ARCHIV (03.08.2020) Israel, Tel Aviv: Flugzeuge der israelischen Fluggesellschaft El Al Airlines stehen geparkt auf dem Flughafen Ben Gurion International Airport.
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Huthi wollen Israels Flugverkehr weiter stören

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 19 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 19 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 05. bis 11. Mai 2025 im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 11. Mai 2025

22.40 Uhr: Familie - US-israelische Geisel Edan Alexander könnte bald freikommen

Die Familie der US-israelischen Geisel Edan Alexander ist nach eigenen Angaben darüber informiert worden, dass die radikalislamische Hamas den 21-Jährigen in den "kommenden Tagen" freilassen könnte. Dies teilte die Familie am Abend mit. Sie stehe darüber im engen Kontakt mit der US-Regierung. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen werde dessen ungeachtet fortgesetzt.

21.37 Uhr: Hamas kündigt Freilassung weiterer Geisel an

Die Hamas kündigte die Freilassung einer weiteren Geisel im Gazastreifen an. Der in den USA geborene israelische Soldat Edan Alexander solle im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und humanitäre Hilfe frei kommen, teilte ein hochrangiger Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters mit.

18.15 Uhr: Insider - Hamas spricht mit USA über Waffenruhe und humanitäre Hilfe

Die Hamas führt nach palästinensischen Angaben Gespräche mit der US-Regierung über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Dabei gehe es auch um die Lieferung von humanitärer Hilfe, sagt ein hochrangiger Palästinenser-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

16.51 Uhr: Herzog - Beziehungen zu Deutschland lassen für Nahost-Frieden hoffen

Israels Präsident Izchak Herzog schöpft aus der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Deutschland vor 60 Jahren Hoffnung für einen Frieden in Nahost heute. "Wenn nach der dunkelsten Zeit der Geschichte, nach den schlimmsten Gräueltaten der Nazis an den Juden im Zweiten Weltkrieg heute 60 Jahre diplomatische Beziehungen mit Deutschland gefeiert werden können, dann gibt mir das Hoffnung, dass wir vom Frieden mit den Palästinensern träumen können", sagte Herzog der "Welt".

Der israelische Staatspräsident wird an diesem Montag in Berlin erwartet - auf den Tag genau 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Herzog wird dort auch mit Bundeskanzler Friedrich Merz zusammentreffen. Über ihn sagte er im "Welt"-Interview: "Er wird in Israel als enger Freund und sehr positiv gesehen, und ich bin mir sicher, dass er auf internationaler Ebene einen großen Einfluss haben wird."

Zur soeben von Merz geäußerten Besorgnis über die humanitäre Not in Gaza sagte Herzog: "Ich empfehle jedem, der darüber spricht, sich eingehend mit den Fakten zu befassen." Bei diesem Thema gebe es viele "Fake News und falsche Behauptungen". Denn: "Die Hamas führt einen großen psychologischen Krieg an vielen Fronten, um ein verzerrtes Bild zu erzeugen, um Regierungen dazu zu bringen, Druck auf Israel auszuüben." Herzog empfahl der Bundesregierung, falls nötig Experten zu entsenden, um die Situation eingehend zu untersuchen.

15.29 Uhr: Netanjahu spricht von "exzellenten Beziehungen" zu Deutschland

Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist erstmals seit seinem Amtsantritt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zusammengetroffen. Bei einer Runde mit weiteren Repräsentanten beider Länder sagte Netanjahu in Jerusalem, Israel und Deutschland hätten "exzellente Beziehungen" und man wolle diese fortsetzen. "Wir haben viele gemeinsame Interessen, viele gemeinsame Werte und viele gemeinsame Herausforderungen", sagte Netanjahu. Wadephul dankte Netanjahu für den Empfang, beide schüttelten sich vor Journalisten freundlich lächelnd die Hände. Das Verhältnis von Wadephuls Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne) zu Netanjahu galt zuletzt als zerrüttet.

14.10 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Zehn Menschen bei Gaza-Angriffen getötet

Bei israelischen Angriffen im Bereich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben zehn Menschen getötet worden. Darunter seien auch vier Minderjährige, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sprach sogar von fünf Minderjährigen. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe die Berichte. Sie könne nur Angriffe in Chan Junis am Samstagabend bestätigen.

Nach Angaben des Zivilschutzes kam es seit dem frühen Morgen zu mehreren tödlichen Angriffen auf Zelte im Bereich von Chan Junis. In der sogenannten humanitären Zone in Al-Mawasi sei dabei ein Minderjähriger ums Leben gekommen. Bei einem israelischen Drohnenangriff auf einen Fahrradfahrer in dem Gebiet sei eine weitere Person getötet worden. 

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden 19 Menschen getötet. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als eineinhalb Jahren seien insgesamt mehr als 52.800 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.

13.40 Uhr: Bundesaußenminister lehnt militärische Lösung des Gazastreifen-Konflikts ab

Bundesaußenminister Johann Wadephul dringt darauf, dass der Gazastreifen Teil der palästinensischen Gebiete im Nahen Osten bleibt. Bei seiner ersten Reise nach Israel in seiner neuen Funktion warnte er zudem davor, den Krieg zwischen Israel und der radikal-islmischen Hamas in dem Küstenstreifen nur militärisch lösen zu wollen. Die Hamas müsse entwaffnet werden, aber am Ende könne es nur eine politische Lösung geben, sagt Wadephul bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar in Jerusalem. Er sei sich auch nicht sicher, ob das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen seiner eigenen Sicherheit diene.

11.00 Uhr: Wadephul in Yad Vashem: "Mit Entsetzen und Scham"

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat am Vormittag in Jerusalem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. In der Halle der Erinnerung legte Wadephul einen Kranz im Namen der Bundesrepublik Deutschland nieder. In Anschluss trug er sich in das Gästebuch der Gedenkstätte ein, die an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland erinnert. "Mit Entsetzen und Scham stehe ich hier als Außenminister Deutschlands", las Wadephul seinen Eintrag vor. Es sei "unsere, es ist meine bleibende Verantwortung, das Bewusstsein für dieses von Deutschland begangene, unermessliche Unrecht, das Bewusstsein aufrechtzuerhalten" und gegen Antisemitismus aufzustehen.

Am heutigen zweiten Tag seines Antrittsbesuchs in Israel trifft Wadephul noch Israels Ministerpräsident Netanjahu und Mohammed Mustafa, den Regierungschef in Ramallah.

10.25 Uhr: Israel birgt Leiche eines seit 1982 im Libanon vermissten Soldaten

Israel hat in einem Spezialeinsatz die sterblichen Überreste eines Soldaten geborgen, der seit dem Krieg 1982 im Libanon vermisst worden war. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, es handele sich um eine gemeinsame Operation des Auslandsgeheimdienstes Mossad und der Armee. Der Panzersoldat Zvi Feldman war demnach während eines Kampfes bei Sultan Jakub gefallen und galt seitdem als verschollen. Die israelische Armee teilte mit, die Leiche Feldmans sei "im Herzen Syriens" gefunden und nach Israel gebracht worden.

10.10 Uhr: Außenminister Wadephul besucht Holocaust-Gedenkstätte

Am zweiten Tag seines Antrittsbesuchs in Israel ließ sich der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) zunächst eine aktive Batterie des israelischen Luftverteidigungssystems Arrow 3 (deutsch: Pfeil) zeigen. Wadephul erhielt eine Einführung in das System, das künftig auch von Deutschland eingesetzt werden soll. Deutschland und Israel arbeiten im Rüstungsbereich eng zusammen. 

Die deutsche Luftwaffe will noch dieses Jahr eine erste Einsatzbereitschaft des modernen Raketenabwehrsystems erreichen, mit dem eine Lücke in der Luftabwehr geschlossen werden soll. Der "Pfeil" kann anfliegende Raketen in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also außerhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum. Das soll feindliche Raketen möglichst wirkungslos machen. Arrow 3 soll in Deutschland an drei verschiedenen Standorten stehen.

06.00 Uhr: Wadephul heute in Israel und den Palästinensergebieten

Der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) trifft am Sonntag in Israel zu politischen Gesprächen mit seinem Amtskollegen Gideon Saar sowie dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zusammen. Außerdem wird Wadephul die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem besuchen und mit Angehörigen von Hamas-Geiseln sprechen. Im Zentrum des Antrittsbesuchs stehen laut einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes bilaterale Themen sowie die Lage im Gazastreifen und der Region. In Ramallah im Westjordanland trifft Wadephul am Sonntag zudem den Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa. 

Samstag, 10 Mai 2025

20.13 Uhr: Außenminister Wadephul - Sicherheit Israels ist Teil deutscher Staatsräson

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat vor seinem Antrittsbesuch in Israel hervorgehoben, das Existenzrecht und die Sicherheit Israels seien "Teil der deutschen Staatsräson". Er bekräftigte dabei am Samstag zugleich die Perspektive einer Zweistaatenlösung von Israel und Palästina als "beste Chance für Frieden und Sicherheit". Nachdrücklich wandte sich Wadephul gegen wieder aufflammenden Antisemitismus in Deutschland.

Wadephul landete am Samstagabend in Israel, wie der deutsche Botschafter Steffen Seibert im Onlinedienst X mitteilte. Die Reise des Ministers wenige Tage nach seinem Amtsantritt findet 80 Jahre nach dem Holocaust und 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel statt.

Zum Existenzrecht und zur Sicherheit Israels sagte Wadephul vorab weiter: "Dieses Bekenntnis müssen wir auch heute neu interpretieren, immer im Lichte unserer Geschichte und der internationalen Rechtsordnung, der wir besonders verpflichtet sind."

"Wir stehen klar an der Seite Israels", betonte Wadephul. Es gehörten aber auch "in unseren beiden Demokratien kritische Diskussionen über die Politik der eigenen Regierung und befreundeter Nationen dazu". Dies dürfe jedoch "nie für Antisemitismus missbraucht werden". Gegen diesen wolle die neue Bundesregierung in Deutschland "entschlossen vorgehen und die Vielfalt jüdischen Lebens fördern".

