(Archivbild) Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, droht der Hamas mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.
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(Archivbild) Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, droht der Hamas mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 9 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 9 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 24. Februar bis 02. März im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 2. März 2025

22.46 Uhr: Netanjahu dankt Trump für Waffen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den USA für die Lieferung von Waffen gedankt, mit denen "wir die Arbeit gegen Irans Terror-Achse zu Ende bringen" können. "Donald Trump ist der größte Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte", sagte Netanjahu heute in einem Video.

US-Außenminister Marco Rubio hatte gestern mitgeteilt, die Beschleunigung der Bereitstellung von Militärhilfe in Höhe von rund vier Milliarden Dollar - rund 3,85 Milliarden Euro - für Israel angeordnet zu haben. Damit sei Joe Bidens Teil-Embargo hinfällig.

21.10 Uhr: Hamas lehnt Verlängerung der ersten Phase der Gaza-Waffenruhe ab

Die radikal-islamische Hamas will der von Israel geforderten Verlängerung der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens im Gazastreifen nicht zustimmen. Im Gespräch mit dem katarischen Fernsehsender Al-Dschasira sagte der ranghohe Hamas-Funktionär Mahmud Mardawi, die Hamas werde die verbleibenden israelischen Geiseln nur unter den Bedingungen der verhandelten stufenweisen Vereinbarung freilassen.

Die Aussetzung der Hilfslieferungen bezeichnete die Hamas als "billige Erpressung", als "Kriegsverbrechen" und als "eklatanten Verstoß" gegen das Waffenruhe-Abkommen. Ähnliche Kritik kam aus Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und Katar. Die EU kritisierte aber auch die Weigerung der Hamas, einer Verlängerung der Waffenruhe zuzustimmen.

18.55 Uhr: Ramadan im zerstörten Gazastreifen

Es ist der zweite Ramadan im Gazastreifen seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Die Menschen hoffen, dass die fragile Waffenruhe weiter Bestand hat. Die meisten Palästinenser in dem nahezu pulverisierten Küstengebiet sind auf Hilfen in Form von Lebensmitteln und Medizin angewiesen, um zu überleben.

In der südlichen Stadt Rafah, die monatelang Ziel israelischer Angriffe war, hängten Menschen Lichterketten über den Trümmern zerstörter Gebäude auf. Ein langer Tisch für das Fastenbrechen stand auf der Straße.

16.49 Uhr: Forderungen nach Wiederaufnahme von Hilfslieferungen

UN-Generalsekretär António Guterres hat von Israel eine "sofortige" Wiederaufnahme der Hilfslieferungen für den Gazastreifen gefordert. Guterres verlange außerdem "die Freilassung aller Geiseln", erklärte die UNO am Sonntag im Onlinedienst X. Er fordere zudem alle Beteiligten auf, alles dafür zu tun, um eine Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen zu verhindern.

Nach dem Auslaufen einer Waffenruhe im Gazastreifen hatte Israel heute die Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet ausgesetzt.

Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen verurteilte den Schritt. Erneut schneide Israel die Bevölkerung von Hilfsgütern ab und setze den Zugang zu humanitärer Hilfe als Druckmittel ein, erklärte die Nothilfekoordinatorin Caroline Seguin. "Das ist inakzeptabel und wird verheerende Folgen haben." Die Nachricht habe Angst ausgelöst und die Lebensmittelpreise im Gazastreifen bereits ansteigen lassen.

15.55 Uhr: Israels Polizei nimmt Mann unter Spionageverdacht fest

Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben einen Einwohner der Stadt Beerscheba unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen. Der Mann solle Kontakt mit dem iranischen Geheimdienst aufgenommen und sensible Informationen zum Verkauf angeboten haben, teilt die Polizei mit. Darunter seien auch Angaben über den Zugang zu einem Atomforschungszentrum.

15.23 Uhr: Israels Präsident bei Begräbnis von ältester Hamas-Geisel

Tausende von Israelis haben von Schlomo Manzur Abschied genommen, der bei der Entführung durch Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 getötet worden war. Die Leiche von Manzur, der mit Mitte 80 als älteste Hamas-Geisel galt, war im vergangenen Monat im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg an Israel übergeben worden. Zahlreiche Menschen begleiteten die Trauerprozession und schwenkten dabei israelische Fahnen.

15.14 Uhr: Ägypten verurteilt israelischen Stopp von Hilfslieferungen

Ägypten hat den Stopp der Hilfslieferungen in den Gazastreifen seitens Israel verurteilt. "Es kann nicht erlaubt oder akzeptiert werden, dass (humanitäre) Hilfe als Waffe für kollektive Bestrafung und Aushungerung eingesetzt wird", sagte Außenminister Badr Abdellaty in Kairo. "Dies wird als eine eklatante und eindeutige Verletzung des humanitären Völkerrechts betrachtet." Er forderte, die Waffenruhe aufrechtzuerhalten.

Israel hat nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe einen vollständigen Stopp der Hilfslieferungen in den Gazastreifen angeordnet. Die Regierung in Kairo tritt neben Katar im Nahostkonflikt als Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf.

13.31 Uhr: Netanjahu - Hilfslieferungen nur gegen Geiseln

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Entscheidung bekräftigt, die Einfuhr humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen. Bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem sagte er nach Angaben seines Büros: "Es wird keine kostenlosen Mahlzeiten geben."

"Wenn die Hamas glaubt, es sei möglich, die Waffenruhe fortzusetzen oder die Bedingungen der ersten Phase zu genießen, ohne dass wir Geiseln zurückbekommen, irrt sie sich gewaltig", sagte der Regierungschef. Sollte die Hamas auf ihrer Position beharren, werde dies "weitere Konsequenzen" haben. 

Netanjahu verkündete den Beschluss, nachdem sich Israel und die Hamas nach Ende einer sechswöchigen Waffenruhe im Gaza-Krieg nicht auf eine Verlängerung einigen konnten.

12.54 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde - Vier Tote bei Angriff in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde vier Menschen getötet worden. Zudem seien sechs Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden, hieß es in der Mitteilung. Seit Beginn der Waffenruhe im Januar seien mehr als 100 Palästinenser in dem Küstenstreifen getötet worden.

Die israelische Armee teilte mit, mehrere verdächtige Personen hätten sich israelischen Truppen im Norden des Gazastreifens genähert. Sie seien dabei beobachtet worden, wie sie einen Sprengsatz in dem Gebiet gelegt hätten. "Um die Bedrohung zu beseitigen, hat die israelische Luftwaffe die Verdächtigen angegriffen", hieß es weiter. 

09.03 Uhr: Hamas wirft Netanjahu Erpressung vor

Die Hamas hat die Entscheidung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für einen Stopp der Hilfslieferungen in den Gazastreifen scharf kritisiert. Dies sei eine "billige Erpressung" und der Versuch, das Waffenruhe-Abkommen zu Fall zu bringen, erklärt die radikal-islamische Palästinenserorganisation. Sie spricht von Strafmaßnahmen gegen den gesamten Gazastreifen und fordert die Vermittler-Staaten auf, Israel zu zwingen, dieses Vorgehen zu beenden.

08.42 Uhr: Israel stoppt nach Waffenruhe-Ende Einfuhren in Gazastreifen

Israel hat nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe mit der islamistischen Hamas einen Einfuhrstopp in den Gazastreifen verhängt. Das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, der Regierungschef habe dies angesichts der Weigerung der Hamas beschlossen, einen US-Vorschlag zur Verlängerung der ersten Phase bis in den nächsten Monat zu akzeptieren.

"Von heute Morgen an wird jegliche Einfuhr von Waren und Lieferungen in den Gazastreifen gestoppt", hieß es in der Mitteilung. "Israel wird keine Waffenruhe ohne Freilassung unserer Geiseln ermöglichen." Außerdem werde es "weitere Konsequenzen geben, wenn die Hamas auf ihrer Weigerung beharrt". 

Seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar waren wieder mehr Hilfsgüter in den blockierten Küstenstreifen gekommen. Ein Einfuhrstopp könnte dramatische Folgen für die rund zwei Millionen Einwohner Gazas haben, die ohnehin unter prekären Umständen leben. 

03.06 Uhr: Rubio beschleunigt Militärhilfe an Israel

US-Außenminister Marco Rubio will die Lieferung von Militärhilfen im Wert von rund vier Milliarden Dollar an Israel beschleunigen. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump, die am 20. Januar ihr Amt angetreten hat, habe Rüstungsexporte an Israel im Wert von fast zwölf Milliarden Dollar genehmigt, teilt das US-Außenministerium mit. Washington werde weiterhin alle verfügbaren Mittel nutzen, um Amerikas langjähriges Engagement für Israels Sicherheit zu erfüllen, einschließlich der Abwehr von Sicherheitsbedrohungen.

00.57 Uhr: Israel stimmt US-Plan für vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen zu

Israel hat nach eigenen Angaben einem Vorschlag der USA zugestimmt, die Waffenruhe im Gazastreifen während des Ramadan und des Pessach-Festes zu verlängern. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte in der Nacht zum Sonntag mit, das Land habe den Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff akzeptiert. Der Ramadan geht bis Ende März, das Pessach-Fest wird Mitte April gefeiert.

Witkoffs Vorschlag sieht Netanjahus Büro zufolge vor, dass die Hälfte der verbleibenden Geiseln - tot oder lebendig - am ersten Tag des Inkrafttretens freigelassen werden. Die restlichen Geiseln würden am Ende freigelassen, wenn eine Einigung über eine dauerhafte Waffenruhe erzielt wird. Von der Hamas gab es zunächst keine Reaktion auf den US-Vorschlag.

Am Samstag war die erste Phase einer am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgelaufen.

Samstag, 01. März 2025

20.58 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Waffenruhe

Tausende Demonstranten in zahlreichen Städten Israels haben eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln gefordert. Zum Ende der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas versammelten sich Menschen in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten.

In der Küstenmetropole Tel Aviv saßen Aktivisten mit Eisenketten auf einer Straße und trugen dabei Masken mit den Gesichtern von Geiseln, die seit Oktober 2023 im Gazastreifen festgehalten werden. Auf dem Boden stand auf Hebräisch die Forderung nach einer Freilassung der verbliebenen Geiseln: "Alle von ihnen." Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln in der Gewalt von Islamisten im Gazastreifen – davon sollen nur noch 24 Männer am Leben sein.

Die erste Phase der dreistufigen Waffenruhe-Vereinbarung läuft heute aus. Eine von Israel angestrebte Verlängerung der ersten Phase mit der Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge lehnt die Hamas ab. Sie fordert, mit der zweiten Phase weiterzumachen, die ein endgültiges Ende des Kriegs vorsieht.

19.17 Uhr: Palästinenser feiern Ramadan – zwischen Trümmern

Palästinenser im Gazastreifen begehen trotz der weitreichenden Zerstörungen und widrigen Lebensumstände in dem Küstenstreifen den Ramadan. In diesem Jahr fällt der Beginn des muslimischen Fastenmonats mit dem Ende der ersten Phase der Waffenruhe zusammen, die den 15 Monate andauernden Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas unterbrochen hat.

