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Brose-Chef droht mit Verlagerung von 1.500 Arbeitsplätzen

Brose-Chef droht mit Verlagerung von 1.500 Arbeitsplätzen

Der Coburger Automobilzulieferer Brose droht mit der Schließung seines Werks am Stammsitz in Coburg. Michael Stoschek, dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung, sind unter anderem die Krankheitstage in der Produktion zu hoch. Von Andi Ebert

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks hat Michael Stoschek, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, den Mitarbeitern gedroht, die Fertigung ins Ausland zu verlagern. Im Rahmen einer Betriebsversammlung habe Stoschek den Mitarbeitern eine Verlagerung der Arbeitsplätze von Coburg in die Slowakei angekündigt, wenn der Krankenstand nicht halbiert werden würde.

Zu hoher Krankenstand, zu hohe Personalkosten

Derzeit liege der durchschnittliche Krankenstand im Werk für Autositzproduktionen in Coburg bei 26 Arbeitstagen – so hoch wie in keinem anderen Brose-Werk weltweit, so Stoschek auf der Betriebsversammlung. Brose-Sprecher Jürgen Hoffmeister bestätigte dies gegenüber dem BR. Das Unternehmen hoffe aber, das Brose-Werk in Coburg nicht aufgeben zu müssen.

"Bis Ende des Jahres müssen verbindliche Vereinbarungen mit dem Betriebsrat beziehungsweise mit der Belegschaft getroffen sein. Wenn dies nicht gelingt, ist eine Verlagerung unvermeidlich." Jürgen Hoffmeister, Brose-Unternehmenssprecher

Niedrige Lohnkosten im Ausland zwingen zum Handeln

Hintergrund der Überlegungen seien die hohen Arbeitskosten in Coburg, die einen Wettbewerbsnachteil darstellten. Bei Mitbewerbern und auch Brose-Standorten in Osteuropa würden die Lohnkosten nur ein Viertel von Coburg betragen.

"Unsere Kunden akzeptieren keine höheren Preise, nur weil wir in Deutschland produzieren." Jürgen Hoffmeister, Brose-Unternehmenssprecher

1.500 Mitarbeiter in der Produktion betroffen

Brose sei der einzige Hersteller, der Autositze in Großserie noch in Deutschland produziert. Um eine Fertigung in Coburg aufrecht erhalten zu können, sei es notwendig, die Kosten zu senken, so Hoffmeister weiter. Michael Stoschek, dem Enkel des Firmengründers, sei aber daran gelegen, an Coburg festzuhalten: "Jeder am Standort muss seinen Beitrag dazu leisten". Aus dem Unternehmen hieß es weiter, hohe Stundenlöhne und gut verhandelte Verträge seien neben dem hohen Krankenstand der Hauptgrund für die finanzielle Schieflage. Am Standort Coburg beschäftigt Brose eigenen Angaben zufolge rund 3.300 Mitarbeiter, 1.500 davon in der Produktion.