Die Familie von Edan Alexander bei einer Kundgebung in den USA
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 20 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 20 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 12. bis 18. Mai im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Montag, 12. Mai 2025

21.05 Uhr: Bericht - Israels Militär greift wieder Ziele in Gaza an

Israels Armee hat israelischen und palästinensischen Berichten zufolge nach der Freilassung des amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander ihre Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen.

Für die Freilassung des entführten Soldaten hatte das israelische Militär seine Angriffe auf Ziele der Hamas in dem Gebiet mehrere Stunden unterbrochen, meldete unter anderem die "Times of Israel". Von Israels Armee gab es keine Bestätigung.

20.28 Uhr: Bericht - Freigelassene Geisel wurde schwer gefoltert

Nach der Freilassung eines amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers aus der Gewalt der Hamas dringen Details seiner Geiselhaft an die Öffentlichkeit. Er sei bei Verhören schwer gefoltert und in einen Käfig gesperrt worden, zitierte der israelische Sender Kan erste Aussagen des 21-Jährigen. Er sei auch lange mit Handschellen gefesselt gewesen. Der junge Soldat wurde dem Bericht zufolge mit anderen Geiseln in einem Tunnel festgehalten und hat demnach nur wenig Essen bekommen.

Auch bereits zuvor freigelassene Geiseln hatten laut israelischen Medien berichtet, dass Alexander zeitweise angekettet gewesen und gefoltert worden sei. Ehemalige Entführte berichten immer wieder über die brutalen Methoden ihrer Peiniger.

20.02 Uhr: Steinmeier - Israel muss sich im Gazastreifen an Regeln halten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die israelische Regierung dazu aufgerufen, sich im Gazastreifen an internationale Regeln zum Schutz der Zivilbevölkerung zu halten. Bei einem Abendessen für seinen israelischen Kollegen Isaac Herzog am Montagabend in Berlin äußerte der Bundespräsident seine Sorge über das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023.

"Als Freunde Israels leiden wir mit den Menschen, wir leiden insbesondere mit den Geiseln der Hamas und ihren Angehörigen", sagte Steinmeier bei dem Abendessen aus Anlass des 60. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. "Aber als Freunde Israels leiden wir nicht nur mit, wir sorgen uns auch um den Weg aus dem Leid."

"Die Feinde Israels halten sich nicht an Regeln, aber wir müssen es tun", sagte Steinmeier weiter. "Als Demokratien und Rechtsstaaten dürfen wir nicht hinwegsehen über das sich auftürmende Leid unter der Zivilbevölkerung Gazas, über hungernde Kinder und verzweifelte Mütter." Weiter sagte er: "Ohne die Suche nach Frieden werden Krieg und Besatzung ein Leiden ohne Ende."

19.54 Uhr: Sender - Al-Dschasira darf im Westjordanland wieder senden

Der katarische Sender Al-Dschasira darf wieder im Westjordanland senden. "Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat beschlossen, das Sendeverbot für Al-Dschasira aufzuheben und die Arbeit der Crewmitglieder in den palästinensischen Gebieten ab morgen Früh wieder zu erlauben", erklärte am Montag der Leiters des Senderbüros in Ramallah, Waleed Omari. Aus der Palästinensischen Autonomiebehörde wurde die Aufhebung des Sendeverbots bestätigt.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte Anfang Januar aufgrund "aufrührerischer Inhalte und Berichte" ein vorübergehendes Sendeverbot für Al-Dschasira verhängt. Dieses solle so lange bestehen, bis Al-Dschasira "sich entschließt, im Einklang mit der grundlegenden Medienethik zu handeln", erklärte die Behörde damals.

18.48 Uhr: US-israelische Geisel an Israels Armee übergeben

Der im Gazastreifen freigelassene Edan Alexander ist israelischen Armeeangaben zufolge in ihrer Obhut. Spezialeinheiten begleiten ihn nun nach Israel, teilte die Armee weiter mit. Dort werde der 21-Jährige medizinisch untersucht und treffe seine Familie.

