Die Kampmann-Villa in Passau, auch bekannt als Carossa-Villa.
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Millionenschwere Testamente gefälscht? Pflegerin vor Gericht

Millionenschwere Testamente gefälscht? Pflegerin vor Gericht

Eine Pflegerin aus Passau soll Testamente gefälscht haben, um an ein Millionenerbe zu kommen. So lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, den das Landgericht nun verhandelt. Es geht um Geld, Gold und Immobilien von Hans Carossas Schwiegersohn.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Hat eine Pflegerin aus Passau Testamente gefälscht, um an das Millionenerbe von Hans Carossas Schwiegersohn heranzukommen? Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau genau das vor: Urkundenfälschung und versuchten Betrug. Die Angeklagte muss sich ab Donnerstag vor dem Landgericht Passau verantworten.

Erbe von mindestens 20 Millionen Euro

Darum geht es: Im Herbst 2021 starb Niels Kampmann, langjähriger Leiter der Passauer Hefefabrik und Schwiegersohn des bekannten Dichters Hans Carossa. Er hinterließ ein Erbe von mindestens 20 Millionen Euro. Genauer lässt es sich laut Landgericht nicht beziffern, weil zu dem Erbe Dutzende Grundstücke, Immobilien, Kunstgegenstände, Fahrzeuge, Gold und auch das Archiv des Dichters Carossa gehören.

Pflegedienst-Chefin soll Testament gefälscht haben

In den letzten Monaten seines Lebens wurde Kampmann zuhause gepflegt: von der Geschäftsführerin eines ambulanten Pflegedienstes. Sie soll laut Staatsanwaltschaft diverse Schriftstücke gefälscht haben: darunter Quittungen, Überweisungsträger in Höhe von knapp 66.000 Euro und auch zwei Testamente.

Mit den mutmaßlich gefälschten Testamenten soll sich die Pflegerin als Erbin eingesetzt haben. Das wiederum ließ die Richterin am Nachlassgericht zweifeln. Sie verständigte die Polizei. Die Pflegerin wurde festgenommen. Während der Ermittlungen saß sie vier Monate in Untersuchungshaft.

Prozess wurde verschoben

Ursprünglich hätte der Prozess bereits Mitte November beginnen sollen. Weil ein Rechtsanwalt krank geworden war, wurde der Prozessbeginn verschoben. Für den jetzt gestarteten Prozess hat das Landgericht insgesamt acht Prozesstage angesetzt. Das Urteil soll voraussichtlich am 24. Januar gesprochen werden.

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