Blick vom Vaporetto auf Venedig mit Dogenpalast (2. Gebäude von rechts) und dem Markusturm (Archivbild).
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Auf Venedig-Besucher kommt wohl Tagesgebühr zu (Archivbild).

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Auf Venedig-Besucher kommt wohl Tagesgebühr zu

Auf Venedig-Besucher kommt wohl Tagesgebühr zu

Die Stadtverwaltung von Venedig will eine Testphase mit einer Tagesgebühr für Touristen. Es gehe darum, die Lebensqualität der Venezianer zu verbessern, hieß es zur Begründung. Die Zustimmung des Stadtrats steht aber noch aus.

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Millionen Touristen besuchen jedes Jahr Venedig - die allermeisten nur für einen Tag. Viele Venezianer wollen deshalb schon seit Langem einen Kurswechsel. Auch die Vereinten Nationen sind besorgt. Die Stadtverwaltung von Venedig erklärte deshalb am Dienstag, dass sie für das historische Zentrum versuchsweise eine Tagesgebühr für Touristen in Höhe von fünf Euro einführen wolle. Die endgültige Entscheidung soll am 12. September im Stadtrat fallen.

Die geplante Gebühr sei "kein Werkzeug, um Geld zu machen", hieß es aus dem Rathaus. Stattdessen gehe es darum, die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner von Venedig zu verbessern. Ziel ist es, die Touristenströme besser zu steuern. Denn das Tagesticket muss im Voraus gebucht werden.

Testphase nächstes Jahr an 30 Tagen

Sollte der Stadtrat nächste Woche tatsächlich grünes Licht geben, plant Venedig im kommenden Jahr mit einer 30-tägigen Testphase, die sich voraussichtlich auf Feiertage und Wochenenden im Frühjahr und Sommer erstrecken wird.

Die Gebühr gilt für Menschen über 14 Jahren, die einen Tagesausflug machen. Nicht zahlen müssen Pendler, Studierende, Bewohnerinnen und Bewohner der Region Venetien sowie Menschen, die ein Grundstück dort haben. Besucher, die übernachten und eine Aufenthaltssteuer zahlen, müssen die neue Gebühr ebenfalls nicht zahlen.

Vielfältige Bedrohung für die Lagunenstadt

Die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, sieht Venedig schon seit Jahren bedroht - nicht nur durch den Massentourismus, sondern auch durch den Bauboom und den Klimawandel. Immer wieder macht Hochwasser der Stadt zu schaffen. Die Wellen riesiger Kreuzfahrtschiffe trugen das Fundament ab. Hier ist die Stadtverwaltung mit neuen Regeln aber schon eingeschritten.

Jetzt soll auch der Tagestourismus zu bestimmten Zeiten eingeschränkt werden, um die "Fragilität und Einzigartigkeit" Venedigs zu bewahren, so der Stadtrat. Planungen für die Tagesgebühr gibt es schon einige Zeit. Jetzt werden sie offenbar konkret.

Bürgermeister: Venedig wird immer für alle offen stehen

Es sei "notwendig, die Touristenströme in bestimmten Zeiträumen zu regulieren", erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro. Dies bedeute aber nicht, dass die Stadt "geschlossen" werde. "Venedig wird immer allen offen stehen."

Die im 5. Jahrhundert gegründete Inselstadt ist eine der meistbesuchten Städte der Welt, voller architektonischer Schätze und Kunstwerke. Zu Spitzenzeiten übernachten dort 100.000 Touristen pro Nacht, dazu kommen zehntausende Tagesbesucher.

Mit dem neuen Gebührensystem werde Venedig zum "Vorreiter auf globaler Ebene", erklärte nun der Stadtrat für Tourismus, Simone Venturini. Es gehe nicht darum, Geld zu verdienen, sondern darum, eine "neue Balance zu finden zwischen den Rechten derjenigen, die in Venedig leben, studieren oder arbeiten, und jenen, die die Stadt besuchen".

Mit Informationen von AP und AFP

Video: Venedig will Gebühr für Touristen einführen

Touristen in Gondel in Venedig
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Touristen in Gondel in Venedig

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