nahe der israelischen Grenze mindestens vier Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass auch fünf Menschen verletzt worden seien. Bei den Todesopfern soll es sich den Angaben zufolge um Syrer handeln. Zu dem Angriff äußerte sich das israelische Militär zunächst nicht.

22.09 Uhr: Nach Tötung von Hamas-Chef ruft Erdogan Tag der Trauer aus

Nach dem tödlichen Angriff auf den Auslandschef der islamistischen Hamas hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen nationalen Tag der Trauer für diesen Freitag ausgerufen. Damit solle "unsere Unterstützung für die palästinensische Sache und unsere Solidarität mit unseren palästinensischen Brüdern" bekundet werden, schrieb Erdogan auf der Plattform X. "Ich gedenke Ismail Hanija und aller palästinensischen Märtyrer mit Mitgefühl und spreche dem palästinensischen Volk in meinem Namen und dem meines Volkes mein Beileid aus."

Erdogan hatte den Anschlag bereits zuvor verurteilt und Israel vorgeworfen, damit einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen.

22.06 Uhr: Tausende protestieren in Tel Aviv für Geiselabkommen

300 Tage nach der Entführung israelischer Zivilisten als Geiseln in den Gazastreifen durch die Hamas haben sich in Tel Aviv deren Angehörige sowie tausende weitere Menschen zu einer Protestaktion versammelt. "Kein Sieg ohne die Rückkehr der Geiseln" skandierten die Demonstranten am Donnerstag in der Nähe des Verteidigungsministeriums, wie ein AFP-Reporter berichtete. Viele trugen gelbe T-Shirts mit der Aufschrift "300" und hielten Plakate mit Bildern der Verschleppten hoch.

Das  Forum der Geiselfamilien, das die Entführten vertritt, hatte unter dem Motto "Es reicht, wir verlangen eine Einigung" zu einem Marsch mit anschließender Kundgebung aufgerufen.

21.20 Uhr: Erdogan in Telefonat mit Biden - "Israel will keinen Waffenstillstand"

Das Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan teilt mit, Erdogan habe mit US-Präsident Joe Biden zu Themen wie den bilateralen Beziehungen, dem Gaza-Krieg und dem Gefangenenaustausch telefoniert. Erdogan habe Biden gesagt, dass Israel keinen Waffenstillstand wolle. Die Tötung des Hamas-Chefs belaste die Bemühungen um einen Waffenstillstand. Israel versuche zudem, den Konflikt in die Region auszuweiten. Erdogan habe darüber hinaus erklärt, die Türkei tue alles ihr mögliche, um ihre Beziehungen zu den USA in allen Bereichen zu verbessern und werde dies auch weiterhin tun.

21.03 Uhr: Sirenenalarm im Norden Israels

Nach Angaben des israelischen Militärs ertönen im Norden des Landes Warnsirenen. Nach der Tötung eines hochrangigen Kommandeurs in dieser Woche herrscht in Israel erhöhte Alarmbereitschaft wegen möglicher Vergeltungsschläge der Hisbollah. Israelische Medien berichten von Abfangmanövern der Luftabwehr über Westgaliläa. Es war jedoch unklar, ob dies eine Eskalation des seit Monaten andauernden Konflikts bedeutet.

20.16 Uhr: Irans neuer Präsident ernennt moderaten Diplomaten zum Vize

Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian ernennt einen moderaten Diplomaten zu seinem Vizepräsidenten. Mohammed-Dschawad Sarif soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna in dieser Funktion den Präsidenten in strategisch wichtigen Fragen zur Seite stehen. Sarif agierte schon vor seiner Ernennung als Topberater des neuen Präsidenten.

Sarif war zwischen 2013 und 2021 Chefdiplomat des Landes und konnte 2015 als Leiter des iranischen Atomteams das internationale Atomabkommen mit den sechs Weltmächten abschließen. Er ist ein Befürworter besserer Beziehungen mit dem Westen und eines direkten Dialogs mit dem politischen Erzfeind USA. Mit Sarif und einem neuen Diplomaten-Team hofft Peseschkian, die Atomverhandlungen wieder aufzunehmen und die für die iranische Wirtschaft lähmenden Sanktionen aufzuheben.Sarif wird in seiner neuen Funktion auch eine wichtige Rolle im jüngsten Konflikt mit dem Erzfeind Israel nach dem tödlichen Attentat auf den Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran spielen.

18.01 Uhr: Israel mahnt Staatsangehörige zur Vorsicht im Ausland

Der israelische Sicherheitsrat hat Staatsangehörige zur Vorsicht bei Auslandsreisen aufgerufen. Der Iran oder die Milizen Hamas und Hisbollah könnten israelische oder jüdische Einrichtungen ins Visier nehmen, heißt es in einer über das Büro des israelischen Ministerpräsidenten veröffentlichten Mitteilung. Israel hat in den vergangenen Tagen zwei hochrangige Mitgleider der mit dem Iran verbündeten Milizen getötet.

16.50 Uhr: New York Times berichtet Details zur Tötung Hanijas

lllDer politische Führer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, soll einem Medienbericht zufolge im Iran durch die Explosion einer Bombe getötet worden sein. Der Sprengsatz soll bereits zwei Monate vor Hanijas Reise nach Teheran in einem Gästehaus für iranische Staatsgäste platziert worden sein, berichtete die Zeitung unter Berufung auf sieben Offizielle aus der Nahost-Region, darunter zwei Iraner, und einen US-Regierungsbeamten. Der Hamas-Führer hielt sich anlässlich der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in Teheran auf. Wenige Stunden vor seinem Tod hatte ihn der iranische Revolutionsführer Ajatollah Ali Chamenei empfangen.

Die Bombe sei per Fernzündung aktiviert worden. Zuvor sollen sich die Attentäter davon überzeugt haben, dass sich Hanija in seinem Zimmer in dem Gästehaus befand. Zusammen mit ihm starb bei dem Anschlag auch ein Leibwächter. Der Hamas-Führer hatte schon bei vorangegangenen Besuchen in Teheran in dem Gästehaus übernachtet, für dessen Sicherheit die iranischen Revolutionsgarden zuständig sind.

16.27 Uhr: Israel in höchster Alarmbereitschaft

Israel befindet sich nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in höchster Alarmbereitschaft. In der Regierung in Jerusalem wird es für wahrscheinlich gehalten, dass Vergeltungsmaßnahmen für die Tötung führender Mitglieder von Hamas und Hisbollah-Miliz noch in dieser Woche erfolgen werden. "Israel ist auf jedes Szenario sehr gut vorbereitet - sowohl defensiv als auch offensiv", bekräftigt Netanjahu nach Angaben seines Büros.

Diesem Bedrohungsszenario entsprechen Aussagen von Palästinenservertretern wie dem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Dieser sieht nach der Tötung seines Militärkommandeurs sowie von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija eine "neue Phase" der Kampfhandlungen im Nahen Osten. "Der Feind" (Israel) müsse sich auf Zorn und Rache einstellen und "weinen, weil ihr nicht wisst, welche roten Linien ihr überschritten habt".

15.52 Uhr: Nahostvermittler machen sich gegenseitig Vorwürfe

Die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija hat zu Spannungen zwischen den Vermittlerstaaten USA, Ägypten und Katar geführt. Vertreter der drei Staaten hätten wegen des Attentats untereinander Vorwürfe erhoben, sagte ein Vertreter Ägyptens, der Kenntnis von den Gesprächen hat. Ägypten habe kritisiert, die USA verlangten von ihm und Katar, die Palästinenserorganisation Hamas zu Kompromissen zu drängen. Washington sei seinerseits aber nicht in der Lage, seinen Verbündeten Israel von Provokationen abzuhalten. Die Tötung Hanijas sei rücksichtlos.

Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman bin Dschassim Al Thani schrieb im Kurznachrichtendienst X: "Kann eine Vermittlung gelingen, wenn eine Partei den Verhandlungsführer der anderen Seite ermordet?" US-Außenminister Antony Blinken versichert jedoch, sein Land habe vorab nichts von dem Angriff auf Hanija gewusst.

Ägypten, Katar und die USA versuchen seit Monaten, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Zuletzt warteten sie auf eine Antwort der Hamas. Der Vertreter Ägyptens sagte, eine Einigung sei jetzt in naher Zukunft unwahrscheinlich, weil die Hamas erst einmal einen Nachfolger für Hanija benennen müsse. Die Vermittler würden nach dessen Beerdigung am Freitag Kontakt zu Hamas-Vertretern aufnehmen, um die nächsten Schritte zu erkunden.

14.40 Uhr: EU kritisiert außergerichtliche Tötung von Hamas-Anführer

Aus der EU kommt deutliche Kritik an der Tötung des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija. Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte, die EU lehne Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren grundsätzlich ab und unterstütze die Rechtsstaatlichkeit. Daran ändert nach seiner Darstellung auch nichts, dass der Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof gegen Hanija einen Haftbefehl wegen verschiedener Kriegsverbrechen beantragt hatte und die Hamas von der EU als Terrororganisation eingestuft wird.

"Im Kontext der sich entwickelnden Situation wiederholen wir den Aufruf der Europäischen Union an alle Parteien, maximale Zurückhaltung zu üben und jegliche weitere Eskalation zu vermeiden, da kein Land und keine Nation von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und in der weiteren Region profitieren kann", sagte der Sprecher.

14.20 Uhr: Lufthansa setzt Flüge nach Tel Aviv aus und verlängert Flugstopp nach Beirut

Die Lufthansa setzt wegen der weiter zunehmenden Spannungen im Nahen Osten ihre Flüge nach Tel Aviv aus. Alle Passagier- und Frachtflüge der Airlines des Konzerns in die israelische Metropole würden "bis einschließlich 8. August vorläufig ausgesetzt", erklärte ein Sprecher am Donnerstag. Zudem werde die Streichung der Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut bis vorerst zum 12. August verlängert.

"Aufgrund der aktuellen Entwicklung passt die Lufthansa Group ihre Bedienung des Nahen Ostens erneut an", erklärte der Sprecher. Zur Lufthansa gehören unter anderem auch Eurowings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines. Der Konzern und weitere Airlines hatten ihre Beirut-Flüge am Montag nach dem tödlichen Raketenbeschuss aus dem Libanon auf ein Dorf auf den von Israel annektierten Golanhöhen ausgesetzt.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatten bereits zwei Flugzeuge der Lufthansa-Gruppe nach Tel Aviv ihr Ziel nicht erreicht. Ein Lufthansa-Flug von München kehrte zum Abflugort zurück, ein Flug von Austrian Airlines wurde nach Sofia in Bulgarien umgeleitet. Als Grund nannte der Konzern eine Schließung des iranischen Luftraums für vier Stunden, was "bedeutete, dass die Sicherheit der Flüge nach Tel Aviv nicht gewährleistet war".

13.25: Erneut Al Dschasira-Journalisten in Gaza getötet

Der arabische Nachrichtensender Al Dschasira hat dem israelischen Militär vorgeworfen, gezielt zwei seiner Mitarbeiter in Gaza hingerichtet zu haben. Nach Angaben des Senders wurden der Reporter und sein Kameramann am Mittwoch bei einem Luftangriff auf ihren Wagen im Flüchtlingscamp Al Shati tödlich getroffen. Laut Al Dschasira hatten die beiden den ganzen Tag über immer wieder live von einem Ort in der Nähe des Privathauses von Hamas-Politikchef Ismail Hanija in Gaza berichtet. Hanija war am Dienstag in der iranischen Hauptstadt Teheran bei einem Raketenangriff auf seine dortige Residenz getötet worden. Israel hat sich zu dem Angriff noch nicht geäußert. Al Dschasira wirft Israel eine "systematische Angriffskampagne auf Mitarbeiter des Senders und ihrer Familien seit Oktober 2023" vor.

