Essensausgabe in Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen.
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Die rund 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen leben fast nur noch von Gemüsereserven, Reis, Nudeln und Linsen.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 18 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 18 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 28. April bis 04. Mai 2025 im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 4. Mai 2025

22.43 Uhr: UN weisen israelischen Hilfsgüterplan zurück

Die Vereinten Nationen wollen den Plan Israels für eine Hilfsgüterlieferung in den Gazastreifen aufgrund großer humanitärer Bedenken nicht unterstützen. "(Der Plan) verstößt gegen grundlegende humanitäre Prinzipien und scheint darauf ausgelegt zu sein, die Kontrolle über lebenswichtige Güter als Druckmittel zu verstärken – als Teil einer militärischen Strategie", teilte das humanitäre UN-Team im Gazastreifen mit. 

Israel wolle die Zustimmung der UN, um Hilfsgüter über israelische Ausgabestellen unter Bedingungen zu verteilen, die das israelische Militär festlegt. Diese Strategie sei gefährlich, weil sie die Zivilbevölkerung in militarisierte Zonen treibe, um Rationen zu erhalten. Das könne für die Menschen und die Helfer lebensbedrohlich sein. Weniger mobile Menschen könnten so nicht erreicht werden, die Zwangsvertreibung werde vorangetrieben. Die Vereinten Nationen könnten sich nur auf Pläne einlassen, die die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität garantierten. 

22.23 Uhr: Huthis - Werden Angriffe auf israelische Flughäfen fortsetzen

Die Huthi-Miliz im Jemen droht Israel mit einer "umfassenden Luftblockade". Dazu werde es wiederholt Angriffe auf israelische Flughäfen geben, teilen die Huthis mit. Dies geschehe in Reaktion auf die "aggressiven" Ausweitung der israelischen Offensive im Gazastreifen. Die Huthi-Miliz ist mit der Hamas verbündet.

21.44 Uhr: Iran stellt neue ballistische Rakete mit 1.200 Kilometern Reichweite zur Schau

Der Iran hat nach eigenen Angaben eine neue ballistische Rakete mit einer Reichweite von 1.200 Kilometern vorgestellt. Die Feststoffrakete sei "die neueste iranische Errungenschaft im Bereich der Verteidigung", berichtete das staatliche Fernsehen am Sonntag. In einem Interview mit dem iranischen Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh sagte dieser: "Wenn wir angegriffen werden und Krieg gegen uns geführt wird, werden wir mit Gewalt antworten." Man hege keine Feindseligkeit gegenüber Nachbarstaaten, aber amerikanische Stützpunkte seien die Ziele des Iran.

20.40 Uhr: Iran droht bei Angriff durch die USA oder Israel mit Gegenschlag

Der Iran droht mit Vergeltung sollte die Islamische Republik von den USA oder Israel angegriffen werden. "Wenn dieser Krieg von den USA oder dem zionistischen Regime begonnen wird, wird der Iran deren Interessen, Stützpunkte oder Streitkräfte ins Visier nehmen – wo immer sie sich befinden und wann immer es als notwendig erachtet wird", sagt Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh im iranischen Fernsehen.

Nach Raketenangriffen der mit der Hamas verbündeten Huthi-Miliz im Jemen auf Israel hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit Vergeltung gedroht. "Die Angriffe der Huthis gehen vom Iran aus. Israel wird auf den Angriff der Huthis auf unseren wichtigsten Flughafen reagieren", schreibt Netanjahu auf X. Zeitpunkt und Ort bestimmten Israel.

17.27 Uhr: Netanjahu droht Huthis Vergeltung an

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu drohte der Huthi-Miliz aus dem Jemen Vergeltung an für die Rakete, die am Morgen in umittelbarer Nähe zum Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv eingeschlagen war. IN einer Videobotschaft kündigte er eine mehrstufige Reaktion an.  

16.38 Uhr: Hamas richtet Plünderer hin

Nach Plünderaktionen im Gazastreifen hat die Hamas eigenen Angaben zufolge mehrere mutmaßliche Plünderer hingerichtet. Schwer bewaffnete Banden hätten zuvor Lebensmittelgeschäfte und Gemeinschaftsküchen angegriffen, so Insider aus dem Umfeld der Hamas.

15.31 Uhr: Gaza - 16 Todesopfer nach israelischen Angriffen

Der Zivilschutz im Gazastreifen meldet 16 Todesopfer nach israelischen Angriffen, darunter mindestens drei Kinder. Die Angriffe haben sich demnach in der Nacht zum Sonntag in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets ereignet.

Die israelische Armee erklärte, innerhalb von zwei Tagen seien "mehr als 100 terroristische Ziele" getroffen worden. Israelische Soldaten hätten im südlichen Gazastreifen mehrere Waffenverstecke ausgehoben und "Terroristen" getötet.

14.01 Uhr: Auch Swiss Air setzt Flüge nach Tel Aviv drei Tage aus

Nach der Lufthansa will auch die Fluggesellschaft Swiss Air bis Dienstag auf Flüge nach Tel Aviv verzichten.

13.33 Uhr: Lufthansa - Keine Flüge nach Tel Aviv bis Dienstag

Die Lufthansa will Tel Aviv bis Dienstag nicht anfliegen. Grund sei die "aktuelle Situation" vor Ort, so ein Unternehmenssprecher. Man wolle betroffene Gäste würden benachrichtigen und nach Möglichkeit auf andere Flüge umbuchen.

12.08 Uhr: Medien - Ursache für Einschlag noch unklar

Mehrere israelische Medien berichten, dass die israelische Polizei noch untersuche, ob der Einschlag neben einer Straße am Flughafen Tel Aviv von der aus dem Jemen abgefeuerte Rakete stammt oder von einer israelische Luftabwehrrakete.

11.19 Uhr: Huthis bekennen sich zu Angriff auf Flughafen

Die jemenitische Huthi-Miliz hat sich zu dem Raketenangriff auf den Flughafen von Tel Aviv bekannt. Sie hätten mit einer "Hyperschallrakete" auf den Flughafen Ben Gurion gezielt, hieß es in einer Erklärung.

11.14 Uhr: Rettungsdienst - Acht Verletzte bei Angriff auf Tel Aviver Flughafen

Laut eines Rettungsdienstes hat die Rakete, die in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Tel Aviv eingeschlagen ist, acht Menschen verletzt.

10.24 Uhr: Katz droht Huthis mit "siebenfacher" Vergeltung

Nachdem eine Rakete der jemenitischen Huthi-Miliz in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv eingeschlagen war, hat Israel mit einem harten Gegenschlag gedroht. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sagte – offenbar in Anlehnung an die Thora: "Wer uns angreift, gegen den werden wir siebenfach zurückschlagen."

10.18 Uhr: Raketeneinschlag dicht bei Flughafen Tel Aviv

In unmittelbarer Nähe des größten israelischen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv ist am Morgen eine jemenitische Rakete eingeschlagen. Das teilte das israelische Militär mit. Es habe zwei Verletzte gegeben. Laut der Flughafenbehörde schlug die Rakete an einer Straße nahe eines Parkplatzes von Terminal 3 ein. Im Internet zeigen Fotos eine mit Trümmern bedeckte Straßenkurve sowie eine schwarze Rauchsäule hinter geparkten Flugzeugen und Flughafengebäuden.

