Verzweifelte Menschen im Gazastreifen an einer Ausgabestelle für Essen (20.07.2025)
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Nahost-Ticker: UN-Organisationen - Schwere Vorwürfe gegen Israel
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Nahost-Ticker: UN-Organisationen - Schwere Vorwürfe gegen Israel

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 30 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 30 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 21. bis 27. Juli im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 27. Juli 2025

22.21 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk fordert Öffnung aller Gaza-Grenzübergänge

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat für die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter die Öffnung aller Grenzübergänge in den Gazastreifen gefordert. Es brauche eine "Flut" an Hilfslieferungen, um eine Verschärfung der Hungerkrise unter der Bevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen zu verhindern, erklärte UNRWA auf der Plattform X. Dafür seien mindestens 500 bis 600 Lastwagen mit Gütern täglich nötig.

21.05 Uhr: WHO - Unterernährung in Gaza nimmt "alarmierende Ausmaße" an

Im umkämpften Gazastreifen breitet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefährliche Unterernährung rasant aus. Die Hungerkrise nehme inzwischen "alarmierende Ausmaße" an, hieß es. Nach WHO-Angaben gab es in dem abgeriegelten Küstengebiet im Juli einen signifikanten Anstieg der Todesfälle im Zusammenhang mit Unterernährung.

Besonders besorgniserregend ist demnach die Lage in der Stadt Gaza im Norden des Gebiets. Dort sei jedes fünfte Kind unter fünf Jahren akut unterernährt. Auch in Chan Junis im Süden sei die Situation verheerend.

Im Juli seien allein in den ersten zwei Wochen etwa 5.000 Kinder unter fünf Jahren wegen Unterernährung ambulant behandelt worden. Die bislang höchste Zahl seit Beginn des Gaza-Kriegs.

20.11 Uhr: WFP - Hilfsladungen für den Gazastreifen reichen nicht aus

Seit der Nacht lässt Israel Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu. Wie das israelische Militär am Abend meldet, wurden heute 28 Hilfsladungen mit Lebensmitteln aus der Luft abgeworfen.

Antoine Renard vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) sagte, 80 Lastwagen seiner Organisation hätten den Gazastreifen erreicht. 130 weitere Hilfslastwagen seien aus Jordanien, Aschdod und Ägypten auf den Weg geschickt worden. Zusätzliche Hilfen würden über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Zikim geliefert.

Dennoch reichten die Hilfen nicht aus, um die akute Notlage zu beheben, erklärte er. Ein Drittel der Menschen in dem Palästinensergebiet habe seit Tagen nicht gegessen, fast eine halbe Million Menschen litten unter hungersnotähnlichen Zuständen.

19.30 Uhr: Starmer ruft Kabinett wegen Gaza aus Sommerpause zurück

Der britische Premierminister Keir Starmer wird laut einem Bericht der "Financial Times" in den kommenden Tagen sein Kabinett aus der Sommerpause zurückrufen – um über die Lage im Gazastreifen zu beraten. Starmers Büro war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Sommerpause ist bis zum 1. September angesetzt.

Starmers Labour-Regierung sieht sich wachsendem Druck ausgesetzt, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Am Freitag hatte der Premier gesagt, die britische Regierung werde einen palästinensischen Staat nur als Teil einer ausgehandelten Friedenslösung anerkennen. Damit enttäuschte er viele in seiner Labour-Partei, die von ihm ein schnelleres Handeln nach dem Vorbild Frankreichs fordern.

18.45 Uhr: Trump - Israel muss Entscheidung treffen

US-Präsident Donald Trump sieht Israel bei den nächsten Schritten im Gaza-Konflikt am Zug. Die radikal-islamische Hamas wolle die von ihr festgehaltenen Geiseln nicht freigeben, sagt Trump bei einer Pressekonferenz vor Handelsgesprächen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Sie wollen sie nicht zurückgeben, und deshalb wird Israel eine Entscheidung treffen müssen", sagt er.

18.23 Uhr: UN-Organisationen begrüßen verstärkte Hilfslieferungen

Mehrere UN-Organisationen begrüßen die von Israel angekündigten Maßnahmen zur erleichterten Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen. Das Welternährungsprogramm (WFP) erklärte auf der Plattform X, genug Lebensmittel in der Region oder auf dem Weg dorthin zu haben, um die Versorgung der gesamten Bevölkerung im Gazastreifen für drei Monate sicherzustellen.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef bezeichnete die Maßnahmen als Gelegenheit, Leben zu retten. Unicef sei bereit, die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern zu erhöhen und die Bevölkerung zu unterstützen.

17.55 Uhr: Sicherheitskabinett berät über Israel

Angesichts der dramatischen Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen soll das Sicherheitskabinett der Bundesregierung morgen zusammenkommen. Vorgesehen sind bei der Sitzung am Nachmittag Beratungen zur Entwicklung um Israel, wie es aus Regierungskreisen in Berlin hieß. Dem engeren Kreis gehören Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und mehrere weitere Ressortchefs an.

Merz hatte heute erneut mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert und auf eine Verbesserung der Situation im Gazastreifen gedrungen.

17.40 Uhr: UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung

Vertreter der UN-Mitgliedstaaten beraten ab morgen in New York über die Zukunft der Palästinensergebiete und eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die USA und Israel werden nach eigenen Angaben nicht an dem dreitägigen Treffen teilnehmen.

Die Konferenz findet vor dem Hintergrund der Ankündigung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron statt, wonach Frankreich bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung im September einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen will.

17.09 Uhr: Hamas-Funktionär wirft Israel Kalükl vor

Die Hilfslieferungen in den Gazastreifen erlaubt Israel nur aus Kalkül, glaubt der ranghohe Hamas-Funktionär Mahmud Merdawi. Der Kurswechsel im Umgang mit der humanitären Krise komme einem Eingeständnis gleich, dass in dem Küstengebiet Palästinenser verhungerten, so Merdawi. Mit der Erleichterung von Hilfslieferungen wolle Israel nicht Leben retten, sondern lediglich sein internationales Ansehen verbessern. Israel werde aber "nicht ohne Strafe davonkommen und unweigerlich den Preis für diese kriminellen Praktiken zahlen".

16.51 Uhr: Jordanien wirft Hilfsgüter über Gaza ab

Jordanien hat damit begonnen, den Gazastreifen mit Hilfsgütern aus der Luft zu versorgen. Bei drei Abwürfen seien insgesamt 25 Tonnen an Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern über verschiedenen Teilen des Küstengebiets abgeworfen worden, hieß es am Sonntag aus Amman.

16.31 Uhr: Norwegischer Flüchtlingsrat - Hilfe für Gaza reicht "bei weitem" nicht

Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat die jüngsten Schritte zur Ausweitung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen als unzureichend kritisiert. Die NRC-Kommunikationsberaterin Shaina Low erklärte, die Maßnahmen seien "bei weitem nicht ausreichend, um die enorme Not in Gaza zu decken". Sie forderte die Öffnung aller Grenzübergänge in das Küstengebiet und uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe.

13.58 Uhr: Bundesregierung - Anerkennung Palästinas derzeit kein Thema

Die Bundesregierung denkt derzeit nicht darüber nach, ob einen palästinensischer Staat von Deutschland jetzt anerkannt werden sollte. Zunächst müsse eine Zwei-Staaten-Lösung verwirklicht werden, so Regierungssprecher Stefan Kornelius.

13.49 Uhr: Bundesregierung drängt auf Waffenstillstand

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Israel aufgefordert, der hungernden Zivilbevölkerung im Gazastreifen Hilfe zukommen zu lassen. Regierungssprecher Stefan Kornelius teilt weiter mit, Merz und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hätten heute dazu telefoniert. "Der Bundeskanzler brachte seine große Sorge zur katastrophalen humanitären Lage in Gaza zum Ausdruck." Netanjahu müsse alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um umgehend einen Waffenstillstand zu erreichen. Hilfe müsse die Zivilbevölkerung schnell, sicher und im gebotenen Umfang erreichen. "Den von der israelischen Regierung angekündigten Maßnahmen müssten nun rasch substanzielle weitere Schritte folgen."

Außenminister Johann Wadephul schrieb auf X, die Lage bleibe unerträglich. "Hilfe muss jetzt sicher, vollständig und verlässlich ankommen und Hamas muss endlich die Geiseln freilassen." Die humanitäre Pause und erste Hilfslieferungen seien Schritte in die richtige Richtung.

13.42 Uhr: Hamas fordert humanitären "Kraftakt"

Der Chef des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen fordert eine Flut an medizinischen Hilfsgütern und anderen Hilfen, um unterernährte Kinder zu behandeln. Die humanitären Kampfpausen der israelischen Armee seien bedeutungslos, wenn sie nicht in eine "echte Chance" verwandelt würden, um Leben zu retten, so Dr. Munir al-Bursch. "Jede Verzögerung wird an einer weiteren Beerdigung gemessen."

13.17 Uhr: Palästinenser - Rund 40 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Vor dem Beginn einer Kampfpause aus humanitären Gründen in drei besiedelten Gebieten des Gazastreifens sollen rund 40 Palästinenserinnen und Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden sein. Das berichteten Krankenhäuser und der Rettungsdienst des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums. Erneut sollen unter den Opfern auch 22 Menschen sein, die sich um Hilfsgüter bemüht haben.

Das Al-Awda-Krankenhaus in Nuseirat warf dem israelischen Militär vor, mindestens zwölf Menschen getötet und 101 weitere verletzt zu haben, die sich auf dem Weg zu einer Hilfsgüter-Verteilungsstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Zentrum des Gazastreifens befanden. Die GHF reagierte nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme, hat eine Mitverantwortung für Gewalt in der Nähe ihrer Einrichtungen in der Vergangenheit aber zurückgewiesen. Das israelische Militär kündigte an, den Bericht zu prüfen.

13.12 Uhr: Abgefangenes Boot pro-palästinensischer Aktivisten in Israel eingetroffen

Ein von der israelischen Armee abgefangenes Hilfsschiff pro-palästinensischer Aktivisten ist in der israelischen Hafenstadt Aschdod angekommen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag beobachtete. Es handle sich um einen "friedlichen, zivilen Einsatz, um die illegale Blockade Israels gegen den Gazastreifen zu durchbrechen", erklärte die Menschenrechtsorganisation Adalah. Das Abfangen des Schiffs in internationalen Gewässern und die Inhaftierung der Menschen an Bord sei eine "klare Verletzung des Völkerrechts".

Zu den 21 Menschen an Bord zählen zwei linkspopulistische französische Abgeordnete und zwei Journalisten des katarischen Senders Al-Dschasira. 

12.54 Uhr: Papst Leo XIV. sehr besorgt über humanitäre Lage in Gaza

Papst Leo XIV. hat sich sehr besorgt zur aktuellen humanitären Lage im Gazastreifen geäußert. Die dortige Zivilbevölkerung sei von Hunger geplagt und weiterhin Gewalt und Tod ausgesetzt, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz. Nach dem Mittagsgebet erneuerte Leo XIV. seinen "eindringlichen Appell" für einen Waffenstillstand, eine Freilassung der Geiseln und eine uneingeschränkte Achtung des humanitären Rechts.

12.43 Uhr: Militär -Zwei israelische Soldaten im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind zwei israelische Soldaten zu Tode gekommen. Das teilte das Militär am Sonntag mit. Die Zahl der seit Ausbruch des Gaza-Kriegs getöteten Soldatinnen und Soldaten stieg damit auf 898.

12.28 Uhr: UNO begrüßt Ausrufung humanitärer "Pausen" im Gazastreifen

Der Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) hat die Einrichtung sicherer Korridore für Hilfslieferungen im Gazastreifen begrüßt. Er begrüße Israels Ankündigung einer täglichen mehrstündigen "Pause" der Kampfhandlungen in dem Palästinensergebiet, erklärte Ocha-Chef Tom Fletcher am Sonntag im Onlinedienst X. Er stehe im Kontakt mit den UN-Helfern vor Ort, die "alles tun werden, um so viele hungernde Menschen wie möglich zu erreichen".

11.27 Uhr: Kolonne von 100 Lkws mit Hilfslieferungen erreicht Gaza

Vor dem Hintergrund einer drohenden Hungerkrise im Gazastreifen erreichen erstmals seit Monaten Hilfslieferungen im großen Stil das abgeriegelte und umkämpfte Küstengebiet: Am Sonntag fuhr eine Kolonne von rund 100 Lastwagen mit Gütern für die notleidende Bevölkerung über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen, wie Quellen im Palästinensergebiet bestätigten. 

08.53 Uhr: TV-Sender - Lkw mit Hilfsgütern fahren in den Gazastreifen

Nach dem Beginn einer von Israel verkündeten "taktischen Pause" des Militäreinsatzes in Teilen des Gazastreifens fahren laut einem ägyptischen TV-Bericht erste Lkw mit Hilfsgütern in das Palästinensergebiet. Ägyptische Lastwagen seien dabei, am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren, meldete der Sender Al-Kahera News am Sonntagmorgen im Onlinedienst X zu Videobildern, die Hilfskonvois im Grenzgebiet zeigen.

07.12 Uhr: Israelische Armee verkündet "taktische Pause" in Teilen des Gazastreifens

Die israelische Armee hat eine "taktische Pause" des Militäreinsatzes im Gazastreifen zu humanitären Zwecken verkündet. Betroffen seien Gebiete, in denen die Armee zuletzt nicht aktiv gewesen sei, darunter die Orte Al-Mawasi und Deir el-Balah sowie die Stadt Gaza, erklärte die Armee am Sonntagmorgen im Onlinedienst Telegram. Dort sollten sichere Routen für Konvois mit humanitären Hilfslieferungen ausgewiesen werden, hieß es weiter.

05.52 Uhr: TV-News - Hilfsgütertransporte aus Ägypten auf dem Weg

Hilfsgütertransporte aus Ägypten sind auf dem Weg nach Gaza, berichtet der staatliche ägyptische Fernsehsender "Al Qahera News TV". Zuvor erklärte das israelische Militär, dass "humanitäre Korridore" für den sicheren Transport von Hilfsgütern durch Konvois der Vereinten Nationen in die Region eingerichtet werden.

04.48 Uhr: Südlibanon - Drei Tote bei israelischen Luftangriffen

Im Süden des Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Samstag drei Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Demnach traf in der Region Tyros ein Drohnenangriff ein Fahrzeug und tötete einen Menschen, bei einem Angriff in Debaal in derselben Region wurden zwei Menschen getötet. Bei letzterem Angriff wurde einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Ani zufolge ein Wohngebäude getroffen.

Das israelische Militär erklärte, bei einem Angriff sei ein Kommandeur der pro-iranischen Hisbollah "getroffen und eliminiert" worden, der an der "Wiederherstellung" der Miliz im grenznahen Gebiet um Bint Dschbeil gearbeitet habe.

01.05 Uhr: Israel - Gaza-Hilfslieferungen aus der Luft wieder aufgenommen

Das israelische Militär hat die Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft wiederaufgenommen. Kurz nach der Bekanntgabe durch die Armee berichteten israelische Medien unter Berufung auf palästinensische Quellen, dass es bereits zu ersten Abwürfen gekommen sei. Das israelische Militär erklärte sich bereit, in dicht besiedelten Gebieten "humanitäre Pausen" einzulegen, um die Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen. Zugleich betonte die Armee, weiter gegen "Terroristen" in den Einsatzgebieten vorzugehen.

00.04 Uhr: Israelische Soldaten stoppen Aktivisten-Schiff

Israelische Soldaten haben ein Schiff mit propalästinensischen Aktivisten gestoppt, die mit Hilfsgütern in Richtung Gazastreifen unterwegs waren. Das israelische Außenministerium bestätigte, dass die "Handala" daran gehindert worden sei, in die Gewässer vor dem Gazastreifen zu gelangen. Die Passagiere seien in Sicherheit und würden zur israelischen Küste gebracht, hieß es in einer Mitteilung auf der Plattform X. "Unbefugte Versuche, die Blockade zu durchbrechen, sind gefährlich, rechtswidrig und untergraben die laufenden humanitären Bemühungen."

Die "Handala" war nach früheren Angaben der Organisation Freedom Flotilla von Italien aus in See gestochen, um die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Zuletzt hatte ein Schiff der Freedom Flotilla im Juni versucht, in den Gazastreifen zu gelangen. An Bord war unter anderem die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Auch dieses Schiff war vom israelischen Militär gestoppt worden.

Samstag, 26. Juli 2025

21.57 Uhr: Humanitäre Korridore für den Gazastreifen und Kampfpausen

Das israelische Militär will neben dem Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft auch humanitäre Korridore zulassen, worüber die Vereinten Nationen Nahrungsmitteln und Medizin in den Gazastreifen liefern können. Zudem könne es auch in besiedelten Gebieten wieder Kampfpausen geben, um Hilfslieferungen zu ermöglichen, teilte das Militär am Abend mit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zahlreiche andere Hilfsorganisationen hatten vor einer tödlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Dort leben rund zwei Millionen Palästinenser, die größtenteils dringend auf Hilfe angewiesen sind. Israel bestreitet die Gefahr einer tödlichen Hungerkrise und spricht stattdessen von einer Kampagne der Hamas.

Das israelische Militär teilte heute zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden. Gleichzeitig betonte die Armee, dass die Kampfhandlungen weitergingen, um alle Geiseln zu befreien und die islamistische Hamas zu besiegen.

21.41 Uhr: Israel kündigt Wiederaufnahme des Abwurfs von Hilfslieferungen an

Über dem Gazastreifen sollen nach Angaben der israelischen Armee in dieser Nacht erstmals wieder Hilfslieferungen aus der Luft abgeworfen werden. Die Armee teilte am Abend mit, als erstes würden sieben Paletten mit Mehl, Zucker und Konserven abgeworfen. Die Hilfsgüter wurden von internationalen Organisationen bereitgestellt. In Abstimmung mit ihnen werde die heutige Aktion durchgeführt, hieß es.

Die Lieferung über den Luftweg gilt Helfern zufolge allerdings als die teuerste und ineffektivste Form humanitärer Hilfslieferungen – auch, weil es dabei meist um relativ geringe Mengen geht.

21.35 Uhr: Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Deal zur Geisel-Freilassung

Mehrere tausend Menschen haben in Tel Aviv für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Bei der Kundgebung richtete Or Levy, der selbst als Geisel 491 Tage im Gazastreifen in Gefangenschaft gewesen war, einen Appell an US-Präsident Donald Trump: "Ich bitte Sie dringend: Bitte nutzen Sie alle Mittel, alle Einflussmöglichkeiten, um sie alle nach Hause zu holen. Ein umfassendes Abkommen ist der einzige Weg nach vorn, und nur Sie können es möglich machen."

Im Gazastreifen befinden sich noch rund 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen.