12.16 Uhr: Lufthansa sagt Flug nach Tel Aviv ab - Sicherheitsgründe

Die Lufthansa hat in der Nacht einen Flug nach Tel Aviv aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Maschine vom Typ A321 war zuvor planmäßig von München nach Larnaca auf Zypern geflogen, dann hätte sie die Reise mit einer neuen Crew nach Israel fortsetzen sollen. Das berichtet ein Unternehmenssprecher. Dieser Weiterflug sei abgesagt worden, weil der Iran in den frühen Morgenstunden zwischenzeitlich seinen Luftraum gesperrt habe. Die Lufthansa habe die Sicherheit der Flüge nach Tel Aviv daher nicht für gewährleistet gehalten. Hintergrund ist die nach der Tötung zweier wichtiger Gegner Israels besonders angespannte Sicherheitslage im Nahen Osten.

Aktuell ist der Flugbetrieb nach Tel Aviv nicht mehr eingeschränkt. Die Zwischenlandung des Lufthansa-Fluges in Richtung Tel Aviv in Larnaca wurde erst kürzlich eingeführt. So müssen die Crews nicht im Spannungsgebiet übernachten.

11.55 Uhr: Pistorius ruft Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Bundesverteidigungsminister Pistorius ruft Deutsche im Libanon auf, das Land zu verlassen. Hintergrund ist die angespannte Sicherheitslage im Nahen Osten. Sollte es nötig werden, wäre die Bundeswehr innerhalb von zwei Tagen startklar, um Menschen aus dem Libanon auszufliegen, sagte Pistorius im Deutschlandfunk. Doch um sich und andere - gemeint sind etwa Bundeswehrsoldaten bei der Evakuierungen - nicht zu gefährden, sollten deutsche Staatsbürger im Libanon die Zeit nutzen und ausreisen. Auch das Auswärtige Amt hatte sie bereits zur Ausreise aufgerufen. Seit einigen Wochen gilt eine Reisewarnung für das Land.

10.49 Uhr: Israel bestätigt Tod des Hamas-Militärchefs Deif

Israel hat den Tod des Chefs des militärischen Flügels der Palästinenserorganisation Hamas, Mohammed Deif, bestätigt. Er sei am 13. Juli bei einem Angriff im Gazastreifen getötet worden, so teilte das Militär unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Von der Hamas gab es zunächst keine Stellungnahme. Laut den von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden bei dem Angriff mehr als 90 weitere Menschen getötet.

Deif gilt als einer der zentralen Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel vom 7. Oktober und war Chef der Kassam-Brigaden und Stellvertreter des Gaza-Chefs der Hamas, Jihia al-Sinwar. Er gehörte in den 1990er Jahren zu den Gründern des militärischen Flügels der Hamas und leitete ihn jahrzehntelang. Unter seinem Kommando verübte die Hamas Dutzende Selbstmordattentate gegen Israelis in Bussen und Cafés und baute ein gewaltiges Raketenarsenal auf, dessen Geschosse auch tief in israelischem Gebiet einschlugen.

8.24 Uhr: Tausende gedenken Hamas-Anführer in Teheran

In der iranischen Hauptstadt Teheran nehmen Tausende Menschen an der staatlich-organisierten Trauerzeremonie für den getöteten politischen Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, teil. Anwesend war auch die gesamte politische Elite des Irans, unter anderem der oberste Führer Ajatollah Chamenei und der neue Präsident Massud Peseschkian. Vor Hanijas Sarg hielt Chamenei ein Totengebet.

Mit Rufen wie "Tod Israel" und "Tod Amerika" bekundete die Menge ihre Unterstützung für Hanija und die Hamas im Gazastreifen sowie ihren Widerstand gegen Israel. Die iranische Regierung hatte nach der gezielten Tötung des hohen Hamas-Führers in Teheran eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Bestattet wird Hanija am Freitag in seiner Wahlheimat Katar.

8.00 Uhr: Australier sollen den Libanon verlassen

Der australische Premierminister Anthony Albanese hat Tausende Australier im Libanon dazu aufgefordert, das Land zu verlassen. Es sei denkbar, dass der Flughafen in der Hauptstadt Beirut bald den Betrieb einstelle, warnte er am Donnerstag vor Pressevertretern in der Küstenmetropole Sydney. "Ich ergreife die Gelegenheit, den Australiern zu sagen: Reisen Sie im Moment nicht in den Libanon."

6.50 Uhr: Indonesien – Tötung von Hamas-Anführer Hanija inakzeptabel

Indonesiens Präsident Joko Widodo verurteilt die Israel zugeschriebene gezielte Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran. "Das war Gewalt, ein Mord, der nicht hinzunehmen ist, und er fand auf dem souveränen Territorium des Irans statt", sagt Widodo. Indonesien in Südostasien mit seinen rund 280 Millionen Menschen ist weltweit das Land mit der größten Anzahl an Muslimen. Zudem unterhält der Inselstaat gute Beziehungen zu Russland und hofft auf eine stärkere Zusammenarbeit in Verteidigung und Energie.

5.00 Uhr: Iran fordert internationale Reaktion

Der Iran ruft die internationale Gemeinschaft nach der gezielten Tötung eines hohen Hamas-Kommandeurs in Teheran zum Vorgehen gehen Israel auf. Die mutmaßlich von Israel ausgeführte Tat verstoße gegen internationales Recht und "deutet auf eine Absicht hin, den Konflikt zu eskalieren und den Krieg auf die gesamte Region auszudehnen", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Weltsicherheitsrat in New York.

"Insbesondere der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kann solchen abscheulichen Verbrechen gegenüber nicht gleichgültig bleiben und muss entschlossen gegen diese Verstöße vorgehen", forderte Iravani weiter.

02.10 Uhr: Länder des UN-Sicherheitsrats warnen vor Eskalation

Nach israelischen Angriffen auf führende Funktionäre von Hamas und Hisbollah rufen Länder des UN-Sicherheitsrats zu verstärkten diplomatischen Bemühungen auf, um einen größeren Nahost-Konflikt zu verhindern. "Wir befürchten, dass die Region am Rande eines totalen Krieges steht", sagt Japans stellvertretender UN-Vertreter Shino Mitsuko. Er fordert internationale Anstrengungen, um einen solchen Konflikt zu vermeiden. China, Russland, Algerien und andere Staaten verurteilen die Ermordung von Hamas-Chef Ismail Hanijeh.

Mittwoch, 31. Juli 2024

23.26 Uhr: Baerbock ruft Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Angesichts der immer größer werdenden Spannungen im Nahen Osten ruft Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die deutschen Bürger im Libanon zur sofortigen Ausreise auf. "Ich appelliere erneut an alle deutschen Staatsangehörigen in Libanon auszureisen, solange das möglich ist", zitierte das Auswärtige Amt Baerbock (Grüne). In der angespannten Lage könne jede Entscheidung Entspannung bedeuten oder Öl ins Feuer gießen. "Ich rufe alle - insbesondere Iran - zu Zurückhaltung und Deeskalation auf: für die Menschen in der Region", zitierte das Außenministerium Baerbock weiter. 

23.13 Uhr: Bericht - Irans Chamenei will direkten Angriff auf Israel

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat einem Bericht zufolge als Vergeltung für den Tod deines hochrangigen Führers der islamistischen Hamas den Befehl erteilt, Israel direkt anzugreifen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf drei über den Befehl informierte iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der iranischen Elitestreitmacht, den Revolutionsgarden.

Zu Zeitpunkt und Umfang eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs gab es in dem Bericht keine Angaben. Chamenei habe die Anordnung auf einer Dringlichkeitssitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Irans am Mittwochmorgen erteilt. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

22.29 Uhr: UN mahnen Verhandlungen zur Entschärfung in Nahost an

Angesichts der Eskalation in Nahost mahnen die Vereinten Nationen Verhandlungen an. "Es bedarf dringend diplomatischer Bemühungen, um die Richtung zu ändern und einen Weg zu regionalem Frieden und Stabilität zu finden", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, vor dem Weltsicherheitsrat in New York. "Die Kommunikation mittels Raketen, bewaffneten Drohnen und anderen tödlichen Angriffen muss ein Ende haben."

22.27 Uhr: USA "besorgt" über mögliche Eskalation in Nahost

Nach zwei tödlichen Angriffen in Teheran und Beirut auf ranghohe Verbündete des Iran haben sich die USA "besorgt" über eine mögliche Eskalation in Nahost geäußert. "Wir sind natürlich besorgt über eine Eskalation", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch vor Journalisten. "Die Berichte der letzten 24, 48 Stunden tragen sicherlich nicht dazu bei, dass die Temperatur sinkt", sagte er mit Blick auf die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija bei einem Israel zugeschriebenen Angriff im Iran und einen tödlichen israelischen Angriff auf einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur im Libanon am Vortag. Washington beobachte die Entwicklungen genau. Dies sei eine der "vorrangigen Sorgen" von US-Präsident Joe Biden. 

21.00 Uhr: Al-Dschasira verurteilt tödlichen Angriff auf Journalisten

Der katarische Sender Al-Dschasira hat die Tötung von zwei seiner Journalisten bei einem Israel zugeschriebenen Angriff im Gazastreifen verurteilt. Der jüngste Angriff auf Al-Dschasira-Journalisten sei "Teil einer systematischen Kampagne gegen die Journalisten des Senders und ihre Familien seit Oktober 2023", hieß es am Mittwoch in einer Erklärung. Vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober hatte sich zuletzt der Streit zwischen der israelischen Regierung und dem Sender zugespitzt. 

20.40 Uhr: USA raten Bürgern von Reisen in den Libanon ab

Angesichts der wachsenden Spannungen in Nahost raten die USA ihren Bürgern strikt von einer Reise in den Libanon ab. "Reisen Sie nicht in den Libanon, da die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel zunehmen", teilte die US-Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit. US-Bürger, die sich bereits im Südlibanon aufhielten, seien nachdrücklich zur Ausreise aufgefordert, hieß es weiter. Damit hob das US-Außenministerium seine Reisehinweise um eine Stufe an. Zuvor galt die Stufe drei, wonach US-Bürgern nahegelegt wurde, eine Reise in den Libanon zu überdenken. 

20.25 Uhr: USA - Eskalation des Nahost-Konflikts nicht unvermeidlich

Das Weiße Haus erklärt, eine Eskalation des Konflikts in Nahost nach der Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanijeh sei nicht unvermeidlich. Die USA würden zudem weiter daran arbeiten, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas zu erreichen, sagt der Sprecher für nationale Sicherheit, John Kirby, beim täglichen Presse-Briefing. Es sei zu früh, um zu sagen, ob die jüngsten Ereignisse die Aussichten auf ein Waffenstillstandsabkommen beeinträchtigen würden, fügt er hinzu.

19.31 Uhr: Netanjahu warnt vor Vergeltungsschlägen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Ismail Hanijeh und den Hisbollah-Kommandeur Muhsin "Fuad" Schukr Ziel von Vergeltungs-Maßnahmen werden. Egal woher Angriffe kämen, dafür werde ein hoher Preis gezahlt werden, kündigt er in einer TV-Ansprache an. Israel sei auf alle Eventualitäten eingestellt. Er erklärt, den Stellvertretern des Iran seien vernichtende Schläge versetzt worden und sagt, sein Land durchlebe herausfordernde Zeiten.

