Israelische Panzer nahe dem Gazastreifen
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 22 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 22 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 26. Mai bis 1. Juni im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 1. Juni 2025

21.36 Uhr: Merz drängt bei Telefonat mit Netanjahu auf mehr Hilfen für den Gazastreifen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen gedrängt. Merz habe bei dem Gespräch unterstrichen, dass die Sicherheit und das Existenzrecht Israels Teil deutscher Staatsräson seien, erklärte am Abend Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Zugleich habe der Kanzler betont, "dass es dringend erforderlich sei, umgehend ausreichend humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen und deren sichere Verteilung an die Zivilbevölkerung zu gewährleisten".

Merz verurteilte den Angaben zufolge "den Terror der Hamas". Die radikalislamische Palästinenserorganisation müsse alle Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen. Der Kanzler habe zugleich die Hoffnung "auf eine baldige Einigung über eine Freilassung der Geiseln und einen Waffenstillstand" zum Ausdruck gebracht. Zudem habe er bekräftigt, "dass die Bundesregierung weiterhin eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung als die beste Chance betrachte, Israelis und Palästinensern ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen", erklärte Kornelius weiter.

21.33 Uhr: Katar und Ägypten verstärken Bemühungen für Gaza-Deal

Die Vermittlerstaaten Katar und Ägypten haben angekündigt, ihre Bemühungen um eine Wiederaufnahme der indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas für eine Waffenruhe im Gazastreifen zu verstärken. Man wolle die Standpunkte der beiden Kriegsparteien einander näher bringen und strittige Punkte klären, hieß es in einer Stellungnahme der beiden Staaten.

20.01 Uhr: Rotes Kreuz äußert sich zu Schüssen an Verteilungszentrum

Das Rote Kreuz hat sich zu Berichten über Schüsse des israelischen Militärs auf Zivilisten in der Nähe eines Verteilungszentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen geäußert. In einem Feldkrankenhaus der Hilfsorganisation in der südlichen Stadt Rafah seien 179 Opfer aufgenommen worden, darunter Frauen und Kinder, erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Bei 21 der Opfer habe bei der Ankunft nur noch der Tod festgestellt werden können. Die Mehrheit der Opfer habe Schuss- oder Granatsplitterverletzungen aufgewiesen. "Alle Patienten gaben an, dass sie versucht hätten, eine Hilfsverteilungsstelle zu erreichen", hieß es. Seit der Eröffnung des Feldkrankenhauses vor einem Jahr habe es nie zuvor so viele durch Waffen verletzte Patienten gegeben.

19.48 Uhr: Israels Militärchef ordnet Ausweitung von Gaza-Offensive an

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat die Ausweitung der Bodenoffensive auf weitere Gebiete des Gazastreifens angeordnet. Dies teilte Israels Armee nach einem Truppenbesuch des Militärchefs im Süden des umkämpften Küstengebiets mit. "Wir befinden uns mitten in einer starken und unerbittlichen Operation", sagte Zamir vor Soldaten.

Die Offensive solle so lange laufen, bis "die Voraussetzungen für die Rückkehr der Geiseln und die entscheidende Niederlage der Hamas geschaffen sind", hieß es in der Mitteilung weiter. Zamir sagte, die islamistische Terrororganisation verliere inzwischen die Kontrolle über den Gazastreifen. Details nannte er nicht.

Bereits zuvor erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz, die Armee angewiesen zu haben, im Gazastreifen weiter vorzurücken sowie alle erklärten Kriegsziele zu erreichen, "unabhängig von jeglichen Verhandlungen".

19.17 Uhr: Klimaaktivistin Greta Thunberg besteigt Schiff Richtung Gaza

Klimaaktivistin Greta Thunberg ist an Bord eines Schiffs in Richtung des Gazastreifens aufgebrochen. Die 22-Jährige bestieg zusammen mit elf weiteren Aktivisten im Hafen der sizilianischen Stadt Catania das von der sogenannten Freedom Flotilla Coalition betriebene Schiff "Madleen", um "die israelische Belagerung zu durchbrechen", wie die Organisatoren mitteilten. Die Aktivisten wollten versuchen, die Küste des Palästinensergebiets zu erreichen. So solle "internationale Aufmerksamkeit" auf die anhaltende humanitäre Krise gelenkt werden, sagten die Aktivisten bei einer Pressekonferenz vor ihrem Aufbruch.

18.36 Uhr: Israelische Armee dementiert Schüsse auf Zivilisten an Hilfszentrum im Gazastreifen

Die israelische Armee hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie an einem Verteilzentrum für internationale Hilfsgüter im Gazastreifen auf Zivilisten geschossen habe. Die entsprechenden Berichte seien "falsch", erklärte die Armee am Abend. "Die Ergebnisse einer ersten Untersuchung deuten darauf hin, dass das Militär nicht auf Zivilisten geschossen hat, die sich in der Nähe oder auf dem Gelände befanden."

Die Palästinenserorganisation Hamas hatte dem israelischen Militär zuvor einen Angriff auf ein Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen vorgeworfen. In dem Verteilzentrum in Rafah seien nach Schüssen der israelischen Armee 31 Menschen getötet und 176 weitere verletzt worden, erklärte die islamistische Organisation.

Dazu erklärte die israelische Armee: "In den letzten Stunden wurden falsche Informationen verbreitet, darunter schwerwiegende Vorwürfe gegen die Armee, sie habe im Bereich der Verteilungsstelle für humanitäre Hilfe im Gazastreifen auf Gaza-Bewohner geschossen." Die daraufhin eingeleitete Untersuchung habe ergeben, "dass diese Berichte falsch sind". 

Zuvor hatte bereits die für die Verteilung der Hilfsgüter zuständige Organisation GHF die Berichte der Hamas als "Falschmeldungen" zurückgewiesen.

16.51 Uhr: Arzt über Opfer an Gaza-Verteilzentrum: Schüsse in den Oberkörper

Ein Arzt des Nasser-Krankenhauses im Gazastreifen hat Details zu den Verletzungen der Opfer eines mutmaßlichen Angriffs des israelischen Militärs auf Zivilisten in der Nähe eines humanitären Verteilzentrums genannt. Dr. Marwan al-Hams, der auch für das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium arbeitet, sagte, die meisten der Opfer hätten Schüsse in den Oberkörper erlitten. Sie seien an Kopf, Hals oder Brust getroffen worden.

Die meisten Opfer waren zunächst in ein Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes gebracht worden. Viele wurden von dort weiter in das Nasser-Krankenhaus transportiert. Mehrere Zeugen gaben an, das israelische Militär habe Tausende Menschen, die vor Sonnenaufgang unterwegs in Richtung des Verteilungszentrums der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewesen seien, aufgefordert, sich zu zerstreuen und später zurückzukehren. Als die Menschenmenge noch etwa einen Kilometer von der Einrichtung entfernt gewesen sei, habe das Militär um etwa drei Uhr nachts das Feuer eröffnet.

13.20 Uhr: Augenzeugen bestätigt militärischen Vorfall in Rafah

Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP hat es in der vergangenen Nacht doch militärische Angriffe der israelischen Armee auf das Umfeld eines humanitären Verteilungszentrums mit Essensausgabe gegeben. Die Betreiberin "Gaza Humanitarian Foundation" (GHF) hatte entsprechende Aussagen der Hamas zuvor dementiert.

Mehrere Augenzeugen vor Ort bestätigten nun der AP, dass Kriegsschiffe, Panzer und Drohnen die Gegend in der Nacht zum Sonntag beschossen hätten. Eine Menschenmenge von Hilfe suchenden Palästinensern sei etwa einen Kilometer entfernt gewesen. Ein Augenzeuge berichtete von mindestens zehn Leichen und mehreren Verletzten - auch Frauen und Kinder seien unter den Opfern gewesen. Die AP zitiert mehrere nahezu identische Aussagen anderer Zeugen.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Gazastreifens sprach von mehr als 30 Menschen, die auf dem Weg zu Essensausgaben getötet worden seien. Das israelische Militär teilte mit, es habe "keine Kenntnis von Verletzungen durch Feuer der israelischen Armee innerhalb des Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe". Die Angelegenheit werde untersucht.

10.15 Uhr: Stiftung dementiert Hamas-Meldung über Tote in Rafah

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen nach Darstellung der Hamas insgesamt 30 Menschen an humanitären Verteilungszentren getötet worden sein. Dutzende weitere seien verletzt worden. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) dementierte das.

"Unsere Hilfe wurde heute ohne Zwischenfall verteilt", hieß es in einer Mitteilung. Seit Beginn des Einsatzes vor sechs Tagen seien insgesamt mehr als 4,7 Millionen Mahlzeiten verteilt worden. "Uns sind Gerüchte bekannt, die aktiv von der Hamas verbreitet werden und angebliche Todesfälle und Verletzungen am heutigen Tag betreffen", hieß es weiter. "Diese sind unwahr und frei erfunden."

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

06.55 Uhr: Angeblich Tote bei israelischem Angriff auf Hilfsgüter-Verteilpunkt in Rafah

Bei einem israelischen Angriff auf eine Verteilstelle für Hilfsgüter der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben palästinensischer und Hamas-naher Medien mindestens 26 Menschen getötet worden. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem gemeldeten Angriff.

Die private Hilfsorganisation GHF, die von den USA und Israel unterstützt wird, hat erst vor kurzem ihre Arbeit in Gaza aufgenommen.

Samstag, 31. Mai 2025

22.17 Uhr: Farbattacke auf jüdische Einrichtungen in Paris

Inmitten von Spannungen zwischen der französischen und der israelischen Regierung wegen des Gaza-Kriegs sind in Paris mehrere jüdische Einrichtungen beschmiert worden. In der Nacht zu Samstag wurden in der französischen Hauptstadt das Holocaust-Mahnmal, drei Synagogen sowie ein Restaurant mit grüner Farbe beschmiert, wie die Behörden mitteilten. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte, es seien Ermittlungen wegen "Sachbeschädigung aus religiösen Gründen" eingeleitet worden. 

22.13 Uhr: Hamas wirft USA fehlende Neutralität vor

Die Hamas weist die scharfe Kritik der USA zurück. Man habe den Waffenstillstandsvorschlag des US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff nicht abgelehnt, sagt der ranghohe Hamas-Funktionär Basem Naim der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sei Israels Antwort auf Witkoffs Vorschlag unvereinbar mit den Punkten, denen die Hamas zugestimmt habe. Die Position Witkoffs gegenüber der Hamas sei "unfair" und zeige eine "völlige Parteinahme" für Israel.

21.54 Uhr: Israel will Angriffe im Gazastreifen weiter fortsetzen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, die Hamas lehne den Vorschlag des US-Nahost-Beauftragten Steve Witkoff für eine Waffenruhe im Gazastreifen weiter ab. Israel werde daher seine Aktionen im Gazastreifen fortsetzen, um die Rückkehr der Geiseln und die Niederlage der Hamas zu erreichen. Der israelische Außenminister Gideon Saar erklärt, die Hamas sei für die Fortsetzung des Krieges im Gazastreifen verantwortlich, da sie sich weigere, Geiseln freizulassen und ihre Waffen abzugeben.

21.25 Uhr: US-Regierung lehnt Hamas-Antwort auf Waffenruhe-Initiative ab

Der Nahost-Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, hat die Reaktion der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg als "völlig inakzeptabel" verurteilt. Die Hamas-Reaktion gefährde das Inkrafttreten einer zweimonatigen Feuerpause und behindere damit auch Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe, erklärte Witkoff im Onlinedienst X. Der US-Vorschlag sieht unter anderem eine zunächst 60-tägige Waffenruhe sowie die Freilassung von zehn lebenden Geiseln durch die Hamas vor.

19.42 Uhr: Teheran bestätigt neuen US-Vorstoß für Atomabkommen

Der Iran hat nach eigenen Angaben Informationen über einen US-Vorschlag für ein mögliches neues Atomabkommen erhalten. Omans Außenminister Badr al-Bussaidi sei am Samstag nach Teheran gekommen, "um Bestandteile eines amerikanischen Vorschlags zu präsentieren", erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi im Onlinedienst X. Teheran werde darauf "auf angemessene Weise" reagieren.

Die USA und der Iran verhandeln seit April über ein mögliches neues Atomabkommen. Die USA fordern den kompletten Verzicht des Iran auf eine Urananreicherung. Teheran lehnt dies ab und verweist auf sein Recht auf Nuklearkapazitäten zur zivilen Nutzung, insbesondere zur Energiegewinnung. 

19.33 Uhr: Erneut Raketenalarm in Teilen Israels

Mehrere Geschossen haben am Abend in Israel Luftalarm ausgelöst. Die israelische Armee teilte mit, kurz nach 19 Uhr Ortszeit seien über den Gemeinden Ein HaSchloscha und Nirim mehrere Projektile identifiziert worden. Sie sind demnach aus dem Gazastreifen nach Israel geflogen. Dort seien sie jedoch in unbewohntem Gebiet niedergegangen.

18.02 Uhr: Hamas fordert Änderungen an US-Vorschlag für Gaza-Waffenruhe

Die militant-islamistische Hamas hat Änderungen an einem von den USA eingebrachten Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Die US-Regierung hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass die Initiative von Israel unterstützt und von der Hamas geprüft werde.

Ein hochrangiger Hamas-Funktionär, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AP, es gebe Anmerkungen und Änderungsbedarf bei einigen Punkten. Dies betreffe insbesondere Zusicherungen der USA, den Zeitpunkt der Freilassung von Geiseln, Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet und den Abzug des israelischen Militärs.

17.28 Uhr: Hamas antwortet auf US-Vorschlag zur Waffenruhe

Die Hamas hat eigenen Angaben ihre Antwort auf einen Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff für ein Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen übermittelt. Der Plan sehe vor, dass die Hamas zehn lebende Geiseln freilassen und 18 Leichen übergeben werde, teilten die Islamisten mit. Im Gegenzug sollte Israel eine Anzahl an palästinensischen Gefangenen aus der Haft entlassen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagierte zunächst nicht auf die Anfrage nach einer Stellungnahme.

16.13 Uhr: WFP - Hungrige Palästinenser plündern Dutzende Hilfslastwagen

Hungrige Zivilisten haben im Gazastreifen Dutzende Lastwagen mit Lebensmittellieferungen geplündert. Das Welternährungsprogramm (WFP) berichtete, 77 Lastwagen seien von Zivilisten gestoppt und ausgeräumt worden, bevor sie ihre Ziele in dem kriegsgeplagten Küstengebiet hätten erreichen können. Dabei sei vor allem Mehl entwendet worden.

16.12 Uhr: Jurist - Deutschland muss beim Völkerrecht glaubwürdig bleiben

Nach den kritischen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur israelischen Kriegsführung in Gaza sieht der Völkerrechtler Matthias Goldmann eine "Rückkehr zur Völkerrechtsfreundlichkeit der deutschen Außenpolitik". Zwar sei der "Grundkonflikt zwischen Staatsraison und Völkerrecht noch nicht entschieden", sagte der Professor für Internationales Recht an der Universität Wiesbaden im Deutschlandfunk.

16.11 Uhr: Arabische Außenminister verschieben Besuch im Westjordanland

Die Außenminister mehrerer arabischer Länder haben einen geplanten Besuch im besetzten Westjordanland auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies teilte das jordanische Außenministerium mit. Die israelischen Behörden hätten den Ministern aus Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und Jordanien signalisiert, die Einreise über den von Israel kontrollierten Luftraum nicht zuzulassen. Von den Behörden in Israel gab es dazu keine Angaben.

