Menschen begutachten die Zerstörung nach einem israelischen Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt am 13.04.25.
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Menschen begutachten die Zerstörung nach einem israelischen Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt am 13.04.25.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 16 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 16 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 14. bis 20. April im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Freitag, 18. April 2025

21.06 Uhr: Inzwischen 80 gemeldete Todesopfer im Jemen

Nach dem US-Angriff auf einen jemenitischen Ölhafen meldet die Huthi-Miliz nun mindestens 80 Todesopfer und 150 Verletzte. Das berichtet der Sender Al-Masirah TV. Es war der bislang folgenschwerste US-Angriff auf die vom Iran finanzierte Miliz. Als Reaktion feuerten die Huthis nach eigenen Angaben Raketen auf Israel und zwei US-Flugzeugträger ab.

Die US-Armee bestätigte den Angriff und gab als Begründung dafür an, sie habe damit den Huthi eine Treibstoff- und EInnahmequelle nehmen wollen.

15.28 Uhr: Zahl der Toten nach US-Angriff im Jemen steigt

Die Zahl der Toten bei dem US-Angriff auf den Hafen Ras Isa im Jemen hat sich nach Angaben der Huthi-Rebellen auf mindestens 74 erhöht. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Anis al-Asbahi, sagt, bei den Angriffen am Donnerstag seien nach vorläufigen Zahlen 171 Menschen verletzt worden. Es handelt sich um den tödlichsten Angriff seit Beginn der US-Offensive gegen die Huthis im vergangenen Monat. Die Angriffe sollen erst enden, wenn die Huthis ihre Attacken auf die Schifffahrt im Roten Meer einstellen.

15.11 Uhr: Israel setzt Angriffe auf Gazastreifen fort

Israel setzt seine Angriffe im Gazastreifen in unverminderter Härte fort. Die Luftwaffe habe rund 40 Ziele angegriffen, teilte das Militär am Freitag mit. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in dem Palästinensergebiet wurden mindestens 30 Menschen getötet.

Das israelische Militär erklärte, Bodentruppen seien in den Gebieten Schabura und Tel Al-Sultan in der Nähe der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten im Süden des Küstenstreifens im Einsatz. Auch im Norden sei die Armee aktiv. Verteidigungsminister Israel Katz hatte vor einigen Tagen angekündigt, die Armee werde eine Pufferzone schaffen, die den Gazastreifen in zwei Hälften teilen werde. Die Spaltung sollte dauerhaft bestehen bleiben.

12.52 Uhr: Religionen lehnen Aufnahme von Palästinensern in Indonesien ab

Religiöse Organisationen in Indonesien lehnen den Plan der Regierung ab, Palästinensern aus Gaza vorübergehend Schutz zu gewähren. Ein Vertreter von Nahdlatul Ulama, mit 80 Millionen Mitgliedern die größte muslimische Organisation des Landes, bezeichnete den Plan als unangemessen und einen Fehler. "Wir müssen mit all unseren Bemühungen weiter der palästinensischen Bevölkerung helfen, vor allem den im Gazastreifen Verbliebenen", zitiert der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Freitag) Ulil Abshar Abdalla. Eine Umsiedlung käme einer Legitimierung der Politik von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gleich, wie es hieß.

Indonesiens Präsident Prabowo Subianto hatte kürzlich vor seiner Nahost-Reise erklärt, Palästinenser aus dem Gazastreifen vorübergehend aufzunehmen.

04.10 Uhr: Mindestens 38 Menschen nach US-Angriff auf Hafen getötet

Bei US-Angriffen auf den Tankhafen Ras Isa im Westen des Jemen sind nach Angaben der Huthi am Donnerstag mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Laut dem von der Miliz kontrollierten Fernsehsender Al Masirah TV wurden bei den Angriffen weitere 80 Menschen verletzt. Dagegen erklärte das US-Zentralkommando in einem Beitrag auf X: "Das Ziel dieser Angriffe war es, eine Wirtschaftsquelle der Huthi zu zerstören, die ihre Landsleute weiterhin ausbeuten und ihnen großes Leid zufügen."

02.15 Uhr: US-Armee meldet Zerstörung von wichtigem Ölhafen der Huthis

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am Donnerstag den Tankhafen in Ras Isa im Westen des Jemen angegriffen. "Heute haben die US-Streitkräfte Maßnahmen ergriffen, um diese Treibstoffquelle für die vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen zu beseitigen", teilte das US-Zentralkommando in einem Beitrag auf X mit und fügte hinzu, dass das Ziel darin bestand, die Huthis wirtschaftlich zu treffen.

01.15 Uhr: Hamas: Wollen über Freilassung von verbliebenen Geiseln verhandeln

Dem Anführer der Hamas im Gazastreifen, Khalil Al-Hayya, zufolge will die radikal-islamische Miliz über die Freilassung aller verbliebenen Geiseln verhandeln, um den Krieg zu beenden. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte Al-Hayya, der auch das Hamas-Verhandlungsteam für die indirekten Gespräche mit Israel leitet, jedoch auch, die Gruppe lehne ein vorläufiges Waffenstillstandsabkommen ab.

Donnerstag, 17. April 2025

22.25 Uhr: Hamas lehnt jüngsten Vorschlag für Waffenruhe ab

Die Hamas hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag für die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine neue Waffenruhe abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja. Dieser habe in einer Rede gesagt, dass die Islamisten keinen Teilvereinbarungen zustimmen würden.

Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor rund einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Deals hatten einigen können. Die Hamas fordert die Umsetzung einer zweiten Phase des Abkommens, die ein Ende des Kriegs und den Abzug der israelischen Soldaten vorsieht. Sie sollte ursprünglich Anfang März beginnen.

22.05: Etliche Personen wegen Raketenangriffen auf Israel in Haft

Das libanesische Militär hat mehrere Personen wegen mutmaßlicher Raketenangriffe auf Israel in Gewahrsam genommen. Unter den Verhafteten seien mehrere Palästinenser, die verdächtigt würden, Ende März bei zwei Angriffen Raketen in Richtung Israel abgefeuert zu haben, hieß es in einer Erklärung der Streitkräfte vom Mittwochabend. Als Reaktion auf die Attacken hatte das israelische Militär schwere Luftangriffe auf Teile des Libanon geflogen.

Laut der libanesischen Armee sind ein Fahrzeug und anderes Gerät, das bei den Raketenangriffen genutzt wurde, konfisziert worden. Die Verdächtigen seien an die Justizbehörden übergeben worden. Die Festnahmen waren den Angaben zufolge bei Einsätzen in verschiedenen Gebieten des Landes erfolgt.

21.00 Uhr: 300 Piloten in Israel fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel werden immer häufiger Forderungen laut, der Freilassung der Geiseln einen höheren Stellenwert als dem Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen einzuräumen. Nun haben sich einem Bericht zufolge auch viele zivile Piloten diesem Aufruf angeschlossen. Rund ein Drittel aller israelischer Piloten der zivilen Luftfahrt habe einen entsprechenden Brief unterzeichnet, berichtete der israelische Sender Channel 12. In dem Schreiben forderten die rund 300 Flugzeugführer demnach ein Abkommen, um die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Entführten zu erreichen, auch wenn dies das Ende der Kämpfe gegen die Hamas bedeute.

Nach Angaben der Zeitung "Haaretz" unterschrieben zugleich Hunderte ehemalige Soldaten einen ähnlich lautenden Brief.

20.40 Uhr: Gazastreifen - Zivilschutz meldet mindestens 40 Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei israelischen Luftangriffen an mehreren Orten im Gazastreifen sind nach Angaben des Zivilschutzes mindestens 40 Menschen getötet worden. Zwei israelische Raketen hätten in der Nacht mehrere Zelte von Binnenflüchtlingen in Al-Mawasi in der südlichen Stadt Chan Junis getroffen und dabei "mindestens 16 Menschen" getötet, die meisten davon Frauen und Kinder, erklärte der Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen, Mahmud Bassal, am Donnerstag.