19.00 Uhr: UN-Generalsekretär warnt vor gefährlicher Zuspitzung der Lage

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt, die Angriffe in Beirut und Teheran seien eine gefährliche Verschärfung der Lage. "Der Generalsekretär drängt alle Beteiligten, energisch an einer regionalen Deeskalation zu arbeiten, im Interesse eines langfristigen Friedens und Stabilität für alle", sagt sein Sprecher Stephane Dujarric.

18.40 Uhr: Insider - Chaled Meschaal als neuer Hamas-Chef gehandelt

Nach dem Tod von Ismail Hanijeh wird der 68-jährige Chaled Meschaal als neuer Anführer der militanten Palästinensergruppe Hamas gehandelt. Aus deren Umfeld hieß es am Mittwoch, es werde erwartet, dass Meschaal zum Führer der Gruppe gewählt werde. Er ist seit Jahrzehnten in der Hamas aktiv. International bekannt wurde Meschaal 1997, als ihm israelische Agenten auf einer Straße in der jordanischen Hauptstadt Amman Gift injizierten. Für Israel galt er schon damals als Schlüsselfigur. Der Anschlag vom damals wie heute regierenden israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angeordnet, erzürnte den jordanischen König Hussein. Er drohte, den Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel aufzukündigen, wenn nicht das Gegenmittel für das Gift ausgehändigt würde. Israel kam dem damals nach.

18.27 Uhr: Weltsicherheitsrat trifft sich noch heute zu Nahost

Angesichts einer möglichen Ausweitung des Krieges in Nahost soll der Weltsicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Mehrere Diplomaten berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass ein vom Iran beantragtes und von China, Russland und Algerien unterstütztes Treffen noch heute um 22 Uhr MESZ stattfinden wird.

18.21 Uhr: EU ruft nach Tötung von Hamas-Chef zu Zurückhaltung und Deeskalation auf

Nach dem tödlichen Angriff auf Hamas-Chef Ismail Hanija im Iran hat die Europäische Union alle Konfliktparteien aufgerufen, "größtmögliche Zurückhaltung" zu üben und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die EU vertrete grundsätzlich eine Position, "die außergerichtliche Hinrichtungen ablehnt und die Rechtsstaatlichkeit unterstützt, auch im Rahmen der internationalen Strafgerichtsbarkeit", erklärte Peter Stano, Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, am Mittwoch. Kein Land und keine Nation würde von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten profitieren, fügte er hinzu.

18.18 Uhr: Leichnam von Hisbollah-Kommandeur Schukr geborgen

Der Leichnam des hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Muhsin "Fuad" Schukr ist unter den Trümmern eines Gebäudes in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut gefunden worden. Dies sagen zwei Mitarbeiter von Sicherheitskräften der Nachrichtenagentur Reuters. Israel hatte am Dienstagabend mitgeteilt, Schukr getötet zu haben. Eine offizielle Bestätigung der extremistischen Hisbollah-Miliz gibt es bislang nicht. Israel macht Schukr für einen Angriff vom Wochenende verantwortlich, bei dem auf den israelisch besetzten Golanhöhen zwölf Jugendliche ums Leben kamen.

18.17 Uhr: Hamas - Rakete traf Auslandschef Hanija "direkt"

Der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija wurde nach Darstellung der islamistischen Terrororganisation bei einem gezielten Raketenangriff in Teheran getötet. "Eine Rakete traf den Raum, in dem Ismail Hanija sich aufhielt, und er wurde direkt getroffen", sagte der ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja auf einer Pressekonferenz in Beirut. Die Angaben hätten Zeugen gemacht, die zur Zeit des Angriffs in Hanijas Nähe gewesen seien. Auch Mauerwerk und Fensterscheiben seien zerstört worden.

18.00 Uhr: Israels Außenminister - Sind nicht an umfassendem Krieg interessiert

Nach der Tötung führender Vertreter der israelfeindlichen Organisationen Hisbollah und Hamas hat der israelische Außenminister Israel Katz eine defensive Haltung seines Landes betont. «Israel ist nicht an einem umfassenden Krieg interessiert», versicherte Katz in einem Brief an die Außenministerien Dutzender Staaten. Ein Krieg lasse sich aber nur verhindern, wenn die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates umgesetzt werde, die ein Ende der Feindseligkeiten an der israelisch-libanesischen Grenze und eine entmilitarisierte Zone fordert.

17.51 Uhr: Zahl der Toten bei Angriff auf Beirut steigt auf fünf

Die Zahl der Toten durch einen israelischen Luftangriff auf einen Vorort von Beirut ist nach libanesischen Angaben auf fünf gestiegen. Zwei Kinder und drei Frauen seien bei dem Angriff in Haret Hreik ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwoch mit. Zuvor war von vier Toten die Rede gewesen.

17.35 Uhr: Al-Dschasira – Zwei Journalisten bei israelischem Beschuss in Gaza getötet

Der katarische Fernsehsender Al-Dschasira teilt mit, zwei seiner Journalisten seien bei einem Angriff Israels in Gaza-Stadt getötet worden. Der Reporter Ismail al-Ghul und sein Kameramann Ramj El Rifj hätten in der Nähe des Hauses des getöteten Hamas-Chefs Ismail Hanijeh filmen sollen, sagt Anas Al-Sharif, ein Kollege der beiden Getöteten, auf Al-Dschasira. Das von der Hamas geführte Medienbüro der Gaza-Regierung erklärt, mit den neuen Todesfällen sei die Zahl der palästinensischen Journalisten, die seit dem 7. Oktober durch israelischen Beschuss getötet worden seien, auf 165 gestiegen.

16.48 Uhr: Hamas zu Tod von Hanijeh - Das Verbrechen muss bestraft werden

Der stellvertretende Hamas-Chef im Gazastreifen, Chalil al-Hajja, erklärt auf einer Pressekonferenz in Teheran, weder die Hamas noch der Iran wollten einen Krieg in der ganzen Region. Es gebe jedoch ein Verbrechen, das bestraft werden müsse, sagt er mit Blick auf die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanijeh.

16.46 Uhr: Nouripour warnt vor weiteren Eskalation im Nahen Osten

Nach dem Tod von Hamas-Anführer Ismail Hanija hat Grünen-Chef Omid Nouripour vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. "Die Lage im Nahen Osten ist zum Zerbersten angespannt", sagte er am Mittwoch in Berlin. "Die Logik endloser gegenseitiger Vergeltung ist die sichere Rutschbahn in einen regionalen Flächenbrand." Der Iran und seine Partner seien angehalten, "die Spirale der Gewalt nicht immer weiter zu drehen", betonte Nouripour weiter. Deeskalation müsse nun für alle oberste Priorität sein.

"Es sieht immer noch überwiegend so aus, dass noch alle regionalen Akteure keinen Krieg wollen", sagte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen den Funke-Zeitungen. "Die USA tun alles, um einen regionalen Krieg zu verhindern." Es könne in der Region aber jederzeit gewollt oder ungewollt außer Kontrolle geraten.

16.00 Uhr: UN wirft Israel Folter palästinensischer Gefangener vor

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (OHCHR) erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen Israel. Palästinenser, die seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober von Israel festgehalten werden, werden laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht misshandelt und gefoltert.

Die Zeugenaussagen deuteten auf eine Reihe entsetzlicher Handlungen hin, sagte der UN-Menschenrechtsbeauftragter Volker Türk. Dazu gehörten Schlafentzug, Elektroschocks, Isolationshaft, Waterboarding sowie das Hetzen von Hunden auf Häftlinge. Das sei eine eklatante Verletzung der internationalen Menschenrechtsnormen und des humanitären Völkerrechts, so Türk.

15.30 Uhr: Baerbock verlangt Zurückhaltung und warnt vor Flächenbrand

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnt vor einem Flächenbrand im Nahen Osten und ruft zur Besonnenheit auf. "Jede Entscheidung, die jetzt getroffen wird, kann zur Entspannung der Lage führen oder weiter Öl ins Feuer gießen", sagt die Grünen-Politikerin. "Ich rufe daher alle, die jetzt Verantwortung tragen, erneut auf, insbesondere Iran, zur maximalen Zurückhaltung zu kommen, zu deeskalieren im Sinne der Menschen in der Region." Die Chance auf einen Waffenstillstand und eine Freilassung der israelischen Geiseln dürfe nicht verspielt werden.

15.01 Uhr: Israels Außenminister: Hisbollah-Rückzug kann großen Krieg verhindern

Der israelische Außenminister Israel Katz hat bekräftigt, ein großer regionaler Krieg könne nur durch die sofortige Umsetzung einer UN-Resolution verhindert werden, die den Rückzug der libanesischen Hisbollah-Miliz aus dem Grenzgebiet vorsieht. In einem Brief an Dutzende Amtskollegen in aller Welt schrieb Katz, mit der Tötung des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr habe Israel "eine klare Botschaft geschickt: Wir werden mit großer Macht gegen jeden vorgehen, der uns Schaden zufügt". 

15.00 Uhr: Israel - Äußern uns nicht zu Tod von Hanija

Die israelische Regierung will sich nicht zum Tod des Hamas-Anführers Ismail Hanija äußern. "Wir kommentieren diesen speziellen Vorfall nicht", sagt Sprecher David Mencer. Israel fühle sich den Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen verpflichtet. Es wolle eine Vereinbarung zur Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.

14.50 Uhr: Nach Missbrauchsvorwürfen – Israelische Soldaten bleiben in Haft

Acht von zehn israelischen Soldaten, die wegen des Verdachts schweren Missbrauchs eines palästinensischen Häftlings festgenommen wurden, bleiben bis Sonntag in Gewahrsam. Ein Militärgericht verlängerte die Frist am Mittwochmorgen, wie israelische Medien berichteten. Zwei Reservisten, die nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft nicht zu den Hauptverdächtigen gehören, wurden freigelassen. Den Inhaftierten wird unter anderem Vergewaltigung, schwere Körperverletzung und Misshandlung vorgeworfen. Sie streiten die Vorwürfe ab. Die Ermittlungen dauern an. Die Festnahmen am Montag hatten zu teils gewaltsamen Protesten rechter Israelis einschließlich Regierungsmitgliedern gesorgt, bei denen es unter anderem zum Sturm auf zwei Militärstützpunkte kam.

14.15 Uhr: Iran - USA als Unterstützer Israels mitverantwortlich für Tötung von Hanija

Der Iran betont die Verantwortung der USA als Unterstützer Israels für die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija. Weiter erklärt das Außenministerium in Teheran, die Islamische Republik habe das Recht, angemessen auf den Angriff auf seine Souveränität zu reagieren.

Außenminister Antony Blinken hatte bereits erklärt, die USA sei in den tödlichen Angriff auf den politischen Hamas-Anführe in Teheran weder involviert noch darüber informiert.

13.32 Uhr: Bundesregierung beruft Krisenstab ein

Nach der Tötung des Hamas-Politbüro-Chefs Ismail Hanija und den darauf folgenden iranischen Vergeltungsdrohungen hat die Bundesregierung ihren Krisenstab einberufen. Er könne bestätigen, dass "soeben der Krisenstab der Bundesregierung zur Lage im Nahen Osten zusammengetreten ist", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Diese habe bereits am Freitag und am Montag getagt und tage nun erneut "aufgrund der Ereignisse der letzten Nacht".