15.24 Uhr: Israel - Uranbericht aus Iran alarmierend

Die jüngste Ausweitung der iranischen Produktion von beinahe waffentauglichem Uran hat in Israel Besorgnis ausgelöst. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sei ein klares Warnsignal, dass die Islamische Republik fest entschlossen sei, "ihr Atomwaffenprogramm zu vollenden". Der Bericht unterstreiche nachdrücklich, was Israel seit Jahren sage.

Der Iran verfügte laut einem IAEA-Bericht zum Stichtag am 17. Mai über rund 409 Kilogramm Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent. Das entspricht einer Zunahme um fast 50 Prozent seit dem letzten Quartalsbericht der Atomenergiebehörde im Februar. Etwa 42 Kilogramm würde für eine Atomwaffe ausreichen, falls dieses Uran noch auf 90 Prozent angereichert würde, hieß es in diplomatischen Kreisen.

11.59 Uhr: Kanzleramtschef Frei - Verhältnis zu Israel steht über allen anderen Erwägungen

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hat angesichts der Debatte über das Vorgehen Israels im Gazastreifen davor gewarnt, das deutsche Verhältnis zu Israel infrage zu stellen. "An der Verbundenheit zu Israel darf kein Zweifel bestehen", sagte Frei der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Das besondere Verhältnis zu Israel steht über allen anderen Erwägungen."

Es sei "legitim", Zweifel an der israelischen Strategie anzumelden, fügte er hinzu. "Die Bevölkerung im Gazastreifen wird in einer Art und Weise in Mitleidenschaft gezogen, dass man Zweifel haben kann, ob die Regeln des Völkerrechts noch eingehalten werden", sagte der CDU-Politiker mit Blick auf fehlende Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln und blockierte Hilfslieferungen. Diese "Gesamtsituation" müsse man "auch unter Freunden offen ansprechen können".

09.51 Uhr: Israel blockiert Treffen arabischer Minister in Ramallah

Israel blockiert ein geplantes Treffen arabischer Minister in der palästinensischen Verwaltungshauptstadt Ramallah im besetzten Westjordanland. Israel werde das Treffen arabischer Minister in Ramallah nicht zulassen, erklärte ein israelischer Regierungsvertreter. Diese wollten an einem "provokanten Treffen" teilnehmen, um die Gründung eines palästinensischen Staates zu fördern. "Ein solcher Staat würde zweifellos zu einem Terrorstaat im Herzen des Landes Israel werden." Israel werde solche Schritte, die darauf abzielten, dem Land und seiner Sicherheit zu schaden, nicht unterstützen.

06.17 Uhr: Ein Toter bei israelischen Luftangriffen auf Syrien

Bei dem israelischen Luftangriff auf die Umgebung von Sama in Syrien ist der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge ein Zivilist getötet worden. Das israelische Militär erklärte, einen Angriff auf ein Waffenlager in Latakia verübt zu haben, in dem Antischiffsraketen gelagert gewesen seien. Zudem seien Boden-Luft-Raketen zerstört worden. Israel werde seine "Einsätze zur Wahrung der Handlungsfreiheit in der Region fortsetzen" und "alles tun, um jede Bedrohung für den Staat Israel und seine Bürger zu beseitigen", erklärte die Armee. 

Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte schrieb ihrerseits, mutmaßlich israelische Kampfjets hätten militärische Einrichtungen in Vororten von Latakia und Tartus angegriffen.

04.01 Uhr: Knobloch stellt sich gegen Kritik an Israel im Gazastreifen

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), Charlotte Knobloch, teilt die lauter werdende Kritik am Vorgehen Israels zu fehlenden Hilfsleistungen im Gazastreifen nicht. "Sind die Geiseln frei, kann man über alles reden", sagte die Holocaust-Überlebende der dpa zum Bedarf an Hilfskonvois für die Menschen im Gazastreifen. Ihr liege zunächst das Schicksal der israelischen Geiseln am Herzen. Knobloch erklärte auf Nachfrage, dass sie die jüngst auch von Kanzler Friedrich Merz (CDU) geäußerten Zweifel am israelischen Vorgehen nicht teile. Merz hatte erklärt, dass es sich auch mit dem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas nicht begründen lasse, wie Israel die palästinensische Zivilbevölkerung "in den letzten Tagen immer mehr der Fall" in Mitleidenschaft genommen habe.

Freitag, 30. Mai 2025

23.34 Uhr: Israel stellt sich laut Medien gegen arabischen Besuch im Westjordanland

Israel wird arabischen Außenministern die Einreise nach Ramallah im besetzten Westjodanland verwehren, berichten israelische Medien. In der palästinensischen Verwaltungshauptstadt war ein Treffen der Minister geplant. Der Fernsehsender Channel 12 meldet, dass zu der Delegation Minister aus Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gehören sollten. Das Treffen sollte wichtige regionale Akteure zusammenbringen und die Bemühungen um einen Dialog mit den palästinensischen Behörden unterstreichen. Weder Israel noch die betroffenen arabischen Staaten nahmen zunächst zu dem Bericht Stellung.

23.07 Uhr: Israel greift wieder Ziele in Syrien an

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben zwei Angriffe gegen Ziele in Syrien geflogen. Beide richteten sich gegen Waffenlager in der Nähe von Latakia an der Mittelmeerküste, teilte das israelische Militär mit. In einem dieser Depots seien Raketen für den Beschuss von Schiffen gelagert gewesen, im anderen Luftabwehrraketen. 

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, dass israelische Luftangriffe Kasernen in der Region Latakia trafen. Dabei sei es zu schweren Explosionen gekommen. Angaben über Tote und Verletzte lagen zunächst nicht vor.

22.33 Uhr: Berichte über Plünderung von Feldkrankenhaus in Deir al-Balah

Bewaffnete Palästinenser haben nach Angaben der Vereinten Nationen ein Feldkrankenhaus im Gazastreifen geplündert. Die Angreifer hätten Medikamente, medizinische Ausrüstung und Nahrungsergänzungsmittel für unterernährte Kinder aus Lagern des Lazaretts in der Stadt Deir al-Balah gestohlen, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag. Der Vorfall habe sich deutlich von früheren Plünderungen unterschieden, bei denen verzweifelte Palästinenser Lebensmittel aus Lagerhäusern oder von Lastwagen entwendeten, sagte Dujarric. Die Angreifer seien organisierter vorgegangen.

22.23 Uhr: UN beklagen andauernde Probleme bei Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen

Heftige Gefechte im Gazastreifen behindern nach Angaben der Vereinten Nationen weiter die Verteilung von Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte am Freitag, am Vortag hätten die humanitären Partner der Vereinten Nationen nur fünf Lastwagenladungen an der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom abholen können. "Die übrigen 60 Lastwagen mussten wegen heftiger Kampfhandlungen in dem Gebiet an den Übergang zurückkehren." Aktuell müssen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen Lieferungen, die das Palästinensergebiet von Israel aus erreichen, auf eigene Lastwagen umladen, um sie weiter zu verteilen.

Ein israelischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, sein Land habe den UN logistische und operative Unterstützung angeboten, jedoch erfüllten die Vereinten Nationen "ihre Aufgabe nicht".

20.59 Uhr: Saudischer Chefdiplomat will ins Westjordanland reisen

Erstmals seit der Besetzung des Westjordanlands 1967 durch Israel will ein hochrangiger Vertreter Saudi-Arabiens in das Gebiet reisen. Unter der Leitung von Außenminister Faisal bin Farhan werde am Sonntag eine saudiarabische Delegation Ramallah besuchen, hieß es aus Kreisen der palästinensischen Botschaft in Riad. Die Ankündigung folgte auf die Erklärung des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz, wonach Israel "einen jüdisch-israelischen Staat" im Westjordanland errichten werde.

20.26 Uhr: Trump stellt baldige Einigung bei Waffenruhe-Abkommen in Aussicht

Im Gazastreifen sei man nah an einem Abkommen, erklärt US-Präsident Donald Trump. Man werde darüber am Freitag oder Samstag informieren. Die USA haben einen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt, der von Israel akzeptiert wurde. Die radikalislamische Hamas hatte zuzletzt angegeben, noch Klärungsbedarf zu haben.

19.13 Uhr: 13 Tote bei israelischem Angriff auf Flüchtlingszelt in Chan Junis

Bei einem israelischen Angriff auf ein Zelt mit vertriebenen Familien sollen im Süden des Gazastreifens 13 Menschen getötet worden sein. Die Nachrichtenagentur AP prüfte Akten des Nasser-Krankenhauses, aus denen hervorging, dass Mitglieder von zwei Familien zu Tode kamen. Mitarbeiter des Krankenhauses sagten, unter den Opfern des Angriffs am Freitag in Chan Junis seien acht Kinder. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

18.25 Uhr: Barcelona beendet Partnerschaft mit Tel Aviv

Die katalanische Metropole Barcelona hat ihren Freundschaftsvertrag mit Tel Aviv und ihre Beziehungen zu Israel wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen aufgekündigt. Mit Unterstützung der sozialistischen Partei, die in Barcelona regiert, sowie mehrerer linker und katalanisch-nationalistischer Gruppen verabschiedete der Stadtrat eine entsprechende Vorlage. Die Beziehungen sollen "bis zur Wiederherstellung des Respekts des internationalen Rechts" und der "Grundrechte des palästinensischen Volkes" auf Eis gelegt werden.

17.09 Uhr: Deutsche Waffenexporte an Israel werden zum Prüffall

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat eine Überprüfung der deutschen Waffenexporte an Israel angekündigt. Es werde geprüft, "ob das, was im Gazastreifen geschieht, mit dem humanitären Völkerrecht in Einklang zu bringen ist", sagte Wadephul der "Süddeutschen Zeitung". "An dieser Prüfung ausgerichtet werden wir gegebenenfalls weitere Waffenlieferungen genehmigen." Auf die Frage, ob dies zu einem teilweisen Lieferstopp führen könne, erklärte Wadephul: "Das sagt ja die Formulierung." Der Außenminister machte aber klar, dass sich Israel "auch mit deutschen Waffensystemen" gegen Gefahren von außen etwa von Seiten der Huthi-Miliz im Jemen, der Hisbollah im Libanon oder des Irans verteidigen können müsse.

16.32 Uhr: Palästinenser - Mindestens 28 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben. Seit der Nacht seien mindestens 28 Menschen in dem umkämpften Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte mit, im Laufe des vergangenen Tages Dutzende Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen zu haben. Darunter seien Terroristen, militärische Einrichtungen sowie Beobachtungs- und Scharfschützenposten gewesen. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Auf dem Weg zu einem Verteilungszentrum der umstrittenen Gaza-Stiftung für humanitäre Hilfe (GHF) sollen palästinensischen Krankenhausangaben zufolge 20 Palästinenser durch Schüsse verletzt worden sein. Demnach seien sie von israelischen Soldaten in der Nähe von Al-Bureidsch beschossen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

15.39 Uhr: Gaza-Stiftung - Mehr als zwei Millionen Mahlzeiten verteilt

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat seit Beginn ihrer Arbeit vor wenigen Tagen nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Mahlzeiten an Bewohner des Gazastreifens verteilt. Dies entspreche mehr als 23.000 verteilten Lebensmittelpaketen, teilte die Stiftung mit. Bisher sind drei Verteilungszentren der Stiftung in dem Gebiet geöffnet. Die GHF soll nach dem Willen der israelischen Regierung für die Verteilung von Hilfsgütern zuständig sein. Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen sollen so umgangen werden. Die UN üben Kritik daran. Sie fürchten, dass die Bevölkerung zu den wenigen Verteilzentren gelockt und die Vertreibung aus anderen Wohngebieten damit vorangetrieben werden soll.

In den vergangenen Tagen gab es Berichte über Plünderungen und einen Sturm auf die neuen Verteilzentren, die von der GHF betrieben wird. Die Stiftung wies mehrfach Berichte über Tote, massenhaft Verletzte und chaotische Szenen an den von ihr eingerichteten verschiedenen Zentren zurück. Die GHF organisiert die Verteilung vor Ort mit privaten amerikanischen Sicherheitsfirmen.

14.58 Uhr: Geiselfamilien richten neuen Appell an Netanjahu

Angehörige von Hamas-Geiseln haben bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf die Freilassung aller Verschleppten im Falle einer Einigung auf ein neues Waffenruhe-Abkommen gedrängt. Medienberichte, wonach laut einem Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff nur zehn lebende Geiseln und die Leichen von 18 weiteren übergeben werden sollen, stürzten betroffene Familien einmal mehr in unbeschreibliche Ungewissheit, sagte Ajelet Samerano. Die Leiche ihres Sohnes Jonathan wird im Gazastreifen festgehalten.

Nach israelischen Angaben befinden sich noch 58 Geiseln in der Gewalt der Hamas, doch geht Netanjahus Regierung davon aus, dass nur noch etwa ein Drittel von ihnen am Leben ist. Der neue US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat nach Angaben des Weißen Hauses die Unterstützung Israels. Die Hamas hat indes verhaltener reagiert und betont, sie prüfe das Papier. Die militant-islamistische Gruppe sieht in den verbliebenen Geiseln ihr einziges Druckmittel.

14.26 Uhr: Volker Beck kritisiert ultrarechte Minister in Israel

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, hat ultrarechte Mitglieder von Israels Regierung deutlich kritisiert. "Meine Aufgabe, Israel zu verteidigen, wird immer schwieriger, weil es in der israelischen Regierung Stimmen gibt, die völlig inakzeptabel sind", sagte der frühere Grünen-Politiker im Interview des israelischen TV-Senders Kan.

"Wenn Minister dazu aufrufen, die Bevölkerung in Gaza auszuhungern oder 'ins Ausland zu schicken', was nichts anderes als eine ethnische Säuberung ist, dann macht das unsere Aufgabe sehr schwierig", sagte Beck. Er bezog sich dabei auf Äußerungen der ultrarechten israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir. Smotrich drohte kürzlich etwa mit einer "totalen Zerstörung" des Gazastreifens und erklärte, Einwohner sollten das Gebiet verlassen und in Drittländer gehen. Ben-Gvir hatte sich strikt gegen die Wiederaufnahme humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen ausgesprochen.

14.18 Uhr: Klinikpersonal - Mindestens 14 Tote bei Luftangriffen in Gaza

Bei neuen israelischen Luftangriffen sind im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. Zwölf Leichen, darunter drei tote Frauen, seien aus Dschabalija im Norden des Küstengebiets in das nahegelegene Schifa-Krankenhaus gebracht worden, teilten Mitglieder der Klinik-Belegschaft mit. Der Palästinensische Rote Halbmond meldete, zwei weitere Leichen sowie neun Verletzte seien in das Al-Kuds-Hospital in der Stadt Gaza gebracht worden. Bei einem der Verletzten handele es sich um einen Arzt, der in dem Krankenhaus arbeite. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

14.06 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Werden jüdischen Staat im Westjordanland errichten

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat erklärt, dass man im besetzten Westjordanland einen "jüdischen israelischen Staat" errichten werde. Das sagte er bei einem Besuch im Norden des Palästinensergebiets. Am Donnerstag hatte die israelische Regierung den Bau von 22 neuen Siedlungen im besetzten Westjordanland angekündigt, obwohl dies nach internationalem Recht illegal ist.

