Symbolbild: Ein ausgetrocknetes Feld mit vertrocknetem Getreide.
Bildrechte: stock.adobe.com/Bas Meelker
Audiobeitrag

Laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus wird 2024 wahrscheinlich das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Audiobeitrag
> Wissen >

EU-Dienst: 2024 wohl heißestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

EU-Dienst: 2024 wohl heißestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus wird 2024 wahrscheinlich das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Experten mahnen dringender denn je Klimaschutzmaßnahmen an. Bereits 2023 hatte Copernicus ein Rekordjahr vermeldet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Das Jahr 2024 wird mit ziemlicher Sicherheit das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen: Davon geht das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus aus (externer Link) - auch wenn die Dezemberdaten noch nicht vorliegen. Es dürfte auch das erste Jahr werden, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer ist als im vorindustriellen Mittel. Zudem war der November 2024 laut Copernicus weltweit der zweitwärmste November. Die globale Oberflächentemperatur betrug demnach im Durchschnitt 14,1 Grad Celsius. 

Auch US-Klimabehörde geht von Rekordjahr aus

Das Institut wertet die Daten von Milliarden Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt aus. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar. Auch der Deutsche Wetterdienst liefert Daten zu. Die US-Klimabehörde NOAA war zuletzt ebenfalls der Ansicht, dass 2024 ein Rekordjahr werden dürfte. 

Das Pariser 1,5-Grad-Ziel gilt damit allerdings noch nicht als verfehlt. Dafür wird den Experten zufolge auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut. "Aber es bedeutet, dass ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen dringender denn je sind", so die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimadienstes, Samantha Burgess. Bereits im vergangenen Jahr hatte Copernicus ein Rekordjahr vermeldet.

Grafik: Jährliche Abweichungen der globalen Oberflächentemperatur

Diese Grafik dient der Veranschaulichung der globalen Temperaturabweichungen. Wir haben sie nachträglich aufgrund eines User-Wunschs aus den Kommentarspalten ergänzt.

Klimaexperten: 1,5-Grad-Schwelle nicht mehr zu halten

Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 bei der Weltklimakonferenz in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dabei geht es allerdings um die Durchschnittstemperatur über längere Zeiträume, nicht um einzelne Monate oder Jahre. Eine formell vereinbarte Definition, was eigentlich genau als Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels gewertet wird, gibt es bisher nicht. Viele Klimaexperten gehen davon aus, dass die 1,5-Grad-Schwelle ohnehin längst nicht mehr zu halten ist.

Monatliche Temperaturrekorde bis Sommer 2024

Im Juni 2024 hatte laut Copernicus die globale Temperatur bereits den zwölften Monat in Folge die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens erreicht oder überschritten. Im Gesamtzeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 überschritt die globale Temperatur den Copernicus-Daten zufolge im Schnitt die vorindustrielle Temperatur um 1,64 Grad. Eine solche Rekordserie sei "zwar ungewöhnlich, aber eine ähnliche Serie an monatlichen globalen Temperaturrekorden gab es bereits in den Jahren 2015/2016", hatte Copernicus im Juli mitgeteilt.

Zu den Temperaturrekorden könnte unter anderem das natürliche Wetterphänomen El Niño beigetragen haben. Das Wetterphänomen begann im Juni 2023 und hielt bis etwa Mitte 2024 an. Während dieser Zeit kam es weltweit für beispiellose Temperaturrekorde und extreme Wetterbedingungen.

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!