09.26 Uhr: Armee meldet Treffer an Flughafen in Tel Aviv

In Israel ist nach Armeeangaben nach Raketenbeschuss aus dem Jemen der wichtigste Flughafen des Landes in Tel Aviv getroffen worden. Am Ben-Gurion-Flughafen seien am Sonntagvormittag Projektilteile niedergegangen, teilte die israelische Armee mit. AFP-Journalisten berichteten von mehreren Explosionen am Flughafen und in Jerusalem. Die Einheit zur Bombenentschärfung der israelischen Polizei schrieb von einem "Munitionssplitter", der in der Gegend um den Flughafen eingeschlagen sei.

08.49 Uhr: Erneut Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert

Am dritten Tag in Folge hat die jemenitische Huthi-Miliz ihre Raketenangriffe auf Israel fortgesetzt. In zahlreichen Gebieten Israels heulten Warnsirenen, darunter auch Tel Aviv und Jerusalem. Die israelische Armee teilte mit, es seien "mehrere Versuche unternommen" worden, eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abzufangen. Man prüfe Berichte über ein im zentralen Abschnitt Israels niedergegangenes Geschoss. 

Israelische Medien berichteten, möglicherweise sei ein Raketenteil in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv eingeschlagen. Seitdem Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuert die Huthi-Miliz aus Solidarität mit der islamistischen Hamas wieder regelmäßig Geschosse Richtung Israel.

04.35 Uhr: Israel bereitet Verschärfung der Gaza-Angriffe vor

Das israelische Sicherheitskabinett will heute über eine Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen beraten. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt. Das israelische Militär schickt Medienberichten zufolge bereits Einberufungsbescheide an Zehntausende Reservisten. 

Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eine größere Offensive könnte bereits in den kommenden Tagen beginnen. Ziel ist es demnach, den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen, um die Freilassung weiterer Geiseln zu erzwingen. Die Lage der Menschen im Gazastreifen spitzt sich derweil immer weiter zu. In den vergangenen Tagen warnten Hilfsorganisationen vor einer Hungerkatastrophe.

01.52 Uhr: Israel fordert von Katar eine eindeutige Position

Israel fordert von Katar eine klare Position. Katar müsse aufhören, "mit Doppelzüngigkeit beide Seiten gegeneinander auszuspielen und sich entscheiden, ob es auf der Seite der Zivilisation oder der Seite der Hamas steht", heißt es aus dem Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu. Katar weist die Aussagen als "aufrührerisch" zurück. Katar agiert als Vermittler und spielt eine wichtige Rolle in den Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

Samstag, 03. Mai 2025

21.34 Uhr: Medien - Israel mobilisiert Zehntausende Reservisten

Vor einer Entscheidung über die Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen schickt das israelische Militär Medienberichten zufolge bereits Einberufungsbescheide an Zehntausende Reservisten. Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eine größere Offensive könnte bereits in den kommenden Tagen beginnen. Ziel ist es demnach, den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen, um die Freilassung weiterer Geiseln zu erzwingen.

Das israelische Sicherheitskabinett will am Sonntag über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beraten. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt.

Die Zeitung "Jerusalem Post" berichtete, die geplante Mobilisierung von Reservisten sei massiv, aber immer noch deutlich kleiner als direkt nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremistengruppen in Israel am 7. Oktober 2023. Laut "ynet" sollen einige der Reservisten reguläre Truppen ablösen, die gegenwärtig an der Nordgrenze oder im Westjordanland im Einsatz sind, damit diese wiederum in den Gazastreifen geschickt werden können. 

Eine Ausweitung der Angriffe dürfte die ohnehin prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen. Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen Zuständen. Seit gut zwei Monaten lässt Israel keine Hilfslieferungen mehr in das abgeriegelte Gebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben.

19.07 Uhr: Führer von militanter Palästinensergruppe in Syrien festgenommen

Sicherheitskräfte in Syrien haben den Anführer der militanten Organisation Volksfront zur Befreiung Palästinas - Generalkommando (PFLP-GC), Talal Nadschi, festgenommen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Gruppe. "Wir sind schockiert von diesem Vorgehen und fordern seine sofortige Freilassung", hieß es. Sicherheitskräfte in Syrien hätten PFLP-GC vergangenen Monat aufgefordert, ihre politischen Aktivitäten einzustellen.

Laut einem Bericht des Fernsehsenders Syria TV, der den neuen Machthabern in Syrien nahesteht, folgt der Schritt auf die Festnahme zweier Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ). Dem Nachrichtenkanal Al-Arabija zufolge drangen Sicherheitskräfte auch in Büros der Organisation ein und beschlagnahmten diese. Eine Bestätigung der syrischen Übergangsregierung für die Festnahme in Damaskus gab es zunächst nicht.

18.28 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von verletzter israelischer Geisel

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat am Samstag ein Video veröffentlicht, das eine offenbar verletzte israelische Geisel zeigt. In dem rund vierminütigen Video, das die Nachrichtenagentur AFP nicht verifizieren konnte, ist ein Mann zu sehen, der am Kopf und am linken Arm bandagiert ist. Veröffentlicht wurde die Aufnahme vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden.

Die Geisel, die auf Hebräisch spricht und sich als "Gefangener 24" bezeichnet, deutet an, bei einem israelischen Bombardement verwundet worden zu sein. Unklar ist, wann genau das Video aufgenommen wurde. Der israelische Gefangene verweist darauf, dass Israel in Kürze seinen Unabhängigkeitstag begehe, was darauf hindeutet, dass es kurz vor den Feierlichkeiten am 1. Mai aufgezeichnet wurde.

17.04 Uhr: UN-Sondergesandter verurteilt israelische Angriffe auf Syrien

Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, hat die israelischen Luftangriffe auf Ziele in dem Nachbarland scharf verurteilt. Israel verletze auf anhaltende und eskalierende Weise Syriens Souveränität, etwa durch Luftangriffe auf Damaskus und andere Städte, schrieb Pedersen am Samstag auf der Plattform X am Samstag. Er forderte einen sofortigen Stopp der Angriffe. Israel solle zudem aufhören, "syrische Zivilisten zu gefährden". Es müsse das Völkerrecht, Syriens Souveränität, Einheit, territoriale Integrität und Unabhängigkeit achten.

11.46 Uhr: Hamas - Mindestens elf Tote nach israelischem Luftangriff

Bei einem Luftangriff der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Samstag elf Menschen getötet worden. Darunter seien drei Kleinkinder, erklärte die von der islamistischen Hamas geleitete Zivilschutzbehörde des Gazastreifens. Der Angriff habe das Wohnhaus einer Familie in der Flüchtlingssiedlung in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets getroffen. Die israelische Armee machte zunächst keine Angaben.

07.36 Uhr: Israels Militär fängt Rakete aus dem Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Nach Angaben des Militärs wurden nach dem Abschuss der Rakete in mehreren Gebieten Israels Sirenen ausgelöst.

04.10 Uhr: USA und Israel planen wohl Hilfe für Gaza an Hamas vorbei

Die USA und Israel wollen künftig humanitäre Hilfslieferungen am Zugriff der islamistischen Hamas vorbei in den Gazastreifen bringen. Ein entsprechendes Abkommen zwischen den Regierungen beider Länder und einer neuen internationalen Stiftung stehe kurz vor dem Abschluss, berichtete das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf zwei israelische Funktionäre und einen mit den Plänen vertrauten US-Informanten.

Seit rund zwei Monaten lässt das israelische Militär keine Hilfslieferungen mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen. Die Streitkräfte werfen der palästinensischen Terrororganisation Hamas vor, die Hilfsgüter zu überhöhten Preisen an die notleidende Bevölkerung zu verkaufen und mit den Einnahmen ihre Kämpfer und Waffen zu bezahlen. Hilfsorganisationen warnten zuletzt, dass ihre Lebensmittelreserven im Gazastreifen zur Neige gingen. 

