Menschen in Notunterkünften in Khan Yunis
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 10 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 10 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 3. bis 9. März im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 9. März 2025

20.55 Uhr: Israels Armee ernennt Effie Defrin zum neuen Sprecher

Brigadegeneral Effie Defrin wird der neue Sprecher der israelischen Armee. Effie steht kurz für Efraim. Defrin solle den bisherigen Militärsprecher Daniel Hagari ablösen, teilte die Armee mit. Der neue Generalstabschef Ejal Zamir habe die Ernennung Defrins beschlossen. Hagari galt vielen als Gesicht der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs. Defrin solle Hagari «in der nahen Zukunft» ablösen, hieß es in der Mitteilung. Defrin war als Panzerkommandeur während des zweiten Libanonkriegs 2006 verletzt worden. Zuletzt war er in der Armee für internationale Zusammenarbeit zuständig gewesen. 

20.40 Uhr: Syrien fordert Aufhebung westlicher Sanktionen

Der syrische Außenminister Asaad Hassan al-Schibani und seine Kollegen aus den Nachbarstaaten Jordanien, Türkei, Libanon und Irak haben ein Ende westlicher Sanktionen gegen das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land gefordert. "Wir schützen alle Teile des syrischen Volkes und machen keinen Unterschied zwischen ihnen", versicherte Al-Schibani am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. "Wir werden nicht zulassen, dass sich die Tragödien des syrischen Volkes wiederholen."

Zuvor hatte es bei Zusammenstößen zwischen syrischen Sicherheitskräften und Aufständischen aus der religiösen Minderheit der Alawiten nach Angaben von Menschenrechtsgruppen Hunderte Tote gegeben. Der im Dezember gestürzte Machthaber Baschar al-Assad hat unter den Alawiten viele Anhänger. Die USA und andere westliche Staaten zögern mit der Aufhebung von Sanktionen, weil sie keinen klaren politischen Übergang in Syrien erkennen, der demokratisch ist und die syrischen Minderheiten und die Zivilgesellschaft einbezieht.

18.00 Uhr: Hamas - Haben mit US-Unterhändler über Geisel-Freilassung gesprochen

Der US-Unterhändler Adam Boehler hat nach Angaben der Hamas in den vergangenen Tagen in Doha mehrfach direkte Gespräche mit führenden Vertretern der radikal-islamischen Palästinensergruppe geführt. Dabei sei es hauptsächlich um die Freilassung einer Geisel mit amerikanischer und israelischer Staatsangehörigkeit gegangen, sagt der ranghohe Hamas-Vertreter Taher Al-Nono der Nachrichtenagentur Reuters. Er spricht von einem positiven und flexiblen Umgang miteinander.

Es sei auch darum gegangen, wie das auf eine Beendigung des Kriegs im Gazastreifen ausgerichtete Abkommen umgesetzt werden könne. Nono sagt, man habe der US-Delegation mitgeteilt, dass die Hamas einer Freilassung des als Geisel gehaltenen Doppelstaatsbürgers "innerhalb des Rahmenwerks dieser Gespräche" nicht abgeneigt sei.

17.50 Uhr: Syrische Machthaber sagen Untersuchung von Gewalt in Küstenregion zu

Nach Berichten über Hunderte getötete Zivilisten hat die syrische Übergangsregierung zugesagt, die Vorfälle rund um die schweren Kämpfe in der Küstenregion untersuchen zu lassen. Sie bildete dazu ein unabhängiges Komitee, wie das Präsidialamt am Sonntag mitteilte. Beim Vorgehen gegen Anhänger des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad wurden nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit Donnerstag mehr als Tausend Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Es handle sich um die schlimmsten Gewalttaten seit Jahren. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die Hinrichtungen zeigen sollen. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.

16.50 Uhr: Israel stoppt Stromversorgung des Gazastreifens

Nach dem Stopp humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen unterbricht Israel ab sofort auch die Lieferung von Strom in den blockierten Küstenstreifen. Der israelische Energieminister Eli Cohen teilte mit, er habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet. Ziel ist es, Druck auf die islamistische Terrororganisation Hamas auszuüben, die noch Dutzende Geiseln festhält. 

Nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe hatte Israel vor einer Woche bereits einen vollständigen Stopp der Hilfslieferungen angeordnet, um die Hamas unter Druck zu setzen. Hilfsorganisationen haben vor dramatischen Folgen für die zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens gewarnt. 

15.45 Uhr: Bundesregierung und EU verurteilen Gewalt in Syrien

Das Auswärtige Amt verurteilt den Ausbruch von Gewalt in Syrien zwischen Anhängern des gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad und den neuen Machthabern. "Berichte über die Ermordung von Zivilisten und Gefangenen sind schockierend", teilte das Ministerium in Berlin mit. "Die Übergangsregierung steht in der Verantwortung, weitere Übergriffe zu verhindern, die Vorfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen." Auch die EU erklärte, man verurteile jegliche Gewalt gegen Zivilisten. 

Nach Schätzungen von Aktivisten fielen dem Gewaltausbruch bislang mehr als 1.000 Menschen zum Opfer. Sicherheitskräfte der islamistischen Übergangsregierung hätten regelrechte "Massaker" unter den Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten angerichtet, zu der auch Ex-Präsident al-Assad gehört.

11.50 Uhr: Bericht - Toter bei israelischem Drohnenangriff in Gaza

Vor dem Hintergrund einer brüchigen Waffenruhe ist bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ein Palästinenser getötet worden. Zwei weitere erlitten Verletzungen, als eine israelische Drohne eine Gruppe von Menschen in Gazas Stadtteil Schedschaija angriff, wie die örtlichen Gesundheitsdienste meldeten.

Die israelische Armee teilte wenig später mit, dass eine Gruppe Militanter in der Nähe einer israelischen Militärstellung einen Sprengkörper abzulegen versucht habe. Die israelische Luftwaffe habe die Gruppe bombardiert, um die Bedrohung für die israelischen Truppen zu beseitigen. 

Die Angaben keiner der beiden Seiten lassen sich unabhängig überprüfen.

08.03 Uhr: Iran - Gemeinsame Marine-Manöver mit Russland und China ab Montag

Der Iran hat gemeinsame Marine-Manöver mit China und Russland angekündigt. Die jährliche Übung werde am Montag im Hafen von Chabahar im Südosten des Irans beginnen, meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Auch die chinesische Regierung kündigte das Manöver an, sprach aber nur von der ersten März-Hälfte. Chabahar liegt am Golf von Oman.

Die drei Staaten haben bereits mehrfach gemeinsame Marine-Manöver abgehalten. Die Militärübungen sind Teil einer zunehmend engeren Vernetzung, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine und Irans Unterstützung mit Schahed-Drohnen für das russische Militär im Westen mit Sorge beobachtet wird.

Der Golf von Oman war wiederholt Schauplatz gemeinsamer Übungen der drei Staaten. Er ist mit dem Persischen Golf über die Straße von Hormus verbunden ist, einer der wichtigsten Meerengen für den Transport von Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas.

06.29 Uhr: Protestaktion mit Palästinenserflagge auf Big Ben in London

Spektakuläre Protestaktion am Big Ben: Mit einer Palästinenserflagge ist ein Mann am Samstag auf das berühmte Londoner Wahrzeichen geklettert und hat sich auf dem Glockenturm niedergelassen. Die Polizei war am Morgen gegen 07.20 Uhr Ortszeit alarmiert worden - erst kurz nach Mitternacht kletterte er wieder herunter und wurde unmittelbar danach festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. 

04.00 Uhr: Hamas fordert sofortige Aufnahme von Gesprächen über zweite Phase der Waffenruhe

Die radikal-islamische Hamas hat eine sofortige Aufnahme der Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Die Forderung teilte sie am frühen Sonntagmorgen in einer Erklärung mit.

Das am 19. Januar in Kraft getretene Waffenruheabkommen für den Gazastreifen sieht unter anderem vor, dass die verbleibenden 59 Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden, in einer zweiten Phase freigelassen werden sollen. In dieser zweiten Phase sollen auch Pläne für ein Ende des Krieges ausgehandelt werden. Die erste Phase der Waffenruhe endete vergangene Woche. Kurz darauf verhinderte Israel die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen und forderte die Hamas auf, die verbleibenden Geiseln freizulassen.

Samstag, 8. März 2025

21.33 Uhr: Israel schickt Delegation zu Gesprächen über Waffenruhe nach Doha

Israel wird am Montag eine Delegation zu weiterführenden Verhandlungen über eine Waffenruhe nach Doha schicken. Die Einladung der Vermittler sei angenommen worden, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

18.03 Uhr: Islamische Staaten lehnen Trump-Vorstoß für Gazastreifen ab

Die Außenminister der Organisation für Islamische Zusammenarbeit haben sich gegen den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Aussiedelung der palästinensischen Bevölkerung aus dem Gazastreifen ausgesprochen. Die Idee komme einer kollektiven Vertreibung des palästinensischen Volkes nahe, erklärten die in Saudi-Arabien versammelten Minister, ohne Trump ausdrücklich zu erwähnen. So etwas lehnten sie "als ethnische Säuberung, schwere Verletzung des Völkerrechts und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" ab.

17.42 Uhr: Zahl der Toten nach Ausschreitungen in Syrien steigt laut Beobachtern auf über 600

Die Zahl der Toten bei den Zusammenstößen zwischen syrischen Sicherheitskräften und Anhängern des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad ist auf mehr als 600 gestiegen. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Samstag wurden 120 Pro-Assad-Kämpfer und 89 Sicherheitskräfte getötet. Hinzu kommen 428 Angehörige der alawitischen Religionsgemeinschaft, zu der auch Assad gehört. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdurrahman, bezeichnete die Tötung alawitischer Zivilisten als "eines der größten Massaker während des Syrienkonflikts". Die Rachemorde hätten am Samstagmorgen aufgehört. Offizielle Zahlen gab es nicht.

