Gregor Dorfmeister in Bad Tölz
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Autor des Romans "Die Brücke" in Bad Tölz gestorben

Autor des Romans "Die Brücke" in Bad Tölz gestorben

Der Autor des Antikriegsromans "Die Brücke" ist tot: Laut Medienberichten starb Gregor Dorfmeister am Sonntagabend im Alter von 88 Jahren in Bad Tölz. Sein Werk war ein Welterfolg. Von Christoph Dicke

In seinem Erstlingsroman von 1958 verarbeitete Gregor Dorfmeister eigene Kriegserlebnisse: Denn kurz vor Ende des II. Weltkriegs wurde er noch zum Volkssturm einberufen. Als 16-Jähriger erlebte er die letzten Kämpfe in seiner Heimat Bad Tölz mit. Dabei musste er in einer sinnlosen Aktion eine strategisch unbedeutende Brücke über der Loisach gegen die heranrückenden Amerikaner verteidigen. Bis auf den Autor starben alle seine Kameraden.

"Die Brücke" - geschrieben in 14 Nächten

Diese Erfahrungen verarbeitete Dorfmeister unter dem Pseudonym "Manfred Gregor" nach eigener Aussage in nur 14 Nächten als Roman – eine Anklage gegen den Krieg, die in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Die beiden Werke "Das Urteil" (Verfilmung als "Stadt ohne Mitleid" mit Christine Kaufmann und Kirk Douglas) und "Die Straße" folgten in den nächsten Jahren. Noch 1959 machte Regisseur Bernhard Wicki aus der "Brücke" einen weltbekannten Kinofilm. Neben fünf deutschen Filmpreisen erhielt er den Golden Globe Award als bester ausländischer Film sowie eine Oscar-Nominierung in derselben Kategorie.

Viele Journalisten-Jahrgänge geprägt

Der 1929 im württembergischen Tailfingen geborene Journalist wuchs in Bad Tölz auf. Hier machte er 1946 sein Abitur und arbeitete zunächst im Holzbau. Zwei Jahre später studierte er Theaterwissenschaft, Zeitungswissenschaft und Philosophie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Er volontierte bei einer Tageszeitung und kehrte 1960 als Redakteur nach Bad Tölz zurück. Von 1962 an leitete er die Redaktion des Tölzer Kurier und prägte in dieser Zeit viele Journalisten. "Ich war zwar viel schriftstellerisch aktiv, aber mein Lebensinhalt war die Arbeit für die Behinderten", so Gregor Dorfmeister im Münchner Merkur.

Unermüdliches soziales Engagement

Angeboten als Filmautor/Drehbuchschreiber erlag Dorfmeister jedoch nicht - er blieb seiner Heimat Bad Tölz treu. Hier engagierte er sich vor allem für Benachteiligte. Er organisierte - lange vor anderen Zeitungen - die "Kette der helfenden Hände", die unter anderem die "Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung" unterstützt. Hier wurde Dorfmeister später Vorsitzender der Lebenshilfe-Kreisvereinigung und half mit, sie zu einem Sozialwerk mit 150 Mitarbeitern aufzubauen.