Trauer in Aschaffenburg wird von Schuldzuweisungen überlagert

Aschaffenburg: Zwei Tage nach dem Messerangriff im Park Schöntal kann die verletzte Erzieherin der betroffenen Kindergruppe das Krankenhaus vorerst verlassen. Sie hatte sich einen Arm gebrochen, nächste Woche muss sie operiert werden. Damit werden noch zwei Menschen in der Klinik behandelt: Ein zweijähriges Mädchen aus Syrien und ein 72 Jahre alter Deutscher, der Stichverletzungen im Brustkorb erlitten hatte. Beide sind inzwischen außer Lebensgefahr. Ein zwei Jahre altes Kind und ein 41 Jahre alter Mann waren bei dem Angriff ums Leben gekommen. Die Trauer in Aschaffenburg wird von politischen Schuldzuweisungen überlagert - und einer neuen Debatte über die Migrationspolitik. So hatte Unionskanzlerkandidat Merz flächendeckende Kontrollen und Zurückweisungen an den deutschen Grenzen versproche, sollte die Union die Regierung übernehmen. Das hält die Gewerkschaft der Polizei für nicht durchsetzbar. Der GdP-Chef für die Bundespolizei, Roßkopf, verweist auf die Länge der Binnengrenzen von 3.800 Kilometern und sagte, man sei bereits jetzt mit den Grenzkontrollen am Rande des Machbaren. Für die Pläne wären "nicht nur hunderte, sondern tausende Kollegen mehr" nötig.

Sendung: Bayern 3 Nachrichten, 24.01.2025 12:00 Uhr

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