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Paul Klee, Begrüßung, 1922

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Große Paul-Klee-Ausstellung in München

Große Paul-Klee-Ausstellung in München

In der Pinakothek der Moderne in München ist bis zum 10. Juni eine große Ausstellung von Werken Paul Klees zu sehen. Sie befasst sich mit seiner Zeit als Lehrer am Bauhaus 1920 bis 1931. Von Stefan Mekiska

145 Werke von Klee, davon 16 aus dem Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Und weil jedes Bild des Künstlers immer auch ein kleiner Kontinent ist, kann man sich jetzt in der Pinakothek der Moderne in München auf eine ganz große Weltreise machen. Der eigenen Sammlung folgend haben sich die Kuratoren schwerpunktmäßig auf die Zeit Klees am Bauhaus zwischen 1920 und 1931 konzentriert. Damals hatte der Künstler schon internationale Ausstellungen. Im Umfeld des Bauhauses aber musste er sich erst einmal behaupten. Laut Kurator Oliver Kase ging es Klee einerseits…

gut, insofern dass er ein sehr erfolgreicher und populärer Lehrer war und er eine sehr große Zahl an Schülern hatte. Andererseits war das Bauhaus der umkämpfteste Ort der Avantgarde in Deutschland in den Zwanziger Jahren. Es kommen Theo van Doesburg, Moholy-Nagy. Das sind Leute, die harte Polemiker sind, die aus Eigeninteresse andere Künstler lächerlich machen, diffamieren, das ist Teil ihres Programms. Oliver Kase

Paul Klees Unterricht sollte „Gestaltungsgrundlagen“ vermitteln und beruhte auf immerhin 4000 Seiten Theorie. Er selbst verfasste die grundlegenden Aufsätze „Exakte Versuche im Bereich der Kunst“ und „Wege des Naturstudiums“. Doch parallel dazu musste er die Konflikte um die Frage, ob die Malerei überhaupt noch ein für die Zukunft relevantes Medium der Kreativität sei, mit sich selbst im Atelier ausmachen.

Das "Abenteuer-Schiff" von 1927: Zeichen des inneren Gegensatzes

Ein typisches Werk: 1927 entsteht das „Abenteuer-Schiff“. Aufgebaut aus geometrischen Formen, zum Beispiel dreieckigen Segeln, und aus den Bauhaus-Grundfarben – und doch ein typischer Klee. Seeräuber-Männchen mit Schwertern marschieren über Deck. Dem Steuermann kann man wie bei einer Röntgenaufnahme auf die Organe schauen. Und dann weißt auch noch ein geheimnisvoller roter Pfeil nach rechts. Auf jeden Fall in Richtung Phantasie.

Großer Spaziergang durch den "Kosmos Klee"

145 Beispiele aus aller Welt zeigen jetzt in München, dass es Paul Klee stets gelungen ist, Gesetze blühen zu lassen. Oder: Geheimnisse zu konstruieren.