Palästinenser arbeiten an provisorischer Stromversorgung
Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Hashem Zimmo
Bildbeitrag

Palästinenser arbeiten an provisorischer Stromversorgung

Bildbeitrag
>

Nahost-Ticker: Israel stoppt Stromversorgung des Gazastreifens

Nahost-Ticker: Israel stoppt Stromversorgung des Gazastreifens

Israel unterbricht ab sofort die Lieferung von Strom in den blockierten Küstenstreifen. Die radikal-islamische Hamas hat eine sofortige Aufnahme der Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe gefordert. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Israel stoppt Stromversorgung des Gazastreifens (16.50 Uhr)
  • Iran - Gemeinsame Marine-Manöver mit Russland und China ab Montag (08.03 Uhr)
  • Protestaktion mit Palästinenserflagge auf Big Ben in London (06.29 Uhr)
  • Hamas fordert sofortige Aufnahme von Gesprächen über zweite Phase der Waffenruhe (04.00 Uhr)
  • Aktuelle Nachrichten und Hintergründe auch bei tagesschau.de

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.55 Uhr: Israels Armee ernennt Effie Defrin zum neuen Sprecher

Brigadegeneral Effie Defrin wird der neue Sprecher der israelischen Armee. Effie steht kurz für Efraim. Defrin solle den bisherigen Militärsprecher Daniel Hagari ablösen, teilte die Armee mit. Der neue Generalstabschef Ejal Zamir habe die Ernennung Defrins beschlossen. Hagari galt vielen als Gesicht der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs. Defrin solle Hagari «in der nahen Zukunft» ablösen, hieß es in der Mitteilung. Defrin war als Panzerkommandeur während des zweiten Libanonkriegs 2006 verletzt worden. Zuletzt war er in der Armee für internationale Zusammenarbeit zuständig gewesen. 

20.40 Uhr: Syrien fordert Aufhebung westlicher Sanktionen

Der syrische Außenminister Asaad Hassan al-Schibani und seine Kollegen aus den Nachbarstaaten Jordanien, Türkei, Libanon und Irak haben ein Ende westlicher Sanktionen gegen das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land gefordert. "Wir schützen alle Teile des syrischen Volkes und machen keinen Unterschied zwischen ihnen", versicherte Al-Schibani am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. "Wir werden nicht zulassen, dass sich die Tragödien des syrischen Volkes wiederholen."

Zuvor hatte es bei Zusammenstößen zwischen syrischen Sicherheitskräften und Aufständischen aus der religiösen Minderheit der Alawiten nach Angaben von Menschenrechtsgruppen Hunderte Tote gegeben. Der im Dezember gestürzte Machthaber Baschar al-Assad hat unter den Alawiten viele Anhänger. Die USA und andere westliche Staaten zögern mit der Aufhebung von Sanktionen, weil sie keinen klaren politischen Übergang in Syrien erkennen, der demokratisch ist und die syrischen Minderheiten und die Zivilgesellschaft einbezieht.

18.00 Uhr: Hamas - Haben mit US-Unterhändler über Geisel-Freilassung gesprochen

Der US-Unterhändler Adam Boehler hat nach Angaben der Hamas in den vergangenen Tagen in Doha mehrfach direkte Gespräche mit führenden Vertretern der radikal-islamischen Palästinensergruppe geführt. Dabei sei es hauptsächlich um die Freilassung einer Geisel mit amerikanischer und israelischer Staatsangehörigkeit gegangen, sagt der ranghohe Hamas-Vertreter Taher Al-Nono der Nachrichtenagentur Reuters. Er spricht von einem positiven und flexiblen Umgang miteinander.

Es sei auch darum gegangen, wie das auf eine Beendigung des Kriegs im Gazastreifen ausgerichtete Abkommen umgesetzt werden könne. Nono sagt, man habe der US-Delegation mitgeteilt, dass die Hamas einer Freilassung des als Geisel gehaltenen Doppelstaatsbürgers "innerhalb des Rahmenwerks dieser Gespräche" nicht abgeneigt sei.

17.50 Uhr: Syrische Machthaber sagen Untersuchung von Gewalt in Küstenregion zu

Nach Berichten über Hunderte getötete Zivilisten hat die syrische Übergangsregierung zugesagt, die Vorfälle rund um die schweren Kämpfe in der Küstenregion untersuchen zu lassen. Sie bildete dazu ein unabhängiges Komitee, wie das Präsidialamt am Sonntag mitteilte. Beim Vorgehen gegen Anhänger des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad wurden nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit Donnerstag mehr als Tausend Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Es handle sich um die schlimmsten Gewalttaten seit Jahren. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die Hinrichtungen zeigen sollen. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.

Im Video: Berichte über Massaker an Alawiten in Syrien

Alawiten betrauern ein von den Regierungstruppen getötetes Opfer
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Alawiten betrauern ein von den Regierungstruppen getötetes Opfer

Syrien, Latakia: Syrische Armeekräfte bereiten eine Rakete für den Kampf gegen Anhänger des gestürzten syrischen Präsidenten al-Assad vor.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Moawia Atrash
Audiobeitrag

Syrien, Latakia: Syrische Armeekräfte bereiten eine Rakete für den Kampf gegen Anhänger des gestürzten syrischen Präsidenten al-Assad vor.