19.23 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von zwei israelischen Geiseln

Die Hamas hat am Samstag ein Video von zwei israelischen Geiseln veröffentlicht. Wie israelische Medien berichteten, handelt es sich bei den beiden Männern, die in dem gut dreiminütigen Video zu sehen sind, um den 36-jährigen Elkana Bohbot und 24-jährigen Josef-Haim Ohana, die am 7. Oktober 2023 von Kämpfern der islamistischen Palästinenserorganisation vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Veröffentlicht wurde das Video vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden. Unklar ist, wann genau es aufgenommen wurde. Einer der Männer, bei dem es sich offenbar um Bohbot handelt, liegt sichtlich geschwächt unter einer Decke am Boden. Der zweite Mann, bei dem es sich offenbar um Ohana handelt, sitzt im Schneidersitz und spricht auf Hebräisch in die Kamera. Seinem Begleiter gehe es körperlich und psychisch sehr schlecht, berichtet er. Dann fordert er die israelische Regierung auf, den Gaza-Krieg zu beenden und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen.

19.20 Uhr: Wadephul trifft Angehörige von Hamas-Geiseln

Außenminister Wadephul ist zu Beginn seines Antrittsbesuches in Israel mit Angehörigen israelischer Geiseln zusammengekommen, die von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. In der Küstenmetropole Tel Aviv war im Anschluss ein Abendessen des CDU-Politikers mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar geplant.

Nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sind im Gazastreifen 21 Geiseln sicher noch am Leben. Bei drei weiteren Verschleppten habe Israel keine Gewissheit, sagte er kürzlich. Laut israelischen Angaben werden im Gazastreifen außerdem noch die Leichen von 35 Entführten festgehalten, deren Tod offiziell bestätigt wurde. Unter den verbliebenen Geiseln soll noch eine hohe einstellige Zahl sein, die auch eine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Es ist dem Vernehmen nach aber unklar, ob sie noch am Leben sind oder nicht. 

14.06 Uhr: Wadephul reist zu Antrittsbesuch nach Israel

Johann Wadephul, der neue Außenminister, fordert angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen rasche Verhandlungen. Wadephul will im Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Außenminister Gideon Saar "das strategische Ziel der seit März wieder intensivierten Kampfhandlungen" erfragen. Die humanitäre Situation im Gazastreifen sei unerträglich. Deshalb brauche es ernsthafte Verhandlungen über einen Waffenstillstand.

13.15 Uhr: Zivilschutz - mindestens fünf Tote nach israelischem Angriff im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen hat es nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde mindestens fünf Todesopfer gegeben. Bei einem Luftangriff auf das Viertel Sabra der Stadt Gaza seien fünf Mitglieder einer Familie getötet und mehrere Menschen verletzt worden, teilte der Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Samstag mit. "Drei Kinder, ihre Mutter und ihr Mann wurden in ihrem Zelt im Schlaf von einem Besatzungsflugzeug bombardiert", sagte Omar Abu al-Kass, ein Angehöriger der Opfer. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

12.18 Uhr: EU-Fraktionsvorsitzende fordern Ende der Hilfsblockade für Gaza

Mehrere Fraktionsvorsitzende des Europäischen Parlaments fordern Israel auf, umgehend wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen. "Wir fordern die israelischen Behörden auf, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen ungehinderten Zugang zu lebenswichtiger humanitärer Hilfe sicherzustellen", heißt es in einer Erklärung von den Fraktionsvorsitzenden der konservativen EVP, Manfred Weber, der sozialdemokratischen S&D, Iratxe García, der liberalen Renew, Valérie Hayer, der Grünen, Terry Reintke und Bas Eickhout, und der Linken, Martin Schirdewan. Darin verurteilen sie "jeden Akt der Politisierung oder Militarisierung der humanitären Hilfe". "Wir fordern sofortige und wirksame internationale Maßnahmen zur Linderung der unerträglichen humanitären Krise im Gazastreifen vor dem Hintergrund der von der israelischen Regierung verhängten Blockade, die verhindert, dass humanitäre Hilfe die unter unmenschlichen Bedingungen lebende Zivilbevölkerung erreicht", heißt es weiter.

04.59 Uhr: Tauziehen um neues Verteilsystem von Hilfsgütern in Gaza

Bereits vor der offiziellen Vorstellung eines neuen Plans für die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen steht die Initiative massiv in der Kritik. Die Vereinten Nationen und zahlreiche Hilfsorganisationen lehnen den Vorschlag der neu gegründeten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) als unpraktikabel und gefährlich ab. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate beurteilen die Strategie einem Medienbericht zufolge als ungeeignet und wollen sie nicht finanzieren. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, hingegen versichert, es seien schon mehrere Partner an Bord und die Verteilung von Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten werde bald beginnen. 

Zuletzt waren immer mehr Details des GHF-Vorschlags bekanntgeworden. Die Stiftung will in dem abgeriegelten Küstenstreifen über vier Logistikzentren Hilfsgüter am Zugriff der Hamas vorbei an die Palästinenser verteilen. Private Sicherheitsleute sollen die Routen und Verteilzentren sichern, israelische Soldaten hingegen nicht an der Ausgabe beteiligt sein. Die Ausarbeitung des Plans wurde nach Angaben Huckabees von US-Präsident Donald Trump angestoßen und wird von der israelischen Regierung unterstützt.

Freitag, 9. Mai 2025

19.47 Uhr UN-Vertreter warnt vor Stiftungs-Plan für Gaza-Hilfe

Das Kinderhilfswerk Unicef hält die Pläne einer internationalen Stiftung zur Übernahme der humanitären Hilfe im Gazastreifen für gefährlich. Sollten Güter wie angekündigt nur in bestimmten Verteilzentren ausgegeben werden, könnten Zivilisten auf dem Weg dorthin ins Kreuzfeuer des Krieges geraten, sagte Unicef-Sprecher James Elder in Genf. Alte, behinderte Kinder, Kranke und Verletzte könnten die Verteilzentren überhaupt nicht erreichen, warnte Elder. "Als Konsequenz dieses Plans steigt die Wahrscheinlichkeit, dass noch mehr Kinder sterben und verletzt werden, oder dass sie noch größeren Risiken ausgesetzt werden", sagte er.

Eine in Genf ansässige Stiftung namens Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will die Verteilung von Hilfsgütern in dem abgeriegelten Küstenstreifen neu organisieren. Laut einem Dokument der GHF sollen 1,2 Millionen Palästinenser über vier Zentren versorgt werden. Später sollen alle rund 2 Millionen Bewohner des Gazastreifens erreicht werden.

19.32 Uhr: Israel unter US-Plan nicht an Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen beteiligt

Ein US-Plan für Lebensmittellieferungen in den von einer humanitären Krise getroffenen Gazastreifen sieht nach Angaben des US-Botschafters in Jerusalem keine Beteiligung Israels vor. "Die Israelis werden die notwendige militärische Sicherheit zur Verfügung stellen (...), aber sie werden nicht an der Verteilung von Essen beteiligt sein", sagte der US-Botschafter Mike Huckabee am Freitag vor Journalisten in Jerusalem.

Am Donnerstag hatte das US-Außenministerium die Gründung einer privaten Stiftung verkündet, die künftig federführend an der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beteiligt sein soll. International wurde der Plan kritisiert, der die UNO und Nichtregierungsorganisationen im Gazastreifen zu umgehen schien.

16.12 Uhr: Israel meldet Raketenbeschuss aus dem Jemen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das Geschoss sei auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen, heißt es. In mehreren Regionen war nach dem Start Alarm ausgelöst worden. Die vom Iran unterstützten Huthis haben wiederholt Raketen auf Israel abgefeuert und bezeichnen dies als einen Akt der Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen. Nach einer Bombenkampagne der USA haben sie dagegen laut eigenen Angaben ihre Angriffe auf die Schifffahrt in der Region eingestellt. Die Huthi-Miliz gab an, sie habe den Flughafen in Tel Aviv mit einer Hyperschall-Rakete angegriffen und eine Drohne auf ein "bedeutendes Ziel" in Jaffa gelenkt.

16.09 Uhr: Lufthansa-Gruppe setzt Tel-Aviv-Flüge weiter aus

Wegen der zugespitzten Lage im Nahost-Konflikt hat die Lufthansa-Gruppe ihre Flüge von und nach Tel Aviv für eine weitere Woche ausgesetzt. Die Maßnahme soll nun bis einschließlich Sonntag, den 18. Mai gelten, teilte das Unternehmen mit. Die Entscheidung gilt für die gesamte Airline-Gruppe, einschließlich der Gesellschaften Swiss, Brussels, Austrian, Eurowings, Ita und Lufthansa Cargo. Sie gilt seit einem Raketenangriff der Huthi-Miliz aus dem Jemen am 4. Mai. Dabei waren laut israelischer Armee in der Nähe des Flughafens Ben Gurion acht Menschen verletzt worden. Israel plant weitere Militäraktionen im Gazastreifen. Bereits gekaufte Flugtickets können kostenfrei storniert oder umgebucht werden.

15.29 Uhr: Tausende Lkw mit Gaza-Hilfsgütern sitzen fest

Mehr als 3.000 Lastkraftwagen mit Hilfsgütern für die hungernden Menschen im Gaza-Streifen sitzen nach UN-Angaben außerhalb des Gebiets fest. Israel müsse die Konvois umgehend in den Gazastreifen fahren lassen und die Abriegelung beenden, verlangte Juliette Touma, Leiterin der Kommunikationsabteilung des Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge, UNRWA, in Genf. Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, sagte, der israelische Vorschlag, einige Hilfszentren ausschließlich im Süden des Streifens einzurichten, würde eine "unmögliche Wahl zwischen Vertreibung und Tod" bedeuten.