16.34 Uhr: Iran weist Trumps Drohungen wegen neuem Atom-Deal zurück

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat erklärt, dass die Islamische Republik sich nicht von einem "schikanierenden Land" unter Druck setzen und an den Verhandlungstisch drängen lassen werde. Er äußert sich einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Interview sagte, dass es zwei Wege gebe, wie man den Iran davon abhalten könne, an Atomwaffen zu gelangen: militärisch, "oder man macht einen Deal". Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran hat dies wiederholt zurückgewiesen, allerdings auch internationale Kontrollen ihrer Atomanlagen verhindert.

16.20 Uhr: Hamas deutet Fortschritte bei weiteren Verhandlungen an

Die Hamas sieht nach Angaben eines Sprechers "positive Anzeichen" für den möglichen Beginn von Verhandlungen über die zweite Phase des Waffenstillstandsabkommens. Details nennt der Sprecher in seiner Erklärung jedoch nicht. "Wir bestätigen unsere Bereitschaft, an den Verhandlungen zur zweiten Phase teilzunehmen, sodass die Forderungen unseres Volkes erfüllt werden. Wir fordern verstärkte Anstrengungen zur Unterstützung des Gazastreifens und zur Aufhebung der Blockade gegen unser leidendes Volk."

16.16 Uhr: Zeichen gegen US-Pläne für Gaza - Aktivisten verwüsten Trumps Golfplatz

Propalästinensische Aktivisten haben nach eigenen Angaben einen Golfplatz von US-Präsident Donald Trump in Schottland beschädigt. Ihre Mitglieder hätten in riesigen Buchstaben "Gaza ist nicht zu verkaufen" auf den Rasen der Anlage in Turnberry gepinselt und die Außenwände mit roter Farbe bekleistert, teilte die Gruppe Palästinensische Aktion am Samstag mit. Trump tue so, als gehöre der Gazastreifen ihm. Deshalb habe die Gruppe "ihm gezeigt, dass sein eigenes Eigentum vor Widerstandshandlungen nicht sicher ist".

14.17 Uhr: Freigelassene Hamas-Geiseln drängen auf vollständige Umsetzung des Waffenruhe-Abkommens

Mehr als 50 aus dem Gazastreifen freigelassene Geiseln haben den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu aufgerufen, das Waffenruhe-Abkommen mit der islamistischem Hamas vollständig umzusetzen. "Wir, die wir die Hölle erlebt haben, wissen, dass eine Rückkehr zum Krieg für die Zurückgebliebenen lebensgefährlich ist", erklärte eine Gruppe von 56 freigelassenen Geiseln in einem offenen Brief im Onlinedienst Instagram. "Setzen Sie die Vereinbarung vollständig und in einem einzigen Schritt um", forderten sie gerichtet an Netanjahu.

13.59 Uhr: Propalästinensischer Protest am Big Ben in London

In London hat ein Mann einen großen Rettungseinsatz ausgelöst, weil er mit einer Palästinenserflagge auf den Uhrturm am britischen Parlament geklettert ist. Die Polizei rückte am Samstagmorgen zum Elizabeth Tower mit der bekannten Glocke Big Ben aus. "Beamte sind vor Ort und arbeiten daran, den Vorfall sicher zu Ende zu bringen", teilte die Metropolitan Police mit. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst seien ebenfalls im Einsatz. Ein Bild zeigte, wie der Mann barfuß auf einem Vorsprung an der Turmfassade stand.

12.50 Uhr: Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien für arabischen Gaza-Plan

Die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien erklären ihre Unterstützung für eine Gaza-Initiative der arabischen Staaten. Der Plan zeige einen realistischen Weg zum Wiederaufbau von Gaza auf und verspreche – sofern er umgesetzt werde – eine rasche und nachhaltige Verbesserung der katastrophalen Lebensbedingungen der in dem Gebiet lebenden Palästinenser, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Chef-Diplomaten.

Sie betonen, dass die radikal-islamische Hamas nie mehr in Gaza regieren, noch eine Bedrohung für Israel sein dürfe. Die Initiative geht von Kosten in Höhe von 53 Milliarden Dollar aus und verzichtet auf Umsiedlungen der Palästinenser. US-Präsident Donald Trump hat den Plan abgelehnt.

11.30 Uhr: Aktivisten - Mehr als 300 Zivilisten bei Massakern in Syrien getötet

Bei den schwersten Kämpfen in Syrien seit dem Machtwechsel vor rund drei Monaten haben Sicherheitskräfte der neuen Regierung einem Bericht zufolge auch Hunderte Zivilisten getötet. "Wir sprechen von mindestens 304 Zivilisten", sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, in einem Interview mit der arabischen Abteilung des britischen Senders BBC.

Am Donnerstag waren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad und Sicherheitskräften der neuen Regierung eskaliert. Neben Zivilisten wurden auch mehr als 200 Kombattanten auf beiden Seiten getötet. Die Gefechte konzentrieren sich auf das Gouvernement Latakia, eine Hochburg der Alawiten, der auch Assad angehört.

08.15 Uhr: Organisation für Islamische Zusammenarbeit für ägyptischen Gaza-Plan

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit hat (OIC) hat sich für einen von Ägypten eingebrachten Plan zur Zukunft des Gazastreifens ausgesprochen. Die aus 57 Mitgliedsstaaten bestehende Organisation sprach sich bei einem außerordentlichen Treffen im saudi-arabischen Dschidda am Freitag für das Vorhaben vor, das einen Wiederaufbau des vom Krieg zwischen Israel und der Hamas weitgehend zerstörten Gebiets unter Führung der Palästinenserbehörde vorsieht. 

Der Plan ist eine Reaktion auf das heftig umstrittene Vorhaben von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens. Trump hatte erklärt, das Palästinensergebiet unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen zu wollen. Die dort lebenden Palästinenser sollen nach Trumps Vorstellungen unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden.

06.30 Uhr: Neue Massaker in Syrien

Bei dem schlimmsten Ausbruch von Unruhen in Syrien seit dem Machtwechsel vor rund drei Monaten sind Berichten zufolge Hunderte Menschen bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern des gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad getötet oder verletzt worden. Dabei sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch mehr als 160 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, von Kämpfern aufseiten der neuen Machthaber hingerichtet worden sein. Bei den Opfern soll es sich um Angehörige der alawitischen Minderheit handeln, der auch al-Assad angehört.

Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa wandte sich am Freitagabend an die Bevölkerung. Überbleibsel der gestürzten Ex-Regierung hätten mit Angriffen versucht, "das neue Syrien zu testen". Al-Scharaa lobte die Reaktion der Sicherheitskräfte und rief die Angreifer auf, ihre Waffen niederzulegen. Jeder, der Übergriffe gegen Zivilisten begehe, werde hart bestraft, kündigte der frühere Rebellenchef zugleich an. Berichte über Massaker erwähnte er nicht.

Freitag, 7. März 2025

20.13 Uhr: US-Regierung sanktioniert Columbia-Universität nach Antisemitismus-Vorwürfen

Nach Protesten zur Beendigung der US-Unterstützung für Israel im Gaza-Krieg hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump der Columbia University in New York Mittel im Volumen von 400 Millionen Dollar gestrichen. Der Schritt erfolge, weil die Universität "angesichts der anhaltenden Belästigung jüdischer Studenten untätig geblieben ist", teilten die Behörden mit. Die gestrichenen Gelder stammten aus den der Universität zugesagten Zuschüssen von fünf Milliarden Dollar. "Die Streichung dieser Steuergelder ist unser bisher stärkstes Signal, dass die Bundesregierung keine Bildungseinrichtung wie die Columbia unterstützen wird, die jüdische Studenten und Mitarbeiter nicht schützt", sagte Leo Terrell, Leiter der Antisemitismus-Taskforce des Justizministeriums.

18.28 Uhr: Zwei Menschen sterben bei israelischem Luftangriff in Gaza

Vor dem Hintergrund einer fragilen Waffenruhe sind bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser getötet worden. Zwei Zivilisten seien ums Leben gekommen und mehrere weitere verletzt worden, als eine israelische Drohne eine Gruppe von Menschen in der Nähe einer Moschee in Gazas Stadtteil Schedschaija angriff, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 

Die israelische Armee teilte wenig später mit, dass eine Gruppe von Militanten in der Nähe einer israelischen Militärstellung einen Sprengkörper zu legen versucht habe. Die israelische Luftwaffe habe die Militanten bombardiert, um die Bedrohung für die israelischen Truppen zu beseitigen.

17.00 Uhr: Hamas veröffentlich neue Geisel-Video

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat am Freitag ein neues Video einer lebenden israelischen Geisel veröffentlicht. In der dreiminütigen Aufnahme drängt die männliche Geisel die israelische Regierung dazu, die zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens mit der Hamas umzusetzen. Die Authentizität des Hamas-Videos, das einen israelischen Soldaten zeigt, den die Terroristen als Geisel im Gazastreifen festhalten, konnte zunächst nicht überprüft werden. Die Hamas hat im Gazastreifen derzeit noch 24 lebende und 34 tote Geiseln in ihrer Gewalt.

16.34 Uhr: Israelische Soldaten begleiten ultraorthodoxe Juden bei Pilgerreise im Libanon

Nachdem ultraorthodoxe Israelis jüngst mehrfach ohne Genehmigung auf libanesisches Gebiet vorgedrungen sind, um ein Grab zu besuchen, hat Israels Militär einem Bericht zufolge nun Hunderte dorthin begleitet. Die Armee und die Ultraorthodoxen hätten eine Vereinbarung getroffen, damit die strenggläubigen Juden an der Stätte beten können, meldete die "Times of Israel".