Iranischen Medien zufolge starb Hanija am Mittwoch gegen 02.00 Uhr (Ortszeit, 00.30 Uhr MESZ) bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus für Kriegsveteranen im Norden Teherans. Wie die islamistische Palästinenserorganisation Hamas erklärte, wurde er nach seiner Teilnahme an der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in Teheran in seiner dortigen Residenz getötet.

13.30 Uhr: EU zahlt erste neue Nothilfe für Palästinenserbehörde aus

Die EU hat 150 Millionen Euro Nothilfe für die finanziell schwer angeschlagene Palästinenserbehörde im Westjordanland ausgezahlt. Von dem Betrag sind 58 Millionen Euro Zuschüsse, um Gehälter und Pensionen der Beamten zu zahlen und in Not geratene Familien zu unterstützen, wie die Europäische Kommission mitteilte. Die Europäische Investitionsbank stellt über eine Kreditlinie zudem 92 Millionen Euro für die palästinensische Währungsbehörde bereit.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte zu der Auszahlung: "Eine starke und reformierte Palästinensische Autonomiebehörde ist der Schlüssel zu unserem gemeinsamen Ziel einer Zweistaatenlösung." Diese sei der einzige Weg, um nachhaltigen Frieden für Israelis und Palästinenser zu erreichen. Die Finanzhilfen waren bereits Mitte des Monats angekündigt worden und sind der erste Teil eines Nothilfepakets von 400 Millionen Euro. Es soll vor allem Finanzierungslücken schließen. Weitere Auszahlungen sollen in Abhängigkeit von der Erfüllung von Reformauflagen erfolgen.

13.25 Uhr: Iran ordnet nach Tod von Hanija dreitägige Staatstrauer an

Nach dem gewaltsamen Tod von Hamas-Führer Ismail Hanija ist im Iran eine dreitägige Staatstrauer angeordnet worden. Für Donnerstag sei zudem ein Trauermarsch in der Hauptstadt Teheran geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Irna. Wo Hanija beigesetzt werden soll, war zunächst unklar.

Nach Angaben der Terrororganisation Hamas vom Morgen wurde ihr politischer Anführer Hanija bei einem israelischen Angriff in Teheran getötet. Hanija befand sich auf einem Besuch in der iranischen Hauptstadt, um der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian beizuwohnen. Israel hat sich dazu bislang nicht geäußert. Der Iran und die Hamas haben Vergeltung angekündigt.

13.01 Uhr: US-Außenminister Blinken - Waren in Hanija-Tötung nicht involviert

Die USA waren laut Außenminister Antony Blinken in den tödlichen Angriff auf den politischen Hamas-Anführer Ismail Hanija in Teheran weder involviert noch darüber informiert. "Wir hatten davon keine Kenntnis und waren nicht beteiligt", sagte Blinken dem Sender Channel News Asia bei einem Besuch in Singapur. Gefragt nach den möglichen Auswirkungen sagte er laut einer Abschrift des Interviews, es sei sehr schwer, darüber zu spekulieren. Entscheidend sei, dass es zu einer Waffenruhe im Gazastreifen komme und die israelischen Geiseln dort freikämen. Eine Waffenruhe sei am besten dazu geeignet, die aufgeheizte Lage zu beruhigen.

12.51 Uhr: Ägypten wirft Israel mangelnde Bereitschaft zur Deeskalation vor

Ägypten hat Israel eine fehlende Bereitschaft für eine Deeskalation im Konflikt mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas vorgeworfen. Israels Verhalten zeige einen Mangel an politischem Willen zur Deeskalation, teilte das ägyptische Außenministerium nach dem tödlichen Angriff auf den politischen Hamas-Anführer Ismail Hanija mit. Diese Eskalation und das Ausbleiben von Fortschritten in den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen erschwerten die Lage.

Israel hat sich bislang nicht zu dem Angriff auf Hanija bekannt. Ägypten versucht seit Monaten gemeinsam mit Katar, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen zu vermitteln.

12.42 Uhr: Iranische Revolutionsgarden drohen mit "harter Reaktion"

Im Iran drohen auch die mächtigen Revolutionsgarden nach dem tödlichen Angriff auf den politischen Hamas-Anführer Ismail Hanija mit massiver Vergeltung. Der Mordanschlag in Teheran werde "eine harte und schmerzhafte Reaktion" nach sich ziehen, teilten die Revolutionsgarden mit. Der Iran und die Achse des Widerstands würden auf dieses Verbrechen reagieren, heißt es in einer Erklärung mit Verweis auf ein Bündnis der Islamischen Republik mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas, der libanesischen Hisbollah-Miliz, den Huthi-Rebellen im Jemen und anderen militanten Gruppen in der Region.

12.39 Uhr: Libanon - Zahl der Toten bei Angriff auf Beirut steigt auf vier

Die Zahl der Toten durch einen israelischen Luftangriff auf einen Vorort von Beirut ist nach libanesischen Angaben auf vier gestiegen. Zwei Kinder und zwei Frauen seien bei dem Angriff in Haret Hreik ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Zuvor war von drei Toten die Rede gewesen.

Das israelische Militär meldete, der Angriff habe Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukur gegolten, der für einen Raketenangriff auf die von Israel kontrollierten Golanhöhen am Samstag verantwortlich gewesen sei, bei dem zwölf Minderjährige ums Leben kamen. Schukur wurde nach israelischen Angaben getötet. Die Hisbollah bestätigte, dass sich der Kommandeur in dem von Israel ins Visier genommenen Gebäude aufgehalten habe. Doch suchten Helfer in den Trümmern noch immer nach dessen Leiche.

12.31 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Wollen keine militärische Eskalation

Israel strebt nach den Worten von Verteidigungsminister Joaw Gallant keine Eskalation des Nahost-Konflikts an. Man sei aber auf alle Szenarien vorbereitet. Gallants Äußerungen fielen bei einem Besuch einer Raketenabwehreinheit und wurden von israelischen Medien verbreitet sowie von seinem Sprecher bestätigt. Den Berichten zufolge bezog sich Gallant speziell auf den Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Am Dienstagabend hatte Israel nach eigenen Angaben den ranghöchsten Hisbollah-Kommandeur in Beirut getötet. Er soll Israel zufolge für einen Raketenangriff am Wochenende verantwortlich gewesen sein, bei dem in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen zwölf fußballspielende Kinder und Jugendliche getötet wurden.

12.07 Uhr: 1.800 Deutsche auf Libanon-Vorsorgeliste des Auswärtigen Amtes

Auf der Krisenvorsorgeliste für den Libanon stehen mittlerweile 1.800 Deutsche, wie ein Sprecher des Bundesaußenministeriums sagte. Zuletzt seien es nur 1.300 Personen gewesen. Die Bundesregierung hatte Deutsche zur Ausreise aufgefordert, nun würden offenbar immer mehr Menschen der Ernst der Lage erkennen, so der Sprecher.

11.57 Uhr: Israel nicht zu jährlicher Friedenszeremonie im japanischen Nagasaki eingeladen

Der israelische Botschafter in Japan, Gilad Cohen, wird nicht zur jährlichen Friedenszeremonie in der Stadt Nagasaki eingeladen. Die Stadt habe die Einladung des Botschafters wegen des "potenziellen Risikos von Zwischenfällen", die sich aus "verschiedenen weltweiten Entwicklungen im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Situation im Nahen Osten" ergäben, zurückgestellt, sagte Nagasakis Bürgermeister Shiro Suzuki am Mittwoch. Cohens Ausschluss sei eine "sehr schwierige Entscheidung" gewesen, fügte Suzuki hinzu.

Die Entscheidung sei "nicht politisch motiviert", sondern entspringe dem Wunsch, "die Zeremonie in einer friedlichen und besinnlichen Atmosphäre abzuhalten", erläuterte der Bürgermeister. Die Stadt habe im vergangenen Monat einen Brief an die israelische Botschaft gesandt und darin mit Blick auf den Gaza-Krieg eine "sofortige Feuerpause" gefordert. 

11.50 Uhr: Hanija-Trauerfeier am Donnerstag in Teheran

Für den in Teheran getöteten Hamas-Anführer Ismail Hanija soll am Donnerstag eine Trauerfeier in der iranischen Hauptstadt stattfinden. Anschließend soll der Leichnam zum Begräbnis in Katars Hauptstadt Doha überführt werden, wie die radikal-islamische Palästinenser-Organisation mitteilt. Hanija war das Gesicht der internationalen Diplomatie der Hamas und lebte in Katar. Er hatte in Teheran an der Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen.

11.49 Uhr: Bundesregierung fordert "kühlen Kopf" statt Vergeltungsschläge

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine eigenen Erkenntnisse zum tödlichen Angriff auf den politischen Hamas-Anführer Ismail Hanija, für den die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Israel verantwortlich macht. Die Situation im Nahen Osten sei gefährlich, ein regionaler Flächenbrand müsse verhindert werden, sagte Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts ergänzte: "Es geht jetzt darum, einen kühlen Kopf zu bewahren." Man rufe alle Akteure "zu maximaler Zurückhaltung auf", so der Sprecher. "Die Logik gegenseitiger Vergeltungsschläge ist ein Irrweg", erklärte er vor Journalisten in Berlin. Alle Beteiligten müssten sich jetzt möglichst zurückhalten. Ziel müsse ein Waffenstillstand sein.

11.33 Uhr: Irans Vize-Präsident - Wollen Nahost-Konflikt nicht eskalieren

Der Iran hat seinem Ersten Vize-Präsidenten Mohammed Resa Aref zufolge nicht die Absicht, den Konflikt im Nahen Osten zu eskalieren. Aref äußert sich so laut staatlichen Medien in einer Stellungnahme nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran.

11.20 Uhr: Katar stellt Gaza-Vermittlung infrage

Katar äußert nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija Zweifel an den Erfolgsaussichten seiner Vermittlungsversuche für eine Waffenruhe zwischen der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation und Israel. "Politische Attentate und der fortgesetzte Beschuss von Zivilisten im Gazastreifen während der laufenden Gespräche lassen uns fragen, wie eine Vermittlung gelingen kann, wenn eine Seite den Verhandlungsführer der anderen Seite ermordet", schreibt Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani auf der Online-Plattform X.

Katar versucht seit Monaten gemeinsam mit Ägypten, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen zu vermitteln.

10.45 Uhr: Chamenei droht Israel mit "harter Bestrafung"

Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat eine Vergeltung für den Tod des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Teheran angekündigt. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wurde Chamenei auf seiner Website zitiert. "Es wird eine harte Bestrafung geben."

10.31 Uhr: China verurteilt Anschlag auf Hamas-Führer Hanija

"Wir sind äußerst besorgt über den Vorfall, lehnen die Ermordung entschieden ab und verurteilen sie", sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums. China sei tief besorgt, dass der tödliche Angriff auf Ismail Hanija zu weiterer Instabilität in der Region führen könnte.

Man habe stets dafür plädiert, regionale Streitigkeiten durch Verhandlungen zu lösen, so der Sprecher weiter: "Gaza sollte so schnell wie möglich einen umfassenden und dauerhaften Waffenstillstand erreichen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden."

10.15 Uhr: Iran droht mit Rache für Tod von Hamas-Anführer Hanija

Der Iran droht mit Rache für den Tod des Hamas-Anführer Ismail Hanija. Es sei Irans Pflicht, da Hanija auf iranischem Boden getötet worden sei, sagt das geistige und politische Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei. Israel habe sich selbst den Grund für eine harte Bestrafung geliefert.