23 weitere Menschen wurden laut Bassal bei dem Angriff verletzt. Bei einem weiteren Angriff nahe Al-Mawasi wurden zudem ein Vater und sein Sohn getötet. In Beit Lahia im Norden des Gazastreifens wurden nach Angaben des Zivilschutzes bei einem Luftangriff sieben Menschen getötet. In Dschabalia seien zudem mindestens 13 Menschen bei zwei Luftangriffen auf Vertriebenenlager ums Leben gekommen. Bei Angriffen auf die Stadt Gaza seien außerdem zwei Menschen gestorben.

Die israelische Armee erklärte, sie überprüfe die Berichte über die Luftangriffe. Später verkündete sie, einen Angriff auf ein Hamas "Kommando- und Kontroll-" Zentrum in Dschabalia ausgeübt zu haben.

12.15 Uhr: Palästinensisches Krankenhaus - 23 Tote nach israelischem Angriff

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Krankenhausangaben mindestens 23 Menschen getötet worden, unter ihnen eine zehnköpfige Familie. Dabei handle es sich um fünf Kinder, vier Frauen und einen Mann, die in Chan Junis im Süden schwere Verbrennungen erlitten hätten, teilte das Nasser-Krankenhaus mit. Bei Angriffen im nördlichen Gazastreifen wurden nach Angaben des indonesischen Krankenhauses 13 Menschen getötet, darunter neun Kinder.

Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Es versichert immer wieder, Zivilisten schonen zu wollen. Weil aber die militant-islamistische Hamas in Wohngebieten operiere, sei diese letztlich für Tote unter der Zivilbevölkerung verantwortlich.

11.52 Uhr: "Hunger als Waffe" - Hamas erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel

Die radikalislamische Hamas hat Israel vorgeworfen, durch die Blockade von Hilfsleistungen in den Gazastreifen gezielt "Hunger als Waffe" einzusetzen. Die Ankündigung des israelischen Verteidigungsministers Katz, keine humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet zu lassen, sei "ein weiteres öffentliches Eingeständnis eines Kriegsverbrechens", erklärte die Palästinenserorganisation. 

"Das schließt den Einsatz von Hunger als Waffe ein", hieß es weiter. Israel verweigere "unschuldigen Zivilisten in der siebten Woche in Folge" den Zugang zu grundlegenden Gütern wie Lebensmitteln, Medikamenten, Wasser und Brennstoffen. Katz hatte gestern erklärt, die israelische Politik "ist klar: Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza."

10.09 Uhr: Israels Armee meldet Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht Ziele der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon angegriffen. Die Armee "wird gegen jeden Versuch der Hisbollah vorgehen, eine militärische Präsenz unter zivilem Deckmantel zu etablieren oder wiederaufzubauen", heißt es in einer Erklärung der Streitkräfte. Nähere Angaben zu den Orten oder der Art der Angriffe machte die Armee nicht.

07.06 Uhr: Bericht - Israel wollte US-Unterstützung für Angriff auf Atomanlagen im Iran

Laut einem Bericht der "New York Times" hat es in Israel Pläne gegeben, im Mai iranische Atomanlagen anzugreifen. Damit sollten die Fähigkeiten des Irans, eine Atomwaffe zu entwickeln, um ein Jahr oder mehr verzögert werden, berichtet die Zeitung. Für einen erfolgreichen Angriff sei die Unterstützung der USA angefordert worden. Zudem sollten die USA Israel vor iranischen Vergeltungsmaßnahmen schützen.

US-Präsident Trump habe sich nach längeren Überlegungen gegen einen geplanten Angriff und für Verhandlungen mit dem Iran entschieden, so der Bericht weiter. Die USA und der Iran haben am vergangenen Samstag zum ersten Mal in Oman indirekte Gespräche geführt. Beide Länder bezeichneten sie als "positiv" und "konstruktiv". Am Samstag soll eine zweite Gesprächsrunde stattfinden. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, das Treffen werde wahrscheinlich in Rom stattfinden.

04.57 Uhr: UN - Halbe Million Menschen im Gazastreifen vertrieben

Die wieder aufgeflammten Kämpfe zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas im Gazastreifen treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Die Zahl der seit Mitte März vertriebenen Palästinenser sei inzwischen auf schätzungsweise eine halbe Million angestiegen, teilte eine Sprecherin der Vereinten Nationen in New York unter Berufung auf das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit. Zuletzt waren die UN noch von rund 400.000 Vertriebenen ausgegangen. 

Israels Armee ruft regelmäßig Palästinenser dazu auf, bestimmte Gebiete in dem abgeriegelten Küstengebiet zu verlassen, in denen sie militärisch gegen die Hamas vorgehen will. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.

04.49 Uhr: Netanjahu erörtert Geisel-Frage mit Unterhändlern

In den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine weitere Waffenruhe im Gaza-Krieg hat der israelische Ministerpräsident Netanjahu mit den Unterhändlern und Leitern der Sicherheitsbehörden die Geisel-Frage erörtert. Der Regierungschef habe angeordnet, weiter auf die Freilassung der Geiseln hinzuarbeiten, teilte Netanjahus Büro mit. Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten. 

01.31 Uhr: Bericht - Trump stimmte geplantem Angriff Israels auf Atomanlagen im Iran nicht zu

US-Präsident Donald Trump hat einem geplanten israelischen Angriff auf Atomeinrichtungen im Iran laut einem Bericht der New York Times nicht zugestimmt. Er habe Verhandlungen mit dem Iran über das Atomprogramm vorgezogen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungsvertreter und andere Quellen.

01.11 Uhr: Hamas - Mindestens 35 Tote nach israelischen Angriffen auf Gaza

Nach Angaben der von der Hamas geleiteten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind bei den gestrigen israelischen Luftangriffen mindestens 35 Menschen getötet worden. Darunter sei auch die bekannte Schriftstellerin und Fotografin Fatema Hassouana, die den Krieg dokumentiert hatte. Israels Einführungsstopp für Treibstoff, Medikamente und Lebensmittel behindere nun die Arbeit der wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser in dem Küstenstreifen."Hunderte von Patienten und Verwundeten haben keinen Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten, und ihr Leiden wird durch die Schließung der Grenzübergänge noch verschlimmert", teilte die Gesundheitsbehörde mit.

01.00 Uhr: Putin trifft ehemalige russische Geiseln der Hamas

Wie die russischen Nachrichtenagenturen melden, hat Präsident Putin hat am späten Mittwochabend russische Staatsbürger getroffen, die nach den Angriffen der radikalislamischen Hamas aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreit worden waren. "Die Tatsache, dass Sie jetzt frei sind, ist das Ergebnis der langjährigen stabilen Beziehungen Russlands zum palästinensischen Volk und zu den Vertretern verschiedener Organisationen", sagte Putin der ehemaligen Geisel Alexander Trufanow und Mitgliedern seiner Familie. Putin dankte der Führung und dem politischen Flügel der Hamas den Berichten zufolge. Trufanow habe sich bei Putin bedankt und hoffe auf Freilassung aller verbleibenden Geiseln, die er wie Brüder betrachte.

Mittwoch, 16. April 2025

23.09 Uhr: Zahl seit März in Gaza Vertriebener auf eine halbe Million angestiegen

Die Zahl der im Gazastreifen seit dem Wiederaufflammen der Kämpfe Mitte März vertriebenen Palästinenser ist einer UN-Schätzung zufolge auf eine halbe Million angestiegen. Das teilte eine Sprecherin der Vereinten Nationen in New York unter Berufung auf das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit. Zuletzt waren die UN noch von rund 400.000 Vertriebenen ausgegangen.

Israels Militär ruft regelmäßig Palästinenser dazu auf, bestimmte Gebiete in dem Küstengebiet zu verlassen, in denen es gegen die islamistische Hamas vorgehen will. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.