17.40 Uhr: US-Regierung segnet Rüstungsdeals mit Israel ab

Die US-Regierung hat weitere Rüstungsverkäufe an Israel im Wert von umgerechnet fast drei Milliarden Euro genehmigt. Wie das US-Außenministerium mitteilte, sollen die Lieferungen ab dem kommenden Jahr beginnen und bis 2028 andauern. Dabei wird auf die übliche Überprüfung durch den Kongress verzichtet.

Außenminister Marco Rubio berief sich auf eine umstrittene Notfallklausel, die es der US-Regierung ermöglicht, Waffenverkäufe in dringenden Fällen ohne vorherige parlamentarische Prüfung zu genehmigen. Er begründete den Schritt mit nationalen Sicherheitsinteressen der USA. ​Auch die vorherige Regierung unter Präsident Joe Biden machte von dieser Klausel Gebrauch. Die USA sind die wichtigste Schutzmacht Israels.

Kritiker fordern mehr Transparenz darüber, wie US-Waffen von Israel eingesetzt werden und ob dabei das humanitäre Völkerrecht eingehalten wird.

16.58 Uhr: Hamas veröffentlicht neues Geisel-Video

Mit Ende der ersten Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas ein weiteres Geiselvideo veröffentlicht. Die Botschaft des Videos: "Nur ein Waffenstillstandsabkommen bringt sie lebend zurück." Die israelische Regierung müsse der zweiten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung zustimmen, fordert Eitan Horn in dem Video: "Genug mit dem Krieg."

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte dazu: "Israel wird sich nicht durch die Propaganda der Hamas einschüchtern lassen." Nach mehreren Freilassungen befinden sich nach Angaben der israelischen Armee nun noch 58 israelische Geiseln im Gazastreifen, 34 von ihnen sind demnach bereits tot.

Die erste Phase der dreistufigen Vereinbarung läuft heute ab. Eine von Israel angestrebte Verlängerung der ersten Phase lehnt die Hamas ab. Sie fordert, mit der zweiten Phase weiterzumachen, die ein endgültiges Ende des Krieges vorsieht. Israel beharrt jedoch auf dem Kriegsziel der vollständigen Zerstörung der Terrororganisation Hamas.

15.23 Uhr: EU besorgt über Israels Einsatz im Westjordanland

Die Europäische Union hat sich sehr besorgt über die Folgen des israelischen Militäreinsatzes gegen militante Palästinenser im nördlichen Westjordanland geäußert. Die seit 40 Tagen andauernde Offensive vor allem in Flüchtlingsvierteln habe zahlreiche Tote, die Vertreibung von rund 40.000 Palästinensern aus ihren Häusern sowie die Zerstörung essenzieller Infrastruktur zur Folge habt, hieß es in einer EU-Stellungnahme. 

Die EU rief Israel dazu auf, sich an das internationale Recht zu halten, indem es bei Militäreinsätzen den Schutz von Zivilisten gewährleiste und die sichere Rückkehr von Vertriebenen in ihre Häuser ermögliche.

Die EU äußerte zudem Besorgnis über eine wachsende Anzahl von Kontrollpunkten der Armee im Westjordanland, die dort die Bewegungsfreiheit einschränkten und die wirtschaftliche und humanitäre Lage verschlechterten. Mit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan rufe man alle Seiten dazu auf, "Zurückhaltung zu zeigen, um friedliche Feiern zu ermöglichen".

14.02 Uhr: Gespräche über Gaza-Wiederaufbau

Wenige Tage vor einem Sondergipfel der Arabischen Liga haben sich Politiker in Kairo über den Wiederaufbau des Gazastreifens beraten. Ägyptens Regierung habe einen entsprechenden Plan ausgearbeitet, erklärte Ministerpräsident Mustafa Madbuli laut Staatsmedien nach einem Treffen mit seinem palästinensischen Kollegen Mohammed Mustafa. Kairo betont, dass die Bewohner in Gaza bleiben müssen. Der Gipfel beginnt am 4. März.

Über die Zukunft des Gazastreifens wird international gestritten. US-Präsident Donald Trump brachte die Idee ins Spiel, die Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln, um Gaza in eine "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln. Der Vorschlag stößt auf heftige Kritik. Israel will die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas zerschlagen, während palästinensische Vertreter auf einen Wiederaufbau unter eigener Verwaltung drängen. Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht.

13.22 Uhr: Hamas - Keine Fortschritte bei Waffenruhe-Gesprächen

Die jüngste Gesprächsrunde über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen ist nach Angaben der militant-islamistischen Hamas ohne Erfolg geblieben. Es sei unklar, ob der Gesprächsfaden am heutigen Samstag wieder aufgenommen werde, sagte Bassem Naim, ein Mitglied des Hamas-Politbüros, der Nachrichtenagentur AP. Vor der Abreise des israelischen Verhandlungsteams am Freitag habe es "keine Fortschritte" gegeben. Naim sagte, er habe "keine Ahnung", wann die Verhandlungen wieder anlaufen könnten.

Die erste Phase der Waffenruhe läuft am heutigen Samstag aus. In ihr waren 33 Geiseln, die Extremisten unter Führung der Hamas beim Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt hatten, gegen fast 2.000 palästinensische Häftlinge ausgetauscht worden. Die Waffenruhe-Vereinbarung sieht vor, dass die Kämpfe nicht wieder aufgenommen werden dürfen, solange noch Verhandlungen über eine zweite Phase laufen, die bislang vorsah, dass die übrigen Geiseln nach Hause zurückkehren können und der Krieg im Gazastreifen beendet wird.

09.40 Uhr: Hamas - Gespräche über Zukunft der Gaza-Waffenruhe stocken

Die Gespräche mit Israel über den weiteren Verlauf der Waffenruhe im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas ins Stocken geraten. Die Hamas habe die israelische Forderung einer Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe abgelehnt, sagte ein Sprecher der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation dem Sender Al-Araby. Gespräche über den Eintritt in die zweite Phase würden derzeit nicht geführt. Die erste Phase der Waffenruhe-Vereinbarung sollte eigentlich nach sechs Wochen am Samstag enden und in eine zweite Phase übergehen.

Wie es weitergehen soll, war zuletzt unklar. Israel forderte ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge bei den Verhandlungen in Kairo, die erste Phase um sechs Wochen zu verlängern, in der die Hamas wöchentlich drei Geiseln übergibt und Israel im Gegenzug palästinensische Häftlinge auf freien Fuß setzt. Die Hamas will aber wie ursprünglich vereinbart in die zweite Phase der Vereinbarung übergehen. Darin sollte es unter anderem um eine dauerhafte Waffenruhe und den vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen gehen. Die Waffenruhe war am 19. Januar nach rund 15 Monaten Krieg in Kraft getreten.

07.32 Uhr: Medien - PKK verkündet Waffenruhe mit der Türkei

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat eine Waffenruhe mit der Türkei verkündet. "Um den Weg freizumachen für die Umsetzung des Aufrufs des PKK-Anführers Apo zum Frieden und einer demokratischen Gesellschaft, erklären wir ab heute eine Waffenruhe", teilte die PKK nach Angaben der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF mit. Zuvor hatte Kurdenführer Abdullah Öcalan zur Auflösung der PKK und zum Gewaltverzicht aufgerufen.

06.39 Uhr: USA genehmigen Milliarden-Waffendeal mit Israel

Die USA haben grünes Licht für den Verkauf von Waffen und Ausrüstung im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) an Israel gegeben. US-Außenminister Marco Rubio habe den Verkauf genehmigt, erklärte die US-Behörde für Verteidigungskooperation (DSCA). Dazu gehörten demnach Bombenteile und Sprengköpfe im Wert von 2,04 Milliarden Dollar sowie Bombenteile und Lenkausrüstung für weitere 675,7 Millionen Dollar und Bulldozer und dazugehörige Ausrüstung im Wert von 295 Millionen Dollar. 

Rubio habe "festgestellt und ausführlich begründet, dass ein Notfall vorliegt", erklärte die DSCA. Dieser erfordere "den sofortigen Verkauf" der genannten Verteidigungsgegenstände an die israelische Regierung im Interesse der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten. Damit entfalle die übliche Vorgabe, dass solche Verkäufe vom Kongress genehmigt werden müssen, hieß es weiter. Zur Begründung hieß es, die USA seien der Sicherheit Israels verpflichtet. Es sei für die nationalen Interessen der USA "von entscheidender Bedeutung, Israel bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung einer starken und einsatzbereiten Selbstverteidigungsfähigkeit zu unterstützen".

04.22 Uhr: Erste Phase der Gaza-Waffenruhe läuft ab

Die erste Phase der Waffenruhe im Gazastreifen läuft heute aus. Was als Nächstes passiert, hängt von weiteren Verhandlungen ab. Diese sollen laut israelischen Medienberichten heute zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan fortgesetzt werden.

Das Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sieht vor, dass die Waffenruhe fortgesetzt werden kann, solange Gespräche über die nächste Phase geführt werden. Israel will Medienberichten zufolge im Gegensatz zur Hamas eine Verlängerung der ersten Phase um 42 Tage erreichen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich am späten Abend mit ranghohen Ministern und Verteidigungsbeamten über das weitere Vorgehen. Ein israelisches Verhandlungsteam war zuvor nach indirekten Gesprächen mit den Vermittlern Katar, Ägypten und den USA aus Kairo zurückgekehrt. Die Verhandlungen sollen israelischen Medienberichten zufolge jedoch heute fortgesetzt werden.

02.43 Uhr: Guterres - Waffenruhe in Gaza muss halten

UN-Generalsekretär António Guterres drängt auf eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen. "Die Waffenruhe und die Vereinbarung über die Freilassung der Geiseln müssen halten. Die kommenden Tage sind kritisch", sagte Guterres kurz vor dem Auslaufen der ersten Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. "Die Parteien dürfen keine Mühe scheuen, um ein Scheitern dieses Deals zu verhindern", erklärte der Generalsekretär laut einer UN-Mitteilung in New York.

Die erste Phase der mühsam ausgehandelten und am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe läuft heute aus. Die Waffen sollen gemäß den Vereinbarungen auch darüber hinaus schweigen, solange beide Seiten Gespräche über die zweite Phase führen.

Die Hamas will jedoch anscheinend einer Verlängerung der ersten Phase nicht zustimmen. Sie pocht darauf, mit der zweiten Phase des Deals weiterzumachen, wie die dpa aus Hamas-Kreisen erfuhr. Diese Phase soll zum endgültigen Ende des Kriegs sowie zur Freilassung der verbliebenen Geiseln führen, die noch am Leben sind. 