14.25 Uhr: van Aken fordert vor Israel-Besuch von Steinmeier Distanz zu Netanjahu

Vor dem Israel-Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Linkenchef Jan van Aken eine deutliche Distanz zum israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gefordert. "Einen bloßen Freundschaftsbesuch bei einem international gesuchten Kriegsverbrecher wie Netanjahu darf es nicht geben", sagte van Aken dem "Spiegel". Auch eine Einladung Netanjahus nach Deutschland etwa durch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) lehnte der Linkenchef strikt ab. Deutschland habe eine besondere Verantwortung gegenüber Israel, sagt van Aken, aber der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen im November einen Haftbefehl gegen Netanjahu erlassen.

11.39 Uhr: USA - Humanitäre Hilfe für Gazastreifen soll neu organisiert werden

Nach Angaben des US-Botschafters in Israel soll es bald einen neuen Mechanismus zur Verteilung humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen geben. Darauf hätten sich mehrere Partner geeinigt, sagt Mike Huckabee auf einer Pressekonferenz, ohne die Akteure zu nennen. Hilfsorganisationen würden daran teilnehmen.

Israel werde nicht an der Verteilung beteiligt sein, solle aber in die Gewährleistung der Sicherheit einbezogen werden. Der neue Mechanismus solle unabhängig von militärischen Aktionen laufen und bald starten. Private Sicherheitskräfte sollten für die Sicherheit bei der Verteilung der Nahrungsmittel sorgen.

11.28 Uhr: Merz erneuert "Staatsraison"-Zusage an Israel

Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Festlegung seiner Vorgänger bekräftigt, dass die Sicherheit und Existenz Israels Teil deutscher Staatsraison sind. Das habe Merz dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat mitgeteilt, erklärt ein Regierungssprecher.

Die Bundesregierung werde entschlossen gegen Antisemitismus in Deutschland vorgehen, der nach der Hamas-Attacke auf Israel am 7. Oktober 2023 zugenommen habe. Merz verurteilt den Überfall scharf und zeigt sich zugleich besorgt über das Schicksal der israelischen Geiseln sowie die Not der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen. Er hoffe, dass bald Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gang kämen.

06.59 Uhr: Israel - Zwei israelische Soldaten im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Armeeangaben zwei israelische Soldaten getötet worden. Sie seien bei Kämpfen im Süden des Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilt die israelische Armee mit. Zuvor hatte die radikal-islamische Hamas mitgeteilt, dass sich ihre Kämpfer im südlichen Teil des Gazastreifens nahe Rafah heftige Gefechte mit israelischen Soldaten lieferten.

06.07 Uhr: Hamas hofft auf Weiterführung der Franziskus-Linie

Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen hat Papst Leo XIV. zu seiner Wahl gratuliert und die Haltung seines verstorbenen Vorgängers Franziskus gewürdigt. "Wir hoffen, dass Papst Leo XIV. diesen moralischen Ansatz der Unterstützung der Unterdrückten beibehält und auf internationaler Ebene entschlossen handelt", heißt es in einem Glückwunschschreiben von Donnerstagabend.

Darin wünscht die Hamas dem neugewählten Oberhaupt der katholischen Kirche "viel Erfolg bei der Erfüllung seiner spirituellen und humanitären Mission in diesen Zeiten globaler Tragödien und Katastrophen". Man hoffe, dass Papst Leo XIV. Franziskus in dessen "mutiger humanitärer Haltung" und insbesondere seiner Solidarität mit dem palästinensischen Volk nachfolgen werde.

Franziskus hatte bis zu seinem Tod regelmäßigen telefonischen Kontakt zur katholischen Pfarrei in Gaza-Stadt gehalten und eine Untersuchung des israelischen Vorgehens im Gazastreifen gefordert.

05.05 Uhr: Axios - Trump traf israelischen Minister für strategische Angelegenheiten

US-Präsident Donald Trump hat sich am Donnerstag laut Medienberichten mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, getroffen. Wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtete, haben Trump und Dermer über den Krieg im Gazastreifen und auch über die Atomgespräche mit dem Iran gesprochen.

Das Treffen hat laut dem Bericht im Weißen Haus stattgefunden und wurde weder von den USA noch von Israel öffentlich gemacht. Axios berief sich auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Weiße Haus gab keinen unmittelbaren Kommentar zu dem Treffen ab.

01.41 Uhr: US-Regierung - Neue Stiftung soll Hilfsgüter im Gazastreifen verteilen

Eine private Stiftung soll nach Angaben der US-Regierung künftig federführend an der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beteiligt sein. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, sagte am Donnerstag, es handele sich um eine neue nichtstaatliche Stiftung. Diese werde "in Kürze" eine Erklärung abgeben. Konkrete Einzelheiten nannte die Sprecherin nicht.

Bei der von Bruce erwähnten Stiftung handelt es sich möglicherweise um die sogenannte Gaza Humanitarian Foundation, die sich im Februar in der Schweiz ins Stiftungsregister eintragen ließ. Wie die Schweizer Zeitung "Le Temps" berichtete, will die Stiftung "Söldner" für die Verteilung von Hilfsgütern einstellen. Die Schweizer Sektion von Amnesty International reagierte besorgt. Eine Stiftung, die an der "illegalen Besatzung" des Gazastreifens durch Israel beitrage, "würde mutmaßlich gegen das Völkerrecht verstoßen", erklärte die Menschenrechtsorganisation. 

01.12 Uhr: Herzog fordert nach Papstwahl stärkere Freundschaft zwischen Juden und Christen

Nach der Wahl des US-Kardinals Robert Francis Prevost zum neuen Papst haben zahlreiche Staats- und Regierungschefs dem neuen Oberhaupt der Katholiken am Donnerstag ihre Glückwünsche ausgesprochen. Der israelische Präsident Isaac Herzog nahm die Papstwahl auch zum Anlass, um zu einem "Ausbau der Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl Heiligen und einer Stärkung der Freundschaft zwischen Juden und Christen im Heiligen Land und in der ganzen Welt" aufzurufen. 

Donnerstag, 8. Mai 2025

20.33 Uhr: Menschenrechte - EU überprüft Zusammenarbeit mit Israel

Die EU will die Zusammenarbeit mit Israel überprüfen. Wie EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas mitteilte, sollen die Außenminister bei ihrem nächsten Treffen in knapp zwei Wochen überprüfen, ob Israel sich noch an Grundprinzipien des sogenannten Assoziierungsabkommen hält.

Das Abkommen legt nämlich unter anderem fest, dass die Vertragsparteien auch die Menschenrechte achten müssen. Genau das stellen zum Beispiel die Niederlande in Frage, Hintergrund ist vor allem, dass Israel seit Anfang März keine Lieferungen von Hilfsgütern mehr in den Gazastreifen lässt.

19.07 Uhr: Kritik an Schließungen palästinensischen Schulen

Der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA Philippe Lazzarini kritisiert, dass Israel heute verhängt hat, dass sechs UNRWA-Schulen in Ost-Jerusalem endgültig schließen müssen. Er nannte das einen "Angriff auf Kinder und die Bildung". Am Morgen seien israelische Polizisten in Schulen im Flüchtlingsviertel Schuafat im arabischen Ostteil Jerusalems eingedrungen und hätten Hunderte Schüler und Mitarbeiter zum sofortigen Verlassen der Schulen aufgefordert.

Auf X schrieb Lazzarini: "Schulen zu stürmen und sie zu schließen, ist eine eklatante Missachtung des Völkerrechts." Insgesamt seien fast 800 Jungen und Mädchen von den Schulschließungen betroffen. Israelische Behörden hatten diese bereits zuvor angekündigt. Die Jerusalemer Stadtverwaltung teilte mit, sie werde sich um die betroffenen Schüler kümmern.

16.25 Uhr: Heftige Gefechte bei Rafah im Süden des Gazastreifens

Hamas-Kämpfer und israelische Soldaten liefern sich nach Angaben der radikal-islamischen Organisation im Süden des Gazastreifens nahe Rafah heftige Gefechte. Die Angaben deuten darauf hin, dass die Hamas weiterhin in Gebieten aktiv ist, in denen das israelische Militär seine Kontrolle ausgeweitet hat. In den vergangenen Tagen hatte die Hamas kaum über Kämpfe im Raum Rafah berichtet. Zu den meisten Gefechten war es bislang in der Stadt Chan Junis und im nördlichen Teil des Küstengebiets gekommen.

14.30 Uhr: Schwerste israelische Luftangriffe im Libanon seit langem

Israel hat die schwersten Bombardierungen von Zielen im Libanon seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz im vergangenen November gestartet. Es wurden Dutzende von Luftangriffen im Südlibanon geflogen. Das israelische Militär erklärte, es habe eine Infrastrukturanlage der Hisbollah getroffen. Die Hisbollah selbst nahm zu den Angriffen zunächst nicht Stellung.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens ein Mensch getötet und acht verwundet. In der Region Nabatieh etwa zwölf Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt waren Rauchsäulen zu beobachten. Libanon und Israel werfen sich gegenseitig vor, das von den USA vermittelte Waffenstillstands-Abkommen gebrochen zu haben.

13.20 Uhr: Führende Hilfsorganisation schließt ihre Suppenküchen im Gazastreifen

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen hat wegen der israelischen Blockade humanitärer Hilfe ihre Gemeinschaftsküchen im Gazastreifen geschlossen. Die Lager seien leer und es komme kein Nachschub mehr, teilte die Organisation mit. In den vergangenen Wochen habe man 133.000 Mahlzeiten pro Tag ausgegeben und 80.000 Brote gebacken, sehe sich aber gezwungen, den Betrieb einzustellen, weil es in dem Küstengebiet fast keine Lebensmittel mehr gebe.

"Unsere Lastwagen - beladen mit Lebensmitteln und Hilfsgütern - stehen in Ägypten, Jordanien und Israel bereit, um in den Gazastreifen zu fahren", sagte der Starkoch José Andrés, der die Organisation gegründet hat. World Central Kitchen hatte seinen Betrieb bereits im April vergangenen Jahres zeitweise eingestellt, nachdem sieben Mitarbeiter von Hilfsorganisationen bei israelischen Angriffen auf ihren Konvoi getötet worden waren. Israel blockiert seit 2. März die Lieferung von Hilfsgütern.

