Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Gaza - "Wieder Tote nahe Verteilungszentrum" (12.28 Uhr)
- Nach Drohungen: Hilfezentren teilweise wieder geöffnet (03.24 Uhr)
- Demonstrationen für Geiselfreilassung und Waffenruhe in Tel Aviv (00.48 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
13.56 Uhr: Israel - Lassen Greta Thunberg nicht durch Seeblockade
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg soll nach dem Willen Israels nicht in den Gazastreifen dürfen. Man werde ihr Schiff nicht durch die Seeblockade lassen, so Verteidigungsminister Israel Katz. Katz' Botschaft an Thunberg und die elf weiteren Aktivisten an Bord: "Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen." Die Seeblockade wurde 2007 nach der Machtübernahme der Hamas eingeführt. Ihr Zweck bestehe darin, Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern, sagte Katz.
12.49 Uhr: Israel - Zivilschutzsprecher ist Hamas-Mitglied
Laut dem israelischen Militär ist der Zivilschutz-Sprecher im Gazastreifen Mahmud Bassal seit 2005 aktives Mitglied der Hamas. Das belegten Dokumente, die man bei Einsätzen im Gazastreifen gefunden habe. Die Echtheit der Dokumente sind bislang nicht unabhängig verifizierbar. Von Bassal gibt es noch Stellungnahme.
Der Zivilschutz operiert als Rettungsdienst unter der Kontrolle der Hamas-Behörden. Seine Mitarbeiter sind häufig die ersten, die von Israel angegriffene Orte erreichen.
12.28 Uhr: Gaza - "Wieder Tote nahe Verteilungszentrum"
Nach palästinensischen Angaben hat die israelische Armee wieder Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe erschossen. Mindestens vier Menschen seien etwa einen Kliometer nahe einem Verteilungszentrum in der Nähe von von Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden, berichten Augenzeugen und medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus.
Die israelische Armee erklärte, in der Nacht zum Sonntag hätten sich im Gebiet der Stadt Rafah mehrere Verdächtige den Truppen genähert. Die Soldaten hätten sie zunächst aufgefordert, sich zu entfernen, und hätten dann Warnschüsse abgegeben, es habe "verletzte Menschen" gegeben. Beide Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
03.24 Uhr: Humanitäres Hilfezentrum in Gaza eröffnet wieder
Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will am Sonntag eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen wieder öffnen. Nachdem die Hilfszentren der Stiftung auch am Vortag nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen waren, soll eines von ihnen in Rafah im Süden Gazas am Mittag wieder öffnen. Das kündigte die Stiftung auf ihrer Facebook-Seite an.
Zugleich werden die Bewohner aufgefordert, sich den Zentren nicht schon vor der Öffnungszeit zu nähern. Sonst werde man möglicherweise nicht in der Lage sein, Lebensmittelpakete zu verteilen, hieß es. Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden", hieß es.
00.48 Uhr: Demonstrationen für Waffenruhe und Geiselfreilassung in Tel Aviv
In Tel Aviv haben erneut tausende Menschen für die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg demonstriert. Die Menge versammelte sich am Samstagabend auf dem sogenannten Platz der Geiseln und sang: "Das Volk wählt die Geiseln!" Das Forum der Geisel-Angehörigen forderte in einer Erklärung "eine umfassende Vereinbarung" für die Freilassung der Verschleppten.
Die Tochter einer getöteten Geisel warf der "Times of Israel" zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit 20 Monaten andauernden Krieg in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.
Zuvor hatte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas ein Bild der israelischen Geisel Matan Zangauker veröffentlicht. Auf einem roten Müllsack klebt ein Foto des jungen Mannes, der halb liegend offenbar eine Infusion am Arm hat. Die Hamas verband das verstörende Bild mit der Drohung, der Israeli werde seine Geiselhaft nicht überleben.
Sonntag, 8. Juni 2025
20.06 Uhr: Israel - Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet. Asad Abu Scharia sei direkt an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne aus Israel in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen, teilte das Militär mit.