20.33 Uhr: Ex-Diplomaten kritisieren deutsche Doppelmoral

Mehrere ehemalige deutsche Botschafter im Nahen und Mittleren Osten halten der Bundesrepublik Doppelmoral im Umgang mit Israels Regierung vor. "Seit Jahrzehnten sehen wir zu, wie Palästinenser von der israelischen Armee und Siedlern schikaniert, vertrieben oder getötet werden und wie Israel völkerrechtswidrig immer mehr Land besetzt – dies im offenkundigen Widerspruch zu unserem sonstigen Eintreten für das Völkerrecht und zur regelbasierten Weltordnung", schreiben die früheren Diplomaten in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Das stimme nicht mit der ansonsten deutlichen Positionierung Deutschlands etwa gegen Russland überein.

19.24 Uhr: Israelisches Militär - 30 Prozent des Gazastreifens in Pufferzone umgewandelt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent des Gazastreifens in eine Pufferzone umgewandelt. Seit der Wiederaufnahme der Militäreinsätze in dem Palästinensergebiet Mitte März seien bei Luftangriffen zudem "ungefähr 1200 Terrorziele" getroffen worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Darüber hinaus seien "mehr als 100 gezielte Eliminierungen" vorgenommen worden.

18.50 Uhr: Malediven schließen Israelis von Einreise aus

Die Malediven untersagen israelischen Staatsbürgern die Einreise. Das teilte das Präsidialamt des bei Touristen beliebten Inselstaates mit. Die Regierung wirft Israel Völkermord an den Palästinensern im Gaza-Streifen und Gräueltaten vor. Israel hat diese Anschuldigung wiederholt zurückgewiesen. Präsident Mohamed Muizzu hatte ein Einreiseverbot für israelische Passinhaber erstmals im Juni 2024 gefordert. Daraufhin riet das israelische Außenministerium seinen Bürgern, den Inselstaat zu meiden.

18.26 Uhr: Tausende protestieren im Gazastreifen gegen Hamas

Tausende Palästinenser haben im nördlichen Gazastreifen gegen die islamistische Hamas und den fortwährenden Krieg gegen Israel protestiert. Augenzeugen sprachen von einer der größten Protestaktionen seit Jahren in dem Küstenstreifen. Menschen aller Altersgruppen schlossen sich der Kundgebung in Beit Lahia an, darunter auch viele Kinder und Ältere. Die Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Stoppt die Aggression", "Wir wollen in Freiheit leben" und "Nein zum Terror, ja zum Frieden" in die Höhe. Andere hissten weiße Flaggen und forderten ein Ende des Krieges.

Einige Teilnehmer des Protests forderten eine nationale Einheit der Palästinenser und eine neue palästinensische Führung. Andere forderten internationalen Schutz für Zivilisten in Gaza und ein Ende der Blockade, die den Gazastreifen von Hilfsgütern abgeschnitten hat. Einwohner berichteten, es seien Hamas-nahe Kräfte in Zivil zu sehen gewesen, diese hätten aber vorerst nicht eingegriffen.

17.58 Uhr: Emirate dementieren Berichte über Offensive gegen Huthi

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben Medienberichte dementiert, wonach sie Gespräche mit den USA über eine Bodenoffensive militärischer Gruppen im Jemen gegen die dortige Huthi-Miliz führen. Es handle sich um "wilde, unbegründete Geschichten", erklärte eine ranghohe Vertreterin des Golfstaats.

Das "Wall Street Journal" hatte am Montag berichtet, dass jemenitische Fraktionen im Zuge der US-Bombardements auf die Huthi eine Bodenoffensive gegen die Miliz planten. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten das Vorhaben gegenüber US-Vertretern angesprochen. Bloomberg berichtete wiederum am Mittwoch, dass jemenitischen Einheiten Gespräche mit den USA und Verbündeten in der Golf-Region über eine mögliche Bodenoffensive führten.

17.36 Uhr: Palästinenser - 22 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind am Mittwoch erneut zahlreiche Menschen getötet worden. Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete 22 Tote. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AP bestätigten, war eines der Opfer ein Baby, das noch im April ein Jahr alt geworden wäre.

Das israelische Militär betont immer wieder, dass es nur Extremisten angreife. Es macht die Hamas für die zivilen Opfer verantwortlich, weil die Gruppe sich in Wohngegenden verschanze.

17.12 Uhr: Propalästinensische Aktivisten besetzen Hörsaal von Berliner Humboldt-Universität

Propalästinensische Aktivisten haben einen Hörsaal der Berliner Humboldt-Universität besetzt. Sie seien in den Hörsaal eingedrungen und hätten dort Wände beschmiert und Mobiliar beschädigt, teilte die Polizei mit. Auch Banner seien aus dem Fenster gehängt worden, deren Inhalt strafrechtlich geprüft werde. In einer Mail teilten die Aktivisten mit, dass mit der Besetzung gegen die "unablässige Unterstützung für Israels völkerrechtswidriges Vorgehen in Palästina" protestiert werden solle. Auch gegen angedrohte Abschiebungen solle ein Zeichen gesetzt werden.

17.09 Uhr: Islamischer Dschihad veröffentlicht Video von deutsch-israelischer Geisel

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad hat ein Video einer lebenden deutsch-israelischen Geisel veröffentlicht. Es handele sich um den deutschen Staatsbürger Rom Braslavski, erklärte der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf X. "Die Terroristen müssen ihn und alle Geiseln jetzt freilassen", forderte Seibert.

In dem fast siebenminütigen Video weist Braslavski Schürfwunden auf seinem Oberkörper auf und beschreibt die harten Bedingungen, unter denen er festgehalten wird. Ihm mangele es an Wasser und Essen, sagt er in dem Video. Gestikulierend ruft er zudem US-Präsident Trump und Israels Regierungschef Netanjahu auf, seine Freilassung zu erwirken. Unklar war zunächst, wann das Video aufgenommen wurde. Braslavski war während des Überfalls der Hamas und verbündeter Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt worden.

16.52 Uhr: Israelische Armee tötet zwei militante Palästinenser im Westjordanland

Die israelische Armee hat im besetzten Westjordanland zwei militante Palästinenser getötet. Die Armee erklärte , Soldaten hätten den wegen eines tödlichen Angriffs gesuchten Mohammed Sakarneh festnehmen wollen. "Während der Operation kreisten die Soldaten eine Höhle ein, in der Sakarneh sich versteckt hielt", erklärte die Armee. Sakarneh und ein weiterer Palästinenser seien schließlich getötet worden. Beide hätten der Islamistengruppe Islamischer Dschihad angehört.

16.45 Uhr: Deutsche Staatsbürger haben Gazastreifen zur Ausreise verlassen

Aus dem umkämpften Gazastreifen sind unter Vermittlung der Bundesregierung weitere deutsche Staatsbürger ausgereist. Es handele sich um 9 Deutsche sowie 15 enge Familienangehörige, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit. Die Familienangehörigen ohne deutsche Staatsbürgerschaft mussten das deutsche Visumsverfahren mit entsprechenden Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen. Die Menschen wurden nach Angaben der Außenamtssprecherin per Bus durch Israel und das Westjordanland bis nach Jordanien gebracht. Von dort sollten sie nach Deutschland fliegen.

Es ist die dritte Ausreise deutscher Staatsbürger aus dem Gazastreifen in diesem Jahr. Insgesamt hat die Bundesregierung seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 fast 700 Deutschen inklusive ihrer Familienangehörigen die Ausreise aus dem Palästinensergebiet ermöglicht. Nach Angaben eines Außenamtssprechers versucht die Bundesregierung, die Ausreise der noch verbliebenen Deutschen aus dem Gazastreifen zu erwirken. Er sprach von einer "einstelligen Zahl" von Menschen, die nach der Ausreise vom Mittwoch noch dort seien.

15.38 Uhr: Israelische Armee tötet bei Luftangriff im Libanon erneut Hisbollah-Mitglied

Die israelische Armee hat bei einem Luftangriff im Süden des Libanon nach eigenen Angaben erneut ein Mitglied der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getötet. Die Streitkräfte erklärten, bei dem Angriff sei ein Angehöriger der Hisbollah-Spezialeinheit Radwan "getroffen und ausgeschaltet" worden. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach von einem Toten bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug in der Gegend von Wadi al-Hudschair. Das Gebiet liegt rund zwölf Kilometer entfernt von der Grenze zu Israel.

