Polizei und Staatsanwaltschaft Bamberg haben am Mittwoch in den Niederlanden vier Personen festgenommen, die für gesprengte Geldautomaten auch in Franken verantwortlich sein sollen. Wie es in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft Bamberg und Landeskriminalamt am Donnerstag heißt, werde den vier Männern im Alter von 25 und 30 Jahren vorgeworfen, mindestens sechs Geldautomaten im gesamten Bundesgebiet gesprengt zu haben.
Sprengstoffzünder und Bargeld bei Durchsuchungen gefunden
Dabei soll es sich unter anderem um Anschläge in Scheßlitz im Landkreis Bamberg und Fürth gehandelt haben. In Fürth erbeuteten die Täter Ende April fast 200.000 Euro. Damals waren Anwohner mitten in der Nacht von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen worden. Die beiden Täter hatten die SB-Sparkassen-Filiale in der Fürther Fronmüllerstraße gesprengt. Die SB-Filiale, die in einer Art Blechcontainer untergebracht war, wurde vollständig zerstört. Verletzt wurde bei der Detonation niemand.
In Scheßlitz gingen die Täter Ende Juni leer aus, da die Sprengung schiefging. Auch hier hatte ein Anwohner am sehr frühen Morgen von einem lauten Knall in der betroffenen Bankfiliale berichtet. Damals waren laut Polizei drei Täter mit einem dunklen Kombi und einem dunklen VW Golf GTI in unbekannte Richtung geflüchtet. Die Polizei fahndete auch mit einem Hubschrauber nach den Tätern.
Bei den vier Männern soll es sich um niederländische und marokkanische Staatsangehörige handeln. In den durchsuchten Anwesen stellten die Ermittler einen größeren Betrag an Bargeld sicher, sowie Zünder für weitere Sprengstoffanschläge.
Geldautomatensprenger: Auslieferung nach Deutschland beantragt
Die Männer sollen zunächst einem Ermittlungsrichter in den Niederlanden vorgeführt werden, die Staatsanwaltschaft Bamberg habe allerdings ihre Auslieferung nach Deutschland beantragt. Ihnen wird unter anderem schwerer Bandendiebstahl und schwere Sachbeschädigung vorgeworfen. Wie es in der Mitteilung hieß, zeichneten sich die Tatausführungen durch Skrupellosigkeit und außerordentliche Gefährlichkeit aus.
Im Video: Die Festnahmen in den Niederlanden
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