Ohne Text und ohne Proben: vier Tage lang Improtheaterfestival in Würzburg
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Ohne Text und ohne Proben: vier Tage lang Improtheaterfestival in Würzburg

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"Klein, aber fein" – Improtheaterfestival in Würzburg startet

"Klein, aber fein" – Improtheaterfestival in Würzburg startet

Mit der Eröffnungsgala "Maestro" im Bockshorn startet am Donnerstag das 21. Improtheaterfestival in Würzburg. Das Festival gehört zu den ältesten Impro-Treffen in ganz Deutschland. Diesmal fällt es aber kleiner aus als gewohnt.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Schon zum 21. Mal geht der Vorhang auf für das Improtheaterfestival in Würzburg, das damit zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland gehört. Bis Sonntag finden insgesamt sieben Shows statt. Gespielt wird im Bockshorn und im Theater Augenblick, im Theater Chambinzky, im Keller Z87 oder im Jugendkulturhaus Cairo. Dieses Jahr kommen die Schauspieler aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien, Kanada und Australien nach Würzburg.

Festival fällt dieser Jahr kleiner aus

Das Motto des Festivals lautet dieses Jahr "Klein, aber fein". Die Festivalleitung hat sich entschieden, weniger Shows und ein verkleinertes Workshop-Angebot für die Schauspieler anzubieten. "Wir sagen dieses Jahr Nein zum ständigen Streben nach Wachstum. Nach zwei pandemiebedingten Ausnahmejahren und einer großen Jubiläumssause sehnen wir uns nach einem kleinen behaglichen Festival, mit Raum und Zeit für intensives Arbeiten aber auch für echten zwischenmenschlichen Kontakt", so Carina Odenbreit aus dem Organisationsteam.

Große Vielfalt in den Formaten

Die unterschiedlichen Formate schöpfen wieder aus der grenzenlosen Vielfalt des Improtheaters. Bei der Show "Wenn die gute Laune bröckelt" geht es um Dialoge, die Loriot geschrieben haben könnte, aber nie geschrieben hat. Beim Format "Heartefakte" teilen Schauspieler und Publikum Geschichten von gescheiterten Formaten. Und im Format "Songs From The Sofa" wird die Würzburger Buchhändlerin Petra Pohl interviewt und aus einzelnen Antworten entstehen dann spontane Songs auf der Bühne.

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Faszination Improtheater: Szene vom Würzburger Festival im vergangenen Jahr

Zusätzlich zum Showprogramm gibt es wieder Workshops für Improspieler, die sich weiter verbessern wollen. Extra dafür aus dem australischen Melbourne angereist ist Rama Nicholas, eine der insgesamt drei Coaches. "Bei mir kann man lernen, wie man einen Bösewicht spielt. Wir wollen Schurken-Geschichten erkunden und erforschen, wie man in diese Rolle schlüpft. Bösewichte sind ganz entscheidende Elemente von Geschichten. Ohne Schurken hätte der Held nichts, was er überwinden muss." Rama Nicholas ist schon zum dritten Mal in Würzburg. Sie ist ganz begeistert, Improspieler und Coaches aus der ganzen Welt zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten.

Interaktion mit dem Publikum

Improtheater heißt Interaktion zwischen Schauspielern und Gästen. Das Publikum darf mitbestimmen, wohin sich die Handlung entwickelt oder was gespielt wird. Deshalb ist es den aktuellen Festivalmachern, genau wie ihren Vorgängern, wichtig, dass ganz normale Menschen im Publikum sitzen und die Improszene sich nicht nur selbst feiert.

Karrieren durch das Festival gestartet

Lena Försch, die vergangenes Jahr die Leitung abgegeben hat, hat inzwischen aus dem Hobby Improtheater ihren Beruf gemacht – ähnlich wie bei ihrer Vorgängerin Nadine Antler, die inzwischen als professionelle Improspielerin weltweit unterwegs ist, um zu spielen oder Workshops zu geben. In über 20 Jahren des Würzburger Festivals sind also auch Karrieren entstanden.

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