03.04 Uhr: Israel fliegt Angriffe auf Militärstellungen in Syrien

Angesichts der andauernden Kämpfe zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und regierungsnahen Milizen in Syrien haben die israelischen Streitkräfte Militärstellungen im Nachbarland angegriffen. Sie attackierten eine militärische Anlage, Flugabwehrgeschütze und Raketenstellungen in Syrien, wie das Militär mitteilte. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte handelte es sich bei den Luftangriffen um die heftigste israelische Attacke seit Jahresbeginn.

03.01 Uhr: Israel startet Luftangriffe auf Umgebung von Damaskus und Hama

Der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge hat das israelische Militär am späten Freitagabend Luftangriffe auf die Umgebung von Damaskus und Hama geflogen. Israel hat die Angriffe bisher nicht bestätigt. Seit dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad im Dezember hat die israelische Armee nach eigenen Angaben die militärische Infrastruktur Syriens angegriffen, darunter Hauptquartiere und Standorte mit Waffen und Ausrüstung. Zuvor hatte Israel am Freitag bereits ein Gebiet in der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus bombardiert und damit der neuen Regierung Syriens seine Bereitschaft signalisiert, die Militäraktionen zu verstärken. Israel sieht Syrien als potenzielle Bedrohung an seiner Grenze an.

Freitag, 02. Mai 2025

22.06 Uhr: Medien - Israels Sicherheitskabinett gibt grünes Licht für Ausweitung des Gaza-Einsatzes

Israelische Medien berichten, dass das israelische Sicherheitskabinett zugestimmt hat, den Militäreinsatz im Gazastreifen auszuweiten. "Solange die Hamas unsere Geiseln nicht freilässt, werden wir unsere Militäraktion deutlich verstärken", zitierte das israelische Nachrichtenportal Ynet am Freitag einen nicht namentlich genannten Regierungsvertreter unter Verweis auf die radikale Islamistengruppe. Demnach soll die Entscheidung am Sonntag vom gesamten Kabinett gebilligt werden, hieß es in den Berichten weiter.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Chef des Militärs, Generalleutnant Eyal Zamir, hatten zuletzt eine Verstärkung des Einsatzes in dem Palästinenser-Gebiet angedeutet. "Im Krieg gibt es ein ultimatives Ziel - und dieses ultimative Ziel ist der Sieg über unsere Feinde", sagte Netanjahu am Donnerstag. Bislang gibt es zu den Berichten weder eine Stellungnahme von Netanjahus Büro noch von der Hamas.

16.53 Uhr: Israel - Zwei jemenitische Raketen abgefangen

Innerhalb von zwölf Stunden hat Israel nach eigenen Angaben zwei Huthi-Raketen aus dem Jemen abgeschossen. Die erste Rakete habe man noch abgefangen, bevor es israelisches Staatsgebiet erreicht habe, so die israelische Armee. Das zweiten Geschoss ist möglicherweise nahe Jerusalem getroffen worden, denn über der Stadt war eine Explosion zu hören. Währenddessen meldete die Armee einen Einsatz der Luftabwehrsysteme. Die Huthi-Miliz im Jemen bekannte sich zu beiden Angriffen.

15.58 Uhr: Damaskus - Welt soll israelische Angriffe verurteilen

Die syrische Übergangsregierung hat die Welt dazu aufgefordert, die israelischen Luftangriffe auf Damaskus zu verurteilen. Die internationale Gemeinschaft und die arabischen Staaten müssten "der wiederholten israelischen Aggression" entgegentreten und alles tun, um sie zu beenden, hieß es in einer Mitteilung des Präsidentenpalasts. 

Die israelische Luftwaffe hatte nach den heftigen Kämpfen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit, regierungsnahen Milizen und staatlichen Sicherheitskräften in Syrien mehrere Ziele in der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Im Laufe des Tages meldeten syrische Medien auch einen Luftangriff nahe der Stadt Suweida. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, ihr sei kein Angriff dort bekannt. 

15.38 Uhr: Gaza - Palästinenser melden Tote bei israelischen Luftangriffen

Palästinensischen Angaben zufolge sind bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Zehn Palästinenser wurden getötet, als das Haus einer Familie in Al-Bureidsch im Zentrum des Gebiets getroffen wurde, wie Mitarbeiter des nahe gelegenen Al-Aksa-Krankenhauses in Deir al-Balah mitteilten.

Unter den Opfern sind demnach auch Minderjährige. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zunächst sieben Tote. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, dem Bericht nachzugehen.

14.10 Uhr: Staatsmedien - Verletzte bei israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des Libanon sollen fünf Menschen verletzt worden sein. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, die Drohne habe am Freitagmorgen drei Raketen auf eine Tankstelle im Dorf Hula abgefeuert. Am Donnerstag hatte Israel erklärt, es habe ein Mitglied der Elitetruppe Radwan der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah mit einem Drohnenangriff im südlichen Libanon getötet.

13:40 Uhr: Libanon warnt Hamas vor Attacken auf Israel

Die libanesischen Behörden haben die Hamas davor gewarnt, von libanesischem Territorium aus Attacken auf Israel zu verüben. Andernfalls drohe eine harte Reaktion, erklärte der Hohe Verteidigungsrat, das hochrangigste Militärgremium des Landes.

"Es werden die härtesten Maßnahmen ergriffen, um jegliche Handlungen, die die Souveränität des Libanon verletzen, vollständig zu beenden", hieß es in einer Mitteilung, die der Brigadegeneral Mohammed al-Mustafa verlas. Der Hamas und anderen Fraktionen werde nicht gestattet, die Stabilität des Landes zu gefährden. "Die Sicherheit der libanesischen Territorien steht über allem."

13:30 Uhr: Huthi-Miliz feuert erneut Raketen auf Israel

Die jemenitische Huthi-Miliz hat erneut Israel angegriffen. Am frühen Nachmittag heulten in vielen Gegenden im Norden des Landes Sirenen, darunter in der Küstenstadt Haifa. Israels Armee teilte mit, ein Abfangflugkörper sei auf die Rakete aus dem Jemen gefeuert worden. Das Ergebnis werde derzeit geprüft. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom verletzte sich eine Frau auf dem Weg in einen Schutzraum.

Bereits am frühen Morgen hatten die Huthi ein Geschoss Richtung Israel abgefeuert. Laut der israelischen Armee wurde es abgefangen, noch ehe es auf israelisches Gebiet drang. Die Huthi reklamierten den Angriff für sich. Israelischen Medien zufolge beschädigten Überbleibsel der Rakete das Dach eines Kindergartens. Verletzt wurde niemand.

12.31 Uhr: Israel: Soldat auf den Golanhöhen getötet

Bei einem Vorfall auf den von Israel annektierten Golanhöhen ist ein israelischer Soldat ums Leben gekommen. Drei weitere Soldaten seien verletzt worden, teilte das Militär mit. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus evakuiert worden. Der Vorfall werde untersucht.

Ob ein Zusammenhang zu den Zusammenstößen in Syrien bestand, war zunächst unklar. In den vergangenen beiden Tagen hatte das Militär nach eigenen Angaben Angehörige der drusischen Minderheit aus Syrien evakuiert und am Freitag Angriffe in der syrischen Hauptstadt Damaskus geflogen.

11.55 Uhr: Rotes Kreuz warnt vor Zusammenbruch der humanitären Hilfe

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat vor einem bevorstehenden völligen Zusammenbruch der humanitären Hilfe im Gazastreifen gewarnt. Nach zwei Monaten israelischer Einfuhrblockade seien die Vorräte an Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern bedrohlich knapp und teilweise bereits aufgebraucht, heißt es in einer Mitteilung der Hilfsorganisation.