13.00 Uhr: Israel schließt sechs UN-Schulen in Ostjerusalem

Israel hat sechs UN-Schulen in Ostjerusalem endgültig geschlossen. Die israelische Polizei und das Bildungsministerium hatten im April die Schließung der Schulen des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) innerhalb einer Frist von 30 Tagen angeordnet, die gestern auslief. In einer früheren Mitteilung an die Nachrichtenagentur AP erklärte das Bildungsministerium, die Schulen würden ohne Lizenz betrieben.

Das israelische Bildungsministerium kündigte an, dass es die Schülerinnen und Schüler in anderen Jerusalemer Einrichtungen unterbringen werde. Eltern, Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter warnten jedoch, dass die Schließung der wichtigsten Schulen in Ostjerusalem die Kinder dazu zwingen werde, täglich überfüllte und gefährliche Kontrollpunkte zu passieren. Einige hätte dafür nicht die notwendigen Genehmigungen. Das UNRWA unterhält auch Schulen im israelisch besetzten Westjordanland, die weiterhin in Betrieb sind.

11.40 Uhr: Helfer – Kinder im Gaza-Krieg zunehmend alleine und traumatisiert

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben von Helfern immer mehr Kinder auf sich alleine gestellt. Sie hätten ihre Eltern oder ein Elternteil verloren, teilte die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit am Donnerstag mit. "Dazu kommen Tausende weiterer Kinder, die im Chaos des Krieges von ihren Familien getrennt wurden und ebenfalls Tag für Tag für ihr Überleben sorgen müssen." Dies werde auch angesichts großer Lebensmittelknappheit immer schwieriger.

Die psychische Belastung von Mädchen und Jungen sei groß, auch unter denen, die noch mit ihren Familien zusammen seien. Zudem seien viele Kinder verletzt worden, die medizinische Versorgung sei nicht ausreichend. Es gebe Kinder, die unter- und mangelernährt seien. "Kinder sind gezwungen, in überfüllten Notunterkünften zu leben - mit hohen Kinderschutzrisiken. Sie sind Gewalt und Bedrohung ausgesetzt", betonte die Hilfsorganisation.

"Die ständige Konfrontation mit Konflikten, Vertreibung und Instabilität fordert einen hohen Tribut. Viele Kinder zeigen Anzeichen von Traumata, Angstzuständen, Furcht und emotionalem Rückzug", hieß es. Die meisten Mädchen und Jungen seien seit Monaten von Bildung abgeschnitten und könnten keine Schule besuchen. "Je länger der Konflikt andauert, desto tiefer und irreversibler sind die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder."

11.39 Uhr: Warum ein Ende des Gaza-Krieges so schwer zu erreichen ist

Der Krieg im Gazastreifen, der am 7. Oktober 2023 begann, dauert bereits seit 19 Monaten an. Israel und die militant-islamistische Hamas stehen sich unversöhnlich gegenüber. Eine Waffenruhe brach im März durch neue israelische Angriffe zusammen, und dringend benötigte Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung bleiben aus. Das israelische Sicherheitskabinett hat die Ausweitung des Militäreinsatzes beschlossen, mit dem Ziel, den gesamten Gazastreifen einzunehmen und die Hamas endgültig zu zerschlagen. Die Hamas hält an ihrer Forderung nach einem Ende des Krieges und einem vollständigen israelischen Abzug fest, ist jedoch bereit, bei einem Kriegsende ihre verbliebenen Geiseln freizulassen.

Netanjahu steht unter politischem Druck von weit rechts stehenden Koalitionsparteien, die den Fortbestand seiner Regierung bedrohen, sollte der Krieg enden, ohne dass die Hamas zerstört wird. Trotz zunehmender Forderungen in der israelischen Öffentlichkeit nach einem Kriegsende bleibt Netanjahu bei seinem Ziel der Zerstörung der Hamas. Unterstützt wird er von US-Präsident Donald Trump, der Israel keine Schranken für die Fortsetzung der Kämpfe auferlegt hat. Die Hamas ist tief in der palästinensischen Gesellschaft verwurzelt und sieht den bewaffneten Widerstand als einzigen Weg zur Eigenstaatlichkeit. Ein Ende des Krieges ist daher derzeit nicht abzusehen.

11.01 Uhr: Israel warnt vor Reisen zum Eurovision Song Contest

Israels nationaler Sicherheitsrat hat vor Reisen zum Eurovision Song Contest (ESC) im schweizerischen Basel gewarnt. Angesichts der zu erwartenden und möglicherweise in Gewalt ausartenden Proteste sollten Israelis bei Schweiz-Besuchen vom Zeigen jüdischer oder israelischer Symbole absehen, heißt es laut israelischen Medien in der Reisewarnung.

Auch sollten Israelis in der Schweiz ihren Aufenthaltsort nicht in sozialen Medien veröffentlichen, nicht über den Militärdienst oder den Krieg diskutieren sowie die App des Heimatfrontkommandos herunterladen, um aktuelle Warnungen zu erhalten. Im vergangenen Jahr gab es demnach insgesamt 360 gegen Israel gerichtete Proteste in der Schweiz. Der Sicherheitsrat geht laut Berichten davon aus, dass es um den Musikwettbewerb und die Präsenz der israelischen Delegation zu weiteren Protesten kommt, die als Deckung für Anschläge auf Israelis genutzt werden könnten.

07.42 Uhr: Israels Verteidigungsminister droht Huthis mit Angriffen

Der israelische Verteidigungsminister Katz warnt die jemenitischen Huthi-Rebellen im Falle von Angriffen vor schweren Vergeltungsschlägen. "Die Huthis werden schwere Schläge von Israel einstecken müssen, wenn sie weiter auf uns schießen. Die Armee ist auf jeden Einsatz vorbereitet", schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst X. Gestern hatte die islamistische Gruppierung mitgeteilt, die zwischen ihnen und den USA vereinbarte Waffenruhe gelte nicht für Israel.

06.00 Uhr: Organisation World Central Kitchen – Keine Vorräte im Gazastreifen mehr

Die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) kann Menschen im Gazastreifen wegen Israels Blockade von Hilfslieferungen nach eigenen Angaben nicht mehr mit Essen versorgen. "Nachdem World Central Kitchen in den letzten 18 Monaten insgesamt mehr als 130 Millionen Mahlzeiten und 26 Millionen Brote ausgegeben hat, fehlen der Küche in Gaza die Vorräte, um Mahlzeiten zu kochen oder Brot zu backen", teilte die Organisation mit.

Israel lässt seit Anfang März keine Lieferungen von Hilfsgütern mehr in das abgeriegelte Küstengebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben. Das Land wirft der islamistischen Hamas vor, Hilfsgüter abzugreifen und gewinnbringend an die Zivilbevölkerung zu verkaufen, um so ihren Kampf zu finanzieren. Den Vereinten Nationen zufolge haben im Gazastreifen Hunderttausende Menschen nicht genug zu Essen. 

Mittwoch, 7. Mai 2025

20.50 Uhr: Syrien bestätigt indirekte Gespräche mit Israel

Israel und Syrien führen nach Angaben des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa indirekte Gespräche. Bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris sagte al-Scharaa: "Es finden indirekte Verhandlungen mit Israel über Vermittler statt, um die Lage zu beruhigen und einen Kontrollverlust zu verhindern."

Ein möglicher Friedensprozess orientiere sich informierten Kreisen in Damaskus zufolge an bestimmte Bedingungen. Dazu zähle unter anderem die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates und auch die Rückgabe der von Israel seit 1967 besetzten Gebiete.

Den Quellen zufolge habe Israel bisher nicht konstruktiv auf die Signale aus Damaskus reagiert. Das Land versuche stattdessen durch Gewalt neue Bedingungen zu diktieren. 

20.21 Uhr: Netanjahu - 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Im Gazastreifen sind Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufolge 21 Geiseln sicher noch am Leben. Bei drei weiteren Verschleppten habe Israel keine Gewissheit, sagte der Regierungschef in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videoansprache.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor mit Äußerungen, wonach drei weitere am 7. Oktober 2023 von den Islamisten entführte Personen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Mehrere israelische Medien berichteten unter Berufung auf israelische Beamte, dass es "große Sorge um das Leben" dreier Geiseln gebe. Laut israelischen Angaben werden im Gazastreifen außerdem noch die Leichen von 35 Entführten festgehalten, deren Tod offiziell bestätigt wurde.

20.17 Uhr: Huthi reklamieren Drohnen-Angriffe auf Israel für sich

Die Huthi im Jemen haben zwei Drohnenangriffe auf Israel für sich reklamiert. Einer soll auf den Flughafen bei Eilat im Süden gezielt haben, hieß es in einer Erklärung der Gruppe. Ein weiterer Angriff habe auf die Gegend um Tel Aviv gezielt. Die israelische Armee erklärte am Vormittag, eine Drohne abgefangen zu haben, die aus dem Jemen gekommen sei. 

19.21 Uhr: Palästinenser melden mehr als 90 Tote bei neuen Angriffen in Gaza

Bei neuen israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Nach palästinensischen Angaben sind mindestens 92 Menschen getötet worden, unter ihnen Frauen, Kinder und ein Journalist. Allein zwei Luftangriffe im Zentrum des Gazastreifens hätten am Mittwoch mindestens 33 Menschen das Leben gekostet und 86 weitere verletzt, teilten Vertreter der Gesundheitsbehörden mit. Die tatsächliche Zahl der Opfer sei wahrscheinlich noch höher.

Am Dienstagabend sei zudem ein Schulgebäude im Flüchtlingslager Al-Bureidsch getroffen worden, in dem Hunderte vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien, teilten Vertreter des Al-Aksa-Hospitals am Mittwoch mit. Dabei habe es 27 Tote gegeben, darunter neun Frauen und drei Kinder.