Erst am Dienstag hatte Israel nach eigenen Angaben im Südlibanon einen Hisbollah-Anführer getötet. Bei dem Angriff wurden auch mehrere Menschen verletzt, von denen einer - ein 17-Jähriger - nach neuen Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums später starb.

14.06 Uhr: Anwältin kritisiert Haftbedingungen für Krankenhausleiter aus Gazastreifen

Nach der Festnahme des Leiters eines zerstörten Krankenhauses im Gazastreifen im Dezember durch Israel hat dessen Anwältin die Haftbedingungen für ihren Mandanten kritisiert. Hussam Abu Safijeh werde unter "unmenschlichen" Bedingungen festgehalten und sei "körperlichen und psychologischen Einschüchterungen" ausgesetzt, sagte die Anwältin Ghaid Kassem der Nachrichtenagentur AFP. Der 52-jährige Kinderarzt Abu Safijeh wurde als Leiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens bekannt. Lange handelte es sich dabei um das einzige funktionsfähige Krankenhaus in der Region.

Seit einem israelischen Luftangriff am 27. Dezember, in dessen Folge Abu Safijeh festgenommen wurde, ist das Krankenhaus nicht mehr in Betrieb und steht laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leer. Die israelische Armee hatte den Angriff damit begründet, dass das Krankenhaus ein "Terroristenstützpunkt" gewesen sei. Abu Safijeh wurde beschuldigt, ein "Agent der Hamas" zu sein.Abu Safijehs Anwältin konnte den Arzt am 19. März im Gefängnis im Westjordanland besuchen. Er sei "erschöpft von Folter, Druck und den Demütigungen", sagte sie . Abu Safijeh solle Taten gestehen, "die er nicht begangen hat". Die Anwältin äußerte sich "sehr besorgt" über den verschlechterten Gesundheitszustand ihres Mandanten.

13.23 Uhr: Ärzte ohne Grenzen - Gazastreifen ist zum Massengrab geworden

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) prangert die Zustände im Gazastreifen nach rund eineinhalb Jahren Krieg an. Das Küstengebiet sei zu einem "Massengrab" von Palästinensern und jenen geworden, die ihnen helfen wollten, erklärte MSF-Gaza-Koordinatorin Amande Bazerolle: "Wir werden in Echtzeit Zeugen der Zerstörung und Vertreibung der gesamten Bevölkerung in Gaza." Humanitäre Einsätze werden demnach stark von der allgegenwärtigen Unsicherheit und den kritischen Versorgungsengpässen beeinträchtigt: "Den Menschen bleiben - wenn überhaupt - nur wenige Möglichkeiten, medizinische Hilfe zu bekommen."

Israel hält unterdessen während der laufenden Verhandlungen über eine neue Waffenruhe an der Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen fest. Damit solle die Hamas unter Druck gesetzt werden, bekräftigte Verteidigungsminister Israel Katz die Strategie der Regierung. Die Hamas verurteilt diese als "Kollektivstrafe".

12.36 Uhr: Bundesregierung fliegt zwei Dutzend Deutsche aus Gazastreifen aus

Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass derzeit zwei Dutzend Deutsche aus dem Gaza-Streifen herausgeholt werden. Details zu der Mission könne er zurzeit nicht nennen, sagt ein Sprecher des Außenministeriums. Sie finde in Abstimmung mit den israelischen Behörden statt.

11.16 Uhr: Katz – "Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza"

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat angekündigt, Israel werde Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen weiter blockieren. "Israels Politik ist klar: Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza", erklärte Katz am Mittwoch. Die Blockade dieser Hilfe sei eines der wichtigsten Druckmittel gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas. 

10.11 Uhr: Israel will auf Dauer Truppen in Teilen von Gaza stationieren

Israel will alle eroberten Gebiete im Gazastreifen, im Libanon sowie in Syrien dauerhaft unter militärischer Kontrolle behalten. Die Armee werde dort in "Sicherheitszonen" bleiben und einen Puffer zwischen feindlichen Kämpfern und Israel bilden – "in jeder vorübergehenden oder dauerhaften Realität" im Gazastreifen, wie Verteidigungsminister Israel Katz nach Angaben seines Büros sagte. Dies gelte auch für eroberte Gebiete im Libanon und in Syrien.

Anders als in der Vergangenheit werde die Armee keine Gebiete mehr räumen, sagte Katz über den Gazastreifen. Die Ankündigung einer langfristigen Militärpräsenz in Teilen des Küstengebiets ist nicht neu. Sie ist der wohl größte Streitpunkt bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Die Terrororganisation pocht auf einen Abzug der israelischen Truppen als Voraussetzung dafür, weitere Geiseln freizulassen. Vertreter von Angehörigen der Geiseln kritisierten Katz' Ankündigung. "Sie haben versprochen, dass die Geiseln an erster Stelle stehen. In der Praxis zieht Israel die Einnahme von Territorium den Geiseln vor", erklärte die wichtigste Organisation, die Familien der Geiseln vertritt.

09.42 Uhr: Bericht - Zehn Tote nach israelischem Luftangriff in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im nördlichen Gazastreifen sind einem Bericht zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Es habe zudem Verletzte gegeben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Konkretere Angaben zu den Getöteten gab es zunächst nicht. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. Palästinensische Medien veröffentlichten Aufnahmen, die zeigen sollen, wie nach dem Angriff in einem Viertel im Osten der Stadt Gaza in der Nacht Verletzte versorgt und abtransportiert werden.

07.16 Uhr: Zentralrat der Juden kritisiert weitere Hilfen für UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA

Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisiert die von Union und SPD erklärte Bereitschaft, in einer künftigen Bundesregierung das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA weiter zu unterstützen. "Spätestens seit dem 7. Oktober 2023 ist klar: UNRWA darf in seiner derzeitigen Form keine Zukunft haben", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Zeitung "Die Welt". Es sei fahrlässig, wenn deutsche Steuergelder in Strukturen versickerten, "die am Ende bei islamistischen Terroristen enden könnten".

Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, man mache den Umfang einer künftigen Unterstützung für das UN-Palästinenserhilfswerk "von umfassenden Reformen abhängig".

Transparenzhinweis: In einer früheren Fassung des Ticker-Eintrags hieß es "Juden kritisieren weitere Hilfen für UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA". Wir haben das am 16.04.2025 um 8.10 Uhr präzisiert zu "Zentralrat der Juden kritisiert weitere Hilfen für UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA".

01.31 Uhr: UN - Fast 70 Prozent des Gazastreifens unter Evakuierungsbefehl oder Sperrzone

Anderthalb Jahre nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen stehen rund zwei Drittel des abgeriegelten Küstengebiets nach UN-Angaben unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet. Das gelte für fast 70 Prozent des Gazastreifens, schrieb UN-Generalsekretär António Guterres auf der Plattform X. "Ich bin sehr besorgt, da die (humanitäre) Hilfe weiterhin blockiert wird, mit verheerenden Folgen."

Dienstag, 15. April 2025

21.02 Uhr: Netanjahu bei Truppenbesuch in Gaza - Hamas wird einen Schlag nach dem anderen einstecken

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das Militär seines Landes bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen gelobt. "Sie schlagen den Feind und die Hamas wird weiterhin einen Schlag nach dem anderen einstecken", sagte er laut einer Erklärung seines Büros zu den Soldaten.

19.56 Uhr: Israel - Ex-Soldaten fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel gibt es einen weiteren Aufruf Hunderter ehemaliger Armeeangehöriger dafür, der Freilassung der Geiseln Vorrang vor der Weiterführung des Gaza-Kriegs zu geben. 472 ehemalige Soldaten aus Spezialeinheiten, darunter aktive Reservisten, hätten einen entsprechenden Brief unterzeichnet, meldete die israelische Zeitung "Haaretz". 

19.27 Uhr: Hamas-Flügel - Kein Kontakt mehr zu israelisch-amerikanischer Geisel

Der bewaffnete Flügel der Hamas hat eigenen Angaben zufolge nach einem israelischen Angriff den Kontakt zu jenen Extremisten verloren, die die US-israelische Geisel Edan Alexander im Gazastreifen in ihrer Gewalt haben. Der Kontakt sei abgebrochen, nachdem Israels Armee den Ort angegriffen habe, an dem die Extremisten Alexander festhielten, teilte ein Sprecher des bewaffneten Flügels mit.

