Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Donnerstag, 11. September 2025
21.20 Uhr: Russland unterstellt Polen "konfrontative Schritte"
Vor einem gemeinsamen Großmanöver von Russland und Belarus hat die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa Polen wegen geschlossener Grenzübergänge Eskalation vorgeworfen. Die "konfrontativen Schritte" der polnischen Regierung dienten dazu, die "weitere Eskalation der Spannungen im Zentrum Europas zu rechtfertigen", schrieb sie bei Telegram.
Russland und sein enger Verbündeter Belarus wollen von Freitag bis Dienstag die gemeinsame Großübung Sapad 2025 abhalten. Das Manöver Sapad findet alle vier Jahre statt. Russland nutzte die vorhergehende Übung Sapad 2021, um Waffen und schweres Gerät zu verlegen für den Angriff auf die Ukraine im Februar 2022.
21.10 Uhr: Auch Frankreich will Engagement an der Nato-Ostgrenze ausweiten
Als Reaktion auf das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum schickt Frankreich drei Rafale-Kampfjets. Die Flugzeuge sollten zum Schutz des polnischen Luftraums und der Ostflanke der Nato beitragen, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf X. Das sei so mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk, Nato-Generalsekretär Mark Rutte und dem britischen Premierminister Keir Starmer besprochen worden. Wo genau die Jets zum Einsatz kommen sollen, teilte Macron nicht mit. Der französische Staatschef betonte, die Sicherheit Europas sei prioritär. "Wir werden uns den zunehmenden Einschüchterungsversuchen Russlands nicht beugen."
19.43 Uhr: Nächster Schritt für Rheinmetall-Fabrik in der Ukraine
Der Bau eines Munitionswerks des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall in der Ukraine nimmt offenbar Gestalt an. "Am 9. September ist in einer sicheren Region der Ukraine ein Grundstück für den Bau eines neuen Werks zur Herstellung von Rheinmetall-Granaten für den Bedarf der Verteidigungskräfte zugewiesen worden", schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal auf der Online-Plattform X. Die Regierung in Kiew bemüht sich um die Hilfe westlicher Partner, um die heimische Rüstungsindustrie auszubauen und sich den russischen Streitkräften zur Wehr zu setzen.
17.02 Uhr: Deutschland verstärkt Engagement an Nato-Ostgrenze
Als Reaktion auf die jüngsten Verletzungen des polnischen Luftraums durch Russland will Deutschland sein Engagement beim Schutz der Nato-Ostgrenze verstärken. Die Bundesregierung werde das sogenannte Air Policing über Polen durch die Bundeswehr, also die Überwachung des Luftraums durch Kampfjets, "verlängern und ausweiten", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Bisher leistet die Bundeswehr etwa mit einem Patriot-Luftabwehrsystem sowie der Beteiligung an Patrouillenflügen einen Beitrag auch für die drei baltischen EU- und Nato-Staaten.
Kornelius sagte, Deutschland werde zudem die Unterstützung für die Ukraine intensivieren. In der EU werde die Bundesregierung auf eine schnelle Verabschiedung eines robusten 19. Sanktionspakets hinarbeiten.
15.20 Uhr: Selenskyj bietet Nato-Staaten Beratung bei Drohnen-Abwehr an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte am Donnerstag an die Nato-Staaten, ihre Luftverteidigung zu überdenken. "Eine Rakete, die eine Million Dollar kostet, kann keine Drohnen abschießen, die nur Zehntausende von Dollar kosten", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Selenskyj bezog sich darauf, dass am Mittwoch im polnischen Luftraum hochmoderne Kampfjets zum Einsatz gekommen waren, um mutmaßlich russische Drohnen abzuschießen. Die Ukraine, so Selenskyj weiter, könne hier beratend zur Seite zu stehen.
14.45 Uhr: EU überweist weitere Milliarden-Finanzhilfe an die Ukraine
Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro ausgezahlt. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. Mit der Auszahlung bekräftige die EU ihre Rolle als größter Geber für die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges, teilte die EU-Kommission mit.
Die Gesamtunterstützung belaufe sich auf mehr als 170 Milliarden Euro. Die Unterstützung ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro vorsieht.
14.40 Uhr: Slowakei stellt Bedingungen für neue EU-Sanktionen
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico stellt Bedingungen für eine Zustimmung zu neuen EU-Sanktionen gegen Russland: Sein Land könne weitere Strafmaßnahmen nur unterstützen, wenn es von der EU Vorschläge zur Anpassung der Klimaziele an die Bedürfnisse der Automobil- und Schwerindustrie sowie zur Eindämmung der Strompreise in der Staatengemeinschaft erhalte. In der EU soll ein 19. Sanktionspaket auf den Weg gebracht werden. Ein Zeitplan steht noch nicht fest.
13.00 Uhr: Selenskyj bittet Trump um Langstreckenwaffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet US-Präsident Donald Trump um die Lieferung von Langstreckenwaffen, sollte Russland einen Waffenstillstand weiter ablehnen. Dies sagt er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Kiew.
12.19 Uhr: Lettland schließt Luftraum an Grenze zu Russland und Belarus
Lettland wird wegen der abgeschossenen Drohnen über Polen seinen Luftraum an der Ostgrenze zu Belarus und Russland für eine Woche sperren. Die Anordnung werde bis zum 18. September mit der Möglichkeit einer Verlängerung gelten, kündigte Verteidigungsminister Andris Spruds auf einer Pressekonferenz in Riga an. Die Entscheidung basiere auf einer Lageeinschätzung der Armee des baltischen EU- und Nato-Landes.
Spruds sagte, dass das Eindringen russischer Drohnen eine eklatante Verletzung des Nato-Luftraums darstelle. Lettland müsse handeln. Er versicherte, dass gegenwärtig keine direkte Bedrohung bestehe, aber Präventivmaßnahmen nötig seien.
12.15 Uhr: Russland weist Kritik nach Drohnen-Abschuss zurück
Russland weist die Kritik aus Warschau und anderen europäischen Hauptstädten am Eindringen mutmaßlich russischer Drohnen in den polnischen Luftraum zurück. An der Rhetorik aus Warschau sei nichts Neues, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russland werde sich nicht weiter äußern, da das Verteidigungsministerium bereits eine Stellungnahme abgegeben habe. Das am Freitag beginnende russisch-belarussische Militärmanöver nahe der polnischen Grenze sei nicht gegen ein anderes Land gerichtet, sagt Peskow weiter. Polen, die Ukraine und Litauen hatten den Drohnen-Vorfall vom Mittwoch als bewusste Provokation Russlands bezeichnet.
11.30 Uhr: Polen, Ukraine, Litauen - Drohnen-Einflug bewusste Provokation
Die Außenminister von Polen, der Ukraine und Litauen verurteilen das Eindringen mutmaßlich russischer Drohnen in den polnischen Luftraum. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen sie den Vorfall vom Mittwoch als eine bewusste und beispiellose Provokation Russlands.
10.46 Uhr: Polen ruft UN-Sicherheitsrat an
Polen hat wegen des Eindringens russischer Drohnen in seinen Luftraum eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt. Das teilte das polnische Außenministerium in Warschau auf dem Portal X mit. Außenminister Radoslaw Sikorski sagte in einem Radiointerview, Polen wolle "die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf diesen beispiellosen Angriff russischer Drohnen auf einen Mitgliedstaat nicht nur der UN, sondern auch der Europäischen Union und der Nato" lenken.
09.03 Uhr: Polen schränkt Flugverkehr an Ostgrenze ein
Polen hat den Flugverkehr an der Ostgrenze des Landes zunächst bis Anfang Dezember eingeschränkt. Entlang der Grenzen zu Belarus und der Ukraine werde eine Sperrzone eingerichtet, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten, teilte die polnische Flugsicherungsbehörde (PAZP) mit. Die Sperrung gelte für die zivile Luftfahrt – mit wenigen Ausnahmen.
Die Einschränkungen im polnischen Luftraum traten am Mittwochabend in Kraft und gelten bis zum 9. Dezember. Tagsüber sind Flüge in der Zone verboten, es sei denn, es handelt sich um bemannte Flugzeuge mit Flugplan und Funkkontakt zu den Behörden. Nachts gilt ein vollständiges Flugverbot mit Ausnahme von Militärflügen. Für zivile Drohnen gilt ein 24-stündiges Flugverbot.
08.53 Uhr: CDU-Politiker Röttgen fordert besseren Schutz vor Drohnen
Nach dem Eindringen russischer Drohnen im polnischen Luftraum hat der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen einen besseren Schutz Deutschlands gefordert. "Wir sind im Drohnenkampf noch nicht verteidigungsfähig", sagte er in der ARD. So müssten unter anderem "operativ-technische Fragen" geklärt werden. Außerdem wies er auf rechtliche Zweifel hin, die ausgeräumt werden müssten – etwa, wann die Polizei und wann die Bundeswehr aktiv werden kann.
