Beantragung eines Reisepasses
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Beantragung eines Reisepasses (Symbolbild)

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Lange Wartezeit auf Reisepässe in Ostbayern: Frust und Lösungen

Lange Wartezeit auf Reisepässe in Ostbayern: Frust und Lösungen

Flug gebucht, die Freude steigt, bald geht es in den Urlaub. Da entdeckt man, dass der Reisepass abgelaufen ist. In Ostbayern aktuell problematisch: Statt zwei Wochen wartet man dort oft zwei Monate auf ein neues Dokument. Doch es gibt Abkürzungen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

In Niederbayern und der Oberpfalz müssen Reisewillige kurz vor den Sommerferien rund zwei Monate auf einen neuen Reisepass warten. Dies ergab eine Umfrage des BR-Studios Oberpfalz in den Stadtverwaltungen von Regensburg und Straubing. Üblich sind etwa zwei Wochen Wartezeit. Die längere Wartezeit sorgt für Frust bei den Antragsstellern.

Run auf Reisepässe in Regensburg und Straubing

In Regensburg dauert es im Schnitt circa acht Wochen, in Einzelfällen sogar bis zu zehn Wochen, bis ein regulär beantragter Reisepass bereitliegt, teilte eine Sprecherin der Stadt dem BR mit. Hintergrund für die Wartezeit ist auch, dass der Andrang in den Bürgerbüros derzeit besonders stark ist – ein bundesweites Phänomen. Allein in Regensburg wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits über 6.700 Reisepässe beantragt. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 waren es ähnlich viele.

Auch in Straubing zeigt sich ein deutlich stärkerer Anstieg: Im Juni 2023 wurden in Straubing zum Beispiel 340 Anträge gestellt, während im selben Zeitraum dieses Jahres knapp 500 Anträge eingingen.

Deutschlandweites Phänomen

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums erklärte, dass die Produktionszeit in der Bundesdruckerei seit März die vertragliche Lieferzeit von zwölf Werktagen deutlich übersteige und derzeit durchschnittlich bei knapp 22 Werktagen liege. Der Grund: ein außergewöhnlicher Anstieg der Antragszahlen. Binnen vier Wochen wurden erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei über 600.000 Reisepässe bestellt. Die Ursache dieses Anstiegs ist nach Behördenangaben unklar. Um den Engpass zu bewältigen, hat die Bundesdruckerei zusätzliche Maschinen bestellt.

Lösungen für das Reisepass-Problem

Für Urlauber gibt es dennoch Hoffnung: Ein vorläufiger Personalausweis, der innerhalb der EU für drei Monate gültig ist, kann als schnelle Alternative dienen. Kostenpunkt: zehn Euro. Den braucht man aber nur, wenn man keinen Personalausweis hat oder dieser abgelaufen ist - mit einem herkömmlichen Personalausweis ist das Reisen innerhalb der EU sowieso möglich. Das gilt auch für Ägypten und die Türkei.

Wer unbedingt einen vollwertigen Reisepass braucht, um beispielsweise in die USA einreisen zu können, zahlt 32 Euro Express-Aufschlag. Der Reisepass kostet ab 24 Jahren 70 Euro, mit Express-Zuschlag 102 Euro. Der Express-Reisepass kommt innerhalb von drei bis sechs Tagen an.

Kann der Reisepass, auch im Expressverfahren, nicht rechtzeitig vor Reisebeginn fertiggestellt werden, besteht die Möglichkeit, dass ein vorläufiger Reisepass sofort ausgestellt und ausgehändigt wird. Das Bürgeramt kann für die Notwendigkeit der Ausstellung geeignete Nachweise verlangen, wie Flugtickets oder andere Reiseunterlagen. Die Gültigkeitsdauer des vorläufigen Reisepasses wird dem Reisezweck angepasst und darf nicht mehr als ein Jahr betragen. Eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer ist nicht möglich, wie das Bundesministerium des Inneren und für Heimat auf seiner Website schreibt.

Was bei Reisen mit Minderjährigen zu beachten ist

Für Kinder gibt es seit dem 1. Januar 2024 keinen speziellen Kinderreisepass mehr. Sie erhalten jetzt reguläre Reisepässe. Wichtig ist hierbei, dass das Foto des Kindes aktuell und das Kind auf dem Foto erkennbar sein muss.

Die Bundespolizei in Waidhaus empfiehlt außerdem, dass Minderjährige, die alleine reisen oder nur von einem Sorgeberechtigten begleitet werden, folgende Unterlagen mitführen: eine formlose Einverständniserklärung der abwesenden Personenberechtigten mit Angaben zum Minderjährigen, die Personalien und Erreichbarkeit der abwesenden Personenberechtigten und eine Kopie des Reisepasses oder Personalausweises von diesen. Reisen Minderjährige in Begleitung von Sorgeberechtigten mit abweichendem Nachnamen, wird empfohlen, Dokumente mitzuführen, die das Sorgerecht belegen. Hierzu zählen beispielsweise eine Geburts- oder Adoptionsurkunde. Ansonsten kann die Weiterreise verweigert werden.

Für Reisende bleibt es wichtig, frühzeitig ihre Reisedokumente zu beantragen, um Verzögerungen und Stress zu vermeiden. Eine weitere Hilfe bei Einreisen in verschiedene Länder der Welt ist die Website des Auswärtigen Amts [externer Link].

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