Koch Noah Hansen steht in der Küche des Gasthofes Alpenrose in Samerberg und lacht in die Kamera.
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Immer gut gelaunt: Noah Hansen in der Küche des Gasthofes Alpenrose in Samerberg.

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Noah Hansen: Koch wird mit Dialekt-Videos zum Internet-Star

Noah Hansen: Koch wird mit Dialekt-Videos zum Internet-Star

Mit bayerischem Dialekt und guter Laune kocht Noah Hansen in einem oberbayerischen Gasthof. Dabei filmt er sich und stellt die Videos ins Internet. Inzwischen haben seine Kochvideos eine riesige Fangemeinde.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Noah Hansen steht in der Küche des Gasthofes Alpenrose in Samerberg, südlich von Rosenheim. Mit bairischem Dialekt berichtet er, wie er ein Lüngerl vom Reh zubereitet. In seinen dunklen, gekräuselten Haaren trägt er ein buntes Stirnband, hinter ihm steht auf einem Schild "King of the Kitchen", "König der Küche". "Dann doa ma de Zwiefi eini und dann lass ma des erstmal a bisserl kocha", erklärt der 20-Jährige.

Der Koch spricht in die Handy-Kamera seines Chefs Florian Lerche. Dieser stellt das spontan aufgenommene Video noch am selben Abend auf den Instagram-Kanal des Gasthofes. Am nächsten Morgen haben das Video schon über 200.000 Menschen gesehen, mittlerweile hat es 1,8 Millionen Abrufe.

Millionen Views auf Kochvideos

Seit Februar hat Noah seinen eigenen Account. Seinem Kanal "_quinoah.k" folgen auf Instagram und TikTok inzwischen fast 190.000 Menschen. Dort zeigt er, wie er kocht, und gibt Rezept-Tipps. Sein Markenzeichen: bairischer Dialekt und gute Laune.

Das kommt gut an: Fans reisen mehr als 600 Kilometer in das oberbayerische Samerberg, um sich von Noah bekochen zu lassen und eine Autogrammkarte von ihm zu bekommen. Warum seine Videos so gut ankommen, wisse er selber nicht. Vermutlich, weil der Spaß immer im Vordergrund stehe. "Da is nix gestellt: Handy aus der Hosentasche und Abfahrt", grinst er. In der Küche gebe es immer "vui Bleedsinn" – damit begeistert er Tausende.

Geboren in Kenia, seine Heimat: Bayern

Noah Hansen wurde in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, geboren. Mit acht Monaten wurde er zusammen mit seiner Schwester adoptiert und lebt seitdem in Edling bei Wasserburg am Inn. Es ist seine Heimat. Ganz selbstverständlich wuchs er mit dem bairischen Dialekt auf. Seine Eltern, beide Lehrer, das Dorf und in der Schule, überall wird schließlich bairisch gesprochen. Selbstironisch nennt er sich die "schwarze Perle aus Bayern" oder auch "heißeste Schokolade des Dorfes".

Das ist meine Sprache, bei uns redet jeder Bairisch. Ich fluche sehr oft auf Bairisch, wenn irgendwas nicht klappt, das mögen meine Eltern nicht – aber das ist einfach so automatisch: Ja kreizkruzifix, jetz' is ma was obrannt oder so, wenn irgendwas nicht so läuft.

Sein Bairisch ist inzwischen sogar ausgezeichnet: Im Juni erhielt der den Dialektpreis des Heimatministeriums in der Jugend-Kategorie. Er könne aber auch Hochdeutsch reden, wenn es nötig sei, versichert er im Interview mit der "Abendschau".

Für seine Videos bekommt er viel Lob, aber es gibt auch einige rassistische Kommentare. Das Vorurteil, dass die Menschen in ländlichen Gebieten ihn aufgrund seiner Hautfarbe ablehnen würden, kann er nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, bei ihm gab es nie Probleme, auch dank des Dialekts. Nur die Polizei wolle ihn andauernd kontrollieren. Aber auch da helfe sein Bairisch.

Traumberuf Koch und Influencer

Seine Ausbildung hat der 20-jährige Koch in einem Münchner Betrieb gemacht. Die Pendelei zwischen dem Betrieb und der elterlichen Wohnung in Edling sei nicht einfach gewesen. Und seine Chefin sei hart gewesen, habe nie ein "Danke" gesagt. Im ersten Lehrjahr wollte er die Ausbildung deshalb fast abbrechen. Inzwischen ist das Kochen sein Traumberuf. "Ich find' das geil, wenn du einfach kochst und die Leute sind glücklich. Außerdem kann ich kreativ sein und lerne viel Neues dazu."

Seine Karriere in den sozialen Netzwerken sieht er aber nur als Hobby und nicht als zweiten Beruf. "Ich bin nur Koch, ich bin kein Influencer, das kann ich nicht, dafür sind meine Videos viel zu schlecht", erklärt er. Trotzdem sieht er, dass er ein Vorbild für andere sein kann. Dank seiner Videos gebe es inzwischen mehr Praktikanten im Gasthof Alpenrose, die die Gastronomie kennenlernen wollen. Insofern ist er also doch ein Influencer.

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