Sollte die Blockade weiter anhalten, könnten Hilfsprogramme nur noch wenige Wochen weiterlaufen. Sie seien für viele Menschen die einzige Versorgungsmöglichkeit. Auch Krankenhäuser brauchen demnach dringend Nachschub, um die medizinische Versorgung aufrechterhalten zu können.

Beeinträchtigt wird die humanitäre Hilfe laut Mitteilung auch durch wiederholte Angriffe, bei denen im vergangenen Monat 15 Helfer getötet worden seien.

09.37 Uhr: Berichte von sieben Toten bei Luftangriff Israels in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff im Zentrum des Gazastreifens sind Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Sieben Palästinenser wurden getötet, als das Haus einer Familie in Al-Bureidsch getroffen wurde, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, dem Bericht nachzugehen.Laut Wafa gab es zudem weitere, teils tödliche Angriffe Israels in dem Küstengebiet.

09.07 Uhr: Schiff mit Gaza-Hilfsgütern droht nach Angriff zu sinken

Die internationale Nichtregierungsorganisation (NGO) "Freedom Flotilla Coalition" hat einen Drohnenangriff auf eines ihrer Schiffe mit Hilfsgütern für den Gazastreifen an Bord gemeldet. Wie die NGO mitteilt, soll es zu dem Angriff in internationalen Gewässern rund 30 Kilometer östlich von Malta gekommen sein. Das Schiff drohe mit 30 Helfern an Bord zu sinken. Es sei ein SOS-Signal abgesetzt worden, woraufhin Zypern ein Rettungsschiff entsandt habe. Die NGO stellt ein Video zur Verfügung, das einen Brand auf einem ihrer Schiffe zeigt. Wer für den Angriff verantwortlich sein soll und ob es Verletzte gab, teilt die Organisation zunächst nicht mit.

07.21 Uhr: "Klare Botschaft an Regime": Israel bestätigt Angriff

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat den Angriff auf ein Ziel nahe dem Präsidentenpalast in der syrischen Hauptstadt Damaskus bestätigt. "Israel hat gestern Abend in der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus zugeschlagen", sagte Netanjahu in einer gemeinsamen Erklärung mit Verteidigungsminister Katz. "Dies ist eine klare Botschaft an das syrische Regime: Wir werden nicht zulassen, dass syrische Streitkräfte südlich von Damaskus aufmarschieren oder die drusische Gemeinschaft bedrohen", so Netanjahu weiter.

Es ist der zweite Angriff Israels in Syrien innerhalb weniger Tage, um nach eigenen Angaben die Religionsgemeinschaft der Drusen zu schützen, die Anfang der Woche in Gewalt gegen sunnitische Bewaffnete verwickelt war. Von den syrischen Behörden kam keine unmittelbare Stellungnahme zu dem Angriff.

05.17 Uhr: Israel greift Ziele nahe syrischem Präsidentenpalast in Damaskus an

Israel hat nach eigenen Angaben Ziele nahe dem syrischen Präsidentenpalast in Damaskus mit Kampfflugzeugen angegriffen. Zuvor hatte Verteidigungsminister Katz erklärt, Israel werde mit Härte reagieren, wenn die neue syrische Regierung die drusische Minderheit im Land nicht schützt. Zu Beginn der Woche hatten in einem Vorort von Damaskus Kämpfe zwischen regierungsnahen Truppen und drusischen Bewaffneten begonnen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden binnen zwei Tagen mehr als hundert Menschen getötet. In Syrien leben etwa 700.000 Menschen, die der aus dem Islam hervorgegangenen religiösen Minderheit angehören.

Donnerstag, 01. Mai 2025

20.13 Uhr: Israel droht Syrien wegen Übergriffen auf Drusen

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die syrische Führung in scharfen Worten vor neuen Angriffen auf die drusische Minderheit gewarnt. "Wenn die Angriffe auf die Drusen in Syrien nicht aufhören, werden wir mit großer Härte reagieren", sagte Katz nach Angaben seines Sprechers an den Übergangspräsidenten des Nachbarlandes, Ahmed al-Scharaa, gerichtet. "Wir sind dem Schutz der Drusen verpflichtet und beobachten die Lage genau. Sollte es erneut zu Angriffen kommen und das Regime diese nicht unterbinden – werden wir mit großer Härte reagieren."

Zuvor waren in Syrien nach Angaben von Aktivisten erneut Drusen getötet worden. 35 Angehörige der religiösen Minderheit seien in einem Hinterhalt im Süden des Landes ums Leben gekommen, meldete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Hinter dem Angriff sollen syrische Sicherheitskräfte und Mitglieder regierungsnaher Milizen stehen, wie es hieß.

17.15 Uhr: UN appelliert an Israel - Brutale Gaza-Blockade aufheben

Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hat Israel aufgerufen, nach der inzwischen fast zweimonatigen kompletten Blockade endlich wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen. Er kritisierte israelische Äußerungen, dass die dort herrschende Hamas mit der Blockade unter Druck gesetzt werden soll. 

"Ja, die Geiseln müssen freigelassen werden, jetzt. Sie hätten nie verschleppt werden sollen", teilte Fletcher mit. "Aber das internationale Recht ist eindeutig: Als Besatzungsmacht muss Israel humanitäre Hilfe rein lassen." Hilfsgüter dürften niemals als Faustpfand missbraucht werden.

16.30 Uhr: Israel meldet Tötung von zwei Hisbollah-Kämpfern im Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben zwei Kämpfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz bei Angriffen im Südlibanon getötet. Die Armee habe einen Kämpfer der "Radwan-Einheit der Hisbollah bei Mais al-Dschabal im Südlibanon" und einen weiteren Kämpfer in demselben Gebiet bei einem anderen Angriff getötet, erklärte die Armee am Donnerstag. 

Das libanesische Gesundheitsministerium meldete seinerseits ebenfalls zwei Tote sowie zwei Verletzte durch zwei israelische Angriffe in der Region. Bei einem der Angriffe habe eine israelische Drohne ein Fahrzeug beschossen.

16.05 Uhr: Israel entscheidet über Verschärfung der Gaza-Angriffe

Die israelische Führung will nach Medienberichten am Freitag über eine mögliche Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen entscheiden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde gegen Mittag eine Lageberatung abhalten, berichtete der Armeesender. Dabei solle über Pläne zur Ausweitung der Angriffe entschieden werden. Generalstabschef Ejal Zamir und Verteidigungsminister Israel Katz hätten diese bereits gebilligt, nun müsse nur noch Netanjahu zustimmen. 

13.59 Uhr: Medien - Netanjahu ist Sieg wichtiger als Geiseln

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Angaben von Medien den Sieg über die Hamas als wichtigeres Ziel im Gaza-Krieg bezeichnet als die Rückkehr der Geiseln. Die Freilassung der Verschleppten sei «ein sehr wichtiges Ziel», sagte er laut übereinstimmenden Berichten in Jerusalem. Das oberste Ziel aber sei der Sieg über Israels Feinde.

Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 24 Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten. Angehörige der Geiseln werfen Ministerpräsident Netanjahu seit längerem vor, das Leben der Verschleppten mit dem Militäreinsatz in Gefahr zu bringen.

