Der Firmensitz des Unternehmens Bleed in Helmbrechts.
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Das Unternehmen Bleed entwirft seit rund 15 Jahren Kleider aus Biostoffen wie zum Beispiel Hanf oder Recyclingmaterial. (Archivfoto)

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Ökomode-Hersteller Bleed ist zahlungsunfähig

Ökomode-Hersteller Bleed ist zahlungsunfähig

Der Ökomode-Pionier Bleed aus Helmbrechts im Landkreis Hof ist zahlungsunfähig und hat nun vorläufig Insolvenz beantragt. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Kleidung über das Geschäft und den Onlineshop soll es bis auf Weiteres aber noch geben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Erst Anfang Oktober war bekanntgeworden, dass Bleed bei der Suche nach Investoren neue Wege gehen wolle: Damals hieß es, die Mitglieder sollten die Modemarke mit Beiträgen unterstützen. Jetzt hat sich das Unternehmen, das seit rund 15 Jahren als Vorreiter in Deutschland für nachhaltige Kleidung gilt, erneut zu seiner wirtschaftlichen Situation geäußert: Der Ökomode-Pionier aus Helmbrechts im Landkreis Hof ist zahlungsunfähig.

Bleed ist bislang ohne Investor ausgekommen

Laut einem Schreiben des Unternehmens habe man mit dem Schritt eine "unglaublich schwere Entscheidung" treffen müssen. Gründe dafür nennt der Ökomode-Hersteller gleich mehrere: Probleme mit den Lieferketten, gestiegene Preise und ein immenser Konsumrückgang hätten "das Wirtschaften unmöglich" gemacht, heißt es. Dazu käme, dass Bleed seit jeher ohne Investoren ausgekommen sei und mit sehr geringen Gewinnmargen kalkuliert habe. Deshalb habe man kaum Rücklagen bilden können.

"Das ist uns seit den letzten bekannten Krisen auf die Füße gefallen", heißt es in dem Schreiben weiter. Der Schritt in die vorläufige Insolvenz sei nicht mehr abwendbar gewesen. Nun werde man in den nächsten Wochen und Monaten mit der vorläufigen Insolvenzverwalterin eng zusammenarbeiten, um "Lösungen zu finden, die alle Beteiligten achten".

Rabattschlacht in der Branche – "Wollen nicht mehr mitmachen"

Ein weiterer Grund für die wirtschaftliche Krise bei Bleed ist eigenen Angaben zufolge die Situation in der "grünen Branche". Hier habe sich eine Preis- und Rabattschlacht entwickelt, die die von in Handarbeit produzierten Textilien nicht mehr honorieren würde. "Wir haben uns eine Zeit lang vom Strudel mitreißen lassen, aber wir können und wollen nicht mehr mitmachen", lautet das resignierte Fazit des Unternehmens. Im Moment wisse man noch nicht, wie es weitergehe. Der Verkauf der Ökomode über das Ladengeschäft und den Onlineshop wird aber zunächst fortgeführt.

Kleidung von Bleed: Nachhaltig und modern

Das 2008 gegründete Ökomode-Label Bleed hatte sich auf die Fahnen geschrieben, eine Alternative zur konventionell produzierten Massenmode zu sein. Das Kredo der Firma: Nachhaltig und ohne Tierleid produzierte Produkte müssten nicht nach Kartoffelsack und Jutebeutel aussehen. Bleed sieht sich selbst als Pionier, dem es gelungen sei, für viele nachkommende Marken wichtige Vorarbeit geleistet zu haben.

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