Israelischen Medien zufolge wartet auch der US-Gesandten Steve Witkoff auf ihn. Des Weiteren könnte Alexander zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Katar reisen. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Alexanders Familie. Dies gilt aber offenbar nur, sofern sein Gesundheitszustand dies erlaubt.

18.41 Uhr: Merz bekräftigt Solidarität mit Israel

Der deutsche Bundeskanzler hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Berlin empfangen. Friedrich Merz stellte klar: Das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel gehören zur deutschen Staatsräson. Die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nannte Merz einen großen Schatz. Diesen müsse man bewahren, 80 Jahre nach dem Völkermord an den Juden. Der Kanzler verurteilte den Hamas-Angriff auf Israel, zeigte sich aber auch wegen des verstärkten israelischen Militäreinsatzes in Gaza besorgt.

Anlass von Herzogs Besuch war der 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

18.29 Uhr: Medien - Freigelassener Geisel geht es gut

Der von der Hamas freigelassene Edan Alexander ist israelischen Medien zufolge den Umständen entsprechend in gutem Zustand. Ihm gehe es gut, zitierte die Nachrichtenseite "ynet" seine Großmutter Varda Ben Baruch. Auch andere Medien meldeten, ihm gehe es in Ordnung. Israelische Medien veröffentlichten auch ein erstes Foto seiner Freilassung. Darauf ist der 21-Jährige neben vermummten Hamas-Mitgliedern und einer Frau vom Roten Kreuz zu sehen.

18.03 Uhr: Steinmeier reist mit Herzog nach Israel

Nach dem Besuch des israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Berlin reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun nach Jerusalem. Anlass für beide Reisen ist die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Deutschlands und Israels vor 60 Jahren.

Steinmeier wird bis Mittwochnachmittag in Israel bleiben. Auf seinem Programm steht unter anderem ein Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Steinmeier aufgefordert, sich nicht mit Netanjahu zu treffen. Dieser werde für die Kriegsverbrechen der israelischen Armee im Gazastreifen verantwortlich gemacht und vom Internationalen Strafgerichtshof mit Haftbefehl gesucht.

17.47 Uhr: Hamas - Amerikanisch-israelische Geisel freigelassen

Die militant-islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben die letzte ihrer Geiseln mit amerikanisch-israelischer Staatsbürgerschaft freigelassen. Eine Bestätigung Israels zur Freilassung von Edan Alexander steht noch aus. Die Hamas hatte zuvor erklärt, die Freilassung sei ein Zeichen des guten Willens, um Gespräche über ein Ende des Konflikts wiederzubeleben. US-Präsident Donald Trump wird diese Woche in der Region erwartet.

17.25 Uhr: Medien - Hamas übergibt US-israelische Geisel an Rotes Kreuz

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen eine US-israelische Geisel an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Das meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Der 21-jährige Edan Alexander kam aufgrund einer Vereinbarung der Hamas mit den USA, ohne israelische Beteiligung, frei. Er wurde Berichten zufolge in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens freigelassen. Über seinen gesundheitlichen Zustand war zunächst nichts bekannt.

16.48 Uhr: Netanjahu kündigt Entsendung von Verhandlungsteam nach Katar an

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat für Dienstag die Entsendung eines Verhandlungsteams nach Katar für Gespräche über die Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen angekündigt. Netanjahu habe dies nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem US-Botschafter in Israel Mike Huckabee angeordnet, erklärte sein Büro am Montag. Berichten zufolge wächst der Druck aus Washington auf Israel, Verhandlungen über einen Gaza-Deal wiederaufzunehmen.

14.05 Uhr: Hamas-Ankündigung löst gemischte Gefühle bei Geiselfamilien aus

Die angekündigte Freilassung des amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus der Gewalt der Hamas löst unter den Familien anderer Geiseln der Extremisten gemischte Gefühle aus. Dani Miran, der Vater der Geisel Omri Miran, sagte, er sei froh über die erwartete Rückkehr Alexanders, aber "sehr traurig, dass Geiselfamilien ausländische Pässe brauchen, um die Freilassung ihrer Angehörigen zu erreichen". Er sagte weiter: "Weiß dieses Land nicht, wie es unsere Bürger schützen kann?" Auch andere Familien zeigten sich frustriert, dass Israel bislang nicht geschafft hat, die Freilassung ihrer Angehörigen zu bewirken. "Wir trauen unserer Regierung nicht", sagte Jehuda Cohen, der Vater der Geisel Nimrod Cohen.