Das mutmaßliche Grab eines jüdischen Gelehrten aus dem 4. Jahrhundert liegt auf einem Hügel direkt an der sogenannten Blauen Linie - der internationalen Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Die Grabstätte befindet sich laut "Times of Israel" zwischen einem israelischen Armeeposten und einem Stützpunkt der UN-Friedenstruppen im Libanon (Unifil).

16.17 Uhr: Israel weist Beteiligung an Brand von Moschee im Westjordanland zurück

Israels Armee hat Berichte über Brandstiftung durch israelische Einsatzkräfte in einer Moschee in Nablus zurückgewiesen. Das Militär kenne die Ursache für den Brand in der al-Nasr-Moschee nicht, teilte die israelische Armee auf Anfrage mit. Zugleich sagte sie, sie prüfe Berichte, wonach israelische Soldaten Teile weiterer Moscheen in der Stadt im Norden des Westjordanlands zerstört haben sollen.

Das palästinensische Außenministerium in Ramallah hatte zuvor scharf kritisiert, dass israelische Truppen in acht Moscheen in Nablus eingedrungen seien. Die israelischen Einsatzkräfte sollen dort den Vorwürfen nach Teile der Gotteshäuser zerstört und große Bereiche der al-Nasr-Moschee niedergebrannt haben. 

16.12 Uhr: Trump will mit Iran über neues Atom-Abkommen verhandeln

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben in einem Brief an die Führung in Teheran neue Verhandlungen über das iranische Atomprogramm vorgeschlagen. In dem Schreiben habe er die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Teheran "verhandeln wird", sagte Trump in einem Interview des US-Fernsehsenders Fox Business. Ohne Verhandlungen würden die USA militärisch intervenieren müssen - "und das wird eine fürchterliche Sache für sie sein", warnte Trump. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass der Iran eine Atomwaffe hat, betonte der US-Präsident. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte kürzlich von einem "ernsthaft besorgniserregenden" Anstieg der Urananreicherung im Iran berichtet.

15.55 Uhr: Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an

Wegen Differenzen mit der Regierung wird Israels Militärsprecher Daniel Hagari seinen Posten aufgeben und in den Ruhestand treten. Das teilte die Armee am Freitag mit. Konteradmiral Hagari war eines der wichtigsten öffentlichen Gesichter des Gazakriegs und sah sich der Kritik von Verteidigungsminister Israel Katz ausgesetzt. Die Armee betonte, Hagari habe "in einer Zeit eines der komplexesten Kriege in Israels Geschichte professionell und engagiert gearbeitet".

15.30 Uhr: Keine Zwischenfälle bei erstem Ramadan-Freitagsgebet in Jerusalem

Das erste Freitagsgebet im muslimischen Fastenmonat Ramadan ist in Jerusalem entgegen Befürchtungen ohne Zwischenfälle verlaufen. Nach Schätzungen der muslimischen Wakf-Behörde nahmen rund 90.000 Gläubige an dem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt teil. Israels Polizei ist eigenen Angaben zufolge während des Ramadans mit vielen Kräften in Jerusalem im Einsatz.

14.20 Uhr: Hamas-Vertreter zu Gesprächen über Gaza in Ägypten

Eine Delegation der radikal-islamischen Hamas kommt der ägyptischen Informationsbehörde zufolge zu Gesprächen über das Gaza-Abkommen in Kairo an. Im Fokus dürfte die geplante zweite Stufe der Vereinbarung stehen. Eine israelische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr zuletzt aus Kreisen, dass die USA direkte und geheime Verhandlungen mit der Hamas geführt haben. Dabei soll es insbesondere um eine Freilassung der Geiseln gehen, die sich weiter in der Gewalt der Islamisten befinden.

12.56 Uhr: Bundesregierung begrüßt arabischen Plan für Gaza

Die Bundesregierung begrüßt den Wiederaufbauplan der Arabischen Liga für den Gazastreifen. "Der Plan enthält viele gute Elemente", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Der Dialog darüber müsse jetzt beginnen. Für Deutschland sei wichtig, dass vom Gazastreifen keine Bedrohung für Israel mehr ausgehen dürfe. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes ergänzt, es sei ein wichtiges Signal und ein Beitrag für einen nachhaltigen Frieden in der Region. Die USA haben den Wiederaufbauplan der arabischen Liga kritisiert.

05.00 Uhr: Hamas droht mit Tötung von Geiseln

Verschärfte Drohungen lassen die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas immer fragiler erscheinen. Nach der ultimativ "letzten Warnung" des US-Präsidenten Donald Trump an die Hamas, alle Geiseln sofort freizulassen, droht die Terrororganisation ihrerseits für den Fall einer Wiederaufnahme der Kämpfe mit der Tötung von Verschleppten. Er hoffe, dass die Situation durch Verhandlungen gelöst werden könne, sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff. Er deutete ein mögliches gemeinsames Vorgehen der USA und Israels gegen die Hamas an, sollte die Terrorgruppe nicht alle Geiseln freilassen.

03.38 Uhr: Noch 24 lebende Geiseln in Gaza

Nach israelischen Informationen werden noch 24 lebende Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten. Unter den Überlebenden ist israelischen Angaben zufolge ein junger Soldat, der neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Die Angehörigen der Entführten befürchten, dass die Zeit für die um ihr Leben bangenden Geiseln bald abläuft. 

00.05 Uhr: Botschafter Seibert - Menschen in Gaza brauchen Unterstützung

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat sich gegen Israels Stopp für Gaza-Hilfslieferungen ausgesprochen. "Die Grenze jetzt wieder dicht zu machen für die internationale humanitäre Hilfe steht nach unserer Überzeugung nicht im Einklang mit Israels völkerrechtlichen Verpflichtungen", sagte er der "Rheinischen Post". "Es kann nicht richtig sein, die notleidende Bevölkerung von Gaza pauschal den Preis für die entsetzlichen Verbrechen der Hamas bezahlen zu lassen", sagte Seibert. Er warnte davor, die Bevölkerung im Gazastreifen mit der Hamas gleichzusetzen.

Donnerstag, 6. März 2025

22.30 Uhr: Doch wieder US-Kritik an Ägyptens Vorstoß für Gaza

Der von Ägypten vorgelegte und von der Arabischen Liga verabschiedete Plan für die Zukunft des Gazastreifens erfüllt nach Angaben des US-Außenministeriums nicht die Erwartungen von US-Präsident Donald Trump. Der Plan "erfüllt nicht die Anforderungen, das Wesen dessen, was Präsident Trump gefordert hat", sagte Ministeriumssprecherin Tammy Bruce. Zuvor hatte der US-Gesandte Steve Witkoff den Plan als "ehrlich gemeinten ersten Schritt" begrüßt.

20.36 Uhr: US-Sondergesandte begrüßt ägyptischen Vorschlag für Gazastreifen

Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat den Vorschlag Ägyptens für die Zukunft des Gazastreifens gelobt. "Wir müssen noch mehr darüber diskutieren, aber es ist ein ehrlich gemeinter erster Schritt der Ägypter", sagte Witkoff in Washington. Am Dienstag hatte die Arabische Liga bei einem Gipfeltreffen den Plan Ägyptens angenommen.

Laut Witkoff ist der Plan Ägyptens nicht zuletzt Verdienst von US-Präsident Donald Trump, der mit seinem Vorstoß andere Akteure im Nahen Osten ermutigt habe, "proaktiv Vorschläge zu liefern, die wir berücksichtigen können". Der auf den Vorschlägen Ägyptens basierende Plan der Arabischen Liga sieht eine Verwaltung des Gazastreifens durch "kompetente" Bewohner vor, während gleichzeitig die Rückkehr der Palästinenserbehörde in das Gebiet ermöglicht werden soll.

19.48 Uhr: Hoffnung für Verlängerung der Waffenruhe zwischen Hamas und Israel

Der bewaffnete Arm der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas möchte trotz der abgelaufenen Frist an der Waffenruhe mit Israel festhalten. "Ungeachtet all der Versuche des Feindes auszuweichen, zu lügen und zu täuschen (...) bevorzugen wir nach wie vor, an dem Abkommen festzuhalten, um unserem Volk ein Blutvergießen zu ersparen", erklärte der Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Ubaida, in einer Videobotschaft.

Die erste Phase der Mitte Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war am Samstag ausgelaufen. Eigentlich sollten noch in der ersten Phase Verhandlungen über eine zweite Phase geführt werden, welche die Freilassung aller verbliebenen Geiseln ermöglichen und den Weg für ein dauerhaftes Ende des Krieges ebnen soll. Stattdessen hatte Israel einem Vorschlag des US-Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff zugestimmt, die Waffenruhe im Gazastreifen während des islamischen Fastenmonats Ramadan und des jüdischen Pessach-Festes zu verlängern. Der Ramadan geht bis Ende März, das Pessach-Fest wird Mitte April gefeiert.

18.27 Uhr: Hamas droht Israel mit Tod von Geiseln

Eine militärische Eskalation Israels gegen die Palästinenser dürfte nach Angaben des bewaffneten Hamas-Flügels höchstwahrscheinlich zur Tötung einiger Geiseln führen. Israels Kriegsdrohungen und Blockade der Einfuhr sämtlicher Hilfsgüter in den Gazastreifen würden die Freilassung der Geiseln nicht sicherstellen, sagt ein Sprecher des bewaffneten Flügels der radikal-islamischen Miliz.