Freitag, 28. Februar 2025

19.53 Uhr: Palästinensischer Friedensaktivist kondoliert israelischer Opferfamilie

Ein palästinensischer Friedensaktivist hat eigenen Angaben nach den Familien getöteter israelischer Geiseln einen Kondolenzbesuch abgestattet. Als er Jarden Bibas und Scharon Lifschitz umarmt habe, habe er seine Tränen nicht zurückhalten können, teilte Samir Sinidschlawi auf der Plattform X mit. Jarden Bibas, dessen Frau und beiden Kleinkinder in Geiselhaft getötet wurden, habe ihm gesagt, wie viel es ihm bedeutete, dass ein Palästinenser zu Besuch gekommen sei. 

"Ich habe das Gefühl, dass es unsere Pflicht als Palästinenser ist, den Schmerz und die Trauer dieser Familien zu teilen, laut und deutlich zu sagen, dass wir diese Morde verurteilen, und uns zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten", so Sinidschlawi.

18.47 Uhr: Hamas gegen Verlängerung der ersten Waffenruhe-Phase

Die Hamas will einer Verlängerung der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens nicht zustimmen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Kreisen der Islamistenorganisation.

Israels Delegation versucht Medienberichten zufolge hingegen, eine Verlängerung um weitere 42 Tage zu erreichen. Dadurch sollen weitere Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freikommen, hieß es.

Israelische Medien meldeten zudem, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde sich heute am späten Abend mit hochrangigen Ministern und Verteidigungsbeamten über die Waffenruhe-Vereinbarung beraten.

18.34 Uhr: Ramadan kann zu Spannungen führen

Für Millionen Muslime weltweit beginnt am morgigen Samstag die mehrwöchige Fastenzeit des Ramadans. Der Ramadan gilt insbesondere in den besetzten Palästinensergebieten und in Jerusalem auch als anfällig für erhöhte Spannungen.

Die islamistische Hamas rief ihre Anhänger dazu auf, während des Ramadans eine starke Präsenz an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem zu zeigen. Die Moschee ist ein wichtiges Heiligtum des Islam und das zentrale Symbol für den von der Hamas geführten Kampf gegen den Staat Israel und die Besatzung der Palästinensergebiete. Die Moschee steht auf dem Tempelberg in Jerusalem, wo in der Antike einst der jüdische Tempel stand. Die als Klagemauer bezeichneten Reste des Tempels gelten als heiligster Ort des Judentums.

16.40 Uhr: Merz will Netanjahu empfangen

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) ist überzeugt, dass es trotz eines internationalen Haftbefehls eine rechtliche Möglichkeit gibt, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Deutschland zu empfangen. "Wir werden völkerrechtlich korrekte Wege finden, um den israelischen Ministerpräsidenten auch weiterhin in Deutschland empfangen zu können", sagte Merz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag.

"Es ist für mich unvorstellbar, dass der demokratisch gewählte Ministerpräsident des Staates Israel Deutschland nicht besuchen kann", betonte Merz.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen im November Haftbefehle gegen Netanjahu sowie gegen den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant und Hamas-Militärchef Mohammed Deif erlassen.

16.15 Uhr: Hamas will alle Bedingungen der Waffenruhe erfüllen

Kurz vor dem Ende der ersten Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat die militant-islamistische Hamas bekräftigt, sie wolle alle Bedingungen des Abkommens erfüllen. In einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung beteuerte die Gruppe ihr volles Engagement für die Umsetzung aller Bedingungen der Vereinbarung in allen Phasen und Einzelheiten.

Sie rief die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es unverzüglich und ohne Ausweichmanöver zur zweiten Phase des Plans übergehe.

16.00 Uhr: Libanons Regierungschef fordert vollständigen Truppenabzug Israels

Der neue libanesische Ministerpräsident Nauaf Salam hat bei einem Besuch im Grenzgebiet zu Israel einen vollständigen israelischen Truppenabzug aus der Gegend gefordert. Sonst werde es keine echte und anhaltende Stabilität geben, betonte Salam am Freitag in der südlibanesischen Hafenstadt Tyros, wo er mit Bewohnern des Grenzorts Dheira zusammentraf.

Erst diese Woche hatte Salams Regierung eine Vertrauensabstimmung im Parlament gewonnen. Auch Mitglieder der Hisbollah-Fraktion votierten für eine Erklärung der neuen Regierung, wonach nur die libanesischen Streitkräfte das Land im Kriegsfall verteidigen dürften. Allerdings lehnt die islamistische Hisbollah-Miliz seit Jahrzehnten eine Abgabe ihrer Waffen mit dem Argument ab, dass sie für die Landesverteidigung gegen Israel nötig seien.

13.23 Uhr: Ägyptische Kreise - Israel will Phase 1 von Waffenruhe verlängern

Israel will Insidern zufolge die erste Phase der Waffenruhe-Vereinbarung um sechs Wochen verlängern. Die israelische Delegation habe bei Verhandlungen in Kairo eine Verlängerung um 42 Tage gefordert, heißt es in ägyptischen Sicherheitskreisen. Die Hamas lehne eine Verlängerung ab und wolle wie ursprünglich vereinbart am Samstag in Phase zwei der Vereinbarung übergehen. Darin sind Schritte für einen dauerhaften Frieden vorgesehen.

13.02 Uhr: Berlin - Israel muss Rückkehr der Flüchtlinge ins Westjordanland ermöglichen

Die Bundesregierung hat Israel aufgefordert, den durch seine Militäroffensive im besetzten Westjordanland vertriebenen Menschen die schnelle Rückkehr in ihr Zuhause zu ermöglichen. Der israelische Militäreinsatz "Iron Wall" (Eiserne Mauer) im Norden des Palästinensergebietes dauere nun seit fünf Wochen an, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. 

Dies habe dazu geführt, dass 40.000 Menschen aus den Flüchtlingslagern Dschenin, Tulkarem und Tubas ihre Häuser verlassen mussten, 50 Menschen getötet und eine Vielzahl verletzt wurden. "Wir fordern die israelische Regierung auf, bei der Militäroperation Zivilistinnen und Zivilisten sowie die zivile Infrastruktur besser zu schützen und die Rückkehr der 40.000 Menschen in ihr Zuhause schnellstmöglich zu gewährleisten", erklärte die Sprecherin.

12.06 Uhr: Appelle bei Verabschiedung getöteter Geisel in Tel Aviv

Angehörige und Freunde haben sich im Tel Aviver Bloomfield-Stadion von der im Gazastreifen getöteten Geisel Tsachi Idan verabschiedet. Idans Schwester Noam appellierte in ihrer Ansprache daran, die in Gaza verbliebenen Geiseln "so schnell wie möglich" nach Hause zu bringen. "Der Auftrag unserer Regierenden war es, Tsachi am Leben zu halten, aber sie trafen schreckliche und untragbare Entscheidungen", sagte sie einem Bericht der Tageszeitung "Haaretz" zufolge. 

07.04 Uhr: Palästinensische Gefangene berichten von Misshandlungen in israelischer Haft

Nach der Freilassung von palästinensischen Gefangenen im Rahmen des Waffenruheabkommens haben mehrere von Misshandlungen in israelischer Haft berichtet. Ein 17-Jähriger sagte, er sei ununterbrochen gefesselt gewesen. "Ich schwöre, ich konnte nicht glauben, als sie (die Fesseln) von meinen Händen entfernt wurden. Vierundzwanzig Stunden! Man schläft mit gefesselten Händen und Füßen", sagte er nach seiner Entlassung zu einer Gruppe von Menschen, die ihn gestern im Gazastreifen willkommen hieß.

05.00 Uhr: Fortsetzung der Waffenruhe in Gaza an kritischem Punkt

Die brüchige Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist an einem kritischen Punkt angelangt. Nachdem die Hamas mit der Übergabe der letzten vier toten Geiseln ihre Zusagen für die erste Phase der Waffenruhe erfüllt hat, ringen die Vermittler nun um die Fortsetzung der Feuerpause. Vertreter aus Israel, Katar und den USA hätten in Kairo intensive Verhandlungen über die nächsten Schritte der Waffenruhe geführt, teilte Ägyptens Staatsinformationsdienst am Abend mit. Die erste Phase endet offiziell am Wochenende.

02.50 Uhr: Trump - "Haben ziemlich gute Gespräche über Gazastreifen geführt"

US-Präsident Donald Trump sagte auf die Frage nach der Zukunft der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas, dass er "ziemlich gute Gespräche" über den Gazastreifen geführt habe. Trump wurde auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus auch gefragt, ob die zweite Phase der Waffenruhe zustande kommen würde und antwortete: "Wir werden sehen, was passiert. Niemand weiß es wirklich, aber wir werden sehen, was passiert."

Donnerstag, 27. Februar 2025

22.33 Uhr: Starmer - Zweistaatenlösung nach Gaza-Krieg einziger Weg

Der britische Premierminister Keir Starmer hat eine Zweistaatenlösung als den einzigen Weg "für einen dauerhaften Frieden" nach dem Gaza-Krieg beschrieben. Es müsse alles dafür getan werden, dass die Waffenruhe anhalte, sagte Starmer während seines Besuches bei US-Präsident Donald Trump. 

22.08 Uhr: Polizei - 13 Verletzte bei mutmaßlichem Terroranschlag im Norden Israels

Bei dem "mutmaßlichen Terroranschlag" im Norden Israels sind laut Rettungskräften 13 Menschen verletzt worden. Ein Autofahrer raste nach Polizeiangaben am Donnerstag mit seinem Wagen an einer Kreuzung südlich der Hafenstadt Haifa in eine Menschengruppe. Der mutmaßliche Täter sei gestoppt worden. 

21.24 Uhr: Ägypten - Verhandlungen über zweite Phase von Gaza-Waffenruhe begonnen

In Kairo haben Verhandlungen über die zweite Phase des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas begonnen. Dies meldeten ägyptische Staatsmedien am Donnerstagabend. Unterhändler aus Israel, Katar und den USA führten derzeit "intensive Diskussionen" und erörterten auch Wege, wie Hilfslieferungen in den Gazastreifen ausgeweitet werden könnten, um das Leid der Bevölkerung zu lindern und Stabilität in der Region zu fördern.

Die erste Phase des Waffenruheabkommens endet an diesem Samstag. Die Verhandlungen über eine zweite Phase hätten schon vor Wochen beginnen sollen. Die erste Phase des Deals sah vor, dass die Hamas über mehrere Wochen hinweg 33 Geiseln im Austausch gegen insgesamt fast 2.000 palästinensische Gefangene freilässt.

18.46 Uhr: Rotes Kreuz - Für Schiri Bibas übergebene Frauenleiche zurück in Gaza

Die Leiche einer Palästinenserin, die die Hamas anstelle von Schiri Bibas an Israel übergeben hatte, ist zurück im Gazastreifen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) überführte die sterblichen Überreste von Israel nach Gaza, wie die Organisation mitteilte. Die Übergabe erfolgte bereits in der Nacht. Palästinensische Behörden bestätigten, dass Vertreter des Roten Kreuzes die Leiche überstellt haben. Die Identität der Frau bleibt weiterhin unklar.