13.28 Uhr: Steinmeier - Blockade für Hilfsgüter nach Gaza muss enden

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel aufgefordert, umgehend die Lieferung von Hilfsgütern an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Die Blockade für humanitäre und medizinische Hilfsgüter müsse aufgehoben werden - "nicht irgendwann, sondern jetzt", sagte Steinmeier bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Präsident Izchak Herzog in Berlin.

13.17 Uhr: Wegen Siedlungspolitik - Norwegens Staatsfonds schließt israelisches Unternehmen aus

Der norwegische Staatsfonds hat ein israelisches Unternehmen wegen dessen Geschäftsaktivitäten in völkerrechtswidrigen Siedlungen im Westjordanland ausgeschlossen. Der Pensionsfonds habe seine Anteile an dem Unternehmen Paz Retail and Energy abgestoßen, erklärte die norwegische Zentralbank. Die Firma besitzt und betreibt Tankstellen in neun Siedlungen im Westjordanland und versorgt diese mit Treibstoff, wie der Ethikrat der Bank ausführte, und trage so "zu Verletzungen des Völkerrechts bei".

Die Siedlungen befinden sich demnach auf besetztem palästinensischen Gebiet und seien "durch spezielle Zugangsstraßen mit Israel verbunden", erklärte das Gremium. Durch den Betrieb dieser Infrastrukturen trage Paz "zu deren Fortbestand bei". Für den Staatsfonds ergebe sich daraus ein "unannehmbares Risiko, dass das Unternehmen zu schweren Menschenrechtsverletzungen in Kriegs- und Konfliktzeiten beiträgt". Der Staatsfonds wird aus den Einnahmen staatlicher Öl- und Gasunternehmen gespeist und soll die Kosten des norwegischen Sozialstaats finanzieren. Er ist derzeit an fast 9.000 Unternehmen beteiligt und unterliegt strengen Richtlinien in Bezug auf Ethik und Menschenrechte.

13.01 Uhr: Experten warnen vor Hungertoten im Gazastreifen

Der Gazastreifen steht nach Einschätzung von Experten für Ernährungssicherheit vor einer akuten Hungersnot. Fast eine halbe Million Palästinenser befinde sich in einer katastrophalen Hungersituation, teilte die Initiative Integrated Food Security Phase Classification (IPC), die die Ernährungssicherheit einschätzt, mit. Falls Israel die Blockade von Hilfslieferungen nicht aufhebe und seinen Feldzug fortführe, drohe diesen Menschen der Hungertod.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Israel hat in den vergangenen zehn Wochen die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Unterkünften, Medikamenten und anderen Gütern in das palästinensische Gebiet verhindert, während es zugleich Militäroperationen gegen die militant-islamistische Hamas verfolgt. Die Blockade der Hilfslieferungen zielt nach israelischen Angaben darauf ab, die Hamas unter Druck zu setzen, damit sie die israelischen Geiseln freilässt, die sie noch immer festhält.

12.57 Uhr: Steinmeier und Herzog bekräftigen Freundschaft zwischen Deutschland und Israel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen für die Bereitschaft zur Versöhnung gedankt. "Für uns Deutsche war das ein Geschenk, das wir nach den Verheerungen des Zweiten Weltkrieges und dem Zivilisationsbruch der Shoah nicht erwarten durften", sagte Steinmeier bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog.

Herzog betonte, dass sich Deutschland nach dem blutigen Überfall der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel fest an die Seite seines Landes gestellt habe. "Nach dem 7. Oktober zeugt dies von höchster moralischer Klarheit", sagte der israelische Präsident: "Wir sind stolz auf das Bündnis mit Deutschland, und wir schätzen die tiefe Freundschaft und den deutschen Beitrag zu Israels Sicherheit und Wohlstand sehr." Beide Präsidenten räumten ein, dass es auch Meinungsverschiedenheiten gebe, die aber freundschaftlich besprochen würden.

