Häuser in einem Wohngebiet
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Lebensverhältnisse: Regionale Unterschiede werden kleiner

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Gleichwertigkeitsbericht: Regionale Unterschiede werden kleiner

Gleichwertigkeitsbericht: Regionale Unterschiede werden kleiner

Dünn besiedelte oder strukturschwache Regionen haben nach wie vor große Herausforderungen. Aber die Lebensverhältnisse gleichen sich laut Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung an. Dabei klaffen Wahrnehmung und Realität teils auseinander.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der Bundeswirtschaftsminister ist vorbereitet: Robert Habeck kramt eine große Schautafel nach der anderen hervor. Darauf Grafiken und Zahlen, die erklären, wie es um die Lebensverhältnisse in Deutschland bestellt ist. Damit will der Grünen-Politiker den Wust an Daten, den der 220 Seiten starke Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung zusammengetragen hat, dem Publikum näherbringen.

Lebensverhältnisse in Deutschland nähern sich etwas an

Gerade in strukturschwachen Gebieten, in denen die Bevölkerung schrumpft, sind die Herausforderungen weiter groß. Es gibt immer noch große regionale Unterschiede und Ungleichheiten, aber die Lebensverhältnisse nähern sich etwas an.

Um das zu beurteilen, hat sich der Bericht 38 Themenfelder angeschaut. In 27 davon, wie zum Beispiel der Lebenserwartung, der Erreichbarkeit von Supermärkten oder der Feinstaubbelastung, nähern sich die Regionen an. Weiter auseinander entwickelt haben sich die Gebiete zum Beispiel bei der Frage, wie viele Fachkräfte es in der Region gibt oder ob genug Kitaplätze vorhanden sind.

Alternde Bevölkerung ist große Herausforderung

Besonders ein Punkt gibt Anlass zur Sorge: die alternde Bevölkerung. Vor allem in strukturschwachen Regionen nimmt der Anteil von Fachkräften ab, weil viele in Rente gehen und junge Leute wegziehen. Habeck sieht da eine "nicht unerhebliche Aufgabe", bei diesem Prozess gegenzusteuern.

Neben diesen Daten hat die Bundesregierung auch eine Befragung der Menschen in den Regionen in Auftrag gegeben, wie sie ihre Lebenssituation wahrnehmen. 31.000 Interviews sind in die Umfrage eingeflossen. Dabei zeigt sich: Wahrnehmung und reale Situation vor Ort sind nicht immer deckungsgleich.

Kitaplätze: Situation in Bayern schlechter als im Osten

Als Beispiel zieht Wirtschaftsminister Habeck eine weitere Schautafel hervor. Sie zeigt, wie in Deutschland die Kitaplätze verteilt sind. Der Osten ist sehr gut versorgt. In Bayern ist die Situation deutlich schlechter. Längst nicht jedes Kind hat einen Kitaplatz. In der Umfrage wurden die Menschen gefragt, wie sie die Kita-Situation bewerten. Das Ergebnis: Nicht nur die Menschen im Osten sind sehr zufrieden, auch die Bayern sind, trotz schlechterer Versorgungslage, durchaus zufrieden.

Bezahlbarer Wohnraum: Menschen bewerten Lage als schwierig

Auch insgesamt sind viele Menschen mit ihren Leben in Deutschland zufrieden. Wenn man in die Details geht, zeigen sich aber große Baustellen. Zum Beispiel beim bezahlbaren Wohnraum. Acht von zehn Befragten bewerten die Situation als schwierig. In Großstädten ist die Lage besonders kritisch, aber auch in weniger dicht besiedelten Regionen ist nicht alles rosig. Auch hier bewerten die Menschen die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum als eher schwierig.

Bei der Gesundheit fühlen sich viele Menschen derzeit gut mit Krankenhäusern und Hausärzten versorgt. Schlecht sieht es hingegen bei den Fachärztinnen und Fachärzten aus. Bundesweit sagen nur 44 Prozent, dass die Versorgung mit Fachärzten gut ist. In Ostdeutschland sind die Zustimmungswerte besonders schlecht. In Großstädten und dem direkten Umland ist die Lage besser als im ländlichen Raum.

Habeck: Gute Infrastruktur zentral für Gerechtigkeitsgefühl

Eine zentrale Erkenntnis aus dem Bericht ist für Wirtschaftsminister Habeck, wie wichtig die Infrastruktur für das Gerechtigkeitsgefühl im Land ist. Wie sehr die Menschen das Gefühl haben, gut versorgt zu sein, mit Ärzten, mit Kitaplätzen, Lebensmittelläden, Banken oder Bus und Bahn, habe große Auswirkungen darauf, wie gerecht es aus Sicht der Leute in Deutschland zugehe, sagt Habeck. Deshalb müsse sich die Politik neben Fragen von Mindestlohn und Grundsicherung auch vermehrt mit diesen Aspekten beschäftigen.

2022 zum Beispiel steckte die Bundesregierung insgesamt 4,2 Milliarden Euro in das Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen. Davon ging die Hälfte der Mittel in die ostdeutschen Bundesländer und ein kleiner Teil auch nach Bayern. Dort fördert der Bund die Grenzregionen, wie zum Beispiel die Landkreise Wunsiedel in Oberfranken, Freyung-Grafenau in Niederbayern und Cham in der Oberpfalz.

Das Ziel der Bundesregierung beschreibt Bundesinnenministerin Nancy Faeser so: "Man soll überall in Deutschland gut leben können." Ähnlich formuliert das die bayerische Staatsregierung, die in ihrem Heimatbericht einmal im Jahr die Lage erfasst. Demnach zogen zuletzt in Bayern wieder mehr Menschen in den ländlichen Raum.

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