17.45 Uhr: Wohl doch keine Konferenz über Gaza-Krieg in der Schweiz

Die Schweiz sagt Insidern zufolge eine Konferenz über die Anwendung der Genfer Konventionen auf die besetzten palästinensischen Gebiete mangels Teilnehmern ab. Das verlautet aus drei diplomatische Quellen. Das Land hatte 196 Vertragsparteien der Konventionen eingeladen, an der Konferenz am 7. März in Genf über die Lage der Zivilbevölkerung in den von Israel besetzten Gebieten teilzunehmen. Der palästinensische Botschafter teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass seine Delegation nicht vorhabe, an der Veranstaltung teilzunehmen, da ein unter den Teilnehmern verteilter Entwurf eines Dokuments nicht den Erwartungen entspreche. Auch Israel hat die Veranstaltung kritisiert.

Das Treffen habe angesichts der großen Differenzen unter den Vertragsparteien der Genfer Konvention nicht genügend Unterstützer gefunden, begründete zuletzt auch das Schweizer Außenministerium offiziell die Absage.

17.07 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte bei israelischem Angriff auf Gaza

Bei einem israelischen Drohnenangriff in der Stadt Gaza ist palästinensischen Angaben zufolge ein Palästinenser ums Leben gekommen. Mehrere Menschen seien verletzt worden, teilte eine nahegelegene Klinik mit, in die die Opfer gebracht wurden. Nach Angaben der israelischen Armee hätten die angegriffenen Palästinenser einen Sprengsatz in der Nähe israelischer Soldaten platziert. Um die Bedrohung abzuwenden, habe das Militär die Verdächtigen im Norden des Gazastreifens mit einem Fluggerät angegriffen. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

16.16 Uhr: Hamburger wegen volksverhetzender antiisraelischer Karikatur zu Geldstrafe verurteilt

Wegen einer volksverhetzenden antiisraelischen Karikatur im sozialen Netzwerk Instagram ist ein Mann von einem Hamburger Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt worden. Der Entscheidung zufolge muss der 34-Jährige als Auflage außerdem eine Geldbuße von weiteren 1.000 Euro bezahlen, wie eine Gerichtssprecherin in der Hansestadt mitteilte.

Nach Feststellungen des Gerichts hatte der Mann knapp zwei Wochen nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine Karikatur auf Instagram geteilt, die das Vorgehen israelischer Streitkräfte im Gazastreifen mit nationalsozialistischen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg verglich.

14.59 Uhr: Streng religiöse Israelis meiden Wehrdienst weiterhin

Unter wehrpflichtigen streng religiösen Juden in Israel, sogenannten Haredim, ist die Bereitschaft zum Militärdienst sehr gering. Das geht laut einem Bericht der "Times of Israel" aus einer aktuellen Auswertung hervor. Demnach wurden seit dem Sommer 10.000 Musterungsbescheide an Haredim versandt. Nur 177 meldeten sich bislang zum Militärdienst. Zugleich wurden 265 Wehrdienstverweigerer registriert.

Die Wehrpflicht von Haredim sorgt seit langem für Streit in Israel. Zuletzt hatte das Oberste Gericht geurteilt, dass es für eine allgemeine Wehrpflichtbefreiung der Haredim keine Rechtsgrundlage gebe. Rund 67.000 ultraorthodoxe Männer gelten als wehrdienstfähig.

14.00 Uhr: USA und Hamas verhandeln bilateral über Geiselfreilassungen

Die USA und die Hamas haben direkte Gespräche über die Freilassung von Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft geführt - trotz der Einstufung der Hamas als Terrororganisation durch die Vereinigten Staaten. "Mit Israel wurde sich in dieser Angelegenheit beraten", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt.

Die Nachrichtenwebsite "Axios" hatte zuvor über direkte Gespräche zwischen dem US-Gesandten für Geiseln, Adam Boehler, und Vertretern der Hamas in Katar berichtet. Leavitt bestätigte den Schritt und begründete ihn mit dem Wohl von US-Geiseln. Details über den Verlauf der Gespräche gab sie nicht preis. Hamas-Vertreter erklärten ihrerseits, die islamistische Palästinenserorganisation habe direkte Gespräche mit einem US-Gesandten über die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen geführt.

12.32 Uhr: Luftwaffen Israels und der USA trainieren gemeinsam

Die Luftwaffen Israels und der USA haben ein gemeinsames Training abgehalten. Ziel der Übung in dieser Woche sei es gewesen, die Zusammenarbeit der Armeen zu stärken sowie "integrierte Fähigkeiten für eine Reihe von Szenarien aufzubauen", teilte die israelische Armee mit, ohne dabei weitere Details zu nennen.

Zuletzt wurde immer wieder über einen möglichen gemeinsamen Angriff Israels und der USA auf die iranischen Atomanlagen spekuliert. Im Januar hatte Irans Militär die Luftverteidigung bei der wichtigen Atomanlage Natans geprobt.

Das israelische Militär teilte mit, israelische Kampfflugzeuge des Typs F-35i und F-15i seien während des Trainings neben US-Bombern des Typs B-52 geflogen. Dabei hätten die Truppen "praktische operative Koordinierung zwischen den beiden Armeen trainiert, um ihre Fähigkeit zu verbessern, verschiedene regionale Bedrohungen zu bewältigen". Das Thema Iran wurde dabei allerdings nicht explizit erwähnt.

09.52 Uhr: Hilfswerk - Westjordanland leidet unter Gaza-Waffenstillstand

Die Menschen im Westjordanland erleben nach Angaben des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" zunehmende Einschränkungen ihres Alltags. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, erklärte laut einer "Kirche in Not"-Mitteilung aus München: Mit dem Beginn des Waffenstillstands im Gazastreifen hätten Operationen im Westjordanland mit hunderten Kontrollpunkten und Einsätzen in der Stadt Dschenin begonnen. "Es besteht kein Zweifel, dass sich die Lage dort verschlechtert hat." Diese Einschätzung untermauerte der Geschäftsführer des Lateinischen Patriarchats, Sami El-Yousef, wie es weiter hieß: "Wir beobachten mehr Landenteignungen im Westjordanland sowie die Vertreibung von etwa 16.000 Menschen aus Flüchtlingslagern in Dschenin." 185 Grenzübergänge und über 900 Kontrollpunkte "fragmentierten" mittlerweile das Westjordanland und schränkten das Alltagsleben weiter ein, "doch wegen der Ereignisse in Gaza findet dies international kaum Beachtung", sagte El-Yousef.

09.09 Uhr: Hamas – Trumps Drohungen ermutigen Israel zur Missachtung der Waffenruhe

Die wiederholten Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen die Palästinenser nützen nach Darstellung der radikal-islamischen Hamas dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei seinem Bestreben, aus der Vereinbarung zur Waffenruhe auszusteigen. Zudem unterstützten sie Israel dabei, die Belagerung des Gazastreifens und das Aushungern der dortigen Bevölkerung zu verstärken, erklärt die Hamas.

06.00 Uhr: Israel macht Druck – "Die Uhr tickt"

Auch Israel erhöhte den Druck auf die Hamas. Die "Jerusalem Post" zitierte Beamte, dass die derzeitige Situation, in der die Waffenruhe ohne die Freilassung der Geiseln fortgesetzt werde, nicht ewig andauern werde. Eine Quelle sagte der Zeitung: "Die Uhr tickt - wenn es keine Einigung über die Freilassung weiterer Geiseln gibt, wird Israel zu den Kämpfen zurückkehren."

Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen. Die Islamistenorganisation hat nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten in ihrer Gewalt. Fünf von ihnen haben auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft – nur einer von ihnen, ein junger Mann, ist israelischen Angaben zufolge noch am Leben.

05.15 Uhr: Trump droht Hamas: "Das ist die letzte Warnung"

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas-Führung scharf gedroht. Die Terrororganisation müsse sofort alle Geiseln freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, "oder es ist vorbei für Euch", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage." Die US-Regierung hatte kurz zuvor deutlich gemacht, dass sie direkte Gespräche mit der Hamas führt.

Mittwoch, 5. März 2025

23.52 Uhr: Washington bestätigt direkte Gespräche über Freilassung von US-Geiseln

Das Weiße Haus hat direkte Gespräche zwischen dem US-Gesandten für Geiseln, Adam Boehler, und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über die Freilassung von Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft bestätigt. "Mit Israel wurde sich in dieser Angelegenheit beraten", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, vor Journalisten. Hamas-Vertreter bestätigten die direkten Gespräche. Direkte Verhandlungen sind angesichts der Einstufung der Hamas als Terrororganisation durch die USA unüblich.

23.41 Uhr: Trump droht Hamas - "Das ist die letzte Warnung"

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas-Führung scharf gedroht. Die Terrororganisation müsse sofort alle Geiseln freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, "oder es ist vorbei für Euch", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social - teils in Großbuchstaben. "Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage." 

17.08 Uhr: USA führen Gespräche mit Hamas über israelische Geiseln

Die US-Regierung führt offenbar geheime Gespräche mit der islamistischen Hamas über die Möglichkeit der Freilassung von amerikanischen Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Der US-Sonderbeauftragte für Geiselverhandlungen, Adam Boehler, habe die direkten Gespräche mit der Hamas in den vergangenen Wochen in Doha geführt. Das berichtet der Mediendienst Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

16.50 Uhr: Berlin, Paris, London - Zugang zu Gazastreifen wieder herstellen

Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern von Israel den sofortigen Zugang für humanitäre Hilfe zum Gazastreifen. Die Außenminister der drei Staaten schrieben in einer Erklärung, es sei eine internationale Verpflichtung der israelischen Regierung, eine vollständige, schnelle, sichere und ungehinderte Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen zu gewährleisten.

Weiter heißt es: "Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Wir bringen unsere tiefe Besorgnis über die Ankündigung der israelischen Regierung vom 2. März zum Ausdruck, jegliche Einfuhr von Waren und Hilfsgütern in den Gazastreifen zu stoppen." Außerdem sei es wichtig, dass die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas aufrechterhalten werde und dass alle israelischen Geiseln freikämen, heißt es in der Erklärung.