Wie Bundeskanzler Merz hält Röttgen das Eindringen der russischen Drohnen für Absicht. "Es ist ein Test auf den Zusammenhalt der Nato", sagte er. "Aber es ist auch Einschüchterung natürlich: Haltet euch raus aus diesem Krieg, sonst kommt er näher zu euch."
08.48 Uhr: Kiesewetter fordert mehr Härte gegenüber Russland
Nach der Verletzung des polnischen Luftraums hat sich der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dafür ausgesprochen, die eingefrorenen russischen Vermögen in Höhe von 230 Milliarden Euro der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Außerdem müsse die russische Schattenflotte eingedämmt werden. Militärisch wäre es seiner Ansicht nach sinnvoll, wenn die Nato auch die Luftverteidigung über der Westukraine übernimmt und dort unbemannte Flugkörper abschießt. Russland reagiere auf Stärke, sagte Kiesewetter dem Bayerischen Rundfunk.
Mit der Reaktion der Nato zeigte sich der CDU-Politiker denn auch unzufrieden: Nato-Generalsekretär Rutte habe an Putin appelliert, aufzuhören. "Und da weiß natürlich Russland, dass da nicht viel an Gegenmaßnahmen zu erwarten ist und wird weiter austesten", so Kiesewetter.
07.40 Uhr: Gouverneur von Belgorod warnt vor "massivem" ukrainischem Angriff
In der russischen Oblast Belgorod haben die Behörden wegen eines ukrainischen Angriffs angeordnet, dass Schulkinder zu Hause bleiben sollen. Einkaufszentren müssten geschlossen werden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Er sprach von einem "massiven" ukrainischen Drohnenangriff. Belgorod grenzt direkt an die Ukraine und war wiederholt Ziel von Angriffen der ukrainischen Streitkräfte.
01.36 Uhr: Polen beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrats
Nach dem Abschuss russischer Drohnen im polnischen Luftraum hat Polen eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen beantragt. Die südkoreanische UN-Mission, die im September den Vorsitz im Rat innehat, teilte mit, ein Termin für das Treffen werde derzeit abgestimmt.
Mittwoch, 10. September 2025
22.18 Uhr: Selenskyj kritisiert Westen für Zögern nach Luftraum-Verletzung
Nach dem Eindringen mehrerer russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj westlichen Ländern und der internationalen Gemeinschaft Untätigkeit angesichts des Verhaltens Russlands vorgeworfen. In seiner allabendlichen Videoansprache sagte Selenskyj: "Es gab mehr als genug Erklärungen, aber bisher mangelt es an Taten. Die Russen testen die Grenzen des Möglichen aus. Sie testen die Reaktion. Sie beobachten, wie die Streitkräfte der NATO-Staaten reagieren."
20.17 Uhr: Merz betont Europas Verteidigungsbereitschaft
Kanzler Friedrich Merz glaubt ähnlich wie Polens Ministerpräsident Donald Tusk nicht daran, dass die russischen Drohnen aus Versehen in den polnischen Luftraum eingedrungen sind. Das sagte Merz nach einem Telefonat mit seinem polnischen Amtskollegen. "Wir sind und bleiben verteidigungsbereit", sagt Merz. Man erlebe eine neue Qualität russischer Angriffe. Er teile die Einschätzung des polnischen Regierungschefs, "dass dies eine ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa ist", sagte Merz am Abend in Berlin.
20.16 Uhr: Tusk begrüßt europäische Hilfe nach Drohnen-Vorfall
Polen hat nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk von den europäischen Verbündeten konkrete Hilfsangebote zur Luftverteidigung erhalten. Tusk schrieb auf dem Portal X, er habe mit Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sowie Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen. Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den polnischen Luftraum habe es mehr als nur Solidaritätsbekundungen gegeben, erklärte Tusk. Er nannte aber keine Details zu der angebotenen Unterstützung.
19.47 Uhr: Polnische Behörden sammeln Reste von abgeschossenen Drohnen ein
Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den Luftraum über Polen sind nach Behördenangaben bis zum Abend die Trümmer von mehr als einem Dutzend unbemannter Flugobjekte gefunden worden. Das Innenministerium in Warschau sprach von 16 Drohnen.
Dazu zählte ein Fund bei Korytnica östlich der Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. In Nowe Miasto an der Pilica südwestlich von Warschau sei eine Drohne dicht an einer Kaserne der polnischen Territorialverteidigung abgestürzt, berichtete der Radiosender RMF24. Später kamen zwei weitere Fundstellen in der zentralpolnischen Woiwodschaft Heiligkreuz dazu. Andere Funde hatte es zuvor in der Woiwodschaft Lublin im Osten sowie in den Woiwodschaften Lodz und Ermland-Masuren gegeben.
19.43 Uhr: Politikwissenschaftler Mangott - Drohnen über Polen höchstwahrscheinlich als Angriff gedacht
Laut dem Politikwissenschaftler Gerhard Mangott von der Universität in Innsbruck waren die Drohnen im polnischen Luftraum mit großer Wahrscheinlichkeit von Russland als absichtlicher Angriff gedacht. Mangott sagte bei BR24, die Behauptung Russlands, die Drohnen seien verirrt gewesen, sei nicht glaubwürdig. "Die große Zahl an Drohnen, die in den polnischen Luftraum eingedrungen sind, lässt nicht vermuten, dass einzelne Drohnen von ihrer Flugkurve abgekommen sind. Es ist auch so, dass die Drohnen, wenn sie für die Ukraine gedacht gewesen wären, nicht über russisches Territorium geschossen worden wären, wie das eben passiert ist." Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers wollte Russland zum einen die polnische Luftabwehr und die NATO-Luftabwehr im polnischen Luftraum testen und zum anderen ausloten, wie einig die NATO darauf reagieren werde, wenn Russland diese Provokation durchführt.
18.37 Uhr: Auch Trump sieht Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland
US-Präsident Donald Trump hat Russland die Verletzung von Polens Luftraum vorgeworfen. "Was ist mit Russland, das den polnischen Luftraum mit Drohnen verletzt?" schrieb Trump in einer Kurzbotschaft auf seinem Onlinedienst Truth Social. Er fügte hinzu: "Los geht's!" Was Trump damit genau meinte, blieb unklar.
17.25 Uhr: Deutschland bei Unterstützung für Polen bisher zurückhaltend
Polen hofft nach der Verletzung seines Luftraums durch russische Drohnen auf konkrete Unterstützung der Verbündeten. Das sagte Polens Direktor für internationale Sicherheitspolitik, Marcin Kazmierski, bei einem Treffen der E5-Verteidigungsminister in London. Zu der Gruppe gehören neben Deutschland und Großbritannien auch Frankreich, Italien und Polen.
Zur Frage, wie das aussehen könnte, äußerte sich Deutschlands Vertreter bei dem Treffen, Verteidigungsstaatssekretär Jens Plötner, jedoch nur zurückhaltend. Eine Stationierung weiterer Patriot-Luftabwehrsysteme in Polen wollte er nicht in Aussicht stellen. Die Bundeswehr hat bereits zwei der raren Systeme in dem östlichen Nachbarland in Betrieb. Weitere seien an die Ukraine abgegeben worden, sagte Plötner. Angesicht der "mörderischen Luftangriffe des russischen Militärs" würden sie dort derzeit am meisten gebraucht.
16.45 Uhr: Polens Außenminister betont Angriff auf "Territorium der Nato"
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat das Eindringen von mehr als einem Dutzend russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als "beispiellosen Angriff nicht nur auf polnisches Territorium, sondern auch auf das Territorium der Nato" bezeichnet. Der Geschäftsträger der russischen Botschaft sei am Nachmittag ins Warschauer Außenministerium bestellt worden. Ihm sei eine Protestnote übergeben worden, sagte Sikorski. Der russische Diplomat habe erklärt, dass es sich nicht um russische Drohnen gehandelt habe.
"Wenn es ein Schuldeingeständnis gegeben hätte, wäre das ein Fortschritt, aber wir würden es vorziehen, wenn die Russen keine Drohnen schicken würden", so Sikorski. Eine versehentliche Luftraumverletzung schloss er aus: "Im Fall von 19 Drohnen ist es höchst unwahrscheinlich, dass es sich um einen Zufall handelte." Die polnische Luftabwehr und die Sicherheitssysteme hätten gut funktioniert, sagte Sikorski.
16.29 Uhr: Trump will mit Polens Präsident telefonieren
US-Präsident Donald Trump will nach dem Abschuss von Drohnen im polnischen Luftraum mit dem polnischen Präsidenten Karol Nawrocki telefonieren. "Präsident Trump und das Weiße Haus verfolgen die Berichte aus Polen, und es gibt Pläne, dass Präsident Trump heute mit Präsident Nawrocki sprechen wird", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses.
