Ein von der russischen Armee zerstörtes Wohnhaus in der Region Dnipropetrowsk.
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Eine russische Drohne traf in der Nacht ein Wohngebäude in Pawlohrad in der Region Dnipropetrowsk.

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Ukraine-Ticker: Selenskyj hofft weiter auf Sicherheitsgarantien

Ukraine-Ticker: Selenskyj hofft weiter auf Sicherheitsgarantien

Der ukrainische Präsident hofft - trotz mehrerer gegenteiliger Äußerungen aus den USA - weiter auf amerikanische Sicherheitsgarantien – und auf militärische Präsenz Europas. Währenddessen gehen die Friedensbemühungen weiter. Alle News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

21.56 Uhr: US-Analysten - Russland dürfte wichtigen Aufklärungssatelliten verloren haben

Ein von den USA mit dem russischen Atomwaffenprogramm in Verbindung gebrachter Satellit ist nach US-Angaben möglicherweise außer Kontrolle geraten. Bei der Beobachtung des Satelliten "Cosmos 2553", der nach übereinstimmenden Angaben dem Erkenntnisgewinn und nicht als Waffe dient, wurden seit dem vergangenen Jahr Anzeichen ungewöhnlicher Bewegungen festgestellt. "Diese Beobachtung deutet stark darauf hin, dass der Satellit nicht mehr in Betrieb ist", erklärte das Center for Strategic and International Studies in Washington in seiner heute veröffentlichten Jahresanalyse zu Bedrohungen aus dem Weltraum. Die Denkfabrik berief sich dabei auf Erkenntnisse der Weltraumbeobachtungsfirma LeoLabs.

Im Wettrennen mehrerer Staaten um eine führende Position bei der militärischen Nutzung des Weltraums deutet dies auf einen Rückschlag für Russland hin. Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

20.55 Uhr: Trump macht Druck beim Rohstoffabkommen

US-Präsident Donald Trump macht Druck bei der Unterzeichnung eines geplanten Rohstoffabkommens zwischen den USA und der Ukraine. "Die Ukraine unter der Leitung von Wolodymyr Selenskyj hat die finalen Papiere für das sehr wichtige Abkommen über seltene Erden mit den Vereinigten Staaten nicht unterzeichnet", schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social während des Flugs zur Papst-Bestattung in Rom. "Es ist mittlerweile mindestens drei Wochen überfällig." Es bleibe zu hoffen, dass das Abkommen sofort unterzeichnet werde.

Die Arbeit an einem Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine laufe hingegen "reibungslos", schrieb Trump weiter. Die Zeichen stünden auf Erfolg. 

Vergangene Woche hieß es, dass die Unterzeichnung des Rohstoffabkommens für den 26. April, also den morgigen Samstag, angesetzt sei. Das geht aus der Absichtserklärung hervor, die beide Seiten am vergangenen Donnerstag unterzeichnet hatten.

20.05 Uhr: Selenskyj hofft weiter auf Sicherheitsgarantien der USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet - trotz mehrerer gegenteiliger Äußerungen aus Washington - weiter US-amerikanische Sicherheitsgarantien für sein Land. "Wir wollen unbedingt, dass sie stark sind, mindestens so stark wie die israelischen", erklärte der Staatschef Journalisten in Kiew, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine meldete. Zudem drängte er auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme des Typs "Patriot" aus US-Produktion. Darüber hinaus erwartet Selenskyj eine militärische Präsenz der europäischen Verbündeten. An der "Infrastruktur" der Sicherheitsgarantien werde gearbeitet.

19.56 Uhr: Kommt Selenskyj zur Papst-Trauerfeier?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angedeutet, der Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus in Rom am Samstag fernzubleiben. "Sollte ich es nicht schaffen, dann wird die Ukraine würdig vertreten werden. Der Außenminister (Andrij Sybiha) und die First Lady (Olena Selenska) werden anwesend sein", sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew. Er begründete seine mögliche Abwesenheit mit wichtigen "militärischen Treffen", als er heute in Kiew den Ort besuchte, der gestern von einem tödlichen russischen Angriff getroffen worden war.