17.32 Uhr: Insider: USA und Israel erwägen US-geführte Übergangsverwaltung für Gaza

Die USA und Israel haben nach Angaben von Insidern eine Nachkriegsverwaltung für den Gazastreifen unter US-Führung erörtert. In den Gesprächen ging es um eine Übergangsregierung für den schmalen Küstenabschnitt, bis das Gebiet entmilitarisiert und stabilisiert ist sowie eine funktionsfähige palästinensische Verwaltung steht, wie fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Es werde keinen festen Zeitplan für die Dauer einer solchen Verwaltung geben, dies hänge von der Lage vor Ort ab. Die Gespräche befänden sich in einem Anfangsstadium und seien noch nicht so weit fortgeschritten, als dass bereits über Schlüsselpositionen gesprochen werde.

Auch andere Länder sollten zur Teilnahme an der Übergangsregierung bewegt werden. Um welche Staaten es sich handelt und wer den aktuellen Vorschlag für eine Verwaltung des Gazastreifens unter US-Führung eingebracht hat, ließen die Insider offen.

14.45 Uhr: Niederlande fordern härtere Gangart gegen Israel

Die Niederlande haben von der EU eine schärfere Gangart gegen Israel gefordert. Israel verletze mit der Blockade von humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen demokratische Prinzipien und Menschenrechte, sagte Außenminister Caspar Veldkamp in Den Haag. "Die Blockade verstößt gegen das internationale humanitäre Recht."

Der Minister forderte EU-Außenchefin Kaja Kallas in einem Brief auf, zu untersuchen, ob Israel sich noch an die Bedingungen im Assoziationsabkommen von Israel und der EU halte. Israel verletzt nach Ansicht der Niederlande mit der seit Monaten andauernden Blockade den Vertrag. Die Niederlande lehnen die Verlängerung des Abkommens über die enge Zusammenarbeit der EU mit Israel ab.

14.35 Uhr: Palästinensische Regierung erklärt Gaza zu Hungersnotzone

Die palästinensische Regierung hat den Gazastreifen zu einer Hungersnotzone erklärt. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Mustafa rief am Mittwoch in einer Pressekonferenz zur sich verschlechternden humanitären Lage die Vereinten Nationen auf, die Region als Notstandsgebiet zu behandeln und entsprechende Hilfsmechanismen sofort in Gang zu setzen.

Mustafa appellierte auch an die UN-Mitgliedsstaaten, die in Gaza herrschende Katastrophe anzuerkennen. Die internationale Gemeinschaft forderte er auf, UN-Resolutionen durchsetzen, die den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe verbieten.

12.04 Uhr: Zahl gestiegen – Fast 60 Tote bei neuen Angriffen in Gaza

Nach israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Nach Krankenhausangaben wurden mindestens 59 Menschen getötet. Am Dienstagabend sei ein Schulgebäude im Flüchtlingslager Bureidsch getroffen worden, in der Hunderte vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien, teilten Vertreter des Al-Aksa-Hospitals am Mittwoch mit. Dabei habe es 27 Tote gegeben, darunter neun Frauen und drei Kinder. Es war nach Informationen der Nachrichtenagentur AP das fünfte Mal seit Beginn des Gaza-Krieges, dass die Einrichtung ins Visier genommen wurde. Aus dem als Vertriebenenunterkunft dienenden Schulgebäude stiegen Rauchschwaden und Flammen auf, Sanitäter und andere Rettungskräfte waren im Einsatz.

Mitarbeiter des Al-Ahli-Krankenhauses meldeten 16 weitere Tote bei einem Angriff auf eine Schule in der Stadt Gaza, die auch zu einer Vertriebenenunterkunft umfunktioniert wurde. Bei Attacken auf Ziele in anderen Gegenden des Küstengebiets gab es nach palästinensischen Angaben weitere 16 Tote.

11.06 Uhr: Krankenhauspersonal – Mindestens 48 Tote bei Angriffen in Gaza

Bei neuen israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 48 Menschen getötet worden. Am Dienstagabend sei ein Schulgebäude im Flüchtlingslager Bureidsch getroffen worden, in der Hunderte vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien, teilten Vertreter des Al-Aksa-Hospitals am Mittwoch mit. Dabei habe es 27 Tote gegeben, darunter neun Frauen und drei Kinder. Es war demnach das fünfte Mal seit Beginn des Gaza-Krieges, dass die Einrichtung ins Visier genommen wurde. Aus dem als Vertriebenenunterkunft dienenden Schulgebäude stiegen Rauchschwaden und Flammen auf, Sanitäter und andere Rettungskräfte waren im Einsatz.

10.46 Uhr: Israel tötet Hamas-Kommandeur im Libanon

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Hamas-Kommandeur im Libanon getötet. Er soll an mehreren Anschlägen gegen Israel beteiligt gewesen sein, teilte das Militär mit. Er sei in der Gegend um die Küstenstadt Sidon getötet worden.

Das libanesische Gesundheitsministerium bestätigte, dass bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto in Sidon ein Mensch getötet wurde. Die Küstenstadt liegt etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut und ist Libanons drittgrößte Stadt.

10.06 Uhr: Israel stellt Trump-Äußerungen klar: Weiter 24 Hamas-Geiseln am Leben

Israel hat Angaben von US-Präsident Donald Trump zur Zahl der noch lebenden Geiseln in der Gewalt der Hamas korrigiert. Von den 59 Geiseln, die die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe noch im Gazastreifen festhalte, seien unverändert 24 Geiseln am Leben und 35 tot, erklärte der israelische Koordinator für Geiselangelegenheiten, Gal Hirsch, auf der Online-Plattform X. "Alle Familien der Entführten werden stets über die Informationen auf dem Laufenden gehalten, die wir über ihre Angehörigen haben", ergänzte er. Trump hatte bei einer Veranstaltung im Weißen Haus am Dienstag gesagt, dass vor einer Woche noch 24 Geiseln am Leben gewesen seien, jetzt seien es aber nur noch 21. "Ich sage 21, denn ab heute sind es 21. Drei sind gestorben", sagte er, ohne eine Quelle dafür oder Details zu nennen. Daraufhin hatte die Gruppe, die die Familien der Geiseln vertritt, von der israelischen Regierung umgehend aktuelle Informationen gefordert. Die Hamas hatte bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 nach israelischen Angaben 251 Menschen verschleppt und etwa 1200 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten.

09.47 Uhr: Huthi wollen sich an Waffenruhe mit USA halten

Die Huthi-Miliz im Jemen hat sich zu einer Waffenruhe mit den USA bereiterklärt – vorausgesetzt, auch Washington hält sich an die Vereinbarung. Das erklärte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel-Salam gestern Abend im Huthi-nahen Fernsehsender Al-Masirah. Die USA hätten sich durch ihre Angriffe auf den Jemen auf die Seite Israels gestellt. "Wenn sie ihre Aggressionen einstellen, werden wir ebenfalls unsere Reaktionen einstellen", sagte Abdel-Salam. Andernfalls werde die Antwort "tödlich" ausfallen, warnte er. Laut dem Sprecher fanden bereits seit mehreren Wochen Gespräche mit dem Vermittler Oman statt. Diese hätten zur aktuellen Ankündigung geführt.

Ungeachtet der möglichen Vereinbarung mit den USA betonten die Huthis, ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen werde unvermindert fortgesetzt. Ihre Haltung gegenüber Israel bleibe unverändert.

08.59 Uhr: Pfarrer - Menschen in Gaza schockiert über Israels Pläne

m Gazastreifen sorgen die israelischen Ankündigungen, den Landstrich dauerhaft einzunehmen und die Bevölkerung zwangsumzusiedeln, für Unruhe. "Alle sind schockiert und keiner traut sich vorzustellen, was passieren wird", sagte der katholische Pfarrer von Gaza-Stadt, der argentinische Ordensmann Gabriel Romanelli. Die Angst der Menschen in Gaza sei schon vor Bekanntwerden der jüngsten israelischen Pläne erdrückend gewesen. Diese habe aber die Nervosität bei allen verstärkt, so der lateinische Priester aus der Gemeinschaft "Verbo encarnado" (Fleischgewordenes Wort). In der Pfarrei versuche man, Ruhe zu bewahren.

05:00 Uhr: Zahl der Toten nach Angriffen auf Schulgebäude gestiegen

Die Zahl der Toten bei israelischen Angriffen auf ein Schulgebäude im Zentrum des Gazastreifens ist nach Angaben der Zivilschutzbehörde des Palästinensergebiets auf 31 Menschen gestiegen. Dutzende weitere Menschen seien bei den Angriffen in der Flüchtlingssiedlung Bureidsch verletzt worden, sagte der Sprecher der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde. In dem Gebäudekomplex seien Vertriebene untergebracht. Die israelische Armee erklärte, sie habe eine "Kontroll- und Kommandozentrale" im Zentrum des Gazastreifens attackiert. Zunächst war von 17 Toten berichtet worden.

04.55 Uhr: Huthi bekräftigen weiter Unterstützung für Gaza

Nach der überraschenden Ankündigung einer Waffenruhe zwischen den USA und den Huthi im Jemen hat die islamistische Miliz ihre fortwährende Unterstützung für Gaza bekräftigt. Ziel sei es weiterhin, die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu stoppen und humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen, schrieb der hochrangige Huthi-Vertreter Mohammed Ali al-Huthi auf der Nachrichtenplattform X. 

03.33 Uhr: Drei weitere Hamas-Geiseln laut Trump gestorben

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump sind drei weitere der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gestorben. Trump gab dies bei einer Veranstaltung im Weißen Haus bekannt. Bei einem jüngst stattgefundenen Treffen mit früheren israelischen Geiseln seien noch 24 der Menschen in der Gewalt islamistischer Palästinenserorganisationen am Leben gewesen, sagte Trump und ergänzte: "Heute sind es 21, drei sind gestorben." Details nannte er nicht. "Wir wollen dafür sorgen, dass so viele Geiseln wie möglich gerettet werden" fügte er an und sprach von einer "schrecklichen Situation". Die israelische Armee hatte in ihrem jüngsten Bericht zu den am 7. Oktober 2023 entführten Menschen geschrieben, 58 von ihnen würden noch im Gazastreifen festgehalten. Es werde davon ausgegangen, dass 34 tot seien.