Trump hatte Nawrocki vor einer Woche im Weißen Haus empfangen und ihm Unterstützung für die Sicherheit Polens zugesichert. "Wir stehen vollständig zu Polen und werden Polen helfen, sich zu schützen", sagte Trump. Er zeigte sich offen dafür, mehr US-Soldaten in das Land zu entsenden, das an die Ukraine grenzt. In Polen waren laut Medienberichten zuletzt rund 8.000 US-Soldaten im Rotationsverfahren stationiert.
16.24 Uhr: Merz verurteilt "rücksichtsloses Vorgehen" Russlands
Bundeskanzler Friedrich Merz hat Russland angesichts der Verletzung des polnischen Luftraums ein "rücksichtsloses Vorgehen" vorgeworfen. Dieses reihe sich ein in eine lange Kette von Provokationen im Ostseeraum und an der Ostflanke der Nato, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit: "Die Bundesregierung verurteilt dieses aggressive russische Vorgehen auf das Schärfste." Es sei gut, dass Polen zusammen mit den Nato-Verbündeten diese Gefahr rechtzeitig habe erkennen und abwenden können.
"Russland hat Menschenleben in einem Staat gefährdet, der der Nato und der EU angehört", erklärte Merz. Polen habe seine Nato-Verbündeten am Morgen über die Verletzung des Luftraums durch bewaffnete russische Drohnen informiert. "Es ist gut, dass Polen zusammen mit den Nato-Verbündeten diese Gefahr rechtzeitig erkennen und ausräumen konnte", erklärte Merz. Die Nato sei und bleibe verteidigungsbereit.
16.02 Uhr: EU-Chefdiplomatin - Drohnen-Vorfall in Polen ist "Game-Changer"
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sieht das mutmaßlich absichtliche russische Eindringen in den Luftraum Polens als eine Art Zäsur, die nicht folgenlos bleiben darf. "Was in Polen passiert ist, ist ein Game-Changer", sagte Kallas vor Journalisten aus Brüssel. Man müsse nun sehr stark und entschlossen reagieren. Sie prüfe derzeit auch die Option, die europäischen Verteidigungsminister und Außenminister zu Beratungen über Handlungsoptionen einzuberufen.
Zur möglichen Motivation Russlands sagte Kallas, Kremlchef Wladimir Putin wolle die Europäer offensichtlich testen und zeigen, dass er Dinge wie diese einfach tun könne. Er werde dabei jedes Mal dreister, weil die bisherigen Reaktionen nicht stark genug gewesen seien. Als Ansatzpunkt für eine Reaktion der EU nannte Kallas den laufenden Planungsprozess für das 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen. Kallas sagte, das neue Paket müsse aus ihrer Sicht sehr stark werden. Grund sei, dass es nicht nur um die Ukraine, sondern auch um die EU gehe.
15.01 Uhr: Polens Regierung wirft Moskau Desinformationskampagne vor
Der polnische Vize-Ministerpräsident Krzysztof Gawkowski hat Russland und Belarus vorgeworfen, eine Desinformationskampagne zu dem Drohnen-Vorfall gestartet zu haben. Der Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum sei eine von Russland geplante Aktion gewesen, betonte Gawkowski. Russland hatte kurz zuvor erklärt, keine Angriffe auf Ziele in Polen geplant zu haben. Das Militär des eng mit Russland verbündeten Belarus teilte seinerseits mit, vom Kurs abgekommene Drohnen abgeschossen zu haben. Zudem habe Belarus Polen und Litauen über den Anflug von Drohnen informiert.
14.42 Uhr: Russland dementiert Angriff auf Ziele in Polen und bietet Gespräche an
Das russische Verteidigungsministerium hat erklärt, man habe keine Ziele in Polen attackieren wollen. "Es bestand nicht die Absicht, Ziele auf polnischem Staatsgebiet anzugreifen", teilte das russische Ministerium mit. Der Regierung in Warschau warf das Ministerium die Verbreitung von "Mythen" vor. Eine Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen wurde in der Erklärung allerdings weder bestätigt noch dementiert.
Es habe lediglich einen erfolgreichen Großangriff mit Drohnen auf den "militärisch-industriellen Komplex" in der Westukraine gegeben, erklärte Moskau. Es verwies zudem darauf, dass die Drohnen, "die angeblich die Grenze zu Polen überquert haben", eine Reichweite von nur 700 Kilometern hätten. Dennoch sei man zu "Konsultationen mit dem polnischen Verteidigungsministerium zu diesem Thema" bereit.
14.36 Uhr: US-Gesandter bei der Nato bekräftigt Bündnistreue
Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat der US-Gesandte bei der Nato, Matt Whitaker, die Bündnistreue seines Landes bekräftigt. "Wir stehen unseren Nato-Verbündeten angesichts dieser Luftraumverletzungen bei", erklärte Whitaker bei X. "Wir werden jeden Zentimeter Nato-Gebiets verteidigen", fügte er hinzu.
In der Nato hatte es rund um die Wiederwahl Donald Trumps im November Befürchtungen gegeben, der Republikaner könnte dem transatlantischen Militärbündnis den Rücken kehren. Auf Druck des US-Präsidenten hatte das Bündnis beim Gipfel in Den Haag Ende Juni eine neue Zielmarke für Verteidigungs- und verteidigungsrelevante Ausgaben von fünf Prozent beschlossen. Die USA bekräftigten gleichzeitig ihr "unumstößliches Bekenntnis zur kollektiven Verteidigung".
14.14 Uhr: Von der Leyen - Flugobjekte in Polen als Shahed-Drohnen identifiziert
In den polnischen Luftraum eingedrungene Flugobjekte aus Russland sind nach EU-Angaben als Drohnen vom iranischen Bautyp Shahed identifiziert worden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach in einer Rede vor dem Europäischen Parlament von mehr als zehn solcher Drohnen und bezeichnete die Luftraumverletzung als rücksichtslos und beispiellos.
Aus Nato-Militärkreisen hieß es, dass es mindestens 19 Luftraumverletzungen gegeben habe und vermutlich nicht nur Shahed-Drohnen, sondern auch andere Flugobjekte verantwortlich gewesen seien. Drei Flugobjekte seien sicher abgeschossen worden. Erstmals seien Drohnen nicht nur über die Ukraine, sondern auch aus Belarus heraus in den polnischen Luftraum gelangt.
14.11 Uhr: Verteidigungsministerium - Deutsche Patriot-Systeme feuerten nicht
Die in Polen stationierten deutschen Soldaten haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums während des Drohnen-Vorfalls zum Lagebild beigetragen, aber nicht aktiv eingegriffen. "Ein Einsatz der Patriot, also ein Schuss unserer Lenkflugkörper, ist nicht erfolgt", sagte ein Sprecher. Deutsche Soldaten seien auch in den AWACS-Aufklärungsflugzeugen nicht an den eingesetzten Crews beteiligt gewesen. "Unsere Beteiligung am Vorgang ist die Lagebilderstellung", betonte er zur Abwehr der Drohnen, die in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Die vergangene Nacht habe gezeigt, wie wichtig eine aktive und leistungsstarke Nato-Luftverteidigung sei.
14.07 Uhr: Wadephul verurteilt Drohnen-Vorfall scharf
Außenminister Johann Wadephul hat das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum scharf verurteilt. "Russland hat damit leichtfertig eine gefährliche Eskalation in Kauf genommen", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem niederländischen Kollegen David van Weel in Berlin. Man analysiere den Vorfall genau und habe darüber im Nato-Rat in Brüssel gesprochen. Diese Beratungen würden heute in Brüssel und allen Nato-Hauptstädten weitergehen.
"Wir stehen in der Nato zusammen", sagte Wadephul. Neben den polnischen Freunden hatten auch niederländische Kampfflugzeuge für Sicherheit gesorgt. Die Stationierung von niederländischen F35-Kampfflugzeugen und deutschen Patriot-Flugabwehrraketen seien mehr als ein Symbol, sondern militärische Notwendigkeit, die absehbar weiter bestehen werde. Moskau sei nicht bereit, über Frieden zu verhandeln, sondern wolle die Ukraine unterwerfen.
13.54 Uhr: Bundesregierung spricht von "sehr ernstem Vorfall"
Die Bundesregierung hat das Eindringen von Drohnen in den polnischen Luftraum als "einen sehr, sehr ernsten Vorfall" bezeichnet. Man stehe dazu in engem Austausch mit den polnischen Partnern, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Sebastian Hille in Berlin. Der Vorfall zeige "einmal mehr, unter was für einer Bedrohung wir stehen und wie sehr wir ausgetestet werden von Russland", sagte Hille. Es sei naheliegend und verständlich, dass Polen Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrages beantragt habe: "Aus unserer Sicht ist das vollauf gerechtfertigt und unterstreicht, wie ernst wir als Alliierten diesen Vorfall nehmen müssen."
