Katharina Schulze, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen, beim Wahlkampf-Finale vor Wahlplakat mit Spitzenkandidat Ludwig Hartmann
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Katharina Schulze, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen, beim Wahlkampf-Finale vor Wahlplakat mit Spitzenkandidat Ludwig Hartmann

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Ende der Doppelspitze: Schulze führt Landtags-Grüne allein

Ende der Doppelspitze: Schulze führt Landtags-Grüne allein

Ende einer Ära: Gut 20 Jahre haben die Landtags-Grünen auf eine Doppelspitze gesetzt, damit ist nun Schluss. Ab sofort führt Katharina Schulze die Fraktion alleine. Ihr bisheriger Co-Fraktionschef Ludwig Hartmann will Landtags-Vizepräsident werden.

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Das hat es bei den bayerischen Grünen noch nie gegeben: eine alleinige Fraktionsvorsitzende. Nach den Stimmverlusten bei der Landtagswahl Anfang Oktober setzt die Partei jetzt auf eine neue Strategie: Statt der Doppelführungsspitze, die seit 2000 immer mit einem Mann und einer Frau besetzt war, wird künftig Katharina Schulze die Fraktion alleine führen.

Dieser Vorschlag kam laut der Grünen-Fraktion vom bisherigen Co-Fraktionschef Ludwig Hartmann. Veränderte Zeiten verlangten neue Lösungen, teilten die Grünen mit. Hartmann will in der neuen Legislaturperiode das Amt des Landtags-Vizepräsidenten übernehmen.

Schulze als Chefin, Becher als Stellvertreter

Die 32 Abgeordneten stimmten am Dienstag bei der Fraktionsklausur bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für Schulze. Die 38-Jährige sagte nach der Wahl, sie sei bereit, anzupacken und die ihr angetragene Verantwortung und strategische Führung in der Fraktion zu übernehmen. "In Zeiten, in denen viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind, will ich den Menschen Richtung und Halt geben und konkrete Lösungen für die Zukunft unseres Landes einbringen."

Johannes Becher wurde zu Schulzes Stellvertreter gewählt und soll ihr "den Rücken freihalten, nach innen wirken und die politische Konkurrenz inhaltlich stellen". Der 35 Jahre alte Jurist sitzt seit 2018 im Landtag und hat sich unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der Kinderkommission des Landtags einen Namen gemacht. Innerhalb der Fraktion gilt er als Teamplayer.

Hartmann als Vizepräsident

Bislang hatten die Grünen mit Thomas Gehring den Posten eines Landtags-Vizepräsidenten besetzt. Bei der Landtagswahl scheiterte er allerdings und schaffte den Wiedereinzug ins Maximilianeum nicht. Den vakanten Posten will jetzt Ludwig Hartmann einnehmen. Er wolle das Amt neu gestalten, so Hartmann: "Als eine Kraft, die auf Versöhnung setzt. Als eine Kraft, die den gesellschaftlichen Konflikten ein Forum gibt und sie mit Umsicht moderiert."

Bei der Wahl mussten die Grünen ein deutliches Minus hinnehmen. Sie landeten bei 14,4 Prozent, die Fraktion verkleinert sich damit auf 32 Abgeordnete. Als Abstrafen Hartmanns dürfte die Entscheidung für eine Frontfrau wohl nicht verstanden werden. Vielmehr als Konzentration auf Katharina Schulze, die heuer mit 38 Jahren noch zu jung war, um als potenzielle Ministerpräsidentin ins Rennen zu gehen. Bei der kommenden Landtagswahl 2028 dürfte aus Sicht der Grünen alles auf Schulze zulaufen. Dass Hartmann seinen Posten an der Fraktionsspitze räumt, erleichtert Schulze vermutlich auch die öffentliche Wahrnehmung.

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