12.52 Uhr: Hamas bestätigt bevorstehende Geiselfreilassung als "Geste gegenüber den Amerikanern"

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat die bevorstehende Freilassung der israelisch-US-amerikanischen Geisel Edan Alexander aus dem Gazastreifen bestätigt. Der 21 Jahre alte Soldat der israelischen Armee, der am 7. Oktober 2023 nach Gaza entführt wurde, soll demnach an diesem Montag nach Israel zurückkehren. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf den saudischen Sender "Al-Sharq", im Gazastreifen sei eine temporäre Waffenruhe in Kraft getreten, um die Freilassung zu erleichtern.

Die USA hatten Israel laut israelischen Regierungsangaben über die Bereitschaft der Hamas zur bedingungslosen Freilassung Alexanders als "Geste gegenüber den Amerikanern" informiert. Die USA erwarteten, dass dies zu Verhandlungen über die Freilassung der übrigen Geiseln führe, die noch von der Hamas festgehalten werden.

10.29 Uhr: Israels Präsident Herzog in Berlin empfangen

Israels Präsident Izchak Herzog hat zur Feier der Aufnahme diplomatischer Beziehungen seines Landes mit Deutschland vor 60 Jahren einen eintägigen Besuch in Berlin begonnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte seinen Gast am Vormittag im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren. Steinmeier wird am morgigen Dienstag dann mit Herzog nach Israel fliegen. 

Am 12. Mai 1965 hatten Bundeskanzler Ludwig Erhard und der israelische Ministerpräsident Levi Eschkol die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. Vorausgegangen war eine schrittweise Annäherung beider Staaten, deren Verhältnis durch den Holocaust, die Ermordung von rund sechs Millionen Juden durch Hitler-Deutschland, extrem belastet gewesen war.

10.08 Uhr: Palästinenser - Mindestens 16 Tote nach israelischem Luftangriff

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. Der Angriff habe eine Schule in Dschabalia getroffen, die zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wurde, teilte der Rettungsdienst des von der militant-islamistischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mit. Unter den Toten seien fünf Kinder und vier Frauen. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben.

Das israelische Militär versichert, dass es ausschließlich auf Extremisten ziele und versuche, Leiden der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Die Streitkräfte machen die Hamas für den Tod von Zivilisten in dem seit 19 Monaten andauernden Krieg verantwortlich, weil sich ihre Mitglieder in dicht besiedelten Gebieten aufhielten. Von israelischer Seite gab es keine unmittelbare Stellungnahme zu den jüngsten Angriffen.

09.38 Uhr: Hamas - Lassen amerikanisch-israelische Geisel am Montag frei

Die Hamas hat die Freilassung der israelisch-amerikanischen Geisel Edan Alexander für den heutigen Montag angekündigt. Hamas-Sprecher Abu Obeida teilte bei Telegram mit, der militärische Hamas-Arm habe "beschlossen, den gefangenen israelischen Soldaten Edan Alexander, der über die amerikanische Staatsbürgerschaft verfügt, heute zu entlassen". Der 21 Jahre alte Alexander wurde in New Jersey geboren und wuchs dort auch auf. Zum Zeitpunkt des Überfalls der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und seiner Geiselnahme diente er in der israelischen Armee.

08.56 Uhr: Bericht - Israel auf Freilassung von Geisel gegen Mittag vorbereitet

Israel bereitet sich einem Medienbericht zufolge auf eine Freilassung der US-israelischen Geisel Edan Alexander gegen Mittag (Ortszeit) vor. Das Nachrichtenportal "ynet" berichtete unter Berufung auf einen israelischen Beamten, die Vorbereitungen für seine Aufnahme seien abgeschlossen. Die israelische Armee werde einen sicheren Übergang vom Gazastreifen nach Israel ermöglichen. 

