Unter dem Titel "Randgruppenkrawall" demonstrieren mehrere Dutzend Menschen in München für eine bessere Inklusion, vorn rechts im Rollstuhl Veranstalterin Patricia Koller bei der Eröffnungsrede.
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Unter dem Titel "Randgruppenkrawall" demonstrieren mehrere Dutzend Menschen in München für eine bessere Inklusion, auf der Bühne Patricia Koller.

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Demo für Teilhabe behinderter Menschen in München

Demo für Teilhabe behinderter Menschen in München

Unter dem Titel "Randgruppenkrawall" haben sich einige Dutzend Menschen auf dem Münchner Marienplatz versammelt. Sie demonstrieren für mehr Inklusion und damit für eine bessere Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Auf dem Münchner Marienplatz demonstrieren am Samstagnachmittag rund 80 Menschen für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unter dem Motto "Randgruppenkrawall". Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung. In Deutschland ist die Konvention offiziell seit 2009 in Kraft, doch viele Betroffene finden, dass sie nur mangelhaft umgesetzt wird.

Kritik an Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung

Veranstalterin Patricia Koller kritisiert, dass Menschen mit Behinderung in Deutschland weiterhin ausgegrenzt, bevormundet und unterdrückt würden. Außerdem würden sie häufig von Behörden "schikaniert". Oft müsse sie darum kämpfen, ihre Rechte gegenüber Behörden durchzusetzen. Koller fordert deswegen ein Beschwerdesystem für Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen.

Die Protestierenden sitzen auf Bierbänken unter bunten Sonnenschirmen, auf Klappstühlen und in Rollstühlen. Die Reden werden live in Gebärdensprache für gehörlose Menschen gedolmetscht. Nach jedem Redebeitrag gibt es Musik, zum Beispiel von einer Sambagruppe.

Betroffener beklagt zu geringen Lohn im Arbeitsleben

Antony Wittmann ist extra aus Ingolstadt angereist. Den Jugendlichen mit Lernschwierigkeit ärgert, dass sein Lohn in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung so niedrig ist. Außerdem erlebe er, wie wenig barrierefrei seine Heimatstadt sei. Wenn er mit seiner Inklusionsgruppe essen gehen wolle, müssten sie oft lange nach einem Ort suchen, der für alle barrierefrei zugänglich sei.

Rollstuhlfahrer fordert mehr Inklusion und Wechsel aus dem Fördersystem

Martin Blasi hat im Schatten der Mariensäule Zuflucht vor der Sonne gefunden. Der Behindertenbeauftragte des Münchner Bezirks Bogenhausen wartet auf seinen Auftritt auf der Bühne. Als studierter Mathematiker kritisiert Blasi die fehlende Inklusion an den Schulen. In den 80er Jahren sei es für ihn als Rollstuhlfahrer noch möglich gewesen, an einem regulären Gymnasium Abitur zu machen. Inzwischen habe man zwar ein gut ausgebautes Fördersystem. Doch das führe dazu, dass zum Beispiel Rollstuhlfahrer ab der Grundschule Förderschulen besuchen. Die wenigsten von ihnen würden im Anschluss auf eine reguläre Realschule oder ein Gymnasium wechseln, weil es schwer sei, aus dem Fördersystem wieder herauszukommen.

Demo vom "Behindertenverband Bayern" bereits zum 7. Mal

Weitere Redner sind unter anderem der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude und weitere Aktivisten, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung und psychisch Kranken einsetzen. Die Demonstration findet bereits zum siebten Mal statt und wird von dem Verein "Behindertenverband Bayern" organisiert.

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