Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Israels Armee greift Krankenhaus in Gaza an, fünf Tote (18.55 Uhr)
- Gaza-Behörde zählt 45.338 Tote seit Beginn der Offensive (12.15 Uhr)
- Auch zu Weihnachten kein Ende des Gaza-Kriegs in Sicht (05.45 Uhr)
- Israels Armee – Erneut Geschoss aus dem Jemen abgefangen (05.41 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
18.55 Uhr: Armee: Fünf Palästinenser in und um Klinik in Gaza getötet
Bei einem Einsatz der israelischen Armee im Bereich eines Krankenhauses im Norden des Gazastreifens sind mindestens fünf Palästinenser getötet worden. "Die Streitkräfte haben fünf Terroristen im Krankenhaus und seiner Umgebung getötet sowie weitere Terroristen festgenommen", teilte das Militär mit.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatten zuvor von einer Zwangsräumung des Indonesischen Krankenhauses in Beit Lahia durch die Armee berichtet. Israelische Streitkräfte belagerten demnach die Klinik. Nach Angaben von Wafa kam es zu Angriffen in der Nähe des Krankenhauses.
17.56 Uhr: Drei Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Frauen und ein junger Mann getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der Frauen im Alter von 30 und 53 Jahren sowie eines 18-Jährigen bei einem israelischen Angriff. Augenzeugen berichteten von einem Drohnenangriff.
17.12 Uhr: Israels Armee bestätigt Krankenhausräumung
Die israelische Armee teilte mit, Streitkräfte hätten "im Gebiet des Indonesischen Krankenhauses einen begrenzten Einsatz gegen Terroristen und Infrastruktur ausgeführt und abgeschlossen". Basis dafür seien Geheimdienstinformationen über Terroristen und Terror-Infrastruktur im Bereich der Klinik gewesen, hieß es. Innerhalb des vergangenen Monats sei es vom Gelände der Klinik immer wieder zu Angriffen auf israelische Soldaten gekommen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
12.50 Uhr: Israelische Soldaten töten Palästinenser im Westjordanland
Im besetzten Westjordanland haben israelische Soldaten einen Palästinenser getötet. Es habe am frühen Morgen eine Razzia in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Tulkarm gegeben, teilen palästinensische und israelische Behörden mit. Das israelische Militär erklärt, der Mann sei bei einem "Anti-Terror-Einsatz" getötet worden, in dessen Verlauf 18 Personen festgenommen worden seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet, der Mann sei gestorben, nachdem Scharfschützen auf ihn und die Besatzung eines Rettungswagens geschossen hätten.
12.15 Uhr: Gaza-Gesundheitsbehörde meldet 45.338 Tote seit Beginn der israelischen Offensive
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza sind seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor mehr als einem Jahr mindestens 45.338 Menschen getötet worden. Mindestens 107.764 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Frauen und Kinder. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Kämpfern der Hamas und der Zivilbevölkerung. Das israelische Militär hat mit seiner massiven Offensive unmittelbar auf den überraschenden Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 reagiert, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Noch etwa 100 Geiseln sollen dort sein, wie viele von ihnen leben, ist unklar.
11.51 Uhr: Ex-Geisel der Hamas in Israel gestorben
Eine frühere Geisel der militant-islamistischen Hamas ist in Israel gestorben. Hannah Katzir war beim beispiellosen Terrorangriff der Palästinenserorganisation auf Israel, der am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg auslöste, von den Extremisten verschleppt worden. Im Rahmen einer vorübergehenden Waffenruhe kam sie im vergangenen Jahr frei. Sie wurde 78 Jahre alt.
Die Gruppe Hostages Families Forum, die Familien der von Extremisten Verschleppten vertritt, bestätigte ihren Tod am Dienstag, nannte aber keine Ursache. Ihre Tochter Carmit Palty Katzir teilte mit, das Herz ihrer Mutter habe das schreckliche Leid seit dem 7. Oktober nicht ertragen können.
Katzirs Ehemann Rami wurde bei dem Terrorangriff von Extremisten im Kibbuz Nir Oz getötet. Ihr Sohn Elad wurde ebenfalls verschleppt. Das Militär stellte im April seine Leiche sicher und erklärte, er sei in Gefangenschaft getötet worden.
Katzir verbrachte 49 Tage in der Gewalt der Extremisten und kam Ende November 2023 frei. Kurz danach sagte ihre Tochter israelischen Medien, ihre Mutter sei mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden, die auf "schwierige Bedingungen und Hunger" während ihrer Gefangenschaft zurückgingen.
11.11 Uhr: Israels Diplomaten sollen Einstufung der Huthi als Terroristen erwirken
Israel hat seine diplomatischen Vertretungen in Europa angewiesen, auf eine Einstufung der Huthi-Rebellen im Jemen als terroristische Organisation hinzuwirken. "Die Huthi stellen nicht nur für Israel eine Bedrohung dar, sondern auch für die Region und die ganze Welt", erklärt Außenminister Gideon Sa'ar. "Das Erste und Wichtigste ist, sie als Terrororganisation einzustufen." Die Huthi haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt und wiederholt Drohnen sowie Raketen auf Israel abgefeuert. Die Geschosse werden in der Regel von der israelischen Luftabwehr abgefangen und zerstört. Die Huthi greifen zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, die sie in Verbindung mit Israel bringen.
10.33 Uhr: Weihnachtsprozession bricht in Richtung Bethlehem auf
Überschattet von dem verheerenden Krieg in Gaza haben die Weihnachtsfeierlichkeiten im Heiligen Land begonnen. Die traditionelle Prozession von Jerusalem nach Bethlehem brach gegen Mittag auf. Die Fahrzeugkolonne wurde angeführt von dem höchsten Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Als Zeichen der Solidarität hatte Pizzaballa vor Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht und dort eine Messe zelebriert.