Katz bezeichnete seine Ankündigung als "entschiedene Antwort auf die terroristischen Organisationen, die versuchen, unserer Kontrolle über dieses Land zu schaden und sie zu schwächen". Außerdem handele es sich um "eine klare Botschaft" an Frankreichs Präsident "Macron und seine Partner": "Sie werden einen Palästinenserstaat auf dem Papier anerkennen - aber wir werden den jüdischen israelischen hier auf diesem Boden errichten", sagte Katz.

13.35 Uhr: UN bringt 600 Lastwagen nach Gaza und erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel

Die Vereinten Nationen haben knapp 600 Lastwagenlieferungen durch den israelischen Grenzposten Kerem Schalom in den Gazastreifen gebracht. Die Verteilung an Bedürftige sei aber kaum möglich, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros in Genf, Jens Laerke. Die vom israelischen Militär zugewiesenen Straßen seien teils zu gefährlich und überfüllt. Manchmal würden Fahrgenehmigungen kurzfristig annulliert. 

Laerke kritisierte die israelischen Behörden scharf. "Die Besatzungsmacht blockiert absichtlich Hilfe für den Gazastreifen", sagte er. Nirgendwo anders auf der Welt und in vergangenen Jahrzehnten sei eine humanitäre Operation derart behindert worden. Er sprach von einer organisatorischen "Zwangsjacke". 

12.33 Uhr: UN - 100 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen von Hungersnot bedroht

Angesichts des anhaltenden Krieges im Gazastreifen sind nach UN-Einschätzung mittlerweile alle Bewohner des Palästinensergebiets von einer Hungersnot bedroht. Der Gazastreifen sei das einzige "fest umrissene Land oder Territorium auf der Welt, in der die gesamte Bevölkerung von Hunger bedroht ist", sagte der Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jens Laerke, in Genf. Der Gazastreifen sei damit "der Ort mit dem größten Hunger auf der Welt".

Israel hatte mit der Wiederaufnahme der Angriffe im Gazastreifen Anfang März eine Blockade sämtlicher humanitären Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet verhängt, woraufhin Hilfsorganisationen wiederholt vor einer Hungersnot warnten. Am 19. März wurde die Blockade nach massivem internationalem Druck aufgehoben, seitdem gelangt aber nur unzureichend Hilfe in das Gebiet. 

12.29 Uhr: Hamas prüft US-Vorschlag für Waffenstillstand noch

Die Hamas prüft den US-Vorschlag für ein Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen noch. Man habe die israelische Antwort erhalten und prüfe diese derzeit eingehend, sagte der Sprecher der Organisation, Basem Naim, zu Reuters. Die Antwort erfülle aber keine der "gerechten und legitimen Forderungen" der Palästinenser.

11.16 Uhr: Israels Sicherheitsminister Gvir fordert Einsatz mit "voller Härte"

Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat eine Offensive mit "voller Härte" im Gazastreifen gefordert, nachdem die radikalislamische Hamas auf einen neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe skeptisch reagiert hatte. Es sei an der Zeit, "ohne mit der Wimper zu zucken" voranzugehen, die "Hamas zu zerstören und bis zum letzten Mann zu töten", teilte Ben Gvir im Onlinedienst Telegram mit.

Israel hatte am Donnerstag nach Angaben des Weißen Hauses einem neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Die Hamas bestätigte, dass sie den US-Vorschlag prüfe, äußerte sich zunächst jedoch kritisch. Der hochrangige Hamas-Vertreter Bassem Naim sagte, der Plan bleibe hinter den Forderungen zurück. Die Gespräche dauerten noch an.

10.04 Uhr: Macron bringt Sanktionen gegen Israel ins Spiel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine härtere Haltung der Europäer gegen Israel gefordert, sollte sich die Situation im Gazastreifen nicht zeitnah bessern. Dies bedeute, "Sanktionen zu verhängen", sagte Macron auf einer Sicherheitskonferenz Singapur. "Und ja, wir müssen unsere Position verschärfen, weil das heute notwendig ist, aber ich habe noch Hoffnung, dass die israelische Regierung ihre Haltung ändert und dass wir endlich eine humanitäre Lösung finden werden", sagte der französische Präsident. Macron sprach sich außerdem dafür aus, dass die EU "Verfahren einstellt, die die Einhaltung der Menschenrechte voraussetzen", da dies bei Israel "heute nicht der Fall" sei. 

06.18 Uhr: USA schlagen 60-tägigen Waffenstillstand und Austausch von Geiseln vor

Ein von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehener Vorschlag der USA für den Gazastreifen sieht einen 60-tägigen Waffenstillstand und die Freilassung von 28 lebenden und toten israelischen Geiseln in der ersten Woche vor. Im Gegenzug sollen 125 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Gefangene freigelassen und die Überreste von 180 getöteten Palästinensern übergeben werden. Der Plan sieht außerdem vor, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu schicken, sobald die Hamas das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet hat.

05.30 Uhr: Abgeordnete: Thunberg wird mit "Freedom Flotilla" nach Gaza segeln

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wird nach Angaben einer französisch-palästinensischen EU-Abgeordneten Teil eines Schiffsprotests gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen sein. Thunberg werde zusammen mit weiteren Aktivisten am Sonntag auf einem Segelschiff der sogenannten "Freedom Flotilla" in Richtung Gazastreifen aufbrechen, erklärte die EU-Abgeordnete Rima Hassan, die nach eigenen Angaben ebenfalls an dem Protest teilnehmen wird. 

Ziel des Protests sei es, die israelische Blockade für Hilfslieferungen und den andauernden "Völkermord" im Gazastreifen zu kritisieren, erklärte Hassan weiter. Die Abgeordnete der französischen Linksaußen-Partei LFI ist in Frankreich wegen ihrer Aussagen zum Krieg in dem Palästinensergebiet umstritten.

03.30 Uhr: Berichte - Weitere Tumulte in Verteilungszentren im Gazastreifen

In den neu errichteten Verteilungszentren der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Gazastreifen ist bei der Verteilung von Lebensmitteln erneut Chaos ausgebrochen. Ein Video der Nachrichtenagentur AP zeigt einen israelischen Panzer und Rauchbomben, die um ein Verteilungszentrum im Zentrum des Gazastreifens in die Luft geworfen wurden. In der Aufnahme sind Schüsse zu hören. Zeugen berichteten, dass israelische Soldaten das Feuer eröffnet haben sollen, um eine große Menge von Palästinensern zu vertreiben, nachdem das Zentrum am Donnerstag keine Vorräte mehr hatte.

00.15 Uhr: Israel greift erneut im Libanon an

Die israelische Armee hat im Libanon nach eigenen Angaben mehrere militärische Anlagen der Hisbollah-Miliz angegriffen. Am Abend seien unter anderem "terroristische Infrastruktur" sowie Raketen- und Raketenabschussrampen attackiert worden. Die Existenz von Waffen und die Aktivität der Miliz in den angegriffenen Gebieten stellten einen ernsten Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung dar, hieß es. Die Armee werde weiterhin jeden Versuch der Hisbollah unterbinden, ihre Fähigkeiten wiederaufzubauen. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen der mit der islamistischen Hamas verbündeten Hisbollah im Libanon und Israel. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Verstöße vor.

00.01 Uhr: Israel ruft Menschen im Norden von Gaza zu Evakuierung auf

Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung in mehreren Gebieten im Norden des Gazastreifens zur unverzüglichen Evakuierung aufgerufen. "Terroristische Organisationen führen Sabotageaktivitäten in den Gebieten durch und daher wird die Armee ihre Offensivaktivitäten dort ausweiten, um die Fähigkeiten der terroristischen Organisationen zu zerstören", schrieb ein Militärsprecher auf der Plattform

Die Gebiete seien nun "gefährliche Kampfzonen", hieß es weiter. Die Menschen sollen sich nach den Worten des Armeesprechers in Richtung Westen begeben. In dem Post waren das vorgesehene Angriffsgebiet sowie die Gegenden, in die sich die Menschen begeben sollen, mithilfe einer Grafik gekennzeichnet.

Donnerstag, 29. Mai 2025

21.22 Uhr: UN kritisieren Pläne für Siedlungen Israels im Westjordanland

Die UN haben den von Israel angekündigten Bau von 22 neuen Siedlungen im Westjordanland nachdrücklich kritisiert. Dies führe "in die falsche Richtung" auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. "Wir stellen uns gegen jegliche Ausweitung der Siedlungstätigkeit", fügte er hinzu. Der UN-Sprecher erinnerte an die Forderungen von UN-Generalsekretär António Guterres, jegliche israelische Siedlungsaktivität in den Palästinensergebieten zu unterlassen. Die Siedlungen seien "illegal und ein Hindernis für Frieden".

Israel hatte eine massive Siedlungsaktivität im besetzten Westjordanland angekündigt. Das Sicherheitskabinett habe den "historischen" Beschluss zur Errichtung von 22 neuen Siedlungen genehmigt, erklärten Verteidigungsminister Israel Katz und der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich. Die Siedlungen gelten nach internationalem Recht als illegal.

21.05 Uhr: Israels Armee fängt Rakete aus dem Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels - darunter in der Küstenmetropole Tel Aviv sowie weiteren Orten im Zentrum des Landes - hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge zunächst nicht.

In den vergangenen Tagen gab es an verschiedenen Orten in Israel immer wieder Alarm wegen Raketen, die aus dem Jemen gestartet wurden. Meistens werden diese abgefangen. Vor drei Wochen schlug jedoch erstmals ein Geschoss in der Nähe des internationalen Flughafens bei Tel Aviv ein.

20.40 Uhr: Israel ordnet Evakuierung von Krankenhaus im Gazastreifen an

Das israelische Militär hat nach Angaben des Al-Awda-Hospitals die Evakuierung des Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen angeordnet. Einer der Ärzte der Klinik, Dr. Rami al-Aschrafi, sagte, das Militär habe angeordnet, dass niemand auf dem Gelände bleiben dürfe. Einschließlich der Ärzte seien noch 82 Mitarbeiter und sieben Patienten vor Ort. 30 weitere Patienten und 57 Mitarbeiter seien bereits am Dienstag aus der Einrichtung im Raum Dschabalija evakuiert worden.

Das Al-Awda-Hospital ist eines der letzten noch funktionsfähigen Krankenhäuser im Norden des Küstengebiets. Es ist von israelischen Truppen eingekreist und in den vergangenen Tagen mehrfach unter Beschuss geraten. Die israelischen Behörden hatten im Zuge der Ausweitung der israelischen Militäroffensive jüngst die Evakuierung weiter Teile des nördlichen Gazastreifens angeordnet, dabei aber das Al-Awda-Krankenhaus zunächst ausgeklammert.

19.46 Uhr: Weißes Haus - Israel hat US-Vorschlag für Gaza-Waffenruhe zugestimmt

Das Weiße Haus hat Meldungen bestätigt, nach denen Israel einen neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen unterstützt. Karoline Leavitt, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, sagte, sie könne bestätigen, dass der Sondergesandte Steve Witkoff und Präsident Donald Trump der militant-islamistischen Hamas einen Vorschlag vorgelegt hätten, der die Unterstützung der israelischen Regierung habe. Die Gespräche seien nicht abgeschlossen, die Hamas habe den Bedingungen noch nicht zugestimmt.

Der vom US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff vorgelegte Plan sieht Berichten zufolge vor, dass zehn Hamas-Geiseln binnen einer Woche freigelassen werden. Im Gegenzug sollen 125 Palästinenser freikommen, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden, sowie 1.111 festgenommene Gaza-Einwohner. Während der zweimonatigen Waffenruhe sollen Gespräche über ein Ende des Gaza-Kriegs geführt werden. Im Falle einer Einigung sollen die restlichen Geiseln und Leichen übergeben werden. Der Vorschlag sieht weiter vor, dass die Hilfslieferungen im Gazastreifen erneut von den UN und internationalen Hilfsorganisationen übernommen werden.

19.43 Uhr: Hamas prüft weiterhin Waffenruhe-Vorschlag von Witkoff

Die radikalislamische Hamas prüft nach eigenen Angaben weiterhin einen neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Die Hamas habe die neuen Vorschläge des US-Sondergesandten Steve Witkoff von den Vermittlern erhalten und prüfe sie derzeit "verantwortungsvoll" und basierend auf den "Interessen des palästinensischen Volkes", teilte die Palästinenserorganisation mit. Witkoff hatte sich am Mittwoch optimistisch gezeigt und deutlich gemacht, dass er bald einen neuen Plan vorlegen werde.

Im Ringen um eine Waffenruhe im Gazakrieg, der durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden war, gab es zuletzt keine Fortschritte mehr. Israel hatte seine Angriffe ab März nach einer kurzen Waffenruhe wieder verstärkt und zudem wochenlang Hilfslieferungen in das Gebiet blockiert. Die humanitäre Lage im Gazastreifen gilt als katastrophal, internationale Hilfsorganisationen und die UNO warnen vor einer Hungersnot.

19.14 Uhr: Krankenhaus bestätigt 22 Tote bei Angriff auf Wohnhaus im Gazastreifen

Mitarbeiter des Al-Aksa-Märtyrerkrankenhauses in der Stadt Deir al-Balah haben Angaben bestätigt, denen zufolge bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen 22 Menschen getötet wurden. Der Angriff habe das Haus einer Familie im Flüchtlingsviertel Al-Bureidsch getroffen. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP konnte Krankenhausakten mit den Namen der Getöteten einsehen. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme vor.

17.25 Uhr: Medien - Netanjahu akzeptiert US-Plan für Waffenruhe

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu akzeptiert nach Medienberichten den Vorschlag für eine Waffenruhe des US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff. Dies habe Netanjahu bei einem Treffen mit Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erklärt, heißt es. Zuvor hatte die radikal-islamische Hamas mitgeteilt, den Plan von Witkoff erhalten zu haben. Er werde nun geprüft.

Witkoffs Plan für eine 60-tägige Waffenruhe sieht Berichten zufolge vor, dass zehn Hamas-Geiseln binnen einer Woche freigelassen werden, zudem sollen die Leichen von 18 Verschleppten übergeben werden. Im Gegenzug sollen 125 Palästinenser freikommen, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden, sowie 1.111 festgenommene Gaza-Einwohner. Außerdem sollen die Leichen von 180 Palästinensern übergeben werden. Während der zweimonatigen Waffenruhe sollen Gespräche über ein Ende des Gaza-Kriegs geführt werden. Im Falle einer Einigung sollen die restlichen Geiseln und Leichen übergeben werden. Der Vorschlag sieht weiter vor, dass die Hilfslieferungen im Gazastreifen erneut von den UN und internationalen Hilfsorganisationen übernommen werden. Die israelische Armee soll sich auf die Positionen vor Beginn der jüngsten Offensive im März zurückziehen.

17.03 Uhr: Friedensbewegung "Peace Now" - Israel strebt mit Siedlungsbau Annexion an

Nach Informationen der israelischen Friedensbewegung Peace Now werden infolge der Genehmigung der israelischen Regierung für 22 Siedlungen im Westjordanland zahlreiche, auch aus israelischer Sicht, illegale Außenposten nun legalisiert und als Siedlungen anerkannt. Unter den 22 Siedlungen seien nur neun tatsächlich neu, berichtete Peace Now.

Die Friedensbewegung kritisierte die Entscheidung der Regierung scharf. Diese werde das "Westjordanland dramatisch umgestalten und die Besatzung noch weiter verfestigen", hieß es in einer Mitteilung: "Die israelische Regierung gibt nicht länger vor, etwas anderes zu tun: Die Annexion der besetzten Gebiete und der Ausbau der Siedlungen sind ihr zentrales Ziel."