18.20 Uhr: Hilfsgüter für den Gazastreifen aus der Luft

Bei einem heute stattgefundenen Telefonat der sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist es laut dem britischen Premier Keir Starmer auch um Hilfsgüter-Abwürfe über dem Gazastreifen aus der Luft gegangen. Starmer habe in dem Telefonat erläutert, "wie das Vereinigte Königreich mit Partnern wie Jordanien zusammenarbeiten wird, um Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen und Kinder zu evakuieren, die medizinische Hilfe benötigen", erklärte die britische Regierung.

Zu den weiteren von Bundeskanzler Friedrich Merz angekündigten Schritten gehört Starmers Büro zufolge ein "Plan, der den Weg für eine langfristige Lösung und Sicherheit in der Region ebnen würde". Sobald dieser Plan ausgearbeitet sei, würden London, Berlin und Paris "versuchen, andere wichtige Partner, auch in der Region, einzubeziehen, um ihn voranzubringen".

Gestern hatte ein israelischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP gesagt, dass die Abwürfe humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen rasch wieder aufgenommen würden. Sie würden von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien koordiniert.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA bezeichnete die Wiederaufnahme von Hilfsabwürfen als "ineffizient" und "teuer".

13.53 Uhr: Hamas – Israel verantwortlich für elf Tote im Gazastreifen

Der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat die israelische Armee heute für den Tod von elf Menschen in dem Palästinensergebiet verantwortlich gemacht. Behördensprecher Mahmud Bassal sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass darunter vier Menschen seien, die bei einem Luftangriff auf das Viertel Al-Rimal in der Stadt Gaza getötet worden seien. Zwei weitere Männer seien jeweils durch eine Drohne nahe der südlich gelegenen Stadt Chan Junis sowie durch "Artilleriebeschuss im Lager Al-Bureidsch" im Zentrum des Küstengebiets getötet worden.

Zudem seien heute die Leichen von zwölf Menschen im Gebiet des Morag-Korridors nördlich von Rafah geborgen worden, die in der Nacht zuvor von israelischen Streitkräften beschossen worden waren.

Die israelische Armee erklärte in einer Stellungnahme, sie habe Mitglieder einer "terroristischen Zelle" getötet, die einen gegen Soldaten gerichteten Sprengsatz angebracht habe. Weiter teilte die Armee mit, dass ihre Luftwaffe im Laufe des Vortages "mehr als 100 Terrorziele im gesamten Gazastreifen" angegriffen habe.

13.15 Uhr: Merz – Mit Macron und Starmer über Nahost-Politik abgestimmt

Bundeskanzler Friedrich Merz hat nach eigenen Angaben mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer telefoniert. "Heute Morgen habe ich mich in einem ausführlichen Telefonat mit dem französischen Staatspräsidenten und dem britischen Premierminister über unseren Kurs in der Nahost-Politik abgestimmt", teilt er mit. Es habe große Übereinstimmung mit beiden gegeben. "Wir werden in den kommenden Tagen sehr eng koordiniert die nächsten Schritte unternehmen."

Zuletzt hatte es Differenzen gegeben, weil Macron - anders als Merz und Starmer - im September einen palästinensischen Staat anerkennen will. Das sogenannte E3-Trio veröffentlichte dann am Freitag eine gemeinsame Erklärung, in der von Israel ein Kriegsende in Gaza und ein Verzicht auf eine Annexion von Gebieten des besetzten palästinensischen Westjordanlands gefordert wird.

12.09 Uhr: Starmer kündigt Zusammenarbeit mit Jordanien bei Gaza-Hilfen an

Der britische Premierminister Keir Starmer will Jordanien dabei unterstützen, die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu versorgen. Sein Land arbeite daran, zusammen mit Jordanien britische Hilfen in das Küstengebiet zu bringen, schrieb Starmer am Samstag in einem Zeitungsbeitrag.

Ein jordanischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, hatte am Freitag bekanntgegeben, dass sein Land den Gazastreifen aus der Luft mit Hilfsgütern versorgen wolle. Es werde sich in erster Linie um Milchpulver und Lebensmittel handeln. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, das Militär werde die Luftabwürfe koordinieren.

11.58 Uhr: Palästinenser – 25 Tote bei nächtlichen Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen sollen im Gazastreifen in der Nacht mindestens 25 Menschen getötet worden sein. Das berichteten Krankenhausvertreter und der Rettungsdienst des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums am Samstag.

Mitarbeiter des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza, das viele der Leichen aufnahm, erklärten, die meisten der Opfer seien mit Schüssen getötet worden, als sie in der Nähe des Grenzübergangs Zikim auf Lastwagen mit Hilfsgütern gewartet hätten. Krankenhausmitarbeiter und der Rettungsdienst erklärten, das israelische Militär habe zudem Luftangriffe auf das Palästinensergebiet geflogen. Dabei seien unter anderen vier Menschen in einem Wohngebäude in Gaza ums Leben gekommen.

10.36 Uhr: Misereor fordert Waffenruhe im Gazastreifen - Lage ein "Albtraum"

Das katholische Hilfswerk Misereor fordert eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen. Diese könne die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Israel und den palästinensischen Gebieten sein, erklärte Hauptgeschäftsführer Andreas Frick heute in Aachen. "Die Lage in Gaza ist ein Albtraum – und ein politisches Versagen auf ganzer Linie", so Frick.

10.15 Uhr: Meloni – Vorzeitige Anerkennung Palästinas kontraproduktiv

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat eine Anerkennung eines palästinensischen Staates vor dessen Gründung als kontraproduktiv bezeichnet. "Ich bin eine große Befürworterin des Staates Palästina, aber ich bin nicht dafür, ihn vor seiner Gründung anzuerkennen", sagte Meloni der Zeitung "La Repubblica". Wenn etwas anerkannt werde, das nicht existiere, könne das Problem als gelöst erscheinen, obwohl dies nicht der Fall sei.

Die Ankündigung Frankreichs, bei der UN-Generalversammlung im September einen palästinensischen Staat anerkennen zu wollen, war auf Kritik aus Israel und den USA gestoßen. Die Bundesregierung plant einem Sprecher zufolge kurzfristig keinen solchen Schritt.

09.49 Uhr: Israels Armee meldet Geschoss aus dem Gazastreifen

Israel ist nach Angaben der Armee am Samstag aus dem Gazastreifen beschossen worden. "Ein Geschoss aus dem südlichen Gazastreifen wurde geortet, bevor es wahrscheinlich auf einer freien Fläche auf israelischem Territorium einschlug", erklärte die Armee. Es seien keine Verletzten gemeldet worden.

04.20 Uhr: Österreich verteidigt Unterzeichnung der Erklärung von 28 Staaten zum Gaza-Krieg

Das österreichische Außenministerium hat die Unterzeichnung Österreichs des Appells von 28 Staaten für ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen verteidigt und vor allem mit der nicht mehr hinnehmbaren Lage in dem Palästinensergebiet erklärt. Österreich stehe an der Seite Israels und verstehe den Kampf des jüdischen Staates "gegen die existenziellen Bedrohungen von außen", sagte Außenministerin Beate Meinl-Reisinger der "Welt am Sonntag".

Gleichzeitig betonte sie: "Wir müssen als Freunde Israels der Regierung in Jerusalem jetzt auch sagen: Wir können die humanitäre Lage in Gaza so nicht mehr hinnehmen. Das humanitäre Völkerrecht in Gaza muss uneingeschränkt eingehalten werden", fügte die Vorsitzende der liberalen Partei Neos hinzu. 

00.45 Uhr: Palästinensische Behörden: Israels Armee tötet zwei Palästinenser im Westjordanland

Im Westjordanland haben israelische Streitkräfte palästinensischen Angaben zufolge am Freitag zwei Menschen getötet. Die Palästinensische Autonomiebehörde erklärte, im Gebiet von Hebron im Süden sei ein Menschen "in der Nähe von Beit Fajjar von israelischen Besatzungstruppen getötet" worden und seine Leiche werde von den Israelis einbehalten.

Die israelische Armee erklärte indes, ein "Terrorist" habe versucht, die nahegelegene israelische Siedlung Migdal Oz anzugreifen und sei von einem Sicherheitsbeamten getötet worden.

In einem separaten Vorfall, der sich ebenfalls im Gebiet von Hebron ereignete, wurde der Palästinensischen Autonomiebehörde zufolge der 19-jährige Wadih Samamra "durch Kugeln der Besatzungstruppen" getötet. Von israelischer Seite gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

Freitag, 25. Juli 2025

22.45 Uhr: Trauernde bestatten Opfer von Luftangriff im Gazastreifen

In der Stadt Gaza sind die Opfer eines Luftangriffs auf ein zur Vertriebenenunterkunft umfunktioniertes Schulgebäude bestattet worden. Mindestens fünf Menschen kamen nach Angaben des Schifa-Krankenhauses ums Leben, darunter ein elfjähriger Junge. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah die Leichen. Dutzende Trauernde trugen die Leichen am Freitag vom Krankenhaus zum Begräbnisort. "Genug!", schrie Taradschi Adwan, deren Sohn und Enkelsohn getötet wurden. "Stoppt den Krieg! Unsere Kinder sterben an Hunger, Unterernährung, Dehydrierung, Nahrungsmangel, Angriffen und vor Angst und Zerstörung. Genug, Hamas! Genug, Israel! Genug, Welt!"

22.30 Uhr: Briten planen Evakuierung schwer kranker Kinder aus dem Gazastreifen

Die britische Regierung will schwer kranke Kinder aus dem Gazastreifen im Vereinigten Königreich behandeln lassen. Angesichts der "humanitären Katastrophe" verstärke Großbritannien die Bemühungen, "Kinder aus Gaza zu evakuieren, die dringend medizinische Hilfe benötigen", sagte Premierminister Keir Starmer in einer auf der Plattform X verbreiteten Videobotschaft. Weitere Details zu dem Plan nannte Starmer nicht. Die Lage für die Bevölkerung dort sei "absolut erschreckend".

Zudem kündigte der Premier an, in Zusammenarbeit mit Jordanien britische Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen abwerfen zu wollen. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Die Lieferung über den Luftweg gilt allerdings Hilfsorganisationen zufolge als die teuerste und ineffektivste Form humanitärer Hilfslieferungen - auch, weil es dabei meist um relativ geringe Mengen geht. 

Trotz heftiger internationaler Kritik lässt Israel aktuell nur sehr wenig Hilfe in den Küstenstreifen. Israel will jüngsten Berichten zufolge wieder das Abwerfen von Hilfslieferungen aus der Luft erlauben.

22.25 Uhr: Jordanien plant Luftversorgung für Gazastreifen

Jordanien will den kriegsgeplagten Gazastreifen aus der Luft mit Hilfsgütern versorgen. Ein jordanischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, begründete das Vorhaben am Freitag mit der prekären Lage in dem Küstengebiet. Es werde sich in erster Linie um Milchpulver und Lebensmittel handeln. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, das Militär werde die Luftabwürfe koordinieren. Der Beginn des Einsatzes werde in den kommenden Tagen erwartet. Finalisiert waren die Pläne nach Angaben beider Gewährspersonen noch nicht.

21.40 Uhr: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab

Nach Angaben des israelischen Militärs ist am Abend eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert worden. Im Süden Israels sowie im Westjordanland schrillten die Sirenen. Kurz darauf gab das Militär Entwarnung: Das israelische Luftabwehrsystem habe die Rakete erfolgreich abgefangen. Zu möglichen Schäden durch herabstürzende Teile gab es zunächst keine Informationen.

21.30 Uhr: Laut Hamas etwa 80 Tote bei israelischen Angriffen

Im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums seit Donnerstagabend etwa 80 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Unter den Opfern seien auch neun Menschen, die sich um Hilfsgüter bemüht hätten, erklärte das Ministerium am Freitag.

Ein Angriff traf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza, das als Unterkunft für Vertriebene genutzt wurde, während sich die Menschen im Inneren zum Freitagsgebet versammelten. Mindestens fünf Menschen, darunter ein elfjähriger Junge, wurden getötet, wie ein AP-Reporter berichtete, der die Leichen sah.

19.40 Uhr: Jerusalemer Kardinal Pizzaballa fordert Frieden

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hat erneut ein Ende des Gaza-Krieges gefordert und die Notlage der Menschen vor Ort beschrieben. Er berichtete im ZDF heute journal von seinem Besuch in Gaza, wo er sich hilflos fühlte angesichts der ausgehenden Nahrungsmittel und der Tatsache, dass die Menschen zu unterernährt sind, um Blut zu spenden. Pizzaballa betonte die Notwendigkeit, aktiv etwas gegen den Krieg zu unternehmen und nicht nur zu klagen. Er unterstützt den Vorstoß von Frankreichs Präsident Macron zur Anerkennung Palästinas als Staat, da die Menschen dort nicht nur ein Ende des Krieges, sondern auch ein Zuhause wünschen.

19.05 Uhr: Katar und Ägypten sehen Fortschritte in Gesprächen über Waffenruhe

Katar und Ägypten sehen in der jüngsten Runde der Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen einige Fortschritte. Eine Unterbrechung der Verhandlungen, um vor der Wiederaufnahme der Gespräche Konsultationen abzuhalten, sei im Rahmen dieser komplexen Verhandlungen normal, erklären Katar und Ägypten, die in dem Konflikt vermitteln. Die Vermittler bekräftigen ihre Entschlossenheit, ihre Bemühungen um eine umfassende Vereinbarung für eine Waffenruhe in Partnerschaft mit den USA fortzusetzen.

18.50 Uhr: Starmer will Anerkennung Palästinas als Teil des Friedensplans

Die Anerkennung Palästinas als Staat muss dem britischen Premierminister Keir Starmer zufolge Teil eines umfassenderen Plans für eine dauerhafte Sicherheit für Palästinenser und Israelis sein. Er arbeite mit Verbündeten an den Schritten, die für einen Frieden im Gaza-Konflikt notwendig seien, erklärt Starmer nach der Ankündigung Frankreichs, Palästina als Staat anzuerkennen. Starmer zufolge muss die Anerkennung eines palästinensischen Staates einer der Schritte sein. "Darin bin ich eindeutig. Aber sie muss Teil eines umfassenderen Plans sein, der letztlich zu einer Zweistaatenlösung und zu einer dauerhaften Sicherheit für Palästinenser und Israelis führt."

18.05 Uhr: Berlin, Paris und London: "Humanitäre Katastrophe" im Gazastreifen "muss jetzt enden"

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Israel zur Aufhebung aller Beschränkungen für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgerufen. "Die humanitäre Katastrophe, die wir derzeit im Gazastreifen beobachten, muss jetzt enden", erklärten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung. Zudem riefen sie zu einem sofortigen Waffenstillstand in dem Palästinensergebiet und zur "bedingungslosen" Freilassung aller Hamas-Geiseln auf.

17.51 Uhr: Netanjahu - Hamas behindert Verhandlungen über Feuerpause im Gazastreifen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die radikalislamische Hamas beschuldigt, für ein Feststecken der Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen verantwortlich zu sein. "Die Hamas ist das Hindernis für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln", erklärte der israelische Regierungschef am Freitag. Gemeinsam mit den USA werde Israel nun alternative Optionen erwägen, "um unsere Geiseln nach Hause zu holen, die Terrorherrschaft der Hamas zu beenden und einen dauerhaften Frieden für Israel und unsere Region zu sichern".

Israel und die USA hatten am Donnerstag fast drei Wochen nach Beginn der jüngsten Gesprächsrunde ihre Verhandlungsteams aus dem katarischen Doha zurückgerufen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff warf der Hamas dabei eine Blockadehaltung in den Verhandlungen vor.

Das hochrangige Hamas-Mitglied Bassem Naim warf Witkoff daraufhin am Freitag vor, die Realität zu verzerren: "Die negativen Äußerungen des US-Gesandten Witkoff stehen in völligem Widerspruch zum Kontext, in dem die letzten Verhandlungen stattfanden", sagte Naim der Nachrichtenagentur AFP. Wittkofs Äußerungen dienten lediglich "der israelischen Position". 

Zu den abgebrochenen Verhandlungen um eine Feuerpause im Gazastreifen betonte Israels Ministerpräsident Netanjahu, seine Regierung sei trotz des Rückzugs des israelischen Verhandlungsteams aus Doha weiter an einer Einigung mit der Hamas interessiert.

17.35 Uhr: Wadephul - Anerkennung Palästinas "eher am Ende" von Weg zu Zwei-Staaten-Lösung

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will vorerst keinen Staat Palästina anerkennen. Es gehöre zur Politik der Bundesregierung, "dass wir konkrete Schritte unternehmen und Maßnahmen ergreifen, um den Staatsbildungsprozess Palästinas zu fördern", sagte Wadephul am Freitag dem ARD-Hauptstadtstudio. Dazu gehöre für Deutschland ebenso wie für Frankreich auch "die Anerkennung eines palästinensischen Staates - wir sehen das aber eher am Ende dieses Prozesses".

Wadephul sieht die Anerkennung als "einen gegenseitigen Prozess an". Dies bedeute für ihn: "Israel müsste dann Palästina anerkennen und Palästina Israel". Dies sei jedoch ein kompliziertes Vorhaben im Rahmen der angestrebten Zwei-Staaten-Lösung. Ähnlich hatte sich zuvor auch der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius geäußert.

Für Macrons Ankündigung zur Anerkennung Palästinas äußerte Wadephul ausdrücklich Verständnis. "Frankreich sieht die große Gefahr, dass ein palästinensischer Staat unmöglich wird durch einseitige Schritte Israels", sagte der Bundesaußenminister. "Dies Sorge teilen wir." Einen Unterschied zwischen beiden Ländern gebe es nur in "der Verfahrensweise", was er "nicht für problematisch" halte.

16.44 Uhr: Anerkennung von Palästinenserstaat: Trump nennt Macrons Ankündigung unbedeutend

US-Präsident Donald Trump hat die Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Anerkennung eines Palästinenserstaates heruntergespielt. Macrons Ankündigung habe "kein Gewicht" und werde nichts ändern, sagte Trump in Washington. Macron sei "ein sehr guter Typ, ich mag ihn, aber diese Aussage hat kein Gewicht", sagte Trump zu Journalisten vor seinem Abflug nach Schottland. "Was er sagt, ist unwichtig, es ändert nichts", betonte der Präsident.

Deutlich schärfer hatte US-Außenminister Marco Rubio auf Macrons Worte reagiert. Er sprach im Onlinedienst X von einer "rücksichtslosen Entscheidung". Rubio erklärte weiter, die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich diene "nur der Propaganda der Hamas und verzögert den Friedensprozess". Der Schritt sei zudem "ein Schlag ins Gesicht der Opfer vom 7. Oktober", fügte Rubio mit Blick auf den brutalen Angriff der Hamas auf Israel an dem Tag im Jahr 2023 hinzu, der den Gaza-Kreg ausgelöst hatte. 