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes betonte, Polen genieße die volle Solidarität der Bundesregierung "angesichts der russischen Verletzung des polnischen Luftraums". Man lasse sich nicht einschüchtern und handle gemeinsam entschlossen. Zur Frage, von wo diese Drohnen gestartet worden sind, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, man habe keinen Grund, an den polnischen Angaben zu zweifeln.
13.49 Uhr: Pistorius - Drohnen wurden aus Belarus gezielt nach Polen geleitet
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geht von einem gezielten Einflug der Drohnen in den polnischen Luftraum aus. Es gehe um 19 Drohnen vom Typ Chahed oder baugleiche, die von Belarus aus gestartet worden seien, sagte er im Bundestag. Die Drohnen seien mit Absicht auf ihren Kurs gebracht worden. "Diese Drohnen sind ganz offenkundig gezielt auf diesen Kurs gebracht worden. Um in die Ukraine zu fliegen, hätten sie diesen Weg nicht fliegen müssen", sagte Pistorius.
Pistorius bewertete die Verletzungen des polnischen Luftraums als "Provokation". Es gehe Russland eindeutig darum, "unsere Geschlossenheit" auf den Prüfstand zu stellen, sagte der Minister. Dieser Plan gehe aber nicht auf: "Wir setzen auf Stärke und Geschlossenheit, aber wir lassen uns eben nicht provozieren." Bei dem Vorfall habe es sich "nicht um eine Petitesse" gehandelt, betonte Pistorius. Die Nato werde nun reagieren - "klar, aber auch sehr besonnen und nicht eskalierend".
13.27 Uhr: EU prüft beschleunigten Ausstieg aus russischen Brennstoffen
Die Europäische Union erwägt als Teil neuer Sanktionen gegen Moskau einen beschleunigten Ausstieg aus russischen Energieträgern. "Wir schauen uns insbesondere einen schnelleren Ausstieg aus russischen fossilen Brennstoffen, die Schattenflotte und Drittländer an", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament.
Hintergrund ist unter anderem der steigende Druck vonseiten der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Dieser fordert, die Käufe von russischem Öl einzustellen. Zudem drängt er die EU, China und Indien mit Zöllen von bis zu 100 Prozent zu belegen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen. Vertreter der EU halten sich derzeit in Washington auf, um mit der US-Regierung neue Sanktionen gegen Russland abzustimmen.
13.18 Uhr: Nato-Chef verurteilt Verletzung von Polens Luftraum
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen als "absolut rücksichtslos" bezeichnet. Eine vollständige Bewertung des Vorfalls stehe aber noch aus, die Prüfung durch die Nato laufe, sagte Rutte: "Ob es Absicht war oder nicht, es ist absolut rücksichtslos, es ist absolut gefährlich."
Seine Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei klar: "Beenden Sie den Krieg in der Ukraine. Hören Sie auf, den Luftraum der Verbündeten zu verletzen. Und wissen Sie, dass wir bereitstehen, dass wir wachsam sind und dass wir jeden Zentimeter des Nato-Gebiets verteidigen werden."
13.06 Uhr: Kreml lehnt Stellungnahme zu Drohnen-Zwischenfall ab
Das russische Präsidialamt lehnt eine Stellungnahme zu dem Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum ab. In diesem Fall sei das Verteidigungsministerium für Kommentare zuständig, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow auf Nachfrage von Journalisten. "Die Führung von EU und Nato werfen Russland täglich Provokationen vor, meist ohne zu versuchen, dafür irgendeine Argumentation vorzulegen", zog er dabei grundsätzlich die Glaubwürdigkeit westlicher Vorwürfe in Zweifel. Die polnische Führung habe seines Wissens noch keinen Kontakt zu Moskau nach dem Vorfall aufgenommen.
Polen hat mitgeteilt, eine große Zahl russischer Drohnen sei in den eigenen Luftraum eingedrungen. Die Drohnen, die eine Gefahr dargestellt hätten, seien abgeschossen worden, so das Nato- und EU-Land.
13.04 Uhr: Russischer Diplomat - Drohnen kamen aus der Ukraine
Russland legt bei seiner Darstellung nach, nicht für den Drohnen-Einflug nach Polen verantwortlich zu sein. Die in der Nacht über Polen abgeschossenen Drohnen seien aus der Ukraine gekommen, sagte der russische Geschäftsträger in Warschau, Andrej Ordasch, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. "Wir wissen eines: Diese Drohnen flogen aus Richtung der Ukraine", erklärte er beim Verlassen des polnischen Außenministeriums.
Ordasch hatte zuvor mitgeteilt, er sei dort einbestellt worden. Vor dem Termin hatte er erklärt, Polen habe bislang keine Beweise für eine russische Herkunft der Drohnen vorgelegt. Moskau betrachte entsprechende Anschuldigungen als haltlos.
12.58 Uhr: Orban erklärt sich solidarisch mit Polen - kein Wort zu Russland
Nach dem Eindringen von Drohnen in den polnischen Luftraum hat auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban die "volle Solidarität" seines Landes mit Polen bekundet. "Die Verletzung der territorialen Integrität Polens ist inakzeptabel", schrieb er bei Facebook. Die Frage, ob es sich um russische Drohnen handele, berührte Orban nicht. Seine Regierung pflegt gute Beziehungen zum Kreml und hat mehrfach versucht, EU-Sanktionen gegen Russland zu verhindern.
Der jüngste Vorfall beweise, dass "unsere (Ungarns) friedensfördernde Politik begründet und vernünftig ist", so Orban Der Krieg in der Ukraine müsse beendet werden. "Deswegen unterstützen wir die Bemühungen von (US-)Präsident (Donald) Trump um den Frieden", schrieb Orban weiter.
12.40 Uhr: Polen meldet 19 Luftraum-Verletzungen und mindestens drei Drohnen-Abschüsse
Polen hat in der Nacht insgesamt 19 Verletzungen seines Luftraums festgestellt. Ministerpräsident Donald Tusk sagte vor dem Parlament in Warschau, man habe daraufhin mindestens drei Drohnen abgeschossen. "Uns liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass durch das russische Vorgehen jemand verletzt oder getötet wurde", fügte er hinzu.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden allerdings ein Haus und ein Auto beschädigt. Die Ministeriumssprecherin Karolina Galecka sagte, bisher seien "sieben Drohnen" und die Trümmer eines bisher unbekannten Geschosses gefunden worden.
12.32 Uhr: Von der Leyen kündigt Drohnen-Allianz mit Ukraine an
EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hat eine Allianz mit der Ukraine zur Produktion von Drohnen angekündigt. Für das Projekt werde Europa sechs Milliarden Euro bereitstellen, sagte sie vor dem Europäischen Parlament in Straßburg. Das Geld solle aus einem Darlehen kommen, das über Zinserträge russischen Vermögens zurückgezahlt wird. Mehr als zwei Drittel der Verluste an russischer Ausrüstung gingen auf das Konto von Drohnen, die die Ukraine einsetze, so von der Leyen. Russland hole aber durch industrielle Massenproduktion schnell auf.
Zu Details der geplanten Drohnen-Allianz äußerte sich von der Leyen zunächst nicht. Vor allem die aktuelle dänische EU-Ratspräsidentschaft treibt allerdings schon seit mehreren Monaten eine Initiative für die Produktion ukrainischer Rüstungsgüter in der Europäischen Union voran. Eine Produktion etwa in Dänemark würde es ukrainischen Unternehmen ermöglichen, die Herstellung sicherer vor russischen Angriffen zu machen.
12.24 Uhr: Polen - Sieben Drohnen und Raketenteile "unbekannter Herkunft" gefunden
Nach Angaben des Innenministeriums wurden in Polen bisher sieben Drohnen sowie Trümmer einer Rakete sichergestellt. Die Geschosse seien "von unbekannter Herkunft", erklärte eine Ministeriumssprecherin auf einer Pressekonferenz. Der polnische Präsident Karol Nawrocki erklärte zuvor, er rechne damit, in 48 Stunden vollständige Informationen über die Ereignisse der vergangenen Nacht zu bekommen. Die Situation sei in der Geschichte Polens und der Nato beispiellos. Während eines groß angelegten russischen Angriffs auf die Ukraine wurden in der Nacht Drohnen über dem polnischen Luftraum abgeschossen.
12.18 Uhr: Union fordert nach Drohnen-Vorfall Erklärung von Russland
Unions-Vize-Fraktionschef Norbert Röttgen hat von Russland eine Erklärung und Entschuldigung für den Drohnen-Vorfall in Polen gefordert. "Der Drohneneinsatz Russlands in Polen - ob absichtlich oder nicht - ist zu verurteilen", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters: "Deutschland steht an der Seite Polens und erwartet eine Erklärung und Entschuldigung Russlands." Der Vorfall zeige, wie wichtig Drohnenabwehr sei. Auch Deutschland müsse hier verteidigungsfähig werden, "und zwar in den militärischen Fähigkeiten wie in den rechtlichen Grundlagen".
