Der Alatsee bei Füssen
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Nach Krebspest-Ausbruch: Alatsee wieder freigegeben

Nach Krebspest-Ausbruch: Alatsee wieder freigegeben

Aufatmen im Ostallgäu: Der Alatsee und umliegende Gewässer sind wieder freigegeben. Vor rund einem Monat war dort die Krebspest aufgetaucht, eine gefährliche Krankheit für vom Aussterben bedrohte Edelkrebse. Was jetzt für den See geplant ist.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Der Alatsee bei Füssen ist wieder freigegeben. Das hat die Stadt Füssen dem BR bestätigt. Der Alatsee und die nahen Faulenbacher Seen waren seit dem 29. September wegen des Ausbruchs der Krebspest gesperrt gewesen. Zuvor waren über Tage Edelkrebse tot am Ufer entdeckt worden. Trotz der nun aufgehobenen Sperrung der betroffenen Seen werden diese weiter beobachtet und bei Bedarf werden wieder Maßnahmen ergriffen.

Wie die Krebspest übertragen werden kann

Vorsorglich verhängte die Stadt Füssen ein Verbot aller Freizeitaktivitäten, wie Baden, Angeln, Boot- und SUP-Fahren, sowie auch für das Baden von Hunden am Alatsee und in umliegenden Gewässern. Denn die Tiere und Sportgeräte könnten die für Edelkrebse hochansteckende Krankheit in andere Gewässer weitertragen.

Zunächst wurden die Kadaver vom Kreisfischereiverein Füssen als Pächter eingesammelt und entsorgt und einzelne Exemplare zur Untersuchung an das zuständige Wasserwirtschaftsamt Kempten geschickt. Das leitete Proben zur DNA-Analyse an ein Labor in Niedersachsen weiter. Von dort kam Anfang Oktober dann die Bestätigung, dass es sich um die Krebspest handelt.

Warum die Krebspest eine ganze Art gefährdet

Der Edelkrebs, die größte europäische Flusskrebsart, ist stark vom Aussterben bedroht. Eingeschleppte Arten aus Nordamerika, wie der Signalkrebs, verdrängen ihn mehr und mehr – weil sie erstens Überträger der Krebspest und zweitens weitgehend immun dagegen sind. Auslöser des Ausbruchs im Alatsee könnten ein oder mehrere Signalkrebse sein, die etwa ein Aquarienbesitzer dort ausgesetzt hat, sagte der schwäbische Fischereifachberater Oliver Born BR24.

Zusätzlich begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung der Signalkrebse: Weil sie höhere Temperaturen brauchten als der Edelkrebs, und die Gewässer immer wärmer würden, falle auch die "natürliche Kältesperre" als Barriere für die eingeschleppten Krebsarten immer mehr weg, sagte Johannes Schnell vom bayerischen Landesfischereiverband dem BR. Damit würden auch sozusagen geschützte Lebensräume für heimische Flusskrebsarten immer kleiner. Die Krebspest ist nicht auf Menschen und Hunde übertragbar und stellt so keine gesundheitliche Gefahr dar. Aber da die Sporen bis zu 14 Tage überleben, können sie in andere Gewässer übertragen werden.

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