Man sei in Kontakt mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das den jungen Mann wie bei früheren Geiselübergaben von der Hamas in Empfang nehmen werde. Die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sollten zu einem Übergabeort in Gaza kommen und ihn von dort zu Vertretern der israelischen Armee bringen. Anschließend solle Alexander in die Militärbasis Reim am Rande des Gazastreifens gebracht werden, um dort seine Familie zu treffen.

08.52 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Mindestens zehn Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde mindestens zehn Menschen getötet worden. Der nächtliche Luftangriff habe ein Schulgebäude in der Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen getroffen, teilte der Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal mit. Unter den Opfern seien mehrere Kinder und Frauen. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. In der Schule sind Bassal zufolge rund 2.000 Binnenflüchtlinge untergebracht.

Der Angriff erfolgte, nachdem die am Sonntag nach Gesprächen mit US-Regierungsvertretern in Katar angekündigt hatte, den seit mehr als anderthalb Jahren als Geisel festgehaltenen US-Israeli Edan Alexander freizulassen. Israels Regierungschef Netanjahu schloss jedoch eine Waffenruhe im Gegenzug für die angekündigte Freilassung aus.

Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden über 52.000 Menschen getötet.

08.28 Uhr: Kurdische Medien - PKK verkündet Selbstauflösung

Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat nach Angaben kurdischer Medien ihre Selbstauflösung beschlossen. Sie werde zudem im Rahmen einer Friedensinitiative mit der Türkei den bewaffneten Kampf beenden und ihre Waffen abgeben, meldete die mit der PKK verbundene Nachrichtenagentur Firat. Bereits am Freitag hatte die PKK erklärt, man habe nach einem Treffen der Mitglieder "historische Entscheidungen" getroffen. Ob damit eine Auflösung und Entwaffnung gemeint war, wie in der Friedensinitiative vorgesehen, bestätigte die Gruppe zunächst nicht. Die Entscheidungen würden bald der Öffentlichkeit verkündet, hieß es.

Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat. Ihr Ziel war ein eigenständiges Kurden-Gebiet. 2015 scheiterten Friedensgespräche. Früher konzentrierte sich der Kampf der PKK für kurdische Autonomie hauptsächlich auf den überwiegend kurdischen Südosten der Türkei. Zuletzt lag der Schwerpunkt im Norden des Irak, wo die PKK ihren Sitz hat. Auch in Syrien mit ihrer kurdischen Bevölkerungsgruppe hat die PKK Einfluss. Das türkische Militär geht immer wieder gegen kurdische Milizen in den beiden Nachbarländern vor.

07.58 Uhr: Israelischer Ex-Botschafter - Deutschland muss sich klar positionieren

Der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein, erwartet von Deutschland eine kritische Haltung gegenüber Israel. "Wenn es zu einem kritischen Dialog kommt, hat Deutschland gewisse Vorstellungen, wie sich die Sache entwickeln soll", sagte er im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Deutschland müsse sich dazu "klar und unmissverständlich" positionieren. Das Vorgehen von Außenminister Wadepuhl (CDU) bei dessen Besuch in Israel lobte Stein: "Er hat auf die Positionen, wo sich Deutschland und Israel momentan nicht einig sind, hingewiesen".

Stein erklärte, dass sich die deutsch-israelischen Beziehungen seit deren Aufnahme im Jahr 1965 weiterentwickelt hätten. Sie müssten auch den Zeitgeist anerkennen: "Sowohl die israelische als auch die deutsche Regierung müssen Rücksicht auf gesellschaftliche Veränderungen in beiden Ländern nehmen, genauso wie auf die politische Lage, mit der wir heute konfrontiert sind." Stein äußerte die Sorge, dass die Kluft zwischen offizieller Meinung und der Meinung der Bevölkerung größer werde. Dann müsse die "offizielle Meinung" auch Rücksicht auf die Meinung der Bevölkerung nehmen. "Das wird für meine Begriffe ganz schwierig sein", sagte Stein.

07.11 Uhr: Netanjahu - Haben keine Waffenruhe mit Hamas vereinbart

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Freilassung einer israelischen Geisel hat Israel nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Waffenruhe mit der Hamas oder eine Freilassung von inhaftierten Personen vereinbart. Die Verhandlungen über eine Vereinbarung zur Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln würden "unter Beschuss" stattfinden, betonte er. Israel bereite sich weiterhin auf eine "Intensivierung der Kämpfe" vor.