12.08 Uhr: Litauen - Noch keine Bestätigung für Absicht bei Drohnen-Zwischenfall
Der litauische Außenminister Kestutis Budrys hat vor einer Eskalation durch Vorfälle wie den Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum in der Nacht gewarnt. Budrys erklärte in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters zugleich, Litauen habe bislang keine Bestätigung dafür erhalten, dass das Eindringen russischer Drohnen beabsichtigt war. "Niemand ist hier sicher, niemand ist in der Region sicher, niemand ist in Europa und innerhalb der Allianz sicher, denn solche Vorfälle können sehr schnell zu einer Eskalation führen", sagt Budrys. "Wir haben ein starkes Interesse - wahrscheinlich das stärkste und größte - diese Szenarien zu vermeiden ..."
Litauen ist wie Polen Mitglied der Nato und der EU. Der Baltenstaat grenzt an Polen, die russische Exklave Kaliningrad sowie an den russischen Verbündeten Belarus.
12.05 Uhr: Selenskyj - Äußerst gefährlicher Präzedenzfall für Europa
Nach dem Abschuss mehrerer Drohnen im polnischen Luftraum hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine starke Reaktion gefordert. Moskau teste immer die Grenzen des Möglichen und bleibe, wenn es keine starke Reaktion gebe, auf einer neuen Eskalationsstufe, schrieb er in sozialen Medien. Selenskyj sprach von einem "äußerst gefährlichen Präzedenzfall für Europa", wenn Maßnahmen gegen Russland und dessen Verbündete verzögert würden, nähme die Brutalität der Angriffe nur zu.
Selenskyjs Informationen nach drangen mindestens acht russische Drohnen iranischer Bauart in den polnischen Luftraum ein. Es mehrten sich Hinweise, dass der Vorfall kein Zufall war, schrieb der ukrainische Präsident. Selenskyj forderte erneut eine gemeinsame Luftabwehr der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten Die Ukraine schlage schon lange die Schaffung eines gemeinsamen Luftabwehrsystems vor, schrieb Selenskyj. Ein solches System könne durch "die vereinte Stärke unserer Luftwaffe und Luftabwehr" einen "garantierten Abschuss" von Drohnen und Raketen gewährleisten.
11.25 Uhr: Auch Belarus meldet Abschuss von Drohnen in seinem Luftraum
Neben Polen hat in der Nacht auch Belarus, ein enger Verbündeter Russlands, nach eigenen Angaben Drohnen in seinem Luftraum abgeschossen. Die belarussische Armee erklärte, sie habe Drohnen "zerstört", die aufgrund von Stör- oder Abfangmanövern der Ukraine und Russlands von "ihrer Flugbahn abgekommen" seien.
Belarus machte keine Angaben dazu, ob es sich bei den in Belarus abgeschossenen Drohnen um russische oder ukrainische Drohnen handelte. Die belarussische Armee erklärte aber, sie habe die polnische Luftwaffe über Drohnen informiert, die sich dem Nachbarland genähert hätten.
11.07 Uhr: Tusk - Polen beantragt Beratungen mit Nato-Partnern
Laut Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat es in der Nacht 19 Luftraumverletzungen in dem Nato-Land gegeben. Ein Großteil der Drohnen sei aus Belarus eingedrungen, sagte Tusk im Parlament in Warschau. Drei Drohnen seien abgeschossen worden, wahrscheinlich auch eine vierte. "Die Tatsache, dass diese Drohnen, die eine Sicherheitsgefährdung darstellten, abgeschossen wurden, ändert die politische Situation", erklärte Tusk. Deshalb beantrage Polen formell Beratungen mit seinen Verbündeten nach Artikel 4 des Nato-Vertrags.
Dem Bundesverteidigungsministerium zufolge ist eine Zusammenkunft des Nordatlantikrates nach Artikel 4 des Nato-Pakts eine spezielle Form der Konsultationen unter den Verbündeten. "Sieht ein Mitgliedsland seine Sicherheit bedroht, kann es eine gemeinsame Beratung des Themas einfordern", heißt es auf der Website des Ministeriums. "Die Diskussion kann zu gemeinsamen Entscheidungen oder Aktionen führen."
10.42 Uhr: Russischer Diplomat - Anschuldigungen zu Drohnen haltlos
Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen, für den Drohnen-Einflug nach Polen verantwortlich zu sein. "Wir betrachten die Anschuldigungen als haltlos", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA den russischen Geschäftsträger in Warschau, Andrej Ordasch. Polen habe bislang keine Beweise für eine russische Herkunft der Drohnen vorgelegt.
Russland sei absolut nicht an einer Eskalation der Beziehungen zu Polen interessiert, sagte der Diplomat. Leider werde dies aufgrund der "russenfeindlichen Stimmung" von der polnischen Regierung ignoriert, fügte er hinzu.
10.19 Uhr: Mindestens ein Toter bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch mit mehr als 400 Drohnen und Raketen angegriffen und dabei mindestens einen Menschen getötet. Wie die ukrainische Luftwaffe am Mittwochmorgen mitteilte, griffen die russischen Streitkräfte die Ukraine mit 415 Drohnen und 43 Raketen an. Davon seien 386 Drohnen und 27 Raketen von den ukrainischen Streitkräften abgefangen worden. Nach ukrainischen Behördenangaben gab es bei den Angriffen mindestens einen Toten.
Mindestens acht russische Drohnen hätten während der Angriffen die ukrainische Grenze überquert und seien in das Nachbarland Polen eingedrungen, fügte die ukrainische Armee hinzu. Polen hatte zuvor eine beispiellose Verletzung seines Luftraums durch russische Drohnen bekanntgegeben. Das EU- und Nato-Land schoss erstmals mehrere der Drohnen ab.
10.14 Uhr: Von der Leyen verurteilt Russland für "beispiellose" Verletzung des polnischen Luftraums
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russland für die "rücksichtslose und beispiellose Verletzung des polnischen Luftraums" verurteilt. "Wir haben eine rücksichtslose und beispiellose Verletzung des polnischen und europäischen Luftraums durch mehr als zehn russische Shahid-Drohnen erlebt", sagte von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union im EU-Parlament in Straßburg. "Europa steht Polen in voller Solidarität bei", fügte sie hinzu.
Russland hatte in der Nacht zum Mittwoch erneut Angriffe auf die Ukraine geflogen, unter anderem auf die westukrainische Stadt Lwiw, die etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt ist. Wie die polnischen Streitkräfte am frühen Morgen bekanntgaben, drangen dabei auch Drohnen in den polnischen Luftraum ein, von denen einige abgeschossen wurden.
09.44 Uhr: EU kündigt neues Militär-Programm für Ukraine an
Die EU-Kommission will ein neues Programm zur militärischen Unterstützung der Ukraine vorschlagen. Das Programm für einen qualitativen militärischen Vorsprung ("Qualitative Military Edge") solle Investitionen in die Fähigkeiten des ukrainischen Militärs fördern, kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament an.
09.34 Uhr: Insider - Nato wertet Drohnen-Einflug in Polen nicht als Angriff
Die Nato wertet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum einem Insider zufolge nicht als Angriff. Ersten Anzeichen zufolge sei der Einflug von sechs bis zehn Drohnen absichtlich erfolgt, hieß es aus Nato-Kreisen. Es sei das erste Mal gewesen, dass Flugzeuge des Bündnisses potenziellen Bedrohungen im alliierten Luftraum entgegengetreten seien. An dem nächtlichen Einsatz seien polnische F-16-Kampfjets, niederländische F-35-Maschinen und italienische Awacs-Aufklärungsflugzeuge beteiligt gewesen. Die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft.
09.22 Uhr: Kallas - Drohnen-Einflug in Polens Luftraum war Absicht
Der Einflug russischer Drohnen in den Nato-Luftraum war nach Einschätzung der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas Absicht. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es sich nicht um ein Versehen gehandelt, schrieb Kallas auf X: "Russlands Krieg eskaliert, er endet nicht." Die EU müsse den Druck auf Moskau erhöhen, die Unterstützung für die Ukraine verstärken und in die europäische Verteidigung investieren.
09.19 Uhr: Nato-Generalsekretär berät mit Polen zu Drohnenalarm
Zwischen der Nato und Polen laufen nach dem Eindringen von mehr als einem Dutzend Drohnen in den polnischen Luftraum Gespräche über das weitere Vorgehen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte stehe in Kontakt mit der polnischen Führung und berate sich eng mit dem Land, teilte Sprecherin Allison Hart mit. Sie bestätigte, dass bei der Abwehr der Drohnen neben polnischen auch Nato-Luftverteidigungskräfte zum Einsatz kamen. Der Vorfall wird nach Angaben der Sprecherin auch an diesem Vormittag bei einer ohnehin geplanten Sitzung der ständigen Vertreter der Nato-Staaten in Brüssel thematisiert werden.