16.42 Uhr: London nennt israelische Siedlungspläne im Westjordanland "völkerrechtswidrig"

Das britische Außenministerium hat die Genehmigung von weiteren israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland scharf kritisiert. Das Vereinigte Königreich verurteile das Vorgehen, schrieb Hamish Falconer, Parlamentarischer Unterstaatssekretär für den Nahen Osten, Nordafrika, Afghanistan und Pakistan im Außenministerium, auf X: "Siedlungen sind völkerrechtswidrig, gefährden die Zweistaatenlösung weiter und schützen Israel nicht."

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hatte bei X den Bau von 22 neuen Siedlungen im Westjordanland angekündigt. Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem strategischen Schritt, der die Errichtung eines Palästinenserstaats verhindere, der Israel gefährden könnte.

16.11 Uhr: UN - Verteilung von Nahrung durch GHF-Stiftung gefährdet Menschen

Die Vereinten Nationen fürchten um das Leben der Menschen im Gazastreifen, wenn Israel die Verteilung der Lebensmittel wie geplant nur noch durch die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zulässt. "Die Pläne der Stiftung gefährden die Menschen", sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke, der dpa: "Sie müssen lange Wege durch ein Kriegsgebiet gehen, um Verteilzentren zu erreichen, und wenn sie nach Hause zurückkehren, können sie das Ziel von Plünderern werden."

In so einer prekären Lage wie im Gazastreifen müssten Lebensmittel dorthin gebracht werden, wo die Menschen sind, betonte Laerke. Wenn wenig Lebensmittel nur an einigen Stellen ausgeteilt würden, drohe Chaos. Von chaotischen Zuständen war in den vergangenen Tagen an den beiden GHF-Verteilpunkt im Süden des Gazastreifens berichtet worden. Die GHF wies die Berichte über Tumulte zurück. "Wir haben die Lebensmittel, wir haben einen Verteilmechanismus, wir wissen, wie es geht und haben während der Feuerpause unter Beweis gestellt, dass es funktioniert", sagte Laerke. 

15.36 Uhr: Ein Toter bei israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Drohnenangriff im südlichen Libanon ist ein Mensch ums Leben gekommen. Libanesische Staatsmedien und das israelische Militär machten unterschiedliche Angaben zum Opfer. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, es habe sich um einen kommunalen Arbeiter gehandelt, der sich auf dem Arbeitsweg befunden habe. Das israelische Militär erklärte, es sei ein "Hisbollah-Terrorist" getötet worden, der Arbeiten an einem von der Schiitenmiliz genutzten Standort habe vornehmen wollen. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete ebenfalls einen Toten bei dem Angriff in der Stadt Nabatije al-Fauka.

15.21 Uhr: Ex-Ministerpräsident - Israel begeht Kriegsverbrechen in Gaza

Israels Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert hat der Regierung seines Landes vorgeworfen, im Gazastreifen Kriegsverbrechen zu begehen und zugleich keine Strategie zu haben, wie der Krieg beendet werden kann. In den vergangenen Tagen hätten führende israelische Kabinettsmitglieder gefordert, den Küstenstreifen auszuhungern. "Was ist das, wenn nicht ein Kriegsverbrechen?", sagte Olmert dem US-Sender CNN. 

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe durch den Gaza-Krieg der Integrität des Staates Israel und dem israelischen Volk einen "erheblichen Schaden" zugefügt. Zudem habe die politische Führung keine Vision für die Zukunft, um den Krieg zu beenden und die noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu befreien. Einfluss nehmen auf Netanjahu könne allerdings nur US-Präsident Donald Trump, sagte Olmert. Dieser müsse sagen: "Genug ist genug. Es ist Zeit, den Krieg zu beenden." 

15.08 Uhr: Grünen-Chefin Brantner fordert Waffenembargo und Sanktionen gegen israelische Minister

Die Grünen-Kovorsitzende Franziska Brantner hat Konsequenzen aus der Kritik von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen gefordert. "Die Union muss jetzt mit Taten beweisen, dass ihre Sorge um das Völkerrecht auch Konsequenzen hat", sagte Brantner dem Magazin "Der Spiegel" laut einer Mitteilung. Es dürften "keine deutschen Waffen völkerrechtswidrig in Gaza eingesetzt werden": "Daher braucht es hierfür einen Exportstopp."

Zudem forderte Brantner "ein konsequenteres Vorgehen gegen die Siedlungspolitik und die Siedlergewalt als entscheidende Hürden für einen Friedens- und Versöhnungsprozess". Sie schlug vor, Menschen, "die Gewaltverbrechen gegen die palästinensische Bevölkerung auch in der Westbank direkt verüben oder anordnen, stärker zu sanktionieren". Das könne auch die rechtsextremen Minister für Finanzen und Sicherheit, Bezalel Smotrich und Itamar Ben Gvir, treffen.

14.49 Uhr: Neuer US-Sondergesandter schlägt in Syrien "Nichtangriffspakt" mit Israel vor

Der kürzlich ernannte US-Sondergesandte Thomas Barrack hat Damaskus besucht und einen Nichtangriffspakt zwischen Syrien und Israel vorgeschlagen. Dieser solle am Beginn eines "Dialogs" zwischen den seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarstaaten stehen, sagte Barrack dem saudi-arabischen Nachrichtensender Al-Arabija. "Das Problem zwischen Syrien und Israel kann gelöst werden", sagte Barrack. Syrien und Israel befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand miteinander.

Barrack eröffnete bei seinem Besuch zudem die US-Botschaft wieder - 14 Jahre, nachdem sie während des Aufstands gegen den damaligen Machthaber Baschar al-Assad geschlossen worden war. US-Präsident Trump unterstrich die Bedeutung Syriens für eine friedliche Zukunft in der Region. Der neue Sondergesandte Barrack sei "sich bewusst, dass die Zusammenarbeit mit Syrien ein großes Potenzial birgt, um Radikalismus zu bekämpfen, die Beziehungen zu verbessern und den Frieden im Nahen Osten zu sichern", erklärte Trump laut US-Außenministerium. 

13.55 Uhr: Israels Militär meldet Zerstörung von Angriffstunnel in Gaza

Israelische Truppen haben nach Militärangaben im Süden des Gazastreifens einen weitreichenden Angriffstunnel entdeckt und zerstört. Der Tunnel habe sich über Hunderte Meter erstreckt, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Demnach hatte er mehrere Ausgänge, an einigen wurden nach israelischen Angaben Sprengsätze platziert. Aus einem der Schächte seien bei einem Einsatz der Truppen Extremisten gekommen, die dann getötet worden seien. Der Tunnel befand sich in einem von Israel als Sicherheitszone ausgewiesenen Gebiet, wie es weiter hieß. Damit war augenscheinlich die inzwischen weitgehend geräumte Stadt Rafah gemeint, die israelische Truppen vom Rest des Küstengebiets abgetrennt haben.

13.00 Uhr: Hamas-Zivilschutz - 44 Menschen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes 44 Menschen getötet worden. 23 von ihnen seien bei einem Angriff auf ein Haus im Zentrum des Palästinensergebiets ums Leben gekommen, sagte ein Zivilschutz-Sprecher. Zudem seien bei dem Angriff Menschen verletzt worden, außerdem würden noch Personen vermisst.Israel hatte seine Militäroffensive im Gazastreifen in diesem Monat verstärkt. Ziel ist nach israelischen Angaben die Vernichtung der in dem Küstenstreifen herrschenden Hamas.

12.45 Uhr: Mehr als 300 Prominente fordern Stopp britischer Waffenlieferungen an Israel

Pop-Sängerin Dua Lipa und mehr als dreihundert weitere Prominente haben ein Aussetzen der britischen Waffenlieferungen an Israel gefordert. Premierminister Keir Starmer solle "die Mitschuld Großbritanniens an den Gräueln im Gazastreifen beenden", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief der Hilfsorganisation Choose Love. Zahlreiche bekannte britische Künstlerinnen und Künstler unterzeichneten den Aufruf - darunter auch Benedict Cumberbatch und Tilda Swinton.

Die Unterzeichner riefen die britische Regierung auf, den "uneingeschränkten humanitären Zugang zum Gazastreifen" zu ermöglichen, einen "sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand" zu vermitteln und alle Waffenverkäufe an Israel "unverzüglich auszusetzen".

09.36 Uhr: Witkoff legt neuen US-Vorschlag für Waffenruhe vor

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat nach israelischen Medienberichten einen neuen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgelegt. Demnach sollen zehn im Gazastreifen festgehaltene Geiseln in zwei Schritten binnen einer Woche freigelassen werden, wie es in mehreren Berichten heißt. Zudem sollen die Leichen von 18 Verschleppten übergeben werden. Im Gegenzug ist die Rede von der weiteren Freilassung palästinensischer Häftlinge.

Den Berichten zufolge soll während der zweimonatigen Waffenruhe zudem über ein Ende des Gaza-Kriegs verhandelt werden. Im Falle einer Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollten die restlichen Geiseln und die sterblichen Überreste von Verschleppten übergeben werden. Der Vorschlag sieht demnach ebenfalls vor, dass die Hilfslieferungen im Gazastreifen erneut von den Vereinten Nationen und den internationalen Hilfsorganisationen übernommen werden.

08.15 Uhr: Israel genehmigt 22 neue Siedlungen im Westjordanland

Israel hat 22 jüdische Siedlungen im besetzten Westjordanland genehmigt. Darunter fielen der Bau neuer Siedlungen sowie eine Legalisierung bereits bestehender Außenposten, die ohne Erlaubnis der Regierung errichtet worden seien, hieß es in einer Mitteilung.

Israel eroberte das Westjordanland im Sechstagekrieg von 1967 zusammen mit dem Gazastreifen und Ostjerusalem. Die Palästinenser beanspruchen alle drei Gebiete für ihren künftigen Staat und betrachten den Ausbau der Siedlungen als eines der Haupthindernisse für eine Zwei-Staaten-Lösung. Israel hat bisher weit über 100 Siedlungen gebaut, in denen mehr als 500.000 Menschen mit israelischer Staatsbürgerschaft leben.

Mittwoch, 28. Mai 2025

22.33 Uhr: Wadephul im US-Fernsehen - Deutschland steht weiter zu Israel

Außenminister Johann Wadephul hat im US-Fernsehen die Israel-Politik der Bundesregierung verteidigt. "Wir stehen zu Israel", sagte der CDU-Politiker auf Englisch beim Sender Fox News. Auf die Frage der Moderatorin, ob Deutschland aktuell eine Kehrtwende gegenüber Israel vollziehe, antwortete Wadephul: "Wir sind für die Sicherheit und die Existenz Israels verantwortlich. Wir haben Waffen geliefert und werden das auch in Zukunft tun."

22.00 Uhr: 600 Tage Geiseln in Gaza - Tausende Israelis bei Demo

Tausende Menschen haben in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Kriegs und die sofortige Freilassung der Geiseln demonstriert, die sich noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen befinden. Die Angehörigen erinnerten daran, dass sich ihre Liebsten nun seit 600 Tagen verschleppt sind.

21.59 Uhr: Vier Tote bei Sturm auf Lager mit UN-Hilfsgütern im Gazastreifen

Einen Tag nach dem tödlichen Tumult nahe einem Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen haben Palästinenser ein Lagerhaus des UN-Welternährungsprogramms gestürmt. Zwei Menschen seien in der Menge erdrückt worden, zwei weitere an Schussverletzungen gestorben, teilte das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah mit. Nach Angaben des Roten Kreuzes erlitten mehrere Frauen und Kinder Schussverletzungen.

21.58 Uhr: Palästinensischer Botschafter bricht vor UN in Tränen aus

Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur hat im Weltsicherheitsrat die Fassung verloren. Mansur stellte den israelischen Botschafter Danny Danon wegen Israels Vorgehen im Gazakrieg zur Rede. «"st es zivilisiert, Hilfe zu blockieren und ein Volk auszuhungern?", fragte Mansur seinen Kollegen. "Wenn das zivilisiert ist, was ist dann Barbarei?"

20.08 Uhr: Israelischer Außenminister kommt nach Berlin

Der israelische Außenminister Gideon Saar wird nach Angaben von Außenminister Johann Wadephul kommende Woche nach Berlin kommen. "Wir setzen den freundschaftlichen, aber (...) kritischen Dialog mit der israelischen Regierung fort", sagte Wadephul bei einem Besuch in Washington mit Blick auf die Kritik der Bundesregierung an dem israelischen Vorgehen im Gazastreifen. "Ich werde diese Fragen in der nächsten Woche mit meinem Amtskollegen (...) in Berlin besprechen können." Wadephul begründete seine scharfe Kritik und die von Kanzler Friedrich Merz an der israelischen Regierung damit, dass die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen "in den letzten Tagen prekärer geworden, und zwar dramatisch prekärer geworden" sei.

19.46 Uhr: USA kündigen Waffenruhe-Plan für Gazastreifen an

Die US-Regierung will einen Entwurf für ein mögliches Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen vorlegen. "Wir stehen kurz davor, ein neues Dokument mit Bedingungen zu versenden, das hoffentlich noch heute übermittelt wird", sagte der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff zu Journalisten im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump ergänzte, seine Regierung arbeite daran, die Lebensmittellieferungen an die Palästinenser im Gazastreifen zu beschleunigen. "Wir bringen Nahrungsmittel zu den Menschen in Gaza. Es ist eine sehr schlimme Lage", sagte Trump.

19.32 Uhr: Außenminister warnt Israel indirekt vor Militärschlag gegen Iran

Außenminister Johann Wadephul hat Israel indirekt vor einem Militärschlag gegen iranische Atomanlagen gewarnt. "Ich glaube, dass alle Beteiligten wissen, dass das der beste Weg ist, diesen gefährlichen Konflikt oder drohenden Konflikt aufzulösen", sagte er in Washington auf die Frage, ob er einen bevorstehenden israelischen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen befürchte. Die Europäer setzten gemeinsam mit den USA darauf, die vermutete nukleare Bewaffnung des Irans durch eine Verhandlungslösung zu verhindern. Dafür stimme man sich sehr eng ab. Hintergrund sind Berichte, dass Israel möglicherweise auch ohne die Abstimmung mit den USA gegen Iran losschlagen könnte. Der Iran bestreitet die Entwicklung von Atombomben.

19.16 Uhr: Trump - Netanjahu wurde vor Luftangriff auf den Iran gewarnt

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Verzicht auf einen Angriff auf den Iran aufgerufen. "Ich habe ihm gesagt, dass das gerade unangemessen wäre, weil wir kurz vor einer Lösung stehen", sagte Trump im Weißen Haus. Er verwies auf Bemühungen der US-Regierung um ein neues Atomabkommen mit dem Iran.

19.14 Uhr: Israel will verurteilte Attentäter ausweisen

Israel will erstmals verurteilte Attentäter ausweisen, die finanzielle Unterstützung von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erhalten. Vier Menschen befänden sich derzeit im fortgeschrittenen Stadium eines Ausweisungsverfahrens, teilten Verteidigungsminister Israel Katz und der Fraktionsvorsitzende der Netanjahu-Partei Likud, Ofir Katz, gemeinsam mit.