18.45 Uhr: Mindestens zehn Verletzte bei mutmaßlichem Anschlag im Norden Israels

Bei einem "mutmaßlichen Terroranschlag" im Norden Israels sind laut Rettungskräften mindestens zehn Menschen verletzt worden. Ein Autofahrer raste laut Polizei am Donnerstag mit seinem Wagen an einer Kreuzung südlich der Hafenstadt Haifa in eine Menschengruppe. 

Die Polizei sprach von einem "mutmaßlichen Terroranschlag". Der mutmaßliche Täter sei gestoppt worden. Bei ihm handele es sich um einen 53-jährigen Palästinenser aus Dschenin im besetzten Westjordanland, der sich illegal in Israel aufgehalten habe. Ersten Ermittlungen zufolge habe der Mann "gezielt wartende Zivilisten an einer Bushaltestelle angegriffen". Laut den Rettungskräften wurden zehn Menschen verletzt, eine 17-Jährige schwebte demnach in Lebensgefahr.

18.22 Uhr: Berichte - Israel lässt 46 weitere Palästinenser frei

Nach der Identifizierung von vier toten Geiseln hat Israel Berichten zufolge weitere 46 palästinensische Inhaftierte freigelassen. Die 44 Minderjährigen sowie zwei Frauen seien im Gazastreifen angekommen, berichteten palästinensische Medien übereinstimmend. 

Die 46 Palästinenser wurden nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 festgenommen. 24 von ihnen sollten bereits vergangenen Samstag im Rahmen des Gaza-Deals zwischen Israel und der Hamas freikommen. Israel hatte ihre Freilassung aus Ärger über die entwürdigenden Inszenierungen bei den Geisel-Übergaben der Hamas im Gazastreifen vorübergehend ausgesetzt.

18.13 Uhr: Untersuchung - Israels Armee räumt "völliges Versagen" bei Hamas-Angriff ein

Israels Armee hat ihr "völliges Versagen" bei dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 eingeräumt. Der israelischen Armee sei es nicht gelungen, die Menschen in Israel zu schützen, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Zusammenfassung eines Untersuchungsberichts. Die für das Grenzgebiet zum Gazastreifen zuständige Gaza-Division sei bei dem Angriff "überrannt" worden und habe nicht verhindert, "dass Terroristen die Kontrolle übernahmen und in den Gemeinden und Straßen des Gebiets Massaker verübten".

17.10 Uhr: Israels Finanzminister Smotrich trifft im März US-Amtskollegen Bessent

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich wird im März für ein Treffen mit seinem US-Amtskollegen Scott Bessent nach Washington reisen. Bei den Gesprächen rund um das zweite März-Wochenende werde es um wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit gehen, sagte Smotrichs Sprecher Eitan Fuld am Donnerstag. Die Einladung Bessents sei bereits vor zwei Wochen während eines Telefonats ausgesprochen worden.

Der ultrarechte Smotrich ist ein führender Fürsprecher der israelischen Siedlerbewegung und im Kabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auch für den Siedlungsbau verantwortlich. Sein Besuch könnte Auswirkungen auf den Umgang der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump mit der israelischen Siedlungspolitik haben.

14.15 Uhr: Unterhändler sprechen in Kairo über zweite Phase der Waffenruhe

Wenige Tage vor dem Auslaufen der ersten Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat Israel Unterhändler zu Gesprächen über eine zweite Phase nach Kairo entsandt. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe eine Verhandlungsdelegation angewiesen, noch am Donnerstag in die ägyptische Hauptstadt zu reisen, erklärte sein Büro. Die Hamas hatte Israel zuvor aufgefordert, die Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe aufzunehmen.

12.22 Uhr: Palästinenser - Israel hat nicht alle zugesagten Häftlinge entlassen

Israel hat nach Angaben einer Gefangenenorganisation nicht alle zur Freilassung vorgesehenen palästinensischen Häftlinge entlassen. 23 Teenager und eine Frau, die bei Militärrazzien im Gazastreifen in israelischen Gewahrsam genommen wurden, seien noch nicht wieder zurückgekehrt, teilte der palästinensische Gefangenenclub mit, der ehemalige und aktuell Inhaftierte vertritt. Zusätzlich müssten auch noch 22 weitere Palästinenser freilassen werden, darunter 21 im Alter von 15 bis 19 Jahren und eine Frau.

11.35 Uhr: Israel will im Süden des Gazastreifens präsent bleiben

Die israelische Armee wird sich nach Angaben eines Regierungsvertreters nicht aus dem Grenzgebiet zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zurückziehen. Die Streitkräfte müssten im sogenannten Philadelphi-Korridor im Süden des Küstengebietes präsent bleiben, um Waffenschmuggel zu verhindern, sagte die Quelle der Nachrichtenagentur AP.

Der Rückzug ist im Waffenruheabkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas vorgesehen. Die erste Phase des Abkommens läuft am Wochenende aus. Verhandlungen über die zweite haben noch nicht begonnen. Sollte Israel bei seiner Weigerung bleiben, sich aus dem Korridor zurückzuziehen, könnte dies zu einer Krise nicht nur mit der Hamas führen, sondern auch mit dem wichtigen Vermittler Ägypten, der Israel wiederholt zum Rückzug aufgefordert hat.

09.40 Uhr: Vier tote Gaza-Geiseln identifiziert

Die Identität der vier von der Hamas übergebenen, toten Gaza-Geiseln ist nach Angaben der israelischen Regierung und des Forums der Angehörigen und Freunde der Verschleppten bestätigt worden. "Mit tiefer Trauer haben wir die Nachricht von der Identifizierung von Schlomo Manzur, Tsachi Idan, Itzchak Elgarat und Ohad Jahalomi erhalten", teilte das Forum mit. Alle vier waren am 7. Oktober 2023 bei dem Hamas-Überfall auf Israel entführt worden. 

Damit sind alle 33 Geiseln - 25 lebend und acht tot - wieder in Israel, deren Rückgabe die Hamas während der ersten Phase des Waffenruheabkommens zugesagt hatte. Nach Angaben des Angehörigen-Forums werden nun noch 59 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Es wird aber davon ausgegangen, dass nur noch 27 am Leben sind. 

07.59 Uhr: Nach Übergabe von Leichen - Kibbuz gibt Tod von zwei Geiseln bekannt

Nach der Übergabe von vier Leichen hat der Kibbuz Nir Oz den Tod von zwei Geiseln bekanntgegeben. Es handele sich um Ohad Jahalomi und Itzik Elgarat, erklärte der Kibbuz. Israelischen Medien zufolge handelt es sich bei den weiteren Leichen um Tsachi Idan und Schlomo Mansur. Die Hamas hatte die Namen der vier Männer bereits genannt.

04.07 Uhr: Hamas betont Bereitschaft für weitere Verhandlungen

Die Hamas erklärt sich bereit, Gespräche über eine zweite Phase der mit Israel vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen aufzunehmen. Sie selbst halte sich an das Abkommen, teilt die Palästinenserorganisation mit. Nur bei einer Einhaltung der Waffenruhe könnten die verbliebenen Geiseln freikommen. Die erste Phase der Waffenruhe trat am 19. Januar in Kraft und endet am Samstag.

03.45 Uhr: Freigelassene palästinensische Gefangene in Ägypten eingetroffen

Israel hat Medienberichten zufolge 97 palästinensische Gefangene an Ägypten übergeben. Dort sollten sie bleiben, bis ein anderes Land sich bereiterklärt, sie aufzunehmen, verlautet zudem aus Hamas-Kreisen. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens berichten Augenzeugen und Mediziner, dass einige freigelassene Palästinenser in Krankenwagen zum Europäischen Krankenhaus gebracht wurden, wo sie untersucht werden sollen.

01.44 Uhr: Sterbliche Überreste von vier Hamas-Geiseln sind in Israel angekommen

Die Leichen vier getöteten Hamas-Geiseln, die in der Nacht an das Internationale Rote Kreuz ausgehändigt wurden, sind in Israel eingetroffen. Sie werden nun untersucht. Israel habe "die Särge von vier toten Geiseln erhalten", erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die Särge seien nach ihrer Übergabe an das Rote Kreuz unter ägyptischer Vermittlung zu einer Armee-Einheit am israelischen Grenzübergang Kerem Schalom überführt worden. Anschließend sei "ein vorläufiger Identifizierungsprozess" auf israelischem Boden eingeleitet worden, hieß es weiter.

01.37 Uhr: Israel lässt weitere palästinensische Häftlinge frei

Ein Bus mit aus israelischer Haft freigelassenen Palästinensern hat Ramallah im Westjordanland erreicht. Das war in Live-Bildern des Fernsehens zu sehen. Zuvor hat die Hamas wie vereinbart die sterblichen Überreste von vier Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Im Gegenzug soll Israel mehr als 600 palästinensische Gefangene freilassen. Es ist die letzte Übergabe dieser Art, die im Rahmen der am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe im Gazastreifen vereinbart wurde. Noch immer sind rund 60 Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Mittwoch, 26. Februar 2025

23.45 Uhr: Hamas übergibt vier tote Geiseln

Die radikal-islamische Hamas hat israelischen Sicherheitskreisen zufolge die sterblichen Überreste von vier israelischen Geiseln an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) übergeben. Die Hamas hatte zuvor für den Austausch von palästinensischen Gefangenen und der sterblichen Überreste israelischer Geiseln ein neues Verfahren angekündigt.

19.20 Uhr: Ägypten lehnt Vorschlag aus Israel zur Verwaltung des Gazastreifens ab

Ägypten hat eine mögliche Verwaltung des Gazastreifens, wie von Israels Oppositionsführer Jair Lapid vorgeschlagen, als "inakzeptabel" zurückgewiesen. Alle Vorschläge, die die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates umgingen, seien "Halblösungen", die den Konflikt eher verlängern als lösen würden, berichtete die ägyptische Nachrichtenagentur Mena unter Berufung auf einen Sprecher des Außenministeriums in Kairo.

Der Gazastreifen und das Westjordanland, einschließlich des von Israel annektierten Ostteil Jerusalems, seien integrale Bestandteile der palästinensischen Gebiete, die unter "vollständiger palästinensischer Souveränität und Verwaltung" stehen müssten, fügte der Sprecher hinzu.

Gestern hatte Israels Oppositionsführer Lapid eine Verwaltung des Gazastreifens durch Ägypten für mindestens acht Jahre ins Spiel gebracht. Im Gegenzug könne die internationale Gemeinschaft Ägypten seine Auslandsschulden erlassen, schlug Lapid vor.

18.30 Uhr: Brandenburger Tor leuchtet orange – Berlin gedenkt Geiseln

Aus Solidarität mit den israelischen Geiseln der Hamas ist das Brandenburger Tor in Orange beleuchtet worden. Anlass war die Beisetzung der von den Hamas-Terroristen ermordeten Mitglieder der Familie Bibas in Israel, wie die Berliner Senatskanzlei mitteilte. Die in Geiselhaft der islamistischen Hamas getötete Schiri Bibas und ihre beiden Söhne Kfir und Ariel wurden heute in Israel beigesetzt. Alle drei hatten unter anderem die deutsche Staatsangehörigkeit.