Theoretisch könnte Polen wegen des Eindringens der Drohnen ein Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen. Er sieht Beratungen vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Konkret heißt es darin: "Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist." Der Artikel wurde seit Gründung des Bündnisses 1949 sieben Mal in Anspruch genommen - zuletzt am 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Beantragt wurde das damals von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
09.14 Uhr: Polens Regierungschef spricht von "groß angelegter Provokation"
Die im Luftraum über Polen abgeschossenen Drohnen stammen nach Angaben der polnischen Regierung aus Russland. Es sei das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen worden seien, sagte Regierungschef Donald Tusk. Alle Bündnispartner nähmen den Vorfall sehr ernst.
Polen sei bereit, auf jegliche Angriffe oder Provokationen zu reagieren, so Tusk. "Wir haben es mit einer groß angelegten Provokation zu tun", sagte er. Polen sei bereit, solche Provokationen abzuwehren: "Die Lage ist ernst, und wir müssen uns ohne Zweifel auf verschiedene Szenarien vorbereiten."
08.57 Uhr: Drohnentrümmer beschädigen Dach von Wohnhaus in Ostpolen
Im ostpolnischen Dorf Wyriki ist das Dach eines Wohnhauses von Trümmern einer abgeschossenen Drohne getroffen worden. Das meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Verletzt wurde demnach niemand. Im örtlichen Medienberichten wurde ein Bild des stark beschädigten Dachstuhls des Gebäudes gezeigt. Das Haus stehe mitten im Zentrum des Dorfes zwischen Gemeindeverwaltung und der örtlichen Grundschule, hieß es. Wyriki liegt in der Wojwodschaft Lublin und ist etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Belarus und 35 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Weitere Trümmerteile wurden in der Nähe des ostpolnischen Biala Podlaska gefunden. Bisher gibt es keine Berichte über Verletzte, nachdem in der Nacht mehr als ein Dutzend Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen und abgeschossen worden waren. Polizei und Militär sind weiterhin auf der Suche nach Drohnen oder Drohnenteilen.
05.20 Uhr: Mehrere polnische Flughäfen geschlossen
Nach Berichten über den Anflug russischer Drohnen haben die polnischen Behörden mehrere Flughäfen geschlossen, darunter den in der Hauptstadt Warschau. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf die US-Luftfahrtbehörde FAA. In einer Mitteilung für Piloten heiße es, der Flughafen Warschau-Chopin sei "aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit" nicht verfügbar.
Betroffen waren demnach zudem die Flughäfen in Lublin und Rzeszow. Es war zunächst unklar, wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befanden. Laut ukrainischer Luftwaffe waren Drohnen in der Nähe zur polnischen Grenze unterwegs.
05.00 Uhr: Polen schießt "feindliche Objekte" ab
Nach "Verletzungen" des polnischen Luftraums während eines russischen Angriffs auf die Westukraine hat das polnische Militär nach Angaben des Verteidigungsministers Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf "feindliche Objekte" geschossen. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Nato-Kommando", teilte Kosiniak-Kamysz im Onlinedienst X mit.
Dem Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte zufolge wurde der polnische Luftraum während des russischen Angriffs auf die Ukraine "wiederholt von Drohnen verletzt". Einsätze seien im Gange, um einige Ziele "zu identifizieren und zu neutralisieren" und andere zu lokalisieren, die abgeschossen worden seien, erklärte das Einsatzkommando in Onlinenetzwerken. Zuvor hatte es mitgeteilt, dass Flugzeuge von Polen und von Verbündeten als Reaktion auf den russischen Angriff mobilisiert worden seien.
00.05 Uhr: Russland startet neue Luftangriffe auf die Ukraine
Das russische Militär hat neue Angriffe mit Kampfdrohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. Die ukrainische Luftwaffe warnte vor einer großen Anzahl feindlicher Drohnen im Zentrum und dem Nordostteil des Landes. In der Hauptstadt Kiew war kurz vor Mitternacht Ortszeit Abwehrfeuer der Flugabwehr zu hören. Einzelne Drohnen waren den Angaben nach bereits in die Westukraine mit Kurs auf die Stadt Luzk geflogen. In einem Großteil des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.
Dienstag, 9. September 2025
23.43 Uhr: Russland greift die Ukraine erneut aus der Luft an
Das russische Militär hat neue Angriffe mit Kampfdrohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. Die ukrainische Luftwaffe warnte vor einer großen Anzahl feindlicher Drohnen im Zentrum und dem Nordostteil des Landes. In der Hauptstadt Kiew war kurz vor Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) Abwehrfeuer der Flugabwehr zu hören. Einzelne Drohnen waren den Angaben nach bereits in die Westukraine mit Kurs auf die Stadt Luzk geflogen. In einem Großteil des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.
18.25 Uhr: Selenskyj - Brauchen mehr Flugabwehr und härtere Sanktionen
Nach einem russischen Luftangriff auf das Dorf Jarowa im Gebiet Donezk mit vielen Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Flugabwehrsysteme gefordert. "Es muss schnellere Entscheidungen zu Lieferungen geben, vor allem bei Patriot-Systemen", sagte der Staatschef in seiner per Video verbreiteten Abendbotschaft.
Insbesondere das parallel in London stattfindende Ramstein-Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe müsse konkrete Ergebnisse bei der Flugabwehr liefern, so Selenskyj.
17.21 Uhr: Verteidigungsminister beraten im E5-Format zur Ukraine
Die Verteidigungsminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen treffen sich am Mittwoch im sogenannten E5-Format in London, um über die weitere Unterstützung der Ukraine zu beraten. Neben möglicher Militärhilfe dürfte es auch um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen. Das Treffen findet vor dem Hintergrund massiver russischer Angriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen statt.
17.09 Uhr: Pistorius kündigt Waffenpaket mit Reichweite an
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine Initiative zur Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine angekündigt. Deutschland werde eine neue Initiative für Angriffe mit hoher Reichweite starten, sagte Pistorius bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in London. Deutschland erarbeite dafür derzeit Verträge über die Lieferung mehrerer tausend Langstreckendrohnen ukrainischer Produktion im Wert von 300 Millionen Euro, erläuterte der Minister, der auf Englisch sprach.
Die Verträge enthielten Optionen für höhere Mengen an Drohnen, führte Pistorius weiter aus. Berlin biete zudem "allen unseren Partnern die Möglichkeit", an der Initiative teilzunehmen.
13.55 Uhr: Polen und Litauen verstärken Grenze zu Belarus
Polen schließt ab Donnerstag um Mitternacht seine Grenze zu Belarus. Grund dafür ist das in Belarus zusammen mit Russland geplante Militärmanöver "Sapad", wie Ministerpräsident Donald Tusk mitteilte. Auch Litauen reagiert auf das russische Militärmanöver. Man werde die Schutzmaßnahme zu Belarus und Russland verstärken, teilte der Grenzschutz des baltischen Landes mit.
13.12 Uhr: Finanzminister – Russland muss sich mehr Geld leihen als geplant
Russland muss zur Deckung seines steigenden Haushaltsdefizits in diesem Jahr mehr Schulden aufnehmen als geplant. Finanzminister Anton Siluanow kündigte an, eine Erhöhung der Schulden sei möglich. "Ich möchte gleich sagen, dass dies in einem vernünftigen Rahmen geschehen wird", sagte Siluanow dem Radiosender RBK. "Es wird keine großen Unwuchten für den Haushalt geben."
Sein Ressort hatte jüngst die Defizitprognose für dieses Jahr von ursprünglich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 1,7 Prozent angehoben. Wegen der hohen Militärausgaben für den Krieg in der Ukraine dürfte das Defizit diese Zahl jedoch übersteigen.
Hohe Zinsen, ein starker Rubel und ein mauer Kapitalmarkt schränken die Möglichkeiten der Regierung jedoch ein. Russland plante für das laufende Jahr ursprünglich eine Kreditaufnahme von 4,8 Billionen Rubel (49 Milliarden Euro). Mit 4,2 Billionen Rubel wurde das Jahresziel aber schon jetzt annähernd erreicht. Wegen der Sanktionen im Zuge des Ukraine-Krieges ist Russland von den westlichen Kapitalmärkten abgeschnitten. "Wir konzentrieren uns jetzt ausschließlich auf inländische Investoren in unsere Wertpapiere", sagte Siluanow.
12.51 Uhr: EU erwartet für 2025 Höchststand bei Militärhilfe für Ukraine
Die europäischen Militärhilfen für die Ukraine werden nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen. Mitgliedstaaten der Europäischen Union würden dieses Jahr 25 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, sagte Kallas im Europäischen Parlament. Dies sei mehr als je zuvor. Den Gesamtwert der seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs geleisteten Finanzhilfen bezifferte Kallas auf 169 Milliarden Euro. Mehr als 63 Milliarden Euro davon seien für militärische Unterstützung gewesen.