16.50 Uhr: Israel stoppt Stromversorgung des Gazastreifens

Nach dem Stopp humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen unterbricht Israel ab sofort auch die Lieferung von Strom in den blockierten Küstenstreifen. Der israelische Energieminister Eli Cohen teilte mit, er habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet. Ziel ist es, Druck auf die islamistische Terrororganisation Hamas auszuüben, die noch Dutzende Geiseln festhält. 

Nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe hatte Israel vor einer Woche bereits einen vollständigen Stopp der Hilfslieferungen angeordnet, um die Hamas unter Druck zu setzen. Hilfsorganisationen haben vor dramatischen Folgen für die zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens gewarnt. 

15.45 Uhr: Bundesregierung und EU verurteilen Gewalt in Syrien

Das Auswärtige Amt verurteilt den Ausbruch von Gewalt in Syrien zwischen Anhängern des gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad und den neuen Machthabern. "Berichte über die Ermordung von Zivilisten und Gefangenen sind schockierend", teilte das Ministerium in Berlin mit. "Die Übergangsregierung steht in der Verantwortung, weitere Übergriffe zu verhindern, die Vorfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen." Auch die EU erklärte, man verurteile jegliche Gewalt gegen Zivilisten. 

Nach Schätzungen von Aktivisten fielen dem Gewaltausbruch bislang mehr als 1.000 Menschen zum Opfer. Sicherheitskräfte der islamistischen Übergangsregierung hätten regelrechte "Massaker" unter den Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten angerichtet, zu der auch Ex-Präsident al-Assad gehört.

11.50 Uhr: Bericht: Toter bei israelischem Drohnenangriff in Gaza

Vor dem Hintergrund einer brüchigen Waffenruhe ist bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ein Palästinenser getötet worden. Zwei weitere erlitten Verletzungen, als eine israelische Drohne eine Gruppe von Menschen in Gazas Stadtteil Schedschaija angriff, wie die örtlichen Gesundheitsdienste meldeten.

Die israelische Armee teilte wenig später mit, dass eine Gruppe Militanter in der Nähe einer israelischen Militärstellung einen Sprengkörper abzulegen versucht habe. Die israelische Luftwaffe habe die Gruppe bombardiert, um die Bedrohung für die israelischen Truppen zu beseitigen. 

Die Angaben keiner der beiden Seiten lassen sich unabhängig überprüfen.

08.03 Uhr: Iran - Gemeinsame Marine-Manöver mit Russland und China ab Montag

Der Iran hat gemeinsame Marine-Manöver mit China und Russland angekündigt. Die jährliche Übung werde am Montag im Hafen von Chabahar im Südosten des Irans beginnen, meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Auch die chinesische Regierung kündigte das Manöver an, sprach aber nur von der ersten März-Hälfte. Chabahar liegt am Golf von Oman.

Die drei Staaten haben bereits mehrfach gemeinsame Marine-Manöver abgehalten. Die Militärübungen sind Teil einer zunehmend engeren Vernetzung, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine und Irans Unterstützung mit Schahed-Drohnen für das russische Militär im Westen mit Sorge beobachtet wird.

Der Golf von Oman war wiederholt Schauplatz gemeinsamer Übungen der drei Staaten. Er ist mit dem Persischen Golf über die Straße von Hormus verbunden ist, einer der wichtigsten Meerengen für den Transport von Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas.

06.29 Uhr: Protestaktion mit Palästinenserflagge auf Big Ben in London

Spektakuläre Protestaktion am Big Ben: Mit einer Palästinenserflagge ist ein Mann am Samstag auf das berühmte Londoner Wahrzeichen geklettert und hat sich auf dem Glockenturm niedergelassen. Die Polizei war am Morgen gegen 07.20 Uhr Ortszeit alarmiert worden - erst kurz nach Mitternacht kletterte er wieder herunter und wurde unmittelbar danach festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. 

04.00 Uhr: Hamas fordert sofortige Aufnahme von Gesprächen über zweite Phase der Waffenruhe

Die radikal-islamische Hamas hat eine sofortige Aufnahme der Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Die Forderung teilte sie am frühen Sonntagmorgen in einer Erklärung mit.

Das am 19. Januar in Kraft getretene Waffenruheabkommen für den Gazastreifen sieht unter anderem vor, dass die verbleibenden 59 Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden, in einer zweiten Phase freigelassen werden sollen. In dieser zweiten Phase sollen auch Pläne für ein Ende des Krieges ausgehandelt werden. Die erste Phase der Waffenruhe endete vergangene Woche. Kurz darauf verhinderte Israel die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen und forderte die Hamas auf, die verbleibenden Geiseln freizulassen.

Sonntag, 09. März 2025