17.19 Uhr: Leichen von vier Geiseln sollen nach Israel zurückgebracht werden

Die Leichen von vier getöteten israelischen Geiseln sollen in der kommenden Nacht in ihre Heimat zurückgebracht werden. Dies bestätigten das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die sterblichen Überreste der vier Israelis würden diesmal ohne zeremonielles Schauspiel der Hamas übergeben werden, so das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem. Damit sei einer Forderung Israels entgegengekommen worden. 

Im Gegenzug sollen rund 600 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Sie hätten ursprünglich am letzten Samstag im Austausch für sechs israelische Geiseln freikommen sollen. Unter ihnen sind 50 Personen mit lebenslangen Haftstrafen. 

16.30 Uhr: Der Gazastreifen als Badeort - Trump veröffentlicht KI-Video

Der vom Krieg verwüstete Gazastreifen als moderner Badeort, überragt von einer goldenen Trump-Statue: Auf den offiziellen Social-Media-Accounts des US-Präsidenten Donald Trump ist ein offensichtlich mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) geschaffenes Video veröffentlicht worden, das sich am Mittwoch schnell verbreitet hat. Im Onlinedienst Instagram wurde das Video bis Mittwochmorgen Ortszeit mehr als 10,5 Millionen Mal angeschaut. Der 33 Sekunden lange Videoclip wurde am Dienstagabend veröffentlicht - und blieb ungeachtet der Frage einiger Nutzer, ob die Konten des Präsidenten gehackt worden seien, unkommentiert stehen. 

Das Video "Gaza 2025 What's Next?" zeigt zu Beginn Kinder auf einer mit Trümmern übersäten Straße, die aus einem Tunnel heraus auf einen Strand mit Palmen, Wolkenkratzern und Segelyachten führt. Die KI-generierten Bilder zeigen Trump und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Badehosen auf Liegestühlen beim Cocktail-Trinken. Auf anderen Bildern ist offenbar Elon Musk zu sehen, der am Strand tanzt, während es Geldscheine regnet.

Bei den Nutzern stieß das Video auf ein geteiltes Echo. Viele fragten, ob Trump das Video selbst veröffentlicht habe. AFP fand keine Hinweise darauf, dass es online geteilt wurde, bevor es auf Trumps Konten bei Truth Social und Instagram veröffentlicht wurde.

15.22 Uhr: Bibas-Familie fordert Rechenschaft von israelischen Verantwortlichen

Bei der Beerdigung der getöteten, deutsch-israelischen Geisel Shiri Bibas und ihrer Kinder hat die Familie der Opfer Rechenschaft für das Versagen der israelischen Verantwortlichen beim Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 gefordert. "Diese Katastrophe hätte nicht passieren dürfen", sagte die Schwägerin von Shiri Bibas, Ofri Bibas, am Mittwoch mit Blick auf den damaligen Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1.200 Toten und dutzenden Geiselnahmen.

14.38 Uhr: Netanjahu-Haftbefehl: Regierung sieht komplexe Rechtsfragen

Die Bundesregierung verweist für den Fall eines Besuches des mit Haftbefehl belegten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Deutschland auf komplexe Rechtsfragen. Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte: "Die Zusammenarbeit Deutschlands mit dem Internationalen Strafgerichtshof folgt gesetzlichen Regeln, die sind im Einzelnen komplex." Die Frage kam auf, nachdem zuletzt der mögliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eigenen Angaben nach zu Netanjahu gesagt hat, man werde Wege finden, dass dieser Deutschland ohne eine Festnahme besuchen könne, falls er einen Besuch plane.

Die Sprecherin des Justizministeriums sagte auf die allgemein formulierte Frage, ob ein Bundeskanzler in Bereiche der Judikative eingreifen könne: "Selbstverständlich kann der Bundeskanzler nicht Landesjustizverwaltungen Weisungen erteilen." Der Internationale Strafgerichtshof hatte im November Haftbefehle gegen Netanjahu und den mittlerweile entlassenen israelischen Verteidigungsminister Joav Galant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg erlassen. 

13.08 Uhr: Bibas-Familie in Israel beigesetzt

Die in Hamas-Geiselhaft getöteten Mitglieder der Familie Bibas sind israelischen Medien zufolge auf einem Friedhof in der Nähe ihres Heimatortes Nir Oz beigesetzt worden. Anschließend hielten die Angehörigen Trauerreden für Schiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Zeremonie sollte auf Wunsch der Familie im privaten Kreis stattfinden. Auch Jarden Bibas, der Mann von Schiri und der Vater der Kleinkinder hielt unter Tränen eine Ansprache. Er war Anfang Februar aus der Gewalt der Hamas freigekommen.

13.05 Uhr: Hamas kündigt neues Verfahren für Austausch an

Die Hamas hat für den Austausch von palästinensischen Gefangenen und der sterblichen Überreste israelischer Geiseln ein neues Verfahren angekündigt. Dies solle die Zustimmung Israels garantieren, heißt es in einer Erklärung der radikal-islamischen Gruppe. Ob damit gemeint ist, dass die Hamas künftig auf die vielkritisierten Propaganda-Inszenierungen verzichten will, blieb unklar.

Der Termin für den Austausch werde zu gegebener Zeit bekanntgegeben, hieß es. Einen Vorschlag für die zweite Phase der Waffenruhe sei noch nicht eingegangen. Die Hamas sei bereit, das Abkommen bis zum Abschluss aller Phasen umzusetzen.

12.59 Uhr: Gerichtshof: Keine Maßnahmen gegen Deutschland wegen Waffenlieferungen

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine Eilmaßnahme gegen Deutschland wegen Waffenlieferungen an Israel abgelehnt. Die Kammer fällte die Entscheidung, die auch Großbritannien betrifft, einstimmig, wie das Gericht in Straßburg mitteilte. Beantragt hatte die vorläufige Maßnahme ein palästinensischer Arzt, der nach eigenen Angaben in Gaza lebt und zahlreiche Familienmitglieder durch israelische Angriffe verlor. Laut Gericht brachte er vor, Israel setze ungeachtet einer Anordnung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 26. Januar 2024 völkermörderische Militärschläge fort. Die Lieferung von Waffen verletze somit das Verbot der Folter oder unmenschlicher Behandlung durch die Europäische Menschenrechtskonvention.

Nach Meinung der Richter fällt der Antrag jedoch nicht in den Anwendungsbereich der vorläufigen Maßnahmen. Diese können nach der Verfahrensordnung des Gerichts gegen Staaten verhängt werden, um die unmittelbare Gefahr eines nicht wiedergutzumachenden Schadens abzuwenden.

12.44 Uhr: Israel bestätigt Einigung mit Hamas über Rückgabe von getöteten Geiseln

Israel hat nach eigenen Angaben eine Einigung mit der radikalislamischen Hamas über die Rückgabe vier getöteter israelischer Geiseln erzielt. Auf die Frage, ob eine solche Vereinbarung getroffen worden sei, antwortete ein Sprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu mit "Ja", ohne weitere Details zu nennen.

Die Hamas bestätigte außerdem, dass zeitgleich zu der Übergabe der vier toten Geiseln auch mehr als 600 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen. Im Zuge der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe hat die Hamas bislang insgesamt 25 lebende und vier tote Geiseln an Israel übergeben, im Gegenzug kamen mehr als 1.100 Palästinenser aus israelischer Haft frei. Die vier toten Geiseln, die am Donnerstag übergeben werden sollen, sind die letzten der ersten Phase des Abkommens.

10.40 Uhr: Gruppe in Gaza will Leiche einer Geisel übergeben

Eine bewaffnete Gruppe im Gazastreifen will nach eigenen Angaben am Donnerstag die Leiche einer Geisel übergeben. Die mit der Hamas verbündeten al-Nasser-Salah-al-Din-Brigaden erklärten, es handle sich um die sterblichen Überreste eines 50 Jahre alten Mannes. Die Übergabe seiner Leiche ist israelischen Medien zufolge im Rahmen der ersten Phase des Abkommens zwischen Israel und der Hamas vorgesehen.

Zuvor hatte die Hamas mitgeteilt, es sei eine Einigung über die ins Stocken geratene erste Phase des Waffenruhe-Abkommens erzielt worden. Die geplante Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, die Israel vor einigen Tagen ausgesetzt hat, solle zeitgleich mit der Übergabe von Leichen israelischer Geiseln erfolgen, teilte die Hamas mit, möglicherweise in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag. Aus Israel gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für eine Einigung mit der Hamas.

09.35 Uhr: Vermittler bestätigen Einigung auf weiteren Austausch zwischen Hamas und Israel

Insider aus Vermittlerkreisen haben bestätigt, dass sich die Hamas und Israel auf einen weiteren Austausch von Geiseln und Häftlingen verständigt haben. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation werde vier tote israelische Geiseln übergeben, zugleich sollten Hunderte palästinensische Gefangene freikommen. Der Austausch solle unter ägyptischer Aufsicht stattfinden, ein Datum wurde nicht genannt.

Der Austausch ist Teil der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens. Die Hamas hatte sich bereiterklärt 33 Geiseln freizulassen, im Gegenzug sollten fast 2.000 palästinensische Gefangene und Häftlinge freikommen. Bisher wurden 29 israelische Geiseln übergeben sowie vier Leichen. Die sterblichen Überreste von vier weiteren Geiseln sollten am Donnerstag übergeben werden. Zudem wurden fünf thailändische Verschleppte im Rahmen einer außerplanmäßigen Übergabe zurückgebracht. Die Waffenruhe trat am 19. Januar in Kraft und hält seitdem weitgehend. Beide Seiten haben sich allerdings gegenseitig vorgeworfen, sie gebrochen zu haben.

09.12 Uhr: Trauerzug für Bibas-Familie in Israel hat begonnen

In Israel hat der öffentliche Trauerzug für die in Geiselhaft der islamistischen Hamas getötete Schiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne begonnen. Zehntausende Menschen säumten die Route, berichtete die israelische Nachrichtenseite "ynet". Schiri Bibas und ihre Söhne Kfir und Ariel hatten auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Die "Times of Israel" berichtete, die Särge sollten in den Süden des Landes transportiert werden. Die für den Vormittag geplante Beisetzung wird in der Nähe des Heimatortes der Familie Nir Oz in Südisrael und auf Wunsch der Familie im privaten Kreis stattfinden. Die Trauerreden sollen aber live übertragen werden.

Die Leiche der Mutter war am Freitag von der Hamas überstellt worden, einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Kinder. In einem Sarg, den die Hamas zuvor an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Nach einer forensischen Untersuchung der Leichen der Kinder teilte die israelische Armee mit, die beiden Kinder seien im November 2023 von ihren Entführern ermordet worden. Nach Darstellung der Hamas wurden sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet.