Vom israelischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme vor. Der 21-jährige Alexander stammt aus New Jersey, er ist Soldat in der israelischen Armee. Steve Witkoff, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, hatte im März erklärt, Alexanders Freilassung sei für die USA eine der obersten Prioritäten.

18.47 Uhr: Netanjahu macht Überraschungsbesuch im Gazastreifen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Dienstag einen unangekündigten Truppenbesuch im nördlichen Gazastreifen absolviert. Das teilte sein Büro mit, ohne weitere Details zu nennen. Netanjahu ist während des Krieges mit der militant-islamistischen Hamas bereits einige Male im Gazastreifen aufgetaucht.

18.46 Uhr: Wegen Gaza-Krieg – Malediven wollen Israelis Einreise verbieten

Die Regierung des Urlaubsparadieses Malediven hat erneut angekündigt, israelischen Staatsbürgern die Einreise zu verbieten. Das muslimische Land hatte diesen Schritt bereits im Juni vergangenen Jahres beschlossen, ihn bislang jedoch nicht umgesetzt. Das Einwanderungsgesetz solle angepasst werden, teilte nun das Büro von Präsident Mohamed Muizzu mit. Grund seien die "anhaltenden Gräueltaten und der Völkermord Israels am palästinensischen Volk".

18.44 Uhr: Mehr als 200.000 Menschen beten für Geiseln in der Gewalt der Hamas

Hunderttausende haben an der Jerusalemer Tempelmauer für die 59 noch in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln gebetet. Bei einem der drei priesterlichen Segensgebete, die im Jahr gesprochen werden, rezitierten Rabbiner am Dienstag ein Gebet für die 59 Geiseln, die noch immer im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Unter den Geistlichen war auch die ehemalige Geisel Elija Cohen, der im Februar freigelassen worden war.

16.45 Uhr: Mutmaßlicher Hisbollah-Anhänger in Berlin festgenommen

Bei einer Razzia in einer Neuköllner Wohnung ist ein mutmaßlicher Anhänger der Hisbollah festgenommen worden. Der 29-Jährige soll 2023 in den Libanon ausgereist sein, um sich dort von der Miliz an Schuss- und Kriegswaffen ausbilden zu lassen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. "Für konkrete Anschlagspläne haben wir noch keine Hinweise", sagte ein Sprecher. Aber auch schon Vorbereitungshandlungen wie die Ausbildung seien unter Strafe gestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Straftat.

"Ziel der Ausbildung war es, Gewalttaten wie Mord, Totschlag, erpresserischen Menschenraub und Geiselnahmen zur Vernichtung des Staates Israel ausführen zu können", hieß es. Laut Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise darauf, dass der Beschuldigte an Panzerabwehrsystemen und an einem Maschinengewehr ausgebildet wurde. Es bestehe der Verdacht, dass der Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit beschlossen habe, sich nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf Seite der Hisbollah-Miliz an dem Konflikt zu beteiligen.

16.38 Uhr: Libanon will Hisbollah-Kämpfer in Armee integrieren

Libanons Präsident Joseph Aoun will Kämpfer der proiranischen Hisbollah in die libanesische Armee integrieren. Eine Eingliederung der Kämpfer müsse unter strengen Voraussetzungen erfolgen, sagte er dem katarischen Nachrichtenportal Al-Arabi al-Dschadid. "Nur die Mitglieder, die über bestimmte Qualifikationen verfügen und die Aufnahmeprüfungen bestehen" würden in das Militär integriert. Unabhängige Einheiten der Schiitenmiliz werde es in der Armee nicht geben, betonte er. 

Seit dem Krieg mit Israel gilt die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon als stark geschwächt. Der libanesische Staat steht unter Druck, die Ende November getroffene Waffenruhe durchzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der Hisbollah. Die Entwaffnung kann Aouns Ansicht nach nur durch einen Dialog mit der Hisbollah erfolgen. Die Schiitenmiliz habe keine Absichten, in einen neuen Krieg hineingezogen zu werden. Er habe die USA aufgefordert, Israel zu einem Ende der Angriffe auf den Libanon zu drängen und die Entwaffnungsfrage dem libanesischen Staat zu überlassen. 

16.16 Uhr: Israelische Armee - Hisbollah-Kommandeur im Südlibanon getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Anführer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon getötet. Es handele sich um einen Kommandeur der Abteilung für Spezialeinsätze, teilte die Armee mit. Das libanesische Gesundheitsministerium gab in einer Erklärung den Tod eines Menschen bekannt, drei weitere Menschen seien zudem verletzt worden.

Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Seit dem 27. November vergangenen Jahres gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen.

15.34 Uhr: UN - Seit Start von Waffenruhe 71 Zivilisten im Libanon getötet

Seit dem Beginn einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah im November sind bei israelischen Luftangriffen im Libanon nach UN-Angaben mindestens 71 Zivilisten getötet worden, darunter 14 Frauen und neun Kinder. Dabei sei auch «zivile Infrastruktur» getroffen worden, unter anderem Wohngebäude und Kliniken, teilte UN-Menschenrechtssprecher Thameen Al Kheetan mit. Vom Libanon aus seien seit dem Beginn der Feuerpause mindestens fünf Raketen, zwei Mörser und eine Drohne auf Israel abgefeuert worden. Bei diesen Angriffen gab es Berichten zufolge keine Opfer.

Die Waffenruhe war am 27. November in Kraft getreten. Israel hat seitdem weiter Angriffe auf Ziele gestartet, bei denen es sich den Angaben zufolge um Einrichtungen und Funktionäre der Hisbollah handelte. Damit solle verhindert werden, dass sich die Gruppe neu bewaffne, hieß es. Der Libanon hat Israel einen Verstoß gegen das Waffenruheabkommen vorgeworfen.

14.39 Uhr: Irans Führer warnt vor voreiligen Schlüssen aus Verhandlungen mit USA

Irans oberster Führer hat die politische Elite seines Landes aufgerufen, keine voreiligen Schlüsse aus den Atomverhandlungen mit den USA zu ziehen und sachlich zu bleiben. "Die Verhandlungen sollten objektiv bewertet werden und man sollte im Vorfeld weder zu optimistisch noch zu pessimistisch sein", sagte Ajatollah Ali Chamenei laut einer Mitteilung auf seinem Webportal. Zudem dürfe die Zukunft des Landes nicht von den Verhandlungen abhängig gemacht werden, so Chamenei, der laut Verfassung in allen strategischen Fragen das letzte Wort hat.

Am vergangenen Wochenende nahmen die USA und der Iran nach Jahren der Eiszeit Gespräche über ein mögliches neues Atomabkommen in Maskat auf. Der Oman vermittelt. In Maskat soll nach iranischen Angaben an diesem Samstag auch die zweite Gesprächsrunde stattfinden, an der Irans Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Sondergesandten Steve Witkoff teilnehmen. Zentrales Ziel des US-Präsidenten Donald Trump ist dabei, ein iranisches Atomwaffenprogramm zu verhindern.

14.00 Uhr: Hamas will innerhalb 48 Stunden auf Israels Waffenruhe-Vorschlag antworten

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat eine Antwort binnen zwei Tagen auf den israelischen Vorschlag für eine 45-tägige Waffenruhe im Gazastreifen angekündigt. "Die Hamas wird Vermittlern ihre Antwort höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten 48 Stunden übermitteln", erklärte ein hochrangiges Hamas-Mitglied der Nachrichtenagentur AFP. Die Hamas hatte am Montag erklärt, am Vortag von ägyptischen Vermittlern den neuesten Vorschlag Israels für eine Waffenruhe im Gazastreifen erhalten zu haben. Der Vorschlag sieht laut der Hamas eine mindestens 45-tägige Waffenruhe vor. 