Bei der Trauerfeier auf dem Petersplatz werden zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt erwartet, darunter auch US-Präsident Donald Trump. Trump schloss vor seiner Abreise nach Rom nicht aus, dass er sich am Rande der Trauerfeierlichkeiten auch mit Selenskyj treffen werde.

19.40 Uhr: Selenskyj gedenkt Opfern des russischen Raketenangriffs auf Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit ausländischen Diplomaten der Toten des russischen Raketenangriffs auf Kiew von Donnerstag gedacht. "Ich danke allen anwesenden Botschaftern, 67 Vertreter sind heute hier", sagte der Staatschef, wie die Agentur Interfax-Ukraine meldete. Den Angehörigen der Opfer drückte er sein Beileid aus. "Die ganze Welt ist hier, in der Ukraine, hier in Kiew, und ist mit der Aggression Russlands nicht einverstanden", betonte Selenskyj.

Bei dem kombinierten russischen Angriff mit Raketen und Drohnen wurden 12 Menschen getötet und etwa 90 verletzt.

19.06 Uhr: Spekulationen um getöteten russischen General

Nachdem ein russischer General bei der Explosion einer Autobombe getötet worden war, spekulieren russische Politiker darüber, wer für den Tod von Jaroslaw Moskalik verantwortlich sein könnte. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte - jedoch ohne Vorlage von Beweisen - es gebe Gründe für die Annahme, dass ukrainische Geheimdienste an der Tat beteiligt gewesen seien.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schloss sich dieser Einschätzung an und sagte dem russischen Staatsfernsehen, Kiew sei weiterhin an terroristischen Aktivitäten auf russischem Boden beteiligt. Auch er legte keine Beweise vor.

Generalleutnant Jaroslaw Moskalik wurde heute nahe Moskau durch einen in seinem Fahrzeug versteckten Sprengsatz getötet. Er war der stellvertretende Leiter der wichtigsten operativen Abteilung im Generalstab, teilte das russische Ermittlungskomitee mit. Russische Medien zeigten Videos von einem brennenden Fahrzeug im Hof eines Wohnhauses. Verdächtige nannte die Ermittlungsbehörde nicht.

18.30 Uhr: Klitschko nennt Gebietsabtretungen ein mögliches Szenario

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hält erzwungene Gebietsabtretungen an Russland anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für möglich. In einem Facebook-Post schrieb er: "Leider, wie wir sehen, ist dieses Szenario durchaus möglich." Viele Politiker und Medien weltweit würden heute darüber sprechen. Indem er das verbalisiere, habe er nichts Neues gesagt.

Ähnlich hatte er sich zuvor in einem BBC-Interview geäußert. Es sei nicht fair, aber für den Frieden könne es eine Lösung sein – vorübergehend, sagte er dort. Nun betonte er, er habe gesagt, die Ukraine könnte gezwungen werden, im Tausch für eine Beendigung des Krieges territoriale Zugeständnisse zu machen. Das Szenario laufe aber den nationalen Interessen zuwider, bis zum Schluss müsse dagegen gekämpft werden.

18.15 Uhr: Schiff der Schattenflotte beschlagnahmt - weitere Informationen

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat ein ausländisches Handelsschiff aus der russischen "Schattenflotte" beschlagnahmt. Es sei Ende 2024 zum Export von 5.000 Tonnen Weizen aus dem Hafen Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt worden, teilte die Behörde mit.

Das unter der Flagge eines asiatischen Staates fahrende Schiff wurde nun in ukrainischen Hoheitsgewässern im Schwarzen Meer aufgebracht. Zusammen mit der Krim ist knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets von Russland besetzt. Kiew betrachtet Handel mit diesen Gebieten als illegal und beschlagnahmte mehrfach Schiffe, die ohne ukrainische Genehmigung Häfen in den besetzten Gebieten anliefen.

