Behandlung eines Covid-Patienten auf einer Intensivstation in Bayern
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Behandlung eines Covid-Patienten auf einer Intensivstation in Bayern

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Viele Corona-Patienten: Lage in bayerischen Kliniken angespannt

Viele Corona-Patienten: Lage in bayerischen Kliniken angespannt

Die Situation an mehreren bayerischen Krankenhäusern spitzt sich zu: Zum einen werden die Kapazitäten auf den Intensivstationen knapper, zum anderen infiziert sich auch immer mehr medizinisches Personal mit Corona.

Die Corona-Lage wird an zahlreichen Krankenhäusern in Bayern angespannter. Auf isolierten Intensivstationen steigt die Zahl Schwerstkranker mit Covid-19. Und parallel werden auch immer mehr Patienten und Mitarbeiter positiv getestet.

Beim München Klinikum ist die Lage laut Aussage eines Sprechers ernster als während der ersten Pandemie-Welle. Dort werden derzeit rund 170 Covid-19-Patienten behandelt, 30 davon auf der Intensivstation. Das größte Problem sei der Personalmangel. Deswegen begrüße man die Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern. So könne die Last auf alle verfügbaren Kliniken verteilt werden.

Doch in den Krankenhäusern der umliegenden Landkreise sieht es nicht viel besser aus. Im Kreiskrankenhaus Erding sind nach Angaben des dortigen Landratsamtes derzeit noch zwei Intensiv-Beatmungsplätze frei. Im Klinikum Freising sind die Intensivbetten laut eines Sprechers derzeit "extrem" ausgelastet. Im benachbarten Dachau ist die Belegung nach Klinik-Angaben als hoch einzuordnen.

Kapazitäten in Landsberg erschöpft

Die Kapazitäten der Intensivstation am Landsberger Klinikum sind aktuell komplett ausgereizt. Das sagte Sprecherin Regina Miller dem BR. Sechs der elf Betten sind nach offiziellen Angaben des Gesundheitsamtes mit Covid-19-Patienten belegt, wovon vier invasiv beatmet werden. Drei weitere Patienten liegen demnach wegen anderer Leiden auf der Intensivstation. Die zwei übrigen Betten könnten derzeit nicht betrieben werden, sagte Klinik-Sprecherin Miller weiter. Grund dafür seien Personalausfälle bei den speziell ausgebildeten Pflegekräften für die Intensivstation, unter anderem aufgrund von Krankheit und Quarantäne infolge der Corona-Infektionsschutzvorschriften.

Betrieb in zwei Krankenhäusern eingeschränkt

Nach Corona-Ausbrüchen unter Patienten und Personal mussten zwei bayerische Krankenhäuser ihren Betrieb einschränken. Im ersten Fall meldete das Landratsamt Starnberg die Infektionen von zehn Patienten und sechs Mitarbeitern auf zwei Stationen der Herrschinger Robert Schindlbeck-Klinik. In der Kreisklinik St. Elisabeth im schwäbischen Dillingen traf es sieben Patienten und vier Mitarbeiter der internistischen Station. Alle drei Stationen sind nun unter Quarantäne, in beiden Kliniken wurde die Aufnahme neuer Patienten eingeschränkt.

Außerdem haben sich im Krankenhaus Wertingen unweit von Dillingen sieben Mitarbeiterinnen auf der Corona-Station angesteckt, ebenso zwei Putzkräfte, laut Landratsamt aber nicht bei der Versorgung der Patienten.

Aufnahmestopp in Wasserburg

An der RoMed-Klinik in Wasserburg am Inn werden wegen positiver Corona-Tests auf drei Stationen keine Patienten mehr aufgenommen. Die Ausnahme sind Notfälle, die in der Zentralen Notaufnahme behandelt werden, sie müssen dann im Anschluss in andere Kliniken weiterverlegt werden. Auf den drei Stationen wurden sowohl Mitarbeiter als auch zwei Patienten positiv getestet. Allen Infizierten geht es den Umständen entsprechend gut, so die Pressestelle. Jetzt werden in dem Krankenhaus alle 72 Patienten und 450 Mitarbeiter getestet.

Angespannt ist die Lage auch in Franken: Erstmals musste das Klinikum Nürnberg Intensivpatienten an andere Kliniken abgeben. In den Regiomed-Einrichtungen in Coburg, Neustadt bei Coburg, Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen werden derzeit insgesamt 146 Covid-19-Patienten behandelt, 14 davon auf den Intensivstationen. Immer wieder müssen einzelne Häuser Vollbelegung melden. Es gebe aber noch keinen Aufnahmestopp für Notfallpatienten, betonte Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke.

Aktuell mehr als 4.000 Intensivbetten in Deutschland belegt

Laut Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) werden derzeit in Deutschland 4.278 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt, 2.521 davon werden invasiv beatmet (Stand 9.12., 12.15 Uhr). Vor vier Wochen (11.11.) waren es 3.127 (davon 1.787 invasiv beatmet). Würden die Fallzahlen ab sofort sinken, würde die Welle der Intensivpatienten nach Divi-Angaben noch etwa zwei bis drei Wochen nachrollen. Ähnlich lang sei die Liegedauer. In Bayern werden laut Divi aktuell 733 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt.

Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Grafik: Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Bayern

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