Ein Teil des Rodenstock-Geländes ist unbenutzt.
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Neue Hoffnung für Rodenstock-Gelände in Regen

Neue Hoffnung für Rodenstock-Gelände in Regen

Seit Jahren liegt in Regen im Bayerischen Wald das sogenannte "Rodenstock-Gelände" brach. Doch nun tut sich etwas. Ein Investor will dort ein Fachmarktzentrum errichten - und er ist kein Unbekannter in der Region.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In der Stadt Regen gibt es neue Hoffnung für das sogenannte Rodenstock-Gelände. Viele sehen in der Industriebrache einen Schandfleck, der seit Jahren leer steht und bei dem bisher alle Wiederbelebungspläne scheiterten. Nun hat der Unternehmer Josef Saller das knapp 23.000 Quadratmeter große Areal von Rodenstock gekauft.

Heimischer Unternehmer kauft Areal

Der Unternehmer will dort ein Fachmarktzentrum errichten. Das hat der Regener Bürgermeister Andreas Kroner (SPD) dem BR am Montag bestätigt. Zunächst hatte die Mediengruppe Bayern berichtet. "Ich bin sehr froh, dass es mit Saller nun einen einheimischen Investor gibt, der mit der Region verwurzelt ist und in Regen auch schon erfolgreich investiert hat", so der Bürgermeister. Die Stadt hofft, dass das Rodenstock-Gelände "jetzt endlich entwickelt werden kann".

Altlastensanierung inzwischen erledigt

Josef Saller sagte am Montag dem BR, er habe schon seit Längerem über den Kauf verhandelt und außerdem die Altlastensanierung abgewartet. Das Optikunternehmen Rodenstock habe diese Sanierung, bei der Rückstände aus der Zeit der Industrieproduktion beseitigt wurden inzwischen erledigt.

Investor mit umfangreicher Erfahrung

Der Investor Josef Saller stammt aus Zwiesel, also aus dem Landkreis Regen und hat seit Jahrzehnten ein Bau- und Immobilienunternehmen in Weimar. Er hat in ganz Europa Einkaufsmärkte und Ladenflächen gebaut und an Handelsunternehmen vermietet.

Saller will die alten Industriebauten abreißen und dann auf dem Gelände Läden und Fachmärkte bauen, aber ohne einen Lebensmittelhändler. Damit würde er sich an den gültigen Bebauungsplan halten, der seit 2012 gilt und der inzwischen auch durch einen Gerichtsprozess bestätigt wurde.

Auf den Bau eines solchen Marktes auf dem Rodenstock-Gelände könne er problemlos verzichten, so Josef Saller im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Er wolle ein gutes Miteinander mit dem benachbarten Einkaufspark Regen.

Investor will Parkplätze bauen und Grünflächen anlegen

Saller will auch Parkplätze bauen und einige Grünflächen auf dem Gelände anlegen. Die Mieter für diese Fachmärkte habe er schon weitgehend, sagte er dem BR. Zum einen gehe es um Handelsketten, die schon andere Gebäude von ihm in Regen gemietet hätten, dort aber erweitern wollten. Die Mieter, die durch die Erweiterung rausgingen, bekämen dann Flächen im neuen Gelände. Es gebe außerdem weitere Mietinteressenten. Die Stadt Regen mit ihrem Umland gelte als gutes Einzugsgebiet für Kunden. Entsprechend viele Nachfragen von Märkten habe er, so Saller.

Baubeginn möglicherweise ab 2026

Die Bauarbeiten für die Neugestaltung könnten im Jahr 2026 beginnen. Ein viel früherer Baubeginn sei unrealistisch. Momentan mache man die Pläne, so der Investor. Das Gelände sei nicht ganz einfach. Es gebe einen Höhenunterschied von fast neun Metern. Es seien also umfangreiche Erdbewegungen nötig. Die alten Industriebauten werden abgerissen.

Streit um Bebauungspläne in der Vergangenheit

Das Optik-Unternehmen Rodenstock hatte sich am Standort Regen schon vor Jahren stark verkleinert. Die leerstehenden Gebäude verfallen zunehmend. Bestrebungen, das Gelände wieder zu beleben, gibt es schon seit dem Jahr 2009. Aber ein Investor gab auf, ein anderer meldete Insolvenz an.

Über die Pläne wurde außerdem viel gestritten. Es gab sogar einen Bürgerentscheid. Der gegenüberliegende Einkaufspark wehrte sich aus Konkurrenzgründen gegen die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes. Die Hoffnung der Stadt ist jetzt, dass Josef Saller das Ganze erfolgreich und ohne neuen Streit umsetzt.

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