Kartoffeln fallen auf einen Kartoffelvollernter
Bildrechte: picture-alliance / dpa | Norbert Försterling
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Mit der Dokumentierung von Größe, Farbe und Form von Lebensmitteln - wie hier Kartoffeln - kann man viel zur Lebensmittelsicherheit beitragen.

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Daten sammeln für sichere Lebensmittel und weniger Verschwendung

Daten sammeln für sichere Lebensmittel und weniger Verschwendung

Mit einem Forschungsprojekt will das Fraunhofer Institut für mehr Sicherheit bei Lebensmitteln sorgen. Im Zentrum stehen dabei spezielle Messungen, mit denen die Qualität von Frischware genau festgestellt werden soll. Beteiligte erklären das Projekt.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Täglich erkranken weltweit etwa 1,6 Millionen Menschen, weil Lebensmittel nicht oder nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Schätzungsweise 420.000 Menschen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen jedes Jahr, nachdem sie sogenannte unsichere Lebensmittel gegessen haben - unter ihnen 125.000 Kinder unter fünf Jahren.

Der Welttag der Lebensmittelsicherheit soll seit dem Jahr 2018 am 7. Juni auf dieses Thema aufmerksam machen. Die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit hat auch das Fraunhofer Institut in München-Freising zum Thema gemacht und bereits 2021 dazu ein Forschungsprojekt gestartet. Es gehe bei diesem Projekt darum, mit möglichst einfachen, kosteneffizienten Messgeräten die Qualität und Sicherheit heimischer Lebensmittel sicherzustellen, wie Thorsten Tybussek, Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung in München-Freising, im BR-Interview erklärt.

Welche Daten für mehr Lebensmittelsicherheit erhoben werden

Um zu prüfen, wie es um die Qualität eines Lebensmittels steht, kann schon ein Foto helfen. So lässt sich zum Beispiel der Zustand einer Kartoffel unter anderem anhand der Farbe feststellen. Ist die Knolle grün, bedeutet das: Sie hat Sonnenlicht abbekommen. Das sei "ungesund beim Verzehr", sagt André Nagler, Verantwortlicher für Wareneingang, Lagerung und Logistik beim Knödelhersteller "Burgis", der sehr auf das Projekt der Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts setzt. Andere Daten, die erhoben werden, sind unter anderem: der CO2-Gehalt und der des Reifehormons Ethylen - je höher deren Gehalt, desto reifer das Produkt - mit dem Risiko von Schimmelbildung.

Wie sehr Umwelt und Verbraucher von mehr Lebensmittelsicherheit profitieren

Das Ziel der Messungen der verschiedenen Werte ist: Möglichst früh zu erkennen, welche Qualität ein Lebensmittel hat. Entsprechend komme es in den Handel oder werde weiterverarbeitet, sagt Gina Zeh, die wie Tybussek am Fraunhofer-Projekt arbeitet. "Das heißt sehr schöne und gute Äpfel gehen direkt in den Handel, weil sie noch länger haltbar sind - weil der Endverbraucher diese auch gerne annimmt und kauft. Und Produkte, die vielleicht ein bisschen äußere Makel haben, können weiterverarbeitet werden und landen nicht in der Mülltonne."

Auch können mit den durch die Datenerhebung gewonnenen Erkenntnissen über Lebensmittel unnötige Abfälle bei Verarbeitungsprozessen vermieden werden. "Mit den Informationen aus den Bildern - welche Größe die Kartoffeln haben, welche Formen die Kartoffeln haben, können wir idealerweise die Schälmaschinen in der Industrie anpassen und damit Schälabfälle vermeiden", beschreibt Forscher Tybussek einen weiteren Vorteil der Messungen.

Lebensmittelsicherheit: An wen sich die Forschung richtet

Laut der Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts profitiert die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung: Der Kleinbauer, der dadurch seine Ernte über die Jahre beobachten könne bis hin zum Einzelhandel, der die Haltbarkeit der Lebensmittel feststellen kann - gerade bei Obst und Gemüse sei das "ein relevanter Qualitätsfaktor", sagt Tybussek.

Auch die Kosten für die Technik seien überschaubar. "Mit einem Smartphone kann ich auf jeden Fall schon mal die Größe und die Form eines Objektes bestimmen, erklärt der Forscher. Bei der Farbmessung müsse man noch einmal etwas mehr in entsprechende Software oder ein entsprechendes Fotoequipment investieren. Da "sprechen wir von wenigen tausend Euro", sagt der Wissenschaftler.

Timo Burger, Geschäftsführer des Knödelherstellers "Burgis", ist jedenfalls sehr zuversichtlich, "dass wir da in Zukunft gute Erfolge haben."

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