Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit, am letzten Sonntag im Oktober die Winterzeit. Eine Stunde hin oder her, aber wie herum diesmal? In der Nacht von Samstag auf Sonntag - am 27. Oktober - wurden in Deutschland die Uhren von der Sommerzeit auf die Winterzeit zurückgestellt. Der Begriff Winterzeit ist kein offizieller Begriff, sondern wird eher umgangssprachlich verwendet. Eigentlich heißt es "Normalzeit", denn die "Winterzeit" ist unsere normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ).
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Abschaffung der Zeitumstellung? So ist der Stand
Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit ruft schon seit Langem Gegner auf den Plan. Deshalb startete die EU-Kommission 2018 eine EU-weite Online-Befragung zur Zeitumstellung. Das Ergebnis: 84 Prozent der Teilnehmer forderten die Abschaffung der Zeitumstellung. Ein repräsentatives Stimmungsbild für die ganze EU gibt diese Umfrage aber kaum ab, denn die Beteiligung einzelner Länder lag bei deutlich unter einem Prozent.
Ursprünglich geplant war eine Abschaffung der Zeitumstellung für Ende 2021. Bisher konnten sich die Mitgliedsstaaten der EU aber nicht einigen: Soll dauerhaft Sommerzeit oder Normalzeit gelten? Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland, die an der Online-Petition teilgenommen hatten, votierten für eine dauerhafte Sommerzeit.
Winterzeit ist die normale Mitteleuropäische Zeit
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin spricht sich aber für eine Beibehaltung der Normalzeit aus. Das Tageslicht und insbesondere der Blauanteil des Sonnenlichts sei der "Hauptzeitgeber" für die innere Uhr des Menschen und maßgeblich für den Wach-Schlaf-Rhythmus. All dies wird den Experten zufolge am besten durch die Winterzeit gewährleistet. Durch Umstellung auf Sommerzeit drohe hingegen ein Schlafmangel, der zu Konzentrations- und Leistungseinbußen sowie mehr Unfällen führe.
Auch der Deutsche Lehrerverband fürchtet für den Fall einer dauerhaften Umstellung auf Sommerzeit gesundheitliche Gefahren für Schüler. Nach einer permanenten Umstellung auf die Sommerzeit wird es im Winter morgens eine Stunde später hell. Die Folge: Unser Körper wird morgens nicht durch das blaue Licht der Sonnenstrahlung dazu angeregt, Serotonin auszuschütten, was uns wach und munter macht. Darunter leiden besonders Teenager, die - bedingt durch die Pubertät - einen verschobenen Biorhythmus haben und Langschläfer sind.
Welche Folgen hat die Zeitumstellung für Menschen?
Empfindliche Menschen leiden eine ganze Weile unter einer Zeitumstellung, denn sie kann den Organismus belasten und zu Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit führen. Die Folgen können Müdigkeit, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche sein.
Es kann einige Tage sogar bis Wochen dauern, bis sich der Körper an den neuen Rhythmus gewöhnt hat. Die Umstellung im Frühjahr fällt vielen Menschen schwerer als der Wechsel im Herbst.
Im Audio: Sommerzeit, Winterzeit - Was macht die Umstellung mit uns?
Wie kann ich mich an die Zeitumstellung gewöhnen?
Wer es sich zeitlich leisten kann, sollte am Wochenende vor einer Zeitumstellung schrittweise vorgehen und schon am Samstag den Lebensrhythmus inklusive der Essenszeiten um eine halbe Stunde verschieben.
Am Sonntag kann der Tagesablauf dann um eine ganze Stunde verlagert werden. Das ist besonders sinnvoll bei der Umstellung auf die Sommerzeit, da uns da eine Stunde geraubt wird. Dann fällt das Aufstehen am Montag nach der Zeitumstellung leichter. Auf diese Weise kann man versuchen, einem Schlafmangel vorzubeugen. Denn der ist nach der Umstellung bei vielen Menschen messbar und führt laut einiger Studien am folgenden Montag sogar zu mehr Unfällen im Straßenverkehr. Der Autoclub Europa (ACE) zum Beispiel errechnete 2013 für die Woche nach der Umstellung im Frühjahr einen Anstieg von schweren Verkehrsunfällen um bis zu 30 Prozent.
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Alljährliche Herausforderung: Die Zeitumstellung
Dieser Artikel ist erstmals am 29. September 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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