18.10 Uhr: Putin traf US-Gesandten Witkoff - Kreml zeigt sich zufrieden

Das Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist nach Angaben des Kreml nützlich und konstruktiv verlaufen. Es sei bei dem dreistündigen Treffen auch um einen Ukraine-Deal gegangen, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow.

Zudem sei darüber gesprochen worden, dass Kiew und Moskau direkte Verhandlungen führen. Russland hatte sich dazu bereiterklärt, verlangt aber, dass ein Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgehoben wird, das solche direkten Gespräche verbietet.

16.18 Uhr: Selenskyj - Teile aus US-Produktion in nordkoreanischer Rakete in Kiew gefunden

In einer am Donnerstag von Russland auf Kiew abgefeuerten Rakete aus nordkoreanischer Produktion sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Dutzende Bauteile von US-Firmen gefunden worden. "Die Rakete, die in Kiew Zivilisten getötet hat, enthielt mindestens 116 Komponenten, die aus anderen Ländern stammten - und die meisten von ihnen wurden, leider, von US-Firmen produziert", erklärte Selenskyj auf X. Er forderte mehr "Druck" und Sanktionen gegen Moskau und Pjöngjang.

Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew waren am Donnerstag zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 90 weitere Menschen wurden verletzt. 

16.05 Uhr: Trump schließt Treffen mit Selenskyj in Rom nicht aus

US-Präsident Donald Trump schließt nicht aus, dass er sich am Rande der Papst-Trauerfeierlichkeiten auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen wird. Auf eine entsprechende Frage vor seinem Abflug mit dem Hubschrauber zum Flughafen sagte Trump: "Das ist möglich." Er werde sich mit einer Reihe ausländischer Staats- und Regierungschefs treffen.

Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, seinem Stellvertreter JD Vance und Selenskyj zu einem offenen Eklat gekommen

15.41 Uhr: Ukraine setzt Schiff wegen Verdacht auf Schmuggel von Getreide fest

Die Ukraine hat in ihren Hoheitsgewässern ein ausländisches Schiff festgesetzt. Der staatliche Sicherheitsdienst SBU erklärte, Ermittlungen hätten ergeben, dass das Schiff zu Russlands "Schattenflotte" gehöre. Der Kreml wolle gestohlenes Getreide aus der Ukraine in Drittländer verkaufen. Die Regierung in Kiew wirft Russland seit Beginn des Krieges in der Ukraine 2022 vor, mit gestohlenem Getreide zu handeln, was Russland bestreitet. Dass Schiffe deswegen beschlagnahmt werden, ist aber selten.

14.43 Uhr: CDU-Außenpolitiker hofft auf Ukraine-Gespräche bei Papst-Beerdigung

Der Unions-Außenexperte Jürgen Hardt (CDU) hofft, dass es bei der Beistzung von Papst Franziskus am Samstag zu einer Annäherung zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj kommen könnte. "Ich hoffe, dass es bei der Beerdigung von Papst Franziskus in Rom die Gelegenheit gibt, dass sich die Präsidenten der Ukraine und der USA, Selenskyj und Trump, austauschen und wieder gegenseitig annähern", sagte Hardt der "Rheinischen Post".

Er ergänzte, die Forderungen Trumps an die Ukraine seien "für Selenskyj nicht akzeptabel und für Europa gefährlich". Nach 100 Tagen Trump im Amt verstöre, "wie rigoros die US-Administration gegenüber Freunden und Partnern agiert und wie freundlich sie Despoten in Teheran oder Moskau behandelt. Dieses Vorgehen ist auch nicht erfolgreich", sagte der CDU-Politiker.

13.56 Uhr: Putin und Witkoff beginnen Gespräche in Moskau

Der russische Präsident Wladimir Putin und der US-Sondergesandte Steve Witkoff sind in Moskau zu einem ersten Gespräch zusammengekommen. Hauptthema wird der US-Vorschlag für einen Friedensprozess in der Ukraine sein, US-Präsident Trump hatte zuletzt stärker auf Fortschritte gedrängt und geäußert, die Krim werde "russisch bleiben".