19.07 Uhr: UN - Zwei-Staaten-Lösung in Nahost auf "Intensivstation"

Die Vereinten Nationen zeichnen ein düsteres Bild von der humanitären Lage im Gazastreifen, wo die israelische Armee mit einer neuen Großoffensive gegen die islamistische Hamas vorgeht. "Die Zivilisten in Gaza haben die Hoffnung verloren", berichtete die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe für den Gazastreifen, Sigrid Kaag, dem UN-Sicherheitsrat in New York.

15.45 Uhr: Auch Bruder von Ex-Hamas-Chef Sinwar ist tot

Die israelische Armee hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Mohammed Sinwar getötet, den mutmaßlichen Chef der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. "Wir haben die Terroristen aus unserem Gebiet vertrieben, sind gewaltsam in den Gazastreifen eingedrungen, haben Zehntausende Terroristen eliminiert, (...) Mohammed Sinwar eliminiert", sagte Netanjahu am Mittwoch bei einer Sitzung des israelischen Parlaments.

Mohammed Sinwar ist der Bruder des ehemaligen Hamas-Chefs Jahja Sinwar, der Mitte Oktober von der israelischen Armee getötet worden war. 

13.11 Uhr: Israel bestreitet Schüsse auf Menschen in Verteilzentrum

Die israelische Armee hat den Vorwurf zurückgewiesen, sie habe das Feuer auf palästinensische Zivilisten in einem Verteilzentrum für Hilfsgüter im südlichen Rafah im Gazastreifen eröffnet. Israelische Soldaten hätten "Warnschüsse in die Luft abgegeben, im Gebiet außerhalb" des Verteilzentrums, sagte der israelische Oberst Oliver Rafowicz der Nachrichtenagentur AFP. Die Schüsse seien "in keinem Fall gegen die Menschen" gerichtet gewesen.

12.25 Uhr: EU-Außenbeauftragte Kallas verurteilt Israels "unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt"

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen scharf kritisiert. Der "unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt und der Tod von Zivilisten können nicht toleriert werden", erklärte Kallas. "Die anhaltenden Angriffe auf zivile Infrastruktur sind inakzeptabel." Kallas rief zu einer "Rückkehr zum Waffenstillstand" sowie zur "Freilassung aller Geiseln" auf. Die EU fordere zudem die "sofortige, ungehinderte und nachhaltige Wiederaufnahme der Hilfe in großem Umfang" für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

12.20 Uhr: Dobrindt für weitere Waffenlieferungen an Israel

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt spricht sich für weitere Waffenlieferungen an Israel aus. "Die Unterstützung Israels mit Waffen ist das, was notwendig ist, was zugesagt ist, was auch von uns weiter eingehalten werden wird", sagte der CSU-Politiker in Berlin. "Israel ist nach wie vor massiv bedroht, auch durch Terror." Zugleich gebe es die dringende Bitte an Israel, mehr Nahrungsmittel in den Gazastreifen zu liefern. "Der Bundeskanzler und ich sind da einer Meinung." Friedrich Merz hatte zuletzt seinen Ton gegenüber Israel angesichts der humanitären Lage verschärft.

11.53 Uhr: Hilfsorganisationen prangern "Völkermord" im Gazastreifen an

Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben im Zentrum von Paris das Wasser eines Brunnens blutrot gefärbt, um einen "Völkermord" im Gazastreifen anzuprangern. "Es ist ein Völkermord im Gang, und die politische Zurückhaltung läuft auf eine Beihilfe zum Völkermord hinaus", sagte Jean-François Julliard, Generaldirektor von Greenpeace Frankreich, in Paris. "Wir können nicht sagen, dass wir nicht wussten, welches Risiko die Blockade der Nothilfe für Hunderttausende von Menschen bedeutet", fügte er hinzu. 

11.28 Uhr: UNRWA nennt US-Stiftung zur Verteilung von Hilfsgütern "Verschwendung" und "Ablenkung"

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA kritisiert die neue mit Hilfslieferungen beauftragte US-Stiftung GHF kritisiert. "Ich halte es für eine Verschwendung von Ressourcen und eine Ablenkung von Gräueltaten", sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Japan. "Wir haben bereits ein Hilfsverteilungssystem, das seinen Zweck erfüllt."

"Die humanitäre Gemeinschaft im Gazastreifen, einschließlich UNRWA, ist bereit. Wir verfügen über die Erfahrung und die Expertise, um Menschen in Not zu erreichen", fuhr Lazzarini fort. "In der Zwischenzeit tickt die Uhr in Richtung Hungersnot." Daher müsse humanitäre Hilfe nun ihre lebensrettende Arbeit leisten können.

10.41 Uhr: Hamas-Ministerium: Ein Mensch bei Tumulten durch Schüsse getötet

Bei den Tumulten nahe einem Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen ist laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium ein Mensch durch Schüsse israelischer Truppen getötet worden. 48 weitere seien dabei verletzt worden, teilte die Behörde mit. Der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die Palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay, sprach zuvor von 47 Palästinensern, die bei den Tumulten verletzt worden seien. Die meisten von ihnen hätten Schusswunden erlitten. Die Schüsse seien offenbar von israelischen Soldaten abgegeben worden.

10.39 Uhr: Israel greift erneut Flughafen von Sanaa an

Das israelische Militär hat laut eigenen Angaben zum zweiten Mal innerhalb eines Monats den Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen. Ziel des Angriffs seien Extremisten der Huthi-Miliz gewesen, teilten die Streitkräfte mit. Das letzte verbliebene Flugzeug der Huthi sei dabei zerstört worden. Angaben über Opfer oder Schäden in Sanaa lagen nicht vor. Die Huthi feuerten in den vergangenen Tagen mehrere Raketen auf Israel ab. Opfer oder Schäden verursachten sie dabei nicht. Am Dienstag hatten die Rebellen Raketen in Richtung Israel abgeschossen. "Das ist eine klare Botschaft und eine direkte Fortsetzung unserer Politik: Wer auf den Staat Israel schießt, wird einen hohen Preis zahlen", erklärte das israelische Verteidigungsministerium. Von den Huthi war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

10.27 Uhr: USA offenbar besorgt über möglichen Iran-Angriff Israels

Die USA haben laut einem Bericht der "New York Times" die Sorge, Israel könnte die Atomanlagen im Iran noch während der Verhandlungen mit Teheran und mit nur knapper Vorwarnzeit angreifen. Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf informierte Beamte, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe damit gedroht, die Gespräche zu torpedieren, indem er Irans wichtigste Anlagen zur Urananreicherung angreift. Ein Sprecher Netanjahus bezeichnete den Bericht allerdings als "Fake News". 

10.25 Uhr: Französischer Präsident Macron will Zwei-Staaten-Lösung

Der französische Präsident Emmanuel Macron pocht auf eine Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. "Nur eine politische Lösung wird es möglich machen, den Frieden wiederherzustellen und langfristig aufzubauen", sagte er. "Gemeinsam mit Saudi-Arabien werden wir demnächst in New York eine Konferenz zum Gazastreifen organisieren." Diese solle neue Impulse geben für die Anerkennung eines palästinensischen Staates und die Anerkennung des Staates Israel und seines Rechts, in der Region in Frieden und Sicherheit zu leben.

10.21 Uhr: Italienischer Außenminister fordert sofortigen Stopp der Gaza-Offensive

Der italienische Außenminister Antonio Tajani fordert einen sofortigen Stopp der israelischen Offensive im Gazastreifen. "Die legitime Reaktion der israelischen Regierung auf einen schrecklichen und sinnlosen Terrorakt nimmt dramatische und inakzeptable Formen an. Wir fordern Israel auf, diese sofort zu beenden", sagte er im Parlament.

09.50 Uhr: 47 Menschen bei Tumulten im Gazastreifen verletzt

Bei den Tumulten in der Nähe eines Verteilzentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen sind laut Angaben eines UN-Mitarbeiters 47 Palästinenser verletzt worden. Die meisten von ihnen hätten Schusswunden erlitten, sagte der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die Palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay. Die Schüsse seien offenbar von israelischen Soldaten abgegeben worden. Eine Menschenmenge hatte am Dienstag ein neues Zentrum für die Verteilung von Hilfsgütern überrannt. Die Menge durchbrach Zäune; ein Journalist der Nachrichtenagentur AP hörte israelisches Panzer- und Gewehrfeuer und sah einen Militärhubschrauber, der Leuchtraketen abfeuerte.

09.22 Uhr: Mann im Iran wegen Spionage für Israel hingerichtet

Im Iran ist ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für Israel hingerichtet worden. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Mizan handelt es sich dabei um Pedram Madani. Demnach soll Madani, der 2020 verhaftet worden war, versucht haben, Israel geheime Informationen über entscheidende Orte im Iran zu übermitteln. Er sei auch beschuldigt worden, sich mit illegalen Mitteln bereichert zu haben. Im vergangenen Monat war ein weiterer Iraner wegen des Vorwurfs der Spionage und Kooperation mit dem israelischen Geheimdienst Mossad hingerichtet worden.

08.22 Uhr: Hamas meldet acht Tote bei israelischem Angriff in Nord-Gaza

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes acht Menschen getötet worden. Israel habe das Haus eines örtlichen Journalisten im Gebiet Al-Saftawi nördlich der Stadt Gaza angegriffen, sagte ein Sprecher des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur AFP.

Israel hatte seine Militäroffensive im Gazastreifen in diesem Monat verstärkt. Ziel ist nach israelischen Angaben die Vernichtung der in dem Küstenstreifen herrschenden Hamas.

04.00 Uhr: Gaza-Hilfslieferungen sollen trotz Tumulten weitergehen

Die Verteilung von Hilfsgütern im umkämpften Gazastreifen durch eine neue Stiftung soll trotz anfänglicher Tumulte weitergehen. Das teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach Berichten über die Stürmung eines neuen Verteilungszentrums im Süden des Küstenstreifens und Plünderungen mit - dabei soll es laut palästinensischen Angaben mehrere Tote und Dutzende Verletzte gegeben haben. Lastwagen mit weiteren Hilfsgütern sollen der Stiftung zufolge heute in den Gazastreifen einfahren und die Liefermengen sollen täglich größer werden. 

01.45 Uhr: Hilfsorganisationen boykottieren Stiftung von umstrittener Organisation GHF

Die Vereinten Nationen (UN) und andere internationale Hilfsorganisationen boykottieren die Stiftung der umstrittenen Organisation GHF, die im Auftrag der USA den Menschen im Gazastreifen helfen soll. Die Stiftung untergrabe laut den Hilfsorganisationen den Grundsatz, dass humanitäre Hilfe unabhängig von den Konfliktparteien und nach Bedarf verteilt werden sollte. "Humanitäre Hilfe darf nicht politisiert oder militarisiert werden", sagte Christian Cardon, Hauptsprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

In New York erklärte der Sprecher der UN, Stéphane Dujarric, gegenüber Reportern, dass die UN und ihre Partner einen soliden Hilfsplan hätten, "um der verzweifelten Bevölkerung Hilfe zukommen zu lassen", und dass Israel ihnen zwar erlaube, Hilfe zu leisten, allerdings mit vielen Hindernissen. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, wies die Kritik an dem GHF-Hilfsprogramm zurück und erklärte gegenüber Reportern, dass die Hilfen verteilt würden.

01.05 Uhr: Amnesty - Hamas soll Versammlungsfreiheit gewährleisten

Amnesty International hat die Behörden im Gazastreifen dazu aufgerufen, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu respektieren. In den vergangenen zwei Monaten sei ein Muster von Drohungen, Einschüchterungen und Schikanen gegen Menschen beobachtet worden, die sich an Protesten beteiligt hätten, teilte die Organisation in Berlin mit. Diese Unterdrückung von Demonstrierenden müsse aufhören. Zum Vorgehen der Hamas-Behörden gegen friedliche Protestierende zählen demnach auch Verhöre und Schläge.

Amnesty zufolge gab es in der Stadt Beit Lahia im Norden des Gaza-Streifens seit dem 25. März mehrere Protestmärsche, auf denen die Menschen ein "Ende des Völkermords und der rechtswidrigen Vertreibung durch Israel" gefordert hätten. Auch die von der Hamas geführten Behörden in Gaza seien kritisiert worden. Kleinere Proteste hätten zudem im Flüchtlingslager Jabalia, im Shejaiya-Viertel von Gaza-Stadt und in der südlichen Stadt Khan Yunis stattgefunden, wo die Demonstrierenden auch Parolen gegen bestimmte Hamas-Führer skandiert hätten.

Seit der Übernahme des Gaza-Streifens 2007 hat die Hamas laut Amnesty die Vereinigungs-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt. Auf Proteste hat sie demnach wiederholt mit übermäßiger Gewalt, Festnahmen und Folter reagiert.

01.00 Uhr: Hamas - Militär tötete mindestens drei Palästinenser bei Lebensmittelverteilungsstellen

Das Medienbüro der Hamas beschuldigt das israelische Militär, in der Nähe einer der Lebensmittelverteilungsstellen mindestens drei Palästinenser getötet und 46 weitere verwundet zu haben. Ein Sprecher der umstrittenen Organisation GHF, die im Auftrag der USA den Menschen im Gazastreifen helfen soll, sagte, die Informationen der Hamas seien "völlig falsch". Nach Darstellung Israels und der GHF soll die Hamas versucht haben, Zivilisten daran zu hindern, das Hilfslieferzentrum zu erreichen. Die Hamas wies diese Anschuldigung zurück. Die Stiftung teilte mit, dass die Zahl der Hilfesuchenden am Dienstag so groß war, dass sich ihr Team zurückziehen musste. Es habe laut GHF keine Verletzten gegeben, niemand habe das Feuer eröffnet und der normale Betrieb sei später wieder aufgenommen worden.

Dienstag, 27. Mai 2025

22.35 Uhr: Auch US-Regierung stellt sich hinter neue Gaza-Hilfe - betont jedoch Distanz

Die US-Regierung begrüßt die neu angelaufene Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen – und geht gleichzeitig auf Abstand zu der dahinter stehenden Stiftung. Man spreche nicht für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), betonte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, wiederholt auf Nachfrage in Washington. Zugleich hob sie die Bedeutung der bislang eingetroffenen Hilfslieferungen hervor.

Kritik vonseiten der Vereinten Nationen und internationaler Hilfsorganisationen, die GHF sei nicht unabhängig und agiere im Interesse Israels, bezeichnete Bruce als "bedauerlich". Es sei "die Höhe der Heuchelei", sich darüber zu beklagen, wer die Hilfe bringe oder wie sie organisiert sei.

21.44 Uhr: Israels Premier Netanjahu verteidigt Arbeit der GHF

Nach dem Ansturm tausender Menschen auf ein Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu Probleme eingeräumt. "Es gab einen zwischenzeitlichen Kontrollverlust", sagte Netanjahu in einer Rede in Jerusalem und fügte an: "Glücklicherweise haben wir die Lage wieder unter Kontrolle gebracht."

Zur am Montag begonnenen Verteilung von Hilfsgütern durch die kürzlich gegründete Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sagte Netanjahu: "Wir haben mit unseren amerikanischen Freunden einen Plan ausgearbeitet, um kontrollierte Verteilungsstellen einzurichten, an denen ein amerikanisches Unternehmen die Lebensmittel an palästinensische Familien verteilt".

21.38 Uhr: Offenbar drei Tote bei Tumulten nahe Versorgungszentrum

Bei der Erstürmung des neuen Zentrums zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen kamen laut palästinensischen Rettungskräfte mehrere Menschen ums Leben. Drei Menschen seien durch Schüsse der israelischen Armee in der Nähe des Zentrums in Rafah getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe den Bericht. US-Wachleute hätten Warnschüsse abgegeben. 