Wegen des seit eineinhalb Jahren andauernden Gaza-Kriegs fallen die traditionellen Weihnachtsfeiern in Bethlehem im Westjordanland wie schon 2023 eher gedämpft aus. Die Mitternachtsmesse soll zwar wie üblich stattfinden. Verzichtet wurde jedoch auf den festlichen Schmuck und die Beleuchtung in den Straßen, das Anzünden eines großen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche sowie musikalische Darbietungen von Bands aus aller Welt. In Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - gibt es wegen des Kriegs in der Region kaum Touristen.
09.52 Uhr: Berichte über Zwangsräumung von Krankenhaus im Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach Medienberichten die Zwangsräumung eines Krankenhauses im umkämpften Norden des Gazastreifens angeordnet. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Patienten müssten das Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia verlassen. Israelische Streitkräfte belagerten die Klinik demnach. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa kam es zu Angriffen in der Nähe des Krankenhauses. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor eineinhalb Jahren ist es auch in und um Krankenhäuser in dem Küstenstreifen immer wieder zu Kampfhandlungen gekommen.
09.18 Uhr: Netanjahus Botschaft – Frieden mit jenen, die ihn wollen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich in einer Weihnachtsbotschaft an Christen in aller Welt gewandt. "Zu einer Zeit, in der Israel an sieben Fronten kämpft, wertschätzen wir zutiefst die standhafte Unterstützung unserer christlichen Freunde", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
"Wir streben nach Frieden mit all jenen, die Frieden mit uns wollen, aber wir werden alles tun, um den einzigen jüdischen Staat zu verteidigen", sagte Netanjahu. "Israel führt die Welt im Kampf gegen die Kräfte des Bösen und der Tyrannei an, aber unser Kampf ist noch nicht vorbei", sagte er. "Aus Jerusalem, der Stadt des Friedens, wünsche ich euch frohe Weihnachten und Frohes Neujahr."
09.00 Uhr: Israels Parlament verlängert Ausnahmezustand um weiteres Jahr
Das israelische Parlament hat eine Verlängerung des Ausnahmezustands im Land um ein weiteres Jahr beschlossen. Die Maßnahme solle bis zum 25. Dezember 2025 gelten, berichteten israelische Medien. 29 von 120 Abgeordneten stimmten für den Vorschlag. Sieben stimmten dagegen, der Rest war abwesend oder enthielt sich.
Die Knesset folgte damit einer Empfehlung des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik sowie des Justizausschusses. Der Ausnahmezustand ermöglicht es der Regierung, Notstandsverordnungen zu erlassen.
06.46 Uhr: Netanjahu sieht "Fortschritte" auf Weg zu Geiselabkommen
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sieht "Fortschritte" bei den Verhandlungen über ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. "Es kann nicht alles offengelegt werden, was wir tun", sagte Netanjahu am Montag im israelischen Parlament. "Wir ergreifen Maßnahmen, um sie zurückzubringen. Ich möchte vorsichtig sagen, dass Fortschritte erzielt wurden, und wir werden nicht ruhen, bis wir sie alle nach Hause bringen."
05.45 Uhr: Auch zu Weihnachten kein Ende des Gaza-Kriegs in Sicht
Der Gaza-Krieg tobt auch zu Weihnachten weiter - ein Durchbruch bei den Gesprächen über eine Waffenruhe ist trotz Berichten über Fortschritte nicht in Sicht. Eine israelische Delegation warte in Katar auf eine Antwort der islamistischen Hamas zu Details einer Einigung, "aber eine positive Antwort scheint unwahrscheinlich", zitierte die israelische Nachrichtenseite "ynet" eine Quelle. Israels Präsident Izchak Herzog erinnerte am Abend an die rund 100 Geiseln, die auch nach 444 Tagen "ohne grundlegende humanitäre Hilfe, Medikamente oder Besuche des Roten Kreuzes" weiter in Gaza gefangen gehalten würden.
05.41 Uhr: Israels Armee – Erneut Geschoss aus dem Jemen abgefangen
In der Nacht fing die israelische Luftabwehr laut Militärangaben erneut eine Rakete ab, die sich aus dem Jemen kommend Israel genähert habe. Das Projektil sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden. Laut Rettungsdienst Magen David Adom mussten Sanitäter mindestens 20 Personen behandeln, die beim Eilen in die Schutzräume gestürzt waren oder Angstattacken erlitten.
05.37 Uhr: Christmette und gedämpfte Feiern in Bethlehem
In Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - sollen die Weihnachtsfeierlichkeiten wegen des Gaza-Kriegs dieses Jahr eher gedämpft ausfallen. Die Prozession von Jerusalem nach Bethlehem sowie die Mitternachtsmesse in Bethlehem sollen zwar wie üblich stattfinden. Verzichtet wird jedoch auf festlichen Schmuck in der kleinen Stadt im Westjordanland sowie auf das Anzünden eines Weihnachtsbaums vor der Geburtskirche.
Es wird unterdessen erwartet, dass sich Papst Franziskus in Rom bei den Weihnachtsgottesdiensten eindringlich gegen Krieg und Gewalt aussprechen. In einer Ansprache im Vatikan hatte er kürzlich die verheerenden Folgen des Gaza-Kriegs beklagt. Nachdem am Vortag Kinder in Gaza bombardiert worden seien, sagte er: "Das ist Grausamkeit. Das ist kein Krieg. Ich will dies sagen, weil es das Herz berührt". Israel nannte seine Worte "enttäuschend", da der Pontifex außer Acht lasse, dass Israel einen Mehrfrontenkrieg führe, der ihm aufgezwungen worden sei.