Das Mahnmal DenkOrt Deportationen am Würzburger Hauptbahnhof ist mutwillig beschädigt worden. Laut Polizeipräsidium Unterfranken haben Unbekannte ein Stück eines Koffers gewaltsam aus der Gedenkstätte gebrochen. Das Monument am Bahnhofsplatz erinnert an die aus Unterfranken deportierten jüdischen Familien.
Der polizeiliche Staatsschutz der Kriminalpolizei Würzburg ermittelt in dieser Sache und bittet nun Zeugen um Hinweise. Das Mahnmal wird videoüberwacht. Aktuell gibt es noch keine Hinweise auf ein antisemitisches Motiv.
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Stadtgärtnern fiel die Beschädigung auf
Mitarbeiter des Würzburger Gartenamts hatten am Donnerstagmittag festgestellt, dass Teile des Mahnmals beschädigt wurden. Die Polizei geht davon aus, dass es zwischen Dienstagmorgen und Donnerstagmittag zu dem Vandalismus gekommen ist. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere Hundert Euro. In der Vergangenheit war es bereits mehrfach zu mutwilligen Beschädigungen des Monuments gekommen.
Erinnerung an Deportationszüge in Unterfranken
Der DenkOrt Deportationen erinnert an die Deportationszüge, mit denen insgesamt 2.069 Jüdinnen und Juden aus ganz Unterfranken in der Zeit zwischen 1941 und 1943 in Konzentrationslager transportiert wurden. Insgesamt sechs Deportationszüge fuhren von Würzburg aus in die Konzentrationslager.
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