09.55 Uhr: Libanon rechnet mit Hisbollah-Vergeltung für israelischen Angriff

Die libanesische Regierung rechnet mit einer Vergeltungsreaktion der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz wegen des israelischen Angriffs auf ihren ranghöchsten Militärkommandeur. Man habe die Sorge, dass die Lage nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut eskalieren könnte, sagt Informationsminister Ziad Makary nach einer Kabinettssitzung. Die Regierung werde diplomatische Anstrengungen unternehmen, um die Spannungen zu entschärfen.

09.45 Uhr: UN-Bericht wirft Israel Folter und Misshandlung von Palästinensern vor

Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel Misshandlung und Folter palästinensischer Gefangener aus dem Gaza-Krieg vor. Tausende Palästinenser seien gewaltsam aus dem Gazastreifen in israelische Gefängnisse verschleppt worden, einige davon seien gefoltert worden und Dutzende gestorben, heißt es in einem 23-seitigen Bericht des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen. Er stützt sich vor allem auf Aussagen Freigelassener, anderer Opfer und Zeugen.

09.28 Uhr: Irans Präsident droht nach Hanija-Tötung mit Vergeltung

Nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran droht der iranische Präsident Massud Peseschkian mit Vergeltung. Der Iran werde dafür sorgen, dass "die terroristischen Besatzer ihre feige Tat" bereuten, teilt Peseschkian laut staatlichen Medien mit.

Israel wird im Iran auch als Besatzer palästinensischen Gebiets bezeichnet. Der Iran werde seine territoriale Integrität, Würde, Ehre und Stolz verteidigen, fügt Peseschkian in seiner Erklärung hinzu, die von iranischen Medien verbreitet wurde.

08.56 Uhr: Katar - Tötung von Hamas-Anführer Hanija gefährliche Eskalation

Katar hat die Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija scharf verurteilt. Dies sei eine gefährliche Eskalation, teilt Katars Außenministerium mit. Katar versucht seit Monaten gemeinsam mit Ägypten eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas sowie eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen zu vermitteln.

08:35 Uhr: Iranische Staatsmedien geben Einzelheiten zu Hanijas Tod bekannt

Iranische Staatsmedien veröffentlichen Einzelheiten zum Tod des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija. Hanija sei am Mittwoch gegen 02.00 Uhr in der Nacht getötet worden, hieß es in den Berichten. Hanija habe sich in einer Residenz für Kriegsveteranen im Norden der iranischen Hauptstadt Teheran aufgehalten. Seine Wohnung sei von einem Geschoss aus der Luft getroffen worden, berichtete das Nachrichtenportal Nournews. Weitere Untersuchungen liefen, etwa um zu klären von wo aus das Geschoss abgefeuert worden sei.

08.05 Uhr: Hisbollah - ranghoher Kommandeur Fuad Shukr befand sich in getroffenem Beiruter Gebäude

Die libanesische Hisbollah-Miliz teilt mit, dass sich ihr ranghoher Kommandeur Fuad Shukr in dem gestern von einem israelischen Angriff getroffenen Gebäude in einem südlichen Vorort von Beirut aufgehalten hat. Über sein Schicksal machte die radikal-islamische Organisation jedoch keine Angaben.

Das israelische Militär hatte am Dienstagabend erklärt, es habe Shukr getötet. Er sei der ranghöchste Kommandeur der Hisbollah und für einen Raketenangriff am Wochenende verantwortlich, bei dem in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen zwölf Fußball spielende Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen sind.

08.05 Uhr: Russland nennt Hanija-Tötung "inakzeptablen politischen Mord"

Russland hat die Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija scharf verurteilt. "Das ist ein absolut inakzeptabler politischer Mord, der zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen wird", zitierte die Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Michail Bogdanow. Dies werde auch negative Auswirkungen auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen haben.

Russland unterhält einerseits zwar Beziehungen zu Israel, andererseits aber noch engere Beziehungen zu den Ländern Iran und Syrien sowie der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas.

07.35 Uhr: Türkei wirft Israel Eskalation vor

Die Türkei hat nach der Tötung des politischen Hamas-Anführer Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran Israel vorgeworfen, den Gaza-Krieg in der Region ausweiten zu wollen. Es habe sich erneut gezeigt, dass die Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Absicht habe, den Frieden zu erreichen, teilte das türkische Außenministerium mit.

07.26 Uhr: Iranischer Außenminister - Tod Hanijas wird Verbindung zwischen Iran und Palästinensern stärken

Der Tod von Hamas-Anführer Ismail Hanija stärkt dem iranischen Außenministerium zufolge das Band zwischen seinem Land und den Palästinensern. Sein Blut werde niemals vergeblich vergossen sein, sagt Außenamtssprecher Nasser Kanaani staatlichen iranischen Medien zufolge.

"Hanijas Märtyrertum in Teheran wird die tiefe und unzerbrechliche Bindung zwischen Teheran, Palästina und dem Widerstand stärken", sagt Kanaani. Damit spielt er offenkundig auf die sogenannte Achse des Widerstandes an, die vom Iran geführt wird und der die Hamas, die Hisbollah-Miliz im Libanon, die Huthi-Miliz im Jemen sowie Gruppen im Irak und in Syrien angehören.

07.22 Uhr: USA halten Eskalation für vermeidbar

Die USA würden nach den Worten von Verteidigungsminister Lloyd Austin ihren Verbündeten Israel im Falle eines Angriffs verteidigen. Mit Blick auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sagt Austin bei einem Besuch auf den Philippinen, er halte einen größeren Krieg in der Region nicht für unvermeidlich.

07.10 Uhr: Hamas und Revolutionsgarden zu Tod von Hanija

Die militante Palästinensergruppe Hamas und die iranischen Revolutionsgarden haben sich in getrennten Erklärungen zu dem Tod von Hamas-Führer und Auslandschef Ismail Hanija geäußert. "Heute Morgen wurde das Haus von Ismail Hanija in Teheran angegriffen, wobei er und einer seiner Leibwächter ums Leben kamen. Die Ursache wird untersucht und in Kürze bekannt gegeben", teilten die Revolutionsgarden mit.

Die Hamas erklärte, Hanija sei bei einem "verräterischen zionistischen Angriff auf sein Haus in Teheran" getötet worden und sprach von einer "schweren Eskalation".

06.45 Uhr: Abbas verurteilt die Tötung des Hamas-Führers Hanija

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, der im Westjordanland das Sagen hat, verurteilt die Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija in Teheran. Das meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die Fraktionen in dem Palästinensergebiet rufen zum Generalsstreik und zu Massendemonstrationen auf.

05.17 Uhr: Iran - Hamas-Führer Hanija in Teheran getötet

Der Hamas-Führer und Auslandschef Ismail Hanija ist in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Das melden sowohl die palästinensische Terrororganisation als auch Irans Revolutionswächter. Über die Todesumstände wurde zunächst nichts bekannt. Hanija soll in Teheran gewesen sei, um der Vereidigung des neuen Präsidenten beizuwohnen.

Dienstag, 30. Juli 2024

23.10 Uhr: Armee - Hisbollah-Kommandeur bei Angriff "ausgeschaltet"

Bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut ist der hochrangige Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Fuad Schukr, getötet worden. Dies berichtete die israelische Armee. Eine Bestätigung der Hisbollah gibt es bislang nicht. Schukr soll der ranghöchste militärische Kommandeur der Hisbollah und die rechte Hand des Hisbollah-Anführers Sayyed Hassan Nasrallah gewesen sein.

22.55 Uhr: Gesundheitsministerium - Über 60 Verletzte bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Beirut ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Es soll sich um eine Zivilistin handeln.

68 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Fünf von ihnen sollen in Lebensgefahr schweben, wie das Ministerium erklärte. Die Verletzten seien in den Notaufnahmen umliegender Krankenhäuser behandelt worden. 

21.54 Uhr: Libanesischer Premier verurteilt israelischen Angriff scharf

Nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati die Tat als "offensichtliche israelische Aggression" verurteilt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA bezeichnete Mikati den Angriff als eine "kriminelle Tat". Sie sei Teil einer Reihe aggressiver Operationen, bei denen Zivilisten getötet würden. "Die israelische Tötungsmaschinerie" habe noch nicht nicht genug davon, die libanesischen Gebiete im Süden und in der Bekaa-Region anzugreifen, sagte er weiter.

21.19 Uhr: Hamas - Verurteilen israelischen Beschuss auf Beirut

Die radikal-islamische Hamas verurteilt den Beschuss auf Beirut. Der Angriff sei eine "gefährliche Eskalation", teilt Hamas mit. Auch die Huthi-Rebellen im Jemen äußern sich ähnlich und bezeichnen den israelischen Beschuss als "eklatante Verletzung der libanesischen Souveränität."

21.03 Uhr: USA pochen auf Diplomatie zwischen Israel und Hisbollah

Nach dem israelischen Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut dringt das Weiße Haus weiterhin auf eine diplomatische Lösung. "Wir glauben nicht, dass ein breiter Krieg unvermeidlich ist", sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre und blieb damit bei der Tonart der US-Regierung der vergangenen Wochen. 

Den israelischen Angriff in Beirut kommentierte die Sprecherin nicht direkt, sie verwies auf Israels Militär. Sie betonte aber, dass US-Präsident Joe Biden an diplomatische Lösungen "vor allem in diesem Moment entlang der Blauen Linie" glaube. Auf die Frage, warum Biden Grund habe zu glauben, dass eine diplomatische Lösung möglich sei, antwortete Jean-Pierre: "Weil wir weiterhin optimistisch sein müssen." 

20.50 Uhr: Libanon will Beschwerde bei UN einreichen

Der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib sagt, seine Regierung verurteile den israelischen Beschuss auf Beirut. Der Libanon wolle deshalb eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen einreichen. Bou Habib sagt zudem, er hoffe, dass eine Reaktion der bewaffneten libanesischen Hisbollah nicht zu einer Eskalation führen werde.

19.55 Uhr: Medien - Eine Tote und mehrere Verletzte bei Beschuss von Beirut

Bei dem israelischen Beschuss eines Vorortes der libanesischen Hauptstadt Beirut sind einem Medienbericht und Sicherheitskreisen zufolge eine Frau getötet und mehrere weitere Personen teils schwer verletzt worden.

19.19 Uhr: Armee - Israel greift Hisbollah-Kommandeur in Beirut an

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in Beirut einen Kommandeur ins Visier genommen, der für den Tod von zwölf Minderjährigen auf den Golanhöhen verantwortlich sein soll. Dieser Angriff am Samstagabend hatte einen Fußballplatz in der Stadt Madschdal Schams getroffen. Israel machte die schiitische Hisbollah-Miliz für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Die Hisbollah bestritt jegliche Beteiligung. Aus dem Umfeld libanesischer Sicherheitskräfte hieß es, das Schicksal des Kommandeurs sei unklar.

Bei der Zielperson soll es sich Medienberichten zufolge um Fuad Schukr handeln. Er gilt als enger Berater von Generalsekretär Hassan Nasrallah. Er ist nach Angaben der US-Regierung Mitglied des höchsten militärischen Gremiums der Hisbollah und wird außerdem von US-Behörden wegen Verstrickungen in einen Anschlag auf US-Truppen in Beirut 1983 gesucht.

18.45 Uhr: Gerichtsanhörung zu Missbrauchsvorwürfen gegen israelische Soldaten

Vor einem israelischen Militärgericht hat die erste Anhörung zu Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von neun Soldaten an Palästinensern begonnen. Verteidiger Nati Rom versicherte am Dienstag, seine Mandanten seien unschuldig. Bei dem in Rede stehenden Vorfall im Gefangenenlager Sde Teiman habe ein Häftling Soldaten attackiert, die Gewalt angewendet hätten, aber "nichts Sexuelles gemacht" hätten.