20.42 Uhr: GHF will gut 460.000 Mahlzeiten verteilt haben

Seit dem Start ihrer Arbeit im Gazastreifen am Montagabend hat die Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach eigenen Angaben wurden 8.000 Lebensmittelkartons verteilt. Das entspreche etwa 462.000 Mahlzeiten.

18.57 Uhr: UN - Video von Ansturm auf Lebensmittel ist "herzzerreißend"

Die Vereinten Nationen bezeichnen Videoaufnahmen vom Ansturm tausender Palästinenser auf ein Lebensmittel-Verteilzentrum der umstrittenen Organisation GHF als herzzerreißend. "Wir und unsere Partner haben einen detaillierten, prinzipientreuen und durchdachten Plan, der von Mitgliedstaaten unterstützt wird, um Hilfe zu einer verzweifelten Bevölkerung zu bringen", erklärt UN-Sprecher Stephane Dujarric weiter. Die humanitären Hilfen müssten dringend ausgeweitet werden, um eine Hungersnot abzuwenden."

18.37 Uhr: Vereinte Nationen bemängeln Arbeiten von privater Hilfsorganisation im Gazastreifen

Kurz nachdem die private Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach eigenen Angaben erste Hilfsgüter im Gazastreifen verteilt hat, haben die Vereinten Nationen Kritik an deren Arbeitsweise geäußert. "Es ist eine Ablenkung von dem, was wir wirklich brauchen", sagte der Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jens Laerke, in Genf. Die UNO habe keinerlei Informationen darüber, ob tatsächlich Hilfsgüter durch die GHF verteilt worden seien.

17.57 Uhr: Schüsse bei neuem Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen

In der Nähe des neuen Verteilzentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen ist ein israelischer Panzer aufgetaucht. Außerdem seien Schüsse zu hören gewesen, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AP aus der Nähe von Rafah im Süden des Küstengebietes. Drei Verletzte wurden weggebracht. Einer blutete am Bein.

Die Schüsse fielen, als Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser israelische Stellungen durchquerten, um das Verteilzentrum zu erreichen. Dieses ist am Rande von Rafah von einer von den USA unterstützten Gruppe eingerichtet worden, die nach israelischer Vorstellung das Verteilen von Lebensmitteln im Gazastreifen übernehmen soll. Das Zentrum war den zweiten Tag in Betrieb.

17.49 Uhr: Wadephul will mit US-Kollegen über Lage in Nahost sprechen

Außenminister Johann Wadephul (CDU) berät morgen mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio über ein gemeinsames Vorgehen bei den aktuellen internationalen Krisen. Bei dem Treffen in der US-Hauptstadt Washington soll es unter anderem um die deutsch-amerikanischen Beziehungen, die weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine, die transatlantische Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie die Lage in Nahost gehen, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitgeteilt hatte. Rubio, der an diesem Mittwoch seinen 54. Geburtstag feiert, hatte Wadephul nach Washington eingeladen.

17.24 Uhr: Palästinenser im Gazastreifen stürmen Verteilzentrum für Lebensmittel

Die umstrittene US-Organisation GHF, die im Auftrag der USA den Menschen im Gazastreifen helfen soll, meldet Schwierigkeiten bei der Verteilung von Nahrungsmitteln, weil der Andrang sehr groß gewesen sei. Zahlreiche Palästinenser hätten ein neues Zentrum zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen gestürmt. Mitarbeiter der US-Firma hätten sich angesichts des Chaos zurückgezogen, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet". Aus israelischen Hubschraubern seien Schüsse abgegeben worden. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Verletzte bei dem Vorfall in Rafah. Das israelische Militär teilte mit, Soldaten hätten außerhalb des Zentrums Warnschüsse abgefeuert. Die Lage sei unter Kontrolle.

GHF warf der radikal-islamischen Hamas vor, Blockaden errichtet zu haben. Deswegen seien die Hilfesuchenden erst nach mehreren Stunden Verspätung an die Verteilstelle gelangt. Die GHF erklärt, bislang etwa 8.000 Lebensmittelpakete verteilt zu haben. Dies entspreche 462.000 Mahlzeiten. UN-Vertreter werfen der GHF vor, zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen beizutragen. Angesichts einer monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die erst zuletzt etwas gelockert worden war, sind viele Menschen in dem umkämpften Küstenstreifen in einer verzweifelten Lage.

16.11 Uhr: Palästinensischer Fotojournalist von Siedlern verletzt

Radikale israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben im besetzten Westjordanland einen Fotojournalisten verletzt. Issam Rimawi sei angegriffen worden, als er eine Attacke der Siedler auf ein palästinensisches Dorf bei Ramallah dokumentieren wollte, berichteten Augenzeugen und Sanitäter. Er sei geschlagen sowie mit einem Stein am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht worden. Der Fotojournalist sei nun in stabilem Zustand. Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Konfrontationen nahe Ramallah. 

Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht. Nach Augenzeugenberichten setzten die Siedler bei dem Angriff auch ein Feld in Brand. 

14.14 Uhr: Wadephul - Lassen uns nicht instrumentalisieren

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat deutlich gemacht, er werde sich nicht von der israelischen Regierung instrumentalisieren lassen. Eine "Zwangssolidarität" werde es nicht geben, sagte Wadephul am Dienstag auf dem WDR-Europaforum bei der Digitalkonferenz Republica in Berlin. Es sei wichtig, zwischen dem israelischen Volk und der Regierung zu unterscheiden.

14.12 Uhr: UNRWA-Chef weist Israels Anschuldigung zurück

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks hat Israel vorgeworfen, UNRWA ohne Beweise Verbindungen zur islamistischen Hamas zu unterstellen. Es sei deshalb möglich, dass die Anschuldigungen unbegründet seien, schrieb der Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, auf X. Er habe Israel dazu aufgefordert, die "Desinformationskampagne gegen die Agentur" einzustellen und die seit Januar ausgesetzte Zusammenarbeit mit UNRWA wieder aufzunehmen.

Israels "Behauptungen haben das Leben von UNRWA-Mitarbeitern ernsthaft gefährdet und dem Ruf der Organisation geschadet", schrieb Lazzarini weiter.

Dagegen hatte ein UN-Sprecher im Sommer 2024 gesagt, dass die Vereinten Nationen mit großer oder sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass UNRWA-Beschäftigte an den verheerenden islamistischen Terrorakten in Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Die UN beendeten wegen der Vorwürfe auch die Zusammenarbeit mit neun Mitarbeitern.

13.51 Uhr: Von der Leyen nennt Israels Angriff auf Schule im Gazastreifen "abscheulich"

Nach den jüngsten Angriffen auf den Gazastreifen hat nun auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Ton gegenüber Israel verschärft. Die israelischen Angriffe - unter anderem auf eine als Notunterkunft genutzte Schule - seien "abscheulich", erklärte von der Leyen nach Angaben der Kommission in einem Telefonat mit dem jordanischen König Abdullah II..

"Diese Eskalation und der unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt gegen Zivilisten können nach internationalen und Menschenrechten nicht gerechtfertigt werden", erklärte die Kommissionspräsidentin weiter. "Wir fordern die israelische Regierung auf, die derzeitige Eskalation sofort zu stoppen." Die Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, die auf zivile Infrastruktur abziele, und "Zivilisten, darunter Kinder, tötet, ist abscheulich", erklärte von der Leyen den Angaben zufolge.

13.21 Uhr: Wadephul - Israel verstößt in Gazastreifen gegen Völkerrecht

Bundesaußenminister Johann Wadephul hält das Vorgehen Israels im Gazastreifen für einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Er teile in dieser Frage die Auffassung von Kanzler Friedrich Merz, sagte Wadephul beim WDR-Europaforum. Die Bundesregierung fordere eine sofortige Waffenruhe und die Aufnahme der Lieferung humanitärer Hilfe. Zugleich mahnt Wadephul, es müsse jetzt auch über die Zeit nach einer Waffenruhe gesprochen werden. Der Gazastreifen gehöre den Palästinensern, es dürfe von dem Gebiet aber keine Gefahr mehr für Israel ausgehen.

13.19 Uhr: Ein Toter bei Razzia gegen Wechselstuben im Westjordanland

Bei einer Razzia der israelischen Armee gegen Geldwechselstuben im Westjordanland ist es palästinensischen Angaben zufolge zu Zusammenstößen gekommen. Dabei sei in der Stadt Nablus im Norden des Gebiets ein 32 Jahre alter Palästinenser durch Schüsse israelischer Einsatzkräfte getötet worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Zudem gab es laut dem Roten Halbmond Verletzte. Ein Mensch schwebe in Lebensgefahr. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.

Israelischen und palästinensischen Medien zufolge sind israelische Einsatzkräfte seit dem Morgen in vielen Orten im Westjordanland im Einsatz, um dort gegen bestimmte Geldwechselstuben vorzugehen. Nach Angaben der "Times of Israel" stehen Besitzer von Wechselstuben im Fokus, die verdächtigt werden, Geld an militante Gruppierungen weiterzuleiten.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa kam zudem in der Nacht ein junger Mann bei einer Razzia der israelischen Armee in Jericho im Osten des Westjordanlands ums Leben. Er sei durch Schüsse der israelischen Soldaten getötet worden. Israels Militär will eigenen Angaben nach auch diesen Bericht prüfen.

12.30 Uhr: UN verlangen massive Aufstockung der Hilfe für Menschen in Gaza

Die Vereinten Nationen haben eine massive Ausweitung der Hilfslieferungen für die notleidenden Menschen im umkämpften Gaza-Streifen verlangt. Benötigt würden bis zu 600 Lastkraftwagen mit Lebensmitteln, Medizin und anderen humanitären Gütern pro Tag, sagte Juliette Touma, Sprecherin des Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA, in Genf.

Die geringen Mengen an Hilfsgütern, die Israel nun in den Gaza-Streifen hereinlasse, seien völlig unzureichend. Weiter sagte sie, dass rund 3.000 UNRWA-Trucks in Ägypten und Jordanien auf grünes Licht für die Fahrt in den Gaza-Streifen warteten.

11.55 Uhr: UN - Fast 180.000 Vertriebene in nur zehn Tagen

Fast 180.000 Menschen sind nach UN-Angaben allein zwischen dem 15. und 25. Mai im Gazastreifen vertrieben worden, seit Israel seine Militäroffensive in dem Palästinenser-Gebiet wieder verschärft hat. Die eskalierende humanitäre Krise sei äußerst alarmierend, heißt es in einer Mitteilung auf der Website der Internationalen Organisation für Migration (IOM), in der auf die Flüchtlingslager-Koordinierungsstelle CCCM verwiesen wird. Insgesamt seien seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe am 18. März fast 616.000 Menschen gezwungen gewesen, ihren Aufenthaltsort zu wechseln, viele von ihnen mehrfach, einige bis zu zehn Mal.

08.12 Uhr: Mützenich befürwortet Stopp von Waffenlieferungen an Israel

Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich befürwortet einen Stopp der Waffenlieferungen nach Israel. "Ich glaube, es wäre eine richtige Entscheidung, grundsätzlich von Waffenlieferungen jetzt abzusehen", sagte Mützenich im Deutschlandfunk angesichts des harten Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen. Die Bundesregierung müsse dies mit dem Parlament eingehend besprechen. Am Ende entscheide der Bundessicherheitsrat. 

08.09 Uhr: Hamas kritisiert neues Gaza-Hilfssystem

Die Hamas hat die Palästinenser im Gazastreifen aufgefordert, nicht mit einem neuen System zur Verteilung von Hilfsgütern zu kooperieren. Der von der Gaza Humanitarian Foundation geschaffene Mechanismus sei Teil israelischer Pläne, einen Großteil der Bevölkerung in andere Staaten umzusiedeln, erklärte die militant-islamistische Palästinenserorganisation.

Israel hat erklärt, es plane eine "freiwillige" Umsiedlung eines Großteils der mehr als zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Küstengebiets. Die Palästinenser und weite Teile der internationalen Gemeinschaft lehnen eine Umsiedlung kategorisch ab.

07.39 Uhr: Israels Botschafter - Hören Merz zu, weil er ein Freund ist

Israels Botschafter in Deutschland betont, seine Regierung nehme Kritik aus Deutschland am Vorgehen seines Landes im Gazastreifen ernst. "Wenn Friedrich Merz diese Kritik gegenüber Israel erhebt, dann hören wir sehr gut zu, weil er ein Freund ist", sagte Ron Prosor im ZDF-"Morgenmagazin". Die Bereitschaft anderer europäischer Staaten wie Frankreich oder Spanien, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, sieht Prosor kritisch: Das hieße, Hamas nach dem Massaker zu belohnen. "Dann haben wir große Fragen."

05.16 Uhr: Israel hat offenbar Rakete aus dem Jemen abgefangen

Das israelische Militär teilt mit, eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete sei abgefangen worden. In mehreren Landesteilen Israel habe es Luftalarm gegeben. Die israelische Luftabwehr sei im Einsatz.

02.02 Uhr: Hilfsorganisation prüft auf Hamas-Zugehörigkeit bei Verteilung von Hilfsgütern

Die Verteilung von Nahrungsmitteln durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) soll sich nach Angaben von Hilfsorganisationen auf vier große Verteilungszentren im Süden des Gazastreifens stützen. Demnach sollen Familien auf Verbindungen zu militanten Hamas-Kämpfern überprüft werden. Dabei könnte Gesichtserkennung oder biometrische Technologie eingesetzt werden. Laut israelischen Angaben dient das System dazu, Hilfsgüter von der Hamas fernzuhalten. Die radikal-islamische Organisation stehle Lebensmittel, um damit die Bevölkerung zu kontrollieren. Die Hamas weist diese Vorwürfe zurück. Sie erklärte, sie schütze Hilfskonvois vor bewaffneten Plünderern.

01.10 Uhr: Private US-Stiftung startet Verteilung von Nahrungsmitteln in Gaza

Die von den USA unterstützte und von den Vereinten Nationen kritisierte private Hilfsorganisation "Gaza Humanitarian Foundation" hat nach eigenen Angaben mit der Verteilung von Lebensmitteln im Gazastreifen begonnen. Weitere Lastwagen mit Hilfsgütern sollen heute eintreffen. Die im Rahmen eines von Israel initiierten Plans mit der Verteilung von Hilfsgütern in Gaza beauftragte Organisation hat einen neuen vorübergehenden Geschäftsführer, John Acree, ernannt. Der bisherige Leiter, der ehemalige US-Marine Jake Wood, war wegen mangelnder Unabhängigkeit der Organisation zurückgetreten.

Die Vereinten Nationen werfen der im Februar gegründeten Stiftung vor, ihre Pläne würden die Zwangsumsiedlung von Palästinensern und weitere Gewalt bedeuten. Der von Israel initiierte Verteilungsplan sieht vor, dass private Unternehmen - und nicht die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen, die seit Jahrzehnten palästinensische Hilfe abwickeln - Hilfsgüter in den Gazastreifen transportieren.

Montag, 26. Mai 2025

22.56 Uhr: Israelische Bodentruppen laut Medienbericht im Libanon vorgedrungen

Israelische Bodentruppen sind nach einem Medienbericht mehrere hundert Meter tief auf libanesisches Gebiet vorgedrungen. Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf libanesische Angaben, die Truppen seien im Bereich der Ortschaft Mais al-Dschabal vorgerückt. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. 