03.05 Uhr: Flüge am Flughafen Sanaa nach israelischem Angriff ausgesetzt

Am internationalen Flughafen von Sanaa im Jemen sind alle Flüge bis auf Weiteres ausgesetzt worden. Wie der Generaldirektor des Flughafens in einem Beitrag auf X mitteilte, ist der Grund dafür die starke Zerstörung nach einem israelischen Luftangriff. Das israelische Militär hatte am Dienstag einen Luftangriff auf den Hauptflughafen des Jemen in Sanaa geflogen. Es war der zweite Angriff innerhalb von zwei Tagen auf die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen.

01.41 Uhr: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Kommandeur der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Der Angriff in der Region Nabatijeh im Süden des Landes habe Adnan Mohammed Sadek Harb gegolten, teilte das Militär mit. Er habe die Logistiktruppe der an der Grenze zu Israel operierenden Badr-Einheit der Hisbollah geführt.

In seiner Funktion habe er geholfen, Waffen an die verschiedenen Einheiten der Hisbollah zu liefern und die terroristische Infrastruktur der Miliz südlich des Litani-Flusses wieder aufzubauen. Dies habe einen klaren Verstoß gegen die Vereinbarung zwischen Israel und dem Libanon dargestellt, hieß es in der Mitteilung.

Dienstag, 6. Mai 2025

22.25 Uhr: Behörden - Ein Toter bei israelischem Angriff im Südlibanon

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon ist nach Behördenangaben mindestens ein Mensch getötet worden. Drei weitere Menschen seien bei der Attacke auf ein Auto in Kfar Rumman in der Nähe von Nabatija verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Der Wagen sei von einer Lenkrakete getroffen worden, berichtete die libanesische Nationale Nachrichtenagentur.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht. Die israelischen Streitkräfte greifen trotz einer seit Ende November geltenden Waffenruhe immer wieder Ziele im Libanon an. Die Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der pro-iranischen Hisbollah-Miliz ins Visier. 

22.15 Uhr: Huthi-Vertreter - wollen Trumps Ankündigung vor Ort prüfen

Die Huthi im Jemen wollen nach Angaben eines hochrangigen Vertreters der proiranischen Gruppe die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zum Einstellen der US-Angriffe auf den Jemen "zunächst vor Ort prüfen". Die Unterstützung der Huthi für Gaza werde fortgesetzt, erklärte Mohammed Ali al-Huthi auf X. 

Ziel sei es weiterhin, die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu stoppen und humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen. Weitere Details oder Angaben dazu, ob die Huthi ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer tatsächlich beenden würden, nannte er nicht. 

21.50 Uhr: USA schließen ihr Palästinenser-Verbindungsbüro in Jerusalem

Die USA schließen als Zeichen der Unterstützung für Israel ihr Verbindungsbüro zu den Palästinensern in Jerusalem. Künftig ist die US-Botschaft in Israel wieder für die Beziehungen zu den Palästinensern zuständig, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Die Hauptaufgabe des US-Büros für Palästinenserangelegenheiten (Office of Palestinian Affairs, OPA) war es nach eigenen Angaben, die Bedingungen für eine Zwei-Staaten-Lösung zu schaffen.

21.20 Uhr: Merz - Israel bereitet uns "allergrößte Sorgen"

Der neu gewählte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich beunruhigt über das aktuelle Vorgehen Israels im Gaza-Krieg gezeigt. "Israel macht uns allergrößte Sorgen", sagte Merz am Dienstagabend in der ARD-Sendung "Brennpunkt". Er kündigte an, dass der neue Außenminister Johann Wadephul (CDU) bereits am Wochenende in seinem Auftrag zu Gesprächen nach Israel reisen werde. 

"Israel hat das Recht, sich zu verteidigen gegen diesen brutalen Angriff der Hamas-Terroristen", sagte Merz. Es müsse aber "auch ein Land bleiben, das den humanitären Verpflichtungen gerecht wird" und Völkerrecht einhalte. "Die humanitäre Hilfe im Gazastreifen, die muss geleistet werden", betonte Merz. 

20.20 Uhr: Oman verkündet Feuerpause zwischen USA und Huthi

Die USA und die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen haben nach Angaben des Vermittlerlandes Oman eine Waffenruhe vereinbart. Es sei eine "Waffenruhe zwischen den beiden Parteien" erzielt worden, erklärte der omanische Außenminister Badr al-Bussaidi am Dienstag in Maskat. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump in Washington gesagt, die Huthis hätten "kapituliert" und wollten keine Schiffe in der Region mehr angreifen. 

19.15 Uhr: Hamas-Zivilschutz - 17 Tote bei Luftangriff in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 17 Menschen getötet worden, darunter auch Frauen und Minderjährige. Ziel des Angriffs war den Angaben zufolge ein ehemaliges UN-Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens, das schwer beschädigt wurde. Dort hätten Binnenvertriebene Zuflucht gesucht. 

Dutzende Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, mehrere von ihnen befinden sich laut dem Al-Aksa-Krankenhaus in kritischem Zustand. Es wird befürchtet, dass noch weitere Opfer unter den Trümmern liegen.

Die israelische Armee erklärte, sie habe dort ein Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas angegriffen, in dem sich Terroristen aufgehalten hätten. In dem Gebäude seien Waffen gelagert worden, mit denen israelische Zivilisten und Soldaten angegriffen werden sollten.

18.15 Uhr: Trump: Huthi kapitulieren - USA stellen Angriffe ein

Die Huthi-Miliz im Jemen stellt nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump ihre Angriffe ein. Die Huthi wollten nicht mehr kämpfen, sagt Trump bei einem Treffen mit dem neuen kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney im Weißen Haus. Die USA würden ihrerseits mit sofortiger Wirkung ihre Bombenangriffe auf die Islamisten einstellen, kündigt Trump an. Man werde sie beim Wort nehmen, dass sie keine Schiffe mehr angreifen wollten. Eine Stellungnahme der Huthi liegt zunächst nicht vor.

18.00 Uhr: Huthi - Drei Tote und fast 40 Verletzte bei Israels Angriffen

ei den israelischen Angriffen im Jemen sind nach jemenitischen Angaben drei Menschen getötet worden. Mindestens 38 Personen seien verletzt worden, berichtete der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah unter Berufung auf das von der Miliz kontrollierte Gesundheitsministerium. Bereits am Vortag waren bei israelischen Angriffen vier Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden.

17.45 Uhr: Huthi kündigen Reaktion auf israelische Angriffe an

Die Huthi im Jemen haben nach den israelischen Angriffen auf den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa mit Vergeltung gedroht. Die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, hieß es in einer Erklärung des politischen Büros der proiranischen Miliz. Sie sprachen von israelisch-amerikanischen Angriffen, wie es in der von dem Huthi-nahen TV-Sender veröffentlichen Erklärung hieß. Die USA äußerten sich zunächst nicht zu den Angriffen.

16.47 Uhr: Israels Finanzminister droht mit "totaler Zerstörung" Gazas

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat eine vollständige Zerstörung des Gazastreifens und die Vertreibung der Einwohner angedroht. Smotrich sprach auf einer Siedlerkonferenz im Westjordanland und antwortete auf die Frage, wie für ihn ein Sieg im Gaza-Krieg aussehe: "Gaza total zerstört." Er beschrieb den Küstenstreifen als "eine einzige große Terrorinfrastruktur, über und unter der Erde". Die Einwohner sollten ganz im Süden des Küstenstreifens in einer "humanitären Zone" konzentriert werden, forderte Smotrich. Von dort aus sollten die Einwohner dann in großer Zahl den Gazastreifen verlassen und in Drittländer gehen.

16.38 Uhr: Israelische Armee reißt weitere Häuser im Westjordanland ab

Einheiten der israelischen Armee haben palästinensischen Augenzeugen zufolge heute damit begonnen, in einem Flüchtlingsviertel nahe der palästinensischen Stadt Tulkarem im Westjordanland Häuser abzureißen. Die Menschen hätten nur zwei Stunden Zeit gehabt, ihre Sachen zu packen und ihr Zuhause zu räumen. Auch die "Times of Israel" meldete den Beginn des Abrisses von rund 90 Gebäuden. Israels Armee hat Augenzeugen zufolge seit Ende Januar bereits fast 400 Gebäude in der Gegend um Tulkarem zerstört und ist dort bereits seit 100 Tagen im Einsatz.

16.01 Uhr: Israel will Flughafen von Sanaa mit Angriffen lahmgelegt haben

Das israelische Militär hat den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa nach eigenen Angaben mit Luftangriffen funktionsuntüchtig gemacht. Außerdem seien mehrere Kraftwerke in der Region getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Der Satellitennachrichtensender der Huthi meldete, die Angriffe hätten den internationalen Flughafen von Sanaa getroffen. Das israelische Fernsehen zeigte Aufnahmen, auf denen dicke schwarze Rauchschwaden über der Skyline von Sanaa aufstiegen.

15.36 Uhr: Israelische Armee greift Flughafen im Jemen an

Israel hat den Flughafen Sanaa im Jemen angegriffen. Das bestätigt das israelische Militär. Zuvor hat der den Huthi-Rebellen nahestehende Sender Al-Masirah berichtet, es gebe einen israelischen Angriff auf die Hauptstadt Sanaa. Augenzeugen berichten von vier Attacken. Das israelische Militär hatte die Bevölkerung vorab gewarnt, das Gebiet um den Flughafen zu verlassen. Ferner wurden nach Armeeangaben ein Betonwerk sowie mehrere Kraftwerke in der Region Sanaa angegriffen.

14.32 Uhr: Umfrage - Unterstützung für Hamas unter Palästinensern sinkt

Immer weniger Palästinenser im von Israel besetzten Westjordanland und im Gazastreifen unterstützen die Hamas. Auch die Unterstützung für den bewaffneten Kampf sinkt, während sich mehr Palästinenser für Verhandlungen aussprechen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Palästinensischen Zentrums für Politik- und Umfrageforschung (PSR) hervorgeht. Ein Rückgang der Unterstützung für den Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 sei im Westjordanland wie im Gazastreifen festzustellen. Gleichzeitig äußerte die Mehrheit der Befragten laut PRS die Meinung, der Angriff und der daraus resultierende Krieg hätten die palästinensische Frage in den Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit gerückt. Im Westjordanland gaben drei Viertel der Befragten an, Angst vor einem Übergreifen des Kriegs zu haben.