16.28 Uhr: Wadephul deutet Kurswechsel der Bundesregierung an

Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die humanitäre Situation im Gazastreifen "völlig inakzeptabel" genannt. Israel trage "natürlich eine zentrale Verantwortung" dafür, dass Hilfe zu den Menschen gelange, sagte Wadephul dem ARD-Hauptstadtstudio. "Der Kampf gegen Hamas ist gerechtfertigt, aber man muss sehen, welches Leiden diese Auseinandersetzung mittlerweile hervorgerufen hat", betonte der CDU-Politiker.

"Das führt uns dazu, dass wir Themen diskutieren müssen, die wir bisher nicht diskutiert haben", deutete Wadephul die Möglichkeit eines Kurswechsels der Regierung an. Er habe sich bisher dafür eingesetzt, dass das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Israel erhalten bleibe, Israel müsse aber sehen, dass sich daraus Verpflichtungen ergeben. Die mit der EU geschlossene humanitäre Vereinbarung zur Versorgung des Gazastreifens werde bisher nur "sehr unzureichend umgesetzt". Wenn sich dies nicht schnell ändere, werde sich in der EU kaum noch Unterstützung für die bisherige Position finden, so der Außenminister.

15.46 Uhr: Trump - Hamas will kein Abkommen über Waffenruhe

US-Präsident Donald Trump hat der radikal-islamischen Hamas vorgeworfen, ein Abkommen über einen Waffenstillstand und eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen nicht anzustreben. Zum Umgang mit Mitgliedern der radikal-islamischen Organisation sagte Trump: "Ich glaube, sie werden gejagt."

15.43 Uhr: Israel erwägt "alternative" Optionen für Geiselbefreiung - Gespräche wohl gestoppt

Israel erwägt gemeinsam mit den USA "alternative" Optionen, um die Geiseln aus dem Gazastreifen nach Hause zu bringen und die Herrschaft der Hamas zu beenden. Ministerpräsident Benjamin schrieb auf X: "Zusammen mit unseren US-Verbündeten erwägen wir alternative Optionen, um unsere Geiseln nach Hause zu bringen, die Terrorherrschaft der Hamas zu beenden und dauerhaften Frieden für Israel und unsere Region zu sichern." Netanjahu bezeichnete die Hamas als ein "Hindernis" für eine Einigung zu einer Waffenruhe, er beendete damit offenbar die Verhandlungen mit der radikalen Gruppe.

Die Äußerungen spiegelten die Aussagen des US-Gesandten Steve Witkoff wider. Witkoff hatte der Hamas die Schuld für den Stopp der Gespräche gegeben. Die Hamas wies diese Darstellung zurück. Sie hatte am Donnerstag ihre Antwort auf einen von den USA unterstützten Vorschlag für einen Waffenstillstand übermittelt und erklärt, die Unterhändler hätten Fortschritte erzielt. Der nun offenbar gescheiterte Vorschlag sah eine 60-tägige Feuerpause vor. Während dieser Zeit hätten zusätzliche Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und ein Teil der verbliebenen 50 Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene freikommen sollen.

15.35 Uhr: Israelischer Vertreter - Bald wieder Hilfslieferungen aus der Luft für Gazastreifen

Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen sollen in Kürze wieder Hilfslieferungen aus der Luft für die Palästinenser in dem Gebiet abgeworfen werden. "In den nächsten Tagen werden wieder humanitäre Hilfslieferungen über dem Gazastreifen abgeworfen", sagte ein israelischer Vertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Die Flüge würden von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien koordiniert. 

Mehr als 100 Hilfsorganisationen hatten angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen am Mittwoch vor einem "massenhaften Verhungern" gewarnt, darunter Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam. Die Organisationen forderten sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, die Öffnung aller Grenzübergänge und den ungehinderten Fluss von Hilfsgütern durch von der UNO kontrollierte Strukturen. 

15.29 Uhr: Hamas rechnet mit Wiederaufnahme von Waffenruhegesprächen

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Israel werden nach Angaben eines Hamas-Funktionärs voraussichtlich in der kommenden Woche fortgesetzt. Er habe erfahren, dass eine israelische Delegation Anfang nächster Woche zu Beratungen aufbrechen werde, sagte der Hamas-Funktionär Bassem Naim. Am Donnerstag hatten die USA angekündigt, dass ihre Unterhändler aus Katar abgezogen werden. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, warf der Hamas vor, nicht wirklich an einer Waffenruhe im Gaza-Krieg interessiert zu sein.

Witkoff teilte auch mit, dass die USA über "alternative Optionen" nachdächten, um die restlichen Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen zu holen. Er machte keine näheren Angaben dazu, wie diese Optionen aussehen könnten. Die Hamas behauptete, Witkoffs Äußerungen hätten dazu gedient, die Hamas für die nächste Verhandlungsrunde unter Druck zu setzen. Bei den Gesprächen seien in den vergangenen Tagen Fortschritte erzielt worden, mehrere Differenzen seien beinahe behoben worden, sagte Naim. Die israelische Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu, ob es in der kommenden Woche wieder Verhandlungen geben wird.

15.15 Uhr: Caritas-Zentrum in Gaza durch Israel beschädigt

Das wichtigste humanitäre Zentrum der Caritas im Süden des Gazastreifens ist nach Angaben der Hilfsorganisation bei israelische Aktivitäten im Gebiet von Deir al Balah schwer beschädigt worden. "Nach Angaben unserer Mitarbeiter haben israelische Panzer und Bulldozer die gesamte Umgebung dem Erdboden gleichgemacht, einschließlich Bäumen, Gebäuden und der gesamten umliegenden Infrastruktur", heißt es in einer Mitteilung. Dabei habe das Zentrum strukturelle Schäden erlitten.

Das medizinische Zentrum sei nach Aufforderung der israelischen Armee vergangene Woche evakuiert und wichtige medizinische Hilfsgüter vorsorglich in eine medizinische Versorgungsstelle im Lager Al-Nuseirat gebracht worden, so die Caritas. Die Mitarbeiter des Hilfswerks im Gazastreifen seien wie die restliche Zivilbevölkerung "weiterhin unvorstellbaren Bedingungen ausgesetzt – sie leiden Hunger, sind traumatisiert und müssen mit einem zusammenbrechenden Gesundheitssystem kämpfen". Die katholische Organisation appellierte an US-Präsident Donald Trump, zu intervenieren und den Krieg zu beenden.

15.11 Uhr: SPD-Fraktion - Deutsche Anerkennung Palästinas wäre "verfrüht"

Die SPD-Fraktion hat sich nach der Ankündigung Frankreichs zur Anerkennung eines palästinensischen Staates gegen einen baldigen derartigen Schritt Deutschlands ausgesprochen. "Eine heutige Anerkennung würde (...) an der schrecklichen Situation in Gaza zunächst nichts ändern", erklärte die stellvertretende Bundestags-Fraktionschefin Siemtje Möller: "Sie wäre auch verfrüht mit Blick auf die Entwicklungen in den palästinensischen Gebieten." Gleichwohl dürfe eine Anerkennung "kein Tabu" sein. 

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Möller sieht eine Zwei-Staaten-Lösung als Ziel. "Der Siedlungsbau im Westjordanland und die Vertreibungspläne in Gaza müssen unverzüglich gestoppt werden", erklärte sie: "Mit ihrer aktuellen Politik isoliert sich die israelische Regierung international immer weiter." In Gaza brauche es "ein Ende der Terrorherrschaft der Hamas, die nicht nur Israel bekämpft, sondern auch die eigene Bevölkerung drangsaliert und ihr Elend mutwillig in Kauf nimmt."

14.58 Uhr: Bericht - Israel will Hilfen aus der Luft für Gaza zulassen

Israel will ausländischen Staaten einem Medienbericht zufolge ab Freitag den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen aus der Luft erlauben. Dies meldet der israelische Armeerundfunk unter Berufung auf einen Militärvertreter. Eine Stellungnahme des Militärs liegt zunächst nicht vor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wirft Israel vor, eine menschengemachte Massenhungersnot in dem Palästinensergebiet verursacht zu haben.

14.29 Uhr: Europäer und Iran wollen Atomgespräche fortsetzen

Unterhändler Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs haben in Istanbul mit Vertretern Irans zu Gesprächen über das Atomprogramm der Islamischen Republik verhandelt. Im Mittelpunkt stand die Möglichkeit, die 2015 aufgehobenen Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft zu setzen. Der sogenannte Snapback-Mechanismus, demzufolge die Sanktionen gegen Iran wieder in Kraft treten, wenn eine der westlichen Vertragsparteien erklärt, dass die Islamische Republik das Abkommen nicht einhält, bleibe auf dem Tisch, sagte ein europäischer Diplomat.

Der iranische Vizeaußenminister Kasem Gharibabadi beschrieb die ersten Atomgespräche seit den militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran im Juni als "ernsthaft, offen und ausführlich". Beide Seiten hätten über die Aufhebung der Sanktionen und den Snapback-Mechanismus diskutiert. "Es wurde vereinbart, dass die Konsultationen zu diesem Thema fortgesetzt werden", schrieb Gharibabadi auf X. Europäische Staats- und Regierungschefs haben angekündigt, die Sanktionen bis Ende August wieder einzuführen, falls es keine Fortschritte bei der Einschränkung des iranischen Atomprogramms gibt.

13.40 Uhr: Zentralrat der Juden kritisiert Macrons geplante Palästina-Anerkennung scharf

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit Kritik auf die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron reagiert, Palästina als Staat anzuerkennen. "Vorstöße zur Anerkennung eines palästinensischen Staates, die in der Propaganda der radikalislamischen Hamas als Erfolg gefeiert werden, sind zum aktuellen Zeitpunkt völlig fehlgeleitet", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.

"Der Fokus der politischen Debatte muss auf einem sofortigen Ende der Hamas-Herrschaft, der Freilassung aller israelischen Geiseln und damit einer Verbesserung der humanitären Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen liegen", sagte Schuster. Israels Sicherheitsinteressen müssten "unverrückbar im Zentrum jeder internationalen Initiative stehen." Terror dürfe nicht belohnt werden.

13.34 Uhr: Unicef - "Kinder im Gazastreifen verhungern"

Kinder im Gazastreifen sind laut UN-Kinderhilfswerk Unicef am Verhungern. "Schwere Mangelernährung bei Kindern breitet sich schneller aus, als Hilfe sie erreichen kann", hieß es in einer Mitteilung von Unicef Deutschland. Das Papier zitierte Angaben des Hamas-kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums, wonach die Zahl der Todesfälle von Kindern durch Mangelernährung seit April von 52 auf 80 gestiegen sei. Insgesamt seien während des Krieges mehr als 100 Menschen an Mangelernährung gestorben – 80 Prozent davon Kinder.

Im Juni seien bereits 6.500 Kinder in den Krankenhäusern wegen Mangelernährung behandelt worden – das sei der höchste Wert seit Beginn des Konflikts. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Experten und Helfer betrachten sie jedoch als relativ zuverlässig. Unicef bezeichnete die Situation als "unerträglich". Um Todesfälle und Unterernährung zu vermeiden, forderte die Organisation den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe. 

13.25 Uhr: Abbas begrüßt Frankreichs Plan für Anerkennung Palästinas - Harsche Kritik in Israel hält an

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat die Ankündigung der französischen Regierung, Palästina als Staat anzuerkennen, als einen "Sieg für die palästinensische Sache" begrüßt . Macron werde so einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung des Friedens auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung leisten. Wie auch die Hamas im Gazastreifen forderte er alle Länder auf, es Frankreich gleichzutun.

In Israel hält die scharfe Kritik an dem von Macron verkündeten Schritt hingegen an. "Ein solches Geschenk, das die Hamas gestern Abend umgehend begrüßt hat, wird voraussichtlich nur zu einer Verhärtung ihrer Position in den Verhandlungen führen", schrieb Außenminister Gideon Saar auf Sozialen Medien. Er warf Macron vor, nicht nur Israels Sicherheit zu gefährden und Hamas für Terror zu belohnen, sondern auch den Krieg im Gazastreifen und damit die "Misshandlung der Geiseln und auch eine Verlängerung des Leidens der palästinensischen Bevölkerung" zu verlängern. Ähnlich äußerte sich der israelische Präsident Isaac Herzog. Macrons Erklärung werde "sicher nicht dabei helfen", die israelischen Geiseln schneller zurückzubringen.

13.18 Uhr: Insider - Sicherheitskabinett soll am Montag wegen Israel zusammenkommen

Bundeskanzler Friedrich Merz plant für Montagnachmittag offenbar eine Sitzung des Sicherheitskabinetts wegen der Entwicklung um Israel. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Offiziell wurde der Termin noch nicht bestätigt. Offenbar geht es darum, angesichts der französischen Ankündigung einer Anerkennung eines palästinensischen Staates, der Situation im Gazastreifen sowie der israelischen Debatte über eine Annexion des besetzten Westjordanlandes eine geschlossene Haltung der Bundesregierung zu demonstrieren.

Dem Sicherheitskabinett gehören neben dem Kanzler auch Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil, die Außen-, Verteidigungs- und Innenminister, der Kanzleramtschef, Vertreter der Geheimdienste an, weitere Ministerinnen und Minister können dazu gebeten werden. In dieser Woche hatte es Differenzen in der schwarz-roten Koalition über die Unterzeichnung einer etwa von Frankreich und Großbritannien mit vorgelegten Erklärung gegeben, in der Israel zum sofortigen Waffenstillstand aufgefordert wird.

13.14 Uhr: Neue Atomgespräche von Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit dem Iran

Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben in Istanbul bis zum Mittag neue Atomverhandlungen mit dem Iran geführt. Das Treffen war das erste seit dem zwölftägigen Krieg zwischen dem Iran und Israel im vergangenen Monat, in dessen Verlauf die USA die iranischen Atomanlagen angriffen. Die E3-Staaten hatten zuletzt damit gedroht, über einen sogenannten Snapback-Mechanismus auch die UN-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft zu setzen, sollte es bei den Atomverhandlungen keine Fortschritte geben.

"Untätigkeit der E3 ist keine Option", hieß es aus europäischen Kreisen. Der Iran sollte bei dem Treffen daran erinnert werden, dass das Zeitfenster für den Snapback-Mechanismus im Herbst ablaufe. Den Angaben nach bereiteten sich die Europäer darauf vor, den Mechanismus "in Ermangelung einer Verhandlungslösung" auszulösen. Der Iran müsse "klare Gesten" in Bezug auf die Urananreicherung und die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA machen. Ein iranischer Sprecher bezeichnete das Treffen im Vorfeld als "Realitätsprüfung für die Europäer" und "Gelegenheit, ihre Ansichten zur iranischen Atomfrage zu korrigieren".

13.01 Uhr: Russland nimmt iranischen Satelliten mit ins All

Russland hat für den Iran einen Telekommunikationssatelliten mit ins All geschossen. Vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region sei eine Sojus-Rakete gestartet, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Sie bringe 20 Satelliten ins All, darunter den iranischen Telekommunikationssatelliten Nahid-2. Nahid-2 ist ein Forschungs- und Kommunikationssatellit, der von der iranischen Weltraumorganisation in Auftrag gegeben worden sei, berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRIB. 

Nach Angaben Teherans verfolgen die Satelliten keine militärischen Ziele. Die USA und Israel sehen das iranische Satellitenprogramm jedoch kritisch. Sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte. Dass Russland einen Satelliten für den Iran ins All bringt, ist nicht neu. Schon 2022 etwa schoss Moskau einen Überwachungssatelliten, den es für den Iran gebaut hatte, ins All.

12.30 Uhr: Deutsch-Israelische Gesellschaft - Macrons Pläne sind "politischer Irrweg"

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Pläne von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zur Anerkennung eines Staates Palästina als "politischen Irrweg mit gravierenden Folgen" kritisiert. Sie komme einer "Belohnung" der radikalislamischen Hamas gleich, die für den Überfall auf Israel im Oktober 2023 verantwortlich sei, erklärte der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck: "Eine Anerkennung zu diesem Zeitpunkt stärkt nicht die Kräfte des Friedens, sondern jene des Terrors."

Beck warf Macron eine "Außenpolitiksimulation" vor. Ein palästinensischer Staat als Nachbar Israels in gegenseitiger Anerkennung könne "nur am Ende eines Verhandlungsprozesses stehen". Derzeit gebe es weder ein klar definiertes palästinensisches Staatsgebiet noch eine effektive Staatsgewalt oder eine allgemein anerkannte Staatsführung. Wer einen nachhaltigen Frieden wolle, müsse "die Entwaffnung der Hamas, die Freilassung aller Geiseln und die Etablierung einer kompromissbereiten palästinensischen Führung zur Voraussetzung machen". Alles andere sei "Symbolpolitik – und die zahlt Israel mit seiner Sicherheit".

12.22 Uhr: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft - Auch Deutschland muss Palästina anerkennen

Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG) hat die Ankündigung aus Frankreich zur Anerkennung eines palästinensischen Staates begrüßt und die Bundesrepublik aufgefordert, das ebenfalls zu tun. "Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung vollendete Tatsachen schafft und endlich den palästinensischen Staat ebenso anerkennt", teilte der Verein gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit: "Die momentane deutsche Nahostpolitik ist nach unserer Auffassung nicht nachvollziehbar." Deutschland halte an der Zwei-Staaten-Lösung fest, "jedoch nur verbal", kritisierte die DPG. Es sei "beschämend", dass sich Berlin gegen den Stopp des Krieges im Gazastreifen stelle. 

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Donnerstag erklärt, er wolle bei der UN-Generalversammlung im September einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen. Er begründete den Schritt mit Frankreichs "historischem Engagement für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten".

11.52 Uhr: Bundesregierung - "Kurzfristig" keine Anerkennung Palästinas

Die Bundesregierung hält an ihrem Nahost-Kurs fest und hält die Anerkennung eines palästinensischen Staates zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. "Die Bundesregierung hält an der Überzeugung fest, dass nur eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung dauerhaft Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser bringen wird", erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius: "Die Anerkennung eines palästinensischen Staates betrachtet sie weiter als einen der abschließenden Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung einer Zwei-Staaten-Lösung." Israels Sicherheit habe dabei für die Bundesregierung "übergeordnete Bedeutung", betonte Kornelius. "Die Bundesregierung plant insofern nicht, kurzfristig einen palästinensischen Staat anzuerkennen."

Aktuell stehe für die Bundesregierung im Vordergrund, "überfällige Fortschritte zu den dringendsten Fragen zu erreichen", sagte Kornelius. Dazu zählte er einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg, die Freilassung der israelischen Geiseln durch die palästinensische Hamas und die Entwaffnung der Hamas. Der Regierungssprecher forderte Israel erneut auf, "die katastrophale humanitäre Lage in Gaza sofort und drastisch" zu verbessern. Man müsse "der leidenden Zivilbevölkerung menschenwürdige, dringend notwendige Versorgung zukommen lassen". 