Der Angreifer sei ein hochrangiges Mitglied der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Das Militär hat keine Einzelheiten zu den Ermittlungen bekannt gegeben. Er erklärte lediglich, dass es Vorwürfen wegen "erheblichen Missbrauchs" nachgehe.

17.39 Uhr: 200 Verletzte aus dem Gazastreifen verlegt

Offenbar werden 200 verletzte Palästinenser aus dem Gazastreifen via Israel in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen. Sie sollen dort medizinisch behandelt werden, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Dienstag. Am Sonntag hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Verschiebung der Evakuierung angeordnet, nachdem eine Rakete aus dem Libanon zwölf Kinder in den von Israel besetzten Golanhöhen getötet hatte.

Die Organisation "Ärzte für Menschenrechte Israel" hatte die Verzögerung als ein "grausames Spiel der israelischen Regierung" bezeichnet. Ein erstes Flugzeug mit 250 Patienten sollte laut Berichten zum Wochenbeginn vom südisraelischen Flughafen Ramon in die Emirate fliegen.

16.18 Uhr: UN-Helfer warnen vor Hepatitis-Ausbruch in Gaza

Im Gazastreifen wächst nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) die Gefahr einer Ansteckung mit Hepatitis A. Täglich werden zwischen 800 und 1.00 neue Fälle aus den UNRWA-Einrichtungen in Gaza gemeldet, heißt es in einem Bericht von Dienstag. Seit Kriegsbeginn stieg die Zahl der bekannten Fälle von 85 auf knapp 40.000.

15.32 Uhr: Iran weist Vorwürfe gegen Hisbollah nach Golan-Angriff zurück

Der Iran weist Vorwürfe einer Beteiligung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah an dem tödlichen Angriff auf den von Israel annektierten Golanhöhen zurück. "Warum sollte die Hisbollah eine Region bombardieren, in der die Menschen selbst gegen das zionistische Regime (Israel) sind?", sagte der außenpolitische Berater des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei, Kamal Charrasi, laut der Nachrichtenagentur Isna. Die israelischen Vorwürfe seien lediglich eine Ausrede, um den militärischen Konflikt in der Region weiter auszuweiten, behauptete Charrasi.

14.49 Uhr: USA betonen Beistand für Israel und appellieren zur Deeskalation

Angesichts der zugespitzten Lage zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah bekräftigt die US-Regierung ihre Unterstützung für den israelischen Verbündeten und bemüht sich gleichzeitig um eine Deeskalation. Die Frage eines Journalisten, ob Israel bei einem breiten Krieg mit der Hisbollah im Norden des Landes mit der Hilfe der Amerikaner rechnen könne, beantwortete US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit der Aussage, im Angriffsfall stehe man dem Partner bei. "Wir wollen nicht, dass das passiert. Was wir wollen, ist, dass die Dinge auf diplomatischem Weg gelöst werden", sagte er.

14.43 Uhr: Ein Toter nach Raketenangriff im Norden Israels

Bei einem Raketenangriff auf den Norden Israels ist nach Angaben von Rettungskräften ein Mann getötet worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom berichtete, ein etwa 30-Jähriger sei schweren Verletzungen durch Raketensplitter erlegen. Zuvor hatte es in Ortschaften an der Grenze zum Libanon Raketenalarm gegeben. Der israelische Fernsehsender N12 berichtet ebenfalls von einem getöteten Zivilisten. Das israelische Militär erklärte demnach, dass aus dem Libanon zehn Raketen abgefeuert worden seien. Eine davon habe den Kibbuz Hagoschrim getroffen. Es gebe ein Opfer.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah teilte mit, sie habe als Reaktion auf israelische Angriffe auf eine Ortschaft im Süden des Libanon, bei denen es drei Verletzte gegeben habe, einen israelischen Militärposten mit Katjuscha-Raketen beschossen. Der Militärposten liegt südwestlich von der Ortschaft, in dem der Mann verletzt wurde. 

14.04 Uhr: Hisbollah schießt auf israelische Kampfjets

Die Hisbollah hat eigenen Angaben zufolge auf israelische Kampfjets geschossen, die in libanesischem Luftraum die Schallmauer durchbrochen hätten. Die Kampfflugzeuge seien zur Umkehr gezwungen worden, teilt die Hisbollah mit.

12.46 Uhr: Israelisches Militär zieht sich aus Chan Junis zurück

Die israelische Armee hat sich aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zurückgezogen. Während der einwöchigen Razzia im Osten der Stadt seien mehr als 150 palästinensische Kämpfer getötet worden, teilt das Militär mit. Es seien Tunnel zerstört und Waffen beschlagnahmt worden. Nach dem Rückzug kehrten Tausende Palästinenser in die weitgehend zerstörte Stadt zurück. Der von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierten Gaza-Gesundheitsbehörde zufolge wurden bislang 42 Leichen geborgen. Etwa 200 Menschen würden noch vermisst.

12.44 Uhr: Rechtsextremer Minister wirft Verteidigungsminister Umsturzversuch vor

Israels Minister für Nationale Sicherheit, der Rechtsextreme Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke), hat eine Überprüfung von Verteidigungsminister Joav Gallant bezüglich des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober gefordert. In einem Schreiben an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, das Ben-Gvir am Montag auf dem Portal "X" veröffentlichte, forderte er Netanjahu auf, zu untersuchen, ob Gallant darauf verzichtet hat, die Militärpräsenz an der Grenze zum Gazastreifen zu verstärken, obwohl er von den Angriffsplänen der Hamas wusste.

12.40 Uhr: WHO fordert Waffenruhe für Polio-Impfkampagne in Gaza

Im Gazastreifen ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Polio-Impfkampagne nötig, dazu müssten aber die Waffen schweigen. Das Virus, das Kinderlähmung auslösen kann, ist in Abwasserproben des Küstenstreifens entdeckt worden. Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Erreger in der Bevölkerung vorhanden sei, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf. Da erfahrungsgemäß etwa 70 Prozent von Polio-Infizierten keine Symptome entwickeln, muss es im Gazastreifen nicht unbedingt zu einem Ausbruch kommen, wie der Sprecher erklärte.

11.57 Uhr: Israel bestellt Botschafter nach Siedler-Sanktionen ein

Der US-Botschafter in Israel, Jack Lew, sowie mehrere Amtskollegen sollen in der nächsten Woche in das israelische Parlament einbestellt werden. Hintergrund sind Sanktionen gegen radikale israelische Siedler, die die USA, Japan und mehrere europäische Länder vor kurzem verhängt haben, wie israelische und jüdische Medien am Montag berichteten. Es handelt sich laut Berichten um das erste Mal, dass das israelische Parlament einen öffentlichen Vorgang in dieser Angelegenheit einleitet.

Mehrere Länder hatten in jüngerer Zeit Sanktionen gegen radikale Siedler und Siedlerorganisationen verhängt. Das oberste UN-Gericht in Den Haag bewertete unterdessen das israelische Vorgehen in den besetzten Gebieten in seinem jüngsten Gutachten als illegal.

11.56 Uhr: Israels Armee greift Hisbollah-Ziele im Libanon an, ein Toter

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Dienstag etwa zehn Ziele der Hisbollah-Miliz in sieben verschiedenen Gebieten des südlichen Libanon angegriffen. Dabei sei ein Kämpfer der pro-iranischen Miliz getötet worden, teilte die Armee mit. Die Armee habe auch "ein Waffenlager der Hisbollah, terroristische Infrastruktur, Militäreinrichtungen und einen Raketenwerfer im Südlibanon" getroffen.

11.55 Uhr: Aegean Airlines und Condor streichen Flüge nach Beirut

Zwei weitere Fluggesellschaften fliegen Beirut nicht mehr an. Aegean Airlines und Condor annullierten ihre Flüge in die libanesische Hauptstadt. Aegean setzt die Verbindungen bis Donnerstag aus. Condor teilt mit, den für Dienstag geplanten Flug ab Düsseldorf zu streichen.

11.29 Uhr: Drusen distanzieren sich von Israels Vergeltungsdrohung

Nach dem tödlichen Raketenangriff auf die von Israel annektierten Golanhöhen am Wochenende haben sich Vertreter der dort lebenden Drusen von israelischen Vergeltungsdrohungen distanziert. Der Tod von zwölf Kindern und Jugendlichen dürfe nicht als politischer "Vorwand" genutzt werden, warnten Gemeindevertreter in einer gemeinsamen Erklärung. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor mit einer "harten Antwort" auf den Raketenbeschuss gedroht. "Wir lehnen es ab, dass auch nur ein einziger Tropfen Blut unter dem Vorwand vergossen wird, unsere Kinder zu rächen", hieß es in der Erklärung weiter. Die Religion der Drusen verbiete "jegliche Form des Tötens und der Rache". Die meisten der rund 11.000 Einwohner des betroffenen Dorfs Madschdal Schams sehen sich weiter Syrien zugehörig, auch Jahrzehnte nach der international nicht anerkannten israelischen Besetzung der Golanhöhen.

10.51 Uhr: Aiwanger verschiebt aus Sicherheitsgründen Israel-Reise

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) muss die von 30. Juli bis 2. August geplante Reise nach Israel verschieben – aus Sicherheitsgründen. Das gab das Wirtschaftsministerium bekannt. Es sei geplant, den Besuch in den nächsten Monaten nachzuholen, "sobald sich die Situation in Nahost wieder beruhigt hat". Aiwanger bedauere die Verschiebung, aber die Sicherheit der Teilnehmer, für die er verantwortlich sei, gehe vor.

10.25 Uhr: Austin hält Kampf zwischen Israel und Hisbollah für nicht unvermeidbar

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hält einen Kampf zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz nicht für unvermeidbar. Die USA würden die Lage gerne auf diplomatischem Wege gelöst sehen, sagt er auf einer Pressekonferenz bei einem Besuch in der philippinischen Hauptstadt Manila. Israel macht die Hisbollah für einen Raketenangriff auf die Golanhöhen mit zwölf Toten verantwortlich. Die Hisbollah bestreitet dies.

07.22 Uhr: Meloni – "Israel darf nicht in Falle der Vergeltung tappen"

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni appelliert an Israel, nicht in die Falle von Vergeltungsangriffen zu tappen. Sie sei "sehr, sehr besorgt" über die Lage im Libanon und das Risiko einer Eskalation, sagt Meloni bei einem Besuch in China. Die internationale Gemeinschaft solle weiterhin auf Zurückhaltung dringen. China könne bei diesen Bemühungen helfen, da es enge Beziehungen zum Iran und zu Saudi-Arabien unterhalte.

04.29 Uhr: USA – "Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ist vermeidbar"

Während die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah auf Hochtouren laufen, werden die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen durch gegenseitige Blockadevorwürfe der Kriegsparteien erschwert. "Wir glauben, dass es noch Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, mit Blick auf die zugespitzte Lage. 