Witkoff hat sich schon mehrfach persönlich mit Putin getroffen und sich im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über ihn geäußert. Zuletzt sprach er mit dem Kremlchef am 11. April in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang. Der Amerikaner war auch schon im Februar und März in Russland zu Verhandlungen gewesen. Das neue Gespräch mit Putin gilt auch als weiterer Schritt zu einem möglichen Treffen der Präsidenten beider Länder.

13.48 Uhr: Russische Zentralbank hält Leitzins bei 21 Prozent

Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins angesichts der anhaltend starken Preissteigerungen erneut auf dem höchsten Niveau seit langem belassen. Sie werde "die Geldpolitik so straff wie nötig halten, um die Inflation bis 2026 auf das Zielniveau zurückzuführen", erklärte die Zentralbank. Zwar sei die Kreditvergabe zurückgegangen, die Inflation seit mit über zehn Prozent aber immer noch zu hoch.

Die Verbraucherpreise in Russland steigen seit Monaten stark. Prognosen sagen Preissteigerungen zwischen sieben und acht Prozent im Laufe des Jahres voraus. Die Zentralbank hatte die Leitzinsen im Oktober auf 21 Prozent angehoben und sie seitdem dabei belassen. Der anhaltend starke Preisanstieg ist eine Konsequenz der massiv gestiegenen Staatsausgaben für das Militär, der westlichen Sanktionen sowie des Arbeitskräftemangels. Der Leitzinssatz von 21 Prozent ist der höchste seit 2003. Unternehmen kritisieren die hohen Zinskosten, die ihre Investitionen belasten.

13.28 Uhr: Bundesregierung warnt vor "Diktatfrieden auf Kosten der Ukraine"

Die Bundesregierung hat die Gespräche mit Russland über eine Lösung des Ukraine-Konflikts begrüßt, warnt aber vor einem "Diktatfrieden auf Kosten der Ukraine". Ziel müsse ein "fairer, gerechter und nachhaltiger Frieden" sein, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Dabei müsse "die Souveränität der Ukraine gewahrt bleiben". Es könne "keinen Friedensschluss ohne eine Zustimmung der Ukraine" geben. Glaubwürdig würden Friedensbemühungen dann, wenn Russlands Präsident Putin einem "bedingungslosen Waffenstillstand zunächst einmal zustimmt", so Hoffmann. Als erstes müssten nun die Waffen schweigen. Für Deutschland sei wesentlich, dass Putin "mit seiner Aggression gegenüber der Ukraine nicht durchkommen darf". Auch der Weg in die EU müsse für Kiew offenbleiben.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe deutlich gemacht, dass er "zu einem sofortigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen" bereit sei. "Moskau hingegen beharrt auf Maximalforderungen, liefert Ausflüchte, spielt auf Zeit und greift die Ukraine immer wieder brutal an." Der Sprecher verwies dabei auf den russischen Raketenangriff vom Donnerstag in Kiew mit zwölf Toten und dutzenden Verletzten.

13.16 Uhr: Zahl der Opfer durch russische Angriffe steigt auf fünf

Im Zentrum und Osten der Ukraine sind bei russischen Angriffen nach neuen ukrainischen Angaben fünf Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Drei der Opfer seien bei einem Drohnenangriff in der Stadt Pawlohrad ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur der zentralen Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mit. Ein fünfstöckiges Gebäude sei getroffen worden. 14 Menschen seien verletzt worden, darunter ein sechsjähriger Junge sowie Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren.

Die Staatsanwaltschaft in der Region Donezk im Osten der Ukraine teilt zudem mit, dass bei einem Angriff auf die Siedlung Jarowa am frühen Freitagmorgen zwei Menschen getötet wurden. Die russischen Streitkräfte hätten eine Fliegerbombe auf ein Wohngebäude abgeworfen.