Im Gegenzug fordere Israel die Befreiung von zehn lebenden israelischen Geiseln. Zudem beinhalte der Vorschlag die Freilassung von 1231 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen und einen Zugang humanitärer Hilfe in den Gazastreifen. Außerdem ruft Israel nach Hamas-Angaben zu einem "dauerhaften Ende des Krieges" auf, jedoch unter der Bedingung der Entwaffnung palästinensischer Gruppen im Gazastreifen, darunter auch der Hamas. Die radikalislamische Organisation lehnte die Entwaffnung zuletzt als "rote Linie" ab, die "nicht verhandelbar" sei. Israel äußerte sich bisher öffentlich nicht zu dem Waffenruhe-Vorschlag.

13.44 Uhr: Netanjahu bekräftigt Ablehnung von Palästinenserstaat

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigt, dass er die Einrichtung eines palästinensischen Staates strikt ablehnt. Ein solcher Schritt würde "eine Riesenbelohnung für Terrorismus darstellen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei dem Telefonat mit Macron. Von palästinensischer Seite habe es bisher keine Verurteilung des Hamas-Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 gegeben, sagte Netanjahu zur Begründung. Ein palästinensischer Staat "nur Minuten entfernt von israelischen Städten würde ein iranischer Terrorstützpunkt werden", sagte er.

Macron hatte zuletzt in einem Interview des Senders France 5 in Aussicht gestellt, dass Frankreich im Juni einen palästinensischen Staat anerkennen könnte. Er machte deutlich, dass er zugleich anstrebt, dass propalästinensische Staaten Israel anerkennen. Er äußerte das Ziel, dass bei einer gemeinsam mit Saudi-Arabien geleiteten Konferenz im Juni diese «wechselseitige Anerkennung» durch mehrere Staaten erfolgen könne. Fast 150 UN-Mitgliedstaaten haben Palästina als Staat anerkannt. Wichtige westliche Länder gehören aber nicht dazu, darunter auch die UN-Vetomächte USA, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland. 

11.19 Uhr: 350 israelische Autoren fordern Ende des Gaza-Kriegs

Rund 350 israelische Autoren und Autorinnen haben in einem Brief ein Ende des Gaza-Kriegs gefordert. Zu den Unterzeichnern gehören auch bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie David Grossman, Joshua Sobol und Zeruya Shalev, wie die "Times of Israel" berichtete. 

"Dieser Krieg gefährdet das Leben israelischer Soldaten, der Geiseln und verursacht schreckliches Leid für hilflose Zivilisten in Gaza", hieß es unter anderem in dem Schreiben: "Die Taten, die in Gaza und den besetzten Gebieten verübt werden, geschehen nicht in unserem Namen, aber sie werden auf unser Konto gehen." Die Unterzeichner forderten ein sofortiges Ende des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas, eine Rückkehr der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und eine internationale Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens. 

10.29 Uhr: Sprecher – Israel bombardiert Feldlazarett im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff auf ein Feldlazarett im Gazastreifen sind nach Angaben eines Sprechers der behelfsmäßigen Klinik mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter drei Sanitäter und sieben Patienten. Zwei von ihnen schweben demnach in Lebensgefahr. Das israelische Militär gab zunächst keinen Kommentar ab, wirft Extremisten der islamistischen Hamas aber vor, sich in Kliniken und in Wohngebieten zu verschanzen und dadurch für die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen verantwortlich zu sein. Krankenhausvertreter haben immer wieder bestritten, dass sie Extremisten Unterschlupf gewähren. Erst am Sonntag hatte Israel das Al-Ahli-Krankenhaus bombardiert, weil die Hamas darin angeblich ein Kommandozentrum betrieb.

Das Feldlazarett liegt in Al-Mawasi, wo Hunderttausende Palästinenser in Zeltlagern ausharren. Israel hatte die Gegend als humanitäre Zone ausgewiesen, dennoch kommt es auch dort immer wieder zu Angriffen.

08.58 Uhr: Libanesischer Präsident – Entwaffnung der Hisbollah nur durch Dialog

Der libanesische Präsident Joseph Aoun hat bei Plänen für eine Entwaffnung der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz ein behutsames Vorgehen angemahnt. Die libanesische Regierung habe entschieden, dass künftig nur Vertreter des Staates Waffen tragen sollten, aber für die Umsetzung sei ein bilateraler Dialog mit der Hisbollah nötig, sagte Aoun am Montag dem Sender Al-Dschasira. Eine Entwaffnung der Gruppe müsse in eine nationale Verteidigungsstrategie eingebettet werden und könne nicht mit Gewalt erzwungen werden.

Aoun sagte, die libanesische Armee tue ihre Pflicht, konfisziere Waffen und räume nicht autorisierte militärische Anlagen im Süden des Libanon, so wie das in der Waffenruhevereinbarung mit Israel vereinbart wurde. Im Libanon geht aber die Sorge um, dass ein interner Konflikt mit der mächtigen Hisbollah ausbrechen könnte. Aoun sagte, für ihn sei das Wichtigste, den Frieden zu bewahren.

05.36 Uhr: Menschenrechtsbeauftragte mahnt – Nicht bei humanitärer Hilfe sparen

Die scheidende Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), ruft zum entschiedeneren Engagement in den vielen "vergessenen Krisen" in der Welt auf: "Wenn nicht berichtet wird, fehlen politischer Druck und Spendenbereitschaft", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung": Umso wichtiger sei es, diese Katastrophen, "die es nicht in die öffentliche Aufmerksamkeit schauen, politisch in den Fokus zu nehmen". Neben einigen anderen Beispielen nannte sie das massive Leid der Menschen in Gaza. Zudem werde die schwierige politische und humanitäre Lage der Palästinenserinnen und Palästinenser im Westjordanland häufig vergessen.

Deutschland sei der weltweit zweitgrößte humanitäre Geldgeber, fügte die Politikerin hinzu: "Wir sind in 69 Ländern aktiv. Wenn humanitären Krisen nicht begegnet wird, führt der Weg schnell in Instabilität, Krieg, Vertreibung und Flucht. Humanitäre Hilfe kann Konflikte entschärfen oder sogar verhindern und den Grundstein für Stabilisierung legen." Deutschland könne die Lücke, die der Rückzug der USA aus vielen Hilfsprogrammen reiße, nicht alleine füllen, ergänzte Amtsberg. Natürlich müsse man Prioritäten setzen und das Geld effizient einsetzen. Aber sie könne "angesichts der vielen Krisenherde auf der Welt nur davor warnen, bei der humanitären Hilfe zu sparen".

01.10 Uhr: Bei Einbürgerungstest in den USA: Weiterer palästinensischer Student verhaftet

Ein weiterer Student der Columbia-Universität in New York ist im Zusammenhang mit propalästinensischen Protesten festgenommen worden. Mohsen Mahdawi sei am Montag in einer Einwanderungsbehörde in Colchester im US-Bundesstaat Vermont vorstellig geworden, um an einem Einbürgerungstest teilzunehmen, teilten seine Anwälte mit. Stattdessen sei er von Beamten der US-Einwanderungsbehörde ICE festgenommen worden, die zivil gekleidet und teils maskiert gewesen seien. Die Anwälte sagten, sie wüssten nicht, wo Mahdawi festgehalten werde.

"Die Trump-Regierung hat Mohsen Mahdawi als direkte Vergeltung für seinen Einsatz für die Palästinenser und wegen seiner Identität als Palästinenser inhaftiert", schrieb die Anwältin Luna Droubi in einer E-Mail. Man habe einen Antrag beim Bundesgericht eingereicht, um die Regierung von einer Abschiebung abzuhalten. Dutzende von Universitäten in den USA sehen sich aufgrund propalästinensischer Proteste in jüngster Zeit mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert. Trumps Regierung hat ein härteres Vorgehen gegen Antisemitismus im akademischen Umfeld versprochen. In diesem Zuge sind mehrere Ermittlungen an Hochschulen eingeleitet worden, mehrere Studenten, denen Verbindungen zu propalästinensischen Protesten nachgesagt wurden, wurden festgenommen oder abgeschoben.