Kallas betonte, dass die EU auch bei dem Plan vorankomme, für die ukrainischen Streitkräfte in diesem Jahr weitere zwei Millionen Schuss Artilleriemunition zu beschaffen. Stand heute hätten Mitgliedstaaten bereits 80 Prozent bereitgestellt, Ziel sei es nun, bereits im Oktober auf 100 Prozent zu kommen. Das alles mache man, damit die Ukraine sich gegen Russland verteidigen könne, erklärte Kallas. Sie rief die Abgeordneten auf, Pläne für ein schlagkräftiges neues Paket mit Russland-Sanktionen zu unterstützen. Internationale Sanktionen hätten bereits jetzt dafür gesorgt, dass Russland 450 Milliarden Dollar (383 Mrd. Euro) weniger für die Kriegsführung zur Verfügung stünden.
12.43 Uhr: Finnische Außenministerin gegen Kompromissfrieden in Ukraine
Die finnische Außenministerin Elina Valtonen ist strikt gegen einen "Kompromissfrieden" für die Ukraine mit Gebietsabtretungen an Russland. "Ein Verzicht auf das Recht der Unversehrbarkeit der Grenzen würde bedeuten, dass wir im Jahr 2025 unsere Wirklichkeit in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückspulen" – zur Zeit vor der UN-Charta von 1945, warnte Valtonen beim Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt.
"Das hätte kolossale, grausame Folgen für die ganze Welt: Nicht das gemeinsam vereinbarte Regelwerk würde das Zusammensein der Völker regeln, sondern die Skrupellosigkeit des Stärksten", sagte Valtonen und ergänzte: "Das wäre auf kurze und lange Sicht alles andere als Frieden." Russland sei nicht zu einer Waffenruhe und noch nicht einmal zu Verhandlungen bereit. "Das Problem Putin" werde sich "nicht auf Kosten der Ukraine lösen lassen". Die Ministerin forderte, die freie Welt und die EU müssten Russlands Ambitionen strategisch eindämmen.
12.08 Uhr: Ukraine – Mehr als 20 Zivilisten bei russischem Angriff getötet
Bei einem russischen Luftangriff in der Ostukraine sind am Dienstag nach offiziellen Angaben mehr als 20 Zivilisten getötet worden. Der Angriff auf das Dorf Jarowa in der Region Donezk habe sich direkt gegen Menschen gerichtet, die vor einer Behörde auf die Auszahlung ihrer Renten gewartet hätten, schrieb Präsident Selenskyj auf der Plattform X. "Einfache Zivilisten. Genau in dem Moment, als die Renten ausgezahlt wurden." Nach Angaben des Gouverneurs von Donezk, Wadym Filaschkin, wurden über 20 Menschen bei dem Angriff verletzt.
Die Welt dürfe nicht schweigen, mahnte Selenskyj. Eine Reaktion der USA, Europas und der G20 sei erforderlich, fügte er mit Blick auf die Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hinzu, zu der auch China, Indien, Brasilien und Südafrika gehören. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez sagte, der Angriff mit einer gelenkten Bombe sei "eine weitere Bestätigung des systematischen Terrors gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine". Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau zu dem Angriff lag zunächst nicht vor.
07.10 Uhr: Russland – Ein Toter bei ukrainischem Drohnenangriff auf Sotschi
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Schwarzmeerstadt Sotschi ist den örtlichen Behörden zufolge ein Mann ums Leben gekommen. Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne hätten das Auto getroffen, in dem der Mann unterwegs gewesen sei, teilte der Gouverneur der Region Krasnodarauf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem seien sechs Wohnhäuser beschädigt worden.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Luftabwehr habe in der Nacht insgesamt 31 ukrainische Drohnen zerstört, davon zwei über der Region Krasnodar und 15 über dem Schwarzen Meer.
06.06 Uhr: Ukraine droht Mangel bei Luftabwehr wegen langsamerer US-Lieferungen
Der Ukraine drohen einem Zeitungsbericht zufolge Engpässe bei Waffen zur Luftverteidigung. Grund dafür seien stockende Lieferungen aus den USA nach einer Überprüfung der Militärhilfen durch das US-Verteidigungsministerium, berichtet die "Financial Times". Die Zeitung berief sich dabei auf westliche und ukrainische Regierungsvertreter. Die Verknappung komme ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem Russland seine Luftangriffe auf das Land verstärke, heißt es in dem Bericht weiter.
Erst am Sonntag hatte Russland die Ukraine mit dem größten Luftangriff seit Kriegsbeginn vor rund dreieinhalb Jahren überzogen und dabei nach ukrainischen Angaben mehr als 800 Drohnen und 13 Raketen eingesetzt.
04.26 Uhr: USA – Alle Optionen für starke Sanktionen gegen Russland auf dem Tisch
Die USA stellen neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht. US-Finanzminister Scott Bessent schreibt auf der Online-Plattform X, im Rahmen der Strategie zur Unterstützung von Friedensverhandlungen von US-Präsident Donald Trump lägen alle Optionen auf dem Tisch. "Wir sind bereit, starke Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen, aber unsere europäischen Partner müssen sich uns dabei voll anschließen, damit dies erfolgreich ist", erklärt Bessent nach einem Treffen mit dem EU-Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan.
05.00 Uhr: Ukraine-Kontaktgruppe berät in London über weitere Unterstützung
Vor dem Hintergrund der Diskussionen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine kommen heute die Verteidigungsminister von rund 50 Ländern zu Beratungen zusammen. Das Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) findet unter Schirmherrschaft von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seinem britischen Kollegen John Healey im hybriden Format in London statt. Pistorius wird persönlich in die britische Hauptstadt reisen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP.
Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird vor Ort an den Gesprächen teilnehmen, wie die Nato mitteilte. Es wird davon ausgegangen, dass US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sich per Video dem Treffen zuschalten wird. Bei dem Treffen im sogenannten Ramstein-Format geht es um die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Ein Thema ist die Koordinierung westlicher Waffenlieferungen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videobotschaft, vorrangiges Ziel sei die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr.
Montag, 8. September 2025
23.55 Uhr: Ukraine erhält Drohnenabwehr-System von Rheinmetall
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will der Ukraine zur Drohnenabwehr sein neues Luftverteidigungssystem Skyranger liefern. Ein entsprechender Vertrag werde am Mittwoch auf der Verteidigungsmesse DSEI in London unterzeichnet, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem ZDF. "In diesem Jahr werden die ersten noch geliefert." Nach Angaben des Senders handelt es sich um ein Geschäft in dreistelliger Millionenhöhe. Skyranger ist ein mobiles Flugabwehrsystem, welches auf Fahrzeuge montiert werden kann. "Jedes dieser Systeme kann vier mal vier Kilometer abdecken, um komplett drohnenfrei zu sein", erklärte Papperger.
22.59 Uhr: Kiew - Russland hat ballistische Rakete beim Angriff auf Regierungsgebäude eingesetzt
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge bei dem Angriff auf den Kiewer Regierungssitz vom Sonntag eine ballistische Rakete eingesetzt. "Erstmals hat der Feind den Sitz der ukrainischen Regierung attackiert - ein Angriff mit einer ballistischen Iskander-Rakete", schrieb der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak am Abend im Onlinedienst "X".
21.45 Uhr: Ukraine beschießt von Russland besetzte Regionen im Osten
Bei ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffen auf den russisch besetzten Teil des Gebietes Donezk sind nach Medienberichten mindestens zwei Zivilisten getötet worden. 16 weitere wurden den Berichten zufolge verletzt. Ein neunstöckiges Wohnhaus in Makijiwka sei durch eine Drohne getroffen worden. Videos in sozialen Netzwerken zeigten heftige Raketeneinschläge, offenbar unter anderem bei einer ehemaligen Fabrik für militärische Überwachungssysteme in Donezk. Zudem soll ein Umspannwerk bei Makijiwka Ziel gewesen sein.
20.40 Uhr: Neue Sanktionen gegen russischen Ölriesen Lukoil?
Deutschland und Frankreich machen sich nach Angaben von Diplomaten für EU-Sanktionen gegen den russischen Ölriesen Lukoil stark. Berlin und Paris hätten im Rahmen von Vorbereitungen für ein mögliches 19. Sanktionspaket gegen Moskau einen entsprechenden gemeinsamen Vorschlag vorgelegt, hieß es aus Diplomatenkreisen in Brüssel. Darin werde auch erwogen, die Lukoil-Handelstochter Litasco zu sanktionieren.
Zudem machten sich Deutschland und Frankreich demnach dafür stark, auch Raffinerien in Drittstaaten mit Strafnahmen zu belegen, die an russischen Ölexporten in die EU beteiligt sind. Auch Unternehmen, die mit russischem Öl handelten, sollten nach dem Willen von Paris und Berlin sanktioniert werden, berichteten die Diplomaten weiter. Daneben schlügen die Staaten vor, Unternehmen wie Banken zu bestrafen, die Moskau bei der Umgehung von Sanktionen helfen sowie gegen Geschäfte mit Kryptowährung in Zentralasien vorzugehen.