14.01 Uhr: Israel fordert Zivilisten zum Verlassen des Gebiets um Flughafen von Sanaa auf

Israel hat die Anwohner rund um den internationalen Flughafen in Sanaa aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Am Montag hatte Israel mehrere Angriffe auf die Hafenstadt Hodeidah im Jemen geflogen. Die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz aus dem Jemen hatte mehrere Tage lang Israel mit Raketen angegriffen. Am Sonntag schlug ein Geschoss in der Nähe des Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv ein. Es ist der größte Airport Israels.

12.02 Uhr: Welternährungsprogramm dringt auf Ende der Gaza-Blockade

Der Direktor des UN-Welternährungsprogramms in Deutschland, Martin Frick, fordert die Freigabe von Hilfslieferungen nach Gaza von Israel. "Wir können momentan nur darauf drängen, dass die Grenzen aufgehen", sagte Frick am Dienstag dem Radiosender WDR 5 mit Blick auf die seit zwei Monaten bestehende israelische Blockade. Im Gaza-Streifen sei "einfach alles verbraucht." Die Bäckereien hätten kein Mehl mehr, und es gebe keinen Brennstoff mehr zum Kochen. Auch das Welternährungsprogramm (WFP) habe alle Unterstützungsmaßnahmen einstellen müssen. Die Methoden der Gaza-Bevölkerung auf der Suche nach Nahrung würden immer verzweifelter.

Es sei allerhöchste Zeit, dass die Grenzen aufgehen. Das WFP stehe bereit und habe 116.000 Tonnen Lebensmittel direkt außerhalb von Gaza stationiert. "Das ist genug für eine Million Menschen für vier Monate", betonte Frick. "Wir warten nur auf das Signal, dass die Lastwagen losfahren."

Auf die Frage, ob als Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen gelieferte Lebensmittel auch an Hamas-Kämpfer gehen könnten, verwies Frick auf die langjährige Erfahrung des WFP in der humanitären Hilfe und das Verbot der kollektiven Bestrafung. "Wir können nicht über zwei Millionen Menschen verantwortlich machen und von Lebensmittelhilfe abschneiden, weil die Hamas immer noch die Geiseln festhält", betonte er. "Und natürlich drängen wir darauf, dass die Geiseln so schnell wie möglich freigelassen werden müssen."

11.39 Uhr: Israel möchte "Fenster" für Verhandlungen mit Hamas bis Mitte Mai offenlassen

Nach dem Beschluss zu einer neuen Offensive und der Besetzung Gazas will Israel bis Mitte Mai ein "Fenster" für Verhandlungen mit der Hamas offenhalten, um über die Freilassung von Geiseln zu sprechen. Die Armee selbst hofft, eine Ausweitung der Kämpfe noch vermeiden zu können.

Finanzminister Smotrich kündigte an, die palästinensische Bevölkerung in den Süden zu mobilisieren, wo sie minimale humanitäre Hilfe erhalten solle — ohne Zugang für die Hamas. Geplant sind zudem drei humanitäre "Hubs". Eine Sprecherin des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten in Gaza (OCHA) kritisierte dies scharf als Bruch humanitärer Prinzipien.

Am Sonntag kündigte Israels Armeechef Ejal Samir die Einberufung zehntausender Reservisten an, "um unseren Einsatz im Gazastreifen zu intensivieren und auszuweiten". Die Armee werde in dem Palästinensergebiet in "weiteren Zonen" vorgehen und die gesamte Infrastruktur der Hamas sowohl über als auch unter der Erde zerstören.

08.40 Uhr: Hamas-Vertreter – Waffenruhe-Gespräche mit Israel haben keinen Sinn mehr

Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben eines hochrangigen Vertreters vorerst kein Interesse mehr an Waffenruhe-Gesprächen mit Israel. "Es hat keinen Sinn, Gespräche zu führen oder neue Vorschläge für eine Waffenruhe in Erwägung zu ziehen, solange der Hunger- und Vernichtungskrieg im Gazastreifen weitergeht", erklärte der Hamas-Vertreter Basem Naim am Dienstag. Die internationale Gemeinschaft solle Druck auf die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu ausüben, "die Verbrechen des Hungers, Durstes und Tötens im Gazastreifen zu beenden".

Israel hatte zuvor eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die Hamas im Gazastreifen angekündigt. Das israelische Sicherheitskabinett verabschiedete am Montag zudem einen Plan, der nach Angaben aus Regierungskreisen eine "Eroberung" des Palästinensergebiets und das "Festhalten" an den eroberten Territorien vorsieht.

Nach einer knapp zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen. Die israelische Armee startete zudem eine neue Bodenoffensive. Schon seit Anfang März unterliegt das Küstengebiet einer Blockade, Hilfsorganisationen warnen vor einer drohenden Hungerkatastrophe.

05.35 Uhr: Berichte – Israelisches Militär zerstört Dorf im Westjordanland

Im von Israel besetzten Westjordanland ist Berichten zufolge der Großteil des palästinensischen Beduinendorfs Chalet Al-Dab von israelischen Bulldozern zerstört worden. Dutzende Bewohner wurden vertrieben, wie Basel Adra, Journalist und Co-Regisseur des Oscar-prämierten Films "No Other Land", mitteilte. Neun Häuser, fünf Zelte und fünf Tierställe wurden abgerissen, sagte Mohammed Rabia, der Vorsitzende des Dorfrats. Ali Dababsa, ein 87 Jahre alter Schafhirte, sah eigenen Aussagen zufolge mit an, wie das israelische Militär sein Haus abriss. "Dieses Land ist kostbar für uns und wir sind die Besitzer dieses Landes", sagte er.

Die israelische Koordinierungsstelle der Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (Cogat) erklärte, sie habe die Gebäude abgerissen, weil diese illegal in einem Sperrgebiet errichtet worden seien. Viele Palästinenser argumentieren jedoch seit langem, dass es nahezu unmöglich sei, eine israelische Baugenehmigung im Westjordanland zu erhalten.

Montag, 5. Mai 2025

22.31 Uhr: Huthi - Tote und Verletzte nach "US-israelische Aggression" im Jemen

Der von den Huthis kontrollierte Sender Al-Masirah meldete am Montag, dass sich sechs US-israelische Angriffe gegen den Hafen von Hodeida an der Westküste des Landes gerichtet hätten, eine weitere "US-israelische Aggression" gegen den Bezirk Badschil. Ein US-Regierungsvertreter bestritt jedoch jede Beteiligung.

Das israelische Militär erklärte, Kampfjets hätten "Terrorziele des Huthi-Terror-Regimes entlang der jemenitischen Küste und im Landesinneren" angegriffen.

Laut der von der Huthi-Miliz geführten Nachrichtenagentur Saba handelte es sich um "amerikanische Aggressionen". Luftangriffe trafen demnach Straßen in der jemenitischen Hauptstadt sowie die Straße zum Flughafen. Bei einem Angriff auf eine Zementfabrik wurden nach vorläufigen Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet und 42 verletzt.

19.30 Uhr: Israel fliegt Luftangriffe auf Jemen

Als Reaktion auf den Raketenangriff in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv hat Israels Militär Stellungen der Huthi im Jemen angegriffen. Die angegriffene Infrastruktur der Huthi stelle für die Gruppe eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt. Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Der Angriff schwäche die Wirtschaft und die Fähigkeiten zur militärischen Aufrüstung der Huthi.

Dutzende Ziele seien angegriffen worden, hieß es vom Militär. Etwa 20 Kampfjets seien im Einsatz gewesen. 50 Munitionsladungen seien abgeworfen worden.

19.13 Uhr: Israels Armee - Umsiedlung "der meisten" Bewohner innerhalb von Gazastreifen geplant

Die Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen sieht nach Armeeangaben die Umsiedlung "der meisten" Bewohner des Küstenstreifens vor. Damit sollten sie in einem sicheren Gebiet fernab von der islamistischen Hamas "geschützt" werden, sagte der israelische Armeesprecher Effie Defrin am Montag. Armeechef Ejal Samir hatte am Sonntag eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die Hamas angekündigt.

19.02 Uhr: Netanjahu - Soldaten bleiben in eroberten Gaza-Gebieten

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigt, dass israelische Soldaten künftig in eroberten Gebieten des Gazastreifens stationiert bleiben sollen. Es sei nicht länger beabsichtigt, dass Soldaten nur Angriffe im Gazastreifen ausführen und sich dann dort wieder zurückziehen, sagte er in einer Videoansprache. Ziel sei das Gegenteil. Er ließ offen, ob das gesamte Gebiet oder nur bestimmte Teile davon eingenommen werden sollen.

Der israelische Regierungschef sagte außerdem, dass die Anwohner des Gazastreifens umgesiedelt würden. Dies geschehe zu ihrem eigenen Schutz. Anwohner im Gazastreifen reagierten unterdes mit Entsetzen auf die jüngsten Pläne Israels.

17.55 Uhr: Iran - Netanjahu zieht USA in "Katastrophe" im Nahen Osten

Der Iran hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, die USA in eine "Katastrophe" im Nahen Osten hineinzuziehen. "Netanjahu mischt sich direkt in die US-Regierung ein, um sie in eine weitere Katastrophe in unserer Region zu ziehen", erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Montag im Onlinedienst X. Er warnte zudem vor "jedem Fehler gegenüber dem Iran". Araghtschi warf Netanjahu zudem vor, "unverschämt zu versuchen", US-Präsident Donald Trump "zu diktieren, was er in einer Diplomatie mit dem Iran tun darf und was nicht".

Der iranische Außenminister verwies auf die Unterstützung der USA für Israel im Krieg gegen die Hamas seit ihrem beispiellosen Angriff auf Israel im Oktober 2023. Araghtschi verwies auch auf das militärische Vorgehen der USA gegen die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen, deren Angriffe sich gegen Israel und die Schifffahrt im Roten Meer richten.