22.55 Uhr: Neues Verteilungssystem für Hilfslieferungen in Gaza hat begonnen

Eine von Israel und den USA unterstützte Organisation hat mit der Verteilung von Hilfslieferungen im Gazastreifen begonnen. Die Gaza Humanitarian Foundation teilte mit, dass der Betrieb am Montag trotz des Rücktritts ihres Exekutivdirektors aufgenommen worden sei. Dieser hatte seinen Rücktritt am Sonntag damit begründet, dass die Organisation nicht dazu in der Lage sein würde, unabhängig zu arbeiten. Die Vereinten Nationen und andere Hilfsgruppen lehnen den Einsatz der Gaza Humanitarian Foundation ab. Sie werfen Israel vor, es wolle im Gaza-Krieg Lebensmittel als Waffe benutzen. Das neue Verteilungssystem für Hilfslieferungen werde nicht effektiv sein, kritisieren sie.

20.49 Uhr: Präsident deutsch-israelischer Gesellschaft – "Krieg kann nur enden, wenn Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen verliert"

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat Im Interview mit BR24 im BR Fernsehen betont, dass der Krieg im Nahen Osten nur enden könne, wenn die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen verliere. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte im Vorfeld Kritik am Gaza-Einsatz geäußert. Beck ging im Interview darauf ein: "Aus Berliner Sicht sieht das so leicht aus, dass man einerseits klar den Krieg erfolgreich führen kann und andererseits quasi klinisch die Bevölkerung dort schonen kann. Das geht eben nicht." Das Problem sei ihm zufolge, dass Israel nicht gegen eine reguläre Armee kämpfe, sondern gegen eine, die sich unter Zivilisten verstecke. Deshalb sei es so schwer, einerseits die Hamas zu entwaffnen und endgültig zu besiegen und andererseits möglichst geringe Schäden bei der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verursachen. Beck hoffe, dass in Gesprächen zwischen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem deutschen Regierungschef Merz klargestellt werde, dass das Ziel Israels sei, die Hamas zu bekämpfen und nicht die Bevölkerung im Gazastreifen.

19.57 Uhr: Röttgen: Merz hat zum richtigen Zeitpunkt das Richtige gesagt

Unionsfraktionsvize Norbert Röttgen (CDU) stützt die scharfen Worte von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Richtung Israel. "Ich bin sehr froh darüber, dass Friedrich Merz zum richtigen Zeitpunkt das Richtige gesagt hat", sagt Röttgen der "Augsburger Allgemeinen" laut Vorab-Bericht. "Gerade aus unserer unverbrüchlichen Solidarität mit Israel heraus ist es unsere Pflicht, Israel gegenüber auch offen anzusprechen, wenn die Grenzen von Verteidigung, Terrorismusbekämpfung und damit Völkerrecht überschritten werden." Röttgen fordert Israel zudem zu militärischer Zurückhaltung bei der Großoffensive auf. "Das hierdurch bewirkte Sterben und Leiden so vieler unschuldiger Palästinenserinnen und Palästinenser muss sofort beendet werden."

19.42 Uhr: Neue Verteilungsmethode von Hilfsgütern in Gaza verzögert sich

Die Eröffnung eines Verteilungszentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen verzögert sich nach Medienberichten. Grund dafür seien "logistische Schwierigkeiten", berichteten israelische Medien. Der neue Mechanismus war ursprünglich schon für Montag angekündigt worden. Die neu gegründete Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollte Hilfsgüter demnach direkt an die Bevölkerung verteilen. 

19.08 Uhr: Hilfen für Gazastreifen – Schweden will Israels Botschafter einbestellen

Aus Protest gegen die Verweigerung eines ungehinderten Zugangs von Hilfen für den Gazastreifen will Schweden den israelischen Botschafter einbestellen. Das kündigte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson an. "Wir unterstützen nicht, was die israelische Regierung gerade macht, indem sie den Zugang zum Gazastreifen verweigert. Absolut nicht", sagte er. "Wir sind dazu sehr klar gewesen, sowohl national als auch mit vielen anderen europäischen Ländern", sagte Kristersson. "Der Druck steigt jetzt, daran gibt es keinen Zweifel", fügte er hinzu. 

18.19 Uhr: Klingbeil kritisiert wie Merz Israels Vorgehen im Gazastreifen

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil stellt sich hinter die Kritik von Kanzler Friedrich Merz an der israelischen Regierung. Im Gazastreifen werde mit der anhaltenden Militäroffensive der "völkerrechtliche Maßstab" verletzt. Es gebe Tote, Vertreibungen und keine Hilfslieferungen. Deswegen müsse der politische Druck auf Israel erhöht werden. Ziel sei es, unter Freunden deutlich zu machen, was nicht mehr gehe. Die Bundesregierung werde sich für Hilfslieferungen in den Gazastreifen einsetzen. "Ob es weitere Schritte gibt, das werden wir in der Regierung beraten." Merz habe ein deutliches Signal gesendet, das seine volle Unterstützung finde, so SPD-Chef und Vize-Kanzler Klingbeil.

16.41 Uhr: Regierungsvertreter – Israel kann Vorschlag für Waffenruhe nicht akzeptieren

Israel hat den neuen Vorstoß für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Keine verantwortungsvolle Regierung könne einen entsprechenden Vorschlag der radikal-islamischen Hamas akzeptieren, sagt ein israelischer Regierungsvertreter.

15.40 Uhr: Hamas stimmt offenbar US-Vorschlag für Gaza-Waffenruhe zu – Israel nicht

Die Hamas hat Insiderangaben zufolge einem US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Der vom US-Sondergesandten Steve Witkoff vorgeschlagene Plan sehe die Freilassung von zehn Geiseln und eine Waffenruhe von 70 Tagen vor, sagt ein palästinensischer Beamter mit Verbindungen zur Hamas. Die radikal-islamische Gruppe habe den Vorschlag über Vermittler erhalten. Israel lehnt den neuen Vorstoß für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab.

15.03 Uhr: Israel ruft Anwohner eines großen Gaza-Gebiets zur Flucht auf

Israels Armee hat Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens aufgefordert, die Region zu verlassen. Das Militär werde in der Gegend einen "beispiellosen Angriff" beginnen, um gegen Terrororganisationen vorzugehen, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Laut einer vom Militär veröffentlichten Karte umfasst der Fluchtaufruf die Großstädte Chan Junis, Rafah und alle weiteren Orte im Süden des Gazastreifens bis auf Al-Mawasi. Derartige Fluchtaufrufe sind für viele Kriegsversehrte und Kinder oftmals nicht umsetzbar.

14.05 Uhr: Merz kritisiert Israels Vorgehen in Gaza

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat das israelische Vorgehen im Gazastreifen deutlich kritisiert. "Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen", sagte Merz beim "WDR Europaforum 2025" auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin. Experten werfen Israel seit Beginn des Krieges immer wieder Menschenrechtsverletzungen vor.

Deutschland müsse sich mit öffentlichen Ratschlägen an Israel so weit zurückhalten, wie kein zweites Land auf der Welt, fügte er hinzu. "Aber wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch Deutschland, dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen."

Merz betonte die Partnerschaft zwischen Deutschland und Israel. "Aber die israelische Regierung darf nichts tun, was nun irgendwann ihre besten Freunde nicht mehr bereit sind, zu akzeptieren."

13.26 Uhr: UN - Kaum fünf Prozent des Ackerlands im Gazastreifen nutzbar

Im Gazastreifen können nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) nur noch weniger als fünf Prozent der landwirtschaftlichen Anbauflächen bewirtschaftet werden. Grund seien Schäden und Zugangsbeschränkungen, erklärte die stellvertretende Generaldirektorin der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, Beth Bechdol, unter Verweis auf eine satellitengestützte Auswertung. Insgesamt stünden lediglich 688 Hektar oder 4,6 Prozent der Gesamtfläche für den Anbau zur Verfügung.

Mehr als 80 Prozent der Anbauflächen, fast drei Viertel der Gewächshäuser und über 80 Prozent der Brunnen seien durch den Krieg beschädigt worden, so Bechdol: "Dieses Ausmaß der Zerstörung bedeutet nicht nur einen Verlust an Infrastruktur – das ist auch ein Zusammenbruch des Agrar- und Lebensmittelsystems und der Lebensadern des Gazastreifens." Die Gefahr einer Hungersnot sei dadurch zusätzlich erhöht.

13.18 Uhr: Wadephul will an Assoziierungsabkommen festhalten

Bundesaußenminister Johann Wadephul will an dem Assoziierungsabkommen der Europäischen Union mit Israel festhalten. Das Abkommen sei richtig und müsse bewahrt werden, sagte Wadephul bei einem Besuch in Madrid. Dies heiße aber nicht, dass man eine israelische Regierung nicht kritisieren dürfe. Das Abkommen sei allerdings mit dem Staat Israel geschlossen worden und nicht mit der Regierung Netanjahu. Wadephul betonte, bei einem Treffen der EU-Außenminister vergangene Woche in Brüssel sei eine Mehrheit lediglich dafür gewesen, das Abkommen zu überprüfen, nicht aber zu suspendieren.

13.08 Uhr: Wadephul lehnt Waffenstopp für Israel ab - trotz "moralischem Dilemma"

Bundesaußenminister Johann Wadephul lehnt einen Stopp von deutschen Waffenexporten nach Israel ab. Israel sei zahlreichen Gefahren von außen ausgesetzt, etwa von der Hisbollah, den Huthis und aus dem Iran, sagte Wadephul in Madrid. All diese Akteure hätten die Vernichtung Israels zum Ziel. Zugleich sei das Existenzrecht Israels Teil deutscher Staatsraison. Die Bundesregierung sei daher dazu verpflichtet, Israel zur Gewährung seiner Sicherheit Beistand zu leisten, dazu gehörten auch Waffenlieferungen. Gleichwohl stelle die Lage im Gazastreifen "ein großes politisches und moralisches Dilemma für uns" dar, betont Wadephul.

12.58 Uhr: Israelische Demonstranten auf UNRWA-Gelände eingedrungen

Israelische Demonstranten sind auf das Gelände des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge in Ostjerusalem eingedrungen. Der UNRWA-Koordinator für das Westjordanland, Roland Friedrich, sagte, etwa ein Dutzend Protestierende und ein Mitglied des israelischen Parlaments hätten sich am Montag gewaltsam Zutritt verschafft.

12.35 Uhr: Grünen-Chef fordert differenzierte Debatte über Waffenlieferungen

Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak ist gegen einen kompletten Stopp der Waffenlieferungen an Israel. "Dieses Land ist seit seiner Gründung existenziell bedroht. Und überall drumherum sind Staaten, die es nicht gut mit diesem Land meinen", sagte er bei RTL und ntv. Der Iran habe etwa den festen Willen, Israel zu vernichten. "Gegenüber einer solchen Bedrohung darf Israel nicht schutzlos ausgeliefert sein. Und dazu gehört auch, sich verteidigen zu müssen", sagte Banaszak.

Gleichzeitig würden aber Waffen, die in der Vergangenheit an Israel geliefert worden seien, auch im Gazastreifen eingesetzt. Dort steige die Zahl der zivilen Opfer immer weiter. Der Grünen-Chef sprach sich daher für eine Differenzierung in der Debatte um Waffenlieferungen an Israel aus.

12.19 Uhr: Rechtsextremer israelischer Minister besucht Tempelberg - Kritik aus Jordanien

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat zu Beginn der Feierlichkeiten zum Jerusalemtag den Tempelberg besucht. "Ich bin zum Jerusalemtag zum Tempelberg hinaufgestiegen und habe für den Sieg im Krieg, für die Rückkehr aller unserer Gefangenen und für den Erfolg des neu ernannten Schin-Bet-Chefs, David Zini, gebetet", erklärte Ben Gvir auf Telegram. Am Jerusalemtag wird der Eroberung des Ostteils der Stadt durch Israel im Sechstagekrieg von 1967 gedacht.

Jordanien, das die Moschee verwaltet, verurteilte den Besuch. "Die Praktiken dieses extremistischen Ministers und seine fortgesetzten Einfälle in die gesegnete Al-Aksa-Moschee (...) ändern nichts an der Tatsache, dass Ostjerusalem eine besetzte Stadt ist, über die Israel keine Souveränität hat", erklärte das Außenministerium. Ben Gvir hat in der Vergangenheit wiederholt den Tempelberg besucht und sich über das von der israelischen Regierung verhängte dortige Gebetsverbot hinweggesetzt.

11.57 Uhr: Bericht - Viele Tote bei Angriff Israels in Dschabalija

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens hat es neuen Berichten zufolge mindestens 19 Tote gegeben. Weitere Menschen seien verletzt worden, als Kampfflugzeuge ein Haus in Dschabalija bombardierten, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Unter den Todesopfern sollen auch Minderjährige sein. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe den Bericht.

Das israelische Militär teilte weiterhin mit, dass die Einsätze im gesamten Gazastreifen andauerten. In den vergangenen 48 Stunden habe Israels Luftwaffe mehr als 200 Ziele angegriffen, darunter unter anderem Mitglieder von Terrororganisationen, Waffenlager und Tunnel. 

11.38 Uhr: Iran schließt Aussetzung von Uran-Anreicherung aus

Der Iran hat auch eine vorübergehende Aussetzung der Uran-Anreicherung als Teil eines Atomabkommens mit den USA ausgeschlossen. "Der Iran wird das niemals akzeptieren", sagte Außenamtssprecher Esmail Baghaei. Er reagierte damit auf eine Frage nach Berichten, wonach der Iran die Anreicherung für drei Jahre einfrieren könnte, um eine Vereinbarung zu erzielen. Baghaei wies auch die Möglichkeit eines vorläufigen Atomabkommens mit den USA zurück und dementierte Medienberichte, wonach ein provisorisches Abkommen in Betracht gezogen werde.

Die USA fordern vom Iran einen Stopp der Anreicherung, was die Islamische Republik ablehnt. Irans Präsident Massud Peseschkian erklärte laut staatlichen Medien, sein Land werde auch ohne weitere Gespräche mit den USA und bei weiteren Sanktionen überleben. "Es ist nicht so, dass wir verhungern werden, wenn sie sich weigern, mit uns zu verhandeln oder Sanktionen verhängen", sagte Peseschkian mit Blick auf das iranische Atomprogramm: "Wir werden einen Weg finden, um zu überleben."

11.31 Uhr: Medien - Israel lehnt neuen Waffenruhe-Plan ab

Israels Regierung hat israelischen Medienberichten zufolge einen Vorschlag für ein Abkommen im Gaza-Krieg abgelehnt. Der Entwurf könne von keiner verantwortungsvollen Regierung angenommen werden, zitierten mehrere Medien einen israelischen Beamten. Laut der Nachrichtenseite "ynet" handelt es sich um den Vorschlag eines palästinensisch-amerikanischen Geschäftsmanns, der direkte Gespräche mit der Hamas führt. Nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin sieht der Entwurf eine 70-tägige Feuerpause vor, in der beide Kriegsparteien über ein Ende des Kriegs verhandeln. Zudem soll die Hamas in zwei Phasen fünf lebende Geiseln freilassen und fünf Geisel-Leichen übergeben. 

