Leere Tische vor einer Kneipe, während das Eröffnungsspiel der WM in Katar übertragen wird (20.11.2022)
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Leere Tische vor einer Kneipe, während das Eröffnungsspiel der WM in Katar übertragen wird (20.11.2022)

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WM-Eröffnungsspiel: Deutlich weniger TV-Zuschauer als 2018

WM-Eröffnungsspiel: Deutlich weniger TV-Zuschauer als 2018

Die Fußball-WM ist wegen des Austragungsortes Katar umstritten. Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeberland und Ecuador haben deutlich weniger Menschen im Fernsehen verfolgt als die WM-Startpartie 2018. Wie stehen die Deutschen zum WM-Boykott?

Der Gastgeber der WM steht wegen Menschenrechtsverletzungen stark in der Kritik. Schon im Vorfeld hatten viele angekündigt, die Spiele aus Boykott nicht zu verfolgen. Und tatsächlich: Deutlich weniger Menschen schauten sich das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar an, als etwa die erste Partie der WM 2018.

Deutlich weniger Zuschauer verfolgen Eröffnungsspiel

Durchschnittlich 6,209 Millionen Menschen sahen am Sonntagnachmittag das Spiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador (0:2) im ZDF. Bei der WM vor vier Jahren hatten sich in der ARD im Schnitt 10,01 Millionen Zuschauer die Auftakt-Begegnung zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien (5:0) angesehen.

Auch beim Marktanteil war die Differenz deutlich. Am Sonntag lag er bei 28,2 Prozent. 2018 waren es an einem Donnerstag 52,0 Prozent. Beide Spiele wurden am Nachmittag angepfiffen. Nach 20 Uhr gibt es in der Regel deutlich mehr TV-Zuschauer. Den WM-Auftakt vor acht Jahren (2014) hatten abends von 22 Uhr an 15,87 Millionen Menschen im ZDF gesehen. Damals hatte die Eröffnungspartie zwischen Brasilien und Kroatien einen Marktanteil von 62,4 Prozent.

Auftaktspiel für Nationalelf: Bundesinnenministerin plant Katar-Reise

Innenministerin Nancy Faeser plant beim Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Katar dabei zu sein. Die für den Sport zuständige SPD-Politikerin plane, im Anschluss an ihren Besuch in der Türkei in das Emirat weiterzureisen, sagte ein Ministeriumssprecher.

Die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick trifft am Mittwoch (14.00 Uhr MEZ) zum Turnierauftakt auf Japan. Faeser habe betont, dass sie dabei auch "den Dialog mit der katarischen Regierung zu dortigen Reformen insbesondere zur Verbesserung der Menschenrechtssituation fortsetzen möchte", sagte der Sprecher.

Boykottieren oder nicht?

Einer Umfrage der Universität Hohenheim unter 1.000 Personen zufolge befürwortet knapp die Hälfte der Deutschen einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar durch Sponsoren und Politiker. Auch einen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz bei WM-Spielen der Nationalmannschaft sehen die Befragten kritisch: Mehr als zwei Drittel bewerteten dies als überflüssig. Eine Reise von Scholz nach Katar zum WM-Finale bewerten noch rund 34 Prozent der Befragten kritisch und sind der Meinung, dass dies "völlig überflüssig" sei.

"Aufgrund der politischen Missstände in Katar ist jeweils rund die Hälfte der Deutschen der Meinung, dass die Sponsoren auf Werbung für die Fußball-WM verzichten sollten und dass auch deutsche Politiker*innen den Spielen der deutschen Nationalmannschaft fernbleiben sollten", fasst Markus Voeth von der Universität Hohenheim die Ergebnisse zusammen. Mehr als ein Drittel der Befragten kann sich sogar einen sportlichen Boykott der Nationalelf vorstellen. "Ebenfalls knapp ein Drittel der Befragten wird wegen der politischen Missstände die WM nicht verfolgen", sagte Co-Studienleiter Yannick Urbitsch.

Söder: "WM hätte nie dorthin vergeben werden dürfen"

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht das Event kritisch - für einen Boykott ist er aber nicht. "Natürlich bin ich besorgt und empört wegen der kritischen Menschenrechtslage in Katar - der offenen Homophobie, die erst jüngst der WM-Botschafter ganz offen äußerte", sagte der CSU-Chef im Interview der Zeitschrift "Bunte". "Seien wir ehrlich: Die WM hätte nie dorthin vergeben werden dürfen."

Außerdem gehöre die Fußball-Weltmeisterschaft für ihn nicht in den Winter, als Fußballfan freue er sich aber trotzdem auf die Duelle. "Von einem Boykott halte ich wenig, das würde nur unsere Spieler und die Mannschaft treffen, die für die Fehler der FIFA nichts können", sagte Söder.

Mit Informationen von dpa, SID, AFP und Reuters.

Der Kabarettist Christian Springer war im Münchner Gasteig Gastgeber für eine Podiumsdiskussion unter dem Titel" Haltung zeigen - wie politisch dürfen Fußballer sein?".
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Christian Springer (li.)

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