Kleine Flaschen mit dem Wirkstoff von Moderna für eine Corona-Schutzimpfung (Symbolbild)
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Münchner Top-Onkologen raten Krebspatienten zur Corona-Impfung

Münchner Top-Onkologen raten Krebspatienten zur Corona-Impfung

Wie viele andere Menschen, fragen sich auch Krebspatienten, ob sie sich gegen Covid-19 impfen lassen sollen. Ja, lautet die Antwort von zwei Münchner Top-Onkologen. Nur in Einzelfällen sei von der Covid-19-Schutzimpfung abzuraten.

Ende des vergangenen Jahres startete auch in Bayern die Covid-19-Schutzimpfung. Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Deshalb rückt die Corona-Impfung für Krebspatienten in den Fokus der Diskussion.

Einschränkung beispielsweise bei Transplantationspatienten

Bei einer Pressekonferenz zum Weltkrebstag empfahl Stephanie E. Combs Krebspatienten, sich gegen Corona impfen zu lassen. Die Professorin ist Direktorin der Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TU) München. Nur in Einzelfällen sei davon abzuraten, wenn zum Beispiel das Immunsystem eines Patienten vor einer Transplantation gezielt heruntergefahren wurde, schränkte die Top-Onkologin ein. Dann sei eine Absprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen. Abgesehen davon sei die Impfung für Krebspatienten sinnvoll.

Auch Professor Volker Heinemann vom Klinikum der Universität München und Direktor des Comprehensive Cancer Center CCC München rät Krebspatienten zu einer Corona-Impfung. Das CCC bündelt das Expertenwissen der beiden Münchner Universitätskliniken – der Ludwig-Maximilians-Universität und der TU – sowie des Tumorzentrums München in der onkologischen Patientenversorgung und Forschung. Es gehört zum Netzwerk der 13 deutschen Onkologischen Spitzenzentren.

Mangelnder Impfstoff und Priorisierung von Krebspatienten

Momentan sei die Herausforderung, dass nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, erklärte Combs. Krebspatienten gehörten außerdem nicht in die Gruppe 1 mit höchster Priorität für eine Corona-Impfung, sondern zur Gruppe 2. Momentan können nur Personen aus der Gruppe 1, Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen sowie alle Menschen über 80, geimpft werden.

Das Klinikum rechts der Isar halte sich an die Vorgaben der Bundesregierung, sagte Hana Agül, Geschäftsführender Direktor des CCC. Daher könnte Krebspatienten – "Stand heute" – keine Impfungen gegen das Coronavirus angeboten werden.

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