11.21 Uhr: Italien - Palästinenser-Staat müsste zeitgleich auch Israel anerkennen

Ein Palästinenser-Staat kann nach Ansicht des italienischen Außenministers Antonio Tajani nur dann anerkannt werden, wenn dieser zeitgleich auch Israel anerkennt. "Ein palästinensischer Staat, der Israel nicht anerkennt, bedeutet, dass das Problem nicht gelöst wird", sagt Tajani bei einem Treffen seiner konservativen Partei Forza Italia in Rom.

11.10 Uhr: IAEA-Chef optimistisch mit Blick auf Iran

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zeigt sich optimistisch, dass seine Inspektoren noch in diesem Jahr in den Iran zurückkehren können. Es sei wichtig, nun mit Teheran die Einzelheiten für eine Wiederaufnahme der Inspektionen zu besprechen, sagt Grossi vor Journalisten. "Wir müssen uns darüber einigen, wohin wir gehen und wie wir es tun", sagt er. "Wir müssen uns anhören, welche Vorsichtsmaßnahmen der Iran für notwendig hält." Hintergrund ist der seit Jahren andauernde Streit über das iranische Atomprogramm. Teheran hatte in der Vergangenheit die Arbeit der IAEA-Inspektoren wiederholt eingeschränkt oder die Experten des Landes verwiesen.

11.08 Uhr: Palästinenser begrüßen geplante Anerkennung durch Frankreich

Die Palästinensische Autonomieverwaltung (PA) begrüßt die Ankündigung von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, Palästina als Staat anerkennen zu wollen. Dies bestätige, dass sich Frankreich dem internationalen Recht verpflichtet fühle, sagte PA-Vizepräsident Hussein al-Scheich nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. Paris unterstütze damit das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und auf einen eigenen Staat, fügte er hinzu.

10.44 Uhr: Union kritisiert Macrons Plan zur Anerkennung Palästinas

Vertreter der Union haben die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron kritisiert, Palästina als eigenen Staat anzuerkennen. Dies sei zum jetzigen Zeitpunkt "das völlig falsche Signal", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber dem "Tagesspiegel". Damit werde die radikalislamische Hamas "für ihren Terror belohnt." Huber betonte, eine Zweistaaten-Lösung sei nur möglich, wenn die Hamas zerschlagen sei und das Existenzrecht Israels nicht mehr angezweifelt werde.

Auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt kritisierte das Vorgehen Macrons: Damit komme die internationale Gemeinschaft dem Ziel von zwei Staaten, die sich gegenseitig respektierten, "keinen Schritt näher", erklärte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Anerkennung durch Frankreich bleibe "rein symbolisch und wird in Israel als Affront betrachtet". Die Anerkennung Palästinas als eigenständiger Staat solle "am Ende des Friedensprozesses im Nahen Osten stehen", betonte Hardt. Dies müsse auch die Klärung des Rechtsstatus von Jerusalem und von Verfassungsfragen umfassen. "Eine gute Zusammenarbeit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde ist auch ohne staatliche Anerkennung schon lange deutsche Praxis", erklärte Hardt.

10.35 Uhr: Unicef-Regionaldirektor - "Kinder im Gaza-Streifen verhungern"

Angesichts der schweren Hungerkrise im Gaza-Streifen dringt das UN-Kinderhilfswerk Unicef auf die uneingeschränkte Zulassung von humanitärer Hilfe. "Kinder im Gaza-Streifen verhungern", erklärte Unicef-Regionaldirektor Edouard Beigbeder am Freitag in der jordanischen Hauptstadt Amman. Schwere Mangelernährung bei Kindern breite sich schneller aus, als Hilfe sie erreichen könne. "Und die Welt sieht tatenlos zu", kritisierte Beigbeder.

Der Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Afrika verwies auf Angaben der palästinensischen Behörden, denen zufolge innerhalb von 48 Stunden mindestens vier weitere Kinder verhungert seien. Insgesamt seien während des seit Oktober 2023 andauernden Krieges mehr als 100 Menschen an Mangelernährung gestorben. 80 Prozent davon seien Kinder. "Diese Todesfälle sind unerträglich und hätten verhindert werden können", unterstrich Beigbeder. Die von den UN koordinierte humanitäre Hilfe müsse uneingeschränkt gewährleistet werden, "damit Kinder in Not ungehinderten Zugang zu Unterstützung und Hilfsgütern erhalten". Israel blockiert seit Wochen die Lieferung von humanitärer Hilfe in größerem Umfang, unter anderem wegen des Vorwurfs, die Hamas instrumentalisiere diese für ihre Zwecke. Die UN weisen die Vorwürfe zurück.

10.05 Uhr: CDU-Außenpolitiker Hardt - Anerkennung Palästinas Affront für Israel

Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, lehnt die Anerkennung eines palästinensischen Staates zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab. "Die Anerkennung Palästinas als eigenständiger Staat sollte am Ende des Friedensprozesses im Nahen Osten stehen und auch die Klärung des Rechtsstatus' Jerusalems und Verfassungsfragen umfassen", sagt Hardt der Nachrichtenagentur Reuters. "Dem Ziel zweier gleichberechtigter demokratischer Staaten - des demokratischen, jüdischen Staates Israel und eines palästinensisch-demokratischen Staates Palästina, die sich wechselseitig respektieren - kommen wir durch die Anerkennung keinen Schritt näher", betont der CDU-Politiker. "Sie bleibt rein symbolisch und wird in Israel als Affront betrachtet."

10.00 Uhr: Großbritannien - Andere Prioritäten als palästinensischer Staat

Großbritannien unterstützt grundsätzlich die Anerkennung eines Palästinenser-Staates, sieht die Priorität derzeit jedoch an anderer Stelle. Zunächst müsse das Leid im Gazastreifen gelindert und ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas erreicht werden, sagt Technologieminister Peter Kyle dem Sender Sky News. Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, sein Land wolle im September einen Palästinenser-Staat anerkennen, was auf scharfe Kritik aus Israel und den USA gestoßen war.

09.25 Uhr: Israels Präsident Herzog hofft auf Waffenruhe für Gaza

Nach dem Abzug der israelischen und amerikanischen Verhandlungsdelegationen von den indirekten Waffenruhe-Verhandlungen für den Gazastreifen hat Israels Präsident Izchak Herzog dennoch die Hoffnung geäußert, dass es noch zu einer Einigung kommt. Ein Waffenruhe-Deal würde auch die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas ermöglichen. "Ich bitte euch alle, zu beten, zu hoffen und den Entscheidungsträgern zuzurufen (...), weiter daran zu arbeiten, dass alle Geiseln, bis zur letzten von ihnen, nach Hause kommen", zitierte ihn das öffentlich-rechtliche Kan-Radio.

Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Die Waffenruhe-Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, waren am Donnerstag an einen weiteren Totpunkt gelangt.

06.56 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Krieges

In Tel Aviv haben sich Tausende Demonstranten versammelt, um ein Ende des Gaza-Krieges zu fordern. Nach der Hauptdemonstration auf dem Habima-Platz blockierten die Teilnehmenden mehrere Straßen in der Stadt, bevor sie von der Polizei auseinandergetrieben wurden. "Wir fühlen uns machtlos angesichts dessen, was passiert", sagte Shon Breshef, ein 50-jähriger Renovierungsunternehmer. "Es ist mir wichtig, dass die Welt davon erfährt."

04.34 Uhr: USA lehnen Macrons Plan zur Anerkennung eines Palästinenserstaats ab

Die USA lehnen den Plan des französischen Präsidenten Emmanuel Macron entschieden ab, einen Palästinenserstaat durch die UN-Generalversammlung anerkennen zu lassen. Dies teilt US-Außenminister Marco Rubio auf dem Kurznachrichtendienst X mit. "Diese rücksichtslose Entscheidung dient nur der Propaganda der Hamas und behindert den Friedensprozess. Sie ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer vom 7. Oktober", schreibt Rubio.

03.03 Uhr: US-Gesandter für Syrien - Deeskalation nach Kämpfen in Sweida erreicht

Syrien und Israel verständigen sich bei von den USA vermittelten Gesprächen in Paris auf eine Deeskalation in der syrischen Provinz Sweida. Dies teilt der US-Gesandte für Syrien, Tom Barrack, auf dem Kurznachrichtendienst X mit. "Unser Ziel war Dialog und Deeskalation, und genau das haben wir erreicht", schreibt Barrack. Alle Parteien hätten ihre Entschlossenheit bekräftigt, ihre Bemühungen fortzusetzen. Zuvor waren bei tagelangen Kämpfen zwischen Drusen, sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen in der Provinz Hunderte Menschen getötet worden. Israel versteht sich als Schutzmacht der Drusen und hatte militärisch in den Konflikt eingegriffen.

01.46 Uhr: Gauck kritisiert israelische Kriegsführung im Gazastreifen

Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Kriegsführung Israels im Gazastreifen als völlig unverhältnismäßig kritisiert "Es ist für mich ein unverantwortliches Handeln. Und es ist für mich deshalb unverantwortlich, weil es nicht verhältnismäßig ist", sagte er in der Sendung Markus Lanz im ZDF. "Weil zu viel Leid über zu viele Unschuldige gebracht wird, um Schuldige zu bestrafen."

Gauck betonte, er verspüre seit jeher eine innere Nähe, Hingezogenheit und Bewunderung für Israel - "die wird nie aus meinem Herzen weichen". Deshalb sei er "so völlig entsetzt" darüber, was die israelische Regierung, Regierungschef Benjamin Netanjahu und seine "wirklich schrecklichen Parteiverbündeten" täten.

Israel habe alles Recht gehabt, sich gegen den barbarischen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 zu verteidigen, sagte Gauck. "Ich stehe nach wie vor dazu, dass Deutschland das letzte Land sein sollte, was die Solidarität mit Israel verlässt, das letzte. Aber das heißt nicht, dass wir zu allem zu schweigen hätten." Mit dieser Kritik stehe Deutschland an der Seite "hochanständiger Menschen" auf der ganzen Welt und auch in Israel selbst.

00.26 Uhr: Hamas zu weiteren Verhandlungen bereit

Die radikal-islamische Hamas ist nach eigenen Angaben zu weiteren Verhandlungen über ein umfassendes Abkommen im Gazastreifen bereit. "Die Bewegung bekräftigt ihre Bereitschaft, die Verhandlungen fortzusetzen, um Hindernisse zu überwinden und zu einem Abkommen über eine dauerhafte Waffenruhe zu gelangen", heißt es in einer Erklärung. Zuvor hatten Israel und die USA ihre Delegationen von den Gesprächen über eine Waffenruhe in Doha abgezogen. Der US-Gesandte Steve Witkoff warf der Hamas vor, nicht in gutem Glauben zu handeln.

Donnerstag, 24. Juli 2025

22.55 Uhr: Netanjahu verurteilt Frankreichs Plan zur Anerkennung eines Palästinenserstaats

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilt Frankreichs Plan, einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Ein solcher Schritt belohne Terrorismus, teilt Netanjahu mit. Zudem berge er das Risiko, dass ein weiterer Stellvertreter des Iran geschaffen werde.

Israels Verteidigungsminister bezeichnet die von Frankreich geplante Anerkennung eines palästinensischen Staates als Schande und Kapitulation vor Terrorismus. Israel werde die Errichtung eines palästinensischen Staates, der "unsere Sicherheit verletzt und unsere Existenz gefährdet", nicht dulden, teilt Israel Katz mit.

21.35 Uhr: Einige Hilfsgüter erreichen Gaza – UN: nicht genug für Hungernde

Vor dem Hintergrund anhaltender Warnungen vor einer tödlichen Hungerkrise haben einige Hilfsgüter UN-Angaben zufolge den Gazastreifen erreicht. Die Vereinten Nationen bestätigten, dass UN-Teams am Mittwoch vor allem Mehl an zwei Grenzübergängen abholen und in den Küstenstreifen mit zwei Millionen notleidenden Menschen bringen konnten. 

UN-Sprecher Farhan Haq betonte in New York, dass die freigegebenen Mengen nicht genug seien: UN-Partnerorganisationen im Gazastreifen sowie das Nothilfebüro der Vereinten Nationen berichteten, "dass die Hilfe, die sie in den letzten zwei Monaten nach Gaza bringen konnten, bei weitem nicht ausreicht, um den Überlebensbedarf der Menschen zu decken." Israel müsse mehr Lieferungen zulassen.

21.22 Uhr: Macron kündigt Anerkennung von Palästinenserstaat an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Anerkennung eines palästinensischen Staats angekündigt. "Getreu seinem historischen Engagement für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten habe ich beschlossen, dass Frankreich den Staat Palästina anerkennen wird", erklärte Macron am Donnerstag in mehreren Onlinediensten. Er werde dies "im September dieses Jahres auf der Generaldebatte der Vereinten Nationen feierlich verkünden".

Derzeit sei es "dringend notwendig, dass der Krieg im Gazastreifen zu Ende geht und die Zivilbevölkerung in Sicherheit lebt", erklärte Macron. Er fügte an, in diesem Zusammenhang müsse "endlich der Staat Palästina aufgebaut" werden. Diesem Staat müsse ermöglicht werden, dass er "indem er seine Entmilitarisierung akzeptiert und Israel uneingeschränkt anerkennt, zur Sicherheit aller im Nahen Osten beiträgt".

Im September ist ein Gipfeltreffen von Staats- und Regierungschefs geplant, um eine Zweistaatenlösung voranzutreiben - also die friedliche Koexistenz eines Palästinenserstaats neben Israel. Die unter dem gemeinsamen Vorsitz Frankreichs und Saudi-Arabiens geplante UN-Konferenz war im Juni wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran kurzfristig verschoben worden. 

20.45 Uhr: Britischer Premier - E3 beraten notfallmäßig zu Lage in Gaza

Der britische Premierminister Keir Starmer will sich in einem dringlichen Telefonat mit den Verbündeten Deutschland und Frankreich zur Lage im Gazastreifen abstimmen. Das Hungern und Leiden dort sei "unsäglich und nicht zu rechtfertigen", sagte Starmer einer Mitteilung der britischen Regierung zufolge. 

"Wir werden darüber sprechen, was wir schnellstens tun können, um das Töten zu beenden und den Menschen die Lebensmittel geben zu können, die sie dringend brauchen (...)", so Starmer weiter.

Gleichzeitig solle alles unternommen werden, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen, so der Labour-Politiker. Er fügte hinzu: "Wir sind uns alle einig, dass Israel unbedingt einen Kurswechsel vollziehen muss und die Hilfsgüter, die dringend gebraucht werden, in den Gazastreifen hineinlassen muss."

19.40 Uhr: Berliner Polizei löst Gaza-Demo auf

Die Berliner Polizei hat eine Protestkundgebung gegen die Politik Israels an der Touristenattraktion Checkpoint Charlie in Berlin aufgelöst. Es sei zu mehr als 15 Festnahmen gekommen, sagte der Sprecher der Polizei, Florian Nath, nach ersten Informationen. Vier Polizeibeamte seien verletzt worden, die Ursache ihrer Verletzungen ist aktuell nicht bekannt. Die Demonstranten warfen Israel vor, die Menschen im Gazastreifen verhungern zu lassen.

Die Polizei löste die Versammlung, die um 16.00 Uhr begann, auf. Demonstranten wollten den Platz aber nicht verlassen. Teils setzten sie sich auf die Straße. Gegen 19.00 Uhr begann die Polizei mit der Räumung. Es habe tätliche Angriffe auf Polizeibeamte gegeben, sagte der Sprecher. Farbbeutel und Eier seien auf Einsatzkräfte geworfen worden. Zudem seien laut Polizeisprecher verbotene Parolen gerufen worden.

19.26 Uhr: USA brechen Gaza-Waffenruheverhandlungen in Katar ab

Die USA brechen nach Angaben von Donald Trumps Nahost-Gesandtem Steve Witkoff Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ab. Das an den Gesprächen beteiligte US-Team werde für Beratungen aus Katar zurückgeholt, kündigte Witkoff am Donnerstag an. Er machte dafür die militant-islamistische Hamas verantwortlich, die zu erkennen gegeben habe, dass sie wenig Interesse an einer Waffenruhe habe.

"Während die Vermittler große Anstrengungen unternommen haben, scheint die Hamas nicht koordiniert zu sein oder in gutem Glauben zu agieren", teilte Witkoff mit. "Wir werden jetzt alternative Optionen in Erwägung ziehen, um die Geiseln nach Hause zu bringen und ein stabileres Umfeld für die Menschen von Gaza zu schaffen." Es sei "eine Schande, dass die Hamas auf diese egoistische Weise gehandelt" habe, sagte Witkoff weiter. Die Aussagen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

19.21 Uhr: Bundesregierung wegen Gaza-Position unter Druck

Die Kritik an der Haltung der Bundesregierung im Umgang mit Israels Vorgehen in Gaza wird immer lauter. Hilfsorganisationen, Politiker verschiedener Lager und Ex-Diplomaten verweisen auf die katastrophale Lage und drängen auf einen Strategiewechsel.

18.11 Uhr: 73-jährige Israelin wegen Plan für Mordanschlag auf Netanjahu angeklagt

Die israelische Staatsanwaltschaft hat eine 73-Jährige angeklagt, der vorgeworfen wird, sie habe den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu mit einer Panzerfaust umbringen wollen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, entschloss sich die Angeklagte zu der Tat, nachdem sie mit einer tödlichen Krankheit diagnostiziert worden war. Die Anti-Regierungsaktivistin habe sich daraufhin entschieden, ihr Leben zu "opfern", um den israelischen Staat von der aktuellen Regierung zu "befreien".

Die Behörden seien durch einen weiteren Aktivisten, den die Frau um Hilfe gebeten habe, auf die Angeklagte aufmerksam geworden. Den Angaben zufolge wollte sie, dass der Mann ihr eine Panzerfaust besorgt. Zudem bat sie ihn um Hilfe, um Informationen über Netanjahus Terminplan und die Sicherheitsvorkehrungen für den Regierungschef zu erlangen, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Der Mann habe versucht, sie von den Plänen abzubringen, weil die Frau nicht einlenken wollte, alarmierte er die Behörden. Die Frau steht derzeit unter Hausarrest, da sie laut Staatsanwaltschaft weiterhin eine Gefahr darstellt.

17.05 Uhr: Israelischer Minister - Ganz Gaza wird jüdisch sein

Keine eingezäunten jüdischen Siedlungen, sondern ganz Gaza jüdisch: Das ist nach Worten des israelischen Ministers für Jerusalem-Angelegenheiten und Kulturerbe, Amichai Elijahu, die Zukunft des Gazastreifens. "Gott sei Dank beseitigen wir dieses Übel. Wir verdrängen diese Bevölkerung, die mit 'Mein Kampf' erzogen wurde", sagte der Politiker der rechtsextremen Partei Jüdische Stärke im Interview des ultraorthodoxen Radiosenders Kol BaRama.