16.20 Uhr: Lebensmittelpreise im Gazastreifen seit Einfuhrstopp stark gestiegen

Die Lebensmittelpreise im Gazastreifen sind seit dem von Israel verhängten Einfuhrstopp für Hilfslieferungen stark gestiegen. Einwohner des blockierten Küstenstreifens berichteten, ein Kilo Tomaten oder Gurken koste rund drei US-Dollar - etwa doppelt so viel wie vor dem Stopp von Hilfslieferungen vor drei Tagen.

Ein Kilo Mehl habe während der sechswöchigen Waffenruhe etwa zehn Dollar gekostet - der Preis sei nun auf rund 30 Dollar gestiegen. Der Kilopreis für Hühnerfleisch habe vorher sechs Dollar betragen, inzwischen seien es 20 Dollar.

14.05 Uhr: Vorräte im Gazastreifen reichen weniger als zwei Wochen

Nach dem Stopp von Hilfslieferungen durch Israel gehen dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) im Gazastreifen die Vorräte aus. Man könne öffentliche Küchen und Bäckereien damit noch weniger als zwei Wochen offen halten, teilte das WFP am Mittwoch mit. Auch der gelagerte Treibstoff werde nur noch ein paar Wochen reichen.

Israel hatte die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff in den Gazastreifen zuletzt gestoppt. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will so erreichen, dass die militant-islamistische Hamas auf den Vorschlag eingeht, die am Wochenende ausgelaufene erste Phase der Waffenruhe im Gazakrieg zu verlängern, anstatt wie ursprünglich vereinbart, Verhandlungen über die weitaus schwierigere zweite Phase aufzunehmen.

13.40 Uhr: Regierung distanziert sich von Aussage des Antisemitismusbeauftragten Klein

Die Bundesregierung hat sich von einer Aussage ihres Antisemitismusbeauftragten Felix Klein zur Zukunft des Gazastreifens distanziert. "Das ist nicht die Haltung der Bundesregierung", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Klein hatte am Dienstag in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärt, es lohne sich, bei den Plänen von US-Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens genauer hinzuschauen.

Er halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken, so Klein weiter in dem Interview. Trump hatte unter anderem von einer Umsiedlung der im Gazastreifen lebenden Palästinenser und der Umwandlung des Küstenstreifens in die "Riviera des Nahen Ostens" gesprochen.

11.22 Uhr: Israel lässt Häuser in Ostjerusalem abreißen - trotz Ramadan

Israel hat weitere palästinensische Gebäude in Ostjerusalem abreißen lassen, die ohne Genehmigung errichtet wurden. Es handele sich um die ersten solcher Abrisse, die im islamischen Fastenmonat Ramadan vorgenommen worden seien, teilte die Organisation "Ir Amim" am Mittwoch mit. Bisher habe im Ramadan Zurückhaltung bei entsprechenden Maßnahmen geherrscht. "Ir Amim" (Stadt der Völker) setzt sich für ein friedliches Miteinander in Jerusalem ein. Nach Angaben der Friedensaktivisten ließen israelische Behörden in der ersten Woche des Fastenmonats vier Gebäude abreißen. Betroffen seien mehrere Bauernfamilien. Der Schaden liege bei umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro.

11.08 Uhr: Israels Armee zerstört Häuser von zwei Attentätern

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Häuser von zwei Palästinensern zerstört, die bei einem Anschlag in Tel Aviv sieben Menschen getötet hatten. Auf Videos war zu sehen, wie die Truppen in den Häusern in Hebron im südlichen Westjordanland Sprengstoff zur Explosion brachten. Die beiden Männer hatten im vergangenen Oktober in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole Tel Aviv, sieben Fahrgäste und Passanten getötet.

10.49 Uhr: Ägypten wirft Israel Sturheit und Extremismus vor

Ägypten hat Israels Ablehnung des arabischen Nachkriegsplans für den Gazastreifen als Halsstarrigkeit verurteilt. Israel handle "stur und extremistisch", sagte Außenminister Badr Abdelatty. Ohne die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates werde es keinen Frieden geben, weder für Israel, noch für die Region. Abdelatty sagte, es sei inakzeptabel, dass Israel die international unterstützte Palästinensische Autonomiebehörde und die UN-Hilfsorganisation für palästinensische Flüchtlinge UNRWA ablehne, schließlich repräsentierten beide "internationale Legitimität".

Der von Ägypten entwickelte Plan sieht vor, dass die etwa zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens während des Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet bleiben. Für sie sollen Hunderttausende provisorische Unterkünfte errichtet werden. In einer ersten Phase sollen nicht explodierte Kampfmittel beseitigt und mehr als 50 Millionen Tonnen Schutt beräumt werden, die Israels Bombardierungen und Militäroffensiven hinterlassen haben. Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf 53 Milliarden Dollar (rund 50,3 Milliarden Euro) beziffert.

10.39 Uhr: Israels neuer Generalstabschef Ejal Zamir tritt sein Amt an

Israels neuer Generalstabschef, Ejal Zamir, hat offiziell sein Amt angetreten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz ernannten den 59-Jährigen bei einer Zeremonie zur Amtsübergabe in Tel Aviv zum Generalleutnant. Netanjahu sagte Zamir, auf seinen Schultern laste nun eine große Verantwortung. Israel befinde sich in einem langen Krieg, dessen Ergebnisse sich auf künftige Generationen auswirken werden. Samir sagte, dass die Hamas zwar einen schweren Schlag erlitten habe, sie aber noch nicht besiegt sei". "Die Mission ist noch nicht erfüllt." Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte bei der Amtseinführung von Samir in Tel Aviv, dass Israel "entschlossen" sei, den Sieg zu erringen.

03.13 Uhr: USA weisen Ägyptens Wiederaufbau-Plan für Gaza zurück

Der ägyptische Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens stößt in den USA auf Vorbehalte. Das Weiße Haus teilt mit, dass der auf einem arabischen Gipfeltreffen in Kairo angenommene Vorschlag die "derzeitige Unbewohnbarkeit" des schmalen Küstenstreifens nicht berücksichtige. US-Präsident Donald Trump stehe zu seinem Vorschlag, einen von der Hamas befreiten Gazastreifen wiederaufzubauen. Am Mittwoch hatte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen auf fünf Jahre angelegten Plan vorgestellt, der im Gegensatz zu der Vision der "Riviera des Nahen Ostens" von Trump stehe. Der 53 Milliarden Dollar schwere Vorschlag würde eine Umsiedlung der Palästinenser vermeiden.

00.01 Uhr: Amnesty - Angriffe Israels auf Einrichtungen im Libanon untersuchen

Amnesty International hat eine Untersuchung israelischer Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen während des Konflikts im Libanon im vergangenen Jahr gefordert. Israel habe diese Angriffe nicht ausreichend begründet, heißt es in einer Mitteilung der Menschenrechtsorganisation. Sie fordert daher eine Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen. Die israelische Armee habe "keine ausreichenden Begründungen oder konkrete Beweise dafür vorgelegt, dass sich an den angegriffenen Orten militärische Ziele befanden", welche wiederholte israelische Angriffe gerechtfertigt hätten, heißt es. Amnesty spricht von "schweren Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht". Die Organisation rief die neue libanesische Regierung auf, sich an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zu wenden.

Dienstag, 4. März 2025

18.48 Uhr: Hisbollah-Mitglied stirbt bei Drohnenangriff

Das israelische Militär hat im südlichen Libanon einen Hisbollah-Mann mit einer Drohne getötet. Israel bestätigte einen entsprechenden Bericht der libanesischen Nachrichtenagentur NNA. Laut dem israelischen Militär hatte sich der Radwan-Kommandeur Chadir Said Haschem an Schmuggelaktionen über das Meer und an Angriffen auf Israel beteiligt. Ein von Israel veröffentlichtes Video zeigt ein Fahrzeug, das während der Fahrt auf einer Straße explodiert.

18.03 Uhr: USA betrachten Huthi-Miliz erneut als Terrororganisation

Das US-Außenministerium stuft die jemenitischen Huthi-Rebellen erneut als "ausländische Terrororganisation" ein. Das teilte Außenminister Marco Rubio mit. Damit muss jeder, der die Huthi "materiell unterstützt", mit Sanktionen und Strafmaßnahmen rechnen. US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt ein entsprechendes Dekret unterschrieben.

"Seit 2023 haben die Huthi Hunderte Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie auf US-Soldaten unternommen, die die Freiheit der Schifffahrt und unsere regionalen Partner verteidigen", so Rubio.

17.21 Uhr: Israel tötet Palästinenser nach Angriff auf Checkpoint

Im Westjordanland hat das israelische Militär einen Palästinenser erschossen, nachdem er auf einen Checkpoint in der Nähe der Stadt Burka geschossen habe. Das hat das Militär bekannt gegeben. Israelische Soldaten seien nicht verletzt worden. Von palästinensischer Seite gibt es noch keine Stellungnahme.

17.09 Uhr: Ägyptischer Wiederaufbauplan - Gaza-Bevölkerung soll bleiben

Beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga zur Zukunft des Gazastreifens hat Ägypten seinen Wiederaufbauplan vorgestellt. Demnach sollen die Bewohner des Gazastreifens in ihrer Heimat bleiben können. Angedacht sind zwei Phasen des Wiederaufbaus: In einer ersten sechsmonatigen Phase soll zunächst der Schutt geräumt werden, während die Bewohner in Übergangsunterkünften untergebracht werden. In einer zweiten Phase, die viereinhalb Jahre dauern soll, könnten neue Häuser für die Bevölkerung errichtet und Infrastrukturprojekte wie ein Fischerhafen und ein Flughafen gebaut werden. 