00.42 Uhr: Hamas lehnt Forderung Israels ab

Die Hamas hat die von Israel erhobene Forderung nach einer Entwaffnung der islamistischen Miliz im Gazastreifen als Voraussetzung für eine Waffenruhe abgelehnt. Die Hamas-Delegation sei "überrascht" gewesen, als sie von den ägyptischen Vermittlern mit dem israelischen Vorschlag konfrontiert worden sei, sagte ein namentlich nicht genannter Funktionär der Organisation dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira. Für die Hamas sei dies "völlig inakzeptabel", fügte er hinzu.

Montag, 14. April 2025

22.46 Uhr: Hamas – Prüfen Vorschlag für Waffenruhe

Die Hamas prüft nach eigenen Angaben einen Vorschlag für eine Feuerpause, den sie von Vermittlern erhalten habe. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation kündigt an, ihre Antwort "so bald wie möglich" zu geben. Israels habe eine mindestens 45-tägige Waffenruhe im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung der Hälfte der dort festgehaltenen Geiseln angeboten. Das Angebot überschreite jedoch "eine rote Linie", da Israel die Entwaffnung der Hamas im Gegenzug für ein dauerhaftes Ende des Kriegs im Gazastreifen fordere.

22.30 Uhr: Israel hat Vorschlag für Feuerpause gemacht

Ägypten hat einem Medienbericht zufolge einen israelischen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen erhalten. Außerdem werde darin die Aufnahme von Verhandlungen über einen permanenten Waffenstillstand vorgeschlagen, meldet der staatsnahe Sender Al Qahera News TV unter Berufung auf Insider. Ägypten tritt als einer der wichtigsten Vermittler im Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas auf. Dem Bericht nach wurde der Vorschlag der Hamas überstellt und man warte nun auf eine Reaktion.

20.41 Uhr: Hamas will für Waffenruhe-Gespräche Delegation nach Katar schicken

Die Hamas hat die Entsendung einer Delegation nach Katar für weitere indirekte Gespräche mit Israel über eine Waffenruhe angekündigt. Ein Funktionär der militant-islamistischen Gruppe sagte, Teams hätten zuletzt in Kairo über die Bedingungen für ein neues Waffenruheabkommen gesprochen. Dazu gehöre ein Vorschlag, dass die Hamas acht bis zehn Geiseln im Gazastreifen freilasse. Doch ein großer Streitpunkt sei weiterhin, ob der Gaza-Krieg im Rahmen einer neuen Vereinbarung aufhören würde. Die Verhandlungen in Katar sollten in dieser oder nächster Woche stattfinden, sagte der Funktionär. Vertreter Israels und Katars kommentierten die Angaben zunächst nicht.

17.51 Uhr: Sechs Menschen bei Angriff in Gaza getötet

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im nördlichen Gazastreifen hat es nach Angaben einer örtlichen Klinik sechs Tote gegeben. Bei den Opfern handelt es sich um Mitglieder einer Familie, wie Mitarbeiter des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza berichteten. Alle sechs seien Männer gewesen, hieß es weiter. Ihre Leichen wurden nach dem Angriff aus den Trümmern des Hauses in der östlichen Gaza-Vorstadt Tuffah geborgen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

17.09 Uhr: Nur wenige palästinensische Christen dürfen Ostern nach Jerusalem

Von rund 50.000 palästinensischen Christen aus dem von Israel besetzten Westjordanland haben 6.000 eine Einreisegenehmigung zu den Osterfeiern in Jerusalem erhalten. Das teilte ein Sprecher des Lateinischen Patriarchats mit. Die Genehmigungen gelten demnach für eine Woche, sollen aber auf einen Monat ausgeweitet werden. Zudem hoffe man auf die Ausstellung von 2.000 weiteren Genehmigungen, die jedoch noch nicht bestätigt sei. Angaben zur Gesamtzahl der Anträge machte die Kirche nicht.

16.21 Uhr: Iranischer Außenminister reist nach Atomgesprächen mit den USA nach Russland

Nach ersten Atomgesprächen mit den USA reist der iranische Außenminister Abbas Araghtschi zu Konsultationen nach Russland. "Dr. Araghtschi wird am Ende der Woche nach Moskau reisen", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Bakaei. Nach Angaben des italienischen Außenministeriums sollen die indirekten Gespräche zwischen den Konfliktparteien am Samstag in Rom fortgesetzt werden.

Die Reise des iranischen Außenministers nach Moskau sei eine "Gelegenheit", über die jüngsten Entwicklungen bei den Atomgesprächen zu beraten, sagte Bakaei. Russland und der Iran sind traditionell enge Verbündete. Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bestätigte den Besuch und kündigte an, Araghtschi werde unter anderem seinen russischen Amtskollegen Lawrow treffen.

14.57 Uhr: Huthi-Miliz - Mindestens sieben Tote nach mutmaßlichen US-Angriffen

Mutmaßliche US-Luftangriffe auf den Jemen haben am Montag nach Angaben der Huthi-Miliz mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Bei dem nächtlichen Angriff seien außerdem 29 Menschen verwundet worden, teilte die Miliz mit. Aufnahmen, die der Satellitennachrichtensender al-Masirah der Huthi ausstrahlte, zeigten Einsatzkräfte beim Löschen eines Feuers, das den Angaben zufolge durch die Luftangriffe ausgelöst wurde. Trümmer lagen auf einer Straße, eine verletzte Person wurde von Sanitätern weggetragen. Bei dem Angriffsziel handelte es sich nach Angaben der Miliz um eine Keramikfabrik im Stadtviertel Bani Matar in der Hauptstadt Sanaa.

Die vom Iran unterstützte Miliz gab außerdem an, eine amerikanische Drohne über dem jemenitischen Gouvernement Hadschdscha abgeschossen zu haben, das im Nordwesten des Landes am Roten Meer an der Grenze zu Saudi-Arabien liegt. Das Zentralkommando des US-Militärs in der Region nannte zunächst keine konkreten Details zu den Angriffen und erklärte, Berichte über einen Drohnenabschuss seien bekannt. Die Huthi wollen nach eigenen Angaben mehr als 20 US-Drohnen abgeschossen haben. Das US-Militär hat Drohnenverluste eingeräumt, nennt aber keine Gesamtzahl.

13.43 Uhr: Insider - Kein Durchbruch bei Verhandlungen über Gaza-Waffenruhe

Die jüngsten Gespräche in Kairo für eine Wiederherstellung der Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung israelischer Geiseln sind Verhandlungskreisen zufolge ohne Durchbruch zu Ende gegangen. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas habe an ihrer Forderung festgehalten, dass jede Vereinbarung ein Ende des Gaza-Kriegs zur Folge haben müsse, verlautete aus Kreisen der palästinensischen und ägyptischen Unterhändler. Israel hingegen will den Krieg bislang nicht eher beenden, als die Hamas vollständig besiegt ist. Die Hamas lehnt jeden Vorschlag ab, ihre Waffen niederzulegen.

Trotz dieser grundlegenden Meinungsverschiedenheit habe die Hamas-Delegation Flexibilität gezeigt hinsichtlich der Anzahl der Geiseln, die im Gegenzug für palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freigelassen werden könnten, sollte die von Israel im März beendete Waffenruhe wieder in Kraft gesetzt werden, hieß es vonseiten der ägyptischen Vermittler. Der jüngste Vorschlag sehe vor, dass die Hamas mehr Geiseln freilasse. Die Hamas habe um mehr Zeit gebeten, um darüber zu beraten. Der israelische Minister Siw Elkin aus dem Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, Israel strebe die Freilassung von wöchentlich etwa zehn Geiseln an. Die Hamas hat für den Fall einer neuen Waffenruhe bislang eine Freilassung von fünf Geiseln pro Woche angeboten.