00.16 Uhr: Schuldzuweisungen blockieren Fortschritt bei Verhandlungen

Im Ringen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln werfen sich Hamas und Israel gegenseitig vor, die Verhandlungen zu blockieren. Hamas-Politbüromitglied Issat El-Reschik wies Vorwürfe zurück, die Gruppe habe neue Bedingungen gestellt. Stattdessen wirft er dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine Verzögerungstaktik vor. Ein weiterer Hamas-Funktionär erklärt gegenüber dem Hamas-Sender Al-Aksa, Netanjahu habe "unmögliche" Forderungen zur Rückkehr der vertriebenen Palästinenser gestellt und sich geweigert, sich vom Grenzübergang Rafah und der Grenzlinie zu Ägypten zurückzuziehen. Auch die Freilassung palästinensischer Langzeithäftlinge lehne er ab. Netanjahu hatte zuvor die Hamas für den Stillstand der Verhandlungen verantwortlich gemacht. Die USA, die die Gespräche vermitteln, betonen wiederholt, dass eine Einigung in greifbarer Nähe sei. Die aktuellen Verhandlungen basieren auf einem Vorschlag von US-Präsident Joe Biden vom Mai.

Montag, 29. Juli 2024

21.10 Uhr: Israel fordert Nato zum Ausschluss der Türkei auf

"Angesichts der Drohungen des türkischen Präsidenten Erdogan, in Israel einzumarschieren, und seiner gefährlichen Rhetorik wies Israels Außenminister Israel Katz seine Diplomaten an, sich dringend mit allen Nato-Mitgliedern in Verbindung zu setzen, um die Türkei zu verurteilen und ihren Ausschluss aus dem regionalen Bündnis zu fordern", teilt das israelische Außenministerium mit.

Experten zufolge dürfte dies die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter erhöhen. Der türkische Präsident Recep Erdogan hatte zuvor mit einem Einmarsch in Israel gedroht.

20.45 Uhr: Royal Jordanian setzt Flüge nach Beirut aus

Die jordanische Fluggesellschaft Royal Jordanian setzt ihre Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut am Montag und Dienstag aus. Das berichtet das jordanische Fernsehen unter Berufung auf eine Erklärung der Fluggesellschaft.

Das jordanische Außenministerium ruft zudem seine Bürger dazu auf, nicht in den Libanon zu reisen. Lufthansa, Swiss, Eurowings und Air Francehaben bereits ihre Verbindungen nach Beirut gestrichen.

20.04 Uhr: Netanjahu kündigt Vergeltung für Tod von zwölf Kindern an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat entschlossene Vergeltung für einen Raketenangriff auf den Golanhöhen angekündigt. Der Regierungschef besuchte den Fußballplatz in der Stadt Madschdal Schams, wo am Samstagabend zwölf Kinder und Jugendliche bei einem Raketenangriff getötet wurden. Israel machte die schiitische Hisbollah-Miliz für den Angriff verantwortlich, die jegliche Beteiligung bestreitet.

19.25 Uhr: Netanjahu gibt Hamas Schuld an stockenden Verhandlungen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gibt der Hamas die Schuld, dass die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geisel-Freilassung seit Monaten stocken. Die Hamas verhindere eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen, so der israelische Regierungschef.

Israel habe keine seiner Bedingungen geändert und halte an den Grundsätzen des ursprünglichen Vorschlags fest. Dazu gehörten die Freilassung der größtmöglichen Anzahl noch lebender Geiseln, die israelische Kontrolle über den Grenzkorridor zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sowie die Verhinderung der Rückkehr von Waffen und militanten Palästinensern in den nördlichen Gazastreifen.

18.39 Uhr: USA - Eskalation zwischen Israel und Hisbollah ist vermeidbar

Angesichts der zugespitzten Lage zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah bemüht sich die US-Regierung um eine Deeskalation. "Wir glauben, dass es noch Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. 

Mit Blick auf den bereits laufenden Krieg Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mahnte er: "Wir wollen nicht, dass der Krieg eskaliert. Wir wollen nicht, dass dort im Norden eine zweite Front eröffnet wird."

18.03 Uhr: US-Regierung - Israel hat Recht auf Reaktion nach Golanhöhen-Angriff

Israel hat nach US-Einschätzung das Recht, auf den Raketenangriff auf die Golanhöhen zu reagieren, bei dem am Samstag zwölf Kinder und Jugendliche getötet wurden. Die USA gingen nicht davon aus, dass dies zu einer Eskalation führen müsse, sagte der Sprecher für Nationale Sicherheit der US-Regierung, John Kirby. Israel macht die vom Iran unterstützte radikal-islamische Hisbollah-Miliz aus dem Libanon für den Angriff verantwortlich. Die Hisbollah bestreitet dies.

17.22 Uhr: Mutmaßliche Misshandlung von Häftling - Neun israelische Soldaten festgenommen

Nach der mutmaßlichen Misshandlung eines Häftlings in einem israelischen Gefangenenlager für Palästinenser hat die Armee mehrere Soldaten festgenommen und eine Untersuchung eingeleitet. "Nach dem Verdacht auf erhebliche Misshandlung eines Häftlings in der Haftanstalt Sde Teiman wurde eine Untersuchung eingeleitet", teilte die israelische Armee am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit. Neun Soldaten wurden demnach festgenommen. Laut israelischen Medien handelt es sich bei dem Häftling um einen Palästinenser, der mutmaßlich von den Soldaten misshandelt wurde.

16.57 Uhr: Iran - Angriff Israels auf den Libanon hätte schwerwiegende Folgen

Der Iran warnt Israel vor einem Angriff auf den Libanon. Dies werde schwerwiegende Folgen haben, erklärte Präsident Massud Peseschkian in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron laut iranischen Staatsmedien. Israel macht die vom Iran unterstützte radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon für einen Raketenangriff verantwortlich und hat Vergeltung angekündigt.

16.55 Uhr: Gesundheitsbehörde der Hamas - Polio-Epidemie im Gazastreifen

Laut der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen ist es zu einer Polio-Epidemie im Küstenstreifen gekommen. Die israelische Militäroffensive sei dafür verantwortlich, teilte die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte palästinensische Behörde mit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuvor vor Kinderlähmung im Gazastreifen gewarnt. Grund seien mangelhafte Hygiene und Krankenversorgung infolge der kriegsbedingten Zerstörungen. Das Poliovirus ist hochansteckend. Es befällt das Nervensystem und führt zu Lähmungen. Gefährdet sind vor allem Kinder unter fünf Jahren. Die WHO schickt deshalb mehr als eine Million Dosen an Polio-Impfstoffen in den Gazastreifen.

16.18 Uhr: Hamas - Netanjahu sattelt neue Forderungen auf US-Friedensplan auf

Die Terrororoganisation Hamas wirft Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe und über die Freilassung israelischer Geiseln neue Bedingungen gestellt zu haben. Netanjahu habe den von den USA vorgelegten Friedensplan um neue Forderungen ergänzt. Das zeige, dass Netanjahu auf Zeit spiele, um eine Einigung zu vermeiden, hieß es in der Hamas-Stellungnahme.

15.28 Uhr: Berichte über Konfrontation in israelischem Militärlager

Bei einer Razzia der israelischen Militärpolizei in einer Militärbasis ist es nach israelischen Medienberichten zu Konfrontationen mit dort stationierten Soldaten gekommen. Die Polizisten seien in das Lager Sde Teiman in der Nähe der Wüstenstadt Beerscheva gekommen, um Soldaten wegen Misshandlungsvorwürfen festzunehmen, berichteten mehrere israelische Medien. Sie untersuchten Vorwürfe eines Falls schwerer Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen. 

14.59 Uhr: Golanhöhen-Angriff - Israel will "hart" antworten

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine harte Reaktion auf den Raketenangriff auf die Golanhöhen angekündigt, bei dem am Samstag zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden waren. "Der Staat Israel wird dies nicht hinnehmen und kann es auch nicht. Unsere Antwort wird kommen, und sie wird hart sein", sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros im Anschluss an einen Besuch in Madschdal Schams, dem Ort des Angriffs.

Israel macht die vom Iran unterstützte radikal-islamische Hisbollah-Miliz aus dem Libanon für den Angriff verantwortlich. Die Hisbollah bestreitet die Verantwortung für den Angriff auf den Ort in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen.

14.07 Uhr: Hisbollah verlegt offenbar Raketen

Angesichts eines erwarteten israelischen Vergeltungsangriffs hat die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon mit der Verlegung von präzisionsgelenkten Raketen begonnen. Ein Vertreter der Gruppe sagte der Nachrichtenagentur AP, die vom Iran unterstützte Miliz wolle weiterhin keinen umfassenden Krieg mit Israel führen. Sollte es jedoch zu einem Krieg kommen, werde sie ohne Einschränkungen kämpfen. Der Hisbollah-Vertreter sagte, die Gruppe habe seit Sonntag damit begonnen, einige ihrer "intelligenten präzisionsgelenkten Raketen" zu verlegen, um sie im Bedarfsfall einzusetzen.

13.59 Uhr: Großbritannien - Libanesischer Ministerpräsident bemüht sich um Ruhe

Nach einem Angriff mit zwölf Toten auf den israelisch kontrollierten Golanhöhen hat sich der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati um eine Beruhigung der Lage bemüht. Der Regierungschef habe diplomatische Kontakte aufgenommen und unter anderem mit dem britischen Außenminister David Lammy telefoniert, teilte sein Büro mit. Lammy habe in dem Gespräch erneut alle Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgerufen, um eine Eskalation zu verhindern.

13.10 Uhr: Israel will auch bei Waffenruhe Gazastreifen nicht verlassen

In den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen wird weiterhin um strittige Punkte gerungen. Dazu gehöre die Forderung der israelischen Seite, mit seinen Truppen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, der sogenannten Philadelphi-Passage, sowie entlang einer Schnellstraße, die den Süden und den Norden des Gebiets durchschneidet, präsent zu bleiben, verlautete am Montag aus Verhandlungskreisen. Ein Vertreter der ägyptischen Vermittler und ein weiterer der militant-islamistischen Hamas, die anonym bleiben wollten, sagten, Israel wolle die Philadelphi-Passage auch im Fall einer Waffenruhe nicht verlassen. Ein solcher Abzug sei nach israelischer Aussage nur möglich, wenn Sensoren installiert und eine unterirdische Mauer gebaut würden, um künftige Versuche der Hamas zum Bau von Tunneln oder zum Waffenschmuggel zu überwachen.

12.27 Uhr: Auswärtiges Amt drängt Deutsche Staatsbürger im Libanon zur Ausreise

Das Auswärtige Amt fordert Deutsche im Libanon zur Ausreise aus. Auf der Krisenliste des Ministeriums stünden rund 1.300 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, so ein Sprecher. Es sollten alle Möglichkeiten zur Ausreise genutzt werden, solange dafür noch Zeit sei. Es gebe noch Flüge Richtung Türkei und Europa, auch wenn die Lufthansa ihre Verbindungen eingestellt habe. Der Sprecher ergänzt, alle Indizien deuteten darauf hin, dass die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon hinter dem Raketenangriff auf die Golanhöhen stehe.

"Wir haben seit Oktober 2023 eine Reisewarnung und eine Ausreiseaufforderung für Libanon", sagte der Sprecher. Er appelliere an alle Deutschen, die derzeit noch bestehenden Möglichkeiten zur Ausreise aus dem Land zu nutzen «und dies jetzt dringlich auch zu tun».

12.20 Uhr: Berlin fordert Ende der Hisbollah-Angriffe

Die Bundesregierung verurteilt den Raketenangriff auf einen Fußballplatz auf den israelisch besetzten Golanhöhen. Die Gedanken seien nun bei den Angehörigen der Toten, sagt die stellvertretende Sprecherin der Ampel-Regierung, Christiane Hoffmann, in Berlin. Die Angriffe der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon seien inakzeptabel. "Sie müssen aufhören." Es müsse unbedingt ein Flächenbrand vermieden werden. Der Iran sei aufgerufen, seinen Einfluss zu nutzen, um für eine Deeskalation zu sorgen. Die Hisbollah beschießt immer wieder israelisches Gebiet, bestreitet aber israelische Vorwürfe, für den Angriff auf die Golanhöhen verantwortlich zu sein.