Ein Gremium palästinensischer Technokraten solle die Verwaltung in dem Palästinensergebiet übernehmen, sagte al-Sisi in seiner Rede. Nach einer Übergangsphase soll später dann die palästinensische Autonomiebehörde die politische Kontrolle im Gazastreifen übernehmen. Kairo schlägt außerdem eine UN-Blauhelmmission vor, die auf lange Sicht zur Errichtung eines Palästinenserstaates führen soll.

16.31 Uhr: Hamas-Kommandeur im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland ist ein ranghoher Kommandeur der Al-Kassam-Brigaden getötet worden, dem bewaffneten Arm der militant-islamistischen Hamas. "Dieses Verbrechen wird die wachsende Welle des palästinensischen Widerstands nicht stoppen", teilte die Hamas mit. Ayssar al-Saadi starb nach Hamas-Angaben am Dienstag in der Stadt Dschenin. Er hatte in der Vergangenheit mehrere Attentatsversuche überlebt.

16.26 Uhr: al-Sisi sieht Trump als Friedensstifter in Nahost

Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi sieht in US-Präsident Donald Trump einen möglichen Friedensstifter im Gaza-Krieg. Er sei überzeugt, dass Trump Frieden erreichen könne - "aus einem echten Wunsch, Spannungen und Feindseligkeiten in unserer Region zu beenden", sagte al-Sisi beim arabischen Gipfeltreffen in Kairo, an dem mehr als 20 Nationen Staaten teilnehmen. Sie diskutieren Ägyptens Wiederaufbauplan für den Gazastreifen.

16.15 Uhr: Ägyptischer Präsident wirbt um Unterstützung für Gaza-Plan

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die arabischen Staaten aufgefordert, den Wiederaufbauplan seines Landes für den Gazastreifen zu unterstützen. Im kommenden Monat werde Ägypten eine Konferenz zum Wiederaufbau der Region ausrichten. Sein Land habe mit den Palästinensern zusammengearbeitet, um ein unabhängiges Komitee zur Kontrolle des Gazastreifens zu formieren.

Die ägyptische Initiative zum Wiederaufbau des Gazastreifens wurde beim Gipfel in Kairo auch von UN-Generalsekretär António Guterres unterstützt.

14.21 Uhr: Israel erwägt offenbar Wasser- und Stromstopp für Gaza

Die israelische Regierung spielt mit dem Gedanken, dem Gzastreifen Strom und Wasser abzustellen, um den Druck auf die Hamas zu erhöhen. Zunächst wolle man aber "den Vermittlern eine Chance" geben, um eine Einigung über die Freilassung der israelischen Geiseln zu erzielen, sagte ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Dienstag dem israelischen Armeeradio. Gleichzeitig bereite sich das Land militärisch auf eine Wiederaufnahme der Kämpfe vor. Das Vorgehen Israels erfolge in Abstimmung mit den USA.

14.15 Uhr: Israel weitet Offensive im Westjordanland aus

Die israelische Armee hat ihre seit Wochen andauernde Offensive im Westjordanland nach eigenen Angaben auf weitere Teile der Stadt Dschenin ausgeweitet. Der "Anti-Terroreinsatz" in dem israelisch besetzten Palästinensergebiet sei "auf zusätzliche Gebiete in Dschenin" ausgeweitet worden, erklärte die Armee am Dienstag.

13.53 Uhr: Berichte - Hisbollah-Mitglied bei israelischem Drohnenangriff getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff im Libanon ist Medienberichten zufolge ein Mitglied der militant-islamistischen Hisbollah getötet worden. Wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, kam bei dem Angriff im Süden des Landes ein Mensch ums Leben. Örtliche Medien meldeten, der Getötete habe zu einer Eliteeinheit der Hisbollah gehört.

13.46 Uhr: Hamas weist Forderung nach Verzicht auf Waffen zurück

Die radikal-islamische Hamas hat israelische und US-amerikanische Forderungen zurückgewiesen, die Waffen niederzulegen. "Die Waffe des Widerstandes ist eine rote Linie und nicht verhandelbar", sagte der ranghohe Hamas-Vertreter Sami Abu Suhri der Nachrichtenagentur Reuters. Man werde keinem Deal zustimmen, der Hilfslieferungen oder Wiederaufbau im Gazastreifen von einer Entwaffnung abhängig macht.

13.43 Uhr: Israelischer Finanzminister Smotrich zu USA-Besuch aufgebrochen

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich ist zu einem Kurzbesuch in die USA aufgebrochen. "Ziel des Besuchs ist die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Israel und den USA", schrieb Smotrich im Onlinedienst X. Zudem solle die strategische Allianz beider Länder vertieft werden. Geplant sind laut Smotrich Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent und weiteren Vertretern der US-Regierung.

Der Besuch erfolgt in Erwartung von Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump zu einer kompletten oder Teil-Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel. Trump hatte angekündigt, innerhalb von vier Wochen zu der Frage "eine Ankündigung" machen zu wollen. Smotrich schrieb dazu auf X, er werde in seinen Gesprächen "die entschlossene Haltung Israels im Kampf gegen den Terrorismus und die Notwendigkeit einer klaren amerikanischen Unterstützung für die Fortsetzung unserer Sicherheitsaktivitäten im Krieg" hervorheben.

13.14 Uhr: Ägyptischer Plan: Gaza-Wiederaufbau soll 53 Milliarden Dollar kosten

Der Wiederaufbau des Gazastreifens wird ägyptischen Plänen zufolge etwa 53 Milliarden Dollar kosten. In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Papier wird detailliert erläutert, wie das Küstengebiet wieder hergestellt werden soll. Das Dokument enthält Karten zur Neugestaltung des Gebiets sowie KI-generierte Bilder von Wohnanlagen und Parks. Für die Umsetzung sind etwa fünf Jahre eingeplant, in denen rund 400.000 Wohneinheiten entstehen sollen. Während der Aufräumarbeiten sind Übergangsunterkünfte vorgesehen. Der Plan umfasst zudem einen Hafen und einen Flughafen sowie ein Technologiezentrum und Hotels am Strand.

12.56 Uhr: Arabische Liga signalisiert Unterstützung für ägyptischen Gaza-Plan

Die Arabische Liga zeigt sich offen für den ägyptischen Plan zur Zukunft des Gazastreifens. Die internationale Gemeinschaft und Finanzinstitutionen sollten den Plan rasch unterstützen, heißt es im Entwurf der Abschlusserklärung des Gipfeltreffens der Organisation am heutigen Dienstag. Der Plan gilt als Gegenentwurf zum Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln und das Gebiet in eine "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln. Arabische Staaten hatten diesen Vorschlag scharf kritisiert.

12.20 Uhr: Libanon und Saudi-Arabien fordern israelischen Abzug

Der libanesische Präsident Joseph Aoun hat bei seinem Besuch in Saudi-Arabien einem staatlichen Medienbericht zufolge mit Kronprinz Mohammed bin Salman über eine Stärkung der bilateralen Beziehungen gesprochen. Zudem forderten beide Länder nach dem Treffen vom Montagabend Israel auf, sich vollständig aus dem Libanon zurückzuziehen. Nur staatliche Institutionen im Libanon sollten das Recht haben, Waffen zu besitzen, und das libanesische Militär sollte unterstützt werden, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Israel hatte nach der Waffenruhe im Krieg mit der libanesischen Hisbollah-Miliz Mitte Februar viele seiner Soldaten aus dem Libanon abgezogen. Doch behielt es fünf Stellungen innerhalb des Landes, was libanesische Vertreter als Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung sehen.

11.35 Uhr: Israel verknüpft weitere Gaza-Waffenruhe mit Freilassung von Geiseln

Israel hat sich offen für eine Verlängerung der Waffenruhe im Gazastreifen gezeigt. Die Hamas müsse jedoch zustimmen, weitere Geiseln freizulassen, erklärte der israelische Außenminister Gideon Saar. Zu Berichten über eine mögliche Frist zur Wiederaufnahme der Kampfhandlungen wollte sich Saar nicht äußern: "Wenn wir es wollen, werden wir es tun." Der Außenminister warf der Palästinensergruppe zudem vor, humanitäre Hilfe zu missbrauchen, um den Kampf gegen Israel fortzusetzen. Dies könne so nicht weitergehen.

10.28 Uhr: Palästinenser - Ein Toter bei Israels Militäreinsatz im Westjordanland

Bei den Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge ein Mann ums Leben gekommen. Der Palästinenser sei im Osten der Stadt Dschenin durch Schüsse des Militärs getötet worden, teilte der Rettungsdienst Roter Halbmond mit. Palästinensische Medien berichteten, israelische Einsatzkräfte hätten in der Gegend zunächst ein Haus umstellt, seien schließlich in das Gebäude eingedrungen und hätten dort auf den jungen Mann geschossen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.

Israel hatte am 21. Januar in Dschenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, die größte Militäroffensive seit langem im Westjordanland begonnen. Die Armee geht eigenen Angaben nach auch in anderen Orten im nördlichen Teil des Westjordanlands gegen bewaffnete Gruppierungen vor. UN-Angaben zufolge haben seitdem Zehntausende Menschen ihre Häuser in den betroffenen Gebieten verlassen. 

07.40 Uhr: Klein kritisiert hohe moralische Maßstäbe für Israel

Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, hat die hohen moralischen Maßstäbe kritisiert, die an Israel angelegt würden: "Als die Türkei einen völkerrechtswidrigen Angriff auf Syrien gestartet hat, hat das kaum jemanden interessiert. Israel hingegen wird durch Terroristen angegriffen, verteidigt sich selbst und steht dafür am Pranger", sagte Klein der "Neuen Osnabrücker Zeitung"

Von der nächsten Bundesregierung forderte Klein eine Strafrechtsverschärfung. So sollten etwa Aufrufe zur Vernichtung anderer Staaten wie "from the river to the sea" unter Strafe gestellt werden. Mit der Parole "Vom Fluss bis zum Meer" machen Israelis wie Palästinenser ihren Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet Israels inklusive der palästinensischen Gebiete für die jeweils eigene Volksgruppe deutlich. Bei dem Fluss handelt es sich um den Jordan, das Meer ist das Mittelmeer.