12.32 Uhr: Seibert – Fortgeführter Krieg schafft für Israel keine Sicherheit

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sieht im fortgesetzten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen keinen Gewinn mehr für die Sicherheit des jüdischen Staats. Es zeichne sich ab, dass ein Krieg, der immer weiterlaufe, auch für Israel keine Sicherheit schaffe, sagte Seibert am Donnerstag bei einer Veranstaltung beim evangelischen Kirchentag in Hannover, an der er per Videoschalte teilnahm.

Seibert verteidigte Israels militärisches Vorgehen nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Jeder Staat habe das Recht, aber auch die Pflicht, seine Bürger in solch einer Situation zu verteidigen, sagte er. Heute sei man aber "an einem anderen Punkt". Es habe Zehntausende tote Zivilisten und die "völlige physische Zerstörung" des Gazastreifens gegeben.

02.13 Uhr: Bericht – Hamas bietet Abgabe schwerer Waffen an

In den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas haben die palästinensischen Islamisten einem Medienbericht zufolge die Abgabe ihrer schweren Waffen angeboten. Die Hamas sei bereit, ihre Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter ägyptische Kontrolle zu stellen, berichtete der israelische Fernsehsender i24News unter Berufung auf eine arabische Quelle, die sich wiederum auf ranghohe Hamas-Vertreter berief. Zudem biete die Gruppe an, die Rekrutierung und das Training von Kämpfern sowie das Graben neuer Tunnel einzustellen. Andere Waffen wie Scharfschützengewehre, Sprengsätze und Raketen mit geringer Reichweite wolle die Hamas hingegen behalten. Die Unterhändler der im Gazastreifen regierenden Organisation hätten Ägypten gebeten, den Vorschlag an Israel zu übermitteln.

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln stecken derzeit fest. Die israelische Regierung bot Berichten zufolge zuletzt eine 45-tägige Feuerpause im Austausch für zehn Geiseln an. Die Hamas hingegen machte deutlich, sie werde keiner vorübergehenden Waffenruhe, sondern nur einem endgültigen Ende des Krieges zustimmen.

Mittwoch, 30. April 2025

20.15 Uhr: Chef von palästinensischem Rettungsdienst fordert Sanktionen gegen Israel

Der Chef des palästinensischen Roten Halbmonds hat wegen der Angriffe auf den Gazastreifen Sanktionen gegen Israel gefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse gegen Israel vorgehen, fordert Junis al-Chatib am Mittwoch mit Blick auf die Angriffe und die vollständige Blockade humanitärer Hilfslieferungen in das Küstengebiet. "Israel hat der Menschlichkeit im Gazastreifen keinen Platz zum Leben gelassen. Wir müssen uns Sanktionen zuwenden", sagte al-Chatib der Nachrichtenagentur AP im Libanon.

18.09 Uhr: Wohltätigkeitsküchen im Gazastreifen gehen Vorräte aus

Den Küchen der im Gazastreifen verbliebenen Hilfsorganisationen gehen die Vorräte aus, um die notleidende Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen. Vor Wohltätigkeitsküchen in Deir al-Balah und Nuseirat versammelten sich am Mittwoch Dutzende Palästinenserinnen und Palästinenser, um ihre einzige Mahlzeit des Tages zu erhalten. Eine Küche bot Nudeln mit einer dünnen Tomatensoße an, eine andere lediglich Linsen.

Abu Hamsa Fauas, der für eine Wohltätigkeitsküche in Deir al-Balah arbeitet, sagte, die Küche werde in wenigen Tagen schließen - wegen eines Mangels an Lebensmitteln und Treibstoff.

13.23 Uhr: Israel meldet "Warn-Einsatz" in Syrien zum Schutz von Drusen

Nach tödlichen Zusammenstößen zwischen Drusen und sunnitischen Muslimen in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus hat sich Israel nach eigenen Angaben militärisch in den Konflikt eingeschaltet. Das Militär habe einen "Warn-Einsatz" gegen Extremisten ausgeführt, die einen Angriff auf Mitglieder der drusischen Minderheit in dem Ort Sahnaja vorbereitet hätten, teilten Ministerpräsident Netanjahu und Verteidigungsminister Katz mit. Dem "syrischen Regime" sei zudem eine Botschaft überstellt worden, in der dieses zum Schutz der Drusen aufgefordert werde. Ein Sprecher des syrischen Innenministeriums erklärte in Sahnaja, ihm lägen keine Informationen vor, dass es einen Angriff gegeben habe.

11.49 Uhr: USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Die USA haben Israels Blockade humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gerechtfertigt. Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagte der Rechtsvertreter vom US-Außenministerium, Josh Simmons, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. "Die USA unterstützen die Lieferung von humanitären Gütern, aber mit der Garantie, dass das nicht von einer terroristischen Organisation missbraucht wird."

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen steht im Fokus einer Anhörung vor dem Gerichtshof in Den Haag. Das höchste UN-Gericht soll ein Gutachten erstellen zur rechtlichen Verpflichtung Israels, die dringend benötigte humanitäre Hilfe für palästinensische Bürger "sicherzustellen und zu erleichtern". Dabei geht es auch um das israelische Arbeitsverbot für das UN-Hilfswerk für Palästinenser UNRWA.

12.33 Uhr: Mindestens zwölf Tote bei Angriffen in Gaza

Bei israelischen Angriffen sind in der Nacht im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Im Flüchtlingslager Nuseirat seien drei Häuser getroffen worden, teilten Mitarbeiter des Al-Aksa-Krankenhauses mit. Unter den Toten der Attacke seien drei Kinder, darunter zwei Brüder. Erst zu Wochenbeginn hatten Vertreter des Gesundheitswesens im Gazastreifen mehr als 24 Tote bei Angriffen in der Stadt Gaza und Beit Lahija gemeldet.

11.20 Uhr: Israelische Armee verhaftet palästinensischen Journalisten

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland einen dort bekannten palästinensischen Journalisten festgenommen. Ali Samoudi sei in der Nacht auf Dienstag in der Stadt Dschenin verhaftet worden, bestätigte die Armee. Der 58-Jährige arbeitet für die palästinensische Zeitung "Al-Kuds" sowie mehrere internationale Medien, darunter auch für den US-Sender CNN. 

Samoudi sei "mit der Terrororganisation Islamischer Dschihad identifiziert" und werde verdächtigt, Gelder an sie übermittelt zu haben, behauptete die israelische Armee, ohne jedoch Beweise vorzulegen. Wörtlich hieß es weiter: "Der Terrorist wurde zur weiteren Behandlung den israelischen Sicherheitskräften übergeben."

11.15 Uhr: Weitere Kämpfe in Gaza erwartet - Israel beruft Reservisten ein

Die israelische Armee beginnt vor einer erwarteten Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen mit der Einberufung Zehntausender zusätzlicher Reservisten. Sie sollen unter anderem im Libanon, in Syrien und den besetzten palästinensischen Gebieten Wehrpflichtige ersetzen, die an die Gaza-Grenze verlegt werden, wie israelische Medien berichten.

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 wurden bereits zahlreiche Reservisten einberufen. Einige von ihnen für mehrere Einsätze. Zuletzt hatten etliche Betroffene Berichten zufolge angekündigt, sich nicht erneut zum Dienst zu melden. Während ein Teil Erschöpfung als Grund anführte, machten andere politische Gründe geltend. Sie warfen der israelischen Regierung vor, den Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas für politische und persönliche Interessen zu instrumentalisieren.

11.00 Uhr: Irans Justiz lässt mutmaßlichen Mossad-Spion hinrichten

Irans Justiz hat eigenen Angaben zufolge einen mutmaßlichen Spion hinrichten lassen. Der Mann sei gemäß islamischer Rechtsauffassung im Iran wegen "Kriegsführung gegen Gott" und "Korruption auf Erden" zum Tode verurteilt worden, berichtete die Justizagentur Misan. Laut Darstellung aus Teheran soll er für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad gearbeitet haben.