Das Schicksal der Bibas-Familie berührte viele Menschen: Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung entstanden, waren um die Welt gegangen. Sie wurden zu Symbolen für das beispiellose Massaker, das den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, in dem Zehntausende Palästinenser getötet wurden.
Abu Scharia war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 in den Kibbuz Nir Oz eingedrungen und gehörte zu den Anführern des verheerenden Massakers der islamistischen Hamas sowie weiterer Terrororganisationen in Gaza. Er war demnach auch an der Entführung weiterer Menschen aus dem Kibbuz unweit des Gazastreifens im Süden Israels beteiligt gewesen, darunter seien das Ehepaar Gadi Chagai und Judy Weinstein Chagai sowie der thailändische Staatsbürger Nattapong Pinta gewesen, so die Armee. Deren Leichen waren kürzlich von israelischen Soldaten geborgen worden.
19.55 Uhr: Hunderttausende in Rom auf Solidaritätskundgebung für Palästinenser
Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom ihre Solidarität mit den notleidenden Menschen im Gazastreifen bekundet und gegen die fortgesetzten Angriffe Israels protestiert.
"Stopp das Massaker, Stopp die Komplizenschaft!", stand auf einem weißen Banner am Beginn des Demonstrationszuges, der ein Meer von rot-weiß-grünen palästinensischen Flaggen, von Friedensfahnen und auch Symbolen der "Free Palestine"-Bewegung zeigte. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 300.000 Menschen an dem Protestmarsch, was die Polizei bestätigte.
Die Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei, Elly Schlein, sprach von einer "enormen Reaktion der Bevölkerung" gegen den Krieg. Auch die Fünf-Sterne-Bewegung und das Links-Grün-Bündnis unterstützten den Protest. Von der Demonstration gehe die Botschaft aus, dass "das Massaker an den Palästinensern und die Verbrechen der rechtsextremen Regierung Netanjahu" gestoppt werden müssten, sagte Schlein.
Der Welt solle "ein anderes Italien" gezeigt werden, "ein Italien, das nicht schweigt, wie es die Regierung Meloni tut, ein Italien, das stattdessen Frieden will, einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln, humanitäre Hilfe und die Anerkennung des Staates Palästina".
Meloni hatte die humanitäre Situation im Gazastreifen zuletzt als "zunehmend dramatisch und ungerechtfertigt " bezeichnet und gesagt, sie habe "oft schwierige Gespräche" mit Netanjahu geführt. Allerdings betonte sie auch, dass "nicht Israel die Feindseligkeiten begonnen hat".
19.12 Uhr: Israelisches Fernsehen wirft Iran Spionage vor
Der Iran ist laut einem Bericht des Staatsfernsehens in den Besitz umfassender israelischer Geheimdienstinformationen gelangt, die Dateien über Israels Atomeinrichtungen und Verteidigungspläne enthalten. "Irans Geheimdienstapparat hat eine große Menge von strategischen und sensiblen Informationen und Dokumenten erhalten, die dem zionistischen Regime gehören", berichtete der Sender am Samstag. Der Staatssender nannte keine Details zu den Dokumenten oder wie der Iran in den Besitz der Geheimdienstinformationen gelangte. Angeblich handelt es sich um "tausende Dokumente mit Bezug auf Atompläne und Einrichtungen" Israels, hieß es weiter.
Demnach wurden die Geheimdienstinformationen bei einer verdeckten Aktion erbeutet und enthalten "eine große Menge Material, darunter Dokumente, Bilder und Videos".
18.11 Uhr: Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza weiter geschlossen
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sieht sich weiterhin nicht in der Lage, in ihren Zentren humanitäre Hilfe an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu verteilen. Die Stiftung erklärte, von der Hamas "direkte Drohungen" erhalten zu haben. "Diese Drohungen machten es unmöglich, heute weiterzumachen, ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden." Hunderttausende hungernde Menschen hätten deswegen kein Essen erhalten.