08.46 Uhr: US-Sondergesandter - Team aus Israel unterwegs zu neuen Waffenruhe-Gesprächen

Vertreter Israels werden nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Kürze zu Gesprächen über die zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens für den Gazastreifen erwartet. "Wir machen viele Fortschritte", sagte Witkoff bei einer Veranstaltung des Amerikanisch-Jüdischen Komitees in Washington: "Israel schickt in diesem Moment ein Team." Die Gespräche fänden "entweder in Doha oder in Kairo statt", sagte Witkoff. Ägypten und Katar seien wieder an den Verhandlungen beteiligt.

Witkoff erläuterte, der Schwerpunkt der neuen Gespräche werde darauf liegen, "Phase zwei auf den Weg zu bringen und weitere Geiseln freizulassen - und wir halten das für eine realistische Möglichkeit". Er selbst werde "vielleicht" an den Verhandlungen am Sonntag teilnehmen, "wenn es gut läuft". Zuvor hatte er angekündigt, noch in dieser Woche in die Region zu reisen. 

06.19 Uhr: Streit über Fortsetzung des Gaza-Deals scheint gelöst

Israel und die Hamas haben nach Angaben der Islamisten und israelischer Medien eine Lösung im Streit um die Fortführung des Gaza-Abkommens gefunden. Die geplante Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, die Israel vor einigen Tagen ausgesetzt hatte, solle zeitgleich mit der Übergabe weiterer Leichen israelischer Geiseln erfolgen, teilte die Hamas mit. Einen Zeitpunkt nannte sie nicht. Offizielle Bestätigungen aus Israel gab es dafür zunächst nicht. Israelische Medien zitierten jedoch Beamte, laut denen der Austausch der Leichen gegen die palästinensischen Häftlinge am Mittwoch über das Nachbarland Ägypten erfolgen soll. 

06.13 Uhr: US-Außenminister Rubio berät in Riad über regionale Sicherheit

US-Außenminister Rubio hat in Saudi-Arabien mit Verteidigungsminister Prinz Chalid bin Salman al Saud über Sicherheitsfragen beraten. Thema seien Wege gewesen, wie gemeinsam Stabilität und Frieden in der Region vorangebracht werden könnten, teilt das US-Außenministerium mit. Dazu gehörten die Sicherheit im Roten Meer und die Freiheit der Schifffahrt. Weitere Themen seien die Lage im Gazastreifen, in Syrien und im Libanon gewesen, erklärt das Ministerium. Das Rote Meer ist eine der wichtigsten Schifffahrtsstraße der Welt und verbindet Europa und Asien. Dort greifen die Huthi-Rebellen im Jemen, die sich mit der Hamas solidarisch erklärt haben, immer wieder Schiffe an, die sie mit Israel in Verbindung bringen.

01.40 Uhr: Israelischer Oppositionsführer schlägt Aufsicht Ägyptens über Gaza vor

Ägypten soll einem Vorschlag des israelischen Oppositionsführers Jair Lapid zufolge 15 Jahre lang die Verantwortung für die Verwaltung des Gazastreifens nach Kriegsende übernehmen. Er habe in den USA einen entsprechenden Plan vorgestellt, teilte Lapid auf der Plattform X mit. In der Zeit soll nach Willen des Politikers die gemäßigte Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland bedeutende Reformen vornehmen, um anschließend die Kontrolle des Gazastreifens wieder zu übernehmen. Die islamistische Hamas hatte sie 2007 gewaltsam von dort vertrieben

Dienstag, 25. Februar 2025

23.39 Uhr: Hamas - Einigung im Streit über Fortsetzung des Gaza-Deals

Israel und die Hamas haben nach Angaben der Islamistenorganisation eine Einigung über die ins Stocken geratene erste Phase des Waffenruhe-Abkommens erzielt. Die geplante Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, die Israel vor einigen Tagen ausgesetzt hat, soll zeitgleich mit der Übergabe von Leichen israelischer Geiseln erfolgen, teilte die Hamas mit. Wann der Austausch stattfinden soll, ließ die Terrororganisation offen. Eine offizielle Bestätigung aus Israel dafür gab es zunächst nicht. 

23.01 Uhr: Israels Verteidigungsminister Katz bestätigt Angriff auf Südsyrien

Israels Verteidigungsminister Israel Katz bestätigt einen Angriff auf den Süden Syriens. "Die Luftwaffe greift im Rahmen der neuen Politik, die wir zur Befriedung des südlichen Syriens definiert haben, in Südsyrien stark an - und die Botschaft ist klar: Wir werden nicht zulassen, dass Südsyrien zum Südlibanon wird", sagt sein Sprecher. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Wochenende mitgeteilt, dass Israel keine militärische Präsenz der neuen Machthaber in Syrien im Süden des Landes tolerieren werde. Islamistische Milizen unter Führung der HTS hatten Anfang Dezember in einer Blitz-Offensive den langjährigen Präsidenten Baschar al-Assad gestürzt. Israel hatte im Zuge der Kämpfe eine von den Vereinten Nationen überwachte entmilitarisierte Zone in Syrien besetzt. Netanjahu hat angekündigt, israelische Truppen würden die Stellungen auf syrischem Gebiet so lange wie nötig halten.

21.27 Uhr: Israelische Ex-Geisel spricht vor UN-Sicherheitsrat

Eine aus der Gefangenschaft der Hamas befreite Israelin hat vor dem UN-Sicherheitsrat die Freilassung aller Geiseln gefordert, die sich noch im Gazastreifen befinden. "Unser Leben kann ohne sie nicht weitergehen", sagte Noa Argamani, deren Partner Avinatan Or noch festgehalten wird, am Dienstag. Sie äußerte sich als erste ehemalige Hamas-Geisel im Gazastreifen vor dem UN-Gremium in New York. Sie will erwirken, dass alle weiteren Phasen unter dem aktuellen Waffenruheabkommen stattfinden, damit die Opfer freikommen. Die erste Phase endet am Samstag, Verhandlungen über die nächste Phase haben noch nicht angefangen.

18.30 Uhr: Israels Oppositionsführer schlägt ägyptische Verwaltung des Gazastreifens vor

Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat eine vorübergehende Verwaltung des Gazastreifens durch Ägypten ins Spiel gebracht. "Die Lösung ist, dass Ägypten die Verwaltung des Gazastreifens für acht Jahre übernimmt, mit der Möglichkeit der Verlängerung auf 15 Jahre", sagte Lapid am Dienstag bei dem US-Thinktank Foundation for Defense of Democracies. Als Gegenleistung schlug Lapid die Abbezahlung von Ägyptens Auslandsschulden durch die internationale Gemeinschaft vor.

Während Ägyptens Kontrolle des Palästinensergebiets soll laut Lapid ein Wiederaufbau stattfinden. "In diesem Zeitraum werden Bedingungen für die Selbstverwaltung des Gazastreifens geschaffen und der Prozess der vollständigen Entmilitarisierung des Gebiets vollendet werden", sagte der Oppositionsführer.

18.02 Uhr: Mossad-Chef – Pager-Explosionen Wendepunkt in Konflikt mit Hisbollah

Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad hat einen ausgefeilten Angriff auf die Hisbollah als Wendepunkt im Krieg mit der libanesischen Schiitenmiliz beschrieben. Im September hatte Israel im Libanon und in Syrien Tausende Funkempfänger, sogenannte Pager, und Walkie-Talkies explodieren lassen, die von Mitgliedern der Hisbollah genutzt wurden. Der Angriff habe Israel Auftrieb gegeben und der Hisbollah einen schweren Schlag versetzt, sagte Mossad-Chef David Barnea. Es sei "ein Wendepunkt des Kriegs" gewesen, sagte Barnea, als ihm eine Auszeichnung der Tel Aviver Denkfabrik Institute for National Security Studies überreicht wurde.

17.56 Uhr: Umfrage – Ein Fünftel der vom Krieg vertriebenen Israelis ist arbeitslos

Knapp ein Fünftel der Israelis, die nach dem Angriff der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober 2023 zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen waren, haben einer Umfrage zufolge ihren Arbeitsplatz verloren. Zehntausende Israelis wurden nach den Angriffen, die unmittelbar von der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Südlibanon mit Raketen beschossen wurden, aus Städten nahe der Grenze zum Gazastreifen und zum Libanon evakuiert. Die meisten lebten monatelang in provisorischen Unterkünften in ganz Israel unterstützt durch staatliche Subventionen. Sie waren damit weit weg von ihrem Arbeitsplatz und ihrer Lebensgrundlage. Nur etwas mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Vertriebenen sei in ihre Häuser zurückgekehrt, teilte das Israelische Institut für Demokratie am Dienstag mit. Die Befragung fand im Dezember und Januar statt.

17.50 Uhr: Glauben als Stütze - Ex-Geisel schildert Haft in Verliesen der Hamas

In Israel hat erstmals eine im Rahmen des Waffenruheabkommens für den Gazastreifen freigelassene Geisel öffentlich über ihre Gefangenschaft berichtet. Sie sei während ihrer fast 16-monatigen Geiselhaft mehrfach verlegt und in Tunneln und Wohnungen festgehalten worden, sagte die 20-jährige Soldatin Agam Berger am Dienstag dem israelischen Radiosender Reschet Bet. "Wir hatten Essen und Bedingungen, die größtenteils in Ordnung waren, wenn man weiß, was hätte sein können", sagte sie. "Aber wenn man darüber nachdenkt, sind das keine Zustände für einen Menschen."

Berger war als Militärbeobachterin eingesetzt und wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit Kameradinnen auf einem Stützpunkt im Süden Israels gefangen genommen und verschleppt. Andere freigelassene Geiseln haben ihren Familien zufolge berichtet, sie seien ausgehungert, angekettet und misshandelt worden.

15.03 Uhr: Hamas wirft Israel Gefährdung der Gaza-Waffenruhe vor

Die militant-islamistische Hamas hat wenige Tage vor Auslaufen der ersten Phase der Waffenruhe vor einem Wiederaufflammen der Kämpfe im Gazastreifen gewarnt. Israel verletzte die Übereinkunft schwerwiegend, weil es die Freilassung von etwa 600 palästinensischen Häftlingen verzögere, sagte Hamas-Vertreter Bassem Naim. Das bringe "das Abkommen in Gefahr, zusammenzubrechen, was möglicherweise zu einer Wiederaufnahme des Krieges führen könnte".

Das Waffenruheabkommen sieht den schrittweisen Austausch von Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen vor. Israel hat die für das Wochenende vorgesehene Freilassung von rund 600 Gefangenen angehalten, weil die Hamas ihre Geiseln vor der Freilassung in martialischen Inszenierungen zur Schau gestellt hat. Die erste Phase des Abkommens endet am Samstag. Die Verhandlungen über eine zweite Phase hätten schon vor Wochen beginnen sollen. Die USA streben mittlerweile an, die erste Phase der Waffenruhe zu verlängern, um Zeit zu gewinnen. Doch Naim deutete an, die Hamas werde Gespräche erst beginnen, wenn Israel die Häftlinge freigebe. Die Hamas habe sich "voll und ganz an alle Bestimmungen des Abkommens gehalten".

