Nur noch vier Wochen sind es, bis am 22. Mai in der Oberpfälzer Stadt Furth im Wald die Landesgartenschau öffnet. In der Stadt laufen aktuell die Vorbereitungen. Hier herrscht Aufbruchsstimmung und Vorfreude auf 137 Tage Gartenschau.
Spektakuläre Bauten: Brückenloop erinnert an Further Festspieldrachen
Eine mehrfach geschwungene Fußgängerbrücke über eine gewachsene Fluss- und Parklandschaft ist eines der baulichen Highlights. Denn diese Brücke, an der momentan noch geschraubt wird, wirkt selbst pflanzenartig. Von den mehr als 4.000 Stahllamellen des Brückengeländers ist keine gleich. Sie sind zum Beispiel unterschiedlich lang, ergeben zusammengebaut ebenfalls Schwünge.
Obendrein ist das Geländer dunkelrot gestrichen – wie Drachenblut. Auch die Wege auf dem Gartenschaugelände sind rot eingefärbt, viele Blumenbeete haben eine Schuppenform – wie die Haut des berühmten Further Festspieldrachen, dessen Kopf auch das Logo bildet. "Man kommt in Furth im Wald nicht um den Drachen herum", erklärt Kerstin Hoffmann, zuständig für Ausstellung und Betrieb, "und es ist auch sinnvoll, dass man diese Marke aufnimmt".
Bürgermeister ist zuversichtlich: "Wir werden mit allem fertig"
Mindestens so spektakulär wird das kuppelartige Holzdach der Parkarena, das gerade aufgebaut wird. Es besteht aus 168 Waben, von denen ebenfalls jede leicht unterschiedlich ist. Für den Bau war das eine Herausforderung, sagt Zimmereibesitzer Josef Penzkofer, aber spannend. "Da kann man in 20 Jahren seinen Kindern noch erzählen, dass man da mitgebaut hat", freut sich einer seiner Zimmerer. "Wir werden auch mit allem fertig", sagt der Bürgermeister denen, die eine Bauverzögerung befürchten.
So soll die neue Parkarena mit der Dachkonstruktion einmal aussehen.
Millioneninvestitionen, die sichtbar bleiben
Rund 25 Millionen Euro gibt die 9.000-Einwohner-Stadt für die Schau aus. Aber davon zahlt sie "nur" rund neun Millionen selbst, der Rest sind Zuschüsse. Das meiste Geld ist in Städtebauliches geflossen, das auch danach bleibt. Das ist für Bürgermeister Sandro Bauer der größte Vorteil an dem Mammutprojekt. "Ohne die Gartenschau hätten wir uns das alles gar nicht leisten können" – zum Beispiel die Parkarena als neue Veranstaltungsbühne, den Brückenloop, neu gestaltete Spielplätze, ein freigelegter Stadtbach, eine Straße, die zur attraktiven Flaniermeile umgebaut wurde.
Während zum Beispiel Schweinfurt, Tittmoning und Penzberg geplante Gartenschauen wegen klammer Kassen abgelehnt haben, herrscht in Furth im Wald Aufbruchsstimmung. Auch hier hatte es anfangs viel Skepsis gegeben. Doch jetzt engagieren sich fast 200 Ehrenamtliche für die Schau. "Das ist Wahnsinn", sagt Geschäftsführerin Claudia Knoll, "so viele hatte ich noch in keiner Stadt". Etliche Further streichen gerade noch ihre Hausfassaden, damit alles "richtig schön wird" für die Besucherscharen, die man erwartet.
Klimawald, Weinberg, Schattengarten
Rund 500 Bäume wurden gepflanzt, 2.800 Sträucher und mehr als 170.000 mehrjährige Blumenstauden und –zwiebeln. Dazu kommen ab Mai noch einmal rund 900 Quadratmeter einjährige Sommerblumen. Gartenfans erwartet aber nicht nur ein Blumenmeer, es gibt auch Anlagen zu aktuellen Herausforderungen. Dazu gehört etwa ein Klimawald mit Bäumen und Pflanzen, die gut Hitze und Trockenheit vertragen. Mehr als 3.000 Veranstaltungen sind vom 22. Mai bis 5. Oktober geplant.
Furth im Wald liegt direkt an der tschechischen Grenze. Deshalb werden auch zahlreiche Besucher aus dem Nachbarland erwartet. Dazu kommt im August der alljährliche "Drachenstich", das berühmte Festspiel. Die kleine Stadt an der Grenze wird sich also dieses Jahr so bunt, vielfältig und spannend präsentieren wie noch nie.
Im Video: Die Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2025
In rund vier Wochen beginnt in Furth im Wald die Landesgartenschau.
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