Darin bestritt Elijahu demnach auch, dass es im Gazastreifen eine Hungersnot gebe. "Wann immer Ihnen Bilder von hungernden Kindern gezeigt werden, schauen Sie zur Seite: Dort steht ein dicker Mensch, der sich gut ernährt", sagte er. Die Vorwürfe seien Teil einer Kampagne gegen Israel, so Elijahu. Gleichzeitig wies er eine israelische Verantwortung für die Ernährung der Palästinenser in Gaza zurück. "Kein Volk ernährt seine Feinde. Die Briten haben die Nazis nicht ernährt, die Amerikaner haben die Japaner nicht ernährt, und die Russen ernähren jetzt nicht die Ukrainer", sagte Elijahu wörtlich.

16.49 Uhr: Israels Verhandlungsteam aus Doha zurückbeordert

Das israelische Verhandlungsteam in den Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza ist zu Beratungen nach Israel zurückbeordert worden. Dies sei eine Reaktion auf eine Antwort der Hamas auf einen israelischen Vorschlag, teilte das Büro von Ministerpräsident Netanjahu mit. Zuvor hatte die Hamas mitgeteilt, dass die den Vermittlern im Gaza-Krieg eine Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übermittelt habe. Auf dem Verhandlungstisch liegt ein Konzept für eine 60-tägige Waffenruhe, in deren Verlauf die Hamas zehn der noch lebenden Geiseln freilassen würde. Die Antwort der Hamas enthielt Änderungsvorschläge zu Klauseln zur Lieferung von Hilfsgütern, Karten der Gebiete, aus denen sich die israelische Armee zurückziehen soll, sowie Garantien für ein dauerhaftes Ende des Krieges.

In israelischen Medien wurde die Rückberufung des Verhandlungsteams unterschiedlich bewertet. Während einige davon ausgingen, dass dies auf einen Stillstand bei den Verhandlungen hindeutete, sahen andere positive Signale, dass Bewegung in die Gespräche komme. Das Forum der Familien der Geiseln teilte mit, man sei tief besorgt über die Rückkehr des Verhandlungsteams aus Doha, eine "weitere verpasste Gelegenheit, alle 50 Geiseln freizulassen", wäre "unverzeihlich", hieß es.

16.45 Uhr: Diplomatenkreise - Syrisch-israelisches Ministertreffen in Paris geplant

Nach israelischen Angriffen in Syrien ist ein erstes hochrangiges Treffen zwischen Vertretern beider Staaten am Donnerstag in Paris geplant. Der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, werde in der französischen Hauptstadt mit dem syrischen Außenminister Asaad al-Schaibani zusammentreffen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Das Treffen soll demnach vom US-Botschafter in der Türkei, Tom Barrack, moderiert werden. Barrack werde auch mit dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot zusammentreffen. 

Israel hatte sich zuletzt in den gewaltsamen Konflikt zwischen verschiedenen Volksgruppen in der südsyrischen Region Suwaida eingeschaltet. In der vergangenen Woche griff die israelische Armee sowohl in der Region Suwaida als auch in der Hauptstadt Damaskus an. Israel sieht sich als Schutzmacht der religiösen Minderheit der Drusen, die in Suwaida stark vertreten ist. Die Drusen stehen im Konflikt mit sunnitischen Beduinen, die ihrerseits von syrischen Milizen unterstützt werden.

16.42 Uhr: Mindestens sechs Tote bei Explosion von Munitionslager in Syrien

Bei der Explosion eines Munitionslagers im Nordwesten Syriens sind mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium nach der Explosion in der Provinz Idlib mit. Von Ärzten eines Krankenhauses hieß es, acht Menschen seien getötet worden. Einige der Verletzten seien zudem in Lebensgefahr. Man habe "dringende ärztliche Unterstützung von Feldkrankenhäusern in der Nähe erbeten". 

Augenzeugen berichteten von einer Reihe schwerer Explosionen und dicken Rauchwolken am Himmel. "Granatsplitter landeten Hunderte Meter weit verteilt in der Gegend", sagte Chalid al-Ahmed, der in einem Vertriebenenlager in der Nähe lebt. Zivilschützer und andere Rettungskräfte versuchten, Opfer aus den Trümmern zu bergen. Unter Anwohnern in der Gegend brach Panik aus. Viele Menschen flüchteten laut Augenzeugen aus Angst vor weiteren Explosionen. Katastrophenschutz-Minister Riad Saleh sprach von einem "mysteriösen" Vorfall.

16.23 Uhr: Auswärtiges Amt nimmt UN gegen israelische Vorwürfe in Schutz

Das Auswärtige Amt hat die UN gegen israelische Vorwürfe in Schutz genommen, Hilfslieferungen für den Gazastreifen nicht zu verteilen. "Humanitäre Helfer brauchen Sicherheit, um helfen zu können. Wegen unzureichender israelischer Sicherheitszusagen können die Vereinten Nationen Hilfsgüter nicht sicher an den Grenzübergängen im militärischen Sperrgebiet in Gaza abholen und zu den Bedürftigen bringen", hieß es im Auswärtigen Amt auf eine Anfrage, ob man die Kritik der israelischen Botschaft teile.

Diese hatte auf X geschrieben, dass die UN 950 vollbeladene Hilfstransporte für den Gazastreifen nicht zur Verteilung brächten. Die Vereinten Nationen könnten dieses Problem aber nicht alleine lösen, hieß es im Auswärtigen Amt. Israel müsse es "den Vereinten Nationen ermöglichen, Hilfsgüter sicher zu transportieren und zu verteilen".

16.19 Uhr: Abbas - Trump soll Druck für mehr Hilfe im Gazastreifen machen

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat in einer Fernsehansprache US-Präsident Donald Trump zum Eingreifen aufgefordert, um UN-Organisationen die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu ermöglichen. Der Chef der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland appellierte auch an die internationale Gemeinschaft, umgehend Wege zu finden, um Hunderttausende Tonnen humanitärer Hilfe, die sich derzeit rund um den Küstenstreifen befinden, in das Gebiet zu bringen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete.

Abbas sagte, das palästinensische Volk sei mit der größten humanitären Katastrophe der Gegenwart konfrontiert. Er forderte einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza, die Einfuhr von Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern sowie die Freigabe der von Israel einbehaltenen palästinensischen Steuereinnahmen.

15.36 Uhr: Kritik an Knesset nach Ja zu Annexion des Westjordanlands

Das israelische Parlament hat in einer Resolution eine Annexion des Westjordanlandes befürwortet und damit internationale Kritik auf sich gezogen. In dem in der Nacht zum Donnerstag verabschiedeten Beschluss, der nur symbolischen Charakter hat, heißt es: "Israel hat das natürliche, historische und juristische Recht auf alle Territorien des (historischen) Landes Israel". Die Resolution, fordert die Regierung Netanjahu dazu auf, die "Souveränität" des Staates Israel auf alle jüdischen Siedlungen im Westjordanland auszudehnen. Damit ist praktisch eine Annexion gemeint. Derzeit wird ein Teil des besetzten Gebiets von der palästinensischen Autonomieverwaltung, der andere Teil von einer israelischen Militärverwaltung regiert.

In einer gemeinsamen Resolution kritisierten mehrerer Staaten die Entscheidung als "eklatanten und inakzeptablen Verstoß gegen das Völkerrecht" - darunter Saudi-Arabien, Türkei, Ägypten, Jordanien, Katar, Nigeria sowie die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit. Ankara forderte zudem "verbindliche und abschreckende Maßnahmen gegen die Aggression des völkermörderischen Israels".

15.00 Uhr: Israels Botschafter in Berlin - Europa darf Hamas nicht ermutigen

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat Europa zu einer harten und kompromisslosen Haltung gegenüber der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas aufgerufen. "Der Hamas in Gaza muss klar gemacht werden, dass sie aus Europa keine Unterstützung erhält - nur so ist ein Waffenstillstand bald möglich", sagte Prosor der Nachrichtenagentur Reuters. Politischer Druck auf Israel bewirke indes nur das Gegenteil: "Die Verhandlungen werden komplizierter und dauern länger." Jede einseitige Verurteilung Israels - wie die Erklärung zahlreicher westlicher Staaten von Anfang der Woche - stärke die Hoffnung der Hamas-Führung, mit neuen, inakzeptablen Forderungen ihre Ziele zu erreichen, sagte Prosor.

14.42 Uhr: Menschenrechtler warnen vor Völkermord und Islamisierung in Syrien

In Syrien droht laut der Gesellschaft für bedrohte Völker eine gezielte Vernichtung religiöser Gruppen. Statt Islamisten gelte es die Demokratiebewegung und Minderheiten zu unterstützen, sagte Kamal Sido, Nahost-Referent der Nichtregierungsorganisation, in Frankfurt. Er verwies auf die schwierige Situation für Drusen, Alawiten, Armenier und Kurden sowie Christen, Jesiden und weitere Gruppen. Der Vorstandssprecher der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Valerio Krüger, erklärte, in Syrien drohe aktuell ein Völkermord an Alawiten, Drusen und Christen.

"Was die Drusen in den letzten Tagen und Wochen erlebt haben, ist faktisch ein Genozid", erklärte Maher Tyfour, der selbst Druse ist. Diese führten nun einen Verteidigungskrieg. Tyfour sieht in den Auseinandersetzungen den Versuch, die drusische Bevölkerung in Syrien mit Waffengewalt zur Akzeptanz der Übergangsregierung in Damaskus zu bringen. Er berichtete von etwa 30 in Brand gesetzten Dörfern und Leichen auf den Straßen. Suweida sei von allen Seiten belagert.

14.20 Uhr: "Spiegel" - Diplomaten-Gruppe im Außenamt fordert schärferen Kurs gegen Israel

Im Auswärtigen Amt wächst einem Medienbericht zufolge der Unmut über die Israelpolitik der Bundesregierung. Rund 130 Diplomatinnen und Diplomaten hätten sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die eine härtere Gangart gegenüber der israelischen Regierung fordert, berichtete der "Spiegel". Die Diplomatinnen und Diplomaten würden sich in unregelmäßigen Abständen treffen und über Chatkanäle kommunizieren. Ihr Motto laute: "loyal nonkonform". 

Die Mitglieder der Gruppe stünden am Anfang ihrer Karriere, berichtete das Magazin. Die meisten seien zwischen 30 und 40 Jahre alt, Attachés, Referentinnen und Referenten oder stellvertretende Referatsleiter. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts bestätigte dem "Spiegel" die Existenz der Abweichlergruppe. Die beiden Staatssekretäre Géza von Geyr und Bernhard Kotsch seien "kurz nach Amtsantritt der neuen Regierung zu einem informellen Gedankenaustausch mit der Gruppe zusammengekommen", wird der Sprecher zitiert. Ein Treffen mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) sei in Planung.

14.12 Uhr: EU - Israel muss Versorgung im Gazastreifen verbessern

Israel hat nach Einschätzung der EU-Kommission zwar einige Anstrengungen unternommen, um die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu verbessern. Die Lage sei aber weiterhin katastrophal, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Man bewerte derzeit die Situation. Alle Optionen blieben auf dem Tisch, falls Israel eine Anfang des Monats mit der EU getroffene Vereinbarung zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen nicht umsetze.

Die Vereinbarung sieht eine erhebliche Erhöhung der Zahl der täglichen Lkw-Transporte von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern in den Gazastreifen vor, die Öffnung mehrerer Grenzübergänge sowohl im Norden als auch im Süden des Palästinensergebietes sowie die Wiederöffnung der Hilfsrouten via Jordanien und Ägypten.

14.08 Uhr: EU verurteilt Gewalt und Intervention im syrischen Suweida

Angesichts der Kämpfe in der südsyrischen Provinz Suweida hat die Europäische Union die Gewalt entschieden verurteilt. Besonders wandte sich die Außenbeauftragte Kaja Kallas gegen Angriffe bewaffneter Gruppen gegen Zivilisten. Ohne die Luftangriffe Israels in der Region namentlich zu nennen, verurteilte die EU auch "jede einseitige ausländische Militäraktion und Truppenpräsenz". Die Vorgänge müssten mit internationaler Hilfe untersucht werden.

"Die EU drängt ausnahmslos alle fremden Akteure, Syriens Einheit, Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität umfassend zu respektieren", hieß es in der Stellungnahme. Man verurteile "Versuche, Syriens Stabilität und Aussichten auf einen friedlichen Übergang zu untergraben". Kallas verlangte die Einhaltung des Waffenstillstands und den Schutz von Zivilisten unabhängig von Ethnie oder Religion. Es seien sofort Schritte gegen weitere Aufhetzung und Spaltung zu unternehmen. Die EU unterstütze Partner bei der humanitären Hilfe, die Übergangsregierung solle dafür freien Zugang sicherstellen und für den Schutz der Mitarbeiter sorgen.

13.54 Uhr: US-Sondergesandter zu Gaza-Gesprächen in Italien erwartet

Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump will in Italien mit einem Vertrauten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über einen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg beraten. Aus israelischen und amerikanischen Kreisen verlautete, Steve Witkoff werde am Donnerstag in Italien erwartet. Israel entsendet demzufolge Ron Dermer zu dem Treffen, einen engen Vertrauten Netanjahus - möglicherweise ein Zeichen dafür, dass es dem israelischen Regierungschef ernst ist mit dem Abschluss einer Vereinbarung.

Zu den Diskussionen in Italien dürfte ein Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe gehören, während der die militant-islamistische Hamas zehn lebende Geiseln und die sterblichen Überreste von 18 weiteren im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser freilassen würde. Zudem sollen Hilfslieferungen in den Gazastreifen ausgeweitet und Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand geführt werden. Die Hamas legte eine Antwort auf den jüngsten Vorschlag für eine Waffenruhe vor. Ein israelischer Vertreter, der anonym bleiben wollte, bezeichnete ihn als praktikabel.

13.25 Uhr: Fünf Tote nach israelischen Einsätzen im Gazastreifen

Israelische Einsätze im Gazastreifen haben palästinensischen Klinikangaben zufolge mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Das Leichenschauhaus des Al-Aksa-Krankenhauses teilte in Deir al-Balah mit, die Toten seien ihm am Mittwochabend gebracht worden.

Zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, wurden den Angaben zufolge östlich von Deir al-Balah durch israelischen Panzerbeschuss getötet. Eine weitere Person kam bei Schüssen israelischer Soldaten im Flüchtlingslager Bureidsch ums Leben. Zwei weitere Getötete waren Teil einer Gruppe von Menschen, die in Sawaida von einem israelischen Angriff getroffen wurden. Das israelische Militär, das in den vergangenen Tagen seine Einsätze ausweitete, reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

12.35 Uhr: Sorge um Journalisten im Gazastreifen

Führende Nachrichtenagenturen und die BBC beklagen zunehmende Probleme bei der Lebensmittelversorgung ihrer Reporter im Gazastreifen. "Wir machen uns große Sorgen um unsere Journalisten in Gaza, die zunehmend nicht mehr in der Lage sind, sich und ihre Familien zu ernähren", erklärten die Nachrichtenagenturen AP, AFP und Reuters sowie die britische BBC. "Seit vielen Monaten sind diese unabhängigen Journalisten die Augen und Ohren der Welt vor Ort in Gaza. Jetzt sind sie mit denselben schrecklichen Umständen konfrontiert wie die Menschen, über die sie berichten."

Die Medienunternehmen forderten Israel auf, Journalistinnen und Journalisten die Ein- und Ausreise in den Gazastreifen zu gestatten und ausreichende Nahrungsmittellieferungen in das Gebiet zu ermöglichen. Israel hat während des seit mehr als 21 Monaten tobenden Krieges internationalen Medien den unabhängigen Zugang zum Gazastreifen verwehrt.

11.30 Uhr: Acht Verletzte bei Auto-Anschlag in Israel

Bei einer Auto-Attacke sind im Zentrum Israels nach Armeeangaben acht Soldaten verletzt worden. Zwei der Uniformierten erlitten moderate, sechs weiter leichte Verletzungen, teilte das Militär auf seinem Telegram-Kanal mit.Der Attentäter steuerte sein Fahrzeug in eine Bushaltestelle nahe Kfar Jona, 35 Kilometer nördlich von Tel Aviv, wie zuvor israelische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet hatten. Dabei habe er dort wartende Passanten gerammt. Die Berichte, die sich auf die Rettungskräfte bezogen, hatten zunächst von fünf moderat und drei leicht Verletzten gesprochen.

Der Attentäter habe nach dem Anschlag seine Fahrt fortgesetzt, hieß es weiter. Wenig später habe die Polizei das von ihm zurückgelassene Fahrzeug gefunden. Die Sicherheitskräfte leiteten eine intensive Suche nach ihm ein.

11.00 Uhr: Schüsse im Westjordanland - Jugendliche getötet

Im Westjordanland sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden am Mittwochabend zwei Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren durch israelische Schüsse getötet worden. Das israelische Militär erklärte, Soldaten hätten auf Palästinenser geschossen, die Molotow-Cocktails auf eine Schnellstraße geworfen hätten. Dabei seien zwei Jugendliche in der Nähe der Ortschaft Al-Chader im Westjordanland getötet worden.

10.00 Uhr: Welthungerhilfe kritisiert fehlenden Zugang nach Gaza

Die Welthungerhilfe hat auf ihrer Jahrespressekonferenz auf die die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam gemacht. "Es ist inakzeptabel, dass nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden und Menschen auf der verzweifelten Suche nach Nahrung auch noch getötet werden. Die wenigen Verteilungen reichen bei weitem nicht aus und entsprechen nicht den humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand und den ungehinderten Zugang der Hilfsorganisationen über alle Grenzübergänge in den Gazastreifen", fordert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

08.50 Uhr: Israel prüft Hamas-Vorschlag zu Waffenruhe

Israel prüft eine überarbeitete Antwort der radikal-islamischen Hamas auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Hamas bestätigte, einen neuen Vorschlag übergeben zu haben. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter wurde von lokalen Medien mit den Worten zitiert, der neue Text sei eine Grundlage, mit der Israel arbeiten könne. Ein israelischer Sender berichtete jedoch, eine schnelle Einigung sei nicht in Sicht, da zwischen beiden Seiten weiterhin Differenzen bestünden.

Eine erste, am Dienstagabend vorgelegte Antwort der Hamas hatten internationale Vermittler Insidern zufolge als unzureichend zurückgewiesen und Israel gar nicht erst übergeben. Ein palästinensischer Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die jüngste Position der Hamas sei "flexibel, positiv und berücksichtige das wachsende Leid in Gaza und die Notwendigkeit, das Hungern zu beenden". Zu den Streitpunkten gehört einem israelischen Medienbericht zufolge unter anderem die Frage, wohin sich das israelische Militär während einer Waffenruhe zurückziehen soll.