12.42 Uhr: Trump - "Die Krim wird bei Russland bleiben"

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview klargestellt, dass die Schwarzmeerhalbinsel Krim bei einem Friedensvertrag in russischer Hand bleiben werde. "Die Krim wird bei Russland bleiben. Und Selenskyj versteht das, und jeder versteht, dass die Krim seit Langem zu Russland gehört", sagte Trump in einem am 22. April geführten und jetzt veröffentlichten Interview des "Time"-Magazins. Russland hatte die Krim 2014 besetzt und danach völkerrechtswidrig annektiert. Am Donnerstag hatte Trump erklärt, die Ukraine habe die Krim damals verloren als Barack Obama US-Präsident war: "Können Sie sie zurückbekommen? Ich glaube, das wird sehr schwierig werden." Einen Tag zuvor hatte er Selenskyj für dessen Weigerung kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern.

In dem "Time"-Interview warf Trump der Ukraine auch vor, mit ihrem Wunsch nach einem Nato-Eintritt den Krieg verursacht zu haben: "Ich glaube, was den Krieg auslöste, war, als sie anfingen, über einen Nato-Beitritt zu sprechen. Wenn das nicht gemacht worden wäre, wäre die Chance, dass er (der Krieg) nicht begonnen hätte, viel größer gewesen." Trump sagte auch, er glaube nicht, dass die Ukraine jemals Nato-Mitglied werden könne.

12.37 Uhr: Autobombe tötet russischen General nahe Moskau

In Russland ist ein Spitzenmilitär durch eine Autobombe getötet worden. Der Sprengsatz sei im Fahrzeug von Generalleutnant Jaroslaw Moskalik versteckt gewesen, dem stellvertretenden Leiter der wichtigsten operativen Abteilung im Generalstab, teilte das russische Ermittlungskomitee mit. Die Bombe habe Moskalik in seinem Auto in Balaschicha nahe Moskau getötet. Eine Sprecherin des Komitees machte niemanden für den Anschlag verantwortlich, erinnerte jedoch an den Krieg in der Ukraine. Kremlnahe Medien meldeten, dass der letzte Halter des Fahrzeugs ein Ukrainer gewesen sei, der dann die russische Staatsbürgerschaft erhalten habe. Offiziell bestätigt wurde das nicht.

Moskalik gehörte von russischer Seite der Kommission an, die die Minsker Abkommen überwachen sollte. Durch diese Abkommen sollte der 2014 ausgebrochenen Krieg zwischen der Ukraine und den von Russland unterstützten separatistischen Kräften beendet werden. Der Anschlag folgt auf die Tötung von Generalleutnant Igor Kirillow, der am 17. Dezember starb, als eine in einem vor seinem Wohnhaus geparkten Elektroroller versteckte Bombe explodierte, als er sich auf den Weg zur Arbeit machte. Die russischen Behörden machten die Ukraine für die Tötung Kirillows verantwortlich, der Chef der russischen Abwehrtruppen gegen atomare, biologische und chemische Kampfmittel war.

Im Audio: Spitzen-Militär bei Explosion nahe Moskau getötet

Durch die Explosion einer Autobombe nahe Moskau ist der russische Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet worden
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Durch die Explosion einer Autobombe nahe Moskau ist der russische Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet worden

12.22 Uhr: Kretschmer bei Gedenkveranstaltung: Nur Russland kann Krieg beenden

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich beim Weltkriegsgedenken in Torgau mit deutlichen Worten zum Krieg in der Ukraine an den russischen Botschafter gewandt. Es sei Russland, das einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen habe, und zwar schon 2014. Und es liege "an Russland, nur an Russland, diesen Krieg zu beenden", sagte der CDU-Politiker in Richtung des russischen Botschafters Sergej Netschajew. Dafür erhielt Kretschmer einige Buhrufe aus dem Publikum.

Am Freitag wurde im nordsächsischen Torgau der 80. Jahrestag des Aufeinandertreffens US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten am Ende des Zweiten Weltkriegs begangen. Zu der Veranstaltung erschien auch Netschajew als offizieller Vertreter Russlands. Ein Rederecht hatte er bei der Kranzniederlegung nicht. Seine Teilnahme war vorab kontrovers diskutiert worden.