Demnach machte die Justiz den Mann auch für die Ermordung eines Offiziers der Revolutionsgarden vor drei Jahren verantwortlich.

09.00 Uhr: Ultrarechte Aktivisten randalieren bei Gedenkfeier

In Israel ist es bei der Übertragung einer gemeinsamen israelisch-palästinensischen Gedenkfeier zu gewaltsamen Konfrontationen gekommen. Ultrarechte Aktivisten hätten sich mit Zusehern der Übertragung und Polizisten Zusammenstöße geliefert, so der israelische Rundfunk.

Bei dem Vorfall am Dienstagabend vor einer Synagoge in Raanana bei Tel Aviv seien vier Polizisten verletzt und drei Personen festgenommen worden. Etwa 30 Angreifer warfen nach Medienberichten Steine auf die Synagoge und zerschmetterten die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs. 

In den vergangenen Jahren waren zum Soldatengedenktag bereits ähnliche Treffen organisiert worden, bei denen Israelis und Palästinenser gemeinsam ihrer Angehörigen gedenken, die im Konflikt beider Völker ums Leben gekommen sind. Dabei kommt es immer wieder zu Ausschreitungen ultrarechter Randalierer. 

05.30 Uhr: Britische Kampfjets attackieren Drohnen-Fabrik im Jemen

Die britische Luftwaffe hat bei einem gemeinsamen Einsatz mit dem US-Militär eine Drohnen-Fabrik der islamistischen Huthi-Miliz im Jemen attackiert. In den Gebäuden südlich der Hauptstadt Sanaa seien nach Geheimdienstinformationen Drohnen gefertigt worden, die die Huthi für Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden nutzten, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Kampfjets vom Typ Eurofighter warfen demnach lasergesteuerte Bomben auf den Gebäudekomplex ab. 

Dienstag, 29. April 2025

20.51 Uhr: Israel lässt Sanitäter aus dem Gazastreifen frei

Israel hat einen Sanitäter des Roten Halbmonds aus dem Gazastreifen freigelassen. Asaad al-Nsasrah sei zusammen mit neun anderen Gefangenen aus dem Küstengebiet auf freien Fuß gesetzt worden, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Ehemalige Häftlinge berichteten in der Vergangenheit, sie seien von Israel angewiesen worden, nicht mit Medien zu sprechen, und dass sie um ihre Sicherheit fürchteten. Der Sanitäter befand sich in Gefangenschaft, seit israelische Soldaten am 23. März mehrere seine Kollegen töteten – acht Sanitäter des Roten Halbmonds, sechs Mitglieder des Zivilschutzes der von der Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen, ein UN-Mitarbeiter.

20.18 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar fordert Ende der "humanitären Katastrophe" im Gazastreifen

Der Hochkommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Volker Türk, hat internationalen Einsatz gegen die humanitäre Krise im Gazastreifen eingefordert. Die Welt müsse gemeinsam handeln, um einen Kollaps der humanitären Hilfsoperationen zu verhindern, sagte er. Diese seien auf ein neues, nie dagewesenes Niveau abgesunken. "Jeder Einsatz von Hunger unter der Zivilbevölkerung als Kriegsmethode stellt ein Kriegsverbrechen dar, ebenso wie alle Formen kollektiver Bestrafung", sagte Türk.

Israel blockiert seit dem 2. März die Lieferung von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und anderen humanitären Gütern in den Gazastreifen. Die israelische Regierung sagt, die Blockade sei eine Taktik des Drucks, um die Hamas zur Freilassung ihrer Geiseln zu bewegen.

19.31 Uhr: Israel gedenkt seiner Kriegstoten

Mit landesweitem Sirenengeheul hat Israel seiner Kriegstoten und Terroropfer gedacht. Im zweiten Jahr in Folge wird der Soldatengedenktag vom Krieg im Gazastreifen überschattet. "Ein weiteres Mal begehen wir den Gedenktag im Schatten eines schrecklichen Versagens, das den Staat Israel bis ins Mark getroffen hat", sagte Generalstabschef Ejal Zamir - wohl mit Blick auf die Unfähigkeit der Sicherheitskräfte, das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 zu verhindern. 

18.52 Uhr: Palästinenser sagen Marsch zum Gedenken an Vertreibung ab

Organisatoren eines jährlichen Marschs zur Erinnerung an die einstige Vertreibung von Hunderttausenden Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem heutigen Israel haben die Veranstaltung abgesagt. Begründet wurde das mit starken Einschränkungen des geplanten Marschs im Norden Israels durch die israelische Polizei. Der frühere Abgeordnete Mohammed Barakeh teilte mit, die Polizei habe es verboten, die palästinensische Flagge zu schwenken. Zudem habe sie die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 700 beschränkt.

18.25 Uhr: UN – Aushungern der Gaza-Bevölkerung ist Kriegsverbrechen

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, warnt vor einem totalen Zusammenbruch der lebenswichtigen Unterstützung im Gazastreifen. Er spricht erneut von möglichen Kriegsverbrechen der israelischen Streitkräfte in dem Küstenstreifen. Wenn das Aushungern der Zivilbevölkerung als Kriegswaffe eingesetzt werde, sei das ein Kriegsverbrechen, ebenso wie alle Formen der kollektiven Bestrafung, teilte Türk mit.

18.22 Uhr: Gaza-Ministerium – Fast 2.300 Tote seit Wiederaufnahme des Krieges

Seit der Wiederaufnahme des Krieges im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 2.273 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Insgesamt seien in dem Krieg mehr als 52.000 Palästinenserinnen und Palästinenser zu Tode gekommen, erklärte das Ministerium. Es handele sich mehrheitlich um Frauen und Kinder. Eine Unterscheidung in Extremisten und Zivilisten trifft das Gesundheitsministerium in seiner Zählung nicht. Der Krieg war im März fortgesetzt worden.

18.19 Uhr: Israels Regierung widerruft Entlassung von Inlands-Geheimdienstchef

Die israelische Regierung hat die Entlassung von Inlands-Geheimdienstchef Ronen Bar widerrufen. Die im März verkündete Entlassung werde zurückgenommen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an den Obersten Gerichtshof. 

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte den Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet Ende März gefeuert. Er begründete den Schritt mit mangelndem Vertrauen in Bar und dem Versagen des Schin Bet beim Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023. 

Bar bezeichnete seine Entlassung dagegen als politisch motiviert. Unter Eid warf er Netanjahu vor, von ihm persönliche Loyalität verlangt und ihn unter anderem zur Bespitzelung regierungskritischer Demonstranten aufgefordert zu haben.

13.45 Uhr: "Ärzte ohne Grenzen" dokumentiert Gazakrieg auf neuem Online-Portal

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen dokumentiert die Folgen des Kriegs für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Mit der interaktiven Online-Plattform gazainsidethewar.com sollen insbesondere Angriffe auf das Gesundheitssystem sowie humanitäre Helfer festgehalten werden, teilte die Organisation in Berlin mit. Das Portal beruht unter anderem auf Augenzeugenberichten aus dem Gazastreifen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 bis Februar 2025.

Nach Einschätzung der Hilfsorganisation gibt es im Gazastreifen Anzeichen für einen Genozid. Die Beobachtung von Ärzte ohne Grenzen vor Ort im Gazastreifen deckten sich dabei mit Bewertungen einer wachsenden Zahl von Experten und Organisationen. Die Hilfsorganisation beklagt zudem die Zerstörung lebenswichtiger ziviler Infrastruktur durch Israel sowie die systematische Verweigerung humanitärer Hilfe.