12.16 Uhr: Hamas meldet knapp 39.400 Tote seit Oktober

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Offensive Anfang Oktober mindestens 39.363 Menschen getötet worden. Mindestens 90.923 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden.

11.52 Uhr: Propalästinensische Aktivisten beschmieren Amsterdamer Königspalast

Der Königspalast in Amsterdam ist in der Nacht mit roter Farbe beschmiert worden. Propalästinensische Aktivisten haben sich in sozialen Medien dazu bekannt. Auf einer Mauer des Palastes im Zentrum der niederländischen Hauptstadt sind große rote Flecken zu sehen und in gelber Farbe das Wort "Intifada". Mit Intifada sind zwei gewaltsame Palästinenseraufstände gegen die israelische Besatzung gemeint, bei denen Tausende von Israelis getötet worden waren. 

Die Aktion sei eine Botschaft an die Regierung, schrieb die Gruppe Palestine Action Amsterdam auf Instagram. Die rote Farbe stehe als Symbol "für das Blut der Palästinenser, das durch die Straßen von Gaza strömt." Die Aktivisten beschuldigen die niederländische Regierung, "den Genozid, den Siedlungskolonialismus und die Besetzung von Palästina", was sie Israel vorwerfen, zu unterstützen.

11.47 Uhr: Libanon bestätigt mehrere Initiativen zur Deeskalation zwischen Israel und der Hisbollah

Angesichts der Furcht vor einer regionalen Ausweitung des Gazakrieges versuchen mehrere Länder nach Angaben des libanesischen Außenministers mit diplomatischem Druck, einen israelischen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon zu begrenzen. Die USA, Frankreich und andere Länder würden versuchen, die Eskalation einzudämmen, sagte Außenminister Abdallah Bou Habib am Sonntag dem Lokalsender Al-Dschadeed an. "Wir haben Zusicherungen erhalten (...), nach denen Israel eine begrenzte Eskalation vornehmen wird", sagte er. Im Gegenzug werde die islamistische Hisbollah "begrenzt" zurückschlagen, fuhr Habib fort. Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati erklärte seinerseits, dass es weiter Kontakt zu "mehreren internationalen, europäischen und arabischen Parteien" gebe, "um den Libanon zu schützen und ihn vor Gefahren zu bewahren". 

11.08 Uhr: Auch US-Chefdiplomat Blinken warnt vor Eskalation nach Raketenangriff aus dem Libanon

US-Außenminister Antony Blinken ruft nach dem der Hisbollah zugeschriebenen Angriff auf die von Israel besetzten syrischen Golan-Höhen zur Zurückhaltung auf. In einem Telefonat mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog betonte er einem Sprecher zufolge, wie wichtig es sei, eine Eskalation zu verhindern. Beide Politiker hätten auch über die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der von der radikalen Hamas dort festgehaltenen Geiseln beraten.

11.00 Uhr: Britischer Außenminister fordert von Hisbollah Zurückhaltung

Nach dem schweren Raketenangriff auf den Golanhöhen warnt die britische Regierung vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. "Wir sind zutiefst besorgt über das Risiko einer weiteren Eskalation und Destabilisierung. Wir haben klargemacht, dass die Hisbollah ihre Angriffe einstellen muss", schrieb Außenminister David Lammy auf der Plattform X und verurteilte den Anschlag. Auf den von Israel annektierten Golanhöhen waren bei dem Angriff mindestens zwölf junge Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Regierung macht die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah verantwortlich und bereitet einen Vergeltungsschlag vor.

10.56 Uhr: Lufthansa fliegt Flughafen in Beirut vorerst nicht mehr an

Aus Sicherheitsgründen hat der Lufthansa-Konzern seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut gestoppt. Die Flüge seien wegen der "aktuellen Entwicklungen" in Nahost bis zum 5. August ausgesetzt, sagte ein Sprecher in Frankfurt am Main am Montag. Dies gilt demnach für die Lufthansa und die Töchter Eurowings und Swiss Air, die normalerweise nach Beirut fliegen.

Air France und die Tochter Transavia France setzen ihre Flüge vorerst nur am Montag und Dienstag aus, wie ein Sprecher mitteilte. In der Nacht zum Montag hatte bereits die griechische Fluggesellschaft Aegean einen Flug nach Beirut annulliert. Die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines erklärte, sie habe eine gewissen Anzahl ihrer Flüge am Sonntag und Montag aus Versicherungsgründen "umgeplant". 

10.32 Uhr: Israel plant laut Medien keinen Krieg gegen Hisbollah

Israel will einem Insider aus dem Verteidigungsbereich zufolge der Hisbollah-Miliz im Libanon schaden, aber die Region nicht in einen umfassenden Krieg hineinziehen. Zwei weitere Insider erklären, Israel bereite sich auf die Möglichkeit von Kämpfen vor, die mehrere Tage dauern könnten. Hintergrund ist der Raketenangriff auf die von Israel besetzten syrischen Golanhöhen am Wochenende, den Israel der Hisbollah zuschreibt. Die Miliz weist die Verantwortung für den Angriff, bei dem zwölf Kinder und Jugendliche getötet wurden, zurück.

09.53 Uhr: Ärzteorganisation kritisiert verzögerte Ausreise kranker und verwundeter Kinder aus Gaza

Nach der Ankündigung von Israels Premier Netanjahu, 150 kranke und verwundete Kindern aus dem Gazastreifen nicht wie geplant über Israel in die Vereinigten Arabischen Emirate in Sicherheit zu bringen, hat die Organisation "Ärzte für Menschenrechte Israel" (PHRI) das Vorgehen scharf verurteilt. Die Verzögerung sei "ein grausames Spiel der israelischen Regierung mit dem Leben der Kinder", schrieb die Organisation auf der Plattform "X". Rache sei keine legitime Politik. Der Schmerz um die getöteten Kinder in Majdal Schams dürfe nicht für einen "zynischen politischen Schachzug" genutzt werden.

09.48 Uhr: Deutsche Außenpolitiker rufen zu Entspannung auf

Nach dem tödlichen Raketenbeschuss auf ein Dorf im Norden Israels haben deutsche Außenpolitiker zu einer Beruhigung der Lage aufgerufen. "Die Angriffe der Hisbollah auf Israel müssen sofort aufhören", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Israel habe "das Recht zur Selbstverteidigung" und müsse seine eigene Bevölkerung schützen können. Gleichzeitig gelte es aber, "einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden". Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt nannte die Lage "beunruhigend". Er rechne aber damit, dass Israel "kalibriert" reagieren werde, "also nicht mit voller Härte", sagte er im rbb24 Inforadio. Er erwarte eine Reaktion, welche die Hisbollah "empfindlich" treffe, hoffe aber, dass dies die Lage nicht deutlich eskaliere.

09.26 Uhr: Israel will nun vorerst doch keine kranken Kinder aus dem Gazastreifen ausfliegen

Die Ausreise von 150 kranken und verwundeten Kindern aus dem Gazastreifen über Israel in die Vereinigten Arabischen Emirate findet nicht wie geplant statt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete am Sonntagabend eine Verschiebung der Evakuierung an, wie israelische Medien berichteten. Er habe dies mit dem tödlichen Raketenangriff der Hisbollah auf die Drusenstadt Majdal Schams in den von Israel besetzten Golanhöhen begründet, heißt es unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

Netanjahu hatte in der vergangenen Woche die zuständigen Behörden angewiesen, einen Plan umzusetzen, der die Überführung von Patienten aus dem Gazastreifen über israelische Flughäfen in ein Drittland ermöglicht. Ein erstes Flugzeug mit 250 Patienten sollte laut Berichten eigentlich zum Wochenbeginn vom südisraelischen Flughafen Ramon in die Emirate fliegen.

08.45 Uhr: Zwei Menschen sterben bei israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf den Süden des Libanons sind nach Angaben des Zivilschutzes zwei Menschen getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind. Das Ziel liege in der Nähe der Stadt Shaqra. Es ist der erste israelische Angriff mit Todesopfern auf Ziele im Libanon seit dem der libanesischen Hisbollah-Miliz zugeschriebenen Raketenangriff auf die von Israel besetzten Golanhöhen am Samstag.

06.30 Uhr: Eskalation zwischen Israel und Hisbollah sorgt für Flugausfälle

Am Flughafen von Beirut kommt es wegen der verschärften Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz zu Flugausfällen und Verspätungen. Mehrere internationale Fluggesellschaften, darunter Lufthansa, Turkish Airlines und Aegean Airlines, haben für Montag Flüge nach Beirut gestrichen, wie aus Daten von Flightradar24 hervorgeht. Die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines gibt als Grund für die Flugplanänderungen Versicherungsrisiken an. Die Lufthansa hatte wegen der "aktuellen Entwicklungen" im Nahen Osten bereits ihre Nachtflüge von und nach Beirut für Juli ausgesetzt. Der internationale Flughafen Beirut Rafic Hariri, der einzige Flughafen des Libanons, war bereits während des Bürgerkriegs und früherer Konflikte mit Israel Ziel von Anschlägen.

04.12 Uhr: Israels Sicherheitskabinett gibt grünes Licht für militärische Reaktion auf Hisbollah

Israels Regierung bereitet sich nach dem verheerenden Raketenangriff auf den vom jüdischen Staat annektierten Golanhöhen auf einen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah im Libanon vor. Das Sicherheitskabinett ermächtigte nach mehr als vierstündigen Beratungen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, "über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden", teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Abend mit. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Netanjahu hatte der proiranischen Miliz zuvor gedroht, sie werde einen "hohen Preis" bezahlen.

01.59 Uhr: Israels Außenminister warnt Türkei vor Eingreifen in Nahost-Konflikt

Der israelische Außenminister Israel Katz hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach dessen Drohung mit militärischer Einmischung gewarnt: "Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete", schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X. 

Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet. Erdogan hatte auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel gesagt: "So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun".

01.12 Uhr: Marokkanischer Judoka verweigert Israeli Handschlag bei Olympia

Ein marokkanischer Judoka hat seinem israelischen Gegner bei den Olympischen Spielen in Paris nach dem Wettkampf den Handschlag verweigert. Abderrahmane Boushita habe Baruch Shmailov nach dem Kampf in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm nicht die Hand geschüttelt, teilte Israels Judo-Verband auf Instagram mit. Im Judo kommt es immer wieder zu verweigerten Handschlägen. Eine Verbeugung nach dem Kampfende ist verpflichtend, der Handschlag dagegen nicht vorgeschrieben. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte bereits vor den Spielen in Paris mit Blick auf den Gaza-Krieg vor diskriminierendem Verhalten der Sportler gewarnt. Die israelische Delegation wird in Paris rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt.

00.55 Uhr: Großbritanniens Premier Starmer drängt auf Waffenruhe im Gazastreifen

Der britische Premierminister Keir Starmer fordert von Israel "unverzügliche Schritte" zu einer Waffenruhe im Gazastreifen. Damit sollten eine Befreiung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln und weitere humanitäre Hilfe für Bedürftige ermöglicht werden, sagte Starmer nach Angaben seines Büros dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog. Beide Politiker trafen sich am Rande der Olympischen Spiele in Paris.