Bereits am Vortag hatte die GHF die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren verkündet. Die Zentren seien wegen des "großen Andrangs" geschlossen worden, um die Sicherheit der Menschen vor Ort gewährleisten zu können, hieß es. Zuvor seien jedoch noch Tausende Lebensmittelpakete verteilt worden.
17.39 Uhr: Palästinenser - Mindestens 60 Tote bei Angriffen Israels
Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Seit der Nacht seien mindestens 60 Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen. Es habe auch Dutzende Verletzte gegeben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Demnach steigt die Zahl der Toten stündlich, da die israelische Armee weiterhin verschiedene Orte im Gazastreifen angreift. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zuvor Tote in den Gebieten rund um Chan Junis und Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Angaben.
17.28 Uhr: Erneut Tote bei israelischen Schüssen in der Nähe von Hilfszentrum
Im Gazastreifen haben israelische Soldaten nach Angaben der Hamas-Behörden erneut das Feuer in der Nähe eines Hilfszentrums eröffnet. Dadurch seien "sechs Menschen getötet und weitere verletzt" worden, sagte der Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
Tausende Menschen hätten sich am Samstagmorgen versammelt, so der Augenzeuge Samir Abu Hadid. "Als einige Menschen versuchten, in Richtung des Hilfszentrums vorzudringen, eröffneten die israelischen Besatzungstruppen aus gepanzerten Fahrzeugen das Feuer", sagte er. "Sie schossen in die Luft und dann auf Zivilisten." Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, dass sie den Vorfall untersuche.
16.15 Uhr: Hamas droht wegen Befreiungsaktion für Geisel
Ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas, nach Agenturen zitiert, teilt mit, die israelische Armee habe den Ort belagert, an dem die israelische Geisel Matan Zangauker im Gazastreifen festgehalten werde. Der Sprecher drohte mit der Tötung der Geisel. Die israelische Armee sei nicht in der Lage, ihn lebend zurückzubekommen.
Die sterblichen Überreste im Falle einer anderen Geisel, nämlich der des Thailänders Nattapong Pinta, waren laut Israel in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden.
14.40 Uhr: Protestboot mit Greta Thunberg erreicht Ägypten
Das Segelschiff der sogenannten "Freedom Flotilla" mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg an Bord hat die Küste Ägyptens erreicht und ist nun Richtung Gazastreifen unterwegs.
Die zwölf Menschen an Bord wollen nach eigenen Angaben die israelische Blockade für Hilfslieferungen "durchbrechen" und mit der Aktion den andauernden "Völkermord" im Gazastreifen kritisieren.
12.50 Uhr: 22 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben. Seit der Nacht seien mindestens 22 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete Tote in den Gebieten rund um Chan Junis sowie Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Angaben.
10.16 Uhr: Israelische Armee birgt Leiche von thailändischer Geisel
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Militär die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen worden. Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee bei Telegram mit.
Pinta war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 lebend aus dem Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen in den Küstenstreifen verschleppt worden. Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden getötet worden, hieß es weiter.
Die Bergung sei dank "genauer Geheimdienstinformationen" möglich gewesen. Die Familie sei nach einer forensischen Identifikation informiert worden, so die Armee. Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: "Wir stehen heute an der Seite von Nattapongs Familie und nehmen Anteil an ihrem Kummer. Obwohl der Schmerz unermesslich ist, wird seine Familie nach 20 schrecklichen und quälenden Monaten verheerender Ungewissheit endlich Gewissheit haben."
03.50 Uhr: US-Außenministerium erwägt Millionenhilfe für GHF im Gazastreifen
Das US-Außenministerium erwägt die Zahlung von 500 Millionen Dollar an die umstrittene Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation. Das berichten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen und zwei ehemalige US-Regierungsvertreter, die nicht genannt werden wollen. Den Informationen zufolge soll das Geld durch die von der Trump-Regierung weitgehend aufgelöste US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) bereitgestellt werden, die nun dem US-Außenministerium zugeordnet wird.