05.53 Uhr: Antisemitismusbeauftragter sieht Trump-Plan für Gazastreifen positiv

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sieht den heftig umstrittenen Plan von US-Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens grundsätzlich positiv. "Es lohnt sich, genauer hinzuschauen: Ich halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken", sagte Klein der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zu Aussagen Trumps, der von einer Umsiedlung der im Gazastreifen lebenden Palästinenser und der Umwandlung des Küstenstreifens in die "Riviera des Nahen Ostens" gesprochen hatte.

In "einigen Medienberichten" seien Trumps Pläne "übertrieben" dargestellt worden, sagte Klein weiter. Der US-Präsident habe "nicht von Vertreibung gesprochen", sondern "von einer Umsiedlung, während der Gazastreifen neu aufgebaut wird" und die massiven Zerstörungen verlangten nach dem Aufbau einer komplett neuen Infrastruktur." Israel sei es bisher "nicht gelungen", das Problem im Gazastreifen militärisch zu lösen, sagte Klein. Er halte daher die "Idee einer internationalen Verwaltung für das Gebiet durchaus für einen vernünftigen Vorschlag".

03.25 Uhr: Israel will nur noch einige Tage verhandeln und droht der Hamas

Israel will angesichts des Stillstands bei den Waffenruhe-Gesprächen nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers nur noch einige Tage lang weiter verhandeln. Israel Katz drohte der Hamas im Gazastreifen zugleich, die Kämpfe gegen die Islamistenorganisation wieder aufzunehmen. "Wenn die Hamas nicht bald die Geiseln freilässt, werden die Tore Gazas geschlossen und die Tore zur Hölle geöffnet", sagte er nach Angaben seines Büros. Israel hat bereits den Zugang für Hilfslieferungen in das großflächig zerstörte Küstengebiet gestoppt.

Obwohl die Hamas einen Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff abgelehnt habe, sei Israel der Bitte der Vermittler nachgekommen und lasse noch einige weitere Verhandlungstage zu, so Katz weiter. Witkoffs Plan sieht die Fortsetzung der Waffenruhe bis Mitte April im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln vor. Die Hamas pocht hingegen auf die sofortige Umsetzung einer zweiten Phase des Gaza-Deals, die ein Ende des Kriegs und den Abzug von Truppen vorsieht, und die eigentlich Anfang März beginnen sollte. Die Eckpunkte dazu haben beide Konfliktparteien aber noch nicht ausgehandelt. Israel will die Hamas dazu bringen, Witkoffs Vorschlag zu akzeptieren.

02.43 Uhr: Arabische Liga berät in Kairo über Wiederaufbau des Gazastreifens

Auf einem Gipfeltreffen in Kairo wollen die arabischen Staaten am Dienstag über den Wiederaufbau des Gazastreifens beraten. Bei dem Dringlichkeitstreffen der Arabischen Liga soll eine gemeinsame Reaktion auf die Pläne von US-Präsident Donald Trump für das Palästinensergebiet abgestimmt werden. An dem Treffen nehmen auch der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und der libanesische Präsident Joseph Aoun teil.

Trump hatte angekündigt, den Gazastreifen unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen zu wollen. Die dort lebenden Palästinenser sollen demnach unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden. Viele arabische Staaten lehnen diese Pläne strikt ab. Der Gazastreifen ist durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas, der durch den brutalen Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation ausgelöst wurde, nahezu völlig zerstört.

Montag, 3. März 2025

23.02 Uhr: UN - Lebensmittelpreise im Gazastreifen schnellen in die Höhe

Nach der israelischen Blockade der Hilfslieferungen für den Gazastreifen haben sich Lebensmittel in dem kriegszerrütteten Küstenstreifen nach Angaben der Vereinten Nationen extrem verteuert. Waren wie Mehl und Gemüse seien 100 Mal teurer als an dem Tag, bevor Israel die Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen stoppte, teilten die Vereinten Nationen mit. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, die Preisentwicklung sei am Montag von den humanitären Partnern der Vereinten Nationen vor Ort gemeldet worden. Diese prüften aktuell die Bestände, die es in dem Küstengebiet noch gebe.

22.50 Uhr: Palästinenser - Israelische Gaza-Blockade ist Todesurteil

Palästinenser im Gazastreifen fürchten, dass sich ihre bereits dramatische Lage nach der israelischen Blockade aller humanitären- und Lebensmittellieferungen in das Küstengebiet noch weiter verschlechtern wird. "Dies ist eine Entscheidung des Völkermords (...) Unsere Kinder werden ausgehungert", sagte Mohammed Abu Schalhub, ein Vertriebener aus der Stadt Rafah. Im Gebiet Muwassi, westlich von Chan Junis, wartete er mit Dutzenden anderen Menschen darauf, eine warme Mahlzeit von einer Hilfsorganisation zu bekommen.

17.25 Uhr: Arabische Liga berät morgen in Kairo über Wiederaufbau des Gazastreifens

Auf einem Gipfeltreffen in Kairo wollen die arabischen Staaten am morgigen Dienstag über den Wiederaufbau des Gazastreifens beraten. Bei dem Dringlichkeitstreffen der Arabischen Liga soll eine gemeinsame Reaktion auf die Pläne von US-Präsident Donald Trump für das Palästinensergebiet abgestimmt werden. An dem Treffen nehmen auch der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und der libanesische Präsident Joseph Aoun teil.

Trump hatte angekündigt, den Gazastreifen unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen zu wollen. Die dort lebenden Palästinenser sollen demnach unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden. Israels Premier Netanjahu unterstützt diese Idee ausdrücklich: Es sei an der Zeit, den Bewohnern des Palästinensergebiets "die Freiheit zu geben, zu gehen", sagte er am Montag im israelischen Parlament. Viele arabische Staaten lehnen diese Pläne strikt ab.

17.19 Uhr: Israels Regierung: Hamas hat genug Nahrung für Auslösen von "Übergewichts-Epidemie"

Die israelische Regierung hat der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen das Horten von Nahrungsmitteln vorgeworfen. Die Hamas habe Vorräte für viele Monate angehäuft, erklärte der israelische Regierungssprecher David Mencer am Montag vor Journalisten in Jerusalem. "Sie haben genug Lebensmittel, um eine Übergewichts-Epidemie auszulösen - aber die einzigen Menschen, die man dicker werden sieht, sind die Mitglieder der Hamas."

16.10 Uhr: Scharfe Kritik an Netanjahu bei Geiselbeisetzung

In Israel ist die letzte der acht Geiseln beerdigt worden, deren Leichen während der ersten Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg übergeben wurden. Eine Menschenmenge säumte die Strecke des Trauerzugs für Izchak Elgarat, der 68 Jahre alt war, als er von Hamas-Extremisten aus seinem Haus im Kibbuz Nir Oz entführt wurde. In dem Kibbuz wurde er auch bestattet. Elgarat wurde laut israelischen Angaben in Gefangenschaft getötet, die genauen Umstände seines Todes sind jedoch nicht bekannt.

Sein Bruder Danny Elgarat griff in seiner Rede Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. "Der Feind, der deinen Tod verursacht hat, war nicht derjenige, der dich entführt hat, sondern derjenige, der dich im Stich gelassen hat", sagte er. Sein Bruder habe die Entführung und die Verletzung über viele Monate hinweg überlebt. Am Ende sei er ums Leben gekommen, weil sein Ministerpräsident einen Geiseldeal torpediert habe, sagte Elgarat.

14. 55 Uhr: Hamas - Israel bringt Dinge zurück auf Anfang

Die Hamas wirft Israel vor, mit einer Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe alles wieder auf Anfang bringen zu wollen "und das Abkommen mit den von ihr vorgeschlagenen Alternativen aufzukündigen", sagte der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan im Fernsehen. Die erste Phase der Waffenruhe lief am Wochenende aus, über eine zweite Phase soll verhandelt werden. In dieser zweiten Phase sollen dann die verbliebenen Geiseln freigelassen und zugleich das israelische Militär abgezogen werden. Israel unterstützt nun aber einen US-Vorschlag, wonach die erste Phase der Waffenruhe über den islamischen Fastenmonat Ramadan und das jüdische Pessachfest verlängert werden und alle Geiseln freigelassen werden sollen.

12.40 Uhr: Offenbar zwei Tote bei israelischem Angriff auf Boot vor Küste von Gaza

Israelische Truppen haben vor der Küste des Gazastreifens nach Krankenhausangaben zwei Palästinenser getötet. Am Montag seien die beiden Leichen gebracht worden, teilte das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis mit. Das israelische Militär erklärte, es habe vor der Küste von Chan Junis ein "verdächtiges Motorboot" angegriffen. Dieses habe gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen und sei eine Gefahr für israelische Soldaten gewesen.

Die erste Phase des Waffenruheabkommens für den Gazastreifen ist am Wochenende ausgelaufen. Wie es weitergehen wird, ist unklar. Die Hamas will zur zweiten Phase übergehen und verlangt Verhandlungen über den vollständigen Abzug israelischer Truppen. Israel will indessen Phase eins bis Mitte April verlängern.

12.14 Uhr: Polizei - Attentäter von Haifa war auch deutscher Staatsbürger

Der Attentäter, der in der israelischen Hafenstadt Haifa einen Menschen getötet und vier weitere verletzt hat, war nach Polizeiangaben auch deutscher Staatsbürger. Eine israelische Polizeisprecherin bestätigte ferner, es handele sich um einen Drusen aus der Stadt Schfaram im Norden Israels. Er habe sich in den letzten Monaten im Ausland aufgehalten und sei in der vergangenen Woche nach Israel zurückgekehrt. 