13.03 Uhr: Palästinenser: Tote bei israelischem Angriff im Süden Gazas

Bei einem israelischen Angriff hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder mehrere Tote im Süden des Gazastreifens gegeben. Mindestens fünf Palästinenser seien durch Beschuss Israels in einer Gegend im Süden von Al-Mawasi ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Bei drei der Opfer soll es sich demnach um Minderjährige handeln. Konkretere Angaben zur Identität der Getöteten gab es zunächst nicht. Rund 40 Menschen seien bei dem Angriff in der Nacht verletzt worden.

11.59 Uhr: UNRWA-Chef wirft Israel Folter vor

Das UN-Hilfswerk für Palästinenser hat Israel Folter vorgeworfen. Laut UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini sind seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 mehr als 50 UNRWA-Mitarbeiter inhaftiert und gefoltert worden. "Sie wurden auf die schockierendste und unmenschlichste Weise behandelt", schrieb Lazzarini am Dienstag auf der Plattform X.

Die Mitarbeiter seien als menschliche Schutzschilde genutzt worden. Auch sei es zu Schlafentzug, Demütigungen, Drohungen und Angriffen durch Hunde gekommen. Lazzarini forderte "Rechenschaft für die Verbrechen und Verstöße gegen das Völkerrecht im Gazastreifen" sowie Gerechtigkeit für humanitäre Helfer.

Israels Außenminister Gideon Saar hatte am Montag UNRWA als eine "von Hamas-Terroristen verseuchte Organisation" und die Vereinten Nationen insgesamt als "israelfeindliches sowie antisemitisches Organ" bezeichnet. Es gebe eindeutige Beweise, dass UNRWA mit Wissen der UN und ihres Generalsekretärs Antonio Guterres "rund 1.400 Terroristen" beschäftigte. Einige seien aktiv am Hamas-Angriff beteiligt gewesen.

06.05 Uhr: Amnesty wirft Israel "Völkermord" im Gazastreifen vor

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Israel vorgeworfen, mit dem Vorgehen im Gazastreifen im Krieg gegen die radikalislamische Hamas einen "Völkermord" zu begehen. In diesem Zusammenhang kritisiert Amnesty in ihrem Jahresbericht für 2024 auch deutsche Waffenexporte.

Weder die internationale Staatengemeinschaft noch einzelne Länder hätten wirksame Maßnahmen ergriffen, um Gräueltaten in Konflikten wie dem Krieg im Gazastreifen zu stoppen, heißt es weiter. Amnesty kritisierte insbesondere die USA, warf aber auch Großbritannien und vielen EU-Mitgliedstaaten vor, sich offen hinter das Vorgehen Israels im Gazastreifen gestellt zu haben.

Amnesty wird zum Teil für eine einseitige Bewertung des Gaza-Krieges kritisiert. Der "Völkermord"-Vorwurf wird von der amtierenden Bundesregierung nicht geteilt. Einen gesonderten Amnesty-Bericht dazu hatte die israelische Regierung als "vollständig falsch" bezeichnet.

05.50 Uhr: Palästinenser - Über 30 Tote bei israelischem Beschuss auf den Gazastreifen

Bei israelischen Luft- und Artillerie-Angriffen auf den Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern in Beit Lahia, Gaza-Stadt und Chan Junis seien auch Frauen und Kinder gewesen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Einem Bericht des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira zufolge kamen allein bei einem Drohnenangriff in Gaza-Stadt fünf Kinder ums Leben. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.

Zuvor hatten die israelischen Streitkräfte mitgeteilt, zum ersten Mal die neuen Raketen vom Typ Bar gegen terroristische Ziele im Gazastreifen eingesetzt zu haben. Das Waffensystem verfüge über eine an schwierige Gefechtssituationen angepasste Navigation und könne Ziele in sehr kurzer Zeit treffen, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. 

Montag, 28. April 2025

23.27 Uhr: Fortschritte bei Gaza-Verhandlungen in Kairo

Bei den Verhandlungen in Kairo über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sind Insidern zufolge deutliche Fortschritte erzielt worden. Es bestehe ein Konsens über eine langfristige Waffenruhe in dem Palästinenser-Gebiet, sagten zwei ägyptische Sicherheitsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Sie sprachen von einem "bedeutenden Durchbruch". Jedoch gebe es weiter strittige Punkte, darunter die Entwaffnung der radikal-islamischen Hamas. Von Israel, der Hamas sowie den Vermittlern Ägypten und Katar lagen zunächst keine offiziellen Stellungnahmen vor.

22.44 Uhr: Hisbollah-Chef - Libanons Regierung muss israelische Angriffe stoppen

Der Chef der militant-islamistischen Hisbollah, Naim Kassim, hat die libanesische Regierung zu größeren Bemühungen um ein Ende von Luftangriffen Israels aufgerufen. Die Hisbollah habe das Waffenruhabkommen von Ende November im Krieg mit Israel umgesetzt, sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Libanesische Vertreter sollten Unterstützer der Waffenruhe kontaktieren, damit sie Israel unter Druck setzen, die Angriffe zu stoppen, sagte er.

20.47 Uhr: Israels Geheimdienstchef Bar räumt am 15. Juni seinen Posten

Israels rechtsreligiöse Regierung möchte schon länger den Inlandsgeheimdienstchef entlassen - nun hat Ronen Bar selbst seinen Rücktritt verkündet. Er werde zum 15. Juni den Posten räumen, teilte er am Abend mit. Als Grund nannte er die Versäumnisse seiner Behörde während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 in Israel. Er hatte bereits zuvor seine Absicht erklärt, deshalb zurücktreten zu wollen, sich aber bislang nicht auf einen Zeitpunkt festgelegt.

20.06 Uhr: Israelische Armee - Mehr als 50 "Terrorziele" im Libanon binnen eines Monats getroffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehr als 50 "Terrorziele" binnen eines Monats getroffen. "Im Laufe eines Monats hat die israelische Armee mehr als 50 Terrorziele im Libanon getroffen", erklärte die Armee. Die Treffer seien als Reaktion auf Verletzungen der Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz erfolgt.

15.52 Uhr: Regierung – Israel muss für Zugang zu humanitärer Hilfe sorgen

Die Bundesregierung hat die Konfliktparteien im Nahen Osten aufgefordert, wieder zu einem Waffenstillstand zurückzukehren. Es werde dringend humanitäre Hilfe im Gazastreifen gebraucht, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Die radikalislamische Hamas forderte er auf, die Geiseln aus Israel freizulassen. Der Sprecher betonte, dass die Dringlichkeit der humanitären Hilfe mit jedem Tag steige.

14.11 Uhr: Schwangere Frauen und Kinder in Gaza akut bedroht

Die Hilfsorganisation Care hat vor einer humanitären Katastrophe im umkämpften Gazastreifen gewarnt. "Hunger, Tod und Verzweiflung breiten sich täglich weiter aus", heißt es in einer Mitteilung der 1945 in den USA gegründeten Organisation, die sich vor allem für Armutsbekämpfung einsetzt. "Besonders schwangere Frauen und Kinder schweben in akuter Lebensgefahr."