Die private US-Stiftung GHF hatte vergangene Woche mit der Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern an die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen begonnen. Bisher betreibt sie vier Verteilungszentren. Humanitäre Organisationen, darunter die der Vereinten Nationen, haben der GHF mangelnde Neutralität vorgeworfen. Die Stiftung bestreitet dies. Seit dem Beginn ihres Einsatzes haben mehrere hochrangige Mitarbeiter die GHF verlassen. Diese Woche musste sie zweimal die Verteilung von Hilfsgütern unterbrechen, weil Tausende hungernde Menschen ihre Verteilungszentren überrannt hatten.
Samstag, 7. Juni 2025
18.46 Uhr: Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video
Jette Nietzard, Co-Chefin der Grünen Jugend, hat sich für ein Video zu Israel entschuldigt. Darin hatte sie Medienberichten zufolge geäußert, seit dem 7. Oktober 2023 seien "über 50.000 PalästinenserInnen und 1.200 Israelis bei militärischen Operationen umgekommen". Der Beitrag wurde inzwischen geändert.
Über den Instagram-Account der Grünen Jugend schrieb sie nun: "Ich habe gestern ein Video hochgeladen zu einem Thema, das den ganzen Verband emotional sehr mitnimmt. Und dabei habe ich einen Fehler gemacht, für den ich mich offen und ehrlich entschuldigen will. Vor allem bei Jüdinnen und Juden weltweit und in Deutschland." Die Grüne Jugend erklärte in einem Transparenzhinweis, in der vorherigen Version des Videos sei "nicht deutlich genug geworden, dass der 7. Oktober ein antisemitischer Terroranschlag war".
In dem nun verfügbaren Video wirft Nietzard Israel vor, Hunger und humanitäre Hilfe als Waffe gegen die Menschen im Gazastreifen einzusetzen. Sie betont zugleich, die Hamas sei eine Terrororganisation, die Menschen im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde benutze. Auch halte die Hamas noch immer Geiseln fest, die sofort freigelassen werden müssten. Das könne aber keine Begründung für das Vorgehen Israels sein.
18.25 Uhr: Laut Armee sterben vier israelische Soldaten im Gazastreifen
Bei einem Einsatz im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Armee vier Soldaten getötet worden. Fünf weitere wurden demnach verletzt. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets, wie die Armee weiter mitteilte. Nach übereinstimmenden Berichten israelischer Medien betraten die Soldaten ein Gebäude, das mit einer Sprengfalle präpariert war. Diese explodierte und führte zum Einsturz des Gebäudes.
15.16 Uhr: Israelische Friedensaktivisten marschieren an Gaza-Grenze
Hunderte Demonstranten sind nach einem mehrtägigen Marsch von Tel Aviv an der Grenze zum Gazastreifen angekommen, um gegen den andauernden Krieg zu protestieren. Jüdische und arabische Israelis waren dem Aufruf der Organisation "Standing Together" gefolgt. Die Friedensaktivisten forderten ein Ende des Tötens und des Hungers im Gazastreifen sowie die Freilassung der dort noch von Islamisten festgehaltenen Geiseln.
Die Organisatoren sprachen von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in der liberalen israelischen Zeitung "Haaretz" war von mehreren Hundert Demonstranten die Rede.
14.20 Uhr: Israels Militär ruft zu Evakuierung im Norden von Gaza auf
Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen vor einem unmittelbar bevorstehenden Angriff gewarnt. Die Menschen in dem betreffenden Gebiet sollten sich unverzüglich im angrenzenden Gebiet im Westen in Sicherheit bringen, schrieb er auf der Plattform X auf Arabisch. Dazu veröffentlichte er eine Grafik, in der das vorgesehene Angriffsgebiet und die Gegenden, in die sich die Menschen begeben sollen, gekennzeichnet waren. Das Militär werde Standorte angreifen, von denen aus Raketen abgefeuert worden seien, hieß es. Sich in den Kampfzonen aufzuhalten sei lebensgefährlich.