Sein Land habe nur einem Sicherheitskorridor zugestimmt, um den in den USA geborenen israelischen Soldaten Edan Alexander freizubekommen, sagte Netanjahu. Zuvor hatte die Hamas angekündigt, den Soldaten im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und humanitäre Hilfe freizulassen.

06.26 Uhr: Feier zu 60 Jahre diplomatischen Beziehungen: Israels Präsident kommt nach Berlin

Deutschland und Israel begehen am Montag den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt aus diesem Anlass am Vormittag den israelischen Präsidenten Isaac Herzog zu einem Besuch in Berlin. Am Dienstag werden beide Präsidenten dann nach Israel reisen. Ein solcher Doppelbesuch ist nach Angaben aus dem Bundespräsidialamt ein Novum. Er soll die enge Freundschaft symbolisieren, die seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen am 12. Mai 1965 zwischen Deutschland und Israel erwachsen ist.

Am Montag ist zunächst ein Gespräch der Präsidenten Steinmeier und Herzog geplant. Am Nachmittag soll Herzog auch den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz treffen. Beide Präsidenten wollen zudem an einem deutsch-israelischen Jugendkongress teilnehmen. Das zwischen Deutschland und Israel nach den Schrecken des Holocaust ein enges Verhältnis gewachsen ist, komme einem "Wunder" gleich, hieß es aus Steinmeiers Umfeld. Im politischen Verhältnis gibt es aktuell aber große Differenzen - insbesondere, was die Politik gegenüber den Palästinensern betrifft.

04.11 Uhr: Wadephul informiert Merz über Gespräch mit Netanjahu

Außenminister Johann Wadephul hat sich mit Kanzler Friedrich Merz (beide CDU) über die Ergebnisse der Beratungen bei seiner Antrittsreise nach Israel abgestimmt. Aus Delegationskreisen hieß es, Wadephul habe direkt nach seinem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Merz telefoniert. Über den Inhalt des Telefonats wurde Stillschweigen vereinbart. 

Wadephul hatte die israelische Regierung bei einem Treffen mit Außenminister Gideon Saar in Jerusalem eindringlich aufgerufen, wieder in ernsthafte Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg einzusteigen. Zudem forderte er angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen eine rasche Wiederaufnahme der Hilfslieferungen. Wadephul betonte nach dem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten, auch Netanjahu wisse, dass im humanitären Bereich dringender Handlungsbedarf bestehe.

03.26 Uhr: Hamas stimmt offenbar Freilassung von US-Staatsbürger zu

Die militant-islamistische Hamas will die letzte ihrer Geiseln mit amerikanisch-israelischer Staatsbürgerschaft aus ihrer Gefangenschaft entlassen. Dies teilte der US-Gesandte für den Nahen Osten Steve Witkoff mit. Zwei Vertreter der Hamas bestätigten die Freilassung und sagten, diese werde voraussichtlich in den kommenden 48 Stunden erfolgen. Der Schritt sei ein Zeichen des guten Willens gegenüber US-Präsident Donald Trump, sagte Witkoff. Dieser reagierte am Sonntagabend mit Zustimmung auf die Entscheidung der Hamas und schrieb auf seiner Webseite Truth Social: "Hoffentlich ist dies der erste der letzten Schritte, die notwendig sind, um diesen brutalen Konflikt zu beenden."

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, die USA hätten Israel darüber informiert, dass die Hamas den 21 Jahre alten Mann ohne Gegenleistung freilassen wolle. Dies könne den Weg für neue Verhandlungen über eine Waffenruhe ebnen. Witkoff sagte der AP, der Schritt ziele auch auf die Freilassung weiterer Geiseln ab sowie auf eine Wiederaufnahme der Hilfslieferungen für den Gazastreifen - bevor Israel seine Drohungen, das Gebiet vollständig einzunehmen, umsetzt. Witkoff reiste am Montag in Erwartung der Freilassung in die Region.

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Montag, 12. Mai 2025