11.49 Uhr: Ukraine - Drei Tote bei russischen Luftangriffen

Bei neuen russischen Angriffen sind im Südosten der Ukraine nach örtlichen Angaben drei Menschen getötet worden. Eine Drohne habe in der Nacht ein Wohngebäude in Pawlohrad in der Region Dnipropetrowsk getroffen, schrieb Verwaltungschef Serhij Lyssak auf Telegram. Demnach waren ein Kind und eine 76 Jahre alte Frau unter den Toten, zehn weitere Menschen wurden verletzt.

11.40 Uhr: Bericht - Europäer und Ukraine unterbreiten eigenen Friedensplan

Führende europäische Staaten und die Ukraine haben in dieser Woche nach Informationen der Agentur Reuters einen Gegenvorschlag zum US-Friedensplan unterbreitet, der von den US-Plänen deutlich abweichen soll. Die Vorschläge beruhen auf den Beratungen zwischen Vertretern der USA, europäischer Staaten und der Ukraine in Paris am 17. und London am 23. April. Der europäische Vorschlag enthält offenbar keinerlei Anerkennung russischer Kontrolle über ukrainisches Gebiet. Vielmehr soll über diese Frage detailliert beraten werden, sobald es einen Waffenstillstand gibt.

Hinsichtlich Sicherheitsgarantien ist das Papier der Europäer und der Ukraine genauer. Danach soll es weder eine Begrenzung für das ukrainische Militär noch für die Stationierung von Truppen der Verbündeten der Ukraine geben. Zudem ist von einer "robusten Sicherheitsgarantie" für die Ukraine auch durch die USA die Rede - mit einer Vereinbarung ähnlich der Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Vertrags. Der europäisch-ukrainische Vorschlag sieht eine schrittweise Lockerung der Sanktionen gegen Russland vor, sobald ein nachhaltiger Frieden erreicht ist. Die Strafmaßnahmen können demnach aber wieder verhängt werden, sollte Russland den Frieden brechen.

11.25 Uhr: Russischer Botschafter bei Gedenken in Torgau

Der russische Botschafter Sergej Netschajew hat im sächsischen Torgau an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Aufeinandertreffens US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten am 25. April 1945 teilgenommen. Netschajew meldete sich dabei auf Deutsch zu Wort: "Heute müssen wir erinnern an die gefallenen Soldaten", sagte der russische Diplomat umringt von Journalisten und Bürgern: "Der Tag ist deswegen sehr wichtig für uns."

Vorab hatte es Streit über seine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung gegeben. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hatte noch kurz vorher gefordert, die angekündigte Teilnahme des Russen zu unterbinden. Netschajew sagte auf die Frage, was er dazu sage, dass er nicht willkommen sei: "Ich spüre das nicht. Ich fühle mich wohl." Dazu, dass er kein Rederecht bekommen hat, sagte er: "Wir haben die Möglichkeit, unsere Position zur Kenntnis zu bringen."

11.15 Uhr: Ex-Außenminister Gabriel kritisiert Ukraine-Vorschlag von Trump

Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat mit scharfer Kritik auf den Vorschlag eines Deals von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs reagiert. "Die USA machen sich damit zum Interessenvertreter Russlands", sagte Gabriel dem "Tagesspiegel". Das Ganze diene nur dazu, dass sich die US-Regierung unter Trump "so schnell wie möglich aus dem Staub machen und aus der Verantwortung stehlen" könne. Vorbild von Trumps Vorschlag scheine der Versailler Vertrag zu sein, sagte Gabriel weiter. "Wie schwach und brüchig solche diktierten 'Friedensabkommen' sind, wissen wir Europäer nur zu gut", erklärte er.