16.34 Uhr: Netanjahu - Erweiterte Offensive im Gazastreifen wird "intensiv"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erklärt, die beschlossene erweiterte militärische Offensive im Gazastreifen werde "intensiv" sein und habe zum Ziel, die Hamas zu besiegen. "Die Bevölkerung wird zu ihrem eigenen Schutz verlegt", erklärte Netanjahu in einem auf X veröffentlichten Video. Er betonte, dass israelische Soldaten nicht mehr wie bisher in den Gazastreifen eindringen, Angriffe durchführen und sich dann wieder zurückziehen würden: "Das Gegenteil ist beabsichtigt."

15.00 Uhr: Außenamt lehnt Pläne für dauerhafte Besatzung des Gazastreifens ab

Das Auswärtige Amt lehnt Pläne der israelischen Regierung für eine dauerhafte Besatzung des Gazastreifens ab. "Gaza gehört den Palästinenserinnen und Palästinensern", stellte ein Sprecher des Ministeriums auf Nachfrage von Journalisten klar. Die Berichte zu den Eroberungsplänen seien "besorgniserregend".

Zuvor war aus israelischen Regierungskreisen bekanntgeworden, dass das Sicherheitskabinett die militärische Einnahme des Gazastreifens und die fortwährende Kontrolle darüber gebilligt hat. Der Plan sieht auch vor, die Bevölkerung vom Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in den Süden zu bewegen, hieß es weiter in der Mitteilung. Ziel sei es, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas zu besiegen und die Freilassung der Geiseln zu erreichen. 

14.47 Uhr: Insider - Trump-Besuch ist "Zeitfenster" für neues Abkommen

Der für kommende Woche geplante Besuch von US-Präsident Donald Trump im Nahen Osten stellt nach den Worten eines hochrangigen israelischen Regierungsvertreters ein "Zeitfenster" für ein Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen dar. Bleibe auch dies erfolglos, werde der geplante Militäreinsatz "Gideon Chariots" in dem palästinensischen Küstengebiet beginnen.

14.22 Uhr: EU ist "besorgt" über Israels Plan für Gazastreifen und fordert Zurückhaltung

Die Europäische Union hat mit Besorgnis auf den Plan der israelischen Regierung zur "Eroberung" des Gazastreifens reagiert und "höchste Zurückhaltung" angemahnt. "Die Europäische Union ist besorgt über die geplante Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, die zu neuen Opfern und zu neuem Leid für die palästinensische Bevölkerung führen wird", sagte EU-Sprecher Anouar El Anouni: "Wir bitten Israel dringend, höchste Zurückhaltung zu üben."

Die israelische Regierung plant offenbar die Einnahme und dauerhafte Besetzung des Gazastreifens. Nach Angaben aus israelischen Regierungskreisen sieht ein in der Nacht vom israelischen Sicherheitskabinett verabschiedeter Plan die "Eroberung" des Palästinensergebiets und ein "Festhalten" an den eroberten Territorien vor. Zuvor hatte Israels Armeechef Ejal Samir eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen und die Einberufung zehntausender Zivilisten angekündigt. 

14.04 Uhr: Papamobil des verstorbenen Papstes soll zu mobiler Kinderklinik im Gazastreifen werden

Eines der berühmten Papamobile des verstorbenen Papstes soll laut Angaben der Hilfsorganisation Caritas als mobile Kinderklinik im Gazastreifen eingesetzt werden. "Mit dem Fahrzeug wird es möglich sein, Kinder zu erreichen, die heute keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben, die verletzt und unterernährt sind", erklärte der Geschäftsführer von Caritas Schweden, Peter Brune.

Papst Franziskus hatte das Fahrzeug mit offenen Seiten, aus dem heraus das Kirchenoberhaupt Menschenmengen begrüßen konnte, 2014 bei einem Besuch in Bethlehem genutzt. Seit dem wurde das Auto ausgestellt, staubte ein und rostete. Nun wurde das Papamobil repariert, umgebaut und an die Caritas in Jerusalem übergeben. Sobald der Zugang humanitärer Hilfe in den Gazastreifen wieder geöffnet wird, soll das Fahrzeug nach Gaza gebracht werden. 

13.24 Uhr: Huthi-Rebellen melden US-Luftangriffe mit 16 Verletzten

Nach dem Einschlag einer von der jemenitischen Huthi-Miliz abgefeuerten Rakete am Flughafen von Tel Aviv hat die US-Armee nach Angaben der Huthis rund ein Dutzend Luftangriffe im Gebiet der jemenitischen Hauptstadt Sanaa geflogen. 16 Menschen seien bei den Angriffen am frühen Morgen verletzt worden, meldete die von der Huthi-Miliz geführte Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. 

13.19 Uhr: Geisel-Familien lehnen Ausweitung von Gaza-Einsatz ab

Angehörige von Geiseln der Hamas haben ablehnend auf die geplante Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen reagiert. Das sogenannte Geiselforum, das betroffene Angehörige unterstützt, teilte mit, durch das Vorhaben sei jede Geisel im Gazastreifen in Gefahr. Die israelische Regierung sollte sich um ein Abkommen bemühen und die Geiseln zur Priorität machen, forderte die Gruppe.

10.15 Uhr: Regierungskreise - Israel plant Einnahme des gesamten Gazastreifens

Israels Sicherheitskabinett nach Angaben aus Regierungskreisen einem Plan zugestimmt, nach dem das Militär den gesamten Gazastreifen einnehmen soll. Zudem sei am Montag beschlossen worden, dass Israel seine Präsenz in dem Gebiet bis auf Weiteres aufrechterhalte, berichteten zwei Gewährspersonen nach einem Treffen des Sicherheitskabinetts.

Das Sicherheitskabinett beschloss den aktuellen Angaben zufolge zudem, dass eine Verteilung humanitärer Hilfen im Gazastreifen wider "möglich" werden solle. Diese solle "falls notwendig" erfolgen - und zwar über internationale Organisationen und private Sicherheitsfirmen, um zu verhindern, dass die Hamas Hilfsgüter für sich abzweigt. Die israelische Armee werde diese Verteilung der Güter schützen.

09.59 Uhr: Iran bestreitet Unterstützung von Huthi-Angriffen auf Israel

Der Iran hat eine Beteiligung an den Angriffen der Huthi-Miliz auf Israel bestritten. Die jemenitischen Kämpfer hätten ihre Entscheidungen für Handlungen "zur Unterstützung des palästinensischen Volks" unabhängig getroffen, erklärte das iranische Außenministerium am Montag. Die Huthi-Miliz hatte am Sonntag eine Rakete auf Israels abgefeuert, die auf dem Flughafen Ben Gurion einschlug. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den Huthis und dem Iran daraufhin mit Vergeltung. 

09.45 Uhr: Huthi-Miliz droht mit weiteren Angriffen auf israelische Flughäfen

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben weitere Angriffe auf israelische Flughäfen angekündigt. Sie wollten damit zur Unterstützung der Palästinenser im Gaza-Krieg eine "umfassende" Luftblockade Israels erreichen, teilt die mit dem Iran und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas verbündete Miliz mit. Dies sei eine Reaktion auf die Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen. Die internationalen Luftfahrtverbände seien informiert. Alle internationalen Fluggesellschaften sollten diese Ankündigung ernst nehmen und ihre Flüge zu den israelischen Flughäfen streichen, "um die Sicherheit ihrer Flugzeuge und Passagiere zu gewährleisten".

Am Sonntag war eine Huthi-Rakete in der Nähe des israelischen Großflughafens Ben Gurion eingeschlagen. Die Lufthansa und mehrere andere Airlines setzten daraufhin ihre Tel-Aviv-Flüge für die nächsten Tage aus.

09.12 Uhr: Israels Sicherheitskabinett verabschiedet Plan zur "Eroberung" des Gazastreifens

Das israelische Sicherheitskabinett hat nach Angaben aus Politikkreisen einen Plan verabschiedet, der unter anderem die "Eroberung" des Gazastreifens und eine dauerhafte Besetzung des Palästinensergebiets vorsieht. Die Bevölkerung des Gazastreifens solle "zu ihrem Schutz" nach Süden umgesiedelt werden, hieß es weiter. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu befürworte weiterhin den von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Plan zu einer Umsiedlung der Palästinenser.

Das Sicherheitskabinett beschloss den Angaben zufolge zudem eine "mögliche" Verteilung humanitärer Hilfen im Gazastreifen. Diese solle "falls notwendig" erfolgen. Gleichzeitig sei das Sicherheitskabinett der Überzeugung, dass es "derzeit genügend Nahrung im Gazastreifen gibt".

09.09 Uhr: Hamas-Zivilschutz meldet 19 Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei zwei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde mindestens 19 Menschen getötet worden. Die Rettungsteams hätten nach einem Luftangriff auf drei Wohnhäuser nordwestlich der Stadt Gaza 15 Tote und zehn Verletzte geborgen, berichtete der palästinensische Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Unter den Opfern seien vor allem Frauen und Kinder. Bei einem weiteren israelischen Angriff auf ein Haus in der Stadt Beit Lahia im Norden des Gazastreifens seien vier Menschen getötet und weitere vier verletzt worden, erklärte Bassal. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

04.00 Uhr: Israel beschließt Ausweitung der Angriffe in Gaza

Das israelische Sicherheitskabinett um Ministerpräsident Netanjahu hat wohl einstimmig beschlossen, die Angriffe auf die radikalislamistische Hamas im Gazastreifen weiter zu verschärfen. Das berichten verschiedene israelische Medien und berufen sich dabei auf hochrangige Beamte. Zuvor hatte Armeechef Samir bereits mitgeteilt, dass zehntausende Reservisten eingezogen würden. Man erhöhe den Druck, um die israelischen Geiseln nach Hause zu holen und die Hamas zu besiegen. Laut Medienberichten sollen die Reservisten in Israel und im besetzten Westjordanland stationierte Soldaten ersetzen, damit diese zum Kampf in den Gazastreifen geschickt werden können.

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