12.53 Uhr: Palästinenser werfen Israel vor UN-Gericht Völkermord vor

Rechtsvertreter der Palästinenser haben Israel vor dem höchsten UN-Gericht Völkermord durch die totale Blockade von Hilfsgütern und Nahrungsmitteln im Gazastreifen vorgeworfen. "Israel beabsichtigt die Zerstörung unseres Volkes, es will die Auslöschung des palästinensischen Volkes", sagte der Botschafter der palästinensischen Gebiete, Ammar Hijazi, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. 

Er schilderte die unerträgliche Lage der Bevölkerung im Gazastreifen seit der Blockade der humanitären Hilfe am 2. März. Israel setze humanitäre Hilfe als Waffe ein – das sei ein Kriegsverbrechen. 

12.05 Uhr: Anhörung zu israelischer Hilfsblockade vor UN-Gericht in Den Haag

Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag hat eine Anhörung zu den Pflichten Israels in den besetzten palästinensischen Gebieten begonnen. Hintergrund der einwöchigen Stellungnahmen ist eine Aufforderung der UN-Vollversammlung, die den IGH im vergangenen Jahr bat, sich dazu zu äußern, welche rechtliche Verantwortung die israelische Regierung für die Sicherstellung von Hilfe für die notleidenden Menschen im Gazastreifen hat. Auslöser war damals, dass Israel der UN-Behörde für palästinensische Flüchtlinge die Arbeit auf seinem Territorium untersagt hatte.

Insgesamt ist die Teilnahme von 40 Staaten und vier internationalen Organisationen geplant. Israel wird sich während der Anhörungen nicht zu Wort melden, kann aber eine schriftliche Erklärung abgeben.

10.01 Uhr: Iran wehrt groß angelegten Cyber-Angriff auf Infrastruktur ab

Der Iran hat nach eigenen Angaben eine groß angelegte Cyber-Attacke auf seine Infrastruktur abgewehrt. "Einer der umfassendsten und komplexesten Cyber-Angriffe gegen die Infrastruktur des Landes wurde identifiziert, und präventive Maßnahmen wurden ergriffen", sagte der Chef des staatlichen Infrastruktur- und Kommunikationsunternehmens, Behsad Akbari, der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge. Demnach ereignete sich der Angriff am Sonntag. Weitere Details nannte er nicht. Die Cyber-Attacke folgte auf eine starke Explosion am Samstag im wichtigsten Containerhafen des Iran in Bandar Abbas. Die Ursache der Explosion blieb zunächst unklar.

09.59 Uhr: Gaza-Behörden melden 17 Getötete bei Angriffen

Bei israelischen Angriffen auf den Norden des Gazastreifens sind nach Angaben von Vertretern des Gesundheitssystems mindestens 17 Palästinenser getötet worden. Zehn Menschen kamen ums Leben, als ein Haus in Beit Lahija getroffen wurde, wie das indonesische Krankenhaus mitteilte, in das die Leichen gebracht wurden. Unter den Opfern war demnach der ehemalige Häftling Abdel-Fattah Abu Mahadi, der im Rahmen einer Waffenruhe mit Israel freigelassen worden war. Auch seine Frau, zwei ihrer Kinder und ein Enkelkind wurden getötet.

Bei einem weiteren Angriff auf ein Haus in der Stadt Gaza wurden nach Angaben des Notdienstes des Gesundheitsministeriums, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird, sieben Menschen getötet. Zwei weitere Menschen wurden verwundet. Das israelische Militär gab zunächst keinen Kommentar ab. Israel sagt, es bemühe sich nach Kräften, Zivilisten nicht zu verletzen, und macht die Hamas für deren Tod verantwortlich, weil die Kämpfer in dicht besiedelten Gebieten aktiv seien.

09.43 Uhr: Huthi - 68 Migranten bei US-Luftangriff im Jemen getötet

Bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff im Jemen sind nach Darstellung der dortigen Huthi-Miliz mindestens 68 Migranten getötet worden. 47 weitere seien verletzt worden, teilte das von der Miliz kontrollierte Innenministerium mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, auch das US-Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

08.51 Uhr: Nur noch Hungerrationen im Gazastreifen

Die rund 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen leben fast nur noch von Gemüsereserven, Reis, Nudeln und Linsen. Seit fast 60 Tagen blockiert Israel Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen. Auch Medikamente und Brennstoff sind seitdem nicht mehr in das palästinensische Küstengebiet gelangt. Mit der am 2. März verhängten Blockade will Israel den Kriegsgegner, die radikalislamische Hamas im Gazastreifen, weiter unter Druck setzen. Menschenrechtsorganisationen sprechen von einer Aushungerungstaktik, die die gesamte Bevölkerung gefährde.

08.47 Uhr: Huthi-Medien - Mindestens 30 Tote bei US-Luftangriffen

Bei US-Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager im Jemen sind nach Angaben der Huthi-Miliz mindestens 30 Menschen getötet worden. Die Leichen seien unter den Trümmern einer Einrichtung für afrikanische Migranten in Saada geborgen worden, berichtete der von den Huthis kontrollierte Sender Al-Masirah TV. Das Innenministerium der Huthis sprach demnach von "dutzenden Toten und Verletzten". Die Bergungsarbeiten dauerten nach Angaben des TV-Senders an.

07.51 Uhr: Huthi-Miliz - Mehrere Tote nach mutmaßlichem US-Angriff auf Gefängnis

Mutmaßliche US-Luftangriffe auf den Jemen haben nach Angaben der Huthi-Miliz ein Gefängnis für afrikanische Migranten getroffen. Aufnahmen, die der Satellitennachrichtensender Al-Masirah der Huthi ausstrahlte, zeigten mehrere Tote und Verwundete nach einer Explosion. Die genaue Anzahl der Todesopfer war zunächst unklar. Eine Anfrage der AP an das Zentralkommando des US-Militärs, das die amerikanischen Einsätze im Nahen Osten überwacht, blieb zunächst unbeantwortet.

04.21 Uhr: Mindestens 50 Tote in Gaza nach Angriffen Israels

Mindestens 50 Menschen sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen palästinensischen Berichten zufolge innerhalb eines Tages getötet worden. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira kamen allein am Sonntag 50 Menschen ums Leben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von 51 Toten innerhalb von 24 Stunden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas unterscheidet bei den Opferzahlen nicht zwischen getöteten Hamas-Mitgliedern und unbeteiligten Zivilisten.

02.07 Uhr: US-Militär - Seit Mitte März hunderte Huthi-Kämpfer getötet

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben seit Mitte März hunderte Kämpfer der jemenitischen Huthi-Miliz getötet. Seit Beginn eines massiven Militäreinsatzes am 15. März seien mehr als 800 Ziele angegriffen worden, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Dabei seien "hunderte Huthi-Kämpfer" und zahlreiche Huthi-Anführer getötet worden. Bei den Angriffen seien mehrere Kommando- und Kontrolleinrichtungen, Luftabwehrsysteme, Waffenproduktions- und Lagerstätten zerstört worden.

00.38 Uhr: Netanjahu - Iranische Flugzeuge bei Sturz von Assad abgefangen

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat Einblick in die Rolle Israels beim Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad im vergangenen Jahr gegeben. Israelische Kampfflugzeuge hätten im Dezember iranische Flugzeuge auf dem Weg nach Syrien abgefangen und damit Unterstützung für den syrischen Präsidenten blockiert, sagte Netanjahu auf einer Konferenz des Jewish News Syndicate. "Sie mussten Assad retten", sagte Netanjahu. Der Iran habe Soldaten schicken wollen, um dem syrischen Machthaber zu helfen. "Wir haben das verhindert." Israel habe F-16-Kampfjets in Richtung der iranischen Flugzeuge geschickt. Diese seien schließlich umgedreht.