Es sei "an sich schon absurd, dass die USA mit dem Aggressor Russland verhandeln, ohne dass das Opferland der Aggression, die Ukraine, an diesen Verhandlungen beteiligt ist", sagte Gabriel. Die Europäer sollten das Ansinnen der USA "endlich verstehen und für die Zeit nach Trumps Abschied aus Europa planen", sagte Gabriel: "Je schneller dieser Abschied kommt, desto besser. Denn dann muss Putin mit Europa verhandeln."

10.43 Uhr: Russischer Geheimdienst nimmt Rumänen als Spion fest

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen rumänischen Staatsbürger wegen eines Spionageverdachts festgenommen. Der 22-Jährige habe im Auftrag der Ukraine Standorte der russischen Flugabwehr im Schwarzmeerkurort Sotschi erkundet, hieß es in einer Pressemitteilung des FSB. Dem Rumänen, gegen den nun ein Strafverfahren eingeleitet wurde, drohen nach der zu Beginn des Kriegs gegen die Ukraine verschärften russischen Gesetzgebung bis zu 20 Jahre Haft. 

Der FSB veröffentlichte auch ein Video der Festnahme und der Befragung des Verdächtigen. Demnach soll der ukrainische Geheimdienst dem Mann als Gegenleistung Hilfe bei der gefahrlosen Ausreise aus Russland und beim Eintritt in ein Freiwilligenbataillon des Landes versprochen haben. Der russische Geheimdienst meldet immer wieder Festnahmen und angebliche Erfolge im Kampf gegen Spionage. Ins Visier geraten dabei häufig auch ausländische Staatsbürger.

10.31 Uhr: Klitschko – Ukraine muss für Frieden womöglich "vorübergehend" Gebiete an Russland abtreten

Die Ukraine muss nach Einschätzung des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, für einen Frieden womöglich "vorübergehend" Gebiete an Russland abtreten. Klitschko sagte am Freitag dem britischen Sender BBC, eines der "Szenarien" sei es, "Territorium aufzugeben". "Das ist nicht fair", sagte der frühere Boxweltmeister weiter. Für einen Frieden könne dies aber "vielleicht eine Lösung sein, vorübergehend".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj müsse womöglich einer "schmerzhaften Lösung" zustimmen, um zu einem Frieden zu gelangen, sagte Klitschko weiter. Die Ukrainer würden aber "niemals" eine russische "Besatzung" akzeptieren. US-Präsident Donald Trump drängt die Ukraine und Russland seit Monaten zu einer Waffenruhe. US-Medien zufolge kommt ein von den USA vorgelegter Vorschlag für eine Waffenruhe den russischen Forderungen weit entgegen. Demnach könnten die USA die russische Besatzung der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja faktisch anerkennen, ebenso die 2014 erfolgte Annexion der Halbinsel Krim durch Russland. Den Berichten zufolge will Washington Moskau zudem garantieren, dass die Ukraine niemals der Nato beitreten wird.

09.40 Uhr: Interfax – US-Gesandter Witkoff in Russland eingetroffen

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist in Russland zu Gesprächen eingetroffen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax.

09.01 Uhr: CDU-Außenpolitiker Gahler – "Amerikanische Seite hat russische Position eingenommen"

Der ständige Berichterstatter für die Ukraine im Europaparlament, Michael Gahler (CDU), hält wenig vom Plan der USA für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Im Interview mit dem BR sagte er über die USA: "Sie wollen die Ukraine den Russen zum Fraß vorwerfen, und sie wollen die Europäer schwächen. In der Sache selber ist das weder für uns noch für die Ukraine akzeptabel." Die amerikanische Seite hätte die russische Position eingenommen. "Insbesondere was die Krim betrifft, würde es dazu führen, dass wir das Recht des Stärkeren und nicht das Prinzip der Stärke des Rechts akzeptieren."

Wichtig sei jetzt, so Gahler, dass Europa weiterhin die Ukraine unterstützt: "Die Ukraine ist unsere erste Linie der Verteidigung. Die knapp eine Million ukrainische Soldaten schützen auch uns." Momentan, so der Europapolitiker, seien die Ukrainer die einzigen, die Russland aufhalten würden.