13.22 Uhr: IAEA-Chef reist vor nächsten Atomgesprächen nach Teheran

Vor der nächsten Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten macht der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, Druck auf die Regierung in Teheran. Er werde diese Woche in die iranische Hauptstadt reisen, kündigte er an. Nach iranischen Medienberichten wird er dort am Mittwoch erwartet. "In einer Zeit, in der diplomatische Lösungen dringend erforderlich sind, ist eine anhaltende Zusammenarbeit mit der IAEA von entscheidender Bedeutung", schrieb Grossi auf Twitter. Die mangelnde Kooperation Teherans mit den Inspektoren der IAEA ist neben der Herstellung von fast atomwaffentauglichem Uran ein Hauptgrund für die wachsenden Spannungen rund um das Nuklearprogramm des Iran. 

Die US-Regierung und andere westliche Staaten einschließlich Israel wollen verhindern, dass die Islamische Republik Iran eigene Atomwaffen entwickelt. In seiner ersten Amtszeit war Trump 2018 allerdings einseitig aus dem sogenannten Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens.

10.03 Uhr: Baerbock – Sicherheit in Nahost nur ohne Hamas möglich

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat eine Zukunft für den Gazastreifen ohne die radikalislamische Hamas angemahnt. Sicherheit im Nahen Osten könne nur mit einem Gazastreifen "ohne Hamas-Strukturen" garantiert werden, sagte Baerbock am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Luxemburg. Es sei wichtig, dass die Palästinensische Autonomiebehörde deutlich mache, dass sie an "einem Aufbau ohne Hamas interessiert" sei. Auf der Agenda der Außenministerinnen und Außenminister steht am Montag auch ein Treffen mit der Palästinenserbehörde.

Baerbock forderte erneut, es müsse "dringend zu einem Waffenstillstand" im Gazastreifen kommen. Dort hatte Israel Mitte März seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele wieder aufgenommen, wo seit dem 19. Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Außerdem startete Israel eine neue Bodenoffensive und übernahm die Kontrolle über immer größere Teile des Gazastreifens. Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas für eine Freilassung der in ihrer Gewalt verbliebenen israelischen Geiseln zu erhöhen.

08.04 Uhr: Huthi-Miliz – Mindestens sechs Tote nach mutmaßlichen US-Angriffen

Mutmaßliche US-Luftangriffe auf den Jemen haben am Montag nach Angaben der Huthi-Miliz mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Bei dem nächtlichen Angriff seien außerdem 26 Menschen verwundet worden. Aufnahmen eines Satellitennachrichtensenders zeigen Einsatzkräfte beim Löschen eines Feuers, Trümmer lagen auf einer Straße, eine verletzte Person wurde von Sanitätern weggetragen. Bei dem Angriffsziel handelte es sich nach Angaben der Miliz um eine Keramikfabrik in der Hauptstadt Sanaa. Die vom Iran unterstützte Miliz gab außerdem an, eine amerikanische Drohne über dem jemenitischen Gouvernement Hadschdscha abgeschossen zu haben.

Das Zentralkommando des US-Militärs nannte zunächst keine konkreten Details zu den Angriffen. Das Weiße Haus erklärte, es seien bislang mehr als 200 Angriffe auf die Huthi geflogen worden. Bei den jüngsten US-Luftangriffen wurden mindestens 120 Menschen getötet, wie das von den von den Huthi geführte Gesundheitsministerium mitteilte. Die USA hatten ihre Angriff wieder aufgenommen, nachdem die Rebellenmiliz damit gedroht hatten, erneut israelische Schiffe in der Region ins Visier zu nehmen, weil Israel Hilfslieferungen in den Gazastreifen blockiert.

07.59 Uhr: EU schnürt milliardenschweres Hilfspaket für Palästinenser-Regierung

Die EU will ihre finanzielle Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde mit einem neuen Hilfspaket von rund 1,6 Milliarden Euro erhöhen. Die Hilfen sollten über drei Jahre verteilt fließen und seien an Reformen geknüpft, sagte die für den Nahen Osten zuständige EU-Kommissarin Dubravka Suica. "Wir möchten, dass sie sich reformieren, denn ohne Reformen werden sie nicht stark und glaubwürdig genug sein, um nicht nur für uns, sondern auch für Israel ein Gesprächspartner zu sein", so Suica. Die Palästinenser-Regierung steht wegen Korruption und mangelhafter Verwaltung in der Kritik. Sie hat nur eine begrenzte Selbstverwaltung über einige Gebiete im Westjordanland. Im Gazastreifen herrscht die radikal-islamische Hamas.

Von dem neuen Hilfspaket seien 620 Millionen Euro für finanzielle Unterstützung und eine Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgesehen, sagte Suica. 576 Millionen Euro würden für "Resilienz und Wiederaufbau" des Westjordanlandes und des Gazastreifens bereitgestellt. Das Geld werde dort "zur Stabilisierung beitragen", fügte sie hinzu. Die EU werde in "wichtige Infrastrukturen investieren und gleichzeitig humanitäre Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge leisten". 400 Millionen Euro kämen als Darlehen von der Europäischen Investitionsbank. Die EU ist der größte Geldgeber der Palästinenser. In den vergangenen zwölf Jahren habe die durchschnittliche EU-Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde etwa 400 Millionen Euro betragen, erklärte Suica.

06.07 Uhr: Israel rechtfertigt Attacke auf Krankenhausgebäude in Gaza

Israels Regierung hat gereizt auf eine deutsche Stellungnahme zum Angriff der israelischen Streitkräfte auf ein Krankenhausgebäude im Norden des umkämpften Gazastreifens reagiert. Es habe sich um einen "präzisen Angriff" auf ein einzelnes Gebäude gehandelt, das von der islamistischen Hamas als Kommando- und Kontrollzentrum genutzt worden sei, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X. Es reagierte damit auf einen englischsprachigen X-Beitrag aus dem Hause der geschäftsführenden Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). 

In der Stellungnahme des Auswärtigen Amts heißt es: "Der grausame Hamas-Terror gehört bekämpft. Aber humanitäres Völkerrecht gilt, mit besonderer Schutzverpflichtung für zivile Orte. Wie soll ein Krankenhaus in weniger als 20 Minuten evakuiert werden?" "Wir würden eine klare und scharfe Verurteilung der Nutzung von Krankenhäusern durch die Hamas erwarten und keine Rhetorik, die die Hamas zum fortgesetzten Missbrauch der zivilen Infrastruktur ermutigt", antwortete Israels Außenministerium. Leider fehlten in der deutschen Erklärung "wichtige Fakten". So habe die israelische Armee früh vor dem Angriff eine Warnung ausgegeben.

05.45 Uhr: Palmprozession in Jerusalem – Sehnsüchtiges Warten auf den Frieden

Der Auftakt der Karwoche hat in Jerusalem gleich mehrfach überrascht: ein Wolkenbruch, wie es ihn an Palmsonntag jahrelang nicht mehr gab; eine so hohe Teilnehmerzahl, die selbst die Optimisten überraschte; eine Stimmung, die sich wie ein trotziger Gegenpol zum anhaltenden Krieg anfühlte. Das Bedürfnis nach einem Moment der Normalität und Freude im allgegenwärtigen Leid war deutlich spürbar. Für die Karwoche, Ostern und darüber hinaus wünschen sich die Menschen hier nur eines: Endlich Frieden.

Die für die christlichen Feste im Heiligen Land charakteristischen Dudelsäcke und Trommeln der Pfadfinder schwiegen auch in diesem Jahr aus Respekt vor dem Leid der Menschen in Gaza. Der Umzug der Pfadfinder, ein lokaler Höhepunkt des Jerusalemer Palmsonntags: auf ein rituelles Minimum verkürzt. Trotzdem sind im christlichen Altstadtviertel die Cafés bis spät am Abend gefüllt, lassen gefüllte Gläser und arabische Gesänge das Kriegsgeschehen für kurze Zeit ausblenden. Es ist das dringend benötigte Aufatmen und Atempause zugleich.

01.26 Uhr: Rakete aus dem Jemen abgefangen

Laut einer Mitteilung des israelischen Militärs hat die Luftabwehr eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete abgefangen. Am Sonntagabend heulten in Jerusalem Alarmsirenen. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen erklärten dazu, sie hätten zwei ballistische Raketen auf eine Militärbasis in der israelischen Hafenstadt Aschdod und auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv abgefeuert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.