06.27 Uhr: Iran hat bei Angriffen in Israel offenbar Streumunition eingesetzt

Der Iran hat im Krieg gegen Israel im vergangenen Monat nach Angaben von Amnesty International Streumunition eingesetzt. Iranische Streitkräfte hätten "ballistische Raketen mit Sprengköpfen, die Submunition enthielten", auf israelische Wohngebiete abgefeuert, erklärte Amnesty International unter Berufung auf neue Untersuchungen. "Durch den Einsatz solcher Waffen in oder in der Nähe von bevölkerten Wohngebieten haben die iranischen Streitkräfte das Leben von Zivilisten gefährdet", erklärte die Direktorin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. Der Einsatz der Waffen sei "eine eklatante Verletzung des humanitären Völkerrechts", betonte sie. 

03.26 Uhr: Hamas übermittelte Antwort auf Gaza-Vorschlag zur Waffenruhe

Die islamistische Hamas hat den Vermittlern im Gaza-Krieg eine Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übermittelt. Das teilte die Terrororganisation auf Telegram mit. Wie die israelische Nachrichtenseite "ynet" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, handelt es sich um eine aktualisierte Fassung. Über den Inhalt war zunächst nichts bekannt. 

00.00 Uhr: Merz und Macron fordern Israel zum Waffenstillstand auf

Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben die israelische Regierung nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius mit Blick auf den Gazastreifen aufgefordert, "einen Waffenstillstand sofort einzuleiten" und umgehend die humanitäre Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung sicherzustellen. Beide hätten bei ihrem Gespräch in Berlin am Abend ihre tiefe Besorgnis über die Situation im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht.

Mittwoch, 23. Juli 2025

23.54 Uhr: Iran kündigte Besuch von IAEA-Delegation in zwei bis drei Wochen an

Der Iran will in zwei bis drei Wochen wieder eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land lassen. Wie der stellvertretende iranische Außenminister Kasem Gharibabadi sagte, handelt es sich um eine "technische Delegation", die keinen Zugang zu den iranischen Atomanlagen erhalten wird.

22.35 Uhr: Bericht - 130 Diplomaten im Außenministerium fordern härteren Israel-Kurs

Offenbar wächst im Auswärtigen Amt der Wunsch nach einer härteren Israel-Politik der Bundesregierung angesichts der Entwicklung im Gazastreifen. Nach Angaben des "Spiegel" haben sich im Außenministerium rund 130 vor allem jüngere Diplomaten zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die eine deutlichere Kritik an der israelischen Regierung fordert. Das Motto der Gruppe laute "loyal nonkonform", schreibt der "Spiegel". Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte die Existenz der Gruppe am Abend. Es gebe auch Planungen für ein Treffen mit Außenminister Johann Wadephul (CDU).

20.38 Uhr: Ex-Geisel - Militäreinsatz in Gaza bedroht Geiseln

Angehörige der israelischen Geiseln im Gazastreifen sind nach Washington gefahren, um für die die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu werben. Sie forderten ein neues Abkommen zwischen Israel und der Hamas. Die ehemalige Geisel Keith Siegel machte dabei deutlich, dass der Militäreinsatz der israelischen Armee im Gazastreifen das Leben der Geiseln gefährde. 

Wörtlich sagte Siegel: "Als ich in Gefangenschaft war, wurde ich in Zentral-Gaza festgehalten - genau dort, wo jetzt das Militär seine Operationen ausweitet. (...) Diese Kämpfe riskieren das Leben dieser Geiseln. Jeder Moment ohne ein Abkommen bringt sie in größere Gefahr." Von den 50 Geiseln, die sich derzeit noch in der Gewalt der Hamas befinden, sollen noch mindestens 20 am Leben sein.

19.48 Uhr: Londoner Bürgermeister fordert Anerkennung von Palästinenserstaat

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan fordert die britische Regierung dazu auf, einen palästinensischen Staates anzuerkennen. "Es kann keine Zweistaatenlösung geben, wenn es keinen lebensfähigen Staat mehr gibt, den man Palästina nennen kann", schrieb der Labour-Politiker auf X. Darum müsse das Vereinigte Königreich "unverzüglich die palästinensische Staatlichkeit" anerkennen, und außerdem die israelische Regierung deutlich mehr unter Druck setzen, um das "schreckliche, sinnlose Töten" im Gaza-Krieg zu beenden.

19.00 Uhr: Israel beansprucht Souveränität über Westjordanland

Das israelische Parlament hat einem Antrag zur Annexion des besetzten Westjordanlandes zugestimmt. In der Knesset stimmten am Mittwoch 71 Abgeordnete für die "Anwendung der israelischen Souveränität auf Judäa, Samaria und das Jordantal", wie die biblische Bezeichnung für die im Sechstagekrieg besetzten Gebiete lautet. 13 Parlamentsmitglieder votierten mit Nein.

Der Antrag, den die rechte Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestellt hatte, hat keine direkten rechtlichen Folgen, könnte aber dazu führen, dass das Thema einer Annexion auf die Tagesordnung künftiger Debatten im Parlament gesetzt wird.

Israel hat das Westjordanland im Nahostkrieg 1967 zusammen mit dem Gazastreifen und Ostjerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen alle drei Gebiete für einen künftigen Staat. Im Westjordanland leben etwa drei Millionen Palästinenser und mehr als 500.000 jüdische Siedler. Eine Annexion des Gebietes könnte die Schaffung eines lebensfähigen palästinensischen Staates an der Seite Israels unmöglich machen. Eine solche Zweistaatenlösung gilt international als einzige realistische Möglichkeit, den Konflikt beizulegen.

18.25 Uhr: Hamas antwortet auf Israels Vorschlag für Waffenruhe

Nach einem Waffenruhevorschlag Israels hat jetzt die Hamas offenbar darauf geantwortet. Wie aus palästinensischen Verhandlungskreisen verlautet, sind darin Änderungsvorschläge der radikalislamischen Organisation in Bezug auf die Einfuhr von Hilfsgütern in das Palästinensergebiet enthalten. Außerdem habe die Hamas Vorschläge für Gebiete gemacht, aus denen sich die israelische Armee zurückziehen solle, sowie Garantien für eine dauerhafte Waffenruhe gefordert.

In der vor zwei Wochen begonnenen aktuellen Verhandlungsrunde versuchen Delegationen beider Seiten mit Unterstützung internationaler Vermittler eine Vereinbarung für eine zunächst 60-tägige Waffenruhe zu erreichen. Dabei wird zudem über die Freilassung von zehn israelischen Geiseln im Gegenzug für eine unbekannte Zahl palästinensischer Gefangener gesprochen. 

18.01 Uhr: Hilfsorganisationen fordern Zugang zu Hungernden

Mehr als 100 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen haben gemeinsam an Israel appelliert, damit sie Zugang zu hungernden Menschen im Gazastreifen bekommen. "Direkt vor den Toren Gazas, in Lagerhäusern – und sogar im Gazastreifen selbst – liegen Tonnen von Lebensmitteln, sauberem Wasser, medizinischen Hilfsgütern, Unterkünften und Treibstoffen ungenutzt herum, da humanitäre Organisationen keinen Zugang zu ihnen haben und sie nicht ausliefern können", heißt es in dem Schreiben der Organisationen. Und: "Das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmethode ist ein Kriegsverbrechen", heißt es in dem Appell. 

An die internationalen Regierungen erging der Appell, einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand zu fordern. Die von den Vereinten Nationen geleitete und finanzierte humanitäre Hilfe müsse wiederhergestellt werden, so die Organisationen. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) lebt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung "unter hungernotähnlichen Bedingungen".

15.54 Uhr: Israels Militär - Angriff auf Kirche in Gaza war Versehen

Knapp eine Woche nach dem Tod von drei Menschen in einer Kirche in Gaza-Stadt durch israelischen Beschuss hat das israelische Militär seinen Untersuchungsbericht dazu veröffentlicht. Darin hieß es, das katholische Gotteshaus sei aufgrund einer "unbeabsichtigten Munitionsabweichung" versehentlich getroffen worden. 

Die Richtlinien für den Einsatz von Munition in der Nähe von religiösen Gebäuden, Schutzräumen und anderen sensiblen Orten seien danach weiter präzisiert worden, teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Er betonte erneut, die israelischen Streitkräfte versuchten, Schäden an Zivilisten und ziviler Infrastruktur so gering wie möglich zu halten. Trotzdem werden in dem Konflikt immer wieder Zivilisten in Gaza getötet.

15.02 Uhr: Trotz Kritik - Bundesregierung verteidigt Zurückhaltung bei Appell zu Gaza-Krieg

Trotz wachsender Kritik aus SPD und Opposition hat die Bundesregierung ihre Entscheidung verteidigt, den Appell von 28 Staaten für ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen nicht zu unterzeichnen. "Niemand kann von uns verlangen, dass wir Israel im Stich lassen", sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) der Wochenzeitung "Die Zeit". Deutschland könne in dem Konflikt kein "neutraler Mittler" sein, "weil wir parteiisch sind. Wir stehen an der Seite Israels."

Der Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) sieht die Regierungskoalition trotz der Kritik der SPD nicht beschädigt. Kritik an Deutschlands Zurückhaltung kam nun auch von Grünen und Linken. Diese sei ein "vollkommen unverständlich und ein fatales Zeichen", schrieb die Grünen-Chefin Franziska Brantner im Onlinedienst X. Die Linken-Abgeordnete Lea Reisner nannte die "Passivität Deutschlands" in der Sache "schlicht unerträglich".

14.01 Uhr: Koalition bei Gaza uneins - CSU stellt sich gegen SPD

CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann hat die Forderung der SPD-Fraktionsspitze zurückgewiesen, dass Deutschland sich dem Appell von 28 Staaten an Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs anschließen soll. !Dieser einseitige Druck auf Israel, das ist doch genau das, was die Hamas will", sagte er der Deutschen Presse-Agentur zur Begründung. "Über die Hamas redet in diesem Kontext niemand mehr, und das wird es mit uns nicht geben." Hoffmann wies auch die Forderung einzelner SPD-Außenpolitiker nach einem Stopp der Rüstungsexporte nach Israel mit deutlichen Worten zurück. Ein solcher Schritt hätte "dramatische Folgen", sagte er. "In diesem freundschaftlichen Verhältnis haben Sanktionen keinen Raum." 

Der Appell war von Großbritannien initiiert worden. Dass Deutschland nicht dabei ist, hat Kanzler Friedrich Merz (CDU) damit begründet, dass es bereits einen Beschluss des Europäischen Rats mit deckungsgleichem Inhalt gebe. 

13.38 Uhr: WHO: "Systematische Zerstörungen" von Gaza-Gesundheitsanlagen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach der Beschädigung eines zentralen Warenlagers in Deir al-Balah scharfe Kritik am Umgang mit Gesundheitseinrichtungen im Gaza-Krieg geäußert. Der Angriff auf das WHO-Hauptlager in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens sei "Teil einer systematischen Zerstörung von Gesundheitsanlagen", teilte die Organisation auf der Plattform X mit, ohne einer Partei konkret die Schuld dafür zu geben.

Die WHO hatte zuvor aber Israels Armee vorgeworfen, in Einrichtungen der Organisation in Deir al-Balah eingedrungen und dort etwa Mitarbeiter festgenommen zu haben. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den neuen Vorwürfen. In der Vergangenheit hatte sie betont, sie unternehme große Anstrengungen, um den Schaden für zivile Gebäude zu begrenzen.

12:37 Uhr: Wadephul hält trotz Kritik an Israel-Politik fest

Bundesaußenminister Johann Wadephul hält trotz wachsender Kritik an seiner Israel-Politik fest. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der "Zeit" verteidigte der CDU-Politiker seine Entscheidung, eine Erklärung zahlreicher westlicher Staaten nicht zu unterzeichnen, in der ein sofortiges Ende des Gaza-Krieges gefordert wird. Niemand könne von Deutschland verlangen, Israel im Stich zu lassen, das vom Iran, von der jemenitischen Huthi-Miliz, der libanesischen Hisbollah und der Hamas bedroht werde, sagte Wadephul. Wegen seiner Haltung hat es auch Kritik aus den Reihen des Koalitionspartners SPD gegeben.

"Vor allem aber darf das perfide Spiel der Hamas nicht aufgehen, die sowohl die Geiseln als auch die palästinensische Bevölkerung in Gaza weiter als Faustpfand nimmt", mahnte Wadephul. Deutschland könne im Nahost-Konflikt kein neutraler Mittler sein, "weil wir parteiisch sind. Wir stehen an der Seite Israels".

12:18 Uhr: Hilfsorganisationen warnen: Menschen im Gazastreifen verhungern

Mehr als 100 Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen haben verstärkte Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. In dem Brief, der am Mittwoch herausgegeben wurde, warnten die 115 Unterzeichner vor einer katastrophalen Lage, die immer mehr Menschen in den Hunger treibe. Sie müssten zusehen, wie ihre Kollegen und die Palästinenser, denen sie helfen wollten, verhungerten, hieß es darin.

Einschränkungen und Verzögerungen durch die israelische Regierung unter einer totalen Belagerung hätten zu Chaos, Hunger und Tod geführt, schrieben die Organisationen. Gefordert wurden eine Aufstockung der Hilfe und eine Waffenruhe. In dem Schreiben wurde Israel für Beschränkungen der Hilfslieferungen in das vom Krieg verwüstete Gebiet gerügt.

11:49 Uhr: Papst - Reise nach Gaza "nicht unbedingt die Antwort"

Papst Leo XIV. sieht eine persönliche Reise in den Gazastreifen nicht als gebotenes Mittel zur Beilegung des Konflikts. Es gebe "viele Orte", an die er gerne selbst gehen würde, "aber das ist nicht unbedingt die Antwort", sagte er laut dem Portal Vatican News am Dienstagabend auf eine entsprechende Frage. Stattdessen müsse man "alle ermutigen, ihre Waffen niederzulegen und auch den Handel aufzugeben, der hinter jedem Krieg steht".

Oft würden die Menschen durch den Waffenhandel zu "Instrumenten ohne Wert", sagte der Papst. "Wir müssen immer wieder die Würde jedes Menschen betonen, ob Christ, Muslim, Menschen jeder Religion. Wir alle sind Kinder Gottes, geschaffen nach Gottes Bild", sagte Leo XIV.

11:35 Uhr: Israelisches Militär - Mehrere Hamas-Kämpfer bei Luftangriff getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff im Gazastreifen mehrere Kämpfer der militant-islamistischen Hamas getötet. Zur Zahl der getöteten Extremisten bei dem Angriff in Dschabalia machte die Armee am Mittwoch zunächst keine Angaben. Israelische Truppen seien in der Stadt Gaza und dem nördlichen Teil des Küstengebiets im Einsatz, hieß es. Am Dienstag seien mehr als 120 Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen worden, darunter militante Zellen, Tunnel und mit Sprengfallen versehene Gebäude.

11.18 Uhr: Bericht - jeder sechste gefallene Soldat in Israel starb durch Unfall

Von 451 israelischen Soldaten, die seit Beginn des Gazakriegs am 7. Oktober 2023 gefallen sind, sind rund 17 Prozent bei Unfällen im Einsatz ums Leben gekommen. Mindestens 77 Soldaten starben durch Waffenfehlfunktionen, Fehlschüsse, Beschuss aus eigenen Reihen und andere Unfälle, wie der Nachrichtensender "Arutz Scheva" am Mittwoch meldete.

11.00 Uhr: Palästinenser - Mindestens 21 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei Angriffen des israelischen Militärs sollen im Gazastreifen zwischen Dienstagabend und Mittwoch mindestens 21 Menschen getötet worden sein. Im Nordwesten der Stadt Gaza wurde nach Angaben des Schifa-Krankenhauses ein Haus getroffen. Mindestens zwölf Menschen seien dabei ums Leben gekommen, erklärte die Klinik, die die Leichen aufnahm. Laut einer Liste des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums waren sechs Kinder und zwei Frauen unter den Opfern.

10.37 Uhr: Verdacht der Sabotage bei Explosionen im Iran

Eine Serie von Explosionen und Bränden in weiten Teilen des Irans sorgt nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel für Spekulationen. Während die Regierung in Teheran offiziell von Unfällen spricht und Anschuldigungen gegen den Erzfeind vermeidet, äußern nun mehrere iranische Funktionäre laut "New York Times" anonym den Verdacht auf Sabotage. Seit Tagen bereits diskutieren Nutzer in den sozialen Medien über mögliche verdeckte Operationen durch den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad.

Einige der Explosionen ereigneten sich in Industriegebieten. Am Sonntag kamen etwa bei einem Vorfall in der größten Ölraffinerie in Abadan im Südwesten des Irans mehrere Arbeiter ums Leben. Auch zahlreiche Detonationen in Wohnvierteln – offiziell auf Gaslecks zurückgeführt – sorgen für Verunsicherung.

09.58 Uhr: Kanzleramtsminister Frei sieht Koalition trotz Gaza-Streits nicht beschädigt

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht trotz der SPD- Forderungen zur Unterzeichnung eines Appells zum Gaza-Krieg die Regierungskoalition nicht beschädigt. "Da geht kein Löschblatt zwischen die Partner", sagte Frei am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". "Über die Form und die Wege zum gemeinsamen Ziel darf man auch mal unterschiedlicher Meinung sein", fügte Frei hinzu.

Die SPD-Fraktion und Fraktionschef Matthias Miersch hatten am Dienstag gefordert, dass sich die Bundesregierung einer gemeinsamen Erklärung von inzwischen 28 Staaten anschließt, die Israel zu einem sofortigen Ende des Krieges im Gazastreifen aufruft. Unter anderem Großbritannien, Frankreich, Italien sowie die EU-Kommission unterzeichneten den Appell, Deutschland hingegen nicht.

08.58 Uhr: Muslime appellieren an Politik und Religionsgemeinschaften

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ruft angesichts der humanitären Lage im Gaza-Streifen Politik und Religionsgemeinschaften zu einem gemeinsamen Handeln auf. Ungehinderte humanitäre Hilfe, ein dauerhafter Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln und ernsthafte diplomatische Initiativen seien überfällig und unabdingbar, um weiteres Leid zu verhindern, erklärte der Zentralrat am Mittwoch in Köln. Der Zentralrat der Muslime rief dazu auf, gemeinsam die Stimme zu erheben "für das Leben, für die Menschenwürde, für die, deren Existenz durch Hunger, Gewalt und Hoffnungslosigkeit bedroht ist".

08.15 Uhr: Hilfsorganisationen verlangen Zugang nach Gaza

Mehr als 100 Organisationen haben erneut freien Hilfszugang zum Gazastreifen gefordert. Wegen der Blockade blieben Tonnen von Nahrung, Wasser, medizinischen Gütern und Treibstoff ungenutzt in Lagerhäusern außerhalb von Gaza. , heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Appell an die Staatengemeinschaft. "Die Beschränkungen, Verzögerungen und Zersplitterung durch die Totalbelagerung der israelischen Regierung haben Chaos, Hunger und Tod verursacht."