14.41 Uhr: Regierungschef im Libanon - Nur Truppen sollten Waffen besitzen

Der neue libanesische Ministerpräsident Nauaf Salam hat in seiner Regierungserklärung betont, dass im Kriegsfall ausschließlich die offiziellen Streitkräfte das Land verteidigen sollten. Der Libanon habe das Recht, sich im Falle einer Aggression zu verteidigen, und nur der Staat habe das Recht, Waffen zu besitzen, sagte Salam. Die Regierung ergreife bereits Maßnahmen, um von Israel besetztes Land nur durch ihre Streitkräfte zu befreien.

Salam wurde vergangenen Monat nach einem verheerenden Krieg zwischen Israel und der Hisbollah, bei dem mehr als 4.000 Menschen getötet wurden, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Die militant-islamistische Hisbollah lehnte eine Abgabe ihrer Waffen in den vergangenen Jahrzehnten stets ab und erklärte, sie seien notwendig, um den Libanon gegen Israel zu verteidigen. Zuletzt wurden jedoch die Forderungen an die Hisbollah lauter, die Waffen niederzulegen.

14.32 Uhr: Iran setzt im Atomstreit auf Russland und China

Der Iran setzt im Atomstreit nach Worten seines Außenministers auf Partnerschaften mit Russland und China. "Bezüglich des iranischen Nuklearprogramms haben wir sehr enge Beratungen", sagte Abbas Araghtschi nach einem Treffen seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Teheran mit Blick auf Moskau und Peking. Die iranische Regierung werde sich nicht mit Druck zu Verhandlungen zwingen lassen, betonte Araghtschi: "Daher wird es keine direkten Verhandlungen zwischen uns und den USA geben."

Russland und der Iran hatten Mitte Januar eine strategische Zusammenarbeit für die nächsten 20 Jahre vereinbart. Experten werten die Kooperation auch als Reaktion auf die politische Isolation beider Länder, die seit Russlands Angriff auf die Ukraine spürbar gewachsen ist. Harte internationale Sanktionen belasten die Finanzsysteme Moskaus und Teherans erheblich. Die Abhängigkeit von Russland wird im Iran inzwischen aber auch kritisch gesehen. In einem Leitartikel der regierungsnahen Zeitung "Dschomhuri Eslami" warnen die Autoren davor, dass Moskau Teheran im Stich lassen könnte. Begründet wird dies mit jüngst wiederaufgenommenen direkten Gesprächen zwischen Russland und den USA.

14.27 Uhr: UN - Kämpfe zerstörten Gesundheitssystem in Palästinensergebieten

Die UN haben eine verheerende Zwischen-Bilanz der Kriegszerstörungen im Gesundheitswesen der Palästinensergebiete gezogen. Durch Kämpfe und Angriffe zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 seien 772 medizinische Einrichtungen teilweise oder vollständig zerstört worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Beschuss und Gefechte hätten erhebliche Schäden an Krankenhäusern, privaten Gesundheitseinrichtungen und öffentlichen Zentren angerichtet. Apotheken, Zahnarztpraxen und Entbindungskliniken seien ebenso getroffen worden. Der geschätzte wirtschaftliche Schaden belaufe sich auf rund 1,3 Milliarden US-Dollar.

Die größten Zerstörungen seien im Gaza-Streifen durch den Krieg Israels gegen die Terrorgruppe Hamas entstanden, der im Oktober 2023 begann. Im Januar einigten sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe. Auch durch Gewalt im Westjordanland seien Gesundheitseinrichtungen in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es.

14.01 Uhr: Mediziner - Mindestens sechs Säuglinge im Gazastreifen an Unterkühlung gestorben

In den vergangenen zwei Wochen sind nach Angaben palästinensischer Mediziner im Gazastreifen mindestens sechs Säuglinge an Unterkühlung gestorben. Zuletzt sei am Dienstag die Leiche eines zwei Monate alten Mädchen gebracht worden, sagte der Leiter der Kinderklinik des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis, Ahmed al-Farah, der Nachrichtenagentur AP. Said Saleh vom Patient's Friends Hospital in der Stadt Gaza sagte, in den vergangenen zwei Wochen seien fünf Säuglinge im Alter von einem Monat oder jünger an den Folgen der Kälte gestorben.

Auch nach Inkrafttreten der brüchigen Waffenruhe Mitte Januar hausen Hunderttausende immer noch in armseligen Zeltlagern oder zerbombten Gebäuden, die kaum Schutz vor der Kälte bieten. Die Winter in dem Küstengebiet am Mittelmeer sind nass und kalt mit Nachttemperaturen von weniger als zehn Grad Celsius. In den vergangenen Tagen sind die Temperaturen stark gesunken. Der Leiter der Abteilung für Aufzeichnungen des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Saher al-Wahedi, sagte, in diesem Winter seien 15 Todesfälle durch Unterkühlung verzeichnet worden.

13.09 Uhr: Große Anteilnahme bei Beisetzung von getöteter Geisel in Israel

Hunderte von Israelis haben einer getöteten Geisel das letzte Geleit gegeben. Ein Fahnenzug kam nach Mittag am Kibbuz Nir Oz an, dem Ort der Beisetzung von Oded Lifschitz. Er war im Alter von 83 Jahren während des Massakers der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober 2023 aus dem Ort am Rande des Gazastreifens entführt worden. Seine sterblichen Überreste wurden vergangene Woche im Rahmen einer Waffenruhe aus dem Gazastreifen nach Israel überführt. Laut einer forensischen Untersuchung wurde Lifschitz kurz nach seiner Entführung ermordet. 

Am Mittwoch sollen die ebenfalls getöteten Geiseln Schiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne Kfir und Ariel beigesetzt werden. Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung entstanden, waren um die Welt gegangen. Sie wurden zu Symbolen für das Massaker, das den Gaza-Krieg ausgelöst hatte.

13.01 Uhr: Laut WHO fehlen US-Millionen für Evakuierung Schwerkranker aus Gaza

Durch das Einfrieren amerikanischer Hilfsgelder fehlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Gazastreifen 46 Millionen Dollar (44 Mio. Euro). Das Geld sei unter anderem vorgesehen gewesen für die Evakuierung schwer kranker Kinder oder den Wiederaufbau schwer beschädigter Krankenhäuser, sagte Rik Peeperkorn, WHO-Koordinator für die von Israel besetzten Gebiete. Noch könnten die Operationen mit Geld anderer Geber finanziert werden. Die WHO hoffe aber, dass das Geld wieder freigegeben werde.

Seit dem 1. Februar wurden nach Angaben von Peeperkorn 889 schwer kranke Patienten aus dem Gazastreifen gebracht, unter ihnen 335 Kinder. Es warteten aber Tausende weitere auf Hilfe, die sie dort nicht bekommen können. Er appellierte an Israel, wie vor dem Krieg wieder Verlegungen in Krankenhäuser nach Ost-Jerusalem oder in das besetzte Westjordanland zu ermöglichen.

12.03 Uhr: WHO - Angriffe auf Gesundheitswesen im Westjordanland nehmen zu

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich besorgt über zunehmende Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen im Westjordanland. "Wir sehen, dass die Gewalt und Angriffe auf das Gesundheitswesen im Westjordanland stark zunehmen", sagte Rik Peeperkorn, zuständig bei der WHO für die besetzten palästinensische Gebiete, vor der Presse in Genf.

11.26 Uhr: Prozess um mutmaßliche Hamas-Untergrundzelle in Berlin hat begonnen

Vor dem Berliner Kammergericht hat der Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder einer Untergrundzelle der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas begonnen. Die Männer sind wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Sie sollen auf Geheiß der Führung des militärischen Arms der Hamas mehrere Schusswaffendepots für mögliche Anschläge in Europa angelegt haben.

Laut Anklage der Bundesanwaltschaft waren die vier Beschuldigten als sogenannte Auslandsoperateure der sogenannten Kassam-Brigaden der Hamas in Europa tätig und arbeiteten am Aufbau eines logistischen Netzwerks für etwaige Anschläge. Den Ermittlern zufolge befasste sich die Hamas im Zusammenhang mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 auch mit der Idee, Anschläge auf israelische und US-Einrichtungen in Deutschland zu begehen.

Montag, 24. Februar 2025

21.00 Uhr: Israel meldet Angriff auf Ziele im Gazastreifen nach Raketenangriff

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen. Vom Gazastreifen aus sei am Montag ein Geschoss abgefeuert worden, das allerdings innerhalb des Palästinensergebiets eingeschlagen sei, erklärte die Armee. Daraufhin habe das Militär den Ort angegriffen, von dem aus das Geschoss gestartet war, sowie einen weiteren Raketen-Abschussort in der Nähe.

20.44 Uhr: UN-Organisation: Hungersnot in Gaza vorerst abgewendet

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat eigenen Angaben zufolge im Zuge einer Waffenruhe im Gaza-Krieg seine Nahrungsmittelhilfe verdoppelt. "Eine Hungersnot ist vorerst abgewendet, auch wenn die Lage angespannt bleibt", sagte der Deutschland-Chef der UN-Organisation, Martin Frick. Das WFP habe seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar mehr als 30.000 Tonnen Lebensmittel in den Gazastreifen geliefert, hieß es in einer Erklärung der Organisation. Der Durchschnitt in der zweiten Jahreshälfte 2024 lag demnach bei rund 12.500 Tonnen pro Monat. "Die Waffenruhe hat uns erlaubt, unsere Hilfe zu verdoppeln", so Frick.

20.10 Uhr: Israels Außenminister – "Israel ist ein Gewinn für Europa"

Bei einem Treffen mit Vertretern der EU hat der israelische Außenminister Gideon Saar das Vorgehen seiner Regierung verteidigt. "Wir haben immer ein offenes Ohr und sind offen für den Dialog, aber niemand wird uns zwingen, unser Volk zu gefährden", sagte er in Brüssel. "Wir können es nicht dem Risiko der Auslöschung aussetzen." Israel sei ein Gewinn für Europa, strategisch, wirtschaftlich, technologisch, im Bereich der Energie.

17.51 Uhr: Islamischer Dschihad wirft Israel gewaltsame Annexion des Westjordanlands vor

Nach der Ausweitung des israelischen Einsatzes im Westjordanland hat die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad Israel eine gewaltsame Annexion des Palästinensergebiets vorgeworfen. Die Entsendung einer israelischen Panzereinheit in die Stadt Dschenin und die Evakuierung von zehntausenden Bewohnern dreier Flüchtlingslager "bestätigt die Pläne der Besatzungsmacht, das Westjordanland gewaltsam zu annektieren", erklärte der Islamische Dschihad am Montag. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) äußerte ich besorgt über das Vorgehen Israels.

