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Badegäste am Chiemsee

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Unterschätzte Gefahr: Plötzlicher Ertrinkungstod an Land

Unterschätzte Gefahr: Plötzlicher Ertrinkungstod an Land

Ein Kind droht zu ertrinken. Es schnappt nach Luft und atmet dabei Wasser ein. Kurz bevor das Schlimmste eintritt wird es gerettet. Trotzdem stirbt es Stunden später. Sekundäres Ertrinken nennt sich diese unterschätzte Gefahr. Von Nils Kathöfer

Besonders Eltern kleiner Kinder sollten ihre Sprösslinge beim Baden stets im Auge behalten. Denn Unachtsamkeit kann schwerwiegende Folgen haben. Wenn während des Badens Wasser eingeatmet wird, kann der Gasaustausch in der Lunge gestört werden. Die Folge: Sauerstoffmangel.

Dieser Sauerstoffmangel zeigt sich durch Husten, eine schnellere Atmung, Müdigkeit aber auch blaue Lippen und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Sollten Eltern diese Symptome feststellen müssen sie schnell handeln, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft sagt:

"Alle Patienten, die einen Ertrinkungsunfall erlitten haben, sollten mindestens 24h im Krankenhaus unter Beobachtung bleiben, um negative Folgen, wie etwa das sekundäre Ertrinken, ausschließen zu können." Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.

Ertrinken wird oft nicht bemerkt

Vor allem bei Kindern werden hastige Bewegungen leicht mit Spielverhalten verwechselt. Vielen ist nicht bewusst, dass das Kind gerade um sein Leben kämpft. Rettungsschwimmer werden deshalb gezielt geschult, Ertrinkungsnotfälle zu erkennen.

Auch rufen Betroffene selten um Hilfe oder machen mit ihren Armen auf sich aufmerksam. Sie reagieren instinktiv mit Luftanhalten beim Eintauchen und Luftholen beim kurzzeitigen Auftauchen. Hier bleibt keine Zeit, laut zu rufen. Auch werden die Arme gebraucht, um sich über Wasser zu halten. Ein Winken wird dadurch verhindert.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft gibt jedoch Entwarnung. Vor allem das sekundäre Ertrinken kommt sehr selten vor:

" Insgesamt würde ich die Häufigkeit dennoch derart gering einschätzen, dass man keine dauerhafte Angst davor haben muss, da es in der Regel ausschließlich bei schweren Ertrinkungsunfällen vorkommt." Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.