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Die "Landshut" kehrt nach Deutschland zurück

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Die Landshut ist zurück in Deutschland

Die Landshut ist zurück in Deutschland

Jahrelang rostete das berühmte Flugzeug in Brasilien. 40 Jahre nachdem die "Landshut" mit 87 Geiseln von Terroristen entführt wurde, ist sie wieder in Deutschland. Kontrovers blickt mit Zeitzeugen zurück. Von Christian Stücken

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Die Landshut ist endlich wieder auf deutschem Boden angekommen. Am Samstag landete sie in Friedrichshafen. Dort soll sie in einem Museum ausgestellt werden. Bis dahin war es ein langer Weg. Flugunfähig, abgewrackt, so rostete die Landshut jahrelang in Brasilien vor sich hin. Für alle, die damals diese Geschichte mit ihr erlebt haben, ist sie mehr als nur ein Flugzeug.

"„Es ist eine alte Freundin von mir gewesen, die 88. Geisel, die wirklich durchgehalten hat, als eigentlich sie nicht mehr hätte fliegen können." Gabriele von Lutzau, damals Stewardess in der Landshut

Der Deutsche Herbst

Vor 40 Jahren wurde die Landshut von palästinensischen Terroristen entführt. Gabriele von Lutzau war damals Stewardess in der Maschine. Die Ereignisse vom Oktober 1977 sind in die Geschichte eingegangen als "Deutscher Herbst". Aribert Martin war einer der GSG-9 Männer, der die Geiseln letztendlich befreite.

"Das gehört zu meinem Leben, diese Landshut. Wahrscheinlich auch zur deutschen Geschichte. Wir haben dem Terrorismus damals da wirklich den Riegel vorgeschoben." Aribert Martin, damals GSG 9

Schleyer-Entführung und Landshut-Entführung

Die RAF entführte am 5. September 1977 den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer. Sie fordert die Freilassung ihrer Führungsgruppe um Gudrun Ensslin und Andreas Baader, die in Stuttgart Stammheim im Gefängnis sitzen. Mehr als sechs Wochen lang suchen Tausende Beamte nach Schleyer, während die Bundesregierung versucht, die Entführer hinzuhalten, um ihn zu finden und zu befreien. Nachdem die Bundesregierung auch das fünfte Ultimatum verstreichen lässt, holt die RAF aus zu einem letzten großen Schlag. Am 13. Oktober 1977 entführen vier palästinensischen Terroristen die Lufthansa Maschine Landshut, sie fordern 15 Millionen Dollar Lösegeld und die Freilassung von elf RAF-Häftlingen.

"Das ist ein Höllenpfuhl gewesen, das können Sie sich nicht … ich kann Ihnen viel erzählen, das können Sie sich nicht vorstellen. In einer stinkenden, heißen Metallröhre eingesperrt zu sein. Mit 87 Menschen. Sie können sich viel vorstellen, Sie werden es nicht nachempfinden können." Gabriele von Lutzau, damals Stewardess in der Landshut

GSG-9 kommt zum Einsatz

87 Geiseln in der Maschine werden gefesselt und mit Alkohol übergossen – damit sie besser brennen. Die Terroristen drohen, die Maschine in die Luft zu sprengen. Die Bundesregierung will sich nicht erpressen lassen. Sie schickt Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski nach Mogadischu – und die GSG 9. Aribert Martin ist einer von den GSG-9 Männern. Er ist damals 21 Jahre alt, als der Befehl kommt, die Maschine zu stürmen.

"Dann kam irgendwann das Kommando Feuerzauber, da war natürlich auch schon die Blendgranate da vorne hochgegangen, dann wurde sofort, der erste stand ja schon auf der Leiter, der hat nur noch den Riegel gezogen, die Türen aufgedrückt, das hat keine 10 Sekunden gedauert." Aribert Martin, damals GSG 9

An allen sechs Türen stürmen die Männer in das Flugzeug. Drei der vier Terroristen werden erschossen, eine überlebt schwer verletzt. Alle Geiseln kommen heil aus der Maschine. Auch unter den GSG-Männern gibt es keine Opfer. Es ist wie ein Wunder. Ganz Deutschland atmet auf.

"Es war eine große Euphorie und eine große Erleichterung." Gabriele von Lutzau, damals Stewardess in der Landshut
"Ich glaube ich habe 15 Minuten oder 20 Minuten in der Maschine gesessen, und habe so alles mal Revue passieren lassen, und war eigentlich ganz glücklich." Aribert Martin, damals GSG 9

Noch in der gleichen Nacht verüben die RAF-Häftlinge in Stammheim Selbstmord. Hanns Martin Schleyer wird am nächsten Tag ermordet im Kofferraum eines Autos gefunden.