16.04 Uhr: Hamas pocht auf Freilassung von palästinensischen Häftlingen

Die Fortsetzung der Gespräche über die Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg hängt aus Sicht der islamistischen Hamas von der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel ab. "Die Vermittler müssen sicherstellen, dass der Feind die Bedingungen der Vereinbarung einhält", erklärte Basim Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas. 

Israel hatte in der Nacht zu Sonntag mitgeteilt, die vorgesehene Entlassung palästinensischer Häftlinge werde ausgesetzt. Erst müsse die Hamas versichern, die demütigenden Zeremonien bei der Freilassung der israelischen Geiseln einzustellen, hieß es. Betroffen sind 602 palästinensische Häftlinge. Sie hätten am Samstag im Austausch für sechs israelische Geiseln freikommen sollen. Ob das Abkommen zwischen den Kriegsparteien halten wird, ist ungewiss. Katar, Ägypten und die USA vermitteln weiterhin.

15.53 Uhr: Linken-Spitzenkandidat van Aken - "Netanjahu müsste in Deutschland verhaftet werden"

Linken-Spitzenkandidat Jan van Aken hat sich gegen die Versicherung von Friedrich Merz gestellt, Israels Premier Netanjahu könne nach Deutschland kommen, ohne verhaftet zu werden: "Wenn Netanjahu nach Deutschland kommt, muss er natürlich verhaftet werden. Das ist Völkerrecht", erklärte van Aken. Ein internationaler Haftbefehl müsse "umgesetzt werden". Offensichtlich mit Blick auf einen auch gegen Russlands Präsident Wladimir Putin bestehenden IStGH-Haftbefehl setzte der Linken-Politiker hinzu: "Mit zweierlei Maß zu messen ist eine Katastrophe." Zugleich betonte van Aken, dass Israels Existenzrecht "unverhandelbar" sei.

14.43 Uhr: Beisetzung der Bibas-Familie am Mittwoch

Die in Geiselhaft der islamistischen Hamas getötete Schiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne sollen am Mittwoch in Israel beigesetzt werden. Geplant sei eine private Zeremonie in der Nähe ihres Heimatortes Nir Oz, berichteten israelische Medien. Zuvor solle es der Öffentlichkeit jedoch ermöglicht werden, an einem Trauerzug teilzunehmen. Schiri Bibas und ihre Söhne Kfir und Ariel hatten auch die deutsche Staatsangehörigkeit. 

Die Leiche der Mutter war am Freitag von der Hamas übergeben worden, einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Kinder. In einem Sarg, den die Hamas zunächst an das Rote Kreuz ausgehändigt hatte, befand sich die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Diese Vertauschung - ob wissentlich oder versehentlich - hatte in Israel große Empörung ausgelöst. Nach einer forensischen Untersuchung der Leichen teilte die Armee mit, die beiden Kinder seien im November 2023 von den Kidnappern brutal ermordet worden. Nach Darstellung der Hamas wurden sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet. Im Augenblick ihrer Entführung war Ariel vier Jahre und Kfir erst zehn Monate alt.

14.23 Uhr: Merz - Netanjahu kann Deutschland ohne Festnahme besuchen

Der voraussichtlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu trotz eines internationalen Haftbefehls eine sichere Reise nach Deutschland garantiert. "Ich halte es für eine abwegige Vorstellung, dass ein israelischer Ministerpräsident Deutschland nicht besuchen kann. Er wird Deutschland besuchen können", sagte Merz.

Er hatte nach eigenen Angaben noch am Sonntagabend mit Netanjahu telefoniert. "Er hat mich angerufen und mir gratuliert", so der CDU-Vorsitzende. Er habe ihm dabei gesagt, dass es bald ein Treffen geben solle - nach der Regierungsbildung: "Für den Fall, dass er einen Deutschlandbesuch plant, habe ich ihm zugesagt, dass wir Mittel und Wege finden werden, dass er Deutschland besuchen kann und auch wieder verlassen kann, ohne dass er in Deutschland festgenommen wird." Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im November Haftbefehle gegen Netanjahu und den früheren Verteidigungsminister Joav Gallant wegen Verdachts auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen erlassen, ebenso gegen Hamasführer Mohammed Diab Ibrahim Al-Masri.

14.19 Uhr: EU lockert Sanktionen gegen Syrien

Die EU-Staaten haben nach dem Sturz von Langzeitherrscher Baschar al-Assad in Syrien eine schrittweise Lockerung von Sanktionen beschlossen. Aufgehoben werden Maßnahmen im Energie-, Transport- und Bankensektor, um eine rasche wirtschaftliche Erholung, den Wiederaufbau und die Stabilisierung des Landes zu unterstützen, hieß es in einer Mitteilung. Es werde geprüft, ob weitere Wirtschaftssanktionen ausgesetzt werden können.

Eine Rebellenallianz unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatte Assad im Dezember gestürzt. Inzwischen regiert in Damaskus eine Übergangsregierung. Alle Syrer sollten die Möglichkeit haben, sich am Wiederaufbau ihres Landes zu beteiligen, teilten die EU-Staaten mit. In der EU gibt es auch die Hoffnung, dass Hunderttausende syrische Flüchtlinge eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können.

11.28 Uhr: Netanjahu - Merz hat Einladung nach Deutschland angekündigt

Der voraussichtliche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nach israelischen Angaben eine Einladung an Israels Ministerpräsidenten Netanjahu nach Deutschland angekündigt. Netanjahu habe Merz zu dessen Wahlsieg gratuliert, teilte das Büro von Netanjahu mit, beide hätten ein herzliches Gespräch geführt. "Merz bedankte sich bei dem Ministerpräsidenten für dessen Anruf und sagte, er werde ihn zu einem offiziellen Besuch nach Deutschland einladen", hieß es weiter. Merz stelle sich damit gegen die "skandalöse Entscheidung" des Internationalen Strafgerichtshofs, "den Ministerpräsidenten als Kriegsverbrecher zu bezeichnen". Die CDU bestätigte das Telefonat, machte aber keine Angaben zum Inhalt.

Der IStGH hatte vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen im November Haftbefehle gegen Netanjahu sowie gegen den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant und Hamas-Militärchef Mohammed Deif erlassen. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Merz hatte der "Jüdischen Allgemeinen" dazu vor knapp zwei Wochen gesagt: "Unter meiner Führung wird der israelische Ministerpräsident unbehelligt nach Deutschland reisen können. Ich werde Mittel und Wege finden, das zu ermöglichen."

09.22 Uhr: Vater von freigelassenem Beduinen - "Arabische Welt" soll die Hamas verurteilen

Der Vater des israelischen Beduinen Hischam al-Sajed, der am Samstag nach jahrelanger Geiselhaft im Gazastreifen freigelassen wurde, hat von der "arabischen Welt" eine klare Verurteilung der Verbrechen der Hamas gefordert. Auch die arabischen Israelis sollten Stellung dazu beziehen, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation "unschuldige Menschen entführt und ermordet" habe, sagte Schaaban al-Sajed am Sonntag in einem Krankenhaus in Tel Aviv.

Der 37-jährige Sohn Hischam al-Sajed war am Samstag nach fast einem Jahrzehnt in Geiselhaft von der Hamas freigelassen worden. Der israelische Beduine, der nach Angaben seiner Familie an Schizophrenie leidet, war 2015 freiwillig in den Gazastreifen gegangen und seitdem dort festgehalten worden.

04.43 Uhr: US-Gesandter zu Trumps Gaza-Plänen: "Teufel steckt im Detail"

Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat die Rückkehr der Palästinenser in den Gazastreifen im Zusammenhang mit den Umsiedlungsplänen von US-Präsident Donald Trump offen gelassen. Der Teufel stecke im Detail, sagte Witkoff im US-Fernsehen auf eine entsprechende Nachfrage: "Ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand ein Problem mit der Rückkehr von Menschen hat." Er betonte erneut, dass der Wiederaufbau des zerstörten Küstenstreifens mehr als 15 Jahre dauern werde. Bisherige Annahmen von etwa fünf Jahren seien fehlgeleitet. Witkoff kündigte an, in den kommenden Tagen in den Nahen Osten zu reisen.

Der Wiederaufbau des Gazastreifens könnte nach jüngsten UN-Schätzungen rund 53 Milliarden US-Dollar kosten, davon 20 Milliarden Dollar allein in den ersten drei Jahren. Trump hatte vorgeschlagen, die rund zwei Millionen palästinensischen Bewohner und Bewohnerinnen des Küstenstreifens in arabische Staaten umzusiedeln. Das stieß international auf heftige Kritik. Eine Zwangsumsiedlung würde gegen das Völkerrecht verstoßen. Trump hatte den Palästinensern auch das Recht auf eine Rückkehr in den Gazastreifen abgesprochen. 

02.45 Uhr: Netanjahu - Hamas wird Gaza nicht beherrschen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigt seine Entschlossenheit, die islamistische Hamas im Gazastreifen vollständig zu zerschlagen. "Die Hamas wird den Gazastreifen nicht beherrschen. Der Gazastreifen wird entmilitarisiert, und die Kampftruppen werden aufgelöst", sagte er der Zeitung "Times of Israel" zufolge bei einer Feier für Militäroffiziere. Der Sieg über die Hamas könne in Verhandlungen erzielt werden, sagte Netanjahu und fügte hinzu: "Er kann auch auf andere Weise erreicht werden." Israel sei "jederzeit bereit, zu intensiven Kampfhandlungen zurückzukehren. Die Einsatzpläne sind fertig", sagte er.

01.45 Uhr: Israelischer Außenminister besucht EU in Brüssel

Der israelische Außenminister Gideon Saar wird am Montag in Brüssel mit hochrangigen europäischen Beamten zusammentreffen, um den Dialog mit der Europäischen Union wiederzubeleben. Saar wird gemeinsam mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas den Vorsitz des Assoziationsrates EU-Israel innehaben. Bei dem ersten Treffen des Assoziationsrates seit 2022 will die EU sowohl das europäische Engagement für die Sicherheit Israels als auch ihre Ansicht betonen, dass "den vertriebenen Gaza-Bewohnern eine sichere und würdige Rückkehr in ihre Häuser im Gazastreifen gewährleistet werden sollte". So heißt es in einem von Reuters eingesehenen Entwurf.

00.45 Uhr: Hamas erwägt Aussetzung der Vermittler-Gespräche mit Israel

Nach dem Stopp der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel erwägt die Hamas offenbar die Aussetzung der indirekten Gespräche mit Israel. Die Verhandlungen über Vermittler könnten nicht weitergehen, solange Israel die 602 palästinensischen Häftlinge nicht im Austausch für die am Samstag von der Hamas übergebenen sechs israelischen Geiseln freilasse, schrieb Hamas-Funktionär Mahmud Mardawi auf Telegram. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Hamas-Kreisen erfuhr, wurde aber noch keine Entscheidung getroffen. Man spreche sich mit den Vermittlern ab, hieß es.