Der Entwurf sei weit entfernt von dem Entwurf, den der US-Sondergesandte Steve Witkoff ausgearbeitet habe, zitierte "ynet" den israelischen Beamten weiter. Witkoffs kürzlich eingebrachter Entwurf sieht die Freilassung von zehn lebenden Geiseln im Gegenzug für eine 45- bis 60-tägige Waffenruhe vor. Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch leben. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten dort.

11.27 Uhr: Hamas warnt vor neuer Hilfsinitiative GHF im Gazastreifen

Die militant-islamistische Hamas hat die Palästinenser im Gazastreifen von einer Zusammenarbeit mit der neuen Hilfsinitiative GHF gewarnt. Die von der Hamas geführte Regierung des Gazastreifens teilte mit, die Gaza Humanitarian Foundation unterstütze die Pläne Israels, die Bevölkerung des Küstengebiets in andere Länder umzusiedeln. Beweise dafür legte die Hamas nicht vor.

Die GHF soll im Rahmen eines neuen, von den USA und Israel unterstützten Systems die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen übernehmen. Hilfsorganisationen haben angekündigt, nicht mit der GHF zu kooperieren, weil die Stiftung den Bedarf nicht decken könne und Massenvertreibungen auslöse, weil die Menschen gezwungen seien, Verteilungszentren aufzusuchen. Zudem bekomme Israel die Kontrolle darüber, wer die Hilfe erhalte. Israel hat erklärt, das neue System sei notwendig, um die Hamas daran zu hindern, Hilfsgüter abzuzweigen. UN-Organisationen bestreiten, dass dies in großem Umfang geschehen ist.

11.19 Uhr: Palästinenser - 52 Tote bei Angriffen auf frühere Schule und Wohnhaus

Bei israelischen Angriffen auf eine ehemalige Schule und ein Wohnhaus im Gazastreifen sind nach neuen palästinensischen Angaben mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen. Allein 36 Tote und Dutzende Verletzte meldete der Notfalldienst des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums nach einem nächtlichen Angriff auf die ehemalige Schule in der Stadt Gaza, die als Notunterkunft genutzt worden sei. Das israelische Militär teilte mit, es habe dort ein Kommandozentrum der Hamas und des Islamischen Dschihad angegriffen. Die Angaben beider Seiten konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

Die Krankenhäuser Schifa und Al-Ahli, in die die Leichen gebracht wurden, bestätigten der Nachrichtenagentur AP die Opferzahlen, auch die eines zweiten Luftangriffs auf ein Wohnhaus in Dschabalija. Dabei seien 16 Mitglieder derselben Familie ums Leben gekommen, teilte das Schifa-Krankenhaus mit. Unter den Toten seien fünf Frauen und zwei Kinder.

10.25 Uhr: Lufthansa setzt Flüge nach Tel Aviv bis 15. Juni aus

Die Lufthansa setzt ihre Flüge nach Tel Aviv bis zum 15. Juni aus. Das Unternehmen begründete dies mit der derzeitigen Situation in der Region. Betroffen seien Flüge der Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines und Lufthansa Cargo.

10.23 Uhr: Gaza-Hilfsinitiative GHF will trotz Problemen Arbeit aufnehmen

Eine neue Organisation will trotz internationaler Kritik und interner Turbulenzen am heutigen Montag mit der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beginnen. "Wir werden uns nicht abschrecken lassen. Unsere Lastwagen sind beladen und bereit, loszufahren", teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) mit Sitz in Genf mit. Bis Ende der Woche rechne man damit, mehr als eine Million Palästinenser zu erreichen. Die Stiftung soll mit Unterstützung Israels und der USA einen neuen Mechanismus für die Verteilung von Hilfsgütern schaffen, durch den die Hamas keine Hilfe mehr abzweigen könne. Etablierte Hilfsorganisationen kritisieren, dass Israel damit Lebensmittel als Waffe einsetzen könne.

Am Wochenende trat unerwartet der Direktor von GHF, Jake Wood, zurück. Er begründete das damit, dass die Stiftung nicht unabhängig agieren könne. Aus einem Schreiben Woods geht hervor, dass Israel angesichts der Kritik einen Teil der Hilfslieferungen, die GHF übernehmen sollte, nun doch den etablierten Hilfsorganisationen überlassen dürfte. Medikamente, Hygiene-Artikel, Zelte, Decken und Ähnliches würden unter dem bestehenden System verteilt, die Stiftung werde aber für Lebensmittel verantwortlich sein. GHF erkenne an, dass es nicht über die nötige Infrastruktur verfüge, um die Hilfslieferungen alleine zu stemmen.

10.19 Uhr: Laschet - Laute Israel-Kritik mancher Staaten ist wirkungslos

Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses des Auswärtigen, Armin Laschet, hat die Bundesregierung gegen den Vorwurf der Zögerlichkeit gegenüber Israels Vorgehen im Gazastreifen verteidigt. Die jüngste scharfe Kritik der Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens und Kanadas nannte der CDU-Politiker im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF wirkungslos. Sie hatten Israel eine "völlig unverhältnismäßige Eskalation" vorgeworfen.

"Die Wirkung ist doch trotzdem gleich null. Die Frage ist doch, wie erreichen wir es, dass Israel mehr humanitäre Hilfe zulässt, dass dieser Krieg zum Ende kommt, dass die Hamas die letzten Geiseln (...) freilässt", sagte Laschet. Die "stille Diplomatie, die klaren Worte, die Deutschland als enger Verbündeter Israels durch unseren Außenminister, auch durch den Bundeskanzler Israel übermittelt" seien "wirkungsvoller als ständige Resolutionen und markige Sprüche". Das sei auch keine Frage der Staatsräson Deutschlands gegenüber Israel: "Aber Staatsräson heißt nicht, man darf Israel nicht kritisieren, man darf nicht Hilfslieferungen einfordern, man darf nicht den Premierminister kritisieren. Das darf man alles."

09.16 Uhr: Israelisches Militär - Drei Raketen aus Gazastreifen abgefeuert

Palästinensische Extremisten haben nach Angaben des israelischen Militärs drei Geschosse vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert. Zwei davon seien noch innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen, ein drittes Geschoss sei abgefangen worden, teilten die Streitkräfte mit.

09.04 Uhr: Laschet - Verweigerung von mehr Hilfsgütern für Gaza wäre Verstoß gegen Völkerrecht

Der neue Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Armin Laschet (CDU), hat mehr Hilfsgüter für den Gazastreifen gefordert. Es müssten mehr Lebensmittel und Medikamente in den Gazastreifen geliefert werden als bisher, sagte er im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. "Wenn man das nicht tut, ist das ein Verstoß gegen das Völkerrecht", erklärte Laschet. Das selbe sei aber auch der Fall, wenn die Hamas Hilfsgüter auf dem Schwarzmarkt für sich beanspruche und auf dem Schwarzmarkt verkaufe: "Wir müssen auf beide Seiten Druck ausüben, dass das Töten und das Morden im Gazastreifen aufhört."

08.36 Uhr: Antisemitismusbeauftragter widerspricht Forderungen nach Waffenstopp für Israel

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat der Forderung einiger SPD-Bundestagsabgeordneter, Waffenlieferungen an Israel zu stoppen, eine Absage erteilt. Im rbb24 Inforadio sagte er: "Das halte ich nicht für den richtigen Weg. Ich bin aber erfreut, dass es jetzt eine Debatte hierzulande gibt." Es sei wichtig, dass man angesichts der schrecklichen Bilder aus dem Gazastreifen den Umgang mit Israel diskutiere, so Klein. Man müsse aber "unterscheiden lernen zwischen Handlungen der israelischen Regierung und Israel als Ganzem, da gibt es große Unterschiede".

Sie öffentlich an den Pranger zu stellen, werde "die israelische Regierung nicht beeindrucken. Wir müssen mit den Israelis hinter verschlossenen Türen sprechen als Freunde und sie auf ihr Fehlverhalten hinweisen", sagte Klein. Es müssten von Israel auch Konzepte eingefordert werden für die Zeit nach der kriegerischen Auseinandersetzung, betonte er.

08.08 Uhr: Palästinenser - 46 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums und eines Krankenhauses 46 Menschen ums Leben gekommen. Allein 31 Tote und mehr als 55 Verletzte meldeten Ersthelfer nach einem nächtlichen Angriff auf eine als Notunterkunft genutzte ehemalige Schule in der Stadt Gaza. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, in dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen. Zelte hätten bei dem Angriff Feuer gefangen.

Das israelische Militär teilte hingegen mit, es habe ein Kommandozentrum der Hamas und der Extremistenorganisation Islamischer Dschihad innerhalb der ehemaligen Schule angegriffen. Man habe vor dem "präzisen Angriff" zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Das Militär sprach von einem weiteren Beispiel für den Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Terrororganisationen, die damit gegen internationales Recht verstießen.

07.52 Uhr: Evangelische Kirche ruft zu Ende der Gewalt im Gazastreifen auf

Die evangelische Kirche ruft die palästinensische Hamas und Israel zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Gazastreifen auf. Die Hamas solle die von ihr noch festgehaltenen Geiseln freilassen, forderte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, in Hannover. Zugleich müssten der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen enden.

Mit Blick auf die Lage der Zivilbevölkerung sprach die Präsidentin der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, von einer humanitären Katastrophe, die inzwischen ein unvorstellbares Ausmaß erreicht habe. "Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen." Der Hunger sei allgegenwärtig." Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht - etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge", so Pruin.

07.03 Uhr: Netanjahu in Jerusalem mit US-Heimatschutzministerin Noem zusammengetroffen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist nach Angaben seines Büros am Sonntag in Jerusalem mit der US-Heimatschutzministerin Kristi Noem zusammengetroffen. Noem habe während des Treffens ihre "unerschütterliche Unterstützung für den Ministerpräsidenten und den Staat Israel" zum Ausdruck gebracht, hieß es weiter. Zudem habe sie ihre Anerkennung "für seine Kriegsführung" im Gazastreifen geäußert.

Berichten israelischer und US-Medien zufolge hatte US-Präsident Donald Trump Noem nach der Ermordung von zwei israelischen Botschaftsmitarbeitern vor dem Jüdischen Museum in Washington vergangene Woche nach Jerusalem beordert. 

06.43 Uhr: Chef von US-Stiftung Gaza Humanitarian Foundation tritt zurück

Der Leiter einer von den USA unterstützten privaten humanitären Stiftung, die im Rahmen eines von Israel initiierten Plans Hilfsgüter in Gaza verteilen soll, ist zurückgetreten. Jake Wood, ehemaliger US-Marine und seit zwei Monaten Geschäftsführer der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), schrieb in einer Erklärung, er sei zurückgetreten, weil die Stiftung die "humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit, die ich nicht aufgeben werde", nicht einhalten könne.

Die Stiftung war im Zuge des zunehmenden internationalen Drucks auf Israel wegen seiner Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gegründet worden. Das hatte das US-Außenministerium Anfang Mai verkündet. International wurde der Plan wegen der vermeintlichen Umgehung der UN und anderer Hilfsorganisationen kritisiert.

04.36 Uhr: Trump - Gute Fortschritte bei Atomverhandlungen mit dem Iran

Nach der jüngsten Verhandlungsrunde zwischen Teheran und Washington im Streit um das iranische Atomprogramm sieht US-Präsident Donald Trump gute Fortschritte. Die Gespräche seien "sehr, sehr gut" gewesen, sagte Trump in Washington vor Journalisten. Er könne nicht mit Sicherheit sagen, ob die Nachrichten zu den Verhandlungen in den kommenden Tagen gut sein würden: "Aber ich habe das Gefühl, dass ich etwas Gutes berichten werde." Es habe "ernsthafte Fortschritte" gegeben. 

Gleichzeitig betonte Trump, dass der Ausgang der Verhandlungen immer noch offen sei. Er hoffe aber auf eine Einigung, damit keine Bomben abgeworfen würden und im Iran viele Menschen zu Tode kämen, so der Präsident weiter. Trump hat Teheran bereits mehrfach für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit Militärschlägen gedroht. Er will verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Teheran bestreitet, dies anzustreben. 

03.05 Uhr: Israel plant offenbar schnelle Einnahme des Großteils von Gaza

Israels Militär plant übereinstimmenden Medienberichten zufolge innerhalb weniger Wochen die Einnahme von drei Vierteln des abgeriegelten Gazastreifens. Den Plänen zufolge werde es nur zwei Monate dauern, bis 75 Prozent des Küstengebiets erobert sind, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf das Militär. Bisher kontrolliere die Armee rund 40 Prozent des Gebiets.

Die palästinensische Zivilbevölkerung solle auf ein Viertel des abgeriegelten Küstengebiets zusammengedrängt werden, um Gaza von der islamistischen Hamas zu befreien, berichtete auch das "Wall Street Journal". Die israelischen Streitkräfte hatten kürzlich eine neue Großoffensive in Gaza gestartet.

02.26 Uhr: Israel - Weitere Hilfstransporte erreichen Gazastreifen

Fast eine Woche nach dem Ende der israelischen Blockade der humanitären Hilfe für den Gazastreifen sind nach Angaben Israels weitere Lieferungen in dem umkämpften Gebiet eingetroffen. 107 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Mehl sowie weiteren Lebensmitteln seien am Sonntag in den Küstenstreifen gefahren, teilte die zuständige israelische Behörde Cogat mit. Die Hilfsgüter seien zuvor von Beamten untersucht worden. Nach Cogat-Angaben fuhren die Lastwagen dann über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen. Es handelt sich dabei um humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft, wie Cogat mitteilte.

01.58 Uhr: Palästinenser melden mindestens 20 Tote durch neue Angriffe

Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen meldet mindestens 20 Tote, darunter Frauen und Kinder, durch einen israelischen Angriff auf eine Schule mit Vertriebenen. Aus Israel lag zunächst keine Stellungnahme vor.

00.37 Uhr: SPD-Politiker wollen Waffenexporte nach Israel beenden

Mehrere SPD-Bundestagsabgeordnete fordern wegen des Vorgehens Israels im Gazastreifen, die deutschen Waffenexporte nach Israel zu beenden. "Deutsche Waffen dürfen nicht zur Verbreitung humanitärer Katastrophen und zum Bruch des Völkerrechts genutzt werden", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Adis Ahmetovic dem "Stern": "Deshalb fordern wir (Benjamin) Netanjahus Regierung zur Bereitschaft zur Waffenruhe und Rückkehr an den Verhandlungstisch auf." Sein Parteikollege Ralf Stegner sagte: "Die humanitäre Katastrophe für die palästinensische Zivilbevölkerung und der Bruch des Völkerrechts durch die Regierung Netanjahu müssen sofort beendet und dürfen nicht auch noch mit deutschen Waffen verlängert werden."

Zwar habe die Bundesregierung für Israel aus guten Gründen eine Ausnahme von der Praxis gemacht, keine Waffen in Konfliktgebiete zu liefern, so Stegner. Die Waffen hätten der Sicherheit Israels und der Verteidigung gedient: "Davon kann gegenwärtig im Gazastreifen und im Westjordanland keine Rede sein." Die SPD-Abgeordnete Isabel Cademartori warnte, dass sich Deutschland durch Waffenlieferungen an Israel an Kriegsverbrechen beteiligen könnte. "Dies könnte dazu führen, dass Deutschland selbst juristisch von internationalen Gerichten belangt wird", sagte sie dem Magazin. Die Bundesregierung sollte daher die Waffenexporte begrenzen, insbesondere Panzermunition und -Ersatzteile dürften nicht mehr geliefert werden.

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.