12.20 Uhr: Paris knüpft Anerkennung Palästinas an Entwaffnung der Hamas
Frankreich tritt bei der von Präsident Emmanuel Macron in Aussicht gestellten möglichen Anerkennung Palästinas als Staat auf die Bremse. Kurz vor einer UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung in New York, die Macron als Zeitpunkt einer möglichen Anerkennung genannt hatte, knüpfte Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot einen solchen Schritt an Bedingungen. Frankreich sei zwar zu einer Anerkennung entschlossen, werde dies aber nicht alleine tun, sagte er in einem Interview des französischen Senders RTL.
Auf der Konferenz vom 17. bis 20. Juni gehe es Frankreich darum, "insbesondere die Palästinensische Behörde und die arabischen Länder in der Region mitzunehmen, damit sie Verpflichtungen eingehen, um alle Hindernisse auf dem Weg zur Gründung und Existenz eines Staates Palästina aus dem Weg zu räumen", sagte Barrot. "Und es gibt natürlich eine absolute Notwendigkeit, die Frage der Entwaffnung der Hamas zu behandeln, denn es gibt keine Zukunft und Stabilität für Gaza und Palästina, ohne die Hamas auszuschließen."
11.45 Uhr: Französische Justiz ermittelt wegen Völkermord-Beihilfe durch Gaza-Blockade
Die französische Antiterrorstaatsanwaltschaft hat wegen der Blockade von Hilfslieferungen im Gazastreifen Vorermittlungen wegen Beihilfe zum Völkermord eingeleitet. Sie richten sich gegen mehrere französisch-israelische Staatsbürger, die im Verdacht stehen, 2024 die Durchfahrt von Lastwagen mit Hilfsgütern an Grenzübergängen behindert zu haben, hieß es am Freitag in Justizkreisen.
Eine jüdische Organisation und ein französisch-palästinensisches Opfer hatten im November Klage deswegen eingereicht. Die auf terroristische Akte spezialisierte Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Beihilfe zum Völkermord, Anstiftung zum Völkermord und Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
10.51 Uhr: Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza geschlossen
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung GHF hat die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen verkündet. In einer auf der Facebook-Seite der Gaza Humanitarian Foundation veröffentlichten Mitteilung hieß es, alle Verteilzentren für Hilfsgüter seien geschlossen. Die Bevölkerung werde aufgerufen, zur eigenen Sicherheit den Zentren fernzubleiben. Angaben über die voraussichtliche Dauer der Schließung gab es zunächst nicht.
Im Gazastreifen feiern die Menschen heute das muslimische Opferfest Eid al-Adha, das traditionell mit einem Festmahl verbunden ist - aufgrund der katastrophalen Versorgungslage ist das in Gaza jedoch derzeit nicht möglich.
10.38 Uhr: Lufthansa fliegt ab Ende Juni wieder nach Tel Aviv
Nach einer etwa zweimonatigen Unterbrechung will die Lufthansa demnächst wieder Tel Aviv ansteuern. Die Verbindungen würden ab dem 23. Juni aufgenommen, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Entscheidung basiere auf einer umfangreichen Analyse der aktuellen Sicherheitslage und erfolge in Abstimmung mit den Behörden. Auch die Tochterfirmen Austrian, Swiss, Brussels Airlines, Eurowings, ITA und Lufthansa Cargo nähmen den Betrieb wieder auf.
Nach dem Einschlag einer Rakete nahe dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv im Mai hatten zahlreiche Fluggesellschaften ihre Verbindungen vorübergehend eingestellt.
