Semmeln auf einer textilen Backunterlage
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Forscher entwickeln Backunterlage, um Energie zu sparen

Forscher entwickeln Backunterlage, um Energie zu sparen

Bäckereien gehören zu den Handwerksbetrieben, die durch Energiekrise und Inflation mit extrem gestiegenen Kosten konfrontiert sind. Da ist jeder Schritt willkommen, der Energie und Ressourcen spart. Zum Beispiel eine neu entwickelte Backunterlage.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Gestiegene Energiepreise, Inflation: Auch für Bäckereibetriebe keine einfachen Zeiten. Vergangenes Jahr verschwanden in ganz Deutschland 780 Bäckereien und auch insgesamt gibt es weniger Betriebe. Energiesparende Backöfen und Produktionsmittel, die Kosten sparen können, sind wichtige Bausteine, um Bäckereien wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen. Forscher des Fraunhofer-Anwendungszentrums für textile Faserkeramiken in Münchberg haben eine neue Backunterlage entwickelt, die Strom und Mehl sparen kann.

Unterlage ersetzt das Backblech

Die Forscher hatten sich das Ziel gesetzt, "Energie einzusparen und eine wiederverwendbare Backunterlage zu erarbeiten", so Wissenschaftlerin Silke Grosch. Zudem sollte das Produkt frei von Schadstoffen, leicht und hitzebeständig sein, sodass es in professionellen Backöfen eingesetzt werden kann.

Ergebnis ist ein Gewebe aus der Kunstfaser Aramid, das mit Silikon beschichtet ist und auf einen Metallrahmen gespannt wird. "Aramid ist ein temperaturbeständiges Material, das auch hochfest und lebensmittelgeeignet ist. Und das Silikon ist auch lebensmittelecht und für den Temperaturbereich bis zu 240 Grad in diesen Industrieöfen einsetzbar", erklärt Grosch. Backversuche hätten gezeigt, dass die Temperatur im Ofen unter Verwendung der Textilbleche weniger stark abfällt und schneller aufheizt als mit den Standard-Alublechen. Auf Backpapier und eine Mehlschicht kann verzichtet werden.

Netter Nebeneffekt: Branding der Backwaren möglich

Neben den genannten Vorteilen des geringeren Gewichts und Energieverbrauchs konnten die Forscher noch eine andere Zusatzfunktion der neuen Backunterlage ermöglichen: In die Silikonbeschichtung könnten Muster geprägt und die Backwaren so markiert oder verziert werden.

Bisher ist die Backunterlage nur ein Muster, es wird aber weiter getestet. Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und sich ein Industriepartner für die Herstellung findet, wäre es "auch eine Option, das für die privaten Haushalte zu entwickeln", sagt Silke Grosch. Unklar ist noch, was so eine Backunterlage dann kosten würde oder ob Semmeln und Co. im Laden dadurch günstiger würden. Die Arbeit in der Backstube könnte sie aber erleichtern.

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Semmel mit Herz

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