Rund 100.000 Besucher und Besucherinnen säumten die Straßen zum diesjährigen Erntedankfestzug, wie Susanne Kramer von der Stadt Fürth sagte. Sie zeigte sich mit dieser ersten geschätzten Zahl zufrieden. Normalerweise findet der traditionsreiche Umzug am zweiten Kirchweihsonntag statt – wegen der Landtagswahl am 8. Oktober wurde er dieses Jahr allerdings um eine Woche vorverlegt.
300 Menschen helfen beim Festzug mit
"Wir haben beim Festzug, der sehr groß und sehr lang ist, rund 300 Helferinnen und Helfer größtenteils aus der Stadtverwaltung", erläutert Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU), der für die Kirchweih zuständig ist. "Und die sind fast deckungsgleich mit den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern." Damit es also zu keinen personellen Engpässen kommt, gab es den Erntedankfestzug direkt am Erntedankfest.
Rund 80 Gruppen ziehen einmal durch die Stadt
Angeführt vom Musikzug TSV 1895 Burgfarrnbach e.V. zogen gut 80 Gruppen und 3.000 Mitwirkende durch die Kleeblattstadt. Neben Musik- und Brauchtumsgruppen aus ganz Franken waren auch griechische, türkische und islamische Kulturvereine mit am Start. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilte sich mit dem Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) eine Kutsche.
Kärwa läuft bis 11. Oktober
Die Michaelis-Kirchweih dauert in diesem Jahr bis zum 11. Oktober. Die Kärwa öffnet jeden Tag um 11 Uhr und endet um 23 Uhr. Sie gilt als die größte Straßenkirchweih Deutschlands. An den zwölf Festtagen werden rund 1,5 Millionen Besucher erwartet.
BR24live: Der Fürther Erntedankfestzug
Kirchen in ganz Deutschland feiern Erntedank
Auch in vielen anderen Städten und Gemeinden Deutschlands ist am Sonntag bei strahlendem Spätsommerwetter das Erntedankfest gefeiert worden. In evangelischen und katholischen Gottesdiensten dankten Christen für die landwirtschaftlichen Produkte des Jahres und mahnten zum sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln und der Umwelt. Zugleich erinnerten sie an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde und die Nahrungsmittelkrise durch den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm am Morgen an einem ökumenischen Gottesdienst in der Peterskirche in Talle in Nordrhein-Westfalen teil. Dabei übergaben Vertreter der Landwirtschaftsverbände ihm eine Erntekrone. Der Bundespräsident würdigte die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte und dankte ihnen für die verlässliche Erzeugung von Lebensmitteln.
Bundespräsident würdigt die Arbeit von Bauern
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine falle auf, wie wichtig die Arbeit der Bauern sei. Reiche Ernten und gefüllte Getreidesilos seien keine Selbstverständlichkeit. Erntekronen gehören im deutschsprachigen Raum zum Brauchtum des Erntedankfestes. Die Krone besteht in der Regel aus Getreideähren, die mit Blumen und Bändern verziert sind.
In einer gemeinsamen Erklärung zum Erntedankfest hatten Bauern- und kirchliche Landwirtschaftsverbände zuvor mehr Einsatz für eine umweltverträgliche Umgestaltung des Agrarsektors gefordert. Der Schutz von Biodiversität und die Stärkung bäuerlicher Betriebe dürften "nicht allein den Landwirtinnen und Landwirten als Aufgabe zugewiesen werden", heißt es.
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