06.30 Uhr: Selenskyj – Russischer Luftangriff auf Kiew sollte als Ablenkung dienen

Die russischen Streitkräfte haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge ihre massiven Luftangriffe am Donnerstag als Ablenkung für Bodenangriffe gestartet. Sie hätten verstärkt versucht, vor allem im Front-Abschnitt Pokrowsk im Osten voranzukommen, teilt Selenskyj am frühen Freitagmorgen auf Telegram mit. Diese Angriffe seien aber abgewehrt worden. Bei dem Luftangriff auf Kiew am Donnerstag wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Es war der schwerste Angriff auf die ukrainische Hauptstadt in diesem Jahr.

05.38 Uhr: Russland laut Lawrow "bereit" zu Ukraine-Abkommen

Russland ist nach den Worten seines Außenministers Sergej Lawrow "bereit" zu einem Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. US-Präsident Donald Trump "spricht von einem Abkommen und wir sind bereit, ein Abkommen zu schließen", sagte Lawrow in einem am Donnerstag auszugsweise online veröffentlichten Interview mit dem US-Sender CBS. Es müssten aber noch "einige spezifische Elemente verfeinert werden". Es gebe "mehrere Anzeichen dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen". Lawrow äußerte sich nach einem neuen russischen Angriff auf die Ukraine.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow während eines Treffens in Moskau am Freitag, den 18. April 2025.
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Der russische Außenminister Sergej Lawrow während eines Treffens in Moskau am Freitag, den 18. April 2025.

05.29 Uhr: Angriffe auf Ukraine gehen weiter – Trump übt Kritik

Derweil attackiert Russland die Ukraine unvermindert weiter. In der Nacht auf Freitag griffen Drohnen des iranischen Bautyps Shahed die ostukrainische Großstadt Charkiw an. Nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow waren Schäden an Privathäusern und Brände die Folge. In der Nacht zuvor waren bei Luftangriffen auf die Hauptstadt Kiew mindestens zwölf Menschen gestorben. Auch Trump kritisierte das Vorgehen. "Wladimir, STOP!", schrieb Trump teils in Großbuchstaben auf seiner Plattform Truth Social an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet. Die Angriffe seien nicht notwendig und kämen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt.

Selenskyj berichtete auf seinem Kanal von fast 150 russischen Angriffen auf die ukrainischen Stellungen an der Front und mehr als 4.500 Mal Beschuss, auch mit schweren Waffen. Am schwierigsten sei die Lage in der Region um Pokrowsk gewesen. 

05.28 Uhr: Ukraine vermutet, dass Russland nordkoreanische Rakete einsetzt

Ersten ukrainischen Erkenntnissen zufolge setzte Russland eine ballistische Rakete aus nordkoreanischer Produktion ein. "Wenn sich die Information über die Produktion dieser Rakete in Nordkorea bestätigt, dann wird das zu einem weiteren Beweis für das verbrecherische Bündnis von Russland und Pjöngjang", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Die ukrainischen Geheimdienste würden alle Details überprüfen. Bisher seien die Angaben zur Herkunft der Rakete noch vorläufig.

01.47 Uhr: Nato verschärft Ton gegenüber Moskau

Nato-Generalsekretär Mark Rutte zufolge sind sich die USA und ihre europäischen Partner in ihrer Haltung gegenüber Russland einig. "Wir sind uns in der Nato alle einig, dass Russland eine langfristige Bedrohung für das Nato-Gebiet darstellt – für das gesamte euro-atlantische Gebiet", sagte Rutte nach Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump vor Reportern im Weißen Haus. Rutte bewertete das Treffen mit Trump als gut und fügte hinzu, dass er nicht wisse, ob der russische Präsident Wladimir Putin überhaupt Frieden wolle. Er sagte außerdem, die Vereinigten Staaten blieben der Nato verpflichtet, auch wenn Washington sich zunehmend auf den asiatisch-pazifischen Raum konzentriere.

Freitag, 25. April 2025

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