Seitdem die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation Ende Mai die Verteilung der Lebensmittel übernommen habe, litten besonders Kinder und alte Menschen zunehmend unter Mangelernährung und Hunger. Beinahe täglich komme es zu tödlichen Vorfällen an den Ausgabestellen. Nach UN-Angaben wurden seitdem mindestens 1.000 Palästinenser bei der Nahrungssuche, auf für humanitäre Hilfe angelegten Wegen oder an Nahrungsausgabestellen getötet worden sein.

06.51 Uhr: Gaza-Hilfsorganisation fordert UN erneut Zusammenarbeit auf

Die von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation hat die UN erneut zur Zusammenarbeit bei Hilfslieferungen für den Gazastreifen aufgefordert. Die Organisation sei dazu bereit, Hilfslieferungen bei der Einfuhr nach Gaza und UN-Helfer vor Ort zu schützen, heißt es in einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Brief des GHF-Geschäftsführers Johnnie Moore an die UN in New York.

Nach Angaben der GHF besteht das Problem für die UN und andere humanitäre Helfer in der Region nicht darin, dass der Zugang zum Gazastreifen verweigert werde. "Es ist ein Problem von Kapazitäten und Organisation und die Welt verdient die Wahrheit über diesen Unterschied." Die Hilfsgüter, die sich nach Angaben der GHF ungenutzt in Warenlagern der UN befinden, könnten mit Hilfe der Organisation ausgeliefert werden.

05.35: Trumps Nahost-Gesandter wird in Rom zu Gesprächen erwartet

Der Nahost-Gesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, wird in Europa zu Gesprächen über den Krieg im Gazastreifen erwartet. Das teilt ein Vertreter der US-Regierung mit. Dem Nachrichtenportal Axios zufolge wird er am Donnerstag mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und einem hochrangigen katarischen Gesandten zusammentreffen. Die Gespräche über einen 60-tägigen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas werden von Katar und Ägypten mit Unterstützung der USA vermittelt.

05.30 Uhr: Israel und Hamas streiten über Nahrungshilfe für Gaza

Streit über Nahrungsmittelhilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen erschwert die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Die Hamas bestehe darauf, dass wieder die UN und der Palästinensische Halbmond die Verteilung humanitärer Hilfe in Gaza kontrollieren, zitierte das "Wall Street Journal" arabische Vermittler. Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die sich im Auftrag Israels derzeit um die Verteilung von Hilfe kümmert, müsse ausgeschlossen werden.

04.51 Uhr: Mehr als 100 Hilfsorganisationen warnen vor "Massenhungersnot" im Gazastreifen

Mehr als 100 Hilfsorganisationen haben angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen vor der Ausbreitung einer "Massenhungersnot" gewarnt. In einer am Mittwoch veröffentlichten und von mehr 111 Organisationen unterzeichneten Erklärung hieß es, dass "unsere Kollegen und die Menschen, denen wir helfen, dahinsiechen". Zu den Unterzeichnern gehören auch Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam. Die Organisationen forderten sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, die Öffnung aller Grenzübergänge und den ungehinderten Fluss von Hilfsgütern durch von der UNO kontrollierte Strukturen. 

Dienstag, 22. Juli 2025

23.23 Uhr: Ärzte und Helfer brechen vor Hunger und Erschöpfung zusammen

Im Gazastreifen werden nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA inzwischen auch Helfer vor Hunger und Erschöpfung ohnmächtig. Betroffen seien Ärzte, Pflegekräfte, Journalisten und eigene Mitarbeiter, erklärt UNRWA-Chef Philippe Lazzarini. Auch der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) berichtet, seine Vorräte seien aufgebraucht und einige Mitarbeiter hungerten. "Unser letztes Zelt, unser letztes Lebensmittelpaket, unsere letzten Hilfsgüter sind verteilt worden. Es ist nichts mehr da", sagt NRC-Generalsekretär Jan Egeland

21.40 Uhr: Merz verteidigt Nichtbeteiligung Deutschlands an Appell

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Nichtbeteiligung Deutschlands an einer Forderung von inzwischen 28 Staaten nach einem sofortigen Ende des Krieges im Gazastreifen verteidigt. "Wir haben lange vorher im Europäischen Rat genau diese Position eingenommen", sagte er am Dienstag in Berlin bei einer Pressekonferenz mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala. Die SPD-Bundestagsfraktion forderte die Bundesregierung am Dienstag auf, den Appell ebenfalls zu unterstützen.

Die mehrere Wochen alte Erklärung des Europäischen Rates und der Brief der mehr als zwei Dutzend Staaten nun seien "praktisch inhaltsgleich", sagte Merz. An dem Text des Europäischen Rates habe er sich "aktiv beteiligt". "Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich einer der Ersten gewesen bin, der in aller Deutlichkeit auch in Deutschland gesagt hat, dass die Zustände dort nicht länger hinnehmbar sind", fuhr Merz mit Blick auf den Gazastreifen fort. "Ich will auch die israelische Regierung jetzt wirklich mit großem Nachdruck auffordern, die massiven militärischen Interventionen zu stoppen, einen Waffenstillstand zu ermöglichen und vor allem die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung dort zu ermöglichen."

16.30 Uhr: Windeln knapp – Eltern in Gaza müssen Plastiktüten nehmen

Den Menschen im Gazastreifen fehlen neben Nahrungsmitteln und Medikamenten auch Hygieneartikel. Für eine der wenigen noch vorhandenen Babywindeln würden inzwischen drei Dollar (rund 2,60 Euro) pro Stück verlangt, berichtet eine Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

Die allermeisten Eltern könnten sich dies nicht leisten und müssten sich deshalb behelfen, etwa mit Plastiktüten. Bereits vorher hatte UNRWA über einen Vater berichtet, der eines seiner letzten Hemden zerschneiden musste, um seiner Tochter Material für Monatsbinden zu geben.

Die Sprecherin betont, UNRWA hätte rund 600 Lastwagen mit Windeln, Binden und anderen Hygieneartikeln sowie Medikamenten und Nahrungsmitteln in Ägypten und Jordanien bereitstehen. Sie bekämen von Israel aber keine Einreisegenehmigung in den Gazastreifen.

16.07 Uhr: Bundesregierung drängt Israel zu humanitärer Hilfe in Gaza

Die Bundesregierung verteidigt sich gegen Kritik dran, dass sie sich dem Appell von knapp 30 Staaten zum Gazakrieg nicht angeschlossen hat. Außenminister Johann Wadephul (CDU) habe am Montag erneut mit Israels Außenminister telefoniert und dabei die Themen angesprochen, die die Staaten in einer gemeinsamen Erklärung erwähnt hatten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Insbesondere habe er seine Sorge "über die katastrophale humanitäre Lage in Gaza ausgedrückt und die israelische Regierung dringend dazu aufgefordert, die Vereinbarung mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen". Die Hilfe müsse sofort ausgeweitet werden."Die Räumungsanordnung und das Vorgehen der israelischen Armee in Zentralgaza sehen wir mit großer Sorge", hieß es zudem.

Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Kornelius Kritik daran zurückgewiesen, dass die Bundesregierung den Appell nicht unterzeichnet hatte. Wadephul habe in seinen Statements genau dieselben Punkte benannt. "Die Aussagen stehen der Erklärung in nichts nach", betonte Kornelius. In Regierungskreisen hieß es, dass das Fehlen einer Aufforderung zur Geiselfreilassung durch die Hamas ein Grund für die fehlende Unterschrift gewesen sei. Im Außenministerium hieß es, dass man regelmäßig Kritik an Israels Kriegsführung übe: "Dennoch ist die Bundesregierung überzeugt, dass mit dem internationalen Druck auch den Dialog mit Israel intensiviert und nicht etwa abgebrochen werden sollte."

15.46 Uhr: Untersuchungskomitee - Mehr als 1.400 Tote bei Angriffen auf Alawiten in Syrien

Bei den Massakern an den Alawiten im Westen Syriens sind im März nach Angaben eines syrischen Untersuchungskomitees mehr als 1.400 Menschen getötet worden. Die meisten der mindestens 1.426 Toten seien Mitglieder der religiösen Minderheit der Alawiten gewesen, teilte das Komitee mit. Im Zusammenhang mit den Massakern seien 298 mutmaßliche Täter identifiziert worden. Listen mit den Verdächtigen seien an die Justizbehörden weitergeleitet worden.

Das Komitee dokumentierte Angriffe gegen Zivilisten zwischen dem 7. und 9. März im Westen Syriens. Dabei habe es "Mord, Plünderung, Zerstörung, Hausbrände, Folter und Beleidigungen aufgrund von Konfession" gegeben. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember hat die Sorge um die Rechte und die Sicherheit von Minderheiten in Syrien zugenommen. Die islamistische Regierung in Damaskus ist dem Vorwurf ausgesetzt, Minderheiten wie Alawiten, Drusen oder Kurden nicht ausreichend zu schützen. Dieser Vorwurf hat sich in den vergangenen Wochen verstärkt.

15.18 Uhr: EU-Chefdiplomatin Kallas - Israel soll "Tötung von Zivilisten" stoppen

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Israels Vorgehen rund um die Hilfszentren im Gazastreifen scharf kritisiert. Auf X schrieb sie, die "Tötung von Zivilisten", die bei Verteilzentren Hilfe suchten, sei "nicht zu rechtfertigen". In einem Gespräch mit Israels Außenminister Gideon Saar habe sie an die Vereinbarungen zum humanitären Zugang für Hilfsorganisationen erinnert und betont, die israelische Armee müsse aufhören, Menschen an Verteilungspunkten zu töten. Sollten Zusagen nicht eingehalten werden, blieben "alle Optionen auf dem Tisch".

15.11 Uhr: Palästinenser - Mindestens 20 Tote bei neuen Gaza-Angriffen

Bei israelischen Angriffen sind im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Eine der Attacken habe im Flüchtlingslager Al-Schati im Westen der Stadt Gaza Zelte getroffen, in denen Vertriebene untergebracht seien, teilte das Schifa-Krankenhaus mit. In die Einrichtung wurden demnach mindestens zwölf Tote gebracht. Darunter seien drei Kinder und drei Frauen gewesen, sagte Krankenhausdirektor Mohammed Abu Selmijah. 38 Palästinenser seien verletzt worden.

Bei einem weiteren Angriff in der Nacht seien Menschenmengen getroffen worden, die in der Stadt Gaza auf Lastwagen mit Hilfsgütern gewartet hätten. Dabei habe es acht Tote gegeben, meldeten Krankenhäuser. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden mindestens 118 Menschen verletzt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Es versichert immer wieder, es nehme nur militante Kämpfer ins Visier und versuche, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.

14.50 Uhr: Von der Leyen - Bilder aus dem Gazastreifen "unerträglich"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Bilder von bei Hilfslieferungen im Gazastreifen getöteten Zivilisten als "unerträglich" bezeichnet. Die EU erneuere ihre Forderung nach einem freien, sicheren und schnellen Fluss humanitärer Hilfe und der uneingeschränkten Achtung des Völkerrechts, schrieb von der Leyen auf der Online-Plattform X. Israel müsse seine Zusagen einhalten.

14.29 Uhr: UN - Mehr als tausend Menschen auf Nahrungssuche im Gazastreifen getötet

Die UN haben der israelischen Armee vorgeworfen, seit Ende Mai im Gazastreifen mehr als tausend nach Nahrungshilfe suchende Menschen getötet zu haben. Allein 766 Menschen seien in der Nähe von Verteilzentren der von den USA unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden, sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Thameen al-Kheetan. Weitere 288 Menschen seien in der Nähe von Hilfskonvois der UNO oder weiterer Organisationen getötet worden, sagte al-Kheetan. Die Opfer seien "vom israelischen Militär getötet" worden.

Dem Leiter des ehemals größten Krankenhauses im Gazastreifen zufolge starben in mehreren Kliniken in dem Palästinensergebiet zudem allein in den vergangenen drei Tagen 21 Kinder an Unterernährung und Hunger. Diese Todesfälle seien innerhalb von 72 Stunden in drei Kliniken festgestellt worden, sagte Mohammed Abu Salmija. Er rechne "jederzeit" mit weiteren Hungertoten. Die Angaben des Klinikchefs ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

14.20 Uhr: Israel äußert sich zu Vorwürfen der WHO

Israels Armee hat sich zu Vorwürfen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geäußert, das Militär habe in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens ihre Einrichtungen gestürmt und Mitarbeiter festgenommen. In der Gegend seien am Montag Schüsse auf israelische Soldaten abgefeuert worden, teilte das Militär mit. Die Soldaten hätten darauf mit Beschuss in die entsprechende Richtung reagiert. Die Armee sagte aber nicht explizit, ob die Schüsse aus Einrichtungen der WHO abgegeben wurden.

Die Armee teilte zudem mit, Soldaten hätten in Deir al-Balah mehrere Personen festgenommen, "die der Beteiligung am Terrorismus verdächtigt wurden". Ob es sich dabei um Beschäftigte der WHO oder deren Angehörige handelte, wie die Organisation gesagt hatte, ließ die Armee offen. Die WHO hatte zuvor mitgeteilt, dass am Montag eine Mitarbeiterunterkunft angegriffen worden sei. Bereits am Sonntag wurde den Angaben nach zudem ein zentrales Warenlager der Organisation bei einem Angriff beschädigt.

14.12 Uhr: SPD-Fraktion fordert Regierung zur Unterstützung von Appell zu Gaza-Krieg auf

Die SPD-Bundestagsfraktion hat die Bundesregierung aufgefordert, die gemeinsame Erklärung von inzwischen 28 Staaten zum sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen ebenfalls zu unterstützen. Das klare Signal der 28 Staaten sei richtig, Deutschland solle sich der Initiative anschließen "und hier nicht ausscheren", sagte Fraktionschef Matthias Miersch dem RND. Seine Fraktion veröffentlichte eine schriftliche Aufforderung die Bundesregierung. Ähnlich äußerte sich aus der SPD auch Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan.

25 Länder, darunter Großbritannien, Frankreich und Italien, hatten am Montag ein sofortiges Kriegsende im Gazastreifen gefordert. Am Dienstag schlossen sich drei weitere Länder und die EU-Kommission an. Deutschland gehört nicht zur Reihe der Unterzeichner. Das stößt nun auf deutliche Kritik in der SPD. Deutschland trage eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels und das Existenzrecht des jüdischen Staates, aber auch für die Einhaltung des Völkerrechts und den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung, sagte Fraktionschef Miersch: "Diese Verantwortung verpflichtet uns, auch in schwierigen Momenten auf Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu drängen, so wie wir es auch in anderen Konflikten tun." Es dürfe hier keine "doppelten Standards" geben.

13.55 Uhr: Entwicklungsministerin fordert sofortigen Waffenstillstand in Gaza

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) wünscht sich von Deutschland mehr Einsatz für den Frieden in Gaza. "Ich war gerade in der Region, und alle meine Gespräche haben bestätigt: Es braucht jetzt - nicht irgendwann - einen sofortigen und nachhaltigen Waffenstillstand", sagte sie der "Rheinischen Post". Alabali Radovan begrüßte einen gemeinsamen Brief von 29 Staaten, darunter Frankreich und Großbritannien, in dem die Außenminister der Länder ein sofortiges Ende des Kriegs fordern. "Ich hätte mir gewünscht, dass Deutschland sich dem Signal der 29 Partner anschließt", sagte sie.

Die Ministerin appellierte an Israel, Völkerrecht einzuhalten und Hilfslieferungen nach Gaza zuzulassen: "Erlauben Sie sichere humanitäre Korridore und den ungehinderten Zugang für die UN und humanitäre Organisationen." Der Schutz von Zivilisten, besonders Kindern, müsse oberste Priorität haben. "Die Weltgemeinschaft, auch wir in Europa, stehen in der Verantwortung, alles zu tun, um das Töten zu beenden und Leben zu retten."

13.38 Uhr: Angriff auf Gefängnis im Iran: Amnesty fordert Aufklärung

Der israelische Angriff auf Irans berüchtigtes Ewin-Gefängnis vor rund vier Wochen soll nach Auffassung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International als mögliches Kriegsverbrechen untersucht werden. "Nach dem humanitären Völkerrecht gilt ein Gefängnis oder ein Haftort als ziviles Objekt, und es gibt in diesem Fall keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass das Ewin-Gefängnis ein rechtmäßiges militärisches Ziel darstellte", heißt es in einem Bericht der Organisation. 

Im Krieg mit dem Iran hatte die israelische Luftwaffe mehrere Bereiche der Haftanstalt in der iranischen Hauptstadt Teheran bombardiert – nach israelischer Darstellung ein symbolischer Schlag gegen Irans Regierung, mindestens 71 Menschen wurden getötet.

13.35 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar befürchtet weitere zivile Tote

Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnt angesichts israelischer Evakuierungsanordnungen und Angriffe auf Deir el-Balah im Gazastreifen vor weiteren zivilen Todesopfern. Angesichts der hohen Konzentration von Zivilisten in dem Gebiet sei das Risiko unrechtmäßiger Tötungen und anderer schwerer Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht extrem hoch, erklärte Türk in Genf.

Der "Albtraum" werde über jede Vorstellung hinaus noch schlimmer, so Türk. Die Fliehenden hätten keine andere Wahl, als sich in zusehends kleinere Gebiete zu begeben, wo schon Hunderttausende zusammengepfercht seien. Das erschwere jeden Versuch humanitärer Hilfe.

12.21 Uhr: Hamas-Behörde meldet Festnahme von Sprecher und Tod eines Journalisten

Das israelische Militär soll einen Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen festgenommen haben. Bei der Festnahme von Dr. Marwan al-Hams, dem geschäftsführenden Direktor der Feldkrankenhäuser des Küstengebiets, sei der lokale Journalist Tamer al-Saanein getötet worden, der al-Hams begleitet habe, erklärte das Gesundheitsministerium. Zwei weitere Menschen seien bei dem Einsatz an einem Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes im südlichen Gazastreifen verletzt worden. Die Familie des getöteten Journalisten bestätigte die Angaben.

11.00 Uhr UNRWA-Chef - Mitarbeiter in Gaza leiden an Hunger

Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) und andere Helfer im Gazastreifen leiden nach den Worten von UNRWA-Chef Philippe Lazzarini so sehr unter Hunger und Erschöpfung, dass sie im Dienst ohnmächtig werden. Unter den Betroffenen seien auch Ärzte, Krankenpfleger und Journalisten, heißt es in einer in Genf verbreiteten Erklärung.