Der Attentäter war demnach am zentralen Busbahnhof in Haifa aus einem Bus gestiegen und hatte begonnen, dort mit einem Messer auf Menschen einzustechen. Er wurde dann von einem Wachmann und einem Zivilisten erschossen. Bei dem Todesopfer des Anschlags handelte es sich um einen etwa 70-Jährigen, unter den drei schwerverletzten Opfern war ein Jugendlicher.

11.53 Uhr: Auswärtiges Amt - Israel soll wieder Hilfslieferungen für Gaza zulassen

Die Bundesregierung hat Israel aufgefordert, unverzüglich wieder humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu ermöglichen. Man habe die Entscheidung "mit großer Sorge" zur Kenntnis genommen, saget ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit Blick auf Israels Blockade der Einfuhr sämtlicher Hilfsgüter. Das Vorgehen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei "kein legitimes Druckmittel" in den Verhandlungen mit der Hamas. Israel müsse vielmehr seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen und humanitäre Hilfe "mit sofortiger Wirkung" wieder zulassen.

Zugleich fordert der Sprecher die Hamas auf, die verbliebenen israelischen Geiseln freizulassen. Beide Seiten müssten jetzt an den Verhandlungstisch zurückkehren.

11.42 Uhr: Zwei Palästinenser in Rafah durch Schüsse getötet

Zwei Palästinenser sind durch Schüsse israelischer Soldaten in Rafah im Gazastreifen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, der tödliche Vorfall habe sich im Zentrum der Stadt im Süden des Küstengebiets ereignet. Die israelische Armee teilte mit, zwei Verdächtige hätten sich israelischen Truppen genähert und eine unmittelbare Bedrohung dargestellt. Daraufhin hätten die Soldaten auf sie geschossen.

Eigentlich hätten Israels Streitkräfte laut der Vereinbarung schon mit dem schrittweisen Abzug aus einem Korridor entlang der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten beginnen und diesen rund eine Woche später abschließen müssen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz machte jedoch deutlich, dass die Soldaten im sogenannten Philadelphi-Korridor stationiert bleiben. Israel will so verhindern, dass die Hamas wieder Waffen durch Tunnel unter der Grenze hindurch nach Gaza schmuggelt.

11.15 Uhr: Hamas preist tödlichen Anschlag in Haifa als "heroisch"

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat den tödlichem Anschlag mit einem Toten in Haifa in einer Stellungnahme als "heroisch" gepriesen. Sie rief die Palästinenser zu weiteren Gewalttaten gegen Israel auf. Bei der Messerattacke in Haifa handele es sich um eine "natürliche Reaktion auf die Verbrechen der Besatzungsmacht gegen unser Volk im Westjordanland, in Gaza und Jerusalem", so die Hamas.

10.38 Uhr: Netanjahu entschuldigt sich bei Geisel für Dauer der Gefangenschaft

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich bei einer ehemaligen Hamas-Geisel für die Dauer ihrer Gefangenschaft entschuldigt. "Es tut mir leid, dass wir so lange gebraucht haben", hieß es in einer Mitteilung von Netanjahus Büro, in der er sich an den im Februar freigelassenen Israeli Eli Scharabi wendet: "Wir haben hart gekämpft, um Sie freizubekommen."

Ein abgemagert aussehender Scharabi war nach 16 Monaten der Gefangenschaft freigekommen und hatte dann erst vom Schicksal seiner Familie gehört - seine Frau und zwei Töchter im Teenager-Alter waren bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 getötet worden. Scharabi hatte über die harten Bedingungen während seiner Gefangenschaft gesprochen und soll sich am Dienstag mit US-Präsident Donald Trump in Washington treffen. Netanjahu teilte mit, dieses Treffen sei wichtig.

10.14 Uhr: UN - Israels Stopp der Hilfe für Gaza-Streifen ist alarmierend

Israels Entscheidung zum Aussetzen der Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen ist laut den UN "alarmierend". Die UN und ihre Partner müssten Zugang zu den Menschen erhalten, um lebenswichtige Unterstützung zu leisten, erklärte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher in New York. Das humanitäre Völkerrecht sei in diesem Fall eindeutig. Die Fortschritte der letzten 42 Tage seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas dürften nicht rückgängig gemacht werden. Fletcher forderte von der Hamas auch, alle verbliebenen Geiseln an die Israelis zu übergeben.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte laut dem britischen Sender BBC, sein Land habe gehandelt, weil die Hamas die Hilfsgüter gestohlen und "zur Finanzierung ihrer Terrormaschine" verwendet habe. Der Regierungschef hatte der palästinensischen Gruppe auch vorgeworfen, einen US-Vorschlag zur Verlängerung der Waffenruhe abgelehnt zu haben, nachdem diese am Samstag ausgelaufen war. Israel erklärte, es habe dem US-Vorschlag zugestimmt.

09.28 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei Anschlag in Haifa

Bei einem Anschlag in der israelischen Hafenstadt Haifa ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein 70-jähriger Mann getötet worden, vier weitere Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Den Angaben zufolge hatte ein Mann mit einem Messer Menschen auf einem zentralen Busbahnhof angegriffen. Der Angreifer sei erschossen worden, so die Polizei, es handele sich bei ihm um einen israelischen Araber.

09.18 Uhr: Israels Regierung spricht nach Oscar für "No other Land" von "Sabotage"

Der israelische Kulturminister Miki Zohar hat negativ auf die Auszeichnung des israelisch-palästinensischen Dokumentarfilms "No Other Land" mit einem Oscar reagiert. Es sei ein "trauriger Moment für die Welt des Kinos", schrieb Zohar auf der Plattform X. In dem Film geht es um die Räumung palästinensischer Dörfer im Westjordanland. Die rechtsreligiöse israelische Regierung, der Zohar angehört, gilt als siedlerfreundlich. 

Die Regisseure Basel Adra und Yuval Abraham nutzten die Bühne in Los Angeles, um auf die Situation der Region hinzuweisen. Zohar schrieb dazu: "Anstatt die Komplexität der israelischen Realität darzustellen, haben sich die Filmemacher dazu entschieden, Erzählungen zu stärken, die Israel vor einem internationalen Publikum verzerrt darstellen." Meinungsfreiheit sei zwar wichtig, "aber die Diffamierung Israels in ein Instrument zu verwandeln, um international weiterzukommen, ist keine Kunst", schrieb er weiter. Es handele sich vielmehr um "Sabotage gegen den Staat Israel, vor allem nach dem Massaker am 7. Oktober und dem noch andauernden Krieg".

06.51 Uhr: Historikerin - Neue Bundesregierung sollte starker Freund Israels sein

Von der künftigen Bundesregierung erhofft sich die israelische Historikerin Fania Oz-Salzberger einen "starken Freund" für Israel. "Wir brauchen die Art von Freundschaft, die dabei hilft, unsere Gesellschaft zu stabilisieren, weil die aktuelle Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jenseits jeglicher Vernunft ist", sagte die Tochter des 2018 gestorbenen Schriftstellers Amos Oz der KNA in Bonn. Das Israel, das unterstützt werden müsse, sei die Zivilgesellschaft und nicht die in Teilen rechtsextreme Regierung.

Mit Blick auf die immer wieder kritisierte Nahost-Politik der bisherigen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte Oz-Salzberger: "Sie hätte sicher stärker Druck auf die israelische Regierung ausüben müssen." Sie wolle "keine Art der Unterstützung für Israel, wie sie die AfD oder US-Präsident Trump geben würden. Das sind nicht die Freunde, die ich möchte." Eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser hält OZ-Salzberger nicht für unmöglich, aber doch in weite Ferne gerückt: "Bestimmt nicht morgen früh und sofort, sie steht aber am Horizont". Als Voraussetzung müsse Israel "eine Regierung der Mitte wählen".

05.15 Uhr: Israel offenbar zu Erhöhung des Drucks auf die Hamas bereit

Nach dem Stopp der Hilfslieferungen in den Gazastreifen ist Israel zur weiteren Erhöhung des Drucks auf die islamistische Hamas bereit. Um eine Verlängerung der ersten Phase des Abkommens über die Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln zu erreichen, könnte als Nächstes eine erneute Umsiedlung der Bewohner aus dem Norden in den Süden des abgeriegelten Gazastreifens folgen, berichtete der israelische Sender Kan. Falls das nichts brächte, würde die Stromversorgung im gesamten Küstenstreifen gekappt. 

Als letzte Maßnahme sei die Rückkehr zum Krieg vorgesehen, diesmal mit schweren Bomben, die von der vorherigen US-Regierung zurückgehalten worden waren. Die israelische Führung hat nach Informationen des Senders in den vergangenen Wochen einen entsprechenden Plan für "maximalen Druck" auf die Hamas ausgearbeitet. Diese hat nach israelischen Informationen noch 24 israelische Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten in ihrer Gewalt.

04.31 Uhr: Dokumentarfilm "No Other Land" gewinnt Oscar

Der Dokumentarfilm "No Other Land" eines palästinensisch-israelischen Teams über die Räumung palästinensischer Dörfer im Westjordanland hat einen Oscar gewonnen. Die Regisseure Basel Adra und Yuval Abraham nutzten die Bühne in Los Angeles, um auf die Situation in ihrer Region hinzuweisen. "'No Other Land' spiegelt die harte Realität wider, die wir seit Jahrzehnten ertragen und gegen die wir uns immer noch wehren", sagte der palästinensische Filmemacher Basel Adra, "während wir die Welt auffordern, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um die Ungerechtigkeit zu beenden und die ethnische Säuberung des palästinensischen Volkes zu stoppen."