Archivbild: Weihnachtsmarkt in Prag
Archivbild: Weihnachtsmarkt in Prag
Bild
Archivbild: Weihnachtsmarkt in Prag
Bildrechte: picture alliance/dpa/CTK | Roman Vondrous
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance/dpa/CTK | Roman Vondrous
Audiobeitrag

Archivbild: Weihnachtsmarkt in Prag

Audiobeitrag
>

Hepatitis-Welle in Tschechien: Infektionen auf Weihnachtsmärkten

Hepatitis-Welle in Tschechien: Infektionen auf Weihnachtsmärkten

Das Nachbarland Tschechien kämpft aktuell mit einem massiven Anstieg an Hepatitis-A-Infektionen. Besonders Weihnachtsmärkte gelten als Hotspots. So können sich Besucherinnen und Besucher vor einer Ansteckung schützen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

In Tschechien grassiert die größte Hepatitis-A-Epidemie seit 46 Jahren erklärt Milan Kubek, Präsident der tschechischen Ärztekammer: "Es handelt sich um die größte Epidemie seit 1979 - und wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht". Im Vergleich zum Vorjahr gibt es zwanzigmal so viele Fälle, fast 3.000 Hepatitis-A-Infektionen wurden 2025 bereits registriert. Besonders betroffen: die Hauptstadt Prag, sowie die Regionen Mittelböhmen und Karlsbad. Also auch beliebte Reiseziele für deutsche Touristen. Besonders Weihnachtsmärkte gelten als Risikoschauplätze.

Hepatitis A gilt zwar als mildeste Form von Hepatitis. Die Lebererkrankung ist aber hoch ansteckend. Für Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen kann sie sehr gefährlich werden. Mindestens 32 Menschen sind in Tschechien laut Gesundheitsbehörden 2025 bereits an dieser Krankheit gestorben, darunter besonders ältere Männer.

Wie steckt man sich an?

Hepatitis A überträgt sich durch Schmierinfektion, etwa durch ungewaschene Hände und infizierte Oberflächen. Lebensmittel, besonders Salat, Gemüse und Obst, das mit verunreinigtem Leitungswasser in Berührung kommt, gelten als häufige Infektionsquelle. "Auch erkrankte Menschen können das Virus vor allem in den ersten 14 Tagen durch Fäkalien und Körperflüssigkeiten weitergeben", weiß der Infektiologe Christoph Spinner vom Münchner Klinikum Rechts der Isar.

Bemerkbar machen kann sich die Krankheit durch Fieber, Bauchschmerzen und Juckreiz an Händen und Füßen sowie eine leichte Gelbfärbung von Augen und Haut. Daher mahnt das deutsche Auswärtige Amt, grundlegende Hygienemaßnahmen wie Hände waschen konsequent einzuhalten und empfiehlt eine Hepatitis A-Impfung.

Zu wenig Impfstoff

Doch in Tschechien mangelt es derzeit an diesem Impfstoff. Die Vorräte werden für Kontaktpersonen und Erkrankte aufgehoben, viele reguläre Impfungen wurden bereits ausgesetzt. Daher versucht das tschechische Gesundheitsministerium, weiteren Impfstoff aus dem Ausland zu bekommen.

Wer sich in Deutschland impfen lässt, hat nach knapp zwei Wochen bereits einen guten Basisschutz, sagt Infektiologe Spinner: "Schützende Antikörper werden bereits nach 12-15 Tagen nachgewiesen und sind mit einer hohen Schutzwirkung assoziiert. Für eine vollständige Impfung und anhaltende ist eine zweite Dosis nach 6 Monaten sinnvoll."

Hepatitis A-Epidemie in Bayern nicht zu befürchten

"Eine Epidemie ist aufgrund der notwendigen direkten Kontaktübertragung nicht wahrscheinlich", lautet die Einschätzung von Spinner. Da Hepatitis A in Deutschland zu den meldepflichtigen Krankheiten gehört, lässt sich das Infektionsgeschehen sehr genau beobachten. In den Novemberwochen kam es zu sieben Hepatitis A-Fällen in Bayern, zuletzt sank die Zahl wieder. Auch in Sachsen, das sich mit Tschechien mehr als 450 km Grenze teilt, steigen die Infektionszahlen nicht auffällig an.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!