20.34 Uhr: Selenskyj will mit Ukraine-Kontaktgruppe über Stärkung der Luftabwehr sprechen
Vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die "Schlüsselziele" für die Gespräche bestimmt. "Eine Stärkung der Flugabwehr ist das Ziel Nummer eins für dieses 'Ramstein-Treffen' und überhaupt unserer Kontakte zu Europa und den USA", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Verteidigungsminister Denys Schmyhal werde von ukrainischer Seite an diesem Dienstag an der Konferenz teilnehmen, hieß es weiter. Zudem wird eine Teilnahme des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) und seines britischen Kollegen John Healey erwartet.
19.23 Uhr: Guterres sieht nach jüngsten russischen Attacken weitere Eskalation
UN-Generalsekretär António Guterres wirft Russland nach den jüngsten Angriffen auf die Ukraine eine weitere Verschärfung des Kriegs vor. "Die gezielten Angriffe auf staatliche Einrichtungen stellen eine weitere Eskalation des Konflikts dar", zitierte ihn sein Sprecher Stéphane Dujarric . "Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur verstoßen gegen das humanitäre Völkerrecht. Sie sind inakzeptabel und müssen sofort beendet werden." In der Nacht zum Sonntag hatte Russland nach Angaben der Luftwaffe in Kiew mehr als 800 Kampfdrohnen eingesetzt - ein neuer Höchstwert. Erstmals traf ein Angriff auch das Hauptregierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
19.09 Uhr: Bundeswehr plant offenbar Kauf von 300-Patriot-Raketen
Die Bundeswehr will Koalitionskreisen zufolge weitere 300 Patriot-Luftabwehrraketen in den USA kaufen. Der Gesamtpreis werde bei 1,5 Milliarden Euro liegen, sagten drei mit den Planungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Norwegen sei aber bereit, sich mit knapp 200 Millionen Euro beteiligen.
Die Bestellung diene teilweise dazu, Bestände nach der Abgabe der Lenkflugkörper an die Ukraine wiederzubeschaffen. Das Geschäft solle über die nächsten vier Jahre abgewickelt werden. Die Raketen werden im Rahmen des Patriot-Gesamtsystems eingesetzt, das zusammen mit etwa den Radar-Einheiten sich als wirkungsvoll im Kampf gegen die russischen Raketen-Angriffe in der Ukraine erwiesen hat.
14.45 Uhr: 19. Sanktionspaket auf dem Weg
Die Europäische Kommission will EU-Diplomaten zufolge bis Freitag ein 19. Sanktionspaket gegen Russland vorschlagen. Darin sollen auch Banken in zwei zentralasiatischen Ländern aufgeführt werden. Die EU hat ihre Listungen verschärft und schreckt nicht mehr vor größeren Unternehmen in Drittländern zurück. Im 18. Paket hatte der Staatenbund zwei chinesische Banken und die große indische Raffinerie Nayara auf die Liste gesetzt.
13.44 Uhr: Oberbefehlshaber - Ukrainische Armee hat gutgemacht
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj die russische Sommeroffensive aufgehalten und sogar kleine Geländegewinne erzielt. "Wir haben uns hauptsächlich darauf konzentriert, den Feind aufzuhalten und ihm möglichst große Verluste zuzufügen", teilte der General auf Facebook mit.
Es sei gelungen, die Lage an gefährdeten Frontabschnitten wie Lyman, Dobropillja und Pokrowsk zu stabilisieren. Durch eine "aktive Verteidigungstaktik" seien im August mehrere Orte und insgesamt 58 Quadratkilometer Land zurückerobert worden, schrieb Syrskyj.
13.22 Uhr: Ex-Kremlchef wirft Finnland Kriegsvorbereitung vor
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat dem benachbarten Finnland einen Kriegskurs gegen Russland vorgeworfen und Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg geltend gemacht. "Nach dem Nato-Beitritt fährt Helsinki unter dem Vorwand von Abwehrmaßnahmen einen Konfrontationskurs in Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland und bereitet scheinbar einen Brückenkopf für einen Angriff auf uns vor", schrieb der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats immer noch einflussreiche Medwedew in einer Kolumne für die staatliche Nachrichtenagentur Tass.
12.30 Uhr: Bundesregierung begrüßt US-Andeutungen zu schärferen Russland-Sanktionen
Die Bundesregierung hat die Andeutungen von US-Präsident Donald Trump begrüßt, eventuell die US-Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. "Wir wissen alle, dass die USA den Schlüssel zu einem erhöhten Druck auf Russland in ihren Händen halten", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag in Berlin. "Insofern nehmen wir diese Äußerung des amerikanischen Präsidenten positiv auf", fügte er hinzu.
Die Europäer bemühten sich seit Wochen, dass auch die USA ihren Aktionsdruck auf Russland erhöhten. Kornelius betonte, dass es derzeit keine Reiseplanungen für einen erneuten Besuch von Kanzler Friedrich Merz nach Washington gebe.
11.03 Uhr: Lettland fordert mehr als 800 Russen zur Ausreise auf
Die Migrationsbehörde in Lettland hat 841 russische Staatsbürger aufgefordert, das baltische EU- und Nato-Land bis zum 13. Oktober zu verlassen. Dies sagte Behördenleiterin Maira Roze in einem Bericht des lettischen Fernsehens. Hintergrund sind Änderungen im Ausländerrecht, die im Herbst 2022 als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen wurden. Sie verschärfen die Aufenthaltsregelungen für Russen.
10.35 Uhr: Kreml - Kein Kurswechsel durch Sanktionen
Sanktionen können Russland nach Angaben des Kreml niemals zu einem Kurswechsel in der Ukraine zwingen, meldet die amtliche Nachrichtenagentur RIA. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt mit Blick auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, Europa und die Ukraine täten alles, um die USA in ihren Orbit zu ziehen. Trump hatte am Sonntag erklärt, er sei bereit für eine zweite Phase von Sanktionen gegen Russland.
10.15 Uhr: Polen findet Drohnentrümmer mit kyrillischer Schrift an Belarus-Grenze
Polnische Grenzbeamte finden nach Angaben einer Staatsanwältin in einem Dorf nahe der Grenze zu Belarus die Trümmer einer Drohne. Die Drohne sei unbewaffnet und trage kyrillische Schriftzeichen, sagt Staatsanwältin Agnieszka Kepka. Verletzt wurde niemand. Die Militärpolizei untersucht den Vorfall.
08.48 Uhr: Putin will aus Antifolterkonvention aussteigen
Russlands Präsident Wladimir Putin will aus der europäischen Antifolterkonvention austreten. Er habe dem Parlament einen Gesetzentwurf zum Austritt aus der Europäischen Konvention zur Verhütung von Folter vorgelegt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Montag. Die der Konvention beigetretenen Staaten verpflichten sich, gegen unmenschliche oder erniedrigende Behandlungen oder Strafen vorzugehen.
Die Ukraine wirft Russland vor, Kriegsgefangene teilweise zu foltern. Zudem berichten Menschenrechtsorganisationen von Folter und menschenunwürdiger Behandlung in russischen Gefängnissen. Russland bestreitet die Vorwürfe.
07.15 Uhr: Russischer Angriff auf Energieanlage in Region Kiew
Das russische Militär hat ukrainischen Angaben zufolge bei neuen Luftangriffen ein Wärmekraftwerk in der Region Kiew attackiert. Das Ziel sei offensichtlich, der Zivilbevölkerung der Ukraine weiteres Leid zuzufügen, teilt das ukrainische Energieministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen sollten ohne Licht und Wärme bleiben. Rettungskräfte und Energie-Spezialisten seien vor Ort.
Russland nimmt seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 immer wieder die ukrainische Energie-Infrastruktur ins Visier. Erst am Sonntag hatte Russland die Ukraine mit dem größten Luftangriff seit Kriegsbeginn überzogen und dabei nach ukrainischen Angaben mehr als 800 Drohnen und 13 Raketen eingesetzt.
05.00 Uhr: Gespräche über neue Russland-Sanktionen in Washington
Nach den schwersten Luftangriffen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn will die US-Regierung den Druck auf Russland erhöhen. "Ich bin nicht glücklich mit der gesamten Situation", sagte Präsident Donald Trump. Er ist nach eigenen Angaben bereit für neue Russland-Sanktionen und kündigte ein weiteres Gespräch mit Putin in den nächsten Tagen an.
Heute ist ein Treffen in Washington geplant: Mehrere europäische Beamte unter der Leitung des EU-Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan sind im US-Finanzministerium zu Gast, um verschiedene Formen des wirtschaftlichen Drucks auf Russland zu besprechen - darunter auch neue Sanktionen, wie ein Sprecher der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
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