10.30 Uhr: Israels Armee attackiert Drohnen-Produktion der Hisbollah
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen. Trotz der seit November geltenden Waffenruhe arbeite die libanesische Hisbollah-Miliz "unter der Leitung und mit finanzieller Unterstützung iranischer Terrorfunktionäre an der Herstellung von Tausenden Drohnen", teilte das israelische Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Libanons Präsident Joseph Aoun verurteilte Israels Angriffe. Sie erfolgten am Vorabend des Opferfestes Eid al-Adha, eines der wichtigsten religiösen Feste für Muslime weltweit. Auch von der libanesischen Armee kam scharfe Kritik am Vorgehen Israels, das sie als Schwächung des Waffenruhe-Abkommens wertete. Die Armeeführung drohte damit, die Zusammenarbeit mit dem Komitee zur Überwachung der Einhaltung der Waffenruhe einzufrieren. Die libanesische Armee soll der Abmachung zufolge schrittweise die Kontrolle des Grenzgebiets von der Hisbollah übernehmen.
10.24 Uhr: Israels Verteidigungsminister fordert Entwaffnung der Hisbollah
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat vor weiteren Angriffen der israelischen Armee im Libanon gewarnt, wenn die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz nicht entwaffnet wird. "Ohne Sicherheit für den Staat Israel wird es keine Ruhe in Beirut und keine Ordnung oder Stabilität im Libanon geben", erklärte Katz. "Vereinbarungen müssen eingehalten werden, und wenn Sie nicht tun, was erforderlich ist, werden wir weiterhin mit großer Härte vorgehen", warnte der Minister.
00.40 Uhr: Mindestens zehn Luftangriffe auf südliche Vororte von Beirut
Die israelischen Streitkräfte haben die südlichen Vororte von Beirut laut örtlicher Zeugen mindestens zehnmal aus der Luft angegriffen. Bildmaterial der Nachrichtenagentur Reuters zeigt um Mitternacht dicke Rauchsäulen über den Vororten. Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Bombenangriffen. Die israelischen Streitkräfte greifen nach eigenen Angaben unterirdische Drohnenfabriken der radikal-islamischen Hisbollah unter den bombardierten Stadtvierteln an. Die örtliche Bevölkerung sei gewarnt worden. Libanesische Staatsmedien berichten zudem über israelische Angriffe auf das südlibanesische Dorf Ain Qana. Kurz zuvor seien Evakuierungswarnungen für das Gebiet ausgegeben worden. Der libanesische Präsident Joseph Aoun und Ministerpräsident Nawaf Salam verurteilen die Angriffe als "flagrante Verletzung" internationaler Abkommen.
00.02 Uhr: Grünen-Chefin Brantner wirft Bundesregierung Tatenlosigkeit vor
Mit Blick auf den Nahostkonflikt und die Debatte um Waffenlieferungen an Israel hat Grünen-Chefin Franziska Brantner der Bundesregierung Tatenlosigkeit vorgeworfen. "Die täglich steigende Zahl ziviler Opfer in Gaza, die Verweigerung humanitärer Hilfe und die offen propagierte Politik der Annexion und Vertreibung können nicht einfach ignoriert werden", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag). Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe deshalb zurecht deutliche Kritik an der Kriegsführung der israelischen Regierung geübt und von Völkerrechtsbrüchen gesprochen.
Außenminister Johann Wadephul (CDU) habe richtigerweise Konsequenzen für das politische Handeln angekündigt und Rüstungsexporte auf den Prüfstand gestellt, erklärte die Grünen-Chefin. "Aber statt Maßnahmen zu ergreifen, die der Sorge der Union um das Völkerrecht und der schwerwiegenden Lage angemessen wären, folgt daraus: nichts."
Zwar trage Deutschland eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels. Diese stehe aber nicht im Widerspruch zu Deutschlands Verantwortung für das Völkerrecht und die Achtung der Menschenrechte. Die Bundesregierung müsse sich an Recht und Gesetz halten, mahnte Brantner deshalb. "Wenn das Risiko besteht, dass deutsche Waffen völkerrechtswidrig eingesetzt werden, darf nicht exportiert werden. Deshalb dürfen Waffen, die in Gaza eingesetzt werden, nicht exportiert werden."
Freitag, der 6. Juni 2025
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