10.09 Uhr: Angriffe Israels im Gazastreifen: Opferzahl gestiegen

Bei Angriffen des israelischen Militärs soll es palästinensischen Berichten zufolge wieder viele Tote im Gazastreifen gegeben haben. Allein im Flüchtlingsviertel Al-Schati der Stadt Gaza im Norden des Gebiets seien mindestens 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden, als dort Zelte von Vertriebenen getroffen worden seien, meldeten mehrere palästinensische Medien. Unter den Opfern seien auch Frauen und Minderjährige, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

10.03 Uhr: Paris verurteilt Israels Vorrücken in Gaza

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot hat das weitere Vorrücken Israels im Gazastreifen heftig kritisiert. "Die humanitäre Lage in Gaza ist unwürdig, es ist ein Skandal, der sofort beendet werden muss", sagte Barrot dem Sender France Inter. Es gebe "keine Rechtfertigung mehr für die Militäroperationen der israelischen Armee in Gaza. Es ist eine Offensive, die eine bereits katastrophale Situation noch verschlimmern wird, die zu weiteren Zwangsumsiedlungen führen wird, die wir aufs Schärfste verurteilen."

Barrot verlangte außerdem Zugang für die Presse in den Gazastreifen, "um zu zeigen, was dort geschieht, und um darüber zu berichten."

09.13 Uhr: Huthis melden zwei Angriffe auf Israels Ben-Gurion-Flughafen

Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben eigenen Angaben zufolge innerhalb weniger Stunden zwei Mal Israels wichtigsten Flughafen attackiert. Beim zweiten Angriff auf den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv sei eine Hyperschallrakete eingesetzt worden, erklärte der Armeesprecher der Miliz, Jahja Saree, am Dienstag. Stunden zuvor hatte er einen ersten Angriff auf den Flughafen gemeldet. Die israelische Armee erklärte, sie habe die beiden aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen.

05.39 Uhr: Weißes Haus - Trump wurde von Israels Angriffen in Syrien überrumpelt

US-Präsident Donald Trump ist nach den Angaben des Weißen Hauses von den israelischen Angriffen in Syrien und im Gazastreifen in der vergangenen Woche überrumpelt worden. Trump sei "von den Bombenangriffen in Syrien und auch von der Bombardierung einer katholischen Kirche im Gazastreifen überrascht worden", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Montag vor Journalisten. In beiden Fällen habe Trump umgehend Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angerufen, "um die Situation zu klären", fügte Leavitt hinzu. In Bezug auf Syrien "haben wir eine Deeskalation festgestellt", sagte sie. 

05.18 Uhr: Israels Armee - Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen

Die israelische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem rund 2.000 Kilometer entfernten Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die proiranische Huthi-Miliz Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas in Gaza.

01.34 Uhr: Zwölf Palästinenser im Westen von Gaza-Stadt getötet

Bei Feuer aus israelischen Panzern sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen mindestens zwölf Palästinenser in einem Zeltlager im Westen von Gaza-Stadt getötet worden. Dutzende andere weitere Menschen werden verletzt. Sanitäter melden, dass Panzer nördlich des Schati-Lagers zwei Granaten auf Zelte abgefeuert hätten, in denen Vertriebene untergebracht waren. Dies habe zu den Opfern geführt. Die israelische Armee nimmt zunächst nicht Stellung zu dem Vorfall.

Montag, 21. Juli 2025

23.13 Uhr: WHO meldet Angriffe auf Mitarbeiterwohnheim in Gaza

Im Gazastreifen ist nach WHO-Angaben das Wohnheim für Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation in Deir Al-Bala drei Mal angegriffen worden. Auch die Hauptlagerhalle der WHO sei attackiert worden, teilte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X mit. Das israelische Militär sei auf das Gelände vorgedrungen. Zwei WHO-Mitarbeiter und zwei Angehörige seien festgenommen worden. Drei seien später freigelassen worden, aber ein Mitarbeiter befinde sich noch in Gewahrsam.

Tedros forderte die sofortige Freilassung sowie den Schutz für alle WHO-Mitarbeiter. Von Israel liegt zunächst keine Stellungnahme vor. Israelische Panzer waren am Montag erstmals in die südlichen und östlichen Bezirke von Deir al-Bala vorgerückt. Israelischen Insidern zufolge vermutet das Militär, dass dort womöglich Geiseln festgehalten werden.

22.36 Uhr: Iran will Uran-Anreicherung nicht aufgeben - "Nationalstolz"

Der Iran will auch nach den US-Angriffen auf seine Atomeinrichtungen an der Anreicherung von Uran festhalten. Das sagte Außenminister Abbas Araghtschi dem US-Sender Fox News. "Es liegt still, denn ja, die Schäden sind ernst und schwerwiegend. Aber wir können die Anreicherung offensichtlich nicht aufgeben, denn sie ist eine Errungenschaft unserer eigenen Wissenschaftler. Und darüber hinaus ist es jetzt eine Frage des Nationalstolzes", sagte er.

20.25 Uhr: UNRWA-Chef - Verteilzentren für Hilfe in Gaza sind "Todesfallen"

Der Leiter des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA), Phillipe Lazarrini, hat die Verteilzentren der Stiftung GHF für Hilfsgüter im Gazastreifen als "sadistische Todesfallen" bezeichnet. "Heckenschützen eröffnen das Feuer willkürlich auf Menschenmengen, als hätten sie die Lizenz zum Töten. Eine massive Menschenjagd, bei völliger Straflosigkeit", schrieb er auf der Plattform X. Die GHF wird von Israel und den USA unterstützt. 

20.24 Uhr: Wadephul äußert "größte Sorge" über katastrophale Lage im Gazastreifen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat sich angesichts der Ausweitung der israelischen Offensive im Gazastreifen tief besorgt über die Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung geäußert. In einem Telefonat mit Israels Außenminister Gideon Saar habe er seine "größte Sorge über die katastrophale humanitäre Lage" ausgedrückt, erklärte Wadephul am Montag im Onlinedienst X. "Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen", betonte er.

19.36 Uhr: Merz - Vorgehen Israels in Gaza nicht akzeptabel

Kanzler Friedrich Merz hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen scharf kritisiert. "Das ist so nicht akzeptabel, wie die israelische Armee dort vorgeht", sagte der CDU-Vorsitzende in Berlin. Dies habe er dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat vergangenen Freitag auch mitgeteilt. "Ich habe ihm sehr klar und sehr deutlich gesagt, dass wir die Gaza-Politik der israelischen Regierung nicht teilen." Das, was die israelische Regierung im Gazastreifen tue, möge aus sicherheitspolitischen Erwägungen heraus verständlich sein. "Wir teilen es nicht, und wir sehen vor allen Dingen die große Not der zivilen Bevölkerung dort." Deshalb erneuere er seinen Aufruf, "jetzt wirklich der Zivilbevölkerung im Gazastreifen die notwendige humanitäre Hilfe zukommen zu lassen".

19.17 Uhr: UN-Generalsekretär - Israel muss Hilfe in Gaza erlauben

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich entsetzt über die Zustände im Gazastreifen geäußert. Die letzten lebenswichtigen Versorgungswege für die Menschen brächen zusammen, sagte sein Sprecher Stephane Dujarric. Guterres beklage zudem die zunehmenden Berichte über unterernährte Kinder und Erwachsene. Israel stehe in der Pflicht, die von den Vereinten Nationen und anderen humanitären Organisationen geleistete Hilfe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu erlauben und zu erleichtern.

17.50 Uhr: Augenzeugen - Israel rückt in Deir al-Balah im Gazastreifen ein

Das israelische Militär ist Augenzeugen zufolge erstmals im laufenden Gaza-Krieg mit Bodentruppen in Teile von Deir al-Balah eingerückt. Israelische Soldaten sollen Gebäude im Südwesten der Stadt im mittleren Gazastreifen unter ihre Kontrolle gebracht und Scharfschützen auf den Dächern positioniert haben, wie Bewohner der Stadt berichteten. Am Sonntag hatte die Armee eine Räumungsaufforderung für mehrere Wohnblöcke im Südwesten der Stadt erlassen. Die Bewohner sagten, sie hätten ihre Wohnstätten am frühen Montagmorgen verlassen. Örtliche palästinensische Journalisten berichteten der britischen BBC, israelische Panzer seien dort begleitet von Luft- und Artillerieangriffe eingerückt. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben derzeit nicht.

17.23 Uhr: Kardinal Pizzaballa - Israels Vorgehen nicht mehr zu rechtfertigen

Als "nicht mehr zu rechtfertigen" hat Kardinal Pierbattista Pizzaballa das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen kritisiert. Der ranghöchste katholische Geistliche im Heiligen Land sagte in einem Interview: "Wir haben die moralische Pflicht, mit absoluter Klarheit und Offenheit die Politik dieser Regierung im Gazastreifen zu kritisieren." Nach dem am Donnerstag erfolgten tödlichen Beschuss der katholischen Pfarrei im Gazastreifen war Pizzaballa dorthin gereist und hatte inmitten anhaltender Bombardements dort Gottesdienst gefeiert. Im Interview mit Vatican News berichtete er nun von einer Million Obdachloser im Gazastreifen und von verletzten und erblindeten Kindern infolge der israelischen Luftangriffe.

17.00 Uhr: US-Gesandter in Beirut - Können Israel zu nichts zwingen

Die US-Regierung kann Israel nach den Worten des US-Sondergesandten Thomas Barrack zu nichts zwingen. Er antwortet dies während eines Beirut-Besuchs auf die Frage eines Journalisten nach libanesischen Forderungen, wonach die USA eine Sicherheitsgarantie leisten sollen, dass Israel Angriffe auf libanesisches Gebiet unterlässt. "Die USA haben nichts damit zu schaffen, Israel zu zwingen, irgendetwas zu tun", sagt Barrack. Im vergangenen Jahr hatten sich Israel und die Hisbollah einen monatelangen Krieg geliefert, der mit einem von den USA vermittelten Abkommen endete. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig vor, das Abkommen nicht wie vereinbart umzusetzen.

15.46 Uhr: Internationaler Druck auf Israel wegen Gaza-Krieg wächst

Der internationale Druck auf Israel wegen des Gaza-Krieges wächst. Großbritannien und mehr als 20 weitere Staaten forderten am Montag ein sofortiges Ende des Krieges und kritisierten das Vorgehen der israelischen Regierung bei den Hilfslieferungen scharf. Dieses sei "gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Zu den Unterzeichnern gehören neben Großbritannien auch die Außenminister von Frankreich, Italien, Japan, Australien, Kanada und Dänemark. "Der Krieg in Gaza muss jetzt enden", heißt es weiter. Die Staaten seien bereit, weitere Maßnahmen für einen sofortigen Waffenstillstand zu ergreifen.

13.45 Uhr: Hamas-Ministerium: Mehr als 59.000 Kriegstote im Gazastreifen

Die Zahl der palästinensischen Todesopfer im Gaza-Krieg ist nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen auf mehr als 59.000 geklettert. Das Ministerium unterscheidet in seinen Angaben nicht zwischen Zivilisten und Extremisten, gibt aber an, dass mehr als die Hälfte der Getöteten Frauen und Kinder seien. Trotz seiner Zugehörigkeit zur Hamas-Regierung sehen die Vereinten Nationen und internationale Organisationen das Ministerium als die zuverlässigste Quelle für Opferzahlen im Gazastreifen an.

13.16 Uhr: Brantner fordert von Bundesregierung Stopp von Waffenexporten nach Israel

Grünen-Parteichefin Franziska Brantner hat einen Stopp deutscher Waffenexporte nach Israel gefordert. "Was wir gerade in Gaza und auch der Westbank sehen, geht weit über Israels Recht auf Selbstverteidigung hinaus", sagte Brantner. Sie sprach von einer "offen propagierten Politik der Vertreibung und Annexion" sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland, die im Widerspruch zum Völkerrecht stehe.

"Nach den neuesten Vorgaben der israelischen Regierung sollen nun über zwei Millionen Menschen auf zwölf Prozent der ursprünglichen Fläche des Gazastreifens zusammengedrängt werden", kritisierte Brantner. "Humanitäre Lieferungen werden weiterhin blockiert, Menschen sterben aufgrund der mangelnden Versorgung", warf sie den Verantwortlichen in Israel weiter vor.

12.50 Uhr: Bundesregierung - Israel muss endlich Zusagen im Gazastreifen einlösen

Die Bundesregierung reagiert mit zunehmender Kritik auf das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Nachdem am Wochenende erneut mehrere Dutzend Palästinenser in der Nähe von Lebensmittelausgaben im Gazastreifen mutmaßlich von israelischen Soldaten erschossen wurden, fordert ein Sprecher des Auswärtigen Amtes Aufklärung. "Wir verurteilen jeden Beschuss von Zivilistinnen und Zivilisten in einer humanitären Verteilungssituation." Gewalt, die sich gegen Zivilisten auf der Suche nach humanitärer Hilfe richtet, sei vollkommen inakzeptabel. Der israelischen Armee wird vorgeworfen, schon mehrere hundert Palästinenser an Ausgabestellen erschossen zu haben.

11.51 Uhr: Israel weitet Militäreinsatz im Gazastreifen aus

Israelische Panzer sind am Montag erstmals in südliche und östliche Teile der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen vorgerückt. Dabei wurden nach Angaben von palästinensischen Sanitätern mindestens drei Menschen getötet. Israelischen Sicherheitskreisen zufolge vermutet das Militär, dass Islamisten in dem Gebiet einige der verbliebenen Geiseln festhalten. Panzerbeschuss traf demnach acht Häuser und drei Moscheen. Dutzende Familien flohen in Richtung Küste und der nahegelegenen Stadt Chan Junis.

11.04 Uhr: Israel greift erneut Huthi-Miliz im Jemen an

Israel hat nach eigenen Angaben am Montag Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Bei den Luftangriffen seien Ziele des "Terrorregimes der Huthis" im Hafen von Hodeida getroffen worden, erklärte Verteidigungsminister Israel Katz. Darunter seien Pionierfahrzeuge, Treibstoffbehälter, Schiffe, vom Iran gelieferte Waffen und weitere "terroristische Infrastruktur". Ein Huthi-Vertreter bestätigte die israelischen Angriffe auf den Hafen von Hodeida. Katz warnte die Huthis: "Das Schicksal des Jemen ist das gleiche wie das Teherans." Die Miliz werde einen "hohen Preis" für ihre auf Israel zielenden Raketenangriffe bezahlen.

10.31 Uhr: Israel setzt Luftangriffe laut Aktivisten in Syrien fort

Trotz einer eigentlich vereinbarten Waffenruhe hat Israel seine Luftangriffe im benachbarten Syrien nach Angaben von Aktivisten fortgesetzt. Israel habe wichtige Straßen zwischen mehreren Dörfern in der südlichen Provinz Suwaida mit Kampfflugzeugen und Drohnen bombardiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Israelische Hubschrauber hätten zudem Hilfsgüter abgeworfen. Israels Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen, erklärte aber auf Anfrage, die Berichte zu prüfen.

10.23 Uhr: Verband - Hamas hat Journalisten in Gaza angegriffen

Mitglieder der islamistischen Hamas haben im Gazastreifen nach Angaben des Palästinensischen Journalistenverbands drei palästinensische Medienschaffende angegriffen. Betroffen seien unter anderem ein Kameramann des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sowie ein Korrespondent der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, hieß es in einer Mitteilung des Verbands mit Sitz in Ramallah im Westjordanland. Verantwortlich seien "Sicherheitskräfte" der Islamistenorganisation. Weitere Details zu dem Angriff wurden zunächst nicht genannt. 

07.49 Uhr: Israel weist UN-Nothilfekoordinator aus

Israel will offenbar einen hochrangigen UN-Mitarbeiter des Landes verweisen. Das Visum für den Leiter des Nothilfe-Koordinationsbüros der Vereinten Nationen (OCHA) in Israel und dem Westjordanland, Jonathan Whittall, soll nicht verlängert werden, wie Außenminister Gideon Saar am Sonntagabend mitteilte. Grund dafür sei ein "tendenziöses und feindseliges Verhalten gegenüber Israel". Demnach soll Whittall "verfälschte Berichte präsentiert, den Ruf Israels beschädigt und sogar gegen die UN-Regeln zur Neutralität verstoßen" haben. "Wer Lügen über Israel verbreitet – mit dem wird Israel nicht zusammenarbeiten", erklärte Saar. Whittall hatte zuletzt unter anderem auf Sozialen Medien Beiträge geteilt, in denen er oder andere Israels Kriegsführung im Gazastreifen kritisierten. Unter anderem warf er der israelischen Armee vor, gezielt auf Kinder, humanitäre Helfer sowie Menschen in Essensausgaben zu schießen.

05.00 Uhr: UN-Organisationen - Schwere Vorwürfe gegen Israel

UN-Hilfsorganisationen üben scharfe Kritik am jüngsten Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen, denn die humanitäre Lage verschärft sich dort immer weiter. Die "Hungerkrise" in Gaza habe "ein neues Ausmaß an Verzweiflung" erreicht, beklagte das Welternährungsprogramm auf X. Die israelische Armee habe gestern auf eine große Menschenmenge nahe eines WFP-Hilfskonvois geschossen, zahlreiche Menschen seien getötet worden. Das UN-Nothilfebüro sprach zudem von einem "verheerenden Schlag" für die humanitären Bemühungen durch einen neuen "Massenvertreibungsbefehl" der israelischen Armee für Menschen in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum Gazas.

05.00 Uhr: Konvoi mit Hilfsgütern erreicht syrischen Süden

Nach tagelangen Kämpfen sind dringend benötigte Hilfsgüter im südlichen Syrien eingetroffen. Das meldeten Aktivisten. 32 Lastwagen des Syrischen Roten Halbmonds brachten Lebensmittel, Wasser und Arzneimittel in die Provinz. Durch die Kämpfe wurden nach UN-Angaben mehr als 80.000 Menschen vertrieben. Außerdem wurden die Versorgung mit Strom und Wasser abgeschnitten und Kommunikationsnetze gestört. Dort kämpfen seit Tagen drusische Milizen gegen sunnitische Stammesgruppen, die von der Regierung unterstützt werden. Laut Aktivisten wurden mehr als 1.000 Menschen getötet. 

04.29 Uhr: Gesundheitsbehörde in Gaza meldet mindestens 73 Tote

Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza wurden am Sonntag mindestens 73 Palästinenser in dem abgeriegelten Küstenstreifen getötet, die meisten davon bei einem Vorfall im Norden, berichtete die "Times of Israel". Laut dem WFP hatte sich eine Menschenmenge einem WFP-Konvoi aus 25 Lkw genähert, als dieser den Grenzübergang Zikim überquerte. Daraufhin sei die Menge unter israelischen Beschuss geraten. Laut der Hamas-Behörde wurden 67 Menschen getötet, wie die Zeitung weiter berichtete.  Die "Times of Israel" berichtete, es sei nicht sofort klar gewesen, ob sie Opfer der israelischen Armee oder bewaffneter Banden oder von beiden wurden. Die Zeitung zitierte die Armee, wonach Warnschüsse abgefeuert worden seien, "um eine unmittelbare Bedrohung für die Truppen zu beseitigen". Israels Armee bestritt demnach aber die hohe Zahl an Opfern.

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