Alarmstufe Rot: Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen schreiben rote Zahlen - die Beleuchtung am Aktionstag soll darauf aufmerksam machen.
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Alarmstufe Rot: Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen schreiben rote Zahlen – die Beleuchtung am Aktionstag soll darauf aufmerksam machen.

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Kliniken: Mehr Qualität und Effizienz durch Kooperation

Kliniken: Mehr Qualität und Effizienz durch Kooperation

Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen schreiben rote Zahlen. Um eine Insolvenz zu verhindern, hat der Landkreis ein Konzept entwickelt. Ein Baustein: Mehr Zusammenarbeit mit den umliegenden Kliniken. Profitieren sollen dabei vor allem die Patienten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Wenn jemand einen Schlaganfall hat, zählt der Faktor Zeit ganz besonders: Jede Minute zählt. Deshalb sollen ab sofort auch Patienten aus dem Landkreis Dillingen ab der ersten Minute im Bezirkskrankenhaus in Günzburg behandelt werden. Dort gebe es die nötigen speziellen Gerätschaften sowie Fachärzte, die täglich auf diesem Gebiet arbeiteten, so die Verantwortlichen auf einer Pressekonferenz im Dillinger Landratsamt.

Ist die Spezialbehandlung beendet, sollen die Patienten dann allerdings in ihrem Heimatkrankenhaus weitergepflegt werden. Die Betten würden im Bezirkskrankenhaus nämlich für neue Patienten dringend gebraucht, so der ärztliche Direktor, Professor Christian Rainer Wirtz. So würden beide Kliniken sowie die Patienten profitieren: Dillingen könne die ureigenste Aufgabe, die Grundversorgung, übernehmen. Für die Patienten sei eine wohnortnahe Behandlung in der Regel angenehmer, so Bezirksrat Johann Popp. Ähnlich soll die Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patienten mit Schädel-Hirn- und/oder Wirbelsäulenverletzungen ablaufen.

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Weiterbildungsmöglichkeiten sollen Fachkräfte anlocken

Geplant ist auch, Fachärzten der Unfallchirurgie oder Orthopädie der Dillinger Krankenhäuser eine sechswöchige Weiterbildungsmöglichkeit am Bezirkskrankenhaus in Günzburg anzubieten. Das soll die Arbeit an den Häusern attraktiver machen. Fachärzte mit dieser Zusatzausbildung könnten dann bereits vor Ort an den Krankenhäusern in Dillingen oder Wertingen in akuten Notfällen eine Erstbehandlung durchführen, bevor die Patienten nach Günzburg verlegt würden.

Weitere Fachkräfte sollen durch eine enge Zusammenarbeit mit der Berufsschule für Logopädie am Bezirkskrankenhaus in Schwaben gewonnen werden. Schüler und Schülerinnen sollen die Möglichkeit zu einer Hospitation am Wertinger Krankenhaus bekommen. Möglicherweise, so die Hoffnung, wollen sie dann – nach Abschluss der Ausbildung – hier weiterarbeiten.

Ziel der Kooperation: Mehr Qualität und mehr Effizienz

Von einem "freudigen Ereignis" spricht der Dillinger Landrat Markus Müller (FW) anlässlich der Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarungen. Hier ergebe "eins und eins mehr als zwei", so Müller bei einer Pressekonferenz im Dillinger Landratsamt. Von der engeren Zusammenarbeit würden insbesondere die Patienten, aber auch alle beteiligten Kliniken profitieren. Das Ziel: mehr Qualität für die Patienten, mehr Effizienz und damit Wirtschaftlichkeit für die Krankenhäuser.

Medizinkonzept soll Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser verbessern

Die engere Zusammenarbeit mit den Bezirkskliniken ist einer der Punkte, die ein neues Medizinkonzept für die Rettung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen vorsieht. Die beiden Kliniken schreiben tiefrote Zahlen, für das laufende Jahr wird ein Defizit von mindestens 15 Millionen Euro erwartet.

Um einer Insolvenz zu entgehen, sollen die beiden Krankenhäuser sich mehr spezialisieren, Doppelstrukturen sollen abgebaut werden. Neben den Bezirkskliniken will man deshalb zum Beispiel auch mit dem Krankenhaus in Nördlingen enger zusammenarbeiten. Dort ist man auf Herzinfarkte spezialisiert.

Bis Ende des Jahres sollen die Eckpunkte des Medizinkonzepts umgesetzt sein. Ziel sei es, so Landrat Markus Müller (FW), die beiden Krankenhäuser in Dillingen und Wertingen als Häuser der Grundversorgung zu erhalten. Um auf ihre finanziellen Nöte hinzuweisen, haben die beiden Krankenhäuser auch am bundesweiten Aktionstag "Alarmstufe rot" teilgenommen.

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