Vor 45 Jahren starb die damals 15-jährige Christa Mirthes in Schwandorf auf brutale Art und Weise. Nun sucht die Polizei auch mit Plakaten nach Hinweisen zum Mörder. Am Donnerstagvormittag bringen die Beamten der Ermittlungsgruppe "Brunnen" der Kripo Amberg um ca. 10 Uhr die ersten Plakate in Schwandorf an.
- Zum Artikel: Cold Cases: Wie neue DNA-Analysen auf die Spur von Tätern führen
Plakate sollen bei der Suche helfen
Sie tragen den Titel "Wer hat mir das angetan?" und zeigen ein Foto der damals 15-Jährigen sowie ein Bild des damaligen Anwesens in der Klosterstraße 30, auf dem die Leiche gefunden wurde. Das Gebäude ist inzwischen abgerissen.
Zunächst sollen die Plakate rund um den Ort des Auffindens der Leiche hängen, weitere Plakate kommen im Stadtgebiet später dazu, teilt ein Sprecher der Polizei mit.
Viele Zeugen erneut befragt
Im Juni 1978 haben spielende Kinder die verstümmelte Leiche von Christa Mirthes in einem Brunnenschacht auf dem Anwesen in der Klosterstraße gefunden. Seit Januar hat die Kripo Amberg die Akten des Mordfalls wieder geöffnet, viele Zeugen erneut befragt und sämtliche Beweisstücke nochmals untersucht.
Mit modernster Technik hat die Polizei an einem Gegenstand aus dem Brunnenschacht eine DNA-Spur sicherstellen können. Sie konnte bislang keiner Person zugeordnet werden, so ein Polizeisprecher. Gesucht sind jetzt vor allem Hinweise entweder auf den Täter oder aber auffällige Beobachtungen rund um die Klosterstraße 30 zwischen dem 30. April und dem 16. Juni. Am 30. April 1978 wurde die damals 15-Jährige zuletzt gesehen in Schwandorf, am 16. Juni fanden Kinder ihre Leiche.
Da die Ermordete bereits seit Januar 1978 vermisst wurde, sucht die Polizei auch nach Hinweisen, wo sie sich zwischen Januar und April aufgehalten haben oder wer ihr Unterschlupf gewährt haben könnte.
Hohe Belohnung
Für den entscheidenden Hinweis zur Aufklärung der Tat hat die Polizei eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Möglicherweise gibt es auch Zeugen, die sich bislang nicht trauten, eine Aussage zu machen oder ihre Aussagen von damals ergänzen wollen. Deshalb weist die Kripo Amberg darauf hin, dass sämtliche Straftaten bereits verjährt sind - außer Mord.
Hinweisgeber, die sich eventuell selbst belasten müssten, haben also keine Strafverfolgung mehr zu erwarten. Auch wenn der oder die Mörder bereits tot sind, seien Hinweise auf sie wichtig, so die Polizei.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!