Junge Frauen und Männer zwischen 18 und 25 restaurieren ein Haus aus dem 17. Jahrhundert in Herlheim (Landkreis Schweinfurt)
Bildrechte: BR/Albrecht Rauh
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Junge Frauen und Männer zwischen 18 und 25 restaurieren ein Haus aus dem 17. Jahrhundert in Herlheim (Landkreis Schweinfurt)

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FSJ in der Denkmalpflege: Eine Win-Win-Geschichte für alle

FSJ in der Denkmalpflege: Eine Win-Win-Geschichte für alle

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) können Jugendliche mittlerweile längst nicht nur im sozialen Bereich ableisten, sondern zum Beispiel auch in der Denkmalpflege. Im Landkreis Schweinfurt restauriert eine Gruppe im Rahmen des FSJ nun sogar ein Haus.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Sie bessern Mauern aus, befreien Steine vom Mörtel, restaurieren die alten Fenster oder sind mit Hammer und Meißel aktiv. Im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) waren in dieser Woche rund 20 Jugendliche in Herlheim im Landkreis Schweinfurt, um dort ein Haus aus dem 17. Jahrhundert zu restaurieren. Die jungen Frauen und Männer kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und treffen sich immer wieder, um dem alten Gemäuer wieder Leben einzuhauchen. Das nutzt nicht nur der Denkmalpflege, auch die jungen Leute profitieren davon.

  • Zum Artikel: Kritik an geplanten Kürzungen bei Freiwilligendiensten

Orientierung durch praktische Erfahrung

Matthias Braun von der Interessengemeinschaft Bauerhalt, Umwelt und Kulturpflege e.V. aus Gerolzhofen findet es fantastisch, wie sich die jungen Leute engagieren. Nach der Schule, wenn viele junge Menschen noch nicht wissen, welchen Weg sie einschlagen sollen, bringt ein solches freiwilliges soziales Jahr für viele ein bisschen Orientierung.

Braun ist überzeugt, dass solche Projekte zukunftsweisend sind: "Selbst wenn sie dann studieren. Das sind genau die Fachkräfte, die wir brauchen. Die aus der Praxis kommen, die auch wissen – wenn sie zum Beispiel Architektur studieren und hier was Praktisches gemacht haben – die können eine solche Situation ganz anders einschätzen als einer, der nur aus der Theorie oder vom Kopf her arbeitet."

FSJ bringt beiden Seiten nur Vorteile

Durch das Engagement der 18- bis 25-Jährigen kann das alte Haus nun wieder restauriert werden. So wird ein Haus, wie es so nur noch im Freilandmuseum zu finden ist, für die Nachwelt erhalten. Zum anderen können die FSJler praktische Erfahrungen im Bereich Denkmalpflege sammeln. Viele orientieren sich nach dem Jahr neu. Denn sie merken, dass es nicht immer nach der Schule ein Studium sein muss.

So auch die 19-jährige Helena Wallner aus der Nähe von Straubing: "Vor dem FSJ wollte ich schon studieren, aber jetzt ist so eine Ausbildung tatsächlich attraktiver für mich." Bei Luzie Eikler hat sich durch das FSJ ihre Entscheidung für diesen Berufszweig noch verstärkt. "Schon vor dem FSJ stand bei mir schon fest, dass ich in die Restaurierung gehen möchte", erzählt die 19-Jährige. "Und jetzt, je mehr man sich mit alten Gegenständen und denkmalpflegerischen Tätigkeiten auseinandersetzt, desto mehr hat man auch den Wunsch, dabei zu bleiben."

Was die jungen FSJler hier leisten, bringt also nicht nur ihnen persönlich etwas. Sie leisten auch etwas für die Gesellschaft – nämlich den Erhalt historischer Bausubstanz.

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