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Schiedsrichter-Mangel in Unterfranken

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Schiedsrichter-Mangel: Wenn keiner mehr abpfeifen will

Schiedsrichter-Mangel: Wenn keiner mehr abpfeifen will

Den Fußballligen fehlen Schiedsrichter. Immer mehr Clubs in Bayern können die Posten nicht besetzen. Grund ist das schlechte Image der Unparteiischen. Sie werden immer häufiger mit verbalen oder körperlichen Angriffen konfrontiert. Von Wolfram Hanke

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Nicht nur in Unterfranken gehen den Vereinen die Schiedsrichter aus. Das Problem gibt es nicht nur in Bayern, sondern auch in anderen Gebieten Deutschlands. Immer weniger junge Menschen wollen die Rolle des Unparteiischen übernehmen und eine Schiedsrichterausbildung machen.

"Es sieht einfach so aus, dass wir weniger Freiwillige gewinnen können, die das Ehrenamt des Schiedsrichters übernehmen. Und von denen, die dabei sind, verlieren wir leider auch immer wieder welche." Jürgen Pfau, Vize-Präsident des Bayerischen Fußballverbands

Negatives Image

Die Autorität des Schiedsrichters schwindet zunehmend. Schiedsrichter sind immer häufiger Beleidigungen oder körperlichen Angriffen durch Spieler und sogar Zuschauern ausgesetzt. Jürgen Pfau, Vize-Präsident vom Bayerischen Fußballverbands, erklärt, dass sich dieses Verhalten aus gesellschaftlichen Problemen ergebe, die auf das Spielfeld verlagert würden. Der akute Mangel, so Pfau weiter, führe dazu, dass Schiedsrichter am Wochenende gleich mehrere Spiele pfeifen oder Trainer und Betreuer der Vereine einspringen müssten. Benjamin Brand, Schiedsrichter beim Verein Gerolzhofen, findet das besorgniserregend. Er betont, dass es immer ein ungutes Gefühl bei den Spielern erzeuge, wenn kein neutraler und amtlicher Schiedsrichter da sei.

Nachwuchs-Schiris, wie Niklas Bornhaus aus Kürnach bei Würzburg, sind fast schon Exoten in ihrem Freundeskreis. Der 19-Jährige ist seit einem Jahr Schiedsrichter, pfeift Kreisliga und ist als Assistent bis zur Landesliga dabei. Auch für ihn war die angespannte Stimmung auf dem Platz am Anfang nicht einfach.

"Aber mit der Zeit geht das in ein Hintergrundrauschen über, und dann ist man in seinem Tunnel und es ist einem dann egal, was von draußen reingerufen wird." Niklas Bornhaus, Nachwuchs-Schiedsrichter

Problem für die Vereinskasse

Ein weiteres Problem ist, dass der Bayerische Fußballverband für jeden fehlenden Schiedsrichter eine Strafgebühr verlangt. Die Höhe hängt von der Spielklasse ab und steigt jedes weitere Jahr ohne Schiedsrichter. Das belastet die Vereinskasse, sagt Ansgar Willacker, Jugendleiter und zweiter Vorsitzender des FC Gerolzhofen. In anderen Landesverbänden, wie zum Beispiel in Hessen, gibt es sogar Punktabzüge, wenn Vereine keine Schiedsrichter